Systemanalyse Und Entwicklung

Als rtf, pdf oder txt herunterladen
Als rtf, pdf oder txt herunterladen
Sie sind auf Seite 1von 4

In der Systemanalyse ist die Systemabgrenzung ein wichtiger Bestandteil.

Wird zu wenig Aufwand in diese Systemabgrenzung investiert, so


können sich eklatante Folgen für den weiteren Prozess ergeben. Welche Effekte ergeben sich, wenn Sie sehr große/ sehr kleine Systemgrenzen
setzen. Nennen Sie jeweils eine positiven und eine negative Auswirkung.

Große Grenzen:
 + Probleme bleiben innerhalb der Grenzen
 + Nachträgliche Anforderungen sind leichter zu implementieren
 - Hohe Planungs- / Entwicklungskosten u. Gesamtkosten
 - Hohe Komplexität
 - Für Problemstellung irrelevante aber komplexe Systemelemente
Kleine Grenzen: (Komplettes Gegenteil von großen Grenzen)
 + Niedrige Planung- / Entwicklungskosten u. Gesamtkosten
 + Niedrige Komplexität
 + Problem wird in Teilbereichen gegliedert
 - Hohe Kosten für nachträgliche Anforderungen / Systemerweiterungen
 - Unter Umständen mehr Schnittstellen zu anderen Systemen implementieren

Wodurch wird der Problemlösungszyklus im Rahmen des Systementwicklungskonzeptes beeinflusst/vorgegeben, respektive basiert der
Problemlösungsprozess (System-Männlein)?

 Kopf: vorgebend, denkende Bereich (Strategisch), Vorgehensmodelle bilden die Struktur


 Bauch: ausführende Bereich (Operativ), Vorgehensmodelle bestimmen den Rahmen (System Gestaltung / Projektmanagement)
 Füße / Beine: umfassen Methoden und Tools, zur Entwicklung der Systeme (Technisch)

Nennen Sie in chronologischer Reihenfolge die Phasen des Problemlösungsprozesses als Bestandteil des Systemengineering.

Reihenfolge:
 Anstoß (Start)
 Situationsanalyse (Was ist?)
Systemabgrenzung
IST-Analyse
Schwachstellenanalyse
Potenzialanalyse
 Zielformulierung (Was soll?)
Grobkonzept / Fachliches Lösungsmodell (Lastenheft)
 Lösungssynthese (Wie)
Detailkonzept (Pflichtenheft)
 Lösungsanalyse (Betrachten von wie?)
Nutzwertanalyse
Kosten-Nutzen-Analyse
Kosten-Wirkungsanalyse
 Bewertung (Welches wie?)
 Entscheidung (Das wie?)
 Realisierung
 Überprüfung / Test

Im Rahmen der Problemlösung existieren Phasen in denen man eher problemorientiert/lösungsorientiert vorgehen sollte. Weshalb?

Problemorientiert: Analyse, Definition und vollständige Erfassung des Problems, vor der Lösungssuche.
Lösungsorientiert: Lösungsansätzen finden, für beste Problemlösungen.

Welches sind die Einsatzmöglichkeiten von Vorgehensmodellen?

Möglichkeiten:
 Zum Anstoßen eines Problemlösungsprozesses im Rahmen eines SE-Konzepts
 Entwicklungsprozess werden transparenter, planbarer, verständlicher und lehrbarer
 Zur Organisation von Prozesse in verschiedene, strukturierte Abschnitte
 Erhöhung der Softwarequalität

Nennen Sie die Vorteile / Nachteile von Vorgehensmodelle:

Traditionelle, phasenorientierte Vorgehensmodelle: Wasserfallmodell / V-Modell


 + Arbeitsteiliger Entwicklungsprozess
 + Lebenszyklusmodell definiert u. grenzt wichtigste Tätigkeiten
 + Unabhängig von Anwendungsgebiet, Projektgröße und Komplexität
 + Komplexitätsbewältigung durch Phasenzerlegung / Strukturierung
 - Unterstellt getrennte aufeinanderfolgende Phasen = Keine Rückwirkung vorgesehen
 - Unterstellt abgeschlossene fehlerfreie Produktionsdefinition zum Projektbeginn
 - Lauffähige Versionen stehen Anwender erst am Ende zur Verfügung
 - Kundenbeteiligung nur in erster Phase
Prototyping
 + Geeignet bei Unsicherheiten v. Anforderungen o. Entwurfslösungen
 + Praktisch beim Entwurf der Benutzeroberfläche UI
 + Intensive Beteilung der Endbenutzer in SE
 - Schnelles Prototyping = Wesentliches der Systementwicklung kann übergangen werden
 - Unter Umständen, mit großen Datenmengen in Produktionsumgebung schlechtzurechtkommen
Agile Methoden = Scrum
 + Schnell, Passgenau, Kundennah und Einfach
 + Vorhandene Ressourcen werden mehrfach verwendet
 - Fehleranfällig bei Kommunikationsdefizite

Für eine Datenerhebung, um die IST-Situation um Unternehmen zu analysieren eigenen sich folgendes:

Beobachtungsmethode: Tatbestände / Prozesse werden durch sinnliche Wahrnehmungen zum unmittelbaren Zeitpunkt des Geschehens
aufgenommen durch:
 offene / verdeckte
 direkte / indirekte
 strukturierte / unstrukturierte Beobachtungen
 zum richtigen Zeitpunkt
 + Objektiv
 - Belastende Situation für den Beobachter
Interviewmethode: (Persönliche) Befragung des betreffenden Mitarbeiters:
 standardisierte / nicht-standardisierte Interviews
 offenes / verdeckte Interviews
 Einzel,- und Gruppenbefragungen, sowie Konferenz
 + Erfahrung über menschliche Erlebnisse
 + Gezieltes Nachfragen
 - Schlecht um über Verhalten zu erfahren
 - Zeitraubend
 - Daten sind subjektiv, nicht immer wahrheitsgemäß
 - Beeinflusst von Fragestellung / Moderatoren
Fragebogenmethode: Austeilung vorgegebene Fragen, um aufgenommen zu werden:
 „Standard“-/ Differenzierte Fragebogen (Einer für alle)
 Offen / "Geschlossen" Fragebogen (Alternativen vorgegeben)
 „Direkt“ / Indirekt Fragebogen (Tatbestandabfrage)
 Ergebnis geprägt durch Qualität u. Verhalten der Fragen u. Fragenden
 + Wenig Zeitaufwand
 + Kostengünstig
 - Nachfragen nicht-möglich
 - Subjektive Antworten
 - Nicht-Ausführlich
 - (Meist) niedrige Rücklaufquote
Inventurmethode: Auswertung vorhandener Unterlagen und Daten
 + Objektiv, Fakten lastig
 - Langwieriger je größer der Datenbestand
 - Abhängig von Qualität der Daten
Berichtsmethode: Ausführliche Beschreibung eines bestimmten Arbeitsgebietes.
 + Niedriger Erfassungsaufwand
 + Einfache Auswertung u. Dokumentation v. Infos (durch Einsatz vorgegebener Formulare)
 - Manipulierbar durch Aufzeichner
 - Aufzeichnungen werden durch Betroffenen in Frage gestellt
 - Zeitverlust / Langer Erhebungszeitraum => Gewertete Ergebnisse liegen nicht rechtzeitig vor

Nennen Sie ein paar allgemeine Schwachstellen durch die eine Schwachstellen-/Potentialanalyse aufgedeckt werden können!

Schwachstellenkreise der Potentiale-/ Schwachstellenanalyse:


 Informationsprobleme: Zu wenige, späte, benutzerfreundliche Informationen
 Organisationsniveau und Führungsstil: Leistungshemmender Führungsstil, Schlechtes Betriebsklima, Koordinationsmängel
 Personalprobleme: Ausfall, Überlastung, unzureichende Erfahrung, Personalabhängigkeit
 Organisationsprobleme: Mehrfache Erfassung, hohe Fehleranzahl u. Verfahren Kosten
 Terminprobleme: Häufige Arbeitsrückstände, Wartschlangen, Stoßbelastungen

Nennen Sie ein paar allgemeine Ziele die im Rahmen einer Systemplanung entwickelt werden können!

Ziele der Systemplanung:


 Akzeptanz
 Aufgabenbezogenheit
 Benutzerfreundlichkeit
 Flexibilität
 Produktivität
 Transparenz
 Verfügbarkeiten
 Wirtschaftlichkeit
 Zuverlässigkeit

Welche Zielsetzung haben Sie bei der Erstellung eines Lasten-/Pflichtenheftes? Für welche Zielgruppe erstellen Sie dieses Dokument?

Lastenheft, v. Auftraggeber für Nehmer: Gesamtheitsforderung an Lieferung/Leistungen im Auftrag v. Nehmer. Zielsetzung:


o Basisforderung und Leistungsbeschreibung, zur Produkterfüllung u. aller Projektziele.
Pflichtenheft, v. Auftragnehmer für Geber: Erarbeitete Realisierungsvorhaben auf Basis des Lastenhefts. Zielsetzung:
o Beschreibung der Realisierung aller Kundenanforderungen, die im Lastenheft gefordert sind
o Bestätigung des Pflichtenheft v. Auftraggeber, optimal danach die Entwicklungs-/ Implementierungsarbeiten beginnen
o Zusammenfassung aller fachlichen Anforderungen, die das Softwareprodukt aus Sicht des Auftragnehmers erfüllen wird.

Bei einer Nutzwertanalyse ergeben sich für die von Ihnen untersuchten Alternativlösungen (A1, A2, A3) die drei Nutzwerte 200 (A1), 300 (A2)
und 400 (A3).

Fragen / Antwort:
Wozu benötigen Sie eine Nutzwertanalyse?
 Unterschiedliche Lösungen abzuwiegen
Welche Aussagen können Sie bezüglich der drei angegebenen Nutzwerte treffen?
 Nach Berechnung des Erfüllungsgrads des Kriteriums und dessen Gewichtung für jede Alternative ergibt sich, dass A3 die beste
Lösung ist und A1 die schlechteste Lösung
 Zeigt die Abdeckung der Anforderungen durch die Lösung an
Wie aussagekräftig sind diese Nutzwerte für Ihr weiteres Vorgehen?
 Relativ. Bewertet Nutzerwerte untereinander, trifft keine Aussage darüber, wie nah Alternative an optimaler Lösung ist.

Beschreiben Sie die Einsatzmöglichkeiten einer Nutzwertanalyse sowie das Vorgehen bei deren Durchführung. Ansatzmöglichkeiten von
Alternativen unter Berücksichtigung qualitativer Faktoren.

Vorgehen in Nutzwertanalyse:
 Problemformulierung
 Aufstellung des Zielsystems
o Plan oder hierarchisiert
 Zielgewichtung
o Rangfolge (Reihenfolge)
o Bewertungsschema (Passgenauigkeit einer Lösung)
 Festlegung der Alternativen
o Longlist/Shortlist
 Ermittlung der Zielerträge
o Nominalskala (ohne Rangfolge –ja/nein)
o Ordinalskala (Erfüllungsgrad durch Rangzahl)
o Kardinalskala (Vorherfestgelegte Messskala)
 Berechnung der Ergebnisse
o Auf 100% normieren
o Zeigt die Abdeckung der Anforderungen durch die Lösung an

Ziele der Nutzwertanalyse:


 Alternativen miteinander vergleichen (durch Gewichtung)
 Neue Lösungsmöglichkeiten ermitteln
 Transparenz, Klarheit u. Vergleichbarkeit

Das könnte Ihnen auch gefallen