DGUV Information 209-040: Entsorgung in Sägewerken

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209-040

DGUV Information 209-040

DGUV Information
Entsorgung in Sägewerken
Arbeitssicherheit an Maschinen und Anlagen

Dezember 2013
Impressum

Herausgeberin

Berufsgenossenschaft Holz und Metall


Isaac-Fulda-Allee 18
55124 Mainz

Telefon: 0800 9990080-0


Fax: 06131 802-20800
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bghm.de

Servicehotline bei Fragen zum Arbeitsschutz: 0800 9990080-2


Medien online: [email protected]

Ausgabe: Dezember 2013


Nachdruck Februar 2016

Hinweis
Das Schriftenwerk aller gewerblichen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen ist neu strukturiert und thematisch den verschie-
denen Fachbereichen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zugeordnet worden. Vor diesem Hintergrund hat diese
Schrift die neue Bezeichnung „DGUV Information 209-040“ und einen neuen Umschlag erhalten und ist sonst ein unveränderter
Nachdruck der bisherigen BGI 730-7 mit inhaltlichem Stand von 2013.

Eine entgeltliche Veräußerung oder eine andere gewerbliche Nutzung bedarf der schriftlichen Einwilligung der BGHM.
Entsorgung in Sägewerken
Arbeitssicherheit an Maschinen
und Anlagen

DGUV Information 209-040


4
Inhalt

Vorbemerkungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Anhang 1:
Vorschriften und Regeln. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Anforderungen
an unterschiedliche Maschinen/Anlagen . . . . . . . . . . . . 8 Anhang 2:
Unterweisungshilfen, Formblätter . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Anforderungen an
neue Maschinen und Anlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Anhang 3:
Zusammenstellung baujahrabhängiger Einzelheiten . . 35
Unvollständige Maschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Tabelle 1  Stetigförderer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Anforderungen an gebrauchte Maschinen
und Anlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Anhang 4:
Abbildungsverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Maschinen für den Eigengebrauch . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Wesentliche Veränderung von Maschinen. . . . . . . . . . 8
Verkettete Maschinen und Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . 9
Planung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Einzelmaschinen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Schwingförderrinne (Vibrorinne). . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Förderband. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Kratzförderer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Schneckenförderer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Hacker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Schwingsiebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Späneboxen mit Egalisiereinrichtungen. . . . . . . . . . . 16
Wartungs-, Reparatur- und
Entstörarbeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Abschmierarbeiten
an eingeschalteten Stetigförderern. . . . . . . . . . . . . . . 17
Verriegelungsschaltungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Sicherheits-SPS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Unerwarteter Maschinen­anlauf bei
Steuerung mit einem ­Schalter mit Selbsthaltung . . . 20
Maßnahmen gegen Brände
bei Schweiß- und Trennschleifarbeiten. . . . . . . . . . . 21
Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

5
6
Vorbemerkungen

Diese DGUV Information ist eine prak- Unter Risiko wird dabei die Wahrschein- Die im Folgenden beschriebenen si-
tische Hilfe für die Auswahl und den lichkeit verstanden, bei einem be- cherheitstechnischen Lösungen sind
Einsatz von Schutzmaßnahmen bei der stimmten Arbeitsgang (bei einer Tätig- nach den Erfahrungen der BGHM geeig-
Entsorgung in Sägewerken. Es werden keit) Unfälle bestimmter Schwere zu net, Risiken zu mindern und Unfälle zu
beispielhaft Schutzmaßnah­men für erleiden. Die Risiken sind in die Gefähr- vermeiden. Sie haben sich in der Praxis
den sicheren Betrieb von Maschinen dungsstufen I, II und III eingeteilt, die bewährt.
und Anlagen bei der Entsorgung in Sä- wiederum auf der Auswertung des um-
gewerken dargestellt, die eine sichere fassenden statistischen Materials der Die Unternehmen können bei Beach-
Konstruk­tion, die Verwendung techni- BGHM beruhen. tung und Anwendung der hier darge-
scher Schutzmaßnahmen sowie Benut- stellten Informationen und Beispiele
zerinformationen beinhalten. Es bedeuten: davon ausgehen, dass der Stand der
Technik hinsichtlich Arbeitssicherheit
Grundlage dafür bilden die durch die I (hoch) und Gesundheit eingehalten wird.
Berufsgenossenschaft Holz und Me- Sehr häufig leichtere Unfälle/Gesund­
tall (BGHM) ermittelten Gefährdungen heits­schäden oder relativ oft schwere Die in dieser DGUV Information be-
(auch Unfallrisiken) und der in den Unfälle/Gesundheitsschäden zu er- schriebenen technischen Lösungen
Mitgliedsbetrieben bekannte und durch warten. und Beispiele schließen andere, min-
Maschinenhersteller angewandte Stand destens ebenso sichere Lösungen
der Technik. nicht aus, die in technischen Regeln
II (erheblich) anderer Mitglieds­­staaten der Europä-
Häufig leichtere Unfälle/Gesundheits- ischen Union oder anderer Vertrags-
schäden oder relativ selten schwere staaten des Abkom­mens über den
Unfälle/Gesundheits­schäden zu er- Euro­päischen Wirt­schafts­raum ihren
warten. Niederschlag gefunden haben können.

III (gering) Im Anhang 1 werden die für das Betrei-


Selten leichte Unfälle/Gesund­ ben sowie den Bau von Maschinen und
heitsschäden oder nur in extremen Anlagen wesentlichen Vorschriften und
Ausnahmefällen schwere Unfälle/ Regeln aufgeführt.
Gesundheitsschäden zu erwarten.
Die für den Betrieb häufig erforderli-
chen Unterweisungshilfen und Form-
Ein hier als gering bewertetes Risiko blätter finden Sie im Anhang 2.
bedeutet keinesfalls, dass an dem Ar-
beitsplatz oder Arbeitsgerät sorglos ge- Die sicherheitsgerechte Ausführung
arbeitet werden kann oder gesundheit- der Maschinen und Anlagen ist stark
liche Belastungen ohne weitere Vorsor- abhängig vom Baujahr. Diesen unter-
ge in Kauf genommen werden können. schiedlichen Anforderungen trägt der
Anhang 3 Rechnung.

7
Anforderungen
an unterschiedliche Maschinen/Anlagen

Anforderungen an ten persönlichen Schutzaus­rüstungen • Bei Gebrauchtmaschinen mit Bau-


neue Maschinen und Anlagen zur Vermeidung von Gefährdungen sind jahr vor 1995 ist dies in der Regel
zu benennen. Die Betriebsanleitung der Fall, wenn die Forderungen der
muss in der Sprache des Verwendungs- zutreffenden Unfallverhütungsvor-
Seit dem 1.1.1995 ist die Einhaltung
landes (deutsch) formuliert sein. schriften eingehalten werden.
der Anforderungen der Maschinen­
• Bei Gebrauchtmaschinen mit Bau-
richtline für alle Hersteller (Lieferanten)
Mit der Konformitätserklärung und der jahr ab 1995 ist dies in der Regel der
zwingend. In Deutschland ist die Ma-
Vergabe des CE-Kennzeichens doku- Fall, wenn die Forderungen des An-
schinenrichtlinie durch das Produktsi-
mentiert der Hersteller die Einhaltung hangs I der Maschinenrichtlinie oder
cherheitsgesetz (ProdSG) in nationales
der grundlegenden Anforderungen der EN-Normen eingehalten werden. Die
Recht umgesetzt.
Richtlinie an die Maschine/Anlage. Konformitätserklärung ist nicht zwin-
gend erforderlich, aber empfehlens-
Deshalb müssen diese Maschinen und
wert (vertraglich vereinbaren!).
Anlagen die in Anhang I der Maschi­ Unvollständige Maschine
nenricht­linie aufgeführten grundlegen­
Gebrauchtmaschinen müssen des
den Sicherheits- und Gesundheits­ Die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG
Weiteren dem Anhang I der Betriebs­
anforderungen erfüllen (Beschaffen­- führt neu den Begriff der „Unvollständi-
sicherheitsverordnung entsprechen
heitsanforderungen). gen Maschine“ ein. Damit werden Ma-
und geeignet sein, den Sicherheits- und
schinen definiert, die „für sich genom-
Gesundheitsschutz der Beschäftigten
men keine bestimmte Funktion erfüllen
Hinweis: zu gewährleisten. Die Pflicht zur Umset-
können“. Für unvollständige Maschinen
Gemäß „Leitfaden für die zung der Forderungen der Betriebssi-
ist gemäß Maschinenrichtlinie keine
Anwendung der Maschinenricht- cherheitsverordnung richtet sich an den
Konformitätserklärung, sondern eine
linie 2006/42/EC“ Maschinenbetreiber (Unternehmer).
sogenannte Einbauerklärung vorgese-
(2. Auflage – Juni 2010) „gelten hen, die den Hinweis enthalten muss,
Maschinen, die für sich genom- „dass die unvollständige Maschine erst Maschinen für den
men ihre bestimmte Anwendung dann in Betrieb genommen werden
ausführen können und bei de- Eigengebrauch
darf, wenn... festgestellt wurde, dass
nen lediglich die erforderliche die Maschine... den Bestimmungen Wird eine Maschine vom Betreiber für
Schutzeinrichtung oder Sicher- dieser Richtlinie entspricht“. den Eigengebrauch hergestellt und erst-
heitsbauteile fehlen, nicht als mals in Betrieb genommen, fällt diese
unvollständige Maschinen“ Maschinen, die für sich genommen ihre Maschine in den Anwendungsbereich
(aus Leitfaden S. 44). Solche bestimmte Anwendung ausführen kön- der Maschinenrichtlinie, da dies einem
Maschinen dürfen folglich nicht nen und bei denen lediglich die Inverkehrbringen gleich­gestellt wird.
mit einer Einbauerklärung ausge- erforderliche Schutzeinrichtung oder Der Betreiber wird damit zum Hersteller
liefert werden. Sicherheitsbauteile fehlen, gelten nicht und hat das CE-Konformitätsverfahren
„Unvollständige Maschine“ ist als unvollständige Maschinen. Eine wie für eine neue Maschine durchzu-
gemäß Maschinenrichtlinie fast funktionsfähige Maschine mit fehlen- führen.
eine Maschine, die „für sich ge- den Schutzeinrichtungen darf demzu-
nommen aber keine bestimmte folge nicht mit einer Einbau­erklärung
Funktion erfüllen kann“. ausgeliefert werden. Wesentliche Veränderung
von Maschinen

Die Betriebsanleitung ist gemäß An- Anforderungen an gebrauchte In Unternehmen kommt es häufig vor,
hang I, Punkt 1.7.4 Maschinenrichtlinie Maschinen und Anlagen dass Maschinen an eigene spezielle
ein wesentlicher Bestandteil des tech- Anforderungen der Fertigung angepasst
nischen Arbeitsmittels. Sie gehört zum Das neue ProdSG erfasst auch Ge- werden müssen. Einige Betreiber kon-
Lieferumfang für die Maschine. Wich- brauchtmaschinen (den Gebrauchtma- struieren sogar einen Teil ihrer Maschi-
tig ist, dass der Hersteller die Restrisi- schinenhandel). Gebrauchtmaschinen nen selbst, entwickeln oder verändern
ken ermittelt und in der Betriebsanlei- müssen mindestens dem Stand der die Steuerungen usw. Manchmal wer-
tung Empfehlungen zu Verhaltens- und Technik zum Zeitpunkt ihres Inverkehr- den alte Maschinen auch komplett um-
Qualifikationsanforderungen der Ma- bringens entsprechen. gebaut. In diesen Fällen ist zu überprü-
schinenbediener gibt. Die Restrisiken, fen, ob eine wesentliche Veränderung
Warnhinweise auf vorhersehbare Fehl- der Maschine vorliegt.
anwendungen sowie die evtl. benötig-

8
Anforderungen an unterschiedliche Maschinen/Anlagen

Die „Wesentliche Veränderung“ von Verkettete Maschinen Diese Anforderungen gelten auch für
Produkten ist im ProdSG geregelt. Da- und Anlagen * Betreiber, die Gesamtanlagen für den
bei ist dieser Begriff jedoch nicht näher Eigengebrauch herstellen. Dabei kann
definiert und muss ausgelegt werden. Gemäß Maschinenrichtlinie gilt als die Gesamtmaschine
Eine Erläuterung des Inhalts erfolgte im Maschine auch eine „Gesamtheit von • aus bereits vorhandenen Altmaschi-
Interpretationspapier des BMA und der Maschinen, die, damit sie zusammen- nen/Gebrauchtmaschinen,
Länder zum Thema „Wesentliche Ver- wirken, so angeordnet sind und betätigt • vorhandenen Altmaschinen/Ge-
änderung von Maschinen“ (Bekannt­ werden, dass sie als Gesamtheit funkti- brauchtmaschinen und zugekauften
machung des BMA vom 7. September onieren.“ Neumaschinen,
2000 – 111c 3-39607-3 – [Bundesar- • ausschließlich Neumaschinen und/
beitsblatt 11/2000 S. 35]). Komplexe Anlagen bilden ein zusam­ oder
mengehörendes Ganzes. Zu ihnen zäh- • Teilmaschinen und/oder Teilmaschi-
Bei jeder Veränderung, wie: len unter anderem: nenkomponenten
• Erhöhung der Leistung der Maschine • automatisierte Fertigungssysteme bestehen.
• Funktionsänderungen • Fertigungslinien
• Änderungen der Sicherheitstechnik • aus mehreren Maschinen bestehen- Für die Bereitstellung von Arbeitsmit-
de Spezialmaschinen teln und deren Benutzung ist außerdem
ist für diese Maschine eine Gefahren-
die „Verordnung über Sicherheit und
und Risikoanalyse durchzuführen.
Wer erstmals Maschinen verkettet oder Gesundheitsschutz bei der Bereitstel-
zu einer komplexen Anlage zusammen- lung von Arbeitsmitteln und deren Be-
Ziel der Analyse ist die Feststellung,
baut, wird wie ein Hersteller im Sinne nutzung bei der Arbeit, über Sicherheit
ob sich durch die Veränderung neue
der Maschinenrichtlinie tätig. Hersteller beim Betrieb überwachungsbedürftiger
Gefährdungen ergeben haben oder ob
ist derjenige, der die Verantwortung Anlagen und über die Organisation des
sich ein bereits vorhandenes Risiko
für den Entwurf und den Bau der An­ betrieblichen Arbeitsschutzes“ (Be-
erhöht hat. Ist das nicht der Fall, liegt
lage hat. Er trägt damit auch die triebssicherheitsverordnung) zu beach-
keine wesentliche Veränderung vor.
Verant­wortung für die Konformität der ten.
verket­teten Anlage und muss das Kon-
Führt diese Betrachtung zu dem Ergeb-
formitätsbewertungsverfahren nach
nis, dass sich neue Gefährdungen erge-
Maschinenrichtlinie durchführen und
ben haben oder sich ein bereits vorhan-
das CE-Zeichen anbringen.
denes Risiko erhöht hat, ist ­das CE-Kon-
formitätsverfahren durch­zuführen.

* I m Interpretationspapier der Bundesanstalt für Arbeitsschutz werden die Begriffe


Gesamtheit von Maschinen, Maschinenanlage, verkettete Anlage und komplexe Anlage behandelt.

9
Planung

Verfahrensablauf wenn es notwendig ist, Personen, die


Beim Verarbeiten der Stämme fallen sich in diesem Bereich aufhalten kön- Es wird dringend empfohlen,
auch Restprodukte wie Rinde, Sägespä- nen, zu warnen, dass eine spezielle sich schon bei der Planung und
ne, Spreißel, Schwarten, Hackschnit- Einrichtung oder ein Mechanismus kurz vor Vertragsabschluss beraten
zel und Kappabfälle an. Diese werden vor dem Starten ist. Die akustische War- zu lassen, z. B. durch Mitarbeiter
durch die Entsorgung an der Entste- neinrichtung muss einen Schalldruck- und Mitarbeiterinnen des Sach-
hungsstelle erfasst, getrennt abgeför- pegel von 15 dB(A) über dem Mittelwert gebiets Holzbe- und -verarbei-
dert, ggf. zerkleinert und zwischenge- des Umgebungsschalldruckpegels in tung des Fachbereichs Holz und
lagert. einer Höhe von 1,6 m über Flurebene Metall der BGHM.
und in einer horizontalen Entfernung Dies gilt insbesondere:
von 1 m vorsehen. • bei der Planung und Beschaf-
Sicherheitstechnisches
fung von Neuanlagen
Grundkonzept NOT-AUS-Schalter
• für den Bau von Maschinen
Übergänge von der Einschnittmaschine Schon bei der Planung ist die Lage der
und Anlagen für den Eigenge-
zu den Fördereinrichtungen der Entsor- NOT-AUS-Schalter (nach EN 619 alle
brauch
gung durch trichterförmige Verblechun- 20 m) zu berücksichtigen, weil eine
gen schließen. nachträgliche, geschützte Kabelverle- • bei wesentlichen Veränderun-
gung aufwändig ist. gen von Maschinen und Anla-
Falls ein Erreichen von Gefahrstellen gen
innerhalb der Entsorgung möglich ist, Wenn die Entfernung zwischen den Unter Berücksichtigung der Leis-
muss der Zutritt in die Entsorgung mit zugänglichen Stellen des Stetigförde- tungsdaten der Maschine bzw.
elektrisch verriegelten Zugangstüren rers und dem Hauptschalter 10 m oder Anlage sollte die Einhaltung der
und mit Zuhaltung gesichert werden. weniger beträgt, kann er als Not-Stopp sicherheitstechnischen Vorga-
verwendet werden. ben gemeinsam mit dem Herstel-
Anlaufwarneinrichtung nach EN 618 ler und z. B. einem Mitarbeiter/
Falls das Starten einer mechanischen Bei vorhandenen Anlagen, an denen einer Mitarbeiterin des Sachge-
Fördereinrichtung zu einer gefährden- risikobehaftete Arbeitsweisen beim bietes Holzbe- und -verarbei-
den Situation führen kann, muss 10 s Einrichten, Warten oder Entstören er- tung des Fachbereiches Holz
vor dem Start ein eindeutiges akus- kennbar werden, ist zu prüfen, ob und Metall nach Inbetriebnahme
tisches Warnsignal für 3 s und/oder durch Verbesserungen anhand neben- überprüft werden.
ein optisches Warnsignal, wie z. B. ein stehender Liste eine höhere Sicherheit
Blinklicht, ausgelöst werden. Solche erreicht werden kann.
Signale müssen zum Beispiel in Situa-
tionen vorgesehen sein, in denen die
mechanische Fördereinrichtung nicht
im Blickfeld der Bedienperson ist, oder

10
Einzelmaschinen

Schwingförderrinne
(Vibrorinne)

Risiko
Gefährdungsstufe III

Es besteht ein geringes Verletzungs­


risiko durch:
• Quetschen der Finger zwischen der
Schwingbewegung der Vibrorinne
und der trichterförmigen Verblechung

Beschaffenheit 1
und Schutzmaßnahmen
Zwischen schwingender Vibrorinne und
festen Einbauten (z. B. Trichterwänden)
Sicherheitsabstand von mindestens
25 mm – bei maximaler Auslenkung der
Vibrorinne – einhalten.

Exzenterantriebe verkleiden.

Betrieb
Hinweise zur Sicherheit bei der Stö-
rungsbeseitigung sowie bei Reini-
gungs-, Rüst- und Instandhaltungsar- Bild 1: Vibrorinne
beiten in der Betriebs­anleitung des
Herstellers beachten. 1. Sicherheitsabstand von mindestens 25 mm zwischen Vibrorinne
und trichterförmiger Verblechung

Förderband

Risiko
Gefährdungsstufe III

Es besteht ein geringes Verletzungs­ ≤ 5 mm ≤ 5 mm


risiko durch:
• Einziehen an Bandauflaufstellen


5m

5m
m

Beschaffenheit
und Schutzmaßnahmen
Sicherung der Bandauflaufstellen
und Antriebe des Förderers durch Bild 2: Füllstücke an Einzugstellen von z. B. Förderbändern nach EN 619
Verkleidungen, Füllstücke oder Aus­
kleidungen.

Betrieb
Hinweise zur Sicherheit bei der
Störungsbeseitigung sowie bei
Reinigungs-, Rüst- und Instandhal-
tungsarbeiten in der Betriebsanleitung
des Herstellers beachten.

11
Einzelmaschinen

Kratzförderer Risikostellen Anforderungen

Risiko a) äußere Gestaltung


Ebene
Gefährdungsstufe II

Es besteht ein erhebliches Verletzungs­


risiko durch: Y
• Quetschen und Scheren zwischen 1 Zwischen Tragwerk und
Mitnehmern und festen Maschinen- Kratzerkette (Scheren) X
teilen X Y
≥ 1150 ≥ 850
Beschaffenheit Entleerungs-
< 1150 ≥ 550
und Schutzmaßnahmen auslass
Sicherung der Einzelgefahrstellen des oder
Förderers (z. B. Kettenauflaufstellen, b) Schutzbereich für Kratz­förderer, die in
Quetsch- und Scherstellen durch Verbindung mit Maschinen verwendet
werden, zu Maschinenteilen aus Metall
Mitnehmer) durch Verkleidungen oder
und einem Behälter zum Sammeln der
Auskleidungen der Förderebene (Ab- Späne
stand Auskleidung zum Mitnehmer
höchstens 5 mm).

Sicherung der Auflaufstellen an den Blechverkleidung


Umlenkrädern durch Verkleidungen. 80

Leicht erreichbare NOT-AUS-Schalter.


50
Betrieb
≥ 180
Hinweise zur Sicherheit bei der Stö-
rungsbeseitigung sowie bei Reini-
Entladeöffnung
gungs-, Rüst- und Instandhaltungsar-
beiten in der Betriebsanleitung des Bild 3: Anforderungen an Kratzförderer nach EN 618 (Stetigförderer und Systeme - Sicher-
Herstellers beachten. heits- und EMV-Anforderungen an mechanische Fördereinrichtungen für Schüttgut
ausgenommen ortsfeste Gurtförderer)
Dies betrifft insbesondere den Aus-
tausch der Mitnehmerleisten (z. B.
Weiterschalten des Kratzförderers im
Tippbetrieb vor Ort).

Bild 4: Kratzförderer

1. Gegen Zugriff gesicherte Einwurföffnung (Gitter)

12
Einzelmaschinen

Schneckenförderer Risikostellen Anforderungen

Risiko 1 Schnecke Feststehende Schutzeinrichtung am Trog:


Gefährdungsstufe II ebenes Blech, keine Bremsen
Gefährdung durch Aufwickeln,
Einziehen oder Fangen
Es besteht ein erhebliches Verletzungs­
risiko durch:
• Einziehen und Aufwickeln

Beschaffenheit
und Schutzmaßnahmen
Sicherung der Gefahrstellen durch
trennende Schutzeinrichtungen.

Leicht erreichbare NOT-AUS-Schalter.

Betrieb
2 Füllen der Schnecken durch Feststehende Schutzeinrichtung:
Hinweise zur Sicherheit bei der Stö- offenes Gehäuse Maschendraht oder Lochblech,
rungsbeseitigung sowie bei Reini- keine Bremsen
gungs-, Rüst- und Instandhaltungs­ Gefährdung durch Aufwickeln,
arbeiten in der Betriebsanleitung des Einziehen oder Fangen
Herstellers beachten.

•B ewegliche Schutzeinrichtungen mit ver-


riegelnder Vorrichtung, wie in
Abschnitt 3.2 von EN 1088 definiert oder
•H erausnehmbarer Trichter mit verriegeln-
der Vorrichtung, wie in Abschnitt 3.1 von
EN 1088 definiert oder
• F eststehende Schutzeinrichtung: ebenes
Blech, Lochblech oder Maschendraht.

keine Bremsen

Bild 5: Anforderungen an Schneckenförderer nach EN 618


(Stetigförderer und Systeme - Sicherheits- und EMV-Anforderungen an mechanische
Fördereinrichtungen für Schüttgut ausgenommen ortsfeste Gurtförderer)

13
Einzelmaschinen

Hacker

Risiko
Gefährdungsstufe II

Es besteht ein erhebliches Verletzungs­


risiko durch:
• Schneiden beim Messerwechsel
• Abstürzen vom Gehäuse beim
Messerwechsel

Beschaffenheit
und Schutzmaßnahmen
Messerwellenverkleidung mit elektri-
scher Verriegelung und Zuhaltung bis
zum Werkzeugstillstand.

Not-Abschalteinrichtung für Einzugs­


vorrichtung

Für den Messerwechsel sichere


Aufstiege und Podeste schaffen.

Betrieb
Hinweise zur Sicherheit bei der
Störungsbeseitigung sowie bei Bild 6: Hacker mit Schallschutzkabine
Reinigungs-, Rüst- und Instandhal-
tungsarbeiten in der Betriebsanleitung
des Herstellers beachten.

Zum Messerwechsel schnittfeste


Handschuhe verwenden.

Stand der Entsorgungstechnik


Entsorgung durch Kratzförderer.

Stand der
Lärmminderungstechnik
Schnelllaufende Hacker weisen Emis-
sionsschalldruckpegel am Arbeitsplatz
von etwa 100 dB(A) auf. Sie sind des-
halb zu kapseln (Lärmschutz­kabine).

Bild 7: Schaltbügel vor der Einzugsvorrichtung des Hackers

14
Einzelmaschinen

Schwingsiebe

Risiko
Gefährdungsstufe III

Es besteht ein geringes Verletzungs­


risiko durch:
• Quetschen zwischen Schwingsieb
und festen Teilen der Umgebung
• Stoßen durch das Schwingsieb
• Stoßen, Quetschen, Scheren und
Einziehen durch den Antrieb des
Schwingsiebes

Beschaffenheit
und Schutzmaßnahmen
Sicherheitsabstand bei größter Aus-
schwingung von mindestens 0,5 m
zu festen Teilen der Umgebung. Falls
dieser Abstand nicht eingehalten
werden kann, ist eine Umzäunung mit
elektrisch verriegelter Zugangstür erfor-
derlich.

Betrieb
Hinweise zur Sicherheit bei der Stö- Bild 8: Schwingsieb mit Umzäunung
rungsbeseitigung sowie bei Reini-
gungs-, Rüst- und Instandhaltungs­
arbeiten in der Betriebsanleitung des
Herstellers beachten.

15
Einzelmaschinen

Späneboxen mit
Egalisiereinrichtungen

Risiko
Gefährdungsstufe I

Es besteht ein hohes Verletzungs­risiko


durch:
• Quetschen und Scheren durch die
Egalisiereinrichtung
1
• Abstürzen von Personen bei der
Störungsbeseitigung und bei In- 1
standhaltungsarbeiten

Beschaffenheit
und Schutzmaßnahmen
Gefahrbereichssicherung: Umzäunung
mit elektrisch verriegelten Zugangs­
türen.

Sichere Zugänge (Treppen, Laufstege, 2


Überstiege) für Störungsbeseitigungen
und Instandhaltungsarbeiten schaffen.

Betrieb
Hinweise zur Sicherheit bei der Bild 9: Späneboxen mit Egalisiereinrichtungen
Störungsbeseitigung sowie bei
Reinigungs-, Rüst- und Instandhal- 1. Egalisiereinrichtung
tungsarbeiten in der Betriebsanleitung 2. Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür
des Herstellers beachten.

Es besteht Lebensgefahr, wenn bei


nicht abgeschalteter Anlage ein­
gestiegen wird.

16
Wartungs-, Reparatur- und
Entstörarbeiten

Risiko Abschmierarbeiten
Gefährdungsstufe I an eingeschalteten
Stetigförderern
Es besteht ein hohes Verletzungs­risiko
durch: Zentralschmierung
• Quetschen, Scheren und Einziehen Bei einer Zentralschmierung erübrigt
an unerwartet anlaufenden Anlagen­ sich das manuelle Eingreifen bei
teilen bei der Fehlersuche, der eingeschalteten Förderketten. Gleich-
Störungs­beseitigung, beim Warten zeitig wird ein Ausfall der Produktion
oder Einstellen der Maschine/ vermieden.
Anlage
• Getroffenwerden von aus Maschinen
herausgeschleuderten Werk­stücken
oder Werkstückteilen
• Abstürzen von Maschinen/Anlagen

Sicherheitstechnisches
Grundkonzept
Bereits in der Planungsphase ist ein
Schutzkonzept zu erstellen, das den
Anreiz zum Manipulieren der Schutz-
einrichtungen (Zeitvorteile beim Um-
gehen von praxisuntauglichen Schutz­
einrichtungen) vermeidet. Ansonsten
werden erfahrungsgemäß aufgrund
fehlender Einricht- und Entstörhilfen
Umzäunungen überstiegen oder Verrie-
gelungsschalter von Schutzeinrichtun-
gen unwirksam gemacht. 1

Das Manipulieren von Schutzeinrich-


tungen kann zum Beispiel durch einen
Betriebsartenwahlschalter vermieden
werden. In der Betriebsart „Hand“ darf
unter bestimmten Voraussetzungen
bei geöffneter Schutztüre die Anlage Bild 40: Zentralschmierung am rücklaufenden Kettenstrang eines Vereinzelners
im Tippbetrieb gefahren werden (z. B.
Betriebsart „Hand“ bei der Doppelwel- 1. Zentralschmierung
lenkreissäge oder „Schmierschaltung“
bei Stetigförderer ohne Zentralschmie-
rung) –
siehe Beschaffenheitsanforderungen.

Beschaffenheit der Anlage


Nach den Erfahrungen der BGHM
haben sich nachfolgende Maßnahmen
für sichere Wartungs-, Reparatur- und
Entstörarbeiten in Sägewerksbetrieben
bewährt.

17
Wartungs-, Reparatur- und Entstörarbeiten

Betriebsart Verriegelungsschaltungen
„Schmierschaltung“
Die betriebliche Praxis zeigt, dass bei Ausführung von
fehlender Zentralschmierung das Ab- Verriegelungs­schaltern
schmieren von Förderketten nur bei Es dürfen nur solche Verriegelungs-
laufender Kette sinnvoll ist. Hierfür ist schalter eingesetzt werden, die den in
nach den Erfahrungen der BGHM eine Sägewerken auftretenden Belastungen
„Schmierschaltung“ erforderlich. (Vibrationen, hohe Kräfte beim Öffnen
oder Schließen von beweglichen
In dieser Betriebsart können die Stetig- Schutzeinrichtungen, Stöße durch her-
förderer bei überbrückten Schutzein- abfallende Werkstücke, Verschmutzung
richtungen durch durch Späne) standhalten.
• einen mitführbaren Tippschalter für
die Wartungsperson oder
• einen Tippschalter für eine zweite
Person, die einen Sichtkontakt zur
Wartungsperson hat,
gesteuert werden.

Bei Förderketten mit aufgesetzten Mit-


nehmern sollten zur Risikominimie-
rung Sicherheitsabstände (in der Regel
für den Fuß) eingehalten werden, um
Quetsch- und Schergefahren zwischen
1
den Mitnehmern und Auskleidungen
der Förderebene oder anderen festen
Teilen der Anlage zu vermeiden. 2

Für die Abschmierarbeiten müssen


geeignete Zugänge und Standflächen
vorhanden sein.

Schmiernippel
Schmiernippel sollten, soweit dies
technisch möglich ist, außerhalb des
gesicherten Gefahrbereiches angeord-
net und nach Möglichkeit in Gruppen Bild 41: Elektrisch verriegelte Zugangstür
zusammengefasst sein.
1. stabile Türverriegelung
2. Riegel kann nicht vom Gefahrbereich aus betätigt werden

18
Wartungs-, Reparatur- und Entstörarbeiten

Anforderungen an
sicherheitstechnische Steuerungen
Die Norm DIN EN ISO 13849 „Sicherheit
von Maschinen – Sicherheitsbezogene
Teile von Steuerungen“ macht Vorga-
ben für die Gestaltung von sicherheits-
bezogenen Teilen von Steuerungen. 1
Wichtiger Bestandteil ist die Einbezie- 2
hung wahrscheinlichkeitstheoretischer
Ansätze zur sicherheitstechnischen
Beurteilung und Auslegung von Steue-
rungen.

Entsprechend der Risikoanalyse des


Herstellers wird ein erforderlicher Per-
formance Level PLr für steuerungstech-
nische Sicherheitsfunktionen ausge-
wählt. Bild 42: Nicht geschützte elektrische Verriegelung einer Zugangstür

Ohne besondere Maßnahmen wird 1. Schalter nicht gegen eine Beschädigung durch herabfallende Werkstücke
zum Beispiel der Ausfall eines Verrie- geschützt
gelungsschalters in einer einkanaligen 2. Quittiertaste kann unzulässigerweise vom Gefahrbereich aus betätigt w
­ erden
Struktur (Kategorie 1) nicht erkannt,
was dazu führen kann, dass die Anlage
nicht abschaltet bzw. trotz geöffneter
Schutzeinrichtung wieder eingeschaltet
werden kann.

Damit eine Anlage trotzdem sicher ab-


geschaltet und dieser Ausfall erkannt
wird, ist eine redundante Steuerungs-
Architektur (Steuerungskategorie 3) er-
forderlich (siehe Beispielgrafik rechts),
die mindestens den geforderten Perfor-
mance Level PLr erreicht.

Bild 43: Redundante Stellungsüberwachung beweglicher trennender Schutzeinrichtung in


diversitärer Technologie (elektromechanisch und programmierbar elektronisch) –
Bild aus BGIA-Report 2/2008 „Funktionale Sicherheit von Maschinensteuerungen –
Anwendung der DIN EN ISO 13849“

19
Wartungs-, Reparatur- und Entstörarbeiten

Sicherheits-SPS Unerwarteter Maschinen­ Lässt sich eine Tippschaltung nicht


Partiell abschaltbare Anlagenbereiche anlauf bei Steuerung mit einem realisieren, und ist aufgrund der Gefah-
(Aufteilung einer Gesamtanlage in meh- ­Schalter mit Selbsthaltung renanalyse des Herstellers ein Schalter
rere Gefahrbereiche) erhöhen die Ver- mit Selbsthaltung tolerierbar, muss die
fügbarkeit der Gesamtanlage, erfordern Im Rahmen der Gefahrenanalyse wird Steuerung mindestens so ausgelegt
aber bei Einsatz konventioneller Steu- gelegentlich der Start einer gefahr­ sein, dass eine Plausibilitätskontrolle
erungstechnik einen hohen Verdrah- bringenden Bewegung durch einen des Signalwechsels an den Endschal-
tungsaufwand. Start-Schalter mit Selbsthaltung ohne tern erfolgt.
weitere Sicherungsmaßnahmen akzep-
Nachträgliche Änderungen der Gefahr- tiert, weil die Zeit zwischen Betätigen Wird dadurch eine fehlerhafte Belegung
bereichsunterteilung sind zudem nur des Starttasters und dem Ende der ge- der Endschalter durch die Steuerung
mit einem sehr hohen Aufwand mög- fahrbringenden Bewegung so kurz ist, erkannt (z. B. beide Endschalter für
lich. dass die Gefahrstelle i. d. R. nicht er- Anfangs- und Endlage zur gleichen Zeit
reicht werden kann. belegt), muss dies zu einem Programm­
Einen neuen sicherheitstechnischen stop führen.
Ansatz bietet der Einsatz von fehler- Bei Maschinenbewegungen mit einer
sicheren SPS (Speicherprogrammier- solchen Steuerung kann das Risiko Ein neuer Startbefehl nach der Stö­
bare Steuerungen). Entscheidender eines unerwarteten Anlaufes bestehen. rungsbeseitigung darf nur nach
Vorteil dieser SPS-basierten Sicher- Ist zum Beispiel der Endschalter, der vorheriger Quittierung des Programm-
heitstechnik ist die Möglichkeit, so- die End­lage meldet, fehlerhaft belegt stopps möglich sein. Diese Minimal­
wohl verfahrenstechnische wie auch (z. B. durch ein Holzreststück), wird lösung ist in Ausnahmesituationen
sicherheitsrele­vante Programme unbe- nach einem Startbefehl die gefahrbrin- denkbar, erfordert aber zwingend
einträchtigt nebeneinander ausführen gende Bewegung nicht ausgeführt. weitere Sicherungsmaßnahmen gemäß
zu können. Wird dann dieser Fehler an dem End- der Gefahrenanalyse des Herstellers.
schalter ohne vorheriges Abschalten
Dadurch erübrigt sich die separate Si- der Anlage beseitig, kommt es zu einem
cherheitssteuerung samt Verdrahtung, unerwarteten Maschinenanlauf.
wie sie beim Einsatz einer gewöhnli-
chen SPS notwendig ist. Ein solches Risiko kann durch Verwen-
dung eines Tippschalter anstelle eines
Schalters mit Selbsthaltung verringert
werden.

20
Wartungs-, Reparatur- und Entstörarbeiten

Reinigung Organisation Zur Festlegung dieser Vorgehensweisen


Über Öffnungen in den Maschinen Grundsätzliche Vorgehensweise: ist der Hersteller, die Sicherheitsfach-
kann Holzstaub austreten und sich auf • Schriftlich festlegen, welche Perso- kraft und gegebenenfalls der Mitarbei-
dem Boden, auf Kabelkanälen, Maschi- nen Störungsbeseitigungen, War- ter/die Mitarbeiterin des Sachgebietes
nenteilen, Elektromotoren, Gehäusen tungs-, Rüst- und Reinigungsarbei- Holzbe- und -verarbeitung des Fachbe-
von Maschinenlager absetzen. Um im ten durch­führen. reiches Holz und Metall der BGHM hin-
Störungsfall (z. B. heiß­laufendes Ma- • Vor dem Beseitigen von Störungen zuzuziehen. Die ermittelte Vorgehens-
schinenlager) die Entzündung der ab- oder bei Wartungs-, Rüst- und Reini- weise ist in einer Betriebsanweisung
gelagerten Holzstaub­schicht zu vermei- gungsarbeiten sind gefahrbringen- festzuhalten.
den, ist eine mindestens wöchentliche de Bewegungen von automatischen
Grundreinigung erforderlich. Weitere ­Anlagen auszuschalten und deren Muster für eine Betriebsanweisung
Hinweise siehe Angaben des Sachver- Stillstand abzuwarten. Die abge- zum Einrichten, Warten und Instand­
sicherers. schalteten Bereiche sind, soweit setzen, Entstören siehe Anhang 2
möglich, gegen unbefugtes Ein- „Sicheres Arbeiten an Maschinen und
schalten zu sichern. verketteten Anlagen“.
Maßnahmen gegen Brände • Ist das Beseitigen von Störungen
bei Schweiß- und Trennschleif- oder die Durchführung von War-
arbeiten tungs-, Rüst- und Reinigungsarbei-
Arbeiten erst beginnen, wenn sie vom ten bei vollständig abgeschalteter
Unternehmer oder einem Brandschutz- Anlage ausnahmsweise nicht mög-
beauftragten freigegeben sind. lich, dürfen diese Arbeiten in der
Einrichtbetriebsart bei gesperrter
Muster eines Erlaubnisscheins Automatiksteuerung nur von beson-
siehe Anhang 2 „Schweißerlaubnis“. ders beauftragten erfahrenen Perso-
nen durchgeführt werden.
• Lässt die Ausführung der Anlage die
oben beschriebenen Vorgehenswei-
sen nicht zu (z. B. wenn Fehler nur
bei laufender Anlage zu erkennen
sind), hat der Unternehmer unter
Einbeziehung des Herstellers für
– Rundholzplatz
– Einschnittverfahren
– Sortieranlagen
– Entsorgung
zu prüfen, wie diese Arbeiten benut-
zerfreundlich und bedarfsgerecht
durchgeführt werden können.
• Vor Aufnahme von Reparaturarbei-
ten an unter Druck stehenden
Hydrauliksystemen, z. B. an Einzugs-
und Zentrierwerken, Druckrollen­
portalen usw., muss der drucklose
Zustand hergestellt werden.

21
Anhang 1:
Vorschriften und Regeln

1. Gesetze, Verordnungen und Richtlinien 3. Unfallverhütungsvorschriften


Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) BGV A3 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
Maschinen-Richtlinie 2006/42/EG vom 17.05.2006 VBG 5* Kraftbetriebene Arbeitsmittel
Niederspannungs-Richtlinie 2006/95/EG vom 12.12.2006
Richtlinie über die elektromagnetische Verträglichkeit EMV VBG 7j* Maschinen und Anlagen zur Be- und Ver­
Richtlinie 2004/108/EG arbeitung von Holz und ähnlichen Werkstoffen

2. Europäische Normen VBG 10* Stetigförderer


EN ISO 4413 Fluidtechnik – Allgemeine Regeln und
sicherheitstechnische Anforderungen an
Hydraulikanlagen und deren Bauteile 4. Berufsgenossenschaftliche Regeln, Informationen
ZH1/3.18* Sicherheitsregeln für Mehrblatt-Besäum- und
EN ISO 12100 Sicherheit von Maschinen – Allgemeine -Zuschneidekreissägemaschinen
Gestaltungsleitsätze – Risikobeurteilung
und Risikominderung ZH 1/159* Sicherheitsregeln für Vertikalumsetz­
einrichtungen
EN ISO 13849-1 Sicherheit von Maschinen – Sicherheitsbe-
zogene Teile von Steuerungen –
Teil 1: Allgemeine Gestaltungsleitsätze 5. Bestimmungen der Feuerversicherer
VdS 2029 Holz bearbeitende und verarbeitende Betriebe –
EN ISO 13850 Sicherheit von Maschinen – Not-Halt – Richtlinien für den Brandschutz
Gestaltungsleitsätze

EN ISO 13857 Sicherheit von Maschinen – Sicherheits-


abstände gegen das Erreichen von Gefähr-
dungsbereichen mit den oberen und unte-
ren Gliedmaßen

EN ISO 14122-1 Sicherheit von Maschinen – Ortsfeste


bis 4 Zugänge zu maschinellen Anlagen

EN 349 Sicherheit von Maschinen – Mindestab-


stände zur Vermeidung des Quetschens
von Körperteilen

EN 619 Stetigförderer und Systeme – Sicherheits-


und EMV-Anforderungen an mechanische
Fördereinrichtungen für Stückgut

EN 953 Sicherheit von Maschinen – Trennende


Schutzeinrichtungen – Allgemeine Anfor-
derungen an Gestaltung und Bau von fest-
stehenden und beweglichen trennenden
Schutzeinrichtungen

EN 1037 Sicherheit von Maschinen – Vermeidung


von unerwartetem Anlauf

EN 1870-4 Sicherheit von Holzbearbeitungsmaschi-


nen – Kreissägemaschinen – Teil 4: Mehr-
blattkreissägemaschinen für Längsschnitt
mit Handbeschickung und/oder Handent- * nur noch gültig für Maschinenaltbestand vor Inkrafttreten der Maschinen­
nahme richtlinie

22
Anhang 2:
Unterweisungshilfen, Formblätter

23
Sicheres Arbeiten mit Gehörschutz
in Lärmbereichen

1 Sinnzellen
(Hörzellen)
2
in der
Schnecke Ohrmuschel

Steigbügel
Amboss
Schnecke

Trommel-
fell

Hammer Schädelknochen
Gehörgang

Lärm kann zu bleibenden Gehörschäden Hinweise auf Lärmbereiche beachten.


(Schwerhörigkeit, Taubheit, Ohrgeräusch) führen. Gehörschutz immer und ununterbrochen tragen!

3 4

Nur bei richtigem Sitz von Gehörschutzstöpseln wird Bei Kapselgehörschutz auf dichten Sitz der
optimaler Schutz erreicht. Dichtungsringe achten. Gilt besonders für Brillen-
träger (besser Gehörschutzstöpsel verwenden).

5 6

Auf Hygiene achten. Gehörschutzstöpsel sind Gehörschutz auch bei kurzzeitigen lärmintensiven
Einmalprodukte. Dichtkissen von Gehörschutz- Arbeiten, z. B. mit Handmaschinen, tragen.
kapseln regelmäßig reinigen und bei Verhärtung
und Beschädigung austauschen.

Bilder: BGHM
Bestell-Nr. BG 5.3.10 / 11.2015

24
Unterweisung über sicheres Arbeiten
in Lärmbereichen
Folgende Personen wurde anhand der umseitigen Ausführungen über das sichere Arbeiten
mit Gehörschutz in Lärmbereichen unterwiesen.
Ihnen steht folgender persönlicher Gehörschutz zur Verfügung:
Gehörschutzkapseln

Gehörschutzstöpsel

Gehörschutzwatte

Zusätzlich wurden sie auf folgende betriebliche Regelungen hingewiesen:

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

* Nichtzutreffendes bitte streichen

25
Sicherer Betrieb von
Flurförderzeugen

Allgemeines
1 2 • Flurförderzeuge dürfen nur von Personen
gefahren werden, die hierzu schriftlich be-
auftragt sind.
• Der Fahrer trägt die alleinige Verantwortung
für eine sichere Fahrweise und die Ladung.
• Sicherheitsschuhe tragen.
• Personen dürfen nur auf besonders hierfür
ausgerüsteten Flurförderzeugen mitgenom-
men werden.

Nenntragfähigkeit der Flurförderzeuge niemals Fahrerrückhalteeinrichtung (z. B. Fahrersitzgurt oder Verkehrsregelung


überschreiten. Traglastdiagramm beachten. Bügeltür) bei jeder Fahrt benutzen. • Soweit nicht gesondert geregelt gilt die Ver-
kehrsregel „Rechts-vor-Links“.
3 4 • Nur freigegebene Verkehrswege benutzen.

Fahrweise
• Fahrgeschwindigkeit stets so einrichten,
dass beim Auftauchen einer unvermuteten
Gefahr oder eines Hindernisses auf mög-
lichst kurzem Weg angehalten werden kann.
• Vor Gefahrstellen wie Türen, Toren und ande-
ren unübersichtlichen Stellen langsam fah-
ren und Warnsignal geben.
• Unebenheiten der Fahrbahn vorsichtig und
Last am Gabelrücken anlegen, Hubmast nach Niemals ohne Sicht fahren. Ausnahmsweise
hinten neigen. Gabelzinken gleichmäßig belasten, beim Transport hoher Lasten rückwärtsfahren oder unter Beobachtung der Last überqueren.
in niedrigster Stellung verfahren. Einweiser zu Hilfe nehmen. • Elektrische Verteiler, Verkehrswege, Not-
ausgänge, Rettungswege, Feuerlöscher und
5 6 Brandschutztore nicht durch abgestellte
Fahrzeuge oder Lasten verstellen.
• Besondere Vorsicht auf Fußgänger, die sich
in Fahrzeugnähe aufhalten.

Besondere Einsatzbedingungen
• Explosionsgefährdete Bereiche dürfen nur
mit folgenden Flurförderzeugen befahren
werden:

Mit hochgestellter Last nur zum Auf- und Absetzen Im Gefälle und in Steigungen Last immer bergseitig
verfahren. Hubgerüst nur über Stapelfläche nach führen und nicht wenden.
vorn neigen.

7 8

Bilder:
1 BGHM
2 Suffel Fördertechnik GmbH & Co. KG
Vor Verlassen des Flurförderzeuges Feststellbremse Gabelstapler erst verlassen, wenn der Antrieb stillge- 3, 4, 5, 7, 8 Rauch Möbelwerke GmbH/BGHM
anziehen und Gabeln absenken. Auf geneigten setzt, die Feststellbremse angezogen, die Gabeln auf 6 Steelcase/BGHM
Flächen zusätzlich durch Unterlegkeile das Wegrollen den Boden abgesenkt und der Schlüssel abgezogen
verhindern. ist. Bestell-Nr. BG 5.3.11 / 11.2013

26
Unterweisung über den sicheren 4 x 4 Merkregeln
für die tägliche

Betrieb von Flurförderzeugen Einsatzprüfung


Täglich vor Einsatzbeginn prüfen:
Fahrzeug allgemein:
Folgende Personen wurden anhand der umseitigen Ausführungen über 1. Zustand des Fahrzeuges (Schäden, Lade- und Füll-
zustände, z.B. Kühlwasser, Motoröl, Batterie)
die folgenden Abschnitte unterrichtet sowie anhand der Bilder über 2. Hydrauliksystem (Funktion, Leckagen, Füllstand des
Hydrauliköls)
das sichere Arbeiten mit Flurförderzeugen mit Fahrersitz oder Fahrerstand 3. Beleuchtung, Bremslicht
unterwiesen. 4. Warneinrichtungen
Speziell das Fahrwerk:
1. Reifen (Schäden, Fremdkörper, Luftdruck)
Allgemeines 2. Funktion der Betriebs- und Feststellbremse
3. Lenkung (Spiel höchstens 2 Finger breit)
4. Griffigkeit der Pedale

Verkehrsregelung Die Hubeinrichtung:


1. Führung des Lastaufnahmemittels (voll ausfahren,
Führung beobachten)
2. Gabelzinken (verbogen, Risse, Sicherung gegen
Fahrweise Herausheben und Verschieben)
3. Tragende Teile: auf Risse (z.B. Hubmast)
4. Ketten (ausreichende und gleichmäßige Spannung)
Besondere Einsatzbedingungen Zusätzliche Einrichtungen:
1. Fahrerschutzdach (Schäden, Befestigung)
2. Lastschutzgitter (Befestigung)
3. Abgasreinigung (Flüssigkeit wechseln, Filter reinigen)
4. Funktion der Sicherung am Deichselkopf bei Mitgänger-
Zusätzlich
Frau/Herr* wurden sie auf folgende betriebliche Regelung hingewiesen: geb. am Flurförderzeugen
Bei festgestellten Schäden
auf sofortige Abhilfe drängen!

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

* Nichtzutreffendes bitte streichen

27
Sicherer Betrieb bei besonderen
Einsätzen von Flurförderzeugen
Einsatz mit Arbeitsbühne
• Zum Auf- und Abwärtsfahren von Personen
1 2 mit der Hubeinrichtung von Flurförderzeugen
nur dafür zugelassene Arbeitsbühnen ver-
wenden. Keine Paletten, Gitterboxpaletten
o. ä. benutzen.
• Der Einsatz mit Arbeitsbühne ist mit folgen-
den Flurförderzeugen zulässig:

• Bei Frontgabelstaplern darf das Gesamt-


gewicht aus Person(en), Arbeitsbühne
und Zuladung höchstens ⅕ der Nenntrag-
fähigkeit betragen.
• Vor dem Hochfahren der Arbeitsbühne
darauf achten, dass die Umwehrung
ordnungsgemäß geschlossen ist.
• Standplatz in der Arbeitsbühne nicht mit
Arbeitsbühne gegen Abkippen und Abrutschen Instandhaltungsarbeiten mit Gabelstapler und
formschlüssig sichern (Steckbolzen mit Splint Arbeitsbühne.
Hilfsmitteln (Leitern, Kisten, Tritten, etc.)
gesichert). erhöhen.
• Gabelstapler mit besetzter Arbeitsbühne
3 4 nicht verfahren, außer zum Feinpositionieren
max. 2° (wenige cm) am Einsatzort.

Stapeln von Schnittholz, Platten und Paletten;


Verfahren von Rundholz
• Auf standsicheren Stapelunterbau achten.
Maße H
• Zulässige Stapelhöhen nicht überschreiten.
beispielhaft
• Beim Anheben der Last darauf achten, dass
m
die Gabelspitzen oder die Last nicht an be-
c
12 nachbartem Stapelgut hängen bleiben.
1m • Beim Transport von größeren Schnittholz-
paketen mit Frontgabelstaplern, die die Sicht
12 cm auf den Fahrweg einschränken, darf wegen
B der seitlich herausstehenden Last nicht
rückwärts gefahren werden. Stattdessen
Beispiel für Stapelunterbau: Kanthölzer Stapelhöhe: im Freien max. 3 x Stapelbreite, in Einweiser zur Hilfe nehmen.
(12 cm x 12 cm), Stapelsteine im Abstand von geschlossenen Räumen max. 4 x Stapelbreite. • Beim Transport von Rundholz mit Frontgabel-
ca. 1 Meter. Schiefstellung max. 2° (= 10 cm bei 3 m Höhe).
staplern möglichst Zangengreifer verwenden.
5 6 Ansonsten Rundholz mit Gabeln in niedrigs-
ter Stellung langsam verfahren.
0,5 m 0,5 m

Bilder 1 und 2: Ladenburger GmbH


Mindestgangbreite = max. Fahrzeugbreite (inkl. Last) Gabelstapler mit Zangengreifer zum Transport von Bilder 3, 4 und 5: BGHM
+ 2 x 50 cm (beidseitiger Sicherheitsabstand). Rundholz. Bild 6: Dorn-Tec GmbH und Co. KG

Bestell-Nr. BG 5.3.13 / 11.2013

28
Unterweisung über den sicheren
Betrieb bei besonderen Einsätzen
von Flurförderzeugen
Folgende Personen wurden über den sicheren Betrieb bei besonderen Einsätzen
von Flurförderzeugen unterwiesen anhand der umseitigen Ausführungen
über die Abschnitte:

Allgemeines

Verkehrsregelung

Fahrweise

Besondere Einsatzbedingungen

Zusätzlich
Frau/Herr* wurden sie auf folgende betriebliche Regelung hingewiesen:
geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

* Nichtzutreffendes bitte streichen

29
Unterweisung zum
Tragen von Sicherheitsschuhen
Nachfolgend genannte Beschäftigte verrichten Tätigkeiten,
bei denen mit Fußverletzungen zu rechnen ist.
Sie erhielten Sicherheitsschuhe und wurden darüber unterrichtet,
dass sie nach § 30 der Berufsgenossenschaftlichen Vorschrift
„Allgemeine Vorschriften“ (BGV A 1) zum Tragen dieser
Sicherheitsschuhe verpflichtet sind.

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

Frau/Herr* geb. am

Inhalt der Unterweisung


(hier Bildnummern eintragen)

Datum nterweisung
U
bestätigt

* Nichtzutreffendes bitte streichen

30
Sicheres Arbeiten
an Maschinen und verketteten Anlagen

Für das sichere Arbeiten an Maschinen 3. Auf Grund der mit den einzelnen Tä- 4. Die Vorgaben und die Bedienungs-
und Anlagen sind detaillierte Betriebs­ tigkeiten verbundenen Unfallrisiken anleitung des Herstellers sowie die
anweisungen erforderlich. und der Qualifikation der Beschäf- betrieblichen Gegebenheiten sind
tigten ist festzulegen, welche Perso- zu berücksichtigen.
Dazu sind umfangreiche Vorermittlun- nen nachfolgende Tätigkeiten durch-
gen notwendig, wie: führen dürfen: Bausteine mit Textvorschlägen für Be-
1. Mögliche Problembereiche der Anla- • Störungsbeseitigung triebsanweisungen siehe auf den fol-
ge/Maschine ermitteln. Problembe- • Störungsursachenermittlung in Aus- genden Seiten.
reiche können sein: nahmefällen bei laufender Anlage
• Nachlauf von Werkzeugen/Aggrega- und aufgehobener Schutzwirkung
ten nach dem Abschalten der Schutzeinrichtungen
• Verbleibende pneumatische bzw.
hydraulische Restenergien nach Die Beseitigung von komplexen Stö-
dem Abschalten rungsursachen erfordert gelegentlich
• Automatische Beschickungseinrich- eine Fehlersuche bei laufender Anlage.
tungen
• Richtungsänderung des Material­ An neuen Maschinen und Anlagen ist
flusses das Schutzkonzept so fortschrittlich,
dass das Beobachten ohne Manipulie-
2. Berücksichtigen der Erkenntnisse ren von Schutzeinrichtungen möglich
aus der Auswertung sämtlicher an ist. Bei Altanlagen ist dies nicht im-
der jeweiligen Maschine/Anlage mer der Fall. Es lässt sich dann nicht
auftretenden Störungen und deren vermeiden, dass zur Fehlererkennung
Ursachen. die Schutzwirkung von Schutzeinrich-
tungen kurzzeitig aufgehoben werden
muss.

• Einrichten
• Warten/Instandsetzen
• Betreiben

31
Bausteine für Betriebsanweisungen
„Sicheres Arbeiten an Maschinen und
verketteten Anlagen“

 Allgemeines            Einrichten             Entstören           

Bei häufigen Störungen oder bei nicht- Nach jedem Werkzeugwechsel ist zu Vor dem Entstören abschalten.
praxisgerechtem Schutzkonzept die prüfen, ob die vom Hersteller vorgese-
Vorgesetzten informieren, damit die Ur- henen Einzelverdeckungen der Größe Vorgesehene Zugänge/Übergänge be-
sachen ermittelt und beseitigt werden der verwendeten Werkzeuge (z. B. Kapp- nutzen.
können. sägen, Fräswerkzeuge) entsprechen und
angebracht sind. Gegebenenfalls durch Nachlaufzeit der Werkzeuge beachten.
passende ersetzen und montieren.
Schutzeinrichtungen dürfen nicht
Verbleibende pneumatische bzw. hyd-
entfernt oder umgangen werden!
Einrichten bei laufender Maschine nur raulische Restenergien beachten, er-
dann, wenn die Werkzeuge verdeckt forderlichenfalls drucklos machen oder
Das Übersteigen von Zäunen
sind. gegen Absinken sichern.
oder Überbrücken von Positions-
schaltern mit Sicherheitsfunktion an
Auf Quetschgefahr durch zwangsge-
Türen, Schutzhauben, Deckeln etc. Keinesfalls Positionsschalter mit
führte Werkstücke achten.
ist verboten. Sicherheitsfunktionen an Türen,
Schutzhauben, Deckeln, etc. über­
Prüfen der Oberflächenqualität
brücken.
Sicherheitsschuhe und Gehörschutz (Fühlzone) von Hand nur außerhalb von
benutzen. Gefahrbereichen.
Nichtpraxistaugliche Schutzkonzepte
Eng anliegende Kleidung tragen. Rückmeldung über nichtpraxistaugliche dem Vorgesetzten melden.
Vorgaben zum Einrichten an den Vorge-
Folgende Personen dürfen die Maschi- setzten.
Fehlersuche im Ausnahmefall bei
ne/Anlage bedienen:
laufender Anlage und aufgeho­bener
 Betreiben           
Schutzwirkung der Schutzeinrich-
tungen
Reinigungsarbeiten grundsätzlich nur
bei abgeschalteter Maschine durch­
führen.
In diesem Ausnahmefall sind von be-
Nur folgende Personen dürfen Störun-
sonders geschultem Personal zur Su-
gen beseitigen: Prüfen der Oberflächenqualität von
che von Störungsursachen angemes-
Hand nur außerhalb von Gefahr­
sene Ersatzmaßnahmen zu treffen.
bereichen.
Dies sind zum Beispiel:
• Mitführbarer NOT-Aus
Auf Quetschgefahr durch zwangs­
• Tippbetrieb
geführte Werkstücke achten.
• Reduzierte Geschwindigkeit
Nur folgende Personen dürfen die Ma-
• Schutzzonen (festzulegende Be-
schine einrichten: Mängel an Schutzeinrichtungen sofort
reiche innerhalb des Gefahrenbe-
melden.
reiches mit minimiertem Risiko,
Nur folgende, besonders geschulte von denen aus die Fehlererken-

Warten und Instandsetzen    
und beauftragte Personen dürfen nung möglich ist)
in festgelegten Ausnahmefällen bei • Zweite Person am NOT-Aus, die
Vor Wartungs- und Instandsetzungs­
laufender Anlage und aufge­hobe­ sich außerhalb des Gefahrenberei-
arbeiten abschalten und gegen
ner Schutzwirkung der Schutzein- ches befindet, mit Sichtver­bin­dung
Wiedereinschalten sichern.
richtungen nach Störungsursachen zur Person, die die Fehler sucht
suchen:
Vorgesehene Zugänge/Übergänge/
Laufstege/Podeste benutzen.
Anmerkung: Für Personen, die für
Nachlaufzeit der Werkzeuge beachten.
die in roter Farbe hinterlegten Texte
Verbleibende pneumatische bzw. hyd-
beauftragt werden, ist eine Einzel-
raulische Restenergien beachten, er-
betriebsanweisung zu erstellen. Für
forderlichenfalls drucklos machen oder
diese Betriebsanweisung entfällt
gegen Absinken sichern.
der in gelber Farbe hinterlegte Text.
32
Unterweisung über sicheres Arbeiten
an Maschinen und verketteten Anlagen

Frau/Herr*

geb.

wurde informiert, dass:

• sich die meisten Unfälle bei der Beseitigung von Störungen ereignen
• für die Unfälle häufig sorgloses Verhalten ursächlich war

und darüber hinaus anhand der umseitigen Ausführungen über die Abschnitte

• Allgemeines
• Besondere Regelungen für
Einrichten
Betreiben
Entstören
Fehlersuche im Ausnahmefall
Warten und Instandsetzen
unterrichtet sowie anhand der Bilder über sicheres Arbeiten unterwiesen.

Zusätzlich wurde sie/er* auf folgende betriebliche Regelungen hingewiesen:

Inhalte der Unterweisung


Datum (hier Bildnummern eintragen) Unterweisung bestätigt

* Nichtzutreffendes bitte streichen

33
Schweißerlaubnis
1 Arbeitsort/-stelle

1a Bereich mit Brand- Die räumliche Ausdehnung um die Arbeitsstelle:


und Explosionsgefahr
Umkreis (Radius) von m, Höhe von m, Tiefe von m

2 Arbeitsauftrag
(z.B. Träger abtrennen)
Arbeitsverfahren
Name

3 Sicherheitsmaßnahmen  Entfernen beweglicher brennbarer Stoffe und Gegenstände – ggf. auch Staubablagerungen
bei Brandgefahr  Entfernen von Wand- und Deckenverkleidungen, soweit sie brennbare Stoffe abdecken
oder verdecken oder selbst brennbnar sind
 Abdecken ortsfester brennbarer Stoffe oder Gegenstände (z.b. Holzbalken, -wände, Name
3a Beseitigen der
Brandgefahr -fußböden, -gegenstände, Kunststoffteile) mit geeigneten Mitteln und gegebenenfalls
deren Anfeuchten
Ausgeführt
 Abdichten von Öffnungen (z.B. Fugen, Ritzen, Mauerdurchbrüche, Rohröffnungen, Rinnen,
Kamine, Schächte, zu benachbarten Bereichen durch Lehm, Gips, Mörtel, feuchte Erde usw.

Unterschrift

3b Bereitstellen von  Feuerlöscher mit  Wasser  Pulver  CO2


Feuerlöschmitteln  Löschdecken Name
 Löschsand
 angeschlossener Wasserschlauch Ausgeführt
 wassergefüllte Eimer
 Benachrichtigen der Feuerwehr
Unterschrift

3c Brandposten  Während der schweißtechnischen Arbeiten Name:

3d Brandwache  Nach Abschluss der schweißtechnischen Arbeiten

Dauer: Stunden Name:

4 Sicherheitsmaßnahmen  Entfernen sämtlicher explosionsfähiger Stoffe und Gegenstände – auch Staubablagerungen


bei Explosionsgefahr und Behälter mit gefährlichem Inhalt oder dessen Resten
 Beseitigen von Explosionsgefahr in Rohrleitungen
 Abdichten von ortsfesten Behältern, Apparaten oder Rohrleitungen, die brennbare
Flüssigkeiten, Gase oder Stäube enthalten oder enthalten haben und gegebenenfalls in Name
4a Beiseitigen der Verbindung mit lufttechnischen Maßnahmen
Explosionsgefahr  Durchführen lufttechnischer Maßnahmen nach EX-RL in Verbindung mit messtechnischer
Überwachung Ausgeführt
 Aufstellen von Gaswarngeräten

Unterschrift

4b Überwachung  Übewachen der Sicherheitsmaßnahmen auf Wirksamkeit Name:

4c Aufhebung der Nach Abschluss der schweißtechnischen Arbeiten


Sicherheitsmaßnahmen
Nach: Stunden Name:

5 Alarmierung
Standort des nächstgelegenen Brandmelders
Telefons
Feuerwehr Ruf-Nr.

6 Auftraggebender Die Maßnahmen nach Nummern 3 und 4 tragen den durch die örtlichen Verhältnisse
Unternehmer entsehenden Gefahren Rechnung
(Auftraggeber)
Datum Unterschrift

7 Ausführender Die Arbeiten nach Nummer 2 dürfen erst begonnen werden, wenn die Sicherheitsmaßnahmen Kenntnisnahme des Ausführenden nach 2
Unternehmer nach Nummern 3 und/oder 4 durchgeführt sind.
(Auftragnehmer)
Datum Unterschrift Unterschrift
Original: Ausführender nach 2 1. Kopie: Auftraggeber 2. Kopie: Auftragnehmer

34
Anhang 3: Zusammenstellung baujahrabhängiger Einzelheiten

Anhang 3:
Zusammenstellung baujahrabhängiger Einzelheiten

Tabelle 1  Stetigförderer

nach Maschinenrichtlinie mit CE-Kennzeichnung nach VBG 10 bis Baujahr 1994


entsprechend EN 619
Gefährdungen durch Im Arbeits- und Verkehrsbereich sind neben den Ste- Forderung in VBG 10 explizit nicht enthalten
Quetschen und Scheren tigförderern die Gefahrbereiche zwischen geförderten Empfehlung: Sicherung analog EN 619
Lasten und festen Teilen der Umgebung durch Min-
destabstände entsprechend Tabelle 1 von EN 349 zu
vermeiden oder z. B. durch Schutzeinrichtungen mit
Annäherungsreaktion zu sichern

Bei Vertikalumsetzeinrichtungen ist bei einer Resthöhe War nicht in VBG 10, sondern in ZH 1/159 geregelt
von weniger als 2,5 m der Bereich unter der Einrichtung (gültig ab April 85): Bei einem Freimaß kleiner 2 m und
zum Beispiel durch verriegelte Türen oder Schranken Betretbarkeit ohne Übersteigen eines Förderers ist eine
zu sichern, für Wartungsarbeiten muss ein Freiraum Schalteinrichtung erforderlich, die die Abwärtsbewe-
konstruktiv oder durch Blockiereinrichtungen geschaffen gung stoppt. Bei weniger als 500 mm Sicherung gegen
werden Quetschen

Fangstellen Feste Schutzeinrichtungen erforderlich Forderung in VBG 10 explizit nicht enthalten


Empfehlung: Sicherung analog EN 619

Einzugsstellen Allgemeine Anforderungen im Arbeits- und Verkehrsbe- Allgemeine Anforderungen: Einzugsstellen, die durch
reich: Einzugsstellen müssen durch Sicherheitsabstand das Umlaufen des Zug- oder Tragorgans oder durch das
konstruktiv vermieden, oder durch Füllstücke oder ande- Bewegen von Schubelementen entstehen, sind zu ver-
re Maßnahmen gesichert werden. Trennende Schutzein- meiden oder zu sichern
richtungen müssen feststehend oder verriegelt sein.
Spezielle Anforderungen:
Spezielle Anforderungen im Arbeits- und Verkehrsbe- 1 Trommeln, Räder und Rollen, an denen Zugorgane
reich, es müssen gesichert werden: um- oder abgelenkt werden sowie Kettenräder müs-
1 Umlenkstellen an Zugorganen durch Füllstücke oder sen unabhängig von der Lage der Gefahrstelle immer
Verkleidungen gesichert werden
2 Räder und Rollen von Transportwagen so, dass Fußver- 2 Räder von Transportwagen müssen so angeordnet
letzungen vermieden werden oder gesichert sein, dass Fußverletzungen vermieden
3 Auflauf- und Einzugsstellen an angetriebenen Rollen- werden
bahnen 3 Bei angetriebenen Rollenbahnen müssen Auflauf-
4 Einzugsstellen an Tragrollen durch Bandförderer stellen zwischen Antriebselement und angetriebenen
(wenn das Band nicht mindestens 50 mm nach oben Rollen im Arbeits- und Verkehrsbereich so beschaffen
ausweichen kann), Tragrollen in Arbeitsbereichen sind sein, dass keine Körperteile eingezogen werden
vollständig abzudecken 4 Bei Bandförderern müssen die Einzugsstellen der
Tragrollen im Arbeits- und Verkehrsbereich gesichert
Spezielle Anforderungen im Arbeitsbereich, es müssen werden, wenn das Band nicht mindestens um 50 mm
gesichert werden: ausweichen kann. Bei Arbeitsplätzen an Bandförder-
5 Gefahrbereiche zwischen Tragkettenförderer und ern müssen die Tragrollen auf der Seite der Arbeitsplät-
bewegtem Stückgut ze abgedeckt sein
6 Gefahrbereiche zwischen Rollenbahnen und beweg­ 5 Stand der Technik, aber Forderung in VBG 10 explizit
tem­Stückgut zum Beispiel durch Auskleidungen zwi- nicht enthalten
schen den Rollen mit einem Spalt von max. 5 mm 6 Stand der Technik, aber Forderung in VBG 10 explizit
nicht enthalten

Gefährdungen durch Ansto- Entsprechend einer Beurteilung von Gefährdungen und Verkehrswege neben, über oder unter Stetigförderern
ßen und Anfahren Risiken sind Schutzmaßnahmen an Übergängen erfor- müssen ein gefahrloses Begehen ermöglichen
derlich (z. B. ausgekleidete Förderebene bei geringen
Fördergeschwindigkeiten)

Sicherung des Zugangs zu Um zu verhindern, dass Be- und Entladestellen an Stetig­ Forderung in VBG 10 explizit nicht enthalten
Gefahrbereichen förderern als Zugänge zu Gefahrbereichen benutzt wer- Empfehlung: Einzellösungen auf Grundlage VBG 5 bzw.
den, sind diese entsprechend Anhang F zu gestalten in Anlehnung an EN 619

Sicherung gegen Herabfallen An Fahrbahn- und Schienenenden müssen Endbegren- Forderung in VBG 10 explizit nicht enthalten
von Gegenständen zungen angebracht sein Empfehlung: Sicherung analog EN 619

Vertikalumsetzeinrichtungen mit hydraulischen und War nicht in VBG 10, sondern in ZH 1/159 geregelt (gül-
pneumatischen Triebwerken müssen mit Einrichtungen tig ab April 85): Bei Undichtigkeiten im Leitungssystem
zur Begrenzung der Sinkgeschwindigkeit bei Schlauch- darf das 1,5-fache der betriebsmäßigen Senkgeschwin-
bruch ausgestattet sein digkeit nicht überschritten werden

Im Arbeits- und Verkehrsbereich sind Schutzeinrich- Im Arbeits- und Verkehrsbereich sind Einrichtungen
tungen gegen herabfallende Lasten erforderlich erforderlich, die verhindern, dass Personen durch herab-
fallendes oder abgeworfenes Ladegut verletzt werden
können

35
nach Maschinenrichtlinie mit CE-Kennzeichnung nach VBG 10 bis Baujahr 1994
entsprechend EN 619
Laufstege, Arbeitsbühnen, Es müssen sichere Zugänge zu Steuerständen und ande- Vorhandene Steuerstände müssen ohne Gefahr erreicht
Zugänge ren Arbeitsplätzen für Bedienung, Inspektion, Reinigung oder verlassen werden können
und Wartung vorhanden sein

Für Wartungs- und Reparaturarbeiten, die nicht vom Falls erforderlich müssen für regelmäßig wiederkeh-
Boden aus ausgeführt werden können, müssen: rende Wartungs- und Reparaturarbeiten Arbeitsstände
• feste Arbeitsbühnen vorhanden sein oder Bühnen vorhanden sein, die gefahrlos zugänglich
oder sind und von denen die Arbeiten gefahrlos durchgeführt
• die Konstruktion muss so gestaltet sein, dass beweg- werden können
liche Arbeitsbühnen, Hebebühnen oder Gerüste einge-
setzt werden können

Elektrische Ausrüstung Die elektrische Ausrüstung muss EN 60204-1 (es galt VDE 0113)
entsprechen

Die Mindestschutzart bei Aufstellung im Freien beträgt In VBG 10 keine Festlegung getroffen (früher üblich: IP 54
IP55 (Schutzart für andere Aufstellung ist in EN 619 nicht Allgemein mit Ausnahme von Motoren, dort IP 44)
festgelegt, übliche Anforderung im Holzbereich IP 54)

Bei Energieausfall müssen alle Bewegungen selbsttätig Wenn Gefährdung von Personen besteht, muss ein unge-
gestoppt werden. Bewegungen ohne Antriebsenergie wollter Rücklauf verhindert sein, bei abwärts geneigter
(ungewollter Vor- oder Rücklauf) müssen verhindert sein Förderstrecke muss der Strang bei Ausfall des Antriebes
gehalten werden

Steuerungen Steuerungen müssen EN 954-1 entsprechen und Forderung in VBG 10 nicht enthalten
mindestens Kat 1 erfüllen

Für Sonderbetriebsarten ist ein abschließbarer Betriebs- Forderung in VBG 10 nicht enthalten
artenwahlschalter erforderlich

Start und Wiederanlauf Bei Gefährdung durch Start oder Wiederanlauf muss ein Warnsignal erforderlich, wenn der Stetigförderer von der
Warnsignal vorgeschaltete werden Schaltstelle aus nicht mehr überblickt werden kann

Wenn ein Stetigförderer einen anderen Stetigförderer Forderung in VBG 10 nicht enthalten
belädt, muss eine Verriegelung vorgesehen sein Empfehlung: Sicherung risikoabhängig analog EN 619

Stopp An allen Steuerständen müssen Stoppeinrichtungen vor- (es galt VDE 0113)
handen sein, die Stoppfunktion muss den Stetigförderer
in kürzest möglichem Zeitraum dauerhaft stillsetzen. Bei
Stetigförderersystemen ist eventuell ein zeitverzögertes
Abschalten einzelner Teile erforderlich

Müssen an allen Steuerständen, an allen Arbeitsplätzen Erforderlich im Arbeits- und Verkehrsbereich (Abstand
NOT-AUS und direkt zugänglichen Teilen, manuellen Be- und zwischen 2 NOT-AUS-Schaltern nicht mehr als 20 m), an
Entladestellen, Laufstegen und Übergabenstellen vor- handbedienten Be- und Entnahmeeinrichtungen
handen sein. Von jedem direkt zugänglichen Punkt des
Stetigförderers darf der nächste NOT-AUS-Schalter max.
10 m entfernt sein

(nach EN 60204-1 darf das Wiedereinschalten nur mög- Wenn der Förderer von einer Schaltstelle nicht mehr
lich sein, wenn der NOT-AUS-Schalter, mit dem ausge- überblickt werden kann, darf ein Wiedereinschalten
löst wurde, vorher von Hand entriegelt wurde) ohne vorherige Entriegelung des NOT-AUS nicht möglich
sein

hydraulische und pneuma- Müssen EN 982 bzw. EN 983 entsprechen Forderung in VBG 10 nicht enthalten
tische Einrichtungen

Einrichten und Instandhalten Unübersichtliche Anlagen benötigen einen oder meh- Forderung in VBG 10 nicht enthalten (VBG 10 verlangt,
rere Steuerplätze vor Ort (Einsehbarkeit des Gefahrbe- dass der Stetigförderer bei Einrichtungs- und Instandset-
reiches) mit Steuereinrichtungen ohne Selbsthalt zungsarbeiten abgeschaltet wird)

Überprüfung der Sicherheits- Es sind verschiedene Überprüfungen im Konstruktions-, Prüfungen sind nur für fahrbare Traggerüste erforderlich
und EMV-Anforderungen Herstellungs- und Inbetriebnahmestadium erforderlich
(Einzelheiten sind im Anhang H festgelegt)

36
Anhang 3: Zusammenstellung baujahrabhängiger Einzelheiten

nach Maschinenrichtlinie mit CE-Kennzeichnung nach VBG 10 bis Baujahr 1994


entsprechend EN 619
Benutzerinformation/ Der Hersteller hat eine Betriebsanleitung mitzuliefern, Stetigförderer müssen vor Instandsetzungsarbeiten und
Betriebsbestimmungen diese muss unter anderem beinhalten: bei Störungen abgeschaltet werden, sie müssen gegen
• Angaben über Betriebsarten irrtümliche und unbefugtes Ingangsetzen gesichert
• eventuell erforderliche Montage, Verankerungs- und werden
Befestigungspunkte
• Hinweise für Wartung und Instandhaltung (Anforde-
rungen an Personal, Verschleißteile, erforderliche
Inspektionen, Maßnahmen bei Arbeiten mit entfernten
Schutzeinrichtungen)

Kennzeichnung Es muss ein Fabrikschild vorhanden sein mit folgenden Es muss ein Fabrikschild vorhanden sein mit folgenden
Angaben: Angaben:
• Hersteller • Hersteller oder Lieferer
• Herstellungsjahr • Baujahr
• gesetzliche Zeichen • Fabriknummer
• Serie- oder Typnummer • Typ, falls Typbezeichnung vorhanden
• Seriennummer
• Hinweis auf Betriebsanleitung

Lastein- und Lastausschleusstellen müssen mit einem Forderung in VBG 10 nicht enthalten
Schild „Zutritt für Unbefugte verboten“ versehen werden Empfehlung: Sicherung analog EN 619

37
Anhang 4:
Abbildungsverzeichnis

Titelbild: Rudnick & Enners, Alpenrod Die Aufnahmen erfolgten in Bildungsstätten der BGHM sowie
auf dem Gelände folgender Mitgliedsbetriebe:
Seite 19, Bild 13:
IFA/BGIA-Report „Funktionale Sicherheit von Maschinensteu- Matthäus Sturm, Herbrechtingen:
erungen - Anwendung der DIN EN ISO 13849“ Seite 11, Bild 1; Seite 15, Bild 8

Bild 2 auf Seite 11, Bild 3 auf Seite 12 und Bild 5 auf Seite 13 Holzwerk Schilling KG, Rot an der Rot:
sind wiedergegeben mit Erlaubnis des DIN Deutsches Insti- Seite 14, Bilder 6 und 7; Seite 17, Bild 10
tut für Normung e. V. Maßgebend für das Anwenden der DIN-
Norm ist deren Fassung mit dem neuesten Ausgabedatum, Sägewerk Schröpfer GmbH & Co. KG, Mudau:
die bei der Beuth-Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Seite 16, Bild 9
Berlin, erhältlich ist.

Die Rechte für alle übrigen Bilder und Grafiken liegen bei der
Berufsgenossenschaft Holz und Metall

38
Notizen

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Notizen

40
Weiterführende Auskünfte erteilen Ihnen gern die im Folgenden aufgeführten Präventionsdienste der BGHM

Kostenfreie Servicehotline: 0800 9990080-0

Präventionsdienst Berlin Präventionsdienst Erfurt PD Mannheim|Saarbrücken


Innsbrucker Straße 26/27 Lucas-Cranach-Platz 2 Standort Mannheim
10825 Berlin 99097 Erfurt Augustaanlage 57
Telefon: 0800 9990080-2 Telefon: 0800 9990080-2 68028 Mannheim
Fax: 030 75697-13450 Fax: 0361 65755-26700 Telefon: 0800 9990080-2
E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Fax: 0621 3801-24900
E-Mail: [email protected]
Präventionsdienst Bielefeld Außenstelle Bad Hersfeld
Turnerstr. 5 – 9 Döllwiesen 14 Standort Saarbrücken
33602 Bielefeld 36282 Hauneck Koßmannstraße 48 – 52
Telefon: 0800 9990080-2 66119 Saarbrücken
Fax: 0521 52090-22482 Außenstelle Chemnitz Telefon: 0800 9990080-2
E-Mail: [email protected] Nevoigtstraße 29 Fax: 0681 8509-23400
09117 Chemnitz E-Mail: [email protected]
Präventionsdienst Bremen
Töferbohmstraße 10 Präventionsdienst Hamburg Präventionsdienst München
28195 Bremen Rothenbaumchaussee 145 Am Knie 8
Telefon: 0800 9990080-2 20149 Hamburg 81241 München
Fax: 0421 3097-28610 Telefon: 0800 9990080-2 Telefon: 0800 9990080-2
E-Mail: [email protected] Fax: 040 44112-25190 Fax: 089 17918-20700
E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]
Präventionsdienst Dessau
Raguhner Straße 49 b Außenstelle Rostock Außenstelle Traunstein
06842 Dessau-Roßlau Blücherstraße 27 Kernstraße 4
Telefon: 0800 9990080-2 18055 Rostock 83278 Traunstein
Fax: 0340 2525-26086
E-Mail: [email protected] Präventionsdienst Hannover Präventionsdienst Nürnberg
Seligmannallee 4 Weinmarkt 9 – 11
Außenstelle Dresden 30173 Hannover 90403 Nürnberg
Zur Wetterwarte 27 Telefon: 0800 9990080-2 Telefon: 0800 9990080-2
01109 Dresden Fax: 0511 8118-19170 Fax: 0911 2347-23500
E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]
Außenstelle Leipzig
Elsterstraße 8 a Außenstelle Magdeburg Präventionsdienst Stuttgart
04109 Leipzig Ernst-Reuter-Allee 45 Vollmoellerstraße 11
39104 Magdeburg 70563 Stuttgart
Präventionsdienst Dortmund Telefon: 0800 9990080-2
Semerteichstraße 98 Präventionsdienst Köln Fax: 0711 1334-25400
44263 Dortmund Hugo-Eckener-Straße 20 E-Mail: [email protected]
Telefon: 0800 9990080-2 50829 Köln
Fax: 0231 4196-199 Telefon: 0800 9990080-2 Außenstelle Freiburg
E-Mail: [email protected] Fax: 0221 56787-24682 Basler Straße 65
E-Mail: [email protected] 79100 Freiburg
Präventionsdienst Düsseldorf
Kreuzstraße 54 Präventionsdienst Mainz
40210 Düsseldorf Isaac-Fulda-Allee 18
Telefon: 0800 9990080-2 55124 Mainz
Fax: 06131 802-28430 Telefon: 0800 9990080-2
E-Mail: [email protected] Fax: 06131 802-25800
E-Mail: [email protected]

41
Standorte der BGHM

Rostock

Hamburg

Bremen Bad Bevensen Bad Wilsnack

Berlin
Hannover
Magdeburg

Bielefeld Schierke Dessau

Dortmund
Leipzig
Schwelm Dresden
Düsseldorf
Nümbrecht Erfurt

Köln
Chemnitz
Bad Hersfeld

Sitz der
Geschäftsführung
Standorte
Lengfurt
Mainz Bildungsstätten

Saarbrücken Sennfeld Nürnberg


Mannheim

Pforzheim

Stuttgart

München
Freiburg
Traunstein

Stand: 12/2014

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Berufsgenossenschaft
Holz und Metall

Internet: www.bghm.de
Kostenfreie Servicehotline: 0800 9990080-0

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