Deutsche Sprachgeschichte

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NAMANGANER STAATLICHE UNIVERSITÄT

LEHRSTUHL FÜR DEUTSCHE UND FRANZÖSISCHE PHILOLOGIE

B. R. Jurabayev

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Deutsche Sprachgeschichte
      

Vorlesungen in der deutschen Sprachgeschichte


für die Studenten
der deutschen Abteilung

NAMANGAN – 2002
Bestätigt vom Methodischen Rat der Namanganer Staatlichen Universität

Protokoll № ___ vom „_____“ ______________ 2002

REZENSENTEN : Dekan der Fakultät für Weltsprachen Namanganer


Staatlichen Universität

Dozent S. Saidalijew

Lehrstuhlleiter für deutsche und französische Philologie

Dozent U. Nurmatov

Oberlehrer des Lehrstuhls für deutsche und französische


Philologie

H. Turdijew
(Einführung) (Кириш)
VORWORT

Dem vorliegenden Konzept für „Deutsche Sprachgeschichte“ liegen Vorlesungen


zugrunde, die der Verfasser seit 1994 an der Namanganer Staatlichen Universität
gehalten hat.
Laut dem Studienplan der roman – germanischen Philologie B - 220300 erteilt man
das Fach „Deutsche Sprachgeschichte“ im III. Studienjahr.
Für das Fach ist 30 Stunden Vorlesungen, 12 Stunden Seminarunterrichten und 10
Stunden Selbsstudium vorgesehen.
Die Geschichte der deutschen Sprache ist ein Teilgebiet der Germanistik. Sie
erforscht aus diachronischer Sicht das phonologische System, den grammatischen
Bau , den Wortschatz, und das System der Stile der deutschen Sprache. Ihr
Forschungsgebiet sind einerseits die konstanten Charakteristiken des Sprachsystems,
andererseits die Dynamik und die Haupttendenzen der Sprachveränderung.
Gegenstand der Sprachgeschichte sind auerdem die Existenzformen der deutschen
Sprache, ihr sozial – historisch bedingter Wandel und das Werden der modernen
deutschen Nationalsprache.
Die Sprachgeschichte hat einen selbständigen Status als eine historische Disziplin im
Rahmen der Sprachwissenschaft und ist zugleich ein wichtiges Mittel zum tieferen
Verständnis der Wesenszüge eines jeweiligen modernen Sprachsystems und der
gegenwärtigen Sprachsituation in einem jeweiligen Lande.

Der Verfasser
THEMEN FÜR DIE VORLESUNGEN

1. Gegenstand in Angabe der Sprachgeschichte. – 2 Stunden.


2. Die Sprachentwicklung unter der urgesellschaftlichen Entwicklung. – 2 Stunden.
3. Die Sprachentwicklung bei der germanischen Stämmen. – 2 Stunden.
4. Die Sprachentwicklung in der Epoche des Übergangs zum Feudalismus und der
Ausbildung der feudalen Gesellschaftsordnung. – 2 Stunden.
5. Die Entwicklung des Mittelhochdeutsch – 2 Stunden.
6. Die Entwicklung des spätmittelalterlichen Deutsch. – 2 Stunden.
7. Die Entwicklung des frühneuzeitlichen Deutsch. – 2 Stunden. – 2 Stunden.
8. Die Entwicklung des neuzeitlichen Deutsch. – 2 Stunden.
9. Die Sprachentwicklung unter der Bedingungen der bürgerlichen Umweltzug und
der bürgerlichen Herrschaft. – 2 Stunden.
10. Die Sprachentwicklung im Neuhochdeutsch (1789 - 1945) – 2 Stunden.

THEMEN FÜR DIE SEMINARUNTERRICHTEN

1. Gegenstand in Angabe der Sprachgeschichte. – 2 Stunden.


2. Die Sprachentwicklung unter der urgesellschaftlichen Entwicklung. – 2 Stunden.
3. Die Sprachentwicklung bei der germanischen Stämmen. – 2 Stunden.
4. Die Sprachentwicklung in der Epoche des Übergangs zum Feudalismus und der
Ausbildung der feudalen Gesellschaftsordnung. – 2 Stunden.
5. Die Entwicklung des Mittelhochdeutsch – 2 Stunden.
6. Die Entwicklung des spätmittelalterlichen Deutsch. – 2 Stunden.
7. Die Entwicklung des frühneuzeitlichen Deutsch. – 2 Stunden. – 2 Stunden.
8. Die Entwicklung des neuzeitlichen Deutsch. – 2 Stunden.
9. Die Sprachentwicklung unter der Bedingungen der bürgerlichen Umweltzug und
der bürgerlichen Herrschaft. – 2 Stunden.
ERSTE VORLESUNG (1)

THEMA : GEGENSTAND IN ANGABE DER SPRACHGESCHICHTE

PLAN :

1. Gegenstand und Aufgabe der Sprachgeschichte.


2. Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte.
3. Die Sprachzeugnisse.

Stichwörter zum Thema :

1. Die Sprache
- ist ein sozialer Terminus, das wichtigste Veränderungsmittel in der Gesellschaft.
- ist ein Kommunikationsmittel.
2. Geschichte der deutschen Sprache (als Fach)
- ist ein Teilgebiet der Germanistik.
3. Sprachgeschichte erforscht
- aus diachronischer Sicht das phonologische System, den grammatischen Bau,
den Wortschatz, und das System der Stile der deutschen Sprache.
4. Forschungsgebiet der Sprachgeschichte
- sind einerseits die konstanten Charakteristiken des Sprachsystems, andererseits
die Dynamik und die Haupttendenzen der Sprachveränderung.
5. Gegenstand der Sprachgeschichte
- sind die Existenzformen der deutschen Sprache, ihr sozial - historisch bedingter
Wandel und das Werden der modernen deutschen Nationalsprache.
6. Status der Sprachgeschichte
- eine historische Disziplin im Rahmen der Sprachwissenschaft und ist ein wichtiges
Mittel zum tieferen Verständnis der Wesenszüge eines jeweiligen modernen
Sprachsystems und der gegenwärtigen Sprachsituation in einem jeweiligen
Lande.
7. Den Sprachwandel bewirken solche Ursachen wie
- extra- und intralinguistischen Ursachen.
8. Zu den extralinguistischen Ursachen
- gehören die Völkerwanderungen, Kontakte zwischen einzelnen Völkern.
9. Zu den intralinguistischen Ursachen gehören
- Stabilität und Kontinuität der Struktur einer Sprache;
- Die Systemhaftigkeit des Sprachwandels;
- Der Fortschritt in der Entwicklung der Sprache.
10. Unentbehrliche Gesetzmäigkeit der Sprachentwicklung ist die Tendenz
- zur Vereinfachung des Sprachsystems einerseits und das Streben nach
Vervollkommnung sprachlichen Ausdrucksmittel andererseits.
11. Sprachwissenschaftler, die sich mit der Sprachgeschichte beschäftigen
- Braune, Paul, Behaghel, Moser, Bach, Egers, Shermunski, Schmidt,
Moskalskaja.
12. Althochdeutsche Periode
- 500 - 1050
13. Mittelhochdeutsche Periode
- 1050 - 1350
14. Frühneuhochdeutsche Periode
- 1350 - 1650
15. Neuhochdeutsche Periode
- 1650 bis zur Gegenwart.
16. Kriterien der Periode
- Wandlungen im phonologischen System, in Formenbestand, Wortbildung und
Wortschatz;
- Wandel der Existenzformen der Sprache.
17. Als Hauptkennzeichen des Übergangs von Indoeuropäischen zum
Germanischen gielt
- die Durchführung der ersten (germanishen) Lautverschiebung.
18. Als Hauptkennzeichen des Übergangs von Germanischen zum Althochdeutsch
gielt
- die Durchführung der zweiten Lautverschiebung.
19. Als Hauptkennzeichen des Übergangs von Althochdeutsch zum
Mittelhochdeutsch gielt
- die Abschwächung der vollen Vokalen in unbetonten Nebensilben.
20. Als Hauptkennzeichen des Übergangs von Mittelhochdeutsch zum
Frühneuhochdeutsch bzw. zum Neuhochdeutsch gelten
- Diphtongierung und Monophtongierung.

21. Zu den ältesten schriftlichen Denkmälern in germanischen Sprache gehört


- die Inschrift eines Helmes, der 1812 in Negam (Steiermark) gefunden
wurde.
22. Das deutsche Volk bestand aus vielen Stämmen. Es gab
- Franken, Sachsen, Bayern, Thüringen, Preuen, Schwäben, Alemanen, Friesen,
Rheinländer, Pfälzer, Westfallen, Schleswig-Holsteiner, Hessen.
23. Im Süden der Bundesrepublik finden wir solche Stämme wie
- Bayern, Schwäben, Franken
24. In der Mitte der Bundesrepublik finden wir solche Stämme wie
- Rheinländer, Pfälzer, Hessen.
25. Im Norden der Bundesrepublik finden wir solche Stämme wie
- Westfallen, Niedersachsen, Schleswig- Holsteiner, Friesen.
26. Die deutsche Stämme unterschieden sich von einander durch
- ihre Dialekte.
1. Gegenstand und Aufgabe der Sprachgeschichte.

Das deutsche Volk bestand aus vielen Stämmen. Es gab Franken, Sachsen, Bayern,
Thüringen, Preuen, Schwäben, Alemanen u.a. Ohne Übertragung kann man sagen,
da man es heute noch in Deutschland spürt. Zwar sind die alten Stämme in ihrer
ursprunglichen Gestalt nicht mehr vorhanden. Diese Stämme verschwanden in der
ersten Jahrhundert der deutschen Geschichte und ihren Stellen traten
Landesherrschaften.Aber sie setzten ihre Tradition auf ihre Weise fort. Immer lebte
deutsches Volk in einer Anzahl kleinerer und groerer Einheiten. Der Partikularismus
ist eine Konstante der deutschen Geschichte. Er wird auch mannigfaltige Art bis in
die Gegenwart, z.B. im staatlichen Föderalismus, gezeigt. Wenn man heute von den
deutschen Stämmen spricht, sollte man sich Definition klar vorstellen. Es handelt sich
um die germanische Regionalgruppen, die sich von den anderen Völkern deutlich
unterschieden und ein eigenes kräftiges Eigenleben führten. Im Süden der
Bundesrepublik finden wir : Bayern, Schwäben, Franken, in der Mitte : Rhein-
Länder, Pfälzer und Hessen; im Norden : Westfallen, Niedersachsen, Schleswig-
Holsteiner und Friesen. Jede gruppe zerteilt sich in die Untergruppen, z.B. : Bayern:
Nieder- und Oberbayern usw.
Die deutsche Stämme unterschieden sich von einander durch ihre Dialekte. Wenn
einer nicht gerade die Bühnessprache schulmäig erlernt hat, ist in der Regel an der
Dialektfärbung seiner Rede als Hamburger usw, zu erkennen. Die Dialekte sind
bestimmt territorial begrenzt. Es gab frankische, sachsische, bayerische, hessische
u.a. Dialekte. Lange Zeit existierte die deutsche Sprache nur in der Gestallt ihrer
Mundsprache.
Die deutsche Schriftsprache hat sich in einem langen verwickelten Proze
herausgebildet, der erst im XVIII. Jh. seinen Abschlu fand. Martin Luthers
Bibelübersetzung in XVI Jh. von Latain ins Deutsche war ein wichtiger Mauerstein
darauf. Die älteste Aufzeichung in der deutschen Sprache ist ein kleines Latainisch –
Deutsches Wörterbuch „Abroganz“, entstand im 770. Texte sind für heutigen
Deutschen ohne besondere Vorbildung nicht mehr verständlich.
Wie jede Sprache ist auch die deutsche Sprache im Wandel gegriffen, sie unterliegt
der ständigen Veränderung. Die Sprache ist ein sozialer Terminus, das wichtigste
Veränderungmittel in der Gesellschaft. Deshalb ist die Entwicklung der Sprache
sozial bestimmt. Die Sprache ist ein dynamisches System. Sie ändert sich, entwickelt
und vervollkommnet sich. Nur ihre soziale Funktion, als kommunikatives Mittel für
die menschliche Gesellschaft zu sein, bleibt Konstant. Viele Ursachen bewirken den
Sprachwandel (Sprachentwicklung) : sowohl extra- , als auch intralinguistische. Zu
den extralinguistischen Ursachen gehören : die Völkerwanderungen, Kontakte
zwischen einzellnen Völkern, woraus sich gegenseite Beeinflussung ergibt. Was sich
intralinguistische Ursachen betrifft, so lassen sich hier folgende Gestzmäigkeiten
feststellen:
1) Stabilität und Kontinuität der Struktur einer Sprache. Das bedeutet, da sich die
Veränderungen in der Sprache nicht sprunghaft vollziehen, sonst könnte die Sprache
Ihre Wesenszüge als Verständnismittel schnell einbüssen (verlieren).
2) Die Systemhaftigkeit des Sprachwandels. Sie besteht darin, da beim Verlust
bestimmter Ausdrucksmittel einer Eigenschaft der Sprache, diese durch anderes
Mittel ersetzt werden können. Die Veränderung eines Elementes der Sprache bewirkt
auch die Veränderung der anderen Elementen, die mit dem ersten im Zusammenhang
stehen. So z.B. im Althochdeutsch (ahd) wurden die meisten grammatischen
Kategorien vorwiegend durch die morphologische formbildende Mittel und nicht auf
syntaktische Weise ausgedrückt. In der modernen deutschen Sprache sind die
morphologischen Formanten recht oft unifiziert und der syntaktische Wert eines
Wortes wird durch seine Stelle im Satz bestimmt.
3) Der Fortschritt in der Entwicklung der Sprache. Es besteht darin, da sich jede
Sprache in ihrer Entwicklung vervollkommnet, sich entsteigende Bedürfnisse der
Gesellschaft anpat.
Als eine inhörende (unentbehrliche) Gesetzmäigkeit der Sprachentwicklung ist die
Tendenz zur Vereinfachung des Sprachsystems einerseits und das Streben nach
Vervollkommnung sprachlichen Ausdrucksmittel andererseits zu vermerken. Die
Motive der Sprachökonomie sind von entscheidender Bedeutung. Das sind die
wichtigste Gesetze, die den Verlauf der Sprachentwicklung bestimmen. Sie betreffen
alle Bereiche der Sprache, z.B. den Phonembestand, den Wortschatz, sowie den
grammatischen Bau der Sprache. Deswegen ist die Erforschung der Sprache von
groer Bedeutung und die Sprachgeschichte beschäftigt sich (auch) damit.
Die Geschichte der deutschen Sprache ist ein Teilgebiet der Germanistik. Sie
erforscht aus diachronischer Sicht das phonologische System, den grammatischen
Bau , den Wortschatz, und das System der Stile der deutschen Sprache. Ihr
Forschungsgebiet sind einerseits die konstanten Charakteristiken des Sprachsystems,
andererseits die Dynamik und die Haupttendenzen der Sprachveränderung.
Gegenstand der Sprachgeschichte sind auerdem die Existenzformen der deutschen
Sprache, ihr sozial – historisch bedingter Wandel und das Werden der modernen
deutschen Nationalsprache.
Die Sprachgeschichte hat einen selbständigen Status als eine historische Disziplin im
Rahmen der Sprachwissenschaft und ist zugleich ein wichtiges Mittel zum tieferen
Verständnis der Wesenszüge eines jeweiligen modernen Sprachsystems und der
gegenwärtigen Sprachsituation in einem jeweiligen Lande.

2. Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte.

Die Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte stützt auf bestimmte


Schwierigkeiten. Daher gibt hier es verschiedene Meinungen. Neben der
traditionellen Gliederung, die von Braune, Paul, Behaghel vorgeschlagen wurden,
sind zur Zeit auch viele neue Vorschläge entstanden, die von Moser, Bach, Egers,
Shermunski, Schmidt, Moskalskaja und anderen angeboten wurden. Die meisten
Anhänger haben folgende Gliederung:
I. Althochdeutsch von 500 bis 1050
II. Mittelhochdeutsch von 1050 bis 1350
III. Frühneuhochdeutsch von 1350 bis 1650
IV. Neuhochdeutsch von 1650 bis Gegenwart.

Kriterien der Periodisierung sind :

a) Wandlungen im phonologischen System, in Formenbestand, Wortbildung und


Wortschatz, die sich im Laufe von Jahrhunderten allmählich anhäufen und
beträchtliche Veränderungen des gesamten Sprachtyps hervorrufen;
b) Wandel der Existenzformen der Sprache. Hier handelt es sich darum, ob die
Sprache nur in gesprochener Form existiert oder auch eine Schrift besitzt, ob sie nur
in Form von Mundarten lebt oder auch übermundartliche Existenzform hat. Im
letzten Fall ist es auch wichtig, in welchem Verhältnis Mundarten und die
übermundartliche Existenzformen der Sprache zueinander stehen.
Da die Entwicklung der Sprache nicht sprunghaft sondern in einem
fortwährenden langsamen Flu verläuft, gibt es keine scharfen Einschnitte
zwischen den einzelnen Perioden der Sprachgeschichte . Daher bietet die zeitliche
Begrenzung der Sprachperioden Schwirigkeiten . Deshalb schwanken die Grenze
zwischen der Periode bei verschiedenen Wissenschaftlern der deutschen
Sprachgeschichte.
1. Als Hauptkennzeichen des Übergangs von germanischen zum Althochdeutsch
gielt die Durchführung der zweiten Lautverschiebung.
2. Als Hauptkennzeichen des Übergangs von Althochdeutschen zum
Mittelhochdeutsch gilt die Abschwächung der vollen Vokalen in unbetonten
Nebensilben.
3. Als Hauptkennzeichen des Übergangs von Mittelhochdeutsch zum
Frühneuhochdeutsch bzw. zum Neuhochdeutsch gelten Diphtongierung und
Monophtongierung.

3. Die Sprachzeugnisse .

Zu den ältesten schriftlichen Denkmälern in germanischen Sprache gehört die


Inschrift eines Helmes, der 1812 in Negam (Steiermark) gefunden wurde. Sie könnte
aus dem III. Jahrhundert vor unserer Zeit stammen und ist in nordetruskischen
Buchstaben niedergeschrieben . Das Zeugnis ist besonderem Wert, weil es Aussagen
über die Herkunft der Zeichenschrift der Runen zulät. Man nehmt an, da die
Germanen im Fundgebiet, wo sie Kontakte zu Norditalikern hatten, zunächst die
Zeichen eines norditalisches Alphabets übernahmen und sich ihrer bedienten. Sie
wurden später von ihnen zur Runenschrift weiterentwickelt. Andere wichtigste
Zeugnisse des Germanischen stellen germanische Lehnwörter im Finnischen dar:
„kunnigas - könig“, „rengas – Ring“. Sie weisen noch den Erhalt der vollen
Endsilben auf. Als Goten noch an Weichsel saen, hatten sie Kontakte mit Finnen.
Häufiger werden Bezeugungen germanisches Sprachgutes in den ersten
Jahrhunderten nach der Zeitenwende. So drang aus dem Germanischen eine Reihe
von Wörtern ins Balto - Slawische. Von den germanischen Einzelsprachen ist nur
Gotische gut belegt. Von der Bibelübersetzung des westgotischen Bischofs Wulfia
(311(312)-383 ) liegen der gröer Teil des Neuen Testaments vor. Die Übersetzung,
die in einem von Wulfia in Anlehnung an das grichisch geschaffene Alphabet
niedergeschrieben ist, entstand in der zweiten Hälfte des IV. Jahrhunderts als
Westgoten in der romischen Provinz Möseen südlich der unteren Donau siedelten.
Offenbar präsentiert die Bibelübersetzung bereits eine Sprachschicht, die nicht
mehr mit dem gesprochenen Germanisch des Alltags identisch war, sondern bereits
bewut gestalltete Züge einer Literatursprache trug.

Vokabeln :

1. Gegenstand (m) – предмет, соха


2. Angabe (f) – мавзу, маълумот
3. Periodisierung (f) – даврлаштириш
4. Stamm (m) – авлод, уруг, кабила
5. Sprachzeugnisse (f) – тилга доир далилий ашѐлар
6. Spur (f) – из
7. zwar (f) – хакикатда, аникроги
8. Gestalt (f) – куриниш, тузилиш
9. vorhanden sein – бор булмок, мавжуд булмок.
10.tretten – пайдо булмок, вужудга келмок
11.Landesherschaft (f) – улка хукмронлиги
12.Fortsetzung (f) – давоми
13.Weise (f) – усул
14.Einheit (f) – бирлик
15.konstant – доимий, узгармас
16.mannichfaeltig – турли-туман
17.Definition (f) – изох, тушунтириш
18.vorstellen – таништирмок
19.fuehren – олиб бормок
20.Buenensprache (f) – сахна тили, адабий тил
21.verwickeln – аралашиб кетмок
22.Aufzeichnen (f) – белги, куриниш
23.Abroganz – Аброганс (лугат номи)
24.Vorbildung (f) – нусха, намуна, тайѐгарлик
25.Wandel (m) – узгариш
26.sozial – ижтимоий
27.Geselschaft (f) – жамият, бирлашма
28.aendern – узгартирмок
29.Ursache (f) – сабаб
30.wirken – таъсир килмок
31.Sprachwandel (m) – тил узгариши
32.Voelkerwanderungen (f) – халкнинг кучиб юриши
33.Beeinfluessung (f) – таъсир
34.Begriff (m) – тушунча, бирор нарсани кил-га кир.
35.Gesetzmassigkeit (f) – конуният
36.Kontinuitaet (f) – давомийлик, узвийлик
37.Wesenszug (m) – асл маъно, мохият
38.Verstaendnismittel (n) – тушуниш воситаси
39.Systemhaftigkeit – тизимлилик
40.unifizieren – мослаштириш, бирлаштириш
41.Wert (m) – нарх, кадр
42.Fortschritt (m) – ривожланиш, усиш
43.anfassen – кулламок, ургатмок
44.Verlauf (m) – (ходиса) жараѐн, (вакт) утиши
45.Bereich (m) – соха
46.Status (n) – мавке
47.jeweiligen – исталган пайтдаги
48.Vorschlag (m) – таклиф
49.Wandlung (f) – узгариш
50.Allmaelich – секин-аста
51.schwanken – иккиланмок, узгариб турмок
52.gelten – ахамиятга, кучга эга булмок
53.Laufverschiebung (f) – товуш кучиши
54.Abschwaechung – кучсизланиш
55.Inschrift (f) – ички ѐзув
56.Helm (m) – каска
57.Herkunft (f) – пайдо булиши, келиб чикиши
58.zulassen – йул куймок
59.annehmen – тахмин килмок
60.Fundgebiet (m) – топилма жойи
61.Lehnwort (n) – узлаштирма суз
62.darstellen – тасвирламок
63.erhalten – олмок, сакламок
64.Gotten – гот кабиласи
65.Weichsel (m) – Висла дарѐси
66.praesentieren – намойиш килмок
67.Zug (m) – характер, узига хослик
68.identisch - бир хил

FRAGEN UND AUFGABEN :

1. Aus welchen Stämmen besteht das deutsche Volk?


2. Erlkären Sie den Begriff „Partikularismus“.
3. Wann wurde deutsche Schriftsprache herausgebildet?
4. Wodurch unterscheiden sich die deutsche Stämme von einander?
5. Welche Ursachen bewirken den Sprachwandel?
6. Was gehört zu den extralinguistischen Ursachen?
7. Was gehört zu den intralinguistischen Ursachen?
8. Was ist der Gegenstand der Sprachgeschichte?
9. Nennen Sie die traditionelle Gliederung der Periodisierung der deutschen
Sprachgeschichte.
10. Nennen Sie die Kriterien der Periodisierung.
11. Was gehört zu den ältesten schriftlichen Denkmälern?
12. Wer hat die Bibel von Latain ins Deutsche übersetzt?

LITERATUR

I. Hauptliteratur:

1. O. I. Moskalskaja. Deutsche Sprachgeschichte. Moskau, Hochschule 1977.


2. К. Н. Назаров. О методике сопоставительно- типологического анализа
фразеологических единиц. Acta Academiae Paedagogicae Szegediensis
1989. pp. 51 - 62.
3. K. Kögler. Zur Geschichte der deutschen Sprache. Berlin, 1989.
4. W. Schmidt. Deutsche Sprachkunde. Volk und Wissen. 1987.
5. K. N. Nasarov. Deonymische Phraseologismen aus der Sicht der Kognitiven
Linguistik. Namenkundliche Information 75/77. Leipziger Universitätsverlag.
1999.
6. Germanisches Jahrbuch. 1999. GUS. Das Wort. Reihe Germanistik. DAAD.

7. O’zbekiston Respublikasi maxsus oliy o’quv yurtlari uchun roman - german


filologiyasi mutaxassisligi bo’yicha o’quv dasturlari. Toshkent, 1997.

II. Wörterbücher :

1. M. E. Umarho’shayev, K. N. Nasarov. Nemischa – o’zbekcha - ruscha


fraseologik lugat. T., 1996.

2. DUDEN. Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. 3., völlig


neu bearb. und erweiterte Aufl. von Günther Drosdowski. Duden Band 7.
Dudenverlag. Mannheim, 1999.
ZWEITE VORLESUNG (2)

THEMA: DIE SPRACHENTWICKLUNG UNTER DER


URGESELLSCHAFTLICHEN ENTWICKLUNG (von XV – VII Jahrhundert
vor unserer Zeit)

PLAN :

1. Zur historischen Entwicklung.


2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3. Zur Sprachentwicklung.

Stichwörter zum Thema :

1. Die Germanen
- sind aus einer Gruppe von indoeuropäischen Sippen und Stämmen entstanden.
2. Die Entwicklung des germanischen Volkstums begann
- im III. Jahrtausend vor unserer Zeit.
3. Die Vorfahrer der Germanen (Prägermanen) waren aus Mitteleuropa in den
Raum von
- Südskandinavien, Ostseeküste, Jütland und Elbmündung eingewandert.
4. Die Germanen lebten zwischen III. – I. Jahrtausend vor unserer Zeit in der
- Urgesellschaftsordnung, auf der unteren Stufe der Barbarei.
5. Die Grundeinheit der Germanen bildeten
- Gens und die Sippen, deren Angehörige durch Blutband verbunden waren.
6. Im Anfangsstadium gründeten sich die verwandschaftlichen Verhältnisse in
den altgermanischen Sippen auf der
- Mutterfolge.
7. Die älteste Germanen waren
- ein Hirten- und Jägervolk.
8. Die wachsende Bevölkerungskräfte, die Klimaverschlechterung, die die
Ernährungsgrundlage beeinträchtigte, auch Kriegs- und Beutelust
- trieben germanischen Stämme um 1000 v.u.Z. zu neuen Wanderungen und
zum Wechsel der Wohnsitze.
9. Die Mitglieder jedes Gentilkollektivs bedingte sich das für urgesellschaftliche
Verhältnisse typische Kommunikationsmittel und zwar
- Stammessprachen.
10.Zum Anfang des XIX. Jh. begründeten Wolfgang Bopp und Jakob Grimm
- die historisch – vergleichende Sprachwissenschaft.
11.Die Vorgänger der auf europäischen und asiatischen Boden siedelten
Stämme einer Sprachfamilie angehört haben muten, wie man
- Indoeuropäisch oder Indogermanisch bezeichnete.
1. Zur historischen Entwicklung.

Seit der Mitte des V. Jahrtausend vor unserer Zeit (v.u.Z.) dem Beginn der
Jungsteinzeit (Meolit) breiteten sich in Mitteleuropa Gens aus, für dessen Angehörige
gemeinsame Abstammung, Sprache, Gebräuche, Glaubenauffassungen und
Wesenszüge der Lebensweise kennzeichnet war. Die Menschen in diesen Gebieten
führten Bodenbau und Viezucht ein. Mit der Übergang von den einfachen Aneignung
der Nahrungsquellen zur Erzeugung von pflanzige und tierische Nahrungsmittel war
eine entscheinende Veränderung in der Entwicklung der Produktivkräfte. Die
Germanen sind aus einer Gruppe von indoeuropäischen Sippen und Stämmen
entstanden. Die archeologische und sprachhistorische Daten sprechen dafür, da die
Entwicklung des germanischen Volkstums im III. Jahrtausend v.u.Z. begonnen haben
mag, als die Vorfahrer der Germanen (die sogenannte Prägermanen) aus Mitteleuropa
in den Raum von Südskandinavien, Ostseeküste, Jutland und Elbmündung
eingewandert waren. Hier hat sich Im Laufe der jahrtausendelangen
Sonderentwicklung vermutlich zwischen 3000 – 1000 Jahr v.u.Z. auch ein besonderer
Sprachzug, die germanische Grundsprache oder das sogenannten Urgermanisch
herausgebildet.
Die Germanen lebten zwischen III. – I. Jahrtausend v.u.Z. in der
Urgesellschaftsordnung, auf der unteren Stufe der Barbarei. Die Grundeinheit
bildeten die Gens (die Grofamilie – grichisch: genos, latainisch: gens – germanisch:
kuni) und die Sippe, deren Angehörige durch Blutband verbunden waren. In
Anfangsstadien gründeten sich die verwandschaftlichen Verhältnisse in den
altgermanischen Sippen auf der Mutterfolge. Erst im Laufe der Zeit wurde die
matriarchalische Sippe von der patriarchalischen Sippe abgelöst. Die ältesten
Germanen waren ein Hirten- und Jägervolk. Allmählich entwickelte sich neben
Viezucht auch der primitive Feldbau. Die wachsende Bevölkerungskräfte, die
Klimaverschlechterung, die die Ernährungsgrundlage beeinträchtigte auch Kriegs-
und Beutelust trieben germanische Stämme um 1000 v.u.Z. zu neuen Wanderungen
und zum Wechsel der Wohnsitze. Sie besetzen zuerst das Gebiet der unteren Weser
und Oder. Bis 750 v.u.Z. kamen sie bis an das Mündungsgebiet der Weichsel. Grund
und Boden zum Gegenstand des Produktionsprozees, Acker und Weideland zum
wichtigsten Produktionsmittel. Mit der Sähaftigkeit der Gentilgesellschaftlichen
Kollektiven bedeutete einen ersten Schritt zum Privateigentum auf Land und Boden.
Die Sähaftigkeit und die dichtere Besiedlung des Landes führten zu festen
Verbinden zwischen den lebenden Gens und zur Herausbildung von Stämmen. Bei
der Wanderungen wurden neuer Grund und Boden durch den Stamm im Besitz
genommen. Auf solche Weise entstand neben dem Eigentum des Gentilkollektivs das
Stammeseigentum als höhere Form gesellschaftlichen Eigentums. Diese
Gesellschaftliche Veränderung führten zur Entfalltung ursprunglicher Formen von
Demokratie und zur Herausbildung demokratischer Organe, wie der
Stammversammlung. Daneben existierten Ältesten Räte als beratende Gremie. Seit
dem II. Jahrhundert v.u.Z. mit dem Beginn der Bronzezeit 1800 – 70 Jahr v.u.Z.
veränderte sich der Charakter der Produktivkräfte in starken Mae. Verbesserungen
in der Viezucht, der Gebrauch des Hackenpfluges, sowie die Einführung der
Bronzemetallurgie brachten eine erhebliche Steigerung der Arbeitsproduktivität mit
sich. Von den Stämmen, die sich im Laufe der Jungsteinzeit über Mitteleuropa
ausbreiteten, hatten beim Übergang zur Bronzezeit für die Geschichte der deutsche
Sprache eine besondere Bedeutung. Diese Stämme waren die Vorgänger der späteren
Germanen, die als Prägermanen genannt werden. Südlich von ihnen siedelten
offenbar verwandte Stämme und zwar Vorfahren der späteren Italiker, deren südliche
und süd – westliche Nachbarn die Kelten waren. Südlich der Präitaliker und ostlich
der Kelten haben illyrische Stämme und venetische Stämme gesessen. Mit dem
Abzug der Präitaliker aus Mitteleuropa und ihrer Wanderung auf die
Aphinenhalbinsel begann die Ausbreitung der Prägermanen über Mitteleuropa. Die
Expantion führte sie zu Beginn des I. Jahrtausends v.u.Z. ostlich bis über die
Weichsel, westlich in die Gebiete zwischen Ems und Rhein. Damit wurden keltische
Stämme im Süd – Westen, illyrische und venetische Stämme im Süd – Osten.

2. Zu den Existenzformen der Sprache.

Jedes Gentilkollektiv stellte eine Gemeinschaft dar, deren Mitglieder sich im Proze
der Arbeit als Grundlage für die Erhaltung des Lebens, bei der Auseinandersetzung
mit Natur miteinander verständlichen müten. Sie bedingten sich das für
urgesellschaftliche Verhältnisse typischen Kommunikationsmittel und zwar
Stammessprachen. Diese waren in ihrer Entstehung und Existenz an die
Kommunikationsgemeinschaft eines Stammes gebunden. Ihr Charakter ward geträgt
durch die spezifische Erfahrungen, die die Stammangehörigen in der
gesellschaftlichen Praxis gewohnen hatten. In den Stammessprachen waren noch
keine sozialbedingten Schichtungen vorhanden. Jeder Stammangehörige verwendete
sie in gleicher Mae. Aber einzelnen Stammessprachen unterlagen mehr oder
weniger umfassenden Veränderungen. So ist mit Siedlungsnachbarschaft von
Stämmen zurechnet, die sich in gegenseitiger Beeinflüung auswirkte. Es kann
jedoch auch Zerteilung von Stämmen oder Absplitterung einer Gruppen von
Gentilkollektiven, die ihrerseits eine eigene Entwicklung durchmachten oder sich mit
anderen ethnischen Einheiten vermischten. Die sprachlichen Folgen konnten hier sehr
unterschiedlich sein und reichen von Sprachmischung bis zum Untergang einer
Stammessprache.

3. Zur Sprachentwicklung.

Über die sprachlichen Verhältnisse, die bei den Stämmen Mitteleuropas in der späten
Jungsteinzeit, sowie in der Bronzezeit herrschten, lassen keine auf Quellen
gegründete Aussage machen. Zu wesentlichen Erkenntnissen, die allgemein als
gesichert gelten können, kann die historisch – vergleichende Sprachwissenschaft, die
zum Anfang des XIX. Jahrhunderts von Wolfgang Bopp und Jakob Grimm begründet
wurde. Ihr gelang es durch Sprachvergleich festzustellen, da zwischen den meisten
in Europa gesprochenen Sprachen, sowie eine Reihe asiatischer Sprachen
Gemeinsammkeiten bestehen. Das führte zu den Schlu, da zwischen diesen
Völkern sprachlich eine enge Verwandschaft besteht und man schlufolgerte, da die
Vorgänger dieser auf europäischen und asiatischen Boden siedelten Stämme einer
Sprachfamilie angehört haben muten, wie man Indogermanisch oder Indoeuropäisch
bezeichnete.
Vokabeln :

1. ausbreiten – кенгайтирмок
2. Jungsteinzeit (f) – илк тош даври
3. Abstammung (f) – келиб чикиш
4. Gebrauch (m) - ишлатилиши, урф - одат
5. Glaubenauffasung (f) – эътикоди
6. Viehzucht (f) – чорвачилик
7. Nahrungsmittel (n) – озик-овкат, емиш
8. Grundeinheit (f) – асосий бирлик, уюшма
9. Barbarei (f) – боскинчилик, ѐввойилик
10.Sippe (f) – элат, катта оила
11.Anfangsstadium (n) – илк боскич
12.Verhaeltnis (n) – муносабат
13.Beutelust (f) – улжага булган интилиш
14.Produktivkraefte (Pl) – ишчи кучи
15.Klimaverschlechterung (n) – об-хаво ѐмонлашуви
16.Privateigentum (n) – хусусий, шахсий бойлик
17.Herausbildung (f) – келиб чикиш
18.Bronsezeit (f) – бронза даври
19.Hackenpflug (m) – илмокли омоч
20.Einfuhrung (f) – куллаш, тадбик этиш
21.Vorfahren (Pl) – аждодлар
22.Preitaliker (Pl) – италианлар аждодлари
23.Gentilkollektiv (n) – кабилавий жамоа
24.Mitglied (n) – аъзо
25.Erhaltung (f) – саклаш, куллаб - кувватлаш
26.Auseinandersetzung (f) – бахс, тортишув
27.urgesellschaftlich – ибтидоий
28.Kommunikativsmittel (n) – мулокот воситаси
29.Erfahrung (f) – тажриба
30.Siedlungsnachbarschaft (f) – кушничилик
31.Absplitterung (f) – парчаланиш
32.Untergang (n) – чукиш, инкирозга учраш
33.Vorgaenger (m) – аждод
34.Muendungsgebiet (n) – (дарѐ) куйилиш жойи
35.Besiedlung (f) – босиб олинган, эгалланган жой
FRAGEN UND AUFGABEN :

1. Wann bereiteten sich die Gens in Mitteleuropa?


2. Was war die entscheidende Veränderung in der Entwicklung der
Produktivkräfte?
3. Aus welcher Gruppe sind die Germanen entstanden?
4. Welchen Raum besiedelten die Prägermanen?
5. Wann wurde das Urgermanisch herausgebildet?
6. Welche Ursachen trieben die germanischen Stämme um 1000 v.u. Z. zu neuen
Wanderungen?
7. Was war der Gegenstand des Produktionsprozesses und wichtiges
Produktionsmittel?
8. Welchen Siedlungsraum besetzten die germanischen Stämme zu Beginn des I.
Jahrtausend v.u. Z.?
9. In welcher Form existierte die Sprache in dieser Periode?
10.Definieren Sie den Begriff „die Stammessprache“.
11.Wann und von wem wurde die historisch – vergleichende Sprachwissenschaft
begründet?
12.Welcher Sprachfamilie gehört die germanische Sprache?

LITERATUR

I. Hauptliteratur:

1. O. I. Moskalskaja. Deutsche Sprachgeschichte. Moskau, Hochschule 1977.


2. К. Н. Назаров. О методике сопоставительно - типологического анализа
фразеологических единиц. Acta Academiae Paedagogicae Szegediensis
1989. pp. 51 - 62.
3. K. Kögler. Zur Geschichte der deutschen Sprache. Berlin, 1989.
4. K. N. Nasarov. Deonymische Phraseologismen aus der Sicht der Kognitiven
Linguistik. Namenkundliche Information 75/77. Leipziger Universitätsverlag.
1999.
5. H. Funk, M. König. Grammatik lehren und lernen. Langenscheidt, 1997.
6. Germanisches Jahrbuch. 1999. GUS. Das Wort. Reihe Germanistik. DAAD.
7. O’zbekiston Respublikasi maxsus oliy o’quv yurtlari uchun roman - german
filologiyasi mutaxassisligi bo’yicha o’quv dasturlari. Toshkent, 1997.

II. Wörterbücher :

1. Althochdeutsches Wörterbuch, begründet von E. Karg-Gasterstädt und Th.


Frings, hg. von R. Groe. Berlin, 1959 -1974 ff.
2. F. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 18. Aufl., bearb.
von W. Mitzka. Berlin, 1960.
3. R. Schützeichel. Althochdeutsches Wörterbuch. Thübingen, 1969.
4. M. E. Umarho’shayev, K. N. Nasarov. Nemischa – o’zbekcha - ruscha
fraseologik lugat. T., 1996.
5. DUDEN. Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. 3., völlig
neu bearb. und erweiterte Aufl. von Günther Drosdowski. Duden Band 7.
Dudenverlag. Mannheim, 1999.
DRITTE VORLESUNG (3)

THEMA : DIE SPRACHENTWICKLUNG BEI DEN GERMANISCHEN


STÄMMEN.
(VII – V Jahrhundert v.u.Z.)

PLAN :

1. Zur historischen Entwicklung.


2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3. Zur Sprachentwicklung.

Stichwörter zum Thema :

1. Zwischen Donau und Oberrhein siedelten seit dem VII. Jh. v.u.Z.
- keltische Stämme.
2. Die Stämme, die im VII. Jh. v.u.Z. auf europäischen Boden siedelten,
verwendeten
- Eisen und Bronze in groem Ausma.
3. Die Stämme, die im VII. Jh. v.u.Z. auf europäischen Boden siedelten, trieben
- Ackerbau und Viezucht.
4. Zum Beginn unserer Zeitrechnung gehörten zu Oder – Weichsel Germanen
- Rugier, Burgunder, Goten.
5. Zum Beginn unserer Zeitrechnung gehörten zu Elbgermanen
- vor allem Suebische Stämme, Semnonen in Havelgebiet, Hermundern an der
Mittelelba und Saale, Markomanen und Quaden im Maingebiet bis zum Rhein.
Langobarden an der Unterelba.
6. Zum Beginn unserer Zeitrechnung gehörten zu Rhein – Weser Germanen
- Bataver, Brukterer, Ubier, Chatten, Marser, Tenkterer, Sigambrerern,
Cherusker.
7. Zum Beginn unserer Zeitrechnung gehörten zu Nordsee Germanen
- Angeln, Sachsen, Warnen, Chauken, Friesen.
8. Herminonen
- laut Tacitus (römischer Historiker) gehörten die Elbgermanen zum
Kultverband der Herminonen.
9. Istwäonen
- Tacitus nannte die Rhein – Weser Germanen als Istwäonen.
10.Ingwäonen
- Die Nordsee Germanen gehörten nach Tacitus zum Kultverband Ingwäonen.
11.Tacitus
- römischer Historiker, der sich mit der germanischen Stämme beschäftigte und
uns wichtigste schriftliche Nachweisen über diese Stämme hinterla.
12.Die typische Existenzformen der Sprache bei der germanischen Stämmen im
Zeitraum von VII. – V Jh. v.u.Z. waren
- die Stammessprache
- die mündliche funktional – literatursprachlichen Varianten.
13.Die erste Lautverschiebung
- vollzog sich in Urgermanischen vermutlich im Zeitraum 2000 – 1000 v.u. Z.
14.Das Grimmsches Gesetz
- nennt man auch die erste oder germanische Lautverschiebung.
15.Bei der ersten Lautverschiebung: die Artikulationsstelle
- blieb erhalten (unverändert).
16.Bei der ersten Lautverschiebung: die Artikulationsart
- veränderte sich.
17.Bei der ersten Lautverschiebung: die stimmlose Verschlulaute [p], [t], [k]
wurden
- zur stimmlosen Engelaute [f], [θ], [x].
18.Bei der ersten Lautverschiebung: die stimmhafte Verschlulaute [b], [d], [g]
wurden
- stimmlose Verschlulaute [p], [t], [k].
19.Bei der ersten Lautverschiebung: die asperierte stimmhafte Verschlulaute
[bʰ], [dʰ], [gʰ] wurden
- zu stimmhaften Engelaute [w], [ð], [j].
20. Media
- die stimmhafte Verschlulaute [b], [d], [g] nennt man Media.
21.Tenues
- die stimmlose Verschlulaute [p], [t], [k] nennt man Tenues.
22.Spiranten
- die Engelaute [w], [ð], [j] und [f], [θ], [x] nennt man Spiranten.

23. Das Vernersche Gesetz


- Die im Züge der ersten Lautverschiebung entstandene stimmlosen
Engelauten [f], [θ], [x] blieben im Urgermanischen unverändert, nur wenn
der Wortakzent auf dem unmittelbar vorausgehenden Vokal lag. In allen
anderen Fällen wurden [f], [θ], [x] stimmhaft [w], [ð], [j] später [b], [d], [g].
Dieses Gesetz nennt man das Vernersche Gesetz.

1. Zur historischen Entwicklung.

Im einzellnen bestand in der Eisenzeit ( 700 –100 v.u.Z.) auf europäischen Boden bei
den dortigen Stämmen folgende, für die Herausbildung der deutschen Sprache
wichtige Bedingungen. Im heutigen Westdeutschland und zwar zwischen Donau und
Oberrhein siedelten seit dem VII. Jarhrhundert v.u.Z. Keltische Stämme. Sie
verwendeten Eisen und Bronze in groem Ausma. Die keltische Stämme trieben
Ackerbau und Viezucht und hatten von Sklavenhalterstaaten die Kenntnis der
Eisenverhütten übernommen. Nordlicher Nachbar im Gebiet des heutigen Mittel –
und Norddeutschlands waren germanische Stämme. Die Wanderungen germanischer
Stämme wurden durch das Vordringen des römischen Sklavenhalterstaates bis zum
Rhein mit Gewalt aufgehalten. Im Jahre 102 v.u.Z. wurden die Kinbern und
Teutonen von den Römern vernichten geschlagen. Im Jahre 58 v.u.Z. wurden die
Sueben, die inzwischen durch weitere suebischen Stämme aus Mittelgebiet verstärkt
waren, in der Gegend von Mühlhausen und Elsas von den Römern besiegt. Zum
Beginn unserer Zeitrechnung hatten sich in Mitteleuropa zahlreiche germanische
Stämme und Stammesverbände heraus gebildet, deren Siedlungsräume nur ungefähr
beschrieben werden können. Aufgrund archeologischer Funde können neben den in
Skandinavien siedelten Nordgermanischen folgende Gruppen unterscheiden werden:
1. Oder – Weichsel Germane – wichtigste Stämme dieser Gruppe waren an der Oder:
die Rugier und Burgunder, an der Weichsel: die Goten.
2. Elbgermanen – vor allem suebische Stämme, Semnonen saen am Havelgebiet,
Hermunderen an der mittelelbe und Saale, Markomanen und Quaden siedelten in
Maingebiet bis zum Rhein, Langobarden an der Unterelbe. Diese Stämme gehörten
laut Tacitus (römischer Historiker) zum Kultverband der Herminonen.
3. Rhein –Weser Germane – Bataver im Gebiet der Rheinmündung, die Brukterer, die
zwischen Ems ind Lippe saen, Ubier, die zwischen Main und Laan siedelten, die
Chatten am Rhein. Nordlich von ihnen siedelten Marser, Tenkterer und Sigambreren.
Nordlich von Harz siedelte der Stamm der Cherusker. Tacitus nannte diesen Stamm
als Istwäonen.
4. Nordsee Germanen - wichtigste Stämme dieser Gruppe waren Angeln, Sachsen
und Warnen, Chauken sowie die Friesen. Diese Stämme gehörten nach Tacitus zum
Kultverband Ingwäonen.

2. Zu den Existenzformen der Sprache

Auch in der Phase der sich allmählich zersetzenden Gentilgesellschaft vollzog sich
die sprachliche Kommunikation in ersten Linie zwischen den Mitgliedern eines
Stammes. Die Stammessprache war typische Existenzform der Sprache für die
urgesellschaftliche Verhältnisse. Die Stammessprachen wiesen zunächst noch keine
sozial – bedingten Schichtungen auf. Jeder Stammangehörige bediente sich seiner
Stammsprache in gleicher Weise. Es waren jedoch funktionale Differenzierungen
vorhanden, die sich aus unterschiedlichen Anwendungsgebieten der Sprache ergaben.
Die funktional – literatursprachlichen Variante existierten mündlich. In dem Mae,
wie jedoch die Gentilordnung immer mehr zerfiel, bestand auch die Möglichkeit,
da sich in Anfangen eine sozial - determinierte Sprachschichtung herausgebildete.
Aus der funktionalen literatursprachlichen Variante konnte eine eigenständige
Existenzform der Sprache werden, die nicht mehr von allen Stammangehörigen in
gleicher Weise beherrscht wurde. Aus Stämmen wurden lockeren Zusammenschlu
Stammesverbände und später Grostämme dabei konnte durchaus zur Vermischung
von Stammessprachen kommen. Kontakte infolge von Siedlungsnachbarschaft
konnten zu sprachlichen Austausch, zu gegenseitiger Beeinflussung im Form von
Entlehnungen führen. Kriegerische Auseinandersetzungen konnten den Untergand
von Stämmen oder das teilweise Aufgehen des einen im anderen mit sich bringen.
Auch diese Vorgänge konnten nicht ohne Auswirkungen auf die Stammessprache
bleiben. Sie reichten von gegenseitiger Beeinflussung über Sprachmischung bis zum
Untergang der einen oder anderen.

3. Zur Sprachentwicklung.

Die Herausbildung der Germanischen als eine eigenen Sprache gegenüber den
übrigen zur indoeuropäischen Sprachfamilie zählenden Sprachzweigen sind folgende
Neuerungen unterscheiden.
1. Die erste oder germanische Lautverschiebung (das Grimmsche Gesetz) ist ein
durchgreifender Wandel im Konsonantensystem, der sich in Urgermanischen
vermutlich im Zeitraum 2000 – 1000 v.u.Z. vollzogen hatte. Die Artikulationsstelle
blieb jeweils erhalten: Labiale, Dentale blieben Dentale. Und Guturale ( am Harten
Gaumen oder weichen Gaumen gebildete Konsonanten ) blieben Guturale. Aber die
Artikulationsart veränderte sich. Aus anfänglichen Phonemvarianten entwickelte sich
allmählich eine neue Form für die Aussprache.
- stimmlose Verschlulaute ( [p], [t], [k] ) wurden zur Engelaute ( [f], [], [x] );
- stimmhafte Verschlulaute ( [b], [d], [g] ) wurden stimmlose Verschlulaute ( [p],
[t], [k] ) ;
- asperierte stimmhafte Verschlulaute ( [bʰ], [dʰ], [gʰ]) wurden zu stimmhaften
Engelaute ([w], [],[j], ).
Nach der Art der Aussprache unterscheiden wir: Verschlulaute, die
indoeuropäischen auch asperiert sein konnte
a) stimmhafte [b], [d], [g] nennt man „Media“ stimmlose [p], [t], [k] nennnt man
„Tenues“
b) Engelaute
- stimmhafte Konsonanten b [w], d [], g [j]
- stimmlose Konsonanten f [f],  [], x [x]
Die Aussprache der Engelauten :
 = th (Eng.) „thing“ []
x = ch (Deut.) „Bach“ und „Hand“ [x] und [h]
b = w (Eng.) „water“ [w]
d = th (Eng.) „father“ []
g = j (Deut.) „jagen“ [j]

Indoeuropäisch Labiale Dentale Guturale


Stimmlose Verschlulaute Stimmlose [p] [t] [k]
Verschlulaute asperierte [pʰ] [tʰ] [kʰ]
Germanische Labiale Dentale Guturale
Stimmlose Engelaute [f] [] [x]
Indoeuropäisch Labiale Dentale Guturale
Stimmhafte Verschlulaute [p] [t] [k]
Germanische Labiale Dentale Guturale
Stimmlose Verschlulaute [p] [t] [k]

Indoeuropäisch Labiale Dentale Guturale


Stimmhafte Verschlulaute, die asperiert sein
konnte [bʰ] [dʰ] [gʰ]
Germanische Labiale Dentale Guturale
Stimmhaften Engelauten [p] [t] [k]

Der erste Lautwandel kennzeichnet den Übergang von Indoeuropäischen zur


Germanischen!

Labi- Aspe- In Germa- Latain Germanisch Mittelhoch- Gegenwart


ale rierte nischen deutsch
[p] (pʰ) [f] piscus fiskas visch Fisch
[t] (tʰ) [≯] Tres ≯rijiz Drî Drei
[k] (kʰ) [x] pecus fehu vihe Viehzucht
[b] (bʰ) [p] turba ≯urpa dorph Dorf
[g] (gʰ) [k] ager akra acker Acker
bʰ [b] bʰrāter brüo≯er brouder Bruder

2. Das Vernersche Gesetz. Die im Züge der germanischen Lautverschiebung


enstandenen stimmlosen Engelauten f, , x (ind. [p], [t], [k] ) blieben im
Urgermanischen unverändert, nur wenn der Wortakzent auf dem unmittelbar
vorausgehenden Vokal lag. ( Also : `- f -, `- p - ) In allen anderen Fällen wurden [f],
[], [x] stimmhaft: [f] = [b], [] = [d], [x] = [g] später [b], [d], [g]. Es betraf auch
urgermanischen [s], das zum stimmhaften [z] wurde, wenn nicht der unmittelbar
vorausgehende Vokal den Akzent trug. Vergleich :
-russ.„свекр”(`-k-), -got. “swaihra”, ahd. „swehur“ „Schwiegervater“
- russ. “свекровь” (-k-`), ahd. “swigar” “Schwiegrmutter”
3. Der Grammatische Wechsel. Da der Akzent im Indoeuropäischen und im frühesten
Urgermanisch frei beweglich war, lag er bald auf dem Würzelmorphem, bald auf dem
Flexionsmorphem (dem affixalen Morphem). Deshalb wirkte das Vernersche Gesetz
nur auf einen Teil der Wortformen bzw. der Wörter einer Wortfamilie. Dadurch
entstand der sogenannte grammatische Wechsel stimmloser und stimmhafter
Engelaute f, ≯, x, s / [b], [d], [ǥ], [z]. Dieser Wechsel blieb auch in der
germanischen Einzellsprachen nach der Festlegung des Akzents auf der ersten Silbe
erhalten. Z.B. :
f, [b] > [b] : darben – bedürfen
≯, [d] > [t] : schneiden – schnitt – geschnitten, Schneider - Schnitter
x, [ǥ] > [g] : ziehen – zog - gezogen
s [z] > [r] : war – gewesen, verlieren – Verlust, frieren – Frost.
4. Akzentverschiebung, während des Ablaufs der germanischen Lautverschiebung hat
sich im Urgermanischen der Übergang zur Anfangsbetonung vollzogen, die alle
altgermanischen Sprachen aufweisen.
5. Im Bereich der Substantive bekam die Stammbildung auf –n eine für
Indoeuropäische ungewöhnliche Ausbreitung, was zur zunehmenden Polarisierung
der vokalischen „starken“ Deklination und der konsonantischen „schwachen“ –n
Deklination führte. Auch im bereich der Adjektive entstand dadurch die Ausdehnung
der substantivischen –n Deklination die schwache Adjektivdeklination.
6. Im Bereich des Verbes war die wichtigste Neuerung (des Urgermanischen) die
Herausbildung der „starken“ und „schwachen“ Konjugation der Verben. Die starke
Kojugation entstand auf der Grundlage der indoeuropäischen Verbalflexion. Die
schwache Kojugation ist eine absolute Neuerung des Germanischen.
6. Zur Entwicklung des Wortschatzes. Von besonderen Bedeutung bei der
Entwicklung des Wortschatzes waren die Elemente fremder, meist latainischer
Herkunft, die die Germanen von Römern übernommen hatten. Seit der Zeitenwende
verstärkte sich die Kontakte zwischen den Römern und germanischen Stämmen. Das
war eine Folge des Vordringens der Römern über den Rhein und Donau. Besonders
im Bereich der materialen Kultur lernten die Germanen viel Neues von den Römern
und übernahmen sowie die Sache als auch die Bezeichnung. Für die I. Jahrhundert
unserer Zeit sind zwei Zentren zu unterscheiden, in denen Übernahmen römischen
Kulturgutes (latainischer Wörter) sehr stark war. I – Britanische Inselwelt, Gallien,
die Gebiete des Niederrheins (Trier). II – befand sich am Oberrhein und an der
Donau. Besonders zahlreich waren Entlehnungen aus dem Latainischen auf dem
Gebiet des Handelverkehrs, des Bauwesens und Ackerbau (Gartenbau, Weinbau,
Küche), Kriegsdienste. Im III – V Jahrhundert erfolgte bei den Germanen unter
römischen und griechischen Einflu die Übernahme der Siebentagewoche, die
orientalischen Ursprung besitzt. Die germanische Namen der Wochentage waren die
Entlehnungen, wo die Tage nach den Planettengöttern bezeichnet wurde. ( Jupiter –
Donar; Venus – Fria.) In der Bibelübersetzung von Bischof Wulfia finden sich eine
Reihe von Entlehnungen aus der griechischen Sprache : Engel, Teufel. Für alle in
einer Auswahl vorgeführten Entlehnungen gilt, da die Zeitpunkt und Integration nur
ungefähr angegeben werden kann.

Vokabeln:

1. bestehen aus – иборат булмок


2. Eisenzeit (f) – темир даври
3. Herausbildung (f) – тузилиш, келиб чикиш
4. Bedingung (f) – шарт-шароит
5. siedeln – эгалламок, ахолилиштирмок
6. verwenden – ишлатмок, кулламок
7. Ackerbau (m) – дехкончилик
8. klavenhalterstaat (m) – кулдорлик давлати
9. Eisenverhuetten (n) – темир куйиш, эритиш
10. uebernehmen – узига олмок
11. Wanderung (а) – (кабиланинг) кучиши
12. Vordringen (n) – олдинга юрмок, босиб олмок
13. Teutonen (Pl) – тифтон кабилалари
14. besiegen – голиб чикмок
15. Havelgebiet (n) – Хавел дарѐси буйлари
16. Kulfverband (m) – кавм
17. Schicht (f) – табака
18. zersetzen – урнатмок, тизимга солмок.

FRAGEN UND AUFGABEN :

1. Was verwendeten die Kelten in groem Ausma?


2. Erzählen Sie über das Vordringen des römischen Sklavenhalterstaates in
Deutschland.
3. Welche germanische Gruppen unterscheidet man?
4. Welche Stämme gehören zur Oder– Weichsel – Germanen ?
5. Welche Stämme gehören zur Elbgermanen?
6. Welche Stämme gehören zur Rhein –Weser – Germanen?
7. Welche Stämme gehören zur Nordsee – Germanen?
8. In welchen Formen existierte die Sprache in dieser Periode?
9. Wodurch unterscheidet sich die germanische Sprache von den anderen zur
indoeuropäischen Sprachfamilie zählenden Sprachzweigen?
10.Wann hat die erste Lautverschiebung vollzogen?
11.Sprechen Sie über die erste Lautverschiebung.
12.Was verstehen Sie unter dem Vernerschen Gesetz?
13.Erklären Sie den grammatischen Wandel dieser Periode.
14.Was war neues im Bereich der Substantive?
15.Welche wichtige Neuerung war im Bereich des Verbs?
16.Was war von besonderer Bedeutung für die Wortschatzentwicklung?
17.Nennen Sie die Entlehnungensquellen für die germanischen Sprachen.

LITERATUR

I. Hauptliteratur:

1. O. I. Moskalskaja. Deutsche Sprachgeschichte. Moskau, Hochschule 1977.


2. K. Kögler. Zur Geschichte der deutschen Sprache. Berlin, 1989.
3. W. Schmidt. Deutsche Sprachkunde. Volk und Wissen. 1987.
4. K. N. Nasarov. Deonymische Phraseologismen aus der Sicht der Kognitiven
Linguistik. Namenkundliche Information 75/77. Leipziger Universitätsverlag.
1999.
5. Germanisches Jahrbuch. 1998. GUS. Das Wort. Reihe Germanistik. DAAD.
6. O’zbekiston Respublikasi maxsus oliy o’quv yurtlari uchun roman - german
filologiyasi mutaxassisligi bo’yicha o’quv dasturlari. Toshkent, 1997.

II. Wörterbücher :

1. Althochdeutsches Wörterbuch, begründet von E. Karg-Gasterstädt und Th.


Frings, hg. von R. Groe. Berlin, 1959 -1974 ff.
2. F. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 18. Aufl., bearb.
von W. Mitzka. Berlin, 1960.
3. R. Schützeichel. Althochdeutsches Wörterbuch. Thübingen, 1969.
VIERTE VORLESUNG (4)

THEMA : DIE SPRACHENTWICKLUNG IN DER EPOCHE DES


ÜBERGANGES ZUM FEUDALISMUS UND DER AUSBILDUNG DER
FEUDALEN GESELLSCHAFTSORDNUNG.

( V – XI. Jahrhundert )
PLAN :

1. Zur historischen Entwicklung.


2. Zu den Existenzformen der Sprache.
Zur phonologischen Entwicklung.
Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
Zur Wortschatzentwicklung.
Zum Aufkommen des Wortes „deutsch“.

Stichwörter zum Thema :

1. Das fränkische Reich der Merovinger


- für die Sprachentwicklung, seit dem V. Jh., war die Entstehung von Staaten
von Bedeutung. So z. B. 482 (- bis 714) wurde das fränkische Reich der
Merovinger gegründet.
2. Das westfränkische Reich (das spätere Frankreich)
- durch den Vertrag von Verdun 843 entstanden drei Reiche; Karl der Kahle
erhielt das westfränkische Reich (das spätere Frankreich).
3. Das ostfränkische Reich (das spätere Deutschland)
- durch den Vertrag von Verdun 843 entstanden drei Reiche; Ludwig der
Deutsche erhielt das ostfränkische Reich (das spätere Deutschland).
4. Das Mittelreich (Italien, Lotharingen)
- durch den Vertrag von Verdun 843 entstanden drei Reiche; Lothar erhielt das
Mitterlreich (Italien, Lotharingen).
5. Das frühmittelalterliche Deutsch war durch zwei Existenzformen der
Sprache gekennzeichet
- Territorialdialekte und darauf aufbauende Literatursprachen.
6. Zu den Grostämmen, deren Sprachen von Bedeutung für die
Herausbildung der deutschen Sprache im frühmittelalterlichen Deutsch
waren
- Alemanen, Bayern, Franken, Thüringen, Sachsen, Friesen.
7. Zu den Klostern mit besonderen Anteil an der Herausbildung der
Literatursprache im frühmittelalterlichen Deutsch gehören die Kloster
- Fulda, Santa Gallen, Murbach, Weisenburg.
8. Das althochdeutsche phonologische System erwerbte vom Altgermanischen
- den festen Wortakzent auf der Stammsilbe
- den Ablaut
- den auf dem Vernerschen Gesetz beruhenden grammatischen Wechsel.
9. Von besonders weittragender Bedeutung für die Entwicklung des deutschen
phonologischen Systems im frühmittelalterlichen Deutsch waren folgende
Wandelerscheinungen
- die althochdeutsche (zweite) Lautverschiebung
- der Umlaut
- althochdeutsche Monophtongierung
- althochdeutsche Diphtongierung
- Verschiebung von Germanischen [Þ] zu alhochdeutschen [d].
10. Die althochdeutsche (zweite) Lautverschiebung: Germanische [p]; [t]; [k]; [d]
wurden im Althochdeutsch
- [f], [pf]: help  helfen, [s], [z]: eat essen, ten  zehn, [h]: speak 
sprechen, [t]: daughter  tochter.
11. Die althochdeutsche (zweite) Lautverschiebung: Germanische Diphtonge ai
und au wurden im Althochdeutschen
- ê und ô : laisjan  as. lêrian, ahd. lêran  lehren.
12. Die althochdeutsche (zweite) Lautverschiebung: Germanische ê wurde
- ia (hêr  hiar = hier) diphtongiert.
13. Zur morphologischen Neuerungen des frühmittelalterlichen Deutsch
gehören
- die Benutzung von bestimmten und unbestimmten Artikel
- die Entstehung von Personalpronomen „ih“.
14. Zur syntaktischen Neuerungen des frühmittelalterlichen Deutsch gehören
- analytische Formen im Verbalsytem, die bei der Wiedergabe des Passivs,
Perfekts, Plusquamperfekts, Futurums ihre Verwendung fanden.
15. Das Althochdeutsche besa einen reichen Wortschatz aus dem Bereich
- des Geisteslebens, der Dichtung, der Viezucht, des Ackerbaus, des Bau-, Recht-
, und Heereswesens.
16. Die althochdeutsche Entlehnungen von Latain waren
- Benennungen neuer Ackergeräte
- Wörter aus dem Bereich von Wein-, Garten- und Gemüsebau
- Wörter aus dem Bereich von Steinbau und Wohnungseinrichtungen
- Wörter aus dem Bereich des Handelsverkehrs.
17. Das Wort „deutsch“ bedeutet
- zum eigenen Volk gehörig
- volksmäig (volksmäige Sprache).
18. Das Wort „deutsch“ tritt zuerst im Jahre 786 in latainischen Form
„theodiscus“ als Bezeichnung der Sprache auf.

1. Zur historischen Entwicklung.

Seit dem Übergang von V. bis VI. Jahrhunderten unserer Zeit begann auf dem Gebiet
des frankischen Reiches ( Merowinger Reichs ) die komplizierte Herausbildung des
Feudalismus. Er erstand durch eine Synthese der Elemente des römischen
Sklavenhaltergesellschaft. In der Phase des Ausstieges entwickelte er sich im
westfrankischen Gebiet unter dem stärkem römischen Einflu früher und schneller
als in ostfränkischen Teil. Groe Bedeutung für den Aufbau der feudalen
Gesellschaftsordnung erlangte das Christentum, die Lehre von Verkündigung eines
paradisischen Lebens nach dem Tode, da durch Dehmut und Gehorsam zugewinnen
sei, sowie die daraus resultierende Bildung von Klassenschichten machten das
Christentum zu einem ideologischen Instrument bei der Festigung des Feudalismus.
Durch die kirchliche Organisation besa Christentum günstige Voraussetzungen für
einen Verbindung mit dem Feudalen Staat. Christentum und Kirchenorganisation
bewarten Teil der Kultertum des Bildungsgutes der Antike. Die römisch –
katolische Kirche, die im Laufe der Zeit eine Bedeutende politische Macht wurde,
prägte den Überbau der Feudalgesellschaft und stellte einen wichtigen Faktor der
neuen gesellschaftlichen Verhältnisse dar. Für die Sprachentwicklung, seit dem V.
Jahrhundert, war die Entstehung von Staaten von Bedeutung. So z.B. 482 ( bis zum
714) wurde das frankische Reich der Merowinger gegründet. Unter saalischen König
Chlodwig integrierten in diesem Staat alle fränkische Teilstämme. Von diesem Staat
wurden 496 Teile der Alemanen unterwerfen. 507 das von Westgoten besiedelte
Gebiet Aquitanies dem Frankreich angliedert. 531 folgte die Unterwerfung der
Thüringer und zwischen 532 – 534 der Burgunder. Auch die Bayern lebten seit 555 in
lockerer Abhängigkeit von den Franken.
Das fränkische Reich erreichte unter dem Karolinger 714 – 843 seine grote
Blühtezeit, räumische Ausdehnung, ein bihen Stabilität. Karl der Groe gelang es
die Zentralgewalt zu stärkern. Wesendlichen Anteil an der Festigung des fränkischen
Reiches hatte die Kirche. Das Karolingische Reich war ein Staatsgebilde von sehr
unterschiedlicher ökonomischer Struktur. Es stellte eine militärisch – administrative
Vereinigung ohne konomische und ethnische Grundlage dar.
Ein entscheidender Schritt zur entgültigen Herausbildung der deutschen Nationalität
war die Aufteilung des Karolingischen Groreiches unter den Enkeln Karls des
Groen, die Trennung seines westlichen (französischen) Teils vom östlichen
(deutschen) und Abgrenzung in Sprachgruppen.
Durch den Vertrag von Verdun 843 entstanden drei Reiche:
1) Karl der Kahle erhielt das westfränkische Reich (das spätere Frankreich)
2) Ludwig der Deutsche erhielt das ostfränkische Reich ( das spätere Deutschland)
3) Lothar erhielt das Mittelreich ( Italien und das Gebiet zwischen dem Rhein, der
Schelde und Röhne, das später nach ihm Lotharingien genannt wurde).

2. Zu den Existenzform der Sprache.

Mit der Herausbildung feudaler Produktionsverhältnisse änderten sich die


Bedingungen der sprachlichen Kommunikation. Aus den Stammessprachen der
Gentilordnung wurden im Laufe der Zeit territoriale Dialekte herausgebildet. Das
bedeutet, da eine an einem bestimmten Territorium gebundenene Sprachform, die in
mündlichen Gebrauch existierte. Die Territorialdialekt in seiner Geltung räumlich
beschränkt, genügte im Bereich der materialien Funktion auf Grund des niedrigen
Standes des Produktivgerechten in vollem Umfang der Aufforderungen der
Kommunikation. Daneben existierte auch die Literatursprache, die eine
bewutgestalltete und auf Auswahl berühende Sprachform darstellte. Die
Literatursprache wurde von den lese- und schreibkündigen Mönchen in den Klöstern
getragen. Zwischen den Literatursprachen auf der Basis von Territorialdialekten gab
es in Ansetzen gewissen Ausgleich. Das war ein Ausdruck der
Kommunikationsbedürfnisse des feudalen Staates, der zum Erhalt seiner
Klassenherrschaft und zur Durchsetzung seiner Klassenziele ein
Kommunikationsmittel brauchte.
Das frühmittelalterliche Deutsch, die Sprache des sich herausbildeden deutschen
Volkes, war damit durch zwei Existenzformen der Sprache gekennzeichnet :
1) Territorialdialekte und die darauf aufbauende 2) Literatursprachen, zwischen
denen es in Anfangen Ausgleichtendenz gab. Zu den Grostämmen, deren Sprachen
von Bedeutung für die Herausbildung der deutschen Sprache waren die Alemanen,
Bayern, Franken, Thüringer, Sachsen und die Friesen. Im Rahmen des
Feudalisierungsprozees wurde deren Stammessprachen zur Territorialdialekte
umfunktioniert. Sie existierte als Kommunikationsmittel der Mae, der Bevölkerung
und zwar der Bauern. Von jeden den genannten Territorialdialekten waren
Literatursprache, die in sich eine funktional - stilistische Differenzierung
ungeaufwiesen. Ihr Charakter spiegelt Bemühe des Feudales wieder, sie zu ein
Instrument zu machen, mit dessen Hilfe seine Feudalisierungspolitik realisieren
konnte. In den Dichtungen und in den christlichen Gebrauchs – und
Übersetzungsliteratur von VIII. bis XI. Jahrhundert tritt uns eine weitere Variante
der Literatursprache des frühmittelalterlichen Deutsch entgegen, deren Schöpfer
Angehöriger des geistlichen Feudales in den Klöstern waren. In jeden Klöster hatte
sich eine spezifische Form der Literatursprache entwickelt. Und diese Form baute
meist auf dem Territorialdialekt auf.
Zu den Klöstern mit besonderem Anteil an der Herausbildung der Literatursprache
gehören: Kloster Fulda ist im ostfränkischen Gebiet, Kloster Santa Gallen , es liegt in
allemanischen Gebiet, Kloster Murbach in südrheinischen Gebiet und Kloster
Weisenburg. Wie kompliziert die sprachliche Verhältnisse in einzelnen waren, lät
sich an Beispiel des 744 gegründeten Klosters Fulda deutlich machen. Bestimmend
für den Charakter der in einem Kloster gepflegten Literatursprache konnte nicht nur
an Dialekt eines Gebietes sein, sondern auch eine an bestimmte Persönlichkeit
gebundene Schreibtradition. Unter Fuldas ersten Abt wurde hier eine Sprachform mir
bayerischer Grundlage benutzt. Unter Maus, der das Kloster zu einem Mittelpunkt
des literaren und kulturellen Lebens in fränkischen und später auch in ostfränkischen
Reich der Karolinger machte, war die Literatursprache durch fränkische Züge
gekennzeichnet.

Zum Geltungsbereich der deutschen Sprache.

Mit der Herausbildung des frühmittelalterlichen Deutsch entstanden gegenüber den


ostlichen und westlichen Nachbarnsprachengrenze. Der sprachliche Proze im Osten
wie im Westen ist eng verbunden mit einer Reihe historischer Ereignissen. Als
slawische Siedler von Osten und Süd-Osten in die Mitteleuropa vorstieen (
eindringen), gebat ihnen das fränkische Reich der Merowinger einen vorläufigen
Halt. Das fränkische Reich war nicht in der Lage seine lange Grenzsone so zu
sichern, das in jeder Abschnitte Völkerbewegungen und damit die Einwanderung
slawischen Siedler hätten verhindert werden können. Erst die Festung des
sächsischen Grostammes und des Bayerischen führte dazu, da für slawische
Siedler eine weitere Vordringung unmöglich gemacht wurde. Unter den Karolingern
begann die Festigung der Ostgrenze des fränkischen Reiches an der Donau, in Böner
Wald an Saale und Elbe als politisch – starklicher Grenze gegen slawische
Stammenverbände. Die slawische Siedler wurden in fränkischen Staat eingegliedert.
Damit war seit dem VIII. Jahrhundert die politische Grenze im westlich, auch die
Sprachgrenzen zwischen slawischen Dialekten einerseits und für
Frühmittelalterdeutsch in der Gestalt von Territorialdialekten andererseits. Auch die
Herausbildung der deutsch – römischen Sprachgrenze hat groe Bedeutung. Sicher
trug auch seit dem Vertrag von Verdun 843 der Teil des Karolingischen Staates
wesentlichen zu weitern sprachlichen Polarisierung. Im X. Jahrhundert fand dieser
Proze (Deferenzierungsproze) in der Sprache seinen ungefärbten Abschlu.

Zur phonologischen Entwicklung.

Das althochdeutsche phonologische System wird durch die Überschneidung von


altüberkommenen phonologischen Charakteristiken und Lautwandelerscheinungen
gekennzeichnet.
Das Althochdeutsche erlebte vom Altgermanischen :
I. 1. Den festen Wortakzent auf der Stammsilbe: geban „geben“;
2.Den Ablaut, der sowohl im Althochdeutschen als auch in der deutschen
Gegenwartssprache die Formenbildung der starken Verben prägt: ahd. bintan - bant –
buntun - gebuntan „binden“, auch die Wortbildung ahd. bintan „binde“ – ahd. bant
„Band“, „Fessel“;
3. Den auf dem Vernerschen Gesetz berühenden grammatischen Wechsel : [d] /
[t], [h] / [g], [f] / [b], [s] / [r] in der Flexion der starken Verben :
ahd. snidan – sneid – snitum – gesnitan „schneiden“
ahd. siohan – zoh – zugum – gizogan „ziehen“ auch die Wortbildung:
ahd. snidan „schneiden“ – ahd. snitari „Schnitter“.
Von besonders weittragender Bedeutung für die Entwicklung des deutschen
phonologischen Systems waren folgende Wandelerscheinungen:
II. 1. Die althochdeutsche Lautverschiebung. Die althochdeutsche Lautverschiebung
wird auch zweite Lautverschiebung genannt. Sie rief eine gründliche Umwälzung im
Konsonantensystem hervor und schuf durch ihre Abstufungen sehr beträchtliche
lautliche Unterschiede zwischen den einzellnen Territorialdialekten. Die
althochdeutsche Lautverschiebung hatte nachhaltige Bedeutung, indem sie die Eigenart
des deutschen literatursprachlichen Konsonantismus geprägte:
t – [s], deut. essen – eng. to eat, nl. eten, schw. aeta;
- [z], deut. zehn - eng. ten, nl. tien, schw. tio;
p – [f], deut. helfen – eng. help, nl. helpen, schw. hjaelpa;
- [pf], deut. Apfel – eng . apple, nl. appel, schw. aepple;
k – [x], deut. sprechen – eng. to speak, nl. spreken, schw. sprak;
d – [t], deut. Tochter – eng. daughter, nl. dochter, schw. dotter;
2. Der Umlaut. Seine Entwicklung begann in den althochdeutschen
Territorialdialekten um der vorliterarieschen Zeit, allmählich erfate er sämtliche
dunklen Vokale und Diphtonge und führte zur Entwicklung mehrerer neuer
vokalischer Phoneme. Der Umlaut entwickelte sich in der Folgezeit zu einer wichtigen
Art von innern Flexion:
das Buch – die Bücher, alt – älter – am ältesten,
ich fahre – du fährst – er fährt usw.
Auerdem wurde der althochdeutsche Lautstand durch folgende Lautveränderungen
geprägt:
3. Althochdeutsche Monophtongierung. Die germanischen Diphtonge „ai“ und „au“
wurden im Altsächsischen allgemein, im Althochdeutschen vor bestimmten
Konsonanten zu ê und ô.
a) der Diphtong „ai“ wurde zu ê, wenn [h], [r] oder [w] folgte; sonst „ai“ [ei]:
got. laisjan – as. lêrian, ahd. lêran „lehren“
b) der Diphtong „au“ wurde zu ô vor [h] und den dunklen [d], [t], [s], [n], [r], [l]; sonst
„au“ [ou]:
got. hauhs – as. hôh „hoch“
4. Althochdeutsche Diphtongierung.
a) germanische ê wurde zu ia diphtongiert. In den Schriftdenkmälern der zweiten
Hälfte des VIII. Jh. steht noch ê oder Diphtong ea, z. B. hêr, hear „hier“. Anfang des
IX. Jh. wird ê, ea = ia: hiar; in der zweiten Hälfte des IX. Jh. ia = ie: „hier“
b) germanische ô wurde im Fränkischen gegen Ende des VIII. Jh. zu ou diphtongiert,
z.B. fuor „(ich) fuhr“. In Bayerischen blieb im IX. Jh. noch ô : fôr, das Alemanische
hatte ua : fuar. Erst am Ausgang des IX. Jh. breiteten sich das uo über den gesammten
hochdeutschen Sprachraum aus.
5. Verschiebung von germanischen þ = ahd. d. Im VIII. Jh. begann in den
oberdeutschen Dialekten der Übergang des germanischen stimmlosen interdentalen
Frikativlautes þ über die Zwischenstufe ð zu d : þ = ð = d.
Im Frankischen vollzieht sich der Übergang þ = d im IX. Jh. Im XII - XIV. Jh. erfat
er auch die niederdeutschen Dialekte. Im Englischen bleibt das Germanische ð
erhalten : eng. three , earth, to thank.

3.2 Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.

In den sprachlichen Veränderungen, die sich seit dem IV – V. Jh. unserer Zeit bei den
Alemanen, Bayern, Franken, Thüringen herausbildeten und die gleichfalls dazu
berechtigen von einer neuen Sprachform, dem frühmittelalterlichen Deutsch zu
sprechen, gehören auch die Neuerungen auf der morphologischen und syntaktischen
Ebene, die in ursächlichen Zusammenhang mit der Veränderungen der
Akzentverhältnisse bei Übergang von indoeuropäischen zum Germanischen standen. In
Texten des VIII – IX. Jh. wurde erstmäig Formen des bestimmten und unbestimmten
Artikels benutzt, die ihren Ursprung in Demonstrativpronomen „der“(ther),
„die“(thiu), „das(thaz)“ bzw. im Zahlwort „eins“ genommen wurde.
Bei Verbalformen häufiger das pronominale Subjektgesetz im Germanischen – ebenso
wie im Latainischen – konnte es unausgedrückt bleiben und es war dann nur an der
Personalendung des Verbes erkennbar, welche Person der Handlungsträger war. In
einer Sant Gallen Fassung des christlichen Glaubensbekenntnissen aus dem VIII. Jh.
heit es noch „klaubu in got fater almahticun“ in einer Version Nothers von Sant
Gallen aus dem X. Jh. aber „ih keloubo an got, almahtigen fater“. Während der
Übersetzung des VIII. Jh. noch den alten Sprachstand repräsentiert, zeigt sich in der
Fassung des X. Jh. mit der Setzung des Personalpronomens „ih“ bereits der neue
Sprachgebrauch.
Zu den grundlegenden Neuerungen, die im Formenbau aufkamen und für weitere
Entwicklung in der Syntax von entscheidender Bedeutung waren, gehören analytischen
Formen im Verbalsystem, die bei der Wiedergabe des Passivs, Perfekts,
Plusquamperfekts, Futurums ihre Verwendung fanden. (Z.B. ich haben iz tutan, nu ist
gueman. Iz was ginomen, nû willif werde, ich scriban) In der Fortbildung erhielt das n
– Suffix für die Ableitung vor Personen, spezielle Taterbeziehungen einen
Konkurenten in den Latainischen Suffix – ārius im Althochdeutsch die Gestalt – āri
annahm. Zunächst waren nur auf Entlehnung aus dem Latain beschränkt. Vgl. Ahd.
mulinār („Müller“) lat. mulinarius später dehnte sich sein Geltungsbereich auf
einheimische Wörter aus.

Zur Wortschatzentwicklung.

Die althochdweutschen Sprachdenkmäler zeugen davon, da die deutsche Sprache


schon in jener Zeit einen reichen Wortschatz besa. Neben den Wörtern des
alltäglichen Verkehrs besa das Althochdeutsche einen reichen Schatz von Wörtern
aus dem Bereich des Geisteslebens, der Dichtung, der Viezucht und des Ackerbaus, des
Bau-, Rechts- und Heereswesens. In den althochdeutschen Sprachdenkmälern kommt
das ständige Wachstum des Wortschatzes im Zusammenhang mit der Entwicklung der
feudalen Kultur, des Staats- und Rechtswesens, mit der Übergang zahlreicher
theologischer und philosophischer Schriften in die deutsche Sprache.
Aus der vor ahd - Zeit stammt die erste bedeutende Schicht von latainischen
Entlehnungen, die den Verkehr westgermanischen Stämme mit den Römern in den I.
Jh. unserer Zeit wiederspiegeln. Es sind Benennungen neuer Ackergeräte: lat. secula –
ahd. sihhila „Sichel“; Wörter aus dem Bereich von Wein-, Garten- und Gemüsebau: lat.
vinum – ahd. wîn „Wein“. Zahlreich sind die Wörter aus dem Bereich von Steinbau
und Wohnungseinrichtung: lat. mūrus – ahd. mûra „Mauer“. Auch die Wörter aus dem
Bereich des Handelsverkehrs.
Aus dem Latain sind auch die Monatbezeichnungen entlehnt. Durch Lehnübersetzung
entstanden die Namen der Monate : lat. Martium – ahd. marzeo, merzo „März“ lat.
Maius – ahd. meio „Mai“; lat. Augustus – ahd. a(u)gusto „August“.
Zum Aufkommen des Wortes „deutsch“.

Die Entstehung der deutschen Nationalität fand sprachlich ihren Ausdruck im


Aufkommen des Wortes „deutsch“. Lange bevor es jedoch in der Volkssprache
begegnete, ist es als lat. theodiscus in entsprechenden lat. Texten bezeugbar. Nach
dem es wahrscheinlich im westfränkischen Gebiet, wo germanische und romanische
Siedler aufeinanderstieen entstanden war und zunächst in der Bedeutung „zum
eigenen Volk gehörig“. Gebräuche, Eigenarten, Einrichtungen und auch
Sprachgewohnheiten der germanischen Bevölkerungsteile im Unterschied zu den
romanischen bezeichnete, wurde es in latainischen Quellen des VIII. Jh. zur
Bezeichnung der Volkssprache im Unterschied zum Latainischen benutzte.
Das Wort „deutsch“ tritt zuerst 786 in latainischer Form „theodiscus“ als Bezeichnung
der Sprache auf. Belegt ist um 800 auch der Ausdruck „Theodisca lingua“. Es heit
zuerst „volksmäig“, „volksmäige Sprache“ vom got. þiud, ahd. „diot“ – „Volk“
und bezeichnete eine beliebige germanische Sprache gegenüber dem Latain. Im
Frankenreich bekommt es dann die egentliche Bedeutung „deutsch“ indem die zwei
heimischen Sprachen des Reiches als „Teudisca“ und „Romana lingua“ einander
gegenübergestellt werden; es wird also zum Synonym von „teutonicus“, „Teutonisch“.
Um 1000 trifft man schon im deutschen Text die Bezeichnung „diu diutisca zunga“.
Und um 1100 auch die Bezeichnungen „diutiskiu liute“, und „diutiskiu lant“, woraus
im XV. – XVI. Jh. die Zusammensetzung „Teutschland“, „Deutschland“ entsteht.

Vokabeln :

1. Uebergang (m) – кучиш, утиш


2. Feudalismus (m) – феодализм
3. Existenz (f) – яшаш, тириклик
4. Einfluss (m) – таъсир, нуфуз, эътибор
5. Verkundigung (f) – эълон килиш, билдириш
6. Christentum (m) – христианство
7. erlangen – етмок, етказмок
8. Festigung (f) – мустахкамлаш, кучайтириш
9. Dehmut (f) – чидам
10. Gehorsamkeit – буйсиниш
11. guenstig – кулай
12. Voraussetzung (f) – шарт-шароит
13. praegen – босиб чикармок
14. Abhaengigkeit (f) – эрксиз, карам
15. gelingen – муяссар булмок, эришмок
16. Vereinigung (f) – бирлаштириш
17. Geltung (f) – ахамият, таъсир доираси
18. Umfang (m) – кулам
19. Tendenz (f) – анъана
20. Siedler (Pl) – (кучиб келган) кабила
21. Ackerbau (m) – дехкончилик
22. alltaeglich – кундалик
23. allmaehlich – аста-секин, охиста
24. Benennung (f) – атама
25. besetzen – эгалламок
26. beruhend – тинчлантирувчи
27. Dichfung (f) – адабиѐт
28. Eigenart (f) – узига хос
29. erfassen – камраб олмок
30. Formenbildung (f) – шакл ясовчи
31. Gebrauch (m) – кулланиш
32. gegenuebergestellen – таккосламок
33. Geltungsbereich (m) – таъсир доираси
34. Handlungstraeger (m)– харакат ижрочиси
35. Lautverschiebung (f) – товуш кучиши
36. Schatz (m) – бойлик
37. ursaechlich – сабаб булувчи
38. Verkehr (n) – харакат, жараѐн
39. volksmaessig – халкка муносиб, хос
40. Wachstum (m) – усиш, ривожланиш
41. Zusammensetzung (f)– таркиб топиш

FRAGEN UND AUFGABEN :

1. Was war von groer Bedeutung bei der Herausbildung der feudalen
Gesellschaftsordnung?
2. Was war von groer Bedeutung für die Sprachentwicklung?
3. Was bedeutete der Vertrag von Verdun 843 für die Sprache?
4. In welchen Formen existierte damals die Sprache?
5. Erklären Sie den Begriff „Territorialdialekt“.
6. Die Sprachen welcher Grostämme waren für die Herausbildung der deutschen
Literatursprache von Bedeutung?
7. Wie entwickelte sich damals die Literatursprache?
8. Welche Rolle spielten Kloster bzw. Mönche bei der Herausbildung der
Literatursprache?
9. Nennen Sie die Kloster, die bei der Entwicklung der Literatursprache groen
Beitrag leisten.
10. Bestimmen Sie den Geltungsbereich der deutschen Sprache in dieser Periode.
11.Was erlebte das Althochdeutsche von Altgermanischen?
12.Welche Neuerungen erschienen im phonologischen System der deutschen Sprache?
13.Erläutern Sie die althochdeutsche Lautverschiebung mit Beispielen.
14.Bestimmen Sie die Funktion des Umlauts in den althochdeutschen
Territorialdialekten.
15.Sprechen Sie über die althochdeutsche Monophtongierung.
16.Wodurch ist die althochdeutsche Diphtongierung gekennzeichnet?
17.Führen Sie die Beispiele zur Verschiebung von germanischen þ zu
Althochdeutschen d.
18.Sprechen Sie über die Weitererweiterung der in der Aufgabe 7 erwähnten
Erscheinung.
19.Welche Neuerungen erschienen auf der morphologischen Ebene der
frühmittelalterlichen Deutsch?
20.Welche grundlegende Neuerungen waren für weitere Entwicklung in der Syntax von
entscheidender Bedeutung?
21.Sprechen Sie über die Wortschatzentwicklung dieser Periode.
22.Was bedeutet das Wort „deutsch“?
23.Wann und in welchen Quellen ist das Wort „deutsch“ erstesmal erwähnt?

LITERATUR

I. Hauptliteratur:
1. O. I. Moskalskaja. Deutsche Sprachgeschichte. Moskau, Hochschule 1977.
2. K. Kögler. Zur Geschichte der deutschen Sprache. Berlin, 1989.
3. W. Schmidt. Deutsche Sprachkunde. Volk und Wissen. 1987.
4. K. N. Nasarov. Deonymische Phraseologismen aus der Sicht der Kognitiven
Linguistik. Namenkundliche Information 75/77. Leipziger Universitätsverlag.
1999.
5. Germanisches Jahrbuch. 1999. GUS. Das Wort. Reihe Germanistik. DAAD.
6. O’zbekiston Respublikasi maxsus oliy o’quv yurtlari uchun roman - german
filologiyasi mutaxassisligi bo’yicha o’quv dasturlari. Toshkent, 1997.

II. Wörterbücher :

1. Althochdeutsches Wörterbuch, begründet von E. Karg-Gasterstädt und Th.


Frings, hg. von R. Groe. Berlin, 1959 -1974 ff.
2. F. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 18. Aufl., bearb.
von W. Mitzka. Berlin, 1960.
3. M. E. Umarho’shayev, K. N. Nasarov. Nemischa – o’zbekcha - ruscha
fraseologik lugat. T., 1996.
4. DUDEN. Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. 3., völlig
neu bearb. und erweiterte Aufl. von Günther Drosdowski. Duden Band 7.
Dudenverlag. Mannheim, 1999.
FUENFTE VORLESUNG (5)

THEMA : DIE ENTWICKLUNG DES MITTELHOCHDEUTSCHES.

PLAN :

(Mitte XI. – Mitte XIII. Jh)


1. Zur historischen Entwicklung.
2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3.1 Zur Entwicklung des Wortschatzes.
Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
Zur phonologischen Entwicklung.

Stichwörter zum Thema :

1. Die mittelhochdeutsche Periode


- ist die Blütezeit des deutschen Rittertums, die Epoche der italienischen Feldzüge
deutscher Kaiser, die Epoche der Kreuzzüge nach Palastina.
2. Hauptwerke der mittelrheinischen Literatur im Mittelhochdeutsch
- Spielmannsepen „König Rother“ und „Herzog Ernst“;
- Übersetzungsromane in Versen „Rolandslied“ und das „Alexanderlied“;
- Reimchroniken „Kaiserchronik“;
- Die ersten höfischen Epen (Ritterromane in Versen) „Eneit“.
3. Heinrich von Veldeke (im 1140 - 1200)
- der flämische Dichter, Begründer des höfischen Epos in Deutschland und Schöpfer
zahlreicher lyrischer Gedichte.
4. Die Hauptgattungen hochmittelalterlicher Dichtung
- sind Versepen (Heldenepen und höfische Epen)
- Lyrik (Minnasang).
5. Im Mittelhochdeutsch lebten und schufen die gröten Dichter wie
- Hartmann von Aue (1165 - 1210)
- Gottfried von Straburg (gestorben um 1210)
- Wolfram von Eschenbach (1170 - 1220)
- Walter der Vogelweide (1160 - 1227).
6. Das hochmittelalterliche Deutsch (1050 - 1250) war durch zwei Existenzformen
der Sprache gekennzeichnet
- Territorialdialekte und Varianten der Literatursprache.
7. Dichter Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach und Gottfried von
Straburg bedingten sich
- die sogenannte mittelhochdeutsche Literatur(dichter)sprache, die an der Wende vom
XII. Zum XIII. Jh. im Einflubereich Staufischer Kaiser entstand.
8. Der Wortschatz im Mittelhochdeutschen entwickelte sich durch
- französische Entlehnungen (in ritterlichen Dichtungen)
- lexikalische Elemente slawischer Herkunft.
9. Die morphologische Entwicklung des hochmittelalterlichen Deutsches (1050 -
1250) war in starken Mae von Veränderungen auf der phonologischen Ebene
abhängig. Infolge des starken dynamischen Anfangsakzents auf der Stammsilbe
schwächten sich die vollen Vokale schwachbetonter Endsilben zum Murmelvokal [ ə]
ab, der „e“ geschrieben wurde. Dadurch erhielt der Artikel groe Bedeutung für
- eine zweifelfreie Kasusbestimmung.
10. Bei den Verbalformen des Mittelhochdeutsches (1050 - 1250) setzten sich
- die Ausbildung eines differenzierten Tempussystems mit Perfekt, Plusquamperfekt
und Futurum
- Analytische Verbalformen wurden häufiger
- Passiv wurde sprachüblicher.
11. In der Syntax des Mittelhochdeutsches (1050 - 1250) dominierte das Prinzip
- der Nebenordnung von Sätzen.
12. Die phonologische Entwicklung des Mittelhochdeutsches (1050 - 1250) im
konsonantischen Bereich
- die Beseitigung von [b], [d], [g], [h] zwischen Vokalen
- s- Laut „essen“ anstelle von „ezzan“
- die Übergang von „sc“ zu „sch“.
13. Die phonologische Entwicklung des Mittelhochdeutsches (1050 - 1250) im
Vokalismus
- Erscheinung des Umlauts
- Auch bei der Diphtonge ahd. gruozjan mhd. grüezen.

1. Zur historischen Entwicklung.

Die mittelhochdeutsche Periode umfat den Zeitraum von 1050 bis zum 1250. Sie fällt
zusammen mit der Epoche des vollentwickelten Feudalismus in Deutschland. Diese
Epoche ist durch einen bedeutenden wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung,
durch die Entwicklung von Geldwirtschaft, Handel und Gewerbe, durch das
beginnende Wachstum der Städte gekennzeichnet. Es ist die Blütezeit des deutschen
Rittertums, die Epoche der italienischen Feldzüge deutscher Kaiser, die Epoche der
Kreuzzüge nach Palästina. Es entwickelt sich in dieser Zeit eine neue weltliche
ritterliche Kultur, die ihren Ausdruck auch in der reichen Entfaltung der ritterlichen
Dichtung findet.
Seit dem XII. Jh. beginnt dem Latain die deutsche Sprache immer mehr den Vorrang
abzuringen. Zum Unterschied von der geistlich – klösterlichen Kultur der
althochdeutschen Zeit entsteht in der hochmittelalterlichen Feudalgesellschaft eine
weltliche, ritterlich – höfische Kultur, die sich bewut der deutschen Sprache benutzt.
Ein reiches kulturelles Leben erblüht zuerst um die Mitte des XII. Jh. am mittleren und
unteren Rhein. Hauptwerke der mittelrheinischen Literatur sind die Spielmannsepen
„König Rother“ und „Herzog Ernst“, die die Tradition der alten epischen
Volksdichtung fortsetzen und von fahrenden Spielleuten vorgetragen wurden, die
Übersetzungsromane in Versen : das „Ronaldslied“ des Regensburger geistlichen
Konrad, dem altfranzösischen Epos des XI. Jh. nachgedichtet, das „Alexanderlied“ des
Pfannen Lamprecht, Reimchroniken : die „Kaiserchronik“; die ersten höfischen Epen
(Ritterromane in Versen): „Eneit“ das Epos von Trojaner Helden Äneas, geschaffen
von hervorragenden flämischen Dichter Heinrich von Valdeke (um 1140 - 1200), dem
Begründer des höfischen Epos in Deutschland und Schöpfer zahlreicher lyrischer
Gedichte.
Am Ende des XII. Jh. verlagert sich das sogenannte „klassische Mittelhochdeutsch“
herausgebildet. Diese Sprache entwicklete sich auf der Grundlage des
Nordalemanischen und Ostfränkischen und wächst zusammen mit dem Einflu
Schwabens und Frankens. Unter der schwäbischen Dynastie der Staufer (1138 - 1254)
blühen hier reiche Städte auf : Augsburg, Straburg, Basel, Worms, Mainz. Der Rhein
wird zur wichtigsten Arterie des deutschen und ausländischen Handels. Der Hof der
Staufer wird zum Mittelpunkt des politischen und kulturelen Lebens des Landes.
Die Hauptgattungen hochmittelalterlicher Dichtung sind:
2. Versepen (Heldenepen und höfische Epen) und
3. Lyrik (Minnesang).
Hier schaffen die gröten Dichter dieser Zeit: der schwäbische Ritter Hartmann von
Aue (1165 - 1210), der Verfasser der höfischen Epen „Erek“ und „Iwein“, der
Verslegende „Der arme Heinrich“; Gottfried von Straburg (gestorben um 1210), der
Verfasser des höfischen Epen „Tristan“, der Ritter Wolfram von Eschenbach aus
Nordbayern (1170 - 1220), der Verfasser des Versromans „Parzival“. Der gröte
Lyriker der mittelhochdeuteschen Zeit ist vor allem Walther von der Vogelweide
(1160 - 1227) zu nennen. Er lebte am herzoglichen Höfe in Wien, am kaiserlichen
Höfe. In seinen lyrischen Gedichten verherrlicht er die Schönheit der Natur, die Liebe.
Im XII. Und XIII. Jh. hat sich der deutsche Sprachraum infolge der Expansion nach
Osten und der Eroberung slawischer und baltischer Gebiete stark erweitert.
Die Agression deutscher Feudalherren gegen die westslawishe Stämme schon begann
im X. Jh. Im XII. Jh. wurde diese Agression erneuert. Trotzdem harnäckigen
Widerstand der Slawen wurden um Mitte des XII. Jh. die slawischen Territorien
zwischen Oder und Elbe, sowie an der Ostsee durch Gewalt, Mord und List
erobert.Hier wurden die Markgesellschaften Brandenburg (1150), das Herzogtum
Mecklenburg (1170) und das Herzogtum Pommern (1180) gegründet.
Die slawische Bevölkerung wurde massenweise vernichtet. Sie wurden mit Gewalt
christianisiert und eingedeutscht.

2. Zu den Existenzformen der Sprache.

Mit der vollen Entfaltung der feudalen Produktionsverhältnisse wandelten sich auch
die Bedingungen der sprachlichen Kommunikation. Das galt weniger für die
feudalabhängigen Bauer. Für sie reichte der in mündlicher Form existierende
Territorialdialekt als Kommunikationsmittel aus. Die Dialekte waren in sich in
Ortsmundarten untergegliedert. Der Proze einer Gliederung in Territorialdialekte
kam erst gegen Ende des XII. Jh. zu einem relativen Abschlu. Das
hochmittelalterliche Deutsch war durch zwei Existenzformen der Sprache
gekennzeichnet:
a) durch Territorialdialekte und die auf ihnen aufbauenden
b) Varianten der Literatursprache, zwischen denen es bei einigen von ihnen
Ausgleichtendenzen gab. Die geschilderte Entwicklung in der Literatursprache war in
den Städten weniger stark ausgeprägt, als anderen Höfen, an denen sich ein
blühendes kulturelles Leben entfaltet hatte, da viele Menschen anzog. Neben einer
Literatursprache, die in Bayern im XII. Jh. entstanden war, existierte eine andere
Literatursprache, die sich auf westmitteldeutschen Sprache - meiländischer Basis an
Minnerei berückt. Zum Beispiel das Epos “Eneit” des flämischen Dichters Heinrich
von Veldeke. Eine bedeutsame Territorialvariante der Literatursprache entstand an
der Wende vom XII. zum XIII. Jh. im Einflubereich Staufischer Kaiser die
sogenannten mittelhochdeutsche Literatur(- Dichter)sprache. Diese Sprache
bedingten sich Dichter Hartman von Aue, Wolfram von Eschenbach, Gottfried von
Straburg. Das hochmittelalterliche Deutsch war kein einheitliches Gebielde, sondern
war durch eine sozialdeterminierte Schichtung und durch eine
Territorialdifferenzierung gekennzeichnet. In dieser Periode entwickelte sich der
Geltungsbereich der deutschen Sprache als Folge der Ostexpansion der deutschen
Feudalherren. Das hochmittelalterliche Deutsch fand Eingang in die Gebiete östlich
von Elbe und Saale. Seit dem XII. und XIII. Jh. kamen Siedler aus allen Gegenden
des Reiches über verschiedene Siedelbahnen hier zusammen. Erfurt für
mitteldeutsche Dialekte und Banberg und Regensburg waren es für oberdeutsche
Siedler.

3.1 Zur Entwicklung des Wortschatzes.

Das hochmittelalterliche Deutsch wies gegenüber dem frühmittelalterlichen Deutsch


auf allen Ebenen des Sprachsystems eine Reihe von Veränderungen auf.
Im Wortschatz des hochmittelalterlichen Deutsch vollzog sich eine Reihe von
Umschichtungen, von denen sich die gesellschaftliche Veränderungen widerspiegeln.
Die Darstellung bezieht sich auf die Sprache des Feudaladels. In den Maen wo das
Bildungsmonopol der Kirche durch den weltlichen Adel gebrochen wurde, kamen es
die Wortschätze zu Differenzierung, die Ausdruck, Ideologie und
Klassengebundenheiten bestimmter Teile des Wortschatzes sind. Im Proze der
Ausbildung einer ritterlich – höfischen Ideologie und Kultur waren nicht nur eine
inhaltliche Umprägung des Wortes einer Klassenposition möglich. Wörter könnten
veralten und letzlich untergehen, wenn sie nicht mehr geeinigt werden. Die
Verbindungen zwischen deutschen und französischen Adeln waren eng. Viele
deutsche Ritter hatten sich weilich (zeitweilich) in Frankreich aufgehalten. Es kam zu
engen Kontakten zwischen deutschen und französischen Rittern, deren kulturelle und
literaturische Beziehungen zunehmend enger gestalteten. Davon zeugen mehrere
Lehnwörter. Diese Lehnwörter begegnete man in Dichtungen Hartmanns von Aue und
Wolfram von Eschenbach. Allerdings blieb nach dem Niedergang der ritterlich –
höfischen Standeskultur nur ein kleiner Teil lebendig und fand ihren Eingang in
anderen Sprachschichten. In geringerem Umfang drangen den Wortschatz des
hochmittelalterlichen Deutsches auch lexikalische Elemente slawischer Herkunft ein.
Dabei fanden Kontakte zwischen deutschen und slawischen Gebieten von Elbe und
Saale ihren sprachlichen Niedergang.

3.2 Zur morphologieschen und syntaktischen Entwicklung.

Die morphologische Entwicklung des hochmittelalterlichen Deutsches war in starken


Mae von Veränderungen auf der phonologischen Ebene abhängig. Infolge des starken
dynamischen Anfangsakzents auf der Stammsilbe schwächten sich im groen Teil des
deutschen Sprachgebiets bis zur Mitte des XI. Jh. die vollen Vokale schwachbetoner
Endsilben zum Murmelvokal [ə] ab, der „e“ geschrieben wurde. Der Vorgang begann
im Norden und breitete sich nach Süden aus. Darüber hinaus führte der Vorgang zu
einer weitgehenden formalen Übereinstimmung vieler Kasusformen; das zeigte sich
besonders deutlich bei Substantiven der n – Flexion.

Singular Ahd Mhd Plural Ahd Mhd


Nom. boto bote Nom. boton/un boten
Gen. botin boten Gen. botōno boten
Dat. botin boten Dat. botōm boten
Akk. botun boten Akk. boton/un boten

Dadurch erhielt der Artikel, der bereit ahd. vereinzelt aufgetreten war, groe
Bedeutung für eine zweifelfreie Kasusbestimmung.
Bei den Verbalformen setzte sich die Ausbildung eines differenzierten Tempussystems
mit Perfekt, Plusquamperfekt und Futur, die bereits in frühmittelalterlichen Deutsch
begonnen hatte, weiter fort.
Analytische, das heit mit „haben“ , „sein“ und „werden“ gebildete Verbalformen
wurden häufiger. Auch das analytisch gebildete Passiv wurde sprachüblicher. Am
Anfang stand offensichtlich häufig der Zwang, bei Übersetzungen aus dem latainischen
Passivkonstruktionen adäquat wiedergeben zu müssen.
In der Syntax dominierte das Prinzip der Nebenordnung von Sätzen, wie es die
folgende Strophe (377) aus dem Nibelungenepos zeigt: „Dō stuonden in den Venstern
diu minneclichen Kint.“

3.3 Zur phonologischen Entwicklung.

Von den Veränderungen hatten einige bereits in der vorangehenden Periode begonnen,
andere setzten sich jetzt erst ein. Im konsonantischen Bereich zeigte sich z. B. eine
Tendenz zur Beseitigung von [b], [d], [g] und [h] zwischen Vokalen, die dann
kontrahiert wurden. So entwickelte sich ein ahd. „gitragide“ zu mhd. „getreide“ ; ahd.
„haben“ nahm mhd. gewöhnlich die Form „hān“. Eine weitere Veränderung im
Konsonantismus betrat den s – Laut, das aus dem germanischen „t“ entstandene „z“ –
Vgl.:
Germ.: „etan“ – ahd. „ezzen“ fiel in der Aussprache mit dem alten , aus dem
Germanischen ererbten „s“ zusammen, so das im XIII. Jh. Schreibungen wie „essen“
anstelle von „ezzen“ möglich wurden. Bedeutsamer war der Übergang von „sc“ zu
„sch“ : ahd. „scōni“ - mhd. „schoene“ - dem man bereits im XI. Jh. begegnet und der
sich von Süden nach Norden ausbreitete. Spätens seit dem XIII. Jh. drang von
deutschen Südwesten der Wandel von anlautendem „s“ in Verbindung mit l, m, n, w, p,
t zu „sch“ vor („sp“ und „st“ heute) : „swimmen“, „slange“. Der Wandlungsproze von
„s“ in Verbindung mit „p“ und „t“ nahm einen differenzierten Verlauf; während die
Wandlung von „st“ und „sp“ zu „scht“ und „schp“ in Norddeutschland keinen Eingang
fand, wurde im Südwesten „st“ und „sp“ auch im In- und Auslaut zu „scht“ und „schp“
wie die noch heute dort gebräuchliche Aussprache deutlich macht.
Im Vokalismus kam die bereits im frühmittelalterlichen Deutsch beobachtenden
Erscheinungen des Umlauts, die im Norden eingesetzt hatte und sich nach Süden
ausdehnte, erst in dieser Periode zur vollen Entfaltung gestanden hatte:
Ahd. „mahtig“ - mhd. „mähtec“ .
Auch die Diphtonge machten erst im hochmittelalterlichen Deutsch diese Wandlung
mit, so da einen ahd. „gruozjan“ - mhd. „grüezen“ gegenüberstand. Es ist allerdingst
in den genannten Fällen anzunehmen, da der Umlaut, bevor er in den Quellen
bezeichnet wurde, schon längere Zeit gesprochen wurde.

Vokabeln :

1. Zeitraum (m) – вакт оралиги


2. Gewerbe (n) – касб-хунар, машгулот
3. Wachstum (n) – ривожлантириш, усиш
4. Entfaltung (f) – ѐйилмок
5. Eroberung (f) – босиб олиш, эгаллаб олиш
6. erneuern – янгиламок
7. hartnaeckig – кайсар саботли
8. auspraegen – ифодаламок
9. Einflussbereich – таъсир доираси
10. abringen – курашиб кайтариб олмок
11. klosterlich – черковга тегишли
12. Entlehnung (f) – бошка тилдан узлаштириб олинган
13. Herkunft (f) – келиб чикиш
14. Veraenderung (f) – узгариш, узгартириш
15. Differenzierung (f) – фарк, тафовут
16. Lehnwort (n) – узлаштириб олинган суз
17. Umfang (m) – хажм, улчам, кулам
18. Niedergang (m) – инкироз, пасайиш
19. adaequat – тегишли, лойик, муносиб
20. Strophe (f) – байт
21. Niebelungenepos (n)– Нибилунген эпоси
22. Periode (f) – давр, замон
23. kontrahieren - хулоса чикармок
FRAGEN UND AUFGABEN:

1. Welchen Zeitraum umfat die mittelhochdeutsche Periode?


2. Sprechen Sie über das kulturelle Leben um die Mitte des XII. Jh.
3. Nennen Sie die Hauptwerke der mittelhochdeutschen Literatur.
4. Sprechen Sie über die schwäbische Dynastie der Staufer (1138 - 1254).
5. Was sind die Hauptgattungen der hochmittelalterlichen Dichtung?
6. Nennen Sie Namen der Dichter, die in dieser Zeit schöpften.Erzählen Sie über ihre
Werke.
7. In welchen Formen existierte die Sprache in der mittelhochdeutschen Periode?
8. Wo entstanden die Literatursprachen vor allem?
9. Bestimmen Sie den Geltungsbereich der deutschen Sprache in dieser Periode.
10. Wie entwickelte sich der Wortschatz des Mittelhochdeutsches?
11. Was gehört zur morphologischen Entwicklung des Mittelhochdeutsches?
12. Welches Prinzip dominierte in der Syntax des Mittelhochdeutsches?
13. Welche Tendenz zeigte sich im konsonantischen Bereich des Mittelhochdeutsches?
14. Wie breitete der Übergang von “sc” zu “sch” aus?
15. Was geschah im Vokalismus des Mittelhochdeutsches?
16. Wie dehnte sich die Erscheinung des Umlauts aus?
17. Was für ein Wort kann das sein?
a) ahd. „gitragide“  mhd. ...
b) ahd. „haben“  mhd. ...
c) ahd. „ezzen“  mhd. ...
d) ahd. „sconi“  mhd. ...
e) ahd. „swimmen“ mhd. ...
f) ahd. „slange“  mhd. ...
g) ahd. „mahtig“  mhd. ...
h) ahd. „gruozjan“  mhd. ...
18. Nennen Sie die phonologische Wandelungen, die in der Aufgabe 8 erscheinen.

LITERATUR

I. Hauptliteratur:
1. O. I. Moskalskaja. Deutsche Sprachgeschichte. Moskau, Hochschule 1977.
2. К. Н. Назаров. О методике сопоставительно - типологического анализа
фразеологических единиц. Acta Academiae Paedagogicae Szegediensis 1989.
pp. 51 - 62.
3. K. Kögler. Zur Geschichte der deutschen Sprache. Berlin, 1989.
4. W. Schmidt. Deutsche Sprachkunde. Volk und Wissen. 1987.
5. K. N. Nasarov. Deonymische Phraseologismen aus der Sicht der Kognitiven
Linguistik. Namenkundliche Information 75/77. Leipziger Universitätsverlag.
1999.
6. H. Funk, M. König. Grammatik lehren und lernen. Langenscheidt, 1997.
7. Germanisches Jahrbuch. 1999. GUS. Das Wort. Reihe Germanistik. DAAD.
8. O’zbekiston Respublikasi maxsus oliy o’quv yurtlari uchun roman - german
filologiyasi mutaxassisligi bo’yicha o’quv dasturlari. Toshkent, 1997.

II. Wörterbücher :

1. F. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 18. Aufl., bearb.


von W. Mitzka. Berlin, 1960.
2. M. E. Umarho’shayev, K. N. Nasarov. Nemischa – o’zbekcha - ruscha fraseologik
lugat. T., 1996.
3. DUDEN. Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. 3., völlig neu
bearb. und erweiterte Aufl. von Günther Drosdowski. Duden Band 7. Dudenverlag.
Mannheim, 1999.
SECHSTE VORLESUNG (6)

THEMA : ZUR ENTWICKLUNG DES SPÄTMITTELALTERLICHEN


DEUTSCH
(Mitte XIII. Jh. - 1470)

PLAN :

1. Zur historischen Entwicklung.


2. Zu den Existenzform der Sprache.
3.1 Zur Entwicklung des Wortschatzes.
3.2 Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
3.3 Zur phonologischen Entwicklung.

Stichwörter zum Thema :

1. Von groer Bedeutung für die Entwicklung der geistlichen Kultur in der Sprache
des spätmittelalterlichen Deutsch (1250 - 1470) war
- der weitere Ausbau des Bildungswesens (Entstehung der Universitäten).
2. Seit Mitte des XIV. Jh. entstanden solche Universitäten wie
- 1348 erste Universität in Prag; 1365 Universität in Wien; 1386 Universität in
Heidelberg; 1388 Universität in Köln; 1292 Universität in Erfurt; 1409 Universität in
Leipzig; 1410 Universität in Rostock.
3. Das spätmittelalterliche Deutsch (1250 -1470) war durch zwei Existenzformen der
Sprache gekennzeichnet:
- Territorialdialekte bzw. Ortsmundarten
- Territoriale Variante der Literatursprache mit teilweise überlandschaftlicher
Geltung.
4. Im spätmittelalterlichen Deutsch (1250 - 1470) entstand eine der Varianten der
Literatursprache im Nordwesten, die sich auf flandrisch – brabantischer Basis
entwickelte. Mit der Zeit wurde diese Literatursprache zur Grundlage einer eigenen
Sprache und zwar
- des Niederländischen.
5. Johann Wütenberg
- hat den Buchdruck erfunden.
6. Wortschatzentwicklung im spätmittelalterlichen Deutsch (1250 -1470) ist durch
folgendes gekennzeichnet
- Bedeutungsumschichtung: vrouwe – als Geschlechtsbezeichnung; juncvrouwe –
Mädchen.
- Einige Wörter verlieren ihre Bedeutung und erworben andere Bedeutung.
- Reichtum an Synonymen.
- Die Einführung fester Familiennamen.
7. In der morphologischen Struktur des spätmittelalterlichen Deutsch (1250 -1470)
bedeuten sich folgende Neuerungen heraus
- der Umlaut als Pluralzeichen
- der Wechsel des grammatischen Geschlechts
- die Entstehung von zusammengesetzten Wörter
- die Ableitungen mit den Suffixen bei Substantive
- die Präfixalbildungen im verbalen Bereich.
8. In der syntaktischen Ebene zeichnete sich das spätmittelalterlichen Deutsch (1250
-1470) folgende Neuerungen aus
- der groe Anteil der Satzgefüge
- das moderne Prinzip der Sinngliederung: das finite Verb auf die zweite Position, die
andere Glieder nach dem Prinzip, da das sinnschwerste Wort am Satzende stand.
9. Die phonologische Entwicklung des spätmittelalterlichen Deutsch (1250 -1470) ist
durch folgende Neuerungen gekennzeichnet
- die kurzen Vokalen wurden im betonten Silben lang ausgesprochen
- die Lange Stammvokalen vor mehreren Konsonanten verloren die Länge
- Diphtongierung
- Monophtongierung

1. Zur historischen Entwicklung.

In der Periode von Mitte des XIII. Jh. bis zu den 70 – er Jahren des XV. Jh.
entfalteten sich die erste Anfänger der kapitalistischen Produktionsweise. Die
einfache Warenproduktion und damit die Waren – Geld – Beziehungen hat den
Feudalherren und Bauern unterschiedliche Auswirkungen. Die Feudalherren, deren
Interesse an Geld zunehmend stieg, bemühten sich darum, die eigenen
landwirtschaftliche Betrieb aufzugeben und sie gegen eine Natural- und Geldrente an
die Bauern zu verpacken. Die Bauern, die mehr produzierten als für eine Benötigten,
waren gezwungen sich Absatzmöglichkeiten zu suchen. Die Bauern hatten sich den
städtischen Markt erschloen. Im Laufe des XIV. Jh. kam es zu eine Agrarkriese.
Diese war eine Folge der ständig steigenden landwirtschaftlichen Produktion und
andererseits des Fehlen von Absatzmöglichkeiten. Für die Sprachentwicklung war
das Verhältnis zwischen den territorialischen Fürsten und der Zentralgewalt von
Bedeutung. Rudolf von Hapsburg als deutscher König gelang es schlielich durch
eine erfolgreiche Hausmachtpolitik, durch den Aufbau eines
funktionierendenVerwaltungsapparat, sowie durch die Herstellung eines Bündnisses
mit den Städten und anderen antifeudalen Kräften die Zentralgewalt wiederzustärken.
Trotz der Erfolge der Hapsburger verhinderten die Landesfürsten auf Dauer ein
Erstarken der königlichen Macht, weil jeder bestrebt war seinen Territorialstaat zu
festigen und zu vergröern. Zu den Landesfürsten, die ihre Territorialherrschaft
erweitern könnten, gehörten die Wettiner. Damit entstand in den ersten Hälfte des
XV. Jh. im Gebiet des Ostexpansion ein relativ groflächiger Territorialstaat, der der
Stärkung der Zentralgewalt hindernd im Wege stand. Die geistlich – kulturelle
Entwicklung wurde vorwiegend durch den Bürgertum geformt. Von groer
Bedeutung für die Entwicklung der geistlichen Kultur in der Sprache war der weitere
Ausbau des Bildungswesens. Es entstehen in den Städten Schulen von verschiedener
Typ. Seit Mitte des XIV. Jh. entstanden überall mehrere Universitäten. 1348 gründet
Karl IV (Luxemburg) die erste Universität in Prag, 1365 wird auch eine Universität
in Wien gegründet, 1386 in Heidelberg, 1388 in Köln, 1392 in Erfurt, 1409 in
Leipzig, 1419 in Rostock. Auch das literarischen Schaffen war vom Bürgertum
bestimmt. Ein Höhepunkt des literarischen Schaffens des Bürgertums war „Der
Eckermann von Bönen“ des Johann von Saaz.

2. Zu den Existenzformen der Sprache.

Das spätmittelalterliche Deutsch war damit zwei Existenzformen der Sprache


gekennzeichnet:
1) Durch Territorialdialekte bzw. Ortsmundarten und
2) Die auf ihnen basierenden territoriale Varianten der Literatursprache mit teilweise
überlandschaftlichen Geltung.
Eine dieser Varianten der Literatursprache entstand im Nordwesten: in Flandern und
Brabant (Niederländer), deren Städte Brügge und Antwerpen zu einer
frühkapitalistischen Produktionsweise übergegangen waren. Die moderne
kapitalistische Wirtschaftsweise, vor allem der Handel erforderten ein
Kommunikationsmittel, das in groen Räumen Gültigkeit besa. Dafür war einzelne
Dialekte ungeeignet. So vollzog sich zwischen einzellnen Dialekten ein
Ausgleichsproze, als dessen Ergebnis sich eine Literatursprache auf flandrisch –
brabantischer Basis entwickelte.
Aber mit dem wirtschaftlichen Niedergang der flandrischen Städte im XV. Jh. ging
der Schwerpunkt des ökonomischen und politischen Zentrums nach Norden. Dabei
wandelte auch der Charakter der Literatursprache und mit der Zeit wurde diese
Literatursprache zur Grundlage einer eigenen Sprache und zwar des
Niederländischen.
Im Norddeutschland und im groen Teil Mitteldeutschlands zeigte sich eine ähnliche
sprachliche Entwicklung. Ihr Ergebnis war eine Variante der Literatursprache, deren
Geltung über die einzelnen niederländische Dialekte weit hinausging. Tendenze zur
Herausbildung von Literatursprachen mit überterritorialer Geltung zeigte sich auch in
anderen Gebieten. Besondern Anteil daran hatte Kanzleien, von denen aus die
Territorien der einzelnen Feudalherren verwaltet wurde. Von ihnen ging ein
Schriftverkehr in alle Teile des Landes aus, der naturgemä so gehalten sein mute,
da er überall verstanden wurde. In der zweite Hälfte des XIV. Jh. war der
Lüxemburger Karl der IV. deutscher Kaiser. Das Herrenland seiner Hausmacht war
Bönen, in den deutsche Siedler oberdeutsche Dialekte heilich gemacht hatte. In seiner
Kanzlei in Prag wurde eine deutsche Literatursprache gepflegt, die über den Dialekte
stand.
Die Gliederung der deutschen Literatursprache in landschaftliche Varianten setzte
sich zunächts auch in der Sprache der Druckerzeugnisse fort, die mit der Erfindung
des Buchdrucks durch Johann Wütenberg möglich wurde. Diese technische
Errungenschaft eröffnete eine vollig neue Entwicklung in der Sprache.

Geltungsbereich der deutschen Sprache.


Östlich von Elbe und Saale brachte sich der Geltungsbereich der deutschen Sprache
in der Mae weiter aus, wie deutsche Feudalherren und Kirche aus Kosten der
slawischen Nachbarn erweitert.
Das galt insbesonder für das Jahr 1430 unter Hermann von Salze eroberte
Ordensgebiet. Im Nordwesten zeichneten sich in der zweiten Hälfte des XV. Jh. die
Ansätze für Veränderung des Geltungsbereichs der deutschen sprache ab.

3.1 Zur Entwicklung des Wortschatzes.

Im Wortschatz hatte sich gegenüber der vorhergehenden Periode eine Reihe von
Umschichtungen vollzogen, in denen sich der allmähliche Niedergang der feudalen
Ordnung und das Aufkommen neuer, bürgerlicher Verhältnisse wiederspiegelten.
In der höfischen Dichtung bezeichnete „vrouwe“ die adlige Herrin und Ehefrau eines
Feudalherren, es war genau wie „juncvrouwe“ (junge Adeldame), eine
Standesbezeichnung. „Wip“ und „maget“ dagegen waren Geschlechtsbezeichnungen,
wobei „maget“ insbesonder das junge Mädchen charakterisierte. In
spätmittelalterlichen Deutsch wurde in der bürgerlichen Dichtung „vrouwe“ immer
häufiger als neutrale Geschlechtsbezeichnung benutzt. „Juncvrouwe“ – Mädchen
bürgerlichen Herkunft. „Juncvrouwe“ konkurierte daher „maget“, später verlor diese
Bedeutung und dann im Sinne von „Dienstmagd“ verwendet wurde.
„Höfisch“ bezeichnete ursprünglich alle Eigenschaften, derer ein Adliger bedurfte, in
der Gestalt von „hübsch“ verlor es in spätmittelalterlichen Deutsch seine umfassende
Bedeutung und bezeichnete in bürgerlichen Dichtung nur noch das Aussehen. Die
fortschreitende Arbeitsteilung und Spezialisierung fand ihren sprachlichen
Niederschlag im Aufkommen von Fachwortschätzen. Sie waren in ihrem Gebrauch
beschrenkt, aber bald begannen in die Allgemeinsprache einzudringen. Z. B. aus dem
Wortschatz der Jäger „Fallstrick“, „nachstellen“ kamen in die allgemeine Sprache. Als
Folge intensiver Handelbeziehungen zwischen Oberitalien und Straburg, Augsburg
wurden viele banktechnische Neuerungen übernommen. Dazu gehörten: „Bank“
(baneo), „Risiko“, „Netto“, „Brutto“ usw. Tüpisch für das spätmittelalterlichen
Deutsch war ein Reichtum an Synonymen, die meit unterschiedlichen
Territorialvarianten der Literatursprache angehörten. „Topf“ – nd. „Pott“, mhd. „Topf“
– obd. „Hafen“. Bezeichnungen für Handwerker: „der Fleischer“ – obd. „der Metzger
“, md. und nd. „der Fleischer“ und „der Schlächter“. In dieser Periode ist auch der
Untergang von Wörtern zu sehen, die in vorhergehenden Epoche noch uneingeschränkt
in Gebrauch waren. Einige gingen unter und wurden durch Synonyme ersetzt, andere
lebten in den Dialekten weiter. An die Stelle „melm“ tratt z. B. „Staub“. In das XIII.
und XIV. Jh. fällt die Einführung fester Familiennamen bei groen Teilen der
Bevolkerung. Die Beinamen als Vorlaufer der Familiennamen wurde nach sehr
unterschiedlichen Gesichtspunkten gewählt. Das zusätzliche Kennzeichen konnte der
Beruf sein: Hofmeister, Schmidt, Müller; es konnten auch Eigenschaften sein: Klein,
Lang, Kurz, Fröhlich, Zänker. Man setzte zu den Rufnamen auch die Angabe über die
Herkunft hinzu: Westfal, Beier, Böhne, Schweizer.
3.2 Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.

In der morphologischen Struktur bedeutet sich gegenüber dem hochmittelalterlichen


Deutsch ebenfalls einige Neuerungen heraus, die in den meisten Sprachlandschaften in
gleicher Weise auftraten. Im Flexionssystem der Substantive zeigte sich eine Tendenz
zur Profilierung des Numurusunterschiedes mit Hilfe verschiedener sprachlicher
Mittel.
Der Umlaut trat als Pluralkennzeichen auch dort auf, wo er (entwicklungsgeschichtlich
betrachtet) keine Berechtigung hatte, wie in den Oppositionen: hof – höfe, stab – stebe,
sohn – söhne, garten – gerten.
Damit erhielt der Umlaut in einem Grammatikalisierungsproze die Funktion der
Pluralkennzeichnung. In gleicher Weise fungierten im Plural r – Formen. Auffällig war
bei einer Reihe von Substantiven der Wechsel des grammatischen Geschlechts.
Substantive „honec“, „tou“, „sper“ besaen in der vorhergehenden Epoche noch ein
neutrales Geschlecht, lieen sich jetzt aber immer häufiger mit maskulinem Genus
antreffen. Es existierten auch gleichzeitig Nomina wie „list“, „luft“, „site“, „bluome“ ,
die obd. Maskulinum, md. und nd. Femininum gebraucht wurden. Im
spätmittelalterlichen Deutsch setzten auch Tendenzen ein, die später zu einer teilweisen
Verkümmerung der syntaktischen Funktion bestimmter Kasus, besonders des Genitivs
führten.
In den Kennzeichen des spätmittelalterlichen Deutsch in der Wortbildung gehört die
Zunahme von Zusammensetzungen. Neben dem noch immer produktiven Typ
„ratherr“, „blutfreund“, „jahrzeit“ tratt eine Zusammensetzung in den Vordergrund,
die aus einer Wortgruppe mit Genitivfügung hervorging. Aus „des standes person“
wurde „die Standesperson“, aus „der apostel geschichte“ wurde „die
Apostelgeschichte“.
Im substantivischen Bereich wurde die Sprache durch Ableitungen mit den Suffixen „-
heit“, „-nis“, „-unge“ bereichert. Sie stellen häufig Verdeutschung latainischen
Abstrakta dar: lat. altitudo – höhheit u.a.
Im verbalen Bereich waren Präfixbildungen mit den Vorsilben „be-“, „ent-“, „er-“,
„ver-“, „zer-“, sowie mit „abe-“ und „ane-“, „ūf-“ und „ūmbe-“, „uz-“ und „in-“
besonders beliebt.
Auch auf der syntaktischer Ebene zeichnete sich das spätmittelalterliche Deutsch durch
einige Neuerungen aus. Die Fähigkeit, einen komplizierten Denkinhalt in einem Satz
syntetisch zusammenzufassen war bedeutend gestiegen; der Anteil der Satzgefüge
gegenüber den einfachen Hauptsatz vermehrte sich. Gleichzeitig setzte sich in der
Tendenz das moderne Prinzip der Sinngliederung anstelle der addiven Wortfolge. Das
bedeutete, da in einem Aussagesatz das finite Verb als satzgründendes Element auf
die zweite Position gesetzt wurde, da andere Satzglieder entsprechend ihrer
Wichtigkeit und ihrem kommunikativen Wert angeschlossen wurden, nach dem
Prinzip, da das sinnschwerste Wort am Ende des Satzes stand.
3.3 Zur phonologischen Entwicklung.

Eine entscheidende Wandlung machten im spätmittelalterlichen Deutsch den Hauptton


tragende Stammsilbe durch. Die kurzen Vokalen wurden lang ausgesprochen. Z.B.:
Mhd. lěben > smad. lēben
Mhd. gěben > smad. gēben
Bei Worten in denen auf einen langen Stammvokal mehrere Konsonanten folgten, ging
dagegen die Lange verloren. Z.B.:
Mhd. dāhte > smad. dăchte
Mhd. hērre > smad. hĕrr
Die Quantitativen Veränderungen der Haupttonsilben setzten bereit im 1200 im
mitteldeutschen Gebiet ein und dehnten sich vom Norden nach Süden aus. Gleichzeitig
änderte sich die Qualität der Stammsilbevokale. Z.B.: i > ei; u > au;
iu > eu;
wise > weise; mus > mause; triure > treu.
Eine Wortgruppe : min niuwes hūs. > mein neus haus.
Die Diphtongierung kam im Gebiet des Ostalpen auf und stralte von hier nach
Nordwesten aus. Sie hatte im XII. Jh. im Kertnischen (Österreich) begonnen, ergriff in
XIII. Jh. den gesammten bayerisch- und österreichischen Raum, breitete sich im XIV.
Jh. im Oberfalz, Bönen und erreichte XV. Jh. das Hessische, Oberherzisch,
Erzgebiergische, Nordhässische und das Meinztische erfasst. Das südwestliche
Allemanische sowie der niederdeutsche und niederfränkische Raum blieben dort
unbewegt. Davon zeugen noch heutige Beispiele :
Min, hus, switer diutsch.
Zu den lautlichen Veränderungen gehört auch die Monophtongierung, in deren Verlauf
aus den Diphtongen „ie“, „uo“, „üe“ durch Assimilation des zweiten Bestandteils an
den ersten die langen Monophtonge lange ī, ū, ǖ geworden. Z. B.:
miete > mīte; brouder > brūder; güeter > gǖte;
Also: ie > ī; uo> ū; üe > ǖ;
Der Proze der Monophtongierung, der bereits in XII. Jh. im Österreich ins
Mitteldeutsch aufgegangen waren, drang im Laufe der folgenden Jahrhunderten nach
Westen und Süden, ins Niederfränkische, im Teile des Mittel- und Ostfränkischen und
Niederallemanischen vor.

Vokabeln :

1. Auswirkung (f) – таъсир


2. Landwirtschaft (f) – кишлок хужалиги
3. aufgeben – бермок, таслим булмок
4. Sprachentwicklung (f) – тилнинг ривожланиши
5. Schaffen (n) – ижод
6. Geltung (f) – маъно, ахамият, таъсир доираси
7. Mitteldeutschland (n) – Урта Германия
8. Gebiet (n) – худуд
9. Gliederung (f) – парчалаш, булиш, ажратиш
10. Bundniss (n) – иттифок, бирлашма
11. Furstentum (n) – князлик
12. Verwaltungsapparat (n) – бошкарув аппарати
13. Absatzmoglichkeit (f) – товар сотиш имконияти
14. vorhergehend – аввалги
15. sich vollziehen – юз бермок, содир булмок
16. aufkommen – бошланмок, кутарилмок
17. wiederspiegeln – акс этмок
18. Herkunft (f) – келиб чикиш
19. Niederschlag (m) – енгилиш
20. beschraenken – чегараламок
21. Risiko (n) – хавф, таваккал
22. antreffen – топмок, учратмок
23. Vordergrund (m) – асосийси, мухими
24. sich vermehren – купаймок
25. sich ausdehnen – чузилмок, кенгаймок
26. vordringen – олдинга харакатланмок
27. uebernehmen – уз зиммасига олмок

FRAGEN UND AUFGABEN:

1. Wann entfalteten sich die ersten Anfänger der kapitalistischen Produktionsweise?


2. Wem gelang es die Zentralgewalt wiederzustärken?
3. Was war für die Entwicklung der geistlichen Kultur in der Sprache von groer
Bedeutung?
4. Welche Universitäten entstanden seit der Mitte des XIV. Jh.?
5. In welchen Formen existierte damals die Sprache?
6. Wer hat den Buchdruck erfunden?
7. Sprechen Sie über den Geltungsbereich der deutschen Sprache in XIV. – XV Jh.
8. Was spiegelte im Wortschatz dieser Periode wieder?
9. Erklären Sie folgende Wörter:
a) “vrouve” in der Gegenwart :
b) “wip” in der Gegenwart :
c) „maget“ in der Gegenwart :
d) “höfisch” in der Gegenwart :
10. Welche Neuerungen erschienen im Wortschatz?
11. Welche Neuerungen erschienen in der morphologischen Struktur der Sprache?
12. Was trat als Pluralkennzeichen auf?
13. Sprechen Sie über den Wechsel des grammatischen Geschlechts von Substantiven.
14. Sprechen Sie über die Wortbildung des spätmittelalterlichen Deutsch.
15. Welche Neuerungen passierten im substantivischen Bereich der Sprache?
16. Wodurch zeichnete sich das spätmittelalterliche Deutsch auf der syntaktischen
Ebene aus?
17. Welche phonologische Entwicklungen in der Sprache waren für diese Periode von
Bedeutung?
18. Sprechen Sie über die spätmittelalterlichen Diphtongierung und
Monophtongierung.

LITERATUR

I. Hauptliteratur:
1. O. I. Moskalskaja. Deutsche Sprachgeschichte. Moskau, Hochschule 1977.
2. K. Kögler. Zur Geschichte der deutschen Sprache. Berlin, 1989.
3. W. Schmidt. Deutsche Sprachkunde. Volk und Wissen. 1987.
4. H. Funk, M. König. Grammatik lehren und lernen. Langenscheidt, 1997.
5. Germanisches Jahrbuch. 1999. GUS. Das Wort. Reihe Germanistik. DAAD.
II. Wörterbücher :
1. F. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 18. Aufl., bearb.
von W. Mitzka. Berlin, 1960.
2. M. E. Umarho’shayev, K. N. Nasarov. Nemischa – o’zbekcha - ruscha fraseologik
lugat. T., 1996.
3. DUDEN. Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. 3., völlig neu
bearb. und erweiterte Aufl. von Günther Drosdowski. Duden Band 7. Dudenverlag.
Mannheim, 1999.
SIEBENTE VORLESUNG (7)

THEMA : DIE ENTWICKLUNG DES FRÜHNEUZEITLICHEN DEUTSCH


(1470 – Mitte XVII.)

PLAN :

1. Zur historischen Entwicklung.


2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3.1 Zur Entwicklung des Wortschatzes.
3.2 Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
3.3 Zur phonologischen und orthographischen Entwicklung.

Stichwörter zum Thema :

1. Die kapitalistische Produktionsweise im frühneuzeitlichen Deutsch (1470 - 1650)


bereiteten sich
- im Bergbau, Hüttenwesen, in Textil und Metallurgiegewerbe aus.
2. Im Bauerkrieg von
- 1524 –1525 entstand ein Kampf bauerlich – plebeyerischer Schichten gegen
Feudaladel.
3. Mit dem Thesenanschlag von 31. Oktober 1517 löste Martin Luther die erste Phase
der frühbürgerlichen Reformation aus.
4. Anfang des XVII. Jh. formierten sich zwei politisch – konfentionelle
Machtgruppen
- Union (1608 – die protestantische Landesfürste)
- Die Liga (1609 – katolische Gruppirungen)
5. Im Jahre 1518 begann zwischen der protestantischen und katolischen Parteien
die kriegerische Auseinandersetzung und der Krieg dauerte
- 30 Jahre (1618 - 1648)
6. Der im Jahre 1618 begonnene Krieg endete
- 1648 mit dem Westfallischen Frieden.
7. Das frühneuzeitliche Deutsch (1470 - 1650) war durch drei Existenzformen der
Sprache gekennzeichnet
- Mundart, die städtische Koine (Territorialdialekt), die Literatursprache.
8. Träger der Literatursprache im frühneuzeitlichen Deutsch (1470 - 1650) waren
- Klerus, weltliche Adel, gebildetes Patriziat, städtebürgerliche Intelligenz.
9. Bilinguismus
- im Rahmen einer werdenden Nationalsprache beherschte man 1) die heimische
Mundart und 2) Literatursprache.
10.Trilingiusmus
- im Rahmen einer werdenden Nationalsprache beherschte man 1) die heimische
Mundart als Haussprache 2) die Umgangssprache im öffentlichen Leben 3)
Literatursprache.
11. Für das frühneuzeitliche Deutsch (XVI) waren zwei Erscheinungen in der
Wortschatzentwicklung typisch
- die Entwicklung der Wissenschaft (fachsprachliche Ausdrücke)
- Ausgleichsbewegung zwischen den Territorialvarianten der Literatursprache.
12. Martin Luther wurde im Jahre 1483 in Eisleben (Thüringen) geboren. Er
besuchte die Schule in Magdeburg und Eisenach, studierte von 1501 bis
1505 an Erfurter Universität.
13. Mit vollem Recht können wir Martin Luther als
- den Schöpfer den neuhochdeutschen Schriftsprache aussehen.
14. Der tonangebende Adel in der zweiten Hälfte des XVI. Jh. bemühte sich
nach französische Mode. So kamen solche französische Wörter wie
- Balett, Ball, Maskarade, Prominade.
15. Die französische Küche im XVI. Jh. berührte auch den Wortschatz
- Bisquit, Jele, Konfiture, Ragu.
16. In der Kleidung und Schönheitspflege folgte man im XVI. Jh.
französischen Vorbild und übernahm solche Wörter
- Friseur, Garderobe, Mangete u.a.
17. Im XVI. Jh. entstanden im Bereich der Musik solche Wörter :
„Violenchello“, „Vaget“, „Bratsche“ aus
- dem Italienischen.
18. Verdeutschung einiger Fremdwörter:
- Fragment – Bruckstrich; Korrespondenz – Briefwechsel; Billiothek –
Bücherei; Diameter – Durchmesser; Testator – Erlasser; Fenster – Tageleuchter;
Fieber – Zitterweh.
19. Im frühneuzeitlichen Deutsch (1470 -1650) traten in der Morphologie zwei
Erscheinungen auf
- in der Verbalflexion wurde bei starken Verben die Unterschiede zwischen den
Formen des Präteritums Singular und Plural ausgegliehen (zugunste des
Plurals).
- vielfaltkonkurrirende Ableitungsmorpheme Präfixe und Suffixe.
20. Als charakteristisch für die Entwicklung auf der syntaktischen Ebene des
frühneuzeitlichen Deutsch (1470 -1650) wurde
- der weitere Aufbau des Satzgefüges
- Aufkommen von Konjunktionen zur Anfügung von selbständigen und
abhängigen Sätzen gekennzeichnet.
21. Auf der phonologischen Ebene des frühneuzeitlichen Deutsch (1470 -
1650) entwickelte sich weiter der Proze
- der Diphtongierung.
22. Zur orthographischen Entwicklung des frühneuzeitlichen Deutsch (1470 -
1650) gehören
- Homonymeunterscheidung durch unterschiedliche Schreibung
- Benutzung von Gro- und Kleinbuchstaben (alle Substantive wurden gro
geschrieben)
- Auftretung der Aufrufe- und Fragezeichen.
1. Zur historischen Entwicklung.

In der Periode, die sich von 1470 bis zur Mitte XVII. Jh. erstreckte, entwickelte sich
die kapitalistische Produktionsweise weiter. Zu Beginn des XVI. Jh. nahm als Folge
der schneller Entfalltung der Produktionskräfte Volkswirtschaft eine bedeutende
Aufschuf. Die kapitalistische Produktionsweise breiteten sich im Bergbau,
Hüttenwesen, in Textil und Metallurgiegewerbe aus. Entscheidende Anteil daran hatte
eine verbesserte durch die Bergbautechnik hervorgerufene Blüte des Silberbergbaus.
Der weitere Entwicklung der Produktivkräfte und der Ausbildung der kapitalistischen
Produktionsverhältnisse in allen Gebieten standen die Schranken die damals existierte
Gesellschaftsordnung Hindernis im Wege. Das führte zur einen Reihe von
Widerspruchen und schlielich in zweiten Jahrzehnten des XVI. Jh. zu einer
revolutionären Situation, die in dem bewaffenden Aufstand gegen die Feudalordnung
aufmünden. Zu den Widerspuchen gehörten auch zwischen weltlichen Feudaladel,
Bürgertum und Bauern einerseits und den geistlichen Feudaladel als Repräsentanten
der Papskirche andererseits. Die Ausbeutung der deutschen durch die römisch –
katolische Kirche hatte so groe Ausmasse angenommen, da dies genannten Klassen
sich zu einer einheitlichen Front zusammengeschlieen. Ihr Ziel war die Brechung der
Vorherrschaft der römischen Kirche in Deutschland.
Im Bauerkrieg von 1524 –1525 entstand daraus ein Kampf bauerlich – plebeyer
Schichten gegen den Feudaladel, in dem das Bürgertum je nach Interesselage Partei für
die eine oder andere Seite nehmen. Für die Sprachentwicklung war neben eine Reihe
andere Ereignisse vor allem die frühbürgerliche Revolution von entscheidenden
Bedeutung. Bereits gegen Ende des XV.Jh. hatte es Gelegenheit für eine revolutionäre
Kriege gegeben. Hier und da flammerten aufstehnde bauerlich – plebeyer Schichten
gegen unterschiedliche Formen feudaler Unterdruck auf.
Mit dem Thesenanschlag von 31. Oktober 1517 löste Martin Luther die erste Phase der
frühbürgerlichen Reformation aus. Sie richteten sich mit den Forderungen nach einer
Erneuerung der katolischen Kirche gegen die Papskirche. Höhe Punkt der
revolutionären Ereignisse war Bauerkrieg 1524 – 1425, mit dem der Kampf gegen die
römische Kirche sich zu einer Auseinandersetzung zwischen den Feudaladel und die
bauerlich – plebeyischen Massen auffaltete. In den zweiten Hälfte des XVI. Jh.
verstreckte die Gegenreformation ihre Austrennungen, um alte Positionen wieder
zugewinnen. Es gelang der katolischen Kirche mit Unterstützung der Hapsburger ihren
Einflu in weiten Teilen West- und Süddeutschlands wieder auszudehnen. Die
protestantischen Fürsten suchten ihrerseits Hilfe bei Frankreich und der
protestantischen Niederlanden. Anfang des XVII. Jh. formierten sich zwei politisch
konfentionelle Machtgruppen :
1) Union – wurde 1608 gegründet, schloen sich die protestantischen Landesfürsten.
2) Die Liega – wurde 1609 gebildet, katolische Gruppierungen, an deren Spitze die
Hapsburger standen.
Zehn Jahre später (1618) begann zwischen der Parteien die krigerische
Auseinandersetzung. Im Laufe des 30 jährigen Krieges wurden weite Teilen
Deutschlands verwüstet und teilweise entvölkert. Der Krieg endete 1648 mit dem
westfallischen Frieden. Westfallischer Frieden brachte als Hauptergebnis die
Verankerung der politischen Zersplitterung und die weitere Festigung der Macht der
deutschen Fürsten.

2. Die Existenzformen der Sprache.

Die frühbürgerliche Epoche rief neue Kommunikationsverhältnisse und neue


Kommunikationsbedürfnisse ins Leben. Die Sprachentwicklung war entsprechend
darauf abgezielt, den neuen Kommunikationsbedürfnissen genüge zu leisten. Das kam
einerseits darin zum Ausdruck, da die deutsche Sprache durch ständige
Akkumilierung neuer Ausdrucksmöglichkeiten sich immer neue Anwendungsbereiche
eroberte, andererseits in der erstärkenden Tendenz zum sprachlichen Ausgleich und zur
sprachlichen Einigung.
Unter der Verhältnissen der frühbürgerlichen Gesellschaft mit einen niedrigen
Entwicklungsstand der Produktionskräfte, besonders in der Landwirtschaft und einer
entsprechend noch sehr dünnen bildungstragenden Schicht muten diese beiden
Tendenzen eine weitgehende soziale Differenzierung der Sprache zur Folge haben. Die
absolute Mehrheit der Bevölkerung, die Bauern, sprachen ihre heimische Mundart, so
da die Territorialdialekte nach der Zahl der Mundsprachen auch in der
frühneuhochdeutschen Zeit die beherrschende Existenzform der deutschen Sprache
blieben. Ein neuer Charakterzug der frühneuhochdeutschen Zeit war die beginnende
sprachliche Auseinanderentwicklung von Stadt und Land. Während nun die Städte
Mittelpunkt der Entwicklung verschiedener Ausgleichsformen der Sprache von der
städtischen Koine bis zur Literatursprache wurden, blieb das Land Lebensraum der
Mundart. Die zunehmende Arbeitsteilung hatte die Herausbildung entsprechender
Fachwortschätze im Rahmen von Territorialdialekte zur Folge. Die zahlreichen
Abstufungen und Übergänge vom Territorialdialekt zur Literatursprache, ihre
Überschneidungen gehen auf fortstreitende soziale und funktionale Differenzierungen
der Sprache zurück.
Die oberste Erscheinungsform der Ausgleichssprache sind die geschriebenen
regionalen Literatursprachen. Sie weisen einen groen Reichtum an Funktionalstilen
auf und erreichen gegen das Ende der frühneuhochdeutschen Sprachperiode einen
höhen Grad von literarischer Formung. Träger der Literatursprachen waren weltlicher
Adel, gebildetes Patriziat, städtebürgerliche Intelligenz, die je nach Tätigkeitsbereich
ihre einzelnen Funktionalstile beherrschten. Dadurch, da dieselben sozialen Schichten
der Gesellschaft auch die heimische Mundart beherrschten, entstand eine spezifische
Art von Bilinguismus im Rahmen einer werdenden Nationalsprache. Will man
annehmen, da die heimische Mundart der bildungstragenden Schicht der Gesellschaft
als Haussprache diente, so ist nicht weniger warscheinlich, da ihre Angehörigen sich
im offentlichen Leben im mündlichen Gebrauch einer Umgangssprache bedienten, die
eine Abart der landschaftlichen Literatursprache mit lokaler mundartlicher Färbung
war, was eigentlich an ein Trilinguismus im Rahmen einer werdenden Nationalsprache
denken lät.
Die niedrige Form der Ausgleichssprache ist die städtisch Koine eine gemischte,
mundartlich gefärbte Verkehrssprache, die in Folge der Interrationstendenzen entstand
und von Plebeyern, Handwerkern, kleinen Kaufleuten im alltäglichen Verkehr
gebraucht wurden. Auerdem beherrschte diese Schicht die heimatliche Mundart und
je nach dem Beruf auch einen bestimmten Sonderwortschatz, so da eine gewisse
funktionale Schichtung der Sprache auch in diesem Fall stattfand.
Auch die mittlere Schicht der städtischen Bevölkreung bediente sich wohl der
heimatlichen Mundart und der städtischen Koine sowie eines bestimmten
Berufswortschatz. Sie war aber durch den Anteil an Schriftlichkeit, durch Schulbildung
und Berufstätigkeit auch mit der Literatursprache bzw. ihren einzelnen Funktionalstilen
mehr oder weniger vertraut, so da auch für diese soziale Schicht des Städtebürgertums
ein eigenartiger Bi- bzw. Trilinguismus kennzeichnend war.
Blieben die Territorialdialekte auch in der frühneuhochdeutschen Sprachperiode die
beherrschende Existenzform der deutschen Sprache, so gehörte doch aus
entwicklungsgeschichtlicher Sicht die führende Rolle den landschaftlichen und
grolandschaftlichen Literatursprachen.

3.1 Zur Entwickling des Wortschatzes.

Wie die Quellen ausweisen, setzen sich einige Wandelprozesse des


spätmittelalterlichen Deutsch in XVI. Jh. fort. Teilweise aber kamen auch im
frühneuzeitlichen Deutsch (fnzd) einige Neuerungen auf. In den Veränderungen, sich
im Wortschatz in frühneuzeitlichen Deutsch abzeichen, spiegelten sich
unterschiedliche gesellschaftliche Prozesse wieder. Für das XVI. Jh. waren zwei
Erscheinungen typisch.
Die Eine hing mit den Auswirkungen der zunehmenden Arbeitsteilung, vor allem in
der Entwicklung der Wissenschaften, zusammen. Sie hatte zur Folge, da
fachsprachliche Ausdrücke aufkamen und die Allgemeinsprache eindrangen. Das
waren die Wörter vorwiegend latainischer oder griechischer Herkunft. Zu den
Bereichen, aus denen Fachtermine in die Allgemeinsprache übernommen wurden:
das Schul - und Bildungswesen. Hier wurden üblig Wörter wie : Abitur, Aula,
Bibliothek, Fakultät, Student. Der intensiven Beschäftigung mit der Sprache
verdankte die deutsche Sprache Wörter wie : Grammatik, Konjugation, Akzent,
Orthographie usw. Die Wörter im Bereich der Mathematik: Arithmetik, Diagonell,
Prisma, Zylinder. Im Bereich der Medizin : Anatomy, Kuhr, Patient, Rezept - aus den
Werken des griechischen Ärzte des Altertums. Mit der Aufnahme des römischen
Rechts erhielt auch der Rechtswortschatz erheblichen Zuwachs durch Wörter wie :
Advokat, Amnestie, appelieren, protestieren, Testament.
Die zweite Art von Veränderungen des Wortschatzes in frühneuzeitlichen Deutsch
war eine Folge der Ausgleichsbewegungen zwischen den territorialen Varianten der
Literatursprache, bei denen Martin Luther eine wichtige Rolle spielte. Martin Luther
wurde im 1483 in Eisleben (Thüringen) geboren. Er besuchte die Schule in
Magdeburg und Eisenach, studierte 1501 - 1505 an Erfurter Universität. Er bedingte
sich der Literatursprache, die im Einflubereich von Wettiner enthalten war und ihre
Basis in ostmitteldeutschen Territorialdialekten hatte. Seine besondere Sprachleistung
bestand darin, da er dieser Sprachform vor einem durch den Wortgebrauch einen
volksnahen Charakter verlei. Luther brachte für seine Leistung gute Voraussetzung
an. Von Jugend an war er mit Sprächern verschiedener sozialer Schichten an
Berühren gekommen und konnte die Sprache einfach, aus eigenen Anschau kommen.
Er verstand es mit seiner sprachlichen Begabung. Die persönlichen Erfahrungen in
entscheidende Augenblick derart umzusetzen, da sie massenwirksam wurden und
drückte mit seiner Sprache in einer dem Volk verständlichen und daher im
bestimmten Sinne volkstümlichenweise aus. Die Verwendung der Wörter durch
Luther, die zunächts nur im Ostmitteldeutcsh und teilweise Norddeutsch gebräuchlich
waren oder einen sozialen beschränkten Geltungsbereich hatten, war es
zuzuschreiben, da sie auch später in Ganzdeutschland Anerkennung fanden. Luthers
besondere Leistung lag vor allem in lexikalischen und stilistischen Bereich. Der
Sprachwissenschaftler Jung Andreas sagte, da M. Luther überall die entscheidende
Schritten zur Neuhochdeutsch gemacht hat, da wir ihn mit vollem Recht als den
Schöpfer den neuhochdeutschen Schriftsprache aussehen können.
Seit der zweiten Hälfte des XVI. Jh. fanden im Wortschatz gesellschaftliche
Veränderungen ihren Niederschlag. Der tonangebende Adel bemühte sich nach
französischen Mode zu leben und zu sprechen. Für die Sprache bedeutete das eine
Verarmung, denn die volkstümliche Elemente wurden zurückgeträgt. Andererseits
wurde die Sprache mit einer Menge von französischen Wörtern übertrieben. Z. B.:
Balett, Ball, Maskarade, Prominade. Die französische Küche berührte auch den
Wortschatz : Biquit, Jele, Konfiture, Ragu. Auch im Kleidung und Schönheitspflege
folgte man französischen Vorbild und übernahm solche Wörter : Friseur, Garderobe,
Mangete u.a. Gleichzeitig wurde verschiedene Fachwortschätze ausgebaut. Im
Bereich der Musik entstanden solche Wörter aus Italienischen : Violenchello, Vagat,
Bratsche. Im Kreise der Sprachgesellschaften bemühte man sich mit Erfolg um die
Verdeutschung von Fremdwörtern. Z. B.: Fragment – Bruchstück; Korrespondenz –
Briefwechsel; Bibliothek – Bücherei; Diameter – Durchmesser; Testator – Erlasser;
Fenster – Tageleuchter; Fieber – Zitterweh.

3.2 Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.

Auf beiden Ebenen setzten sich in frühneuzeitlichen Deutsch ein


Umschichtungsproze fort, die in den vorangehenden Perioden genannt wurden.
Trotzdem zeigten sich in der Morphologie zwei Erscheinungen, in der ersten Hälfte
des XVI. Jh. verstärkt auftraten. In der Verbalflexion wurde bei starken Verben die
Unterschiede zwischen den Formen des Präteritums Singular und Plural
ausgegliehen. Zum Beispiel bei Verben „schreiben“ und „reiten“ erfolgte der
Ausgleich zugunzten des Plurals, so das jetzt sind Formen wie „schrieb“ und „riet“
üblich wurden. Offenbar spielte bei der Erscheinung für den Pluralvokal eine Rolle,
da sie damit Präsens und Präteritumformen von einander abholen. Für die
Wortbildung waren über die Feststellungen hinaus folgende Erscheinungen
charakteristisch. In der Literatursprache war eine vielfaltkonkurrierende
Ableitungsmorpheme Päfixe und Suffixe. Bei Luther sind z. B. neben ver-, zer- auch
vor allem ostmitteldeutsche Präfixe wie vor- und zu- üblich. Die Form – nus des
Abstraktsuffixes wurde Oberdeutsch bevorzug – nis. Als charakteristisch für die
Entwicklung auf der syntaktischen Ebene wurde bereits der weitere Aufbau des
Satzgefüges genannt, da es einen komplexen Vorgang, einen Satz auszudrücken
ermöglicht. In frühneuzeitlichen Deutsch setzte sich dieser Proze fort. Es wurde
besonders deutlich im Aufkommen von Konjunktionen zur Anfügung von
selbständigen und abhängigen Sätzen. Dadurch war es möglich beide Satztypen
klarer voneinander abzuheben. Mittelhochdeutsch konnte Konjunktion „also“ noch
Hauptsätze und Gliedsätze verschiedener Funktion (z. B. Temporal u.a.) einleiten und
jetzt setzten sich Konjunktionen „als“ und „sobald“ für den Temporalsatz. „Wenn“
und „als“ für Konditionalsatz, „wie“ für den Vergleichsatz.

3.3 Zur phonologischen und orthographischen Entwicklung.

Der Proze der Diphtongierung vollzog sich auch in dieser Periode und zwar zum
groten im Südwesten und in der Schweiz. In einer Zeit, in der das geschriebene
Wort an Bedeutung gewann, zeigten sich gewisse Entwicklungen in den schriftlichen
Varianten der Literatursprache. Einige Wandlungen vollzogen sich mit
entsprechender orthographischen Fixierung. Dazu gehören z. B. die Festigung des [i:]
in den Wortbildungsmorphemen (- ig, - isch, - ist) in denen im Mittelhochdeutsch nur
ein [e:] überwog.
Mhd. kenec, honec.
Fnzd. könig, honig.
Hierzu zählte man auch der Zusammenfall der frühneuzeitdeutschen Entsprechungen
der mittelhochdeutschen Diphtonge ei, ou mit denen für die mittelhochdeutsche
Monophtonge [i:], [ia:] die im spätmittelalterlichen Deutsch zur ei, au diphtongiert
worden war.
Mhd. ei [ei] – [stein]; ei [i:] – [liden]; ou [ou] – [roub]
Fnzd.ei [ai]–[stain]; ei [ai:] – [laiden]; au [au] – [raub]
uo [u:] – mous [mu:s]
au [ao] – maus [maos]
Eine andere Erscheinung in diesem Zusammenhang ist die graphische
Homonymunterscheidung mit Hilfe unterschiedlicher Schreibung. Im Laufe des XVI.
Jh. zum Anfang des XVII Jh. bürgerte sich allmählich die Unterscheidung zwischen
„Weise“ und „Waise“, „wider“ und „wieder“, „das“(Pronomen) und
„da“(Konjunktion). Endlich verhält es sich mit der Benutzung von Gro- und
Kleinbuchstaben. Schriftlich werden mit ihrer Hilfe Wortbedeutungen differenziert.
Z. B.: „Reif“ (Substantiv) und „reif“ (Adjektiv), „Laut“ (Substantiv) und „laut“
(Adjektiv). Für die gesprochene Sprache war das bedeutungslos. Das festwerdende
Regelung, da Substantive grogeschrieben sei, war ein groer Proze. Am Ende des
XVIII. Jh. wurden alle Substantive gro zuschreiben. Seit Anfang des XVIII. Jh.
traten Aufrufe- und Fragezeichen auf.
Vokabeln :
1. erstrecken – ѐйилмок, чузилмок
2. entfalten – ѐйилмок, таркалмок
3. existieren – яшамок, бор булмок
4. aufmuenden – кушилмок
5. Feudal (n) – феодал
6. Feudaladel (m) – феодал задагон
7. auffalten – айланиб кетмок
8. verwuesten – вайрон булмок, кирилиб кетмок
9. Schneidung (f) – кесим, булим
10. Adel (m) – задагон
11. Schicht (f) – катлам
12. wiedergewinnen – кайта кулга киритмок
13. Zersplitterung (f) – ихтилоф, ажралиш, парчаланиш
14. Quelle (f) – манъба
15. ausweisen – тасдикламок
16. Wandelprozess (m) – узгариш жараѐни
17. Neuerung (f) – янгилик
18. Bildungwesen (n) – тузилиш, пайдо булиш асоси
19. Einflussbereich (m) – таъсир доираси
20. Begabung (f) – истеъдод, кобилият
21. Augenblick (m) – лахза, он
22. umsetzen (in + Akk) – бошка жойга утказмок,
23. Sinn (m) - маъно
24. Anerkennung (f) – тан олиш, хурмат козониш
25. Schritt (m) – кадам
26. tonangebend – мухим, хал килувчи
27. Verarmung (f) – камбагалланиш
28. uebertragen – чидамок

FRAGEN UND AUFGABEN:


1. In welchen Bereichen breiteten sich die kapitalistische Produktionsweise?
2. Sprechen Sie über den Bauerkrieg.
3. Erklären Sie die frühbürgerliche Revolution.
4. Welche zwei politisch – konfentionelle Machtgruppen formierten sich Anfang XVII.
Jh. in Deutschland?
5. Sprechen Sie über den 30 jährigen Krieg.
6. In welchen Formen existierte damals die Sprache?
7. Definieren Sie den Begriff “die Mundart”.
8. Was bedeutet „Bilinguismus“?
9. Was bedeutet „Trilinguismus“?
10. Sprechen Sie über „die städtische Koine“.
11.Welche zwei Erscheinungen im Wortschatz waren für frühneuzeitlichen Deutsch
typisch?
12.Welche Folge hatte die Entwicklung der Wissenschaft in der Lexik der deutschen
Sprache?
13.Welche neue Wörter kamen im Bereich der Mathematik?
14.Welche neue Wörter kamen im Bereich der Medizin?
15.Welche neue Wörter kamen im Bereich der Sprache?
16.Erzählen Sie über Martin Luther.
17.Welche Rolle spielte Martin Luther bei der Herausbildung der deutschen
Literatursprache?
18.Warum fanden im Wortschatz gesellschaftliche Veränderungen seit der zweiten
Hälfte des XVI. Jh. ihren Niederschlag?
19.Sprechen Sie über die Vorteile und Nachteile der französischen Entlehnungen.
20.Wie verlief die Verdeutschung der Fremdwörter?
21.Geben Sie deutsche Variante zu folgenden Fremdwörtern:
Fragment, Korrespondenz, Bibliothek, Diameter, Testator, Fenster, Fieber.
22.Welche Neuerungen traten auf der morphologischen Ebene des frühneuzeitlichen
Deutsch auf?
23.Welche Neuerungen traten auf der syntaktischen Ebene des frühneuzeitlichen
Deutsch auf?
24.Sprechen Sie über die konkurierende Formen in der Literatursprache.
25.Sprechen Sie über die frühneuzeitliche Diphtongierung.
26.Welche Möglichkeit bat die graphische Darstellung der Sprache?
27.Sprechen Sie über die orthographische Entwicklung des frühneuzeitlichen
Deutsch.
LITERATUR
I. Hauptliteratur:
1. O. I. Moskalskaja. Deutsche Sprachgeschichte. Moskau, Hochschule 1977.
2. К. Н. Назаров. О методике сопоставительно - типологического анализа
фразеологических единиц. Acta Academiae Paedagogicae Szegediensis 1989.
pp. 51 - 62.
3. W. Schmidt. Deutsche Sprachkunde. Volk und Wissen. 1987.
4. K. N. Nasarov. Deonymische Phraseologismen aus der Sicht der Kognitiven
Linguistik. Namenkundliche Information 75/77. Leipziger Universitätsverlag.
1999.
5. H. Funk, M. König. Grammatik lehren und lernen. Langenscheidt, 1997.
6. Germanisches Jahrbuch. 1999. GUS. Das Wort. Reihe Germanistik. DAAD.
7. O’zbekiston Respublikasi maxsus oliy o’quv yurtlari uchun roman - german
filologiyasi mutaxassisligi bo’yicha o’quv dasturlari. Toshkent, 1997.
I. Wörterbücher :
1. F. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 18. Aufl., bearb.
von W. Mitzka. Berlin, 1960.
2. M. E. Umarho’shayev, K. N. Nasarov. Nemischa – o’zbekcha - ruscha fraseologik
lugat. T., 1996.
3. DUDEN. Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. 3., völlig neu
bearb. und erweiterte Aufl. von Günther Drosdowski. Duden Band 7. Dudenverlag.
Mannheim, 1999.
ACHTE VORLESUNG (8)

THEMA : DIE ENTWICKLUNG DES NEUZEITLICHEN DEUTSCH


(Mitte des XVII. – bis zum 1789)

PLAN :

1. Zur historischen Entwicklung.


2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3.1 Zur Entwicklung des Wortschatzes.
3.2 Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
3.3 Zur phonologischen und orthographischen Entwicklung.

Stichwörter zum Thema :

1. Zu den bedeutensten Staaten des neuzeitlichen Deutsch (1650 - 1789) zählten


- Österreich, Brandenburg, Preuen, Sachsen.
2. Die Aufklärung
- am Ende des XVII. Jh. entstand in Deutschland die antifeudale und antiklärikale
Weltanschauung der Aufklärung.
3. Die representativen Vertreter der Aufklärung
- waren Lessing und Winkelmann.
4. Die Bewegung „Sturm und Drang“
- die Situation am Vorabend der französischen Revolution war durch das
Aufkommen der Bewegung des „Sturm und Dranges“ gekennzeichnet.
5. Das neuzeitliche Deutsch (1650 - 1789) war durch drei Existenzformen der
Sprache gekennzeichnet
- Dialekte mit territorialen Gültigkeit
- Umgangssprachen
- Nationalliteratursprache.
6. In der Aufklärungsperiode entstanden solche Wörter wie
- Hymanität, Kultur, Ideal, Menschenrecht, Wissenschaft.
7. „Sturm und Drang“ brachte solche Wörter wie
- Genie, Kraft, Original, schöpferisch u. a.
8. In die Allgemeinsprache des neuzeitlichen Deutsch (1650 - 1789) drangen die
Fachwörter ein. in Philosophie:
- Bedeutung, Begriff, Bewutsein, Verhältnis, Verständnis, Vorstellung.
9. In die Allgemeinsprache des neuzeitlichen Deutsch (1650 - 1789) drangen die
Fachwörter ein. in Mathematik:
- Abstand, Brennpunkt, Berührungspunkt, Gleichpunkt, Schwerpunkt.
10. Zur morphologischen Entwicklungen des neuzeitlichen Deutsch (1650 - 1789)
im nominalen Bereich gehören
- klare Scheidung zwischen Singular- und Pluralform
- im Genitiv trat zusätzlich ein –s
- das Zurücktreten von Genusvarianten.
11. Im neuzeitlichen Deutsch (1650 - 1789) traten als Kennzeichen des Plurals zwei
sprachliche Mittel auf
- der Umlaut, Verwendung von –r.
12. Zur morphologischen Entwicklungen des neuzeitlichen Deutsch (1650 - 1789)
im verbalen Bereich gehören
- Ausgleich zwischen den Singular- und Pluralformen der starken Verben im
Präteritum
- Perfektpartizip mit Hilfe des Präfixes ge-
- Die starke Flexion der Verben ging zugunsten der Schwachen immer zurück.
13. In der Wortbildung in den XVI. – XVII Jh. entstanden
- Kompositionen.
14. Wandlungen auf der syntaktischen Ebene des neuzeitlichen Deutsch (1650 -
1789) waren hauptsächlich durch folgendes gekennzeichnet
- zunehmende Mae Satzgefüge mit übergeordnetem Hauptsatz und
untergeordneten Nebensätzen.
15. Die phonologische Entwicklung des neuzeitlichen Deutsch (1650 - 1789) war
im Bereich des Vokalismus durch folgendes gekennzeichnet
- die Monophtongierung von „ie“ zu „i“, „ou“  „u“, „üe“  „ü“
- die Diphtongierung von „i“  „ei“ [ae], „ü“  „au“, „iu“ [y]  eu
(Erweiterung „ei“  ei [ae], „ou“  au).
- die Dehnung altkurzer Vokale (wie gêben  gēben, êr  ēr, Nâme  Nāme).
16. Die phonologische Entwicklung des neuzeitlichen Deutsch (1650 - 1789) war
im Bereich des Konsonantismus durch folgendes gekennzeichnet
- Verschiebung von „p“ zu „pf“
- „chs“  „ks“ in „sechs“, „wachsen“
- Durchführung des Phonems [ʃ] in den Lautverschiebungen „schn“, „schm“,
„schl“, „schw“.
17. Für die werdende Literatursprache (1650 - 1789) war eine ungeregelte
Schreibung kennzeichnend.
- jm = im; yhm = ihm; vnd = und; beuolgt = befolgt; valsch = falsch; fraw =
Frau.
18. Die Zeichensetzung wurde im XVII. Jh. regelmäiger: der alte Schrägstrich
(Virgel) wurde durch
- den Beistrich (Komma) verdrängt.
19.Die Zeichensetzung wurde im XVII. Jh. regelmäiger. Es bereiteten sich die
Anwendung
- des Ausrufezeichens, der Klammern, der Anführungszeichen aus.
20. Hieronymus Freyer setzte 1722 in seiner „Anweisung zur teutschen
Orthographie“ folgende vier Grundsätze der orthographischen Regelung fest
- Überstimmung der Schreibung mit der Aussprache;
- Beachtung der Etymologie des Wortes;
- Beachtung der Analogie;
- Beachtung des Usus (des allgemeinen Gebrauchs).
21.Zum Zeichen der Vokalkurze (XVII. Jh.) diente
- Konsonantenverdoppelung.
22.Zum Zeichen der Vokallänge (XVII. Jh.) dienten
- Schreibung „ie“;
- Das stumme „h“.

1. Zur historischen Entwicklung.

Zu Beginn der Periode von der Mitte des XVII. Jh. bis 1789 wurde die Entfaltung der
kapitalistischen Produktionsweise durch den 30 jährigen Krieg anhänglig gehängt.
Besonders betroffen waren Mecklenburg, Hessen, Bayern, Thüringen. Zu Beginn des
XVIII. Jh. war der Rückschlag überwinden. Die produktive Kräfte entwickelten sich
in Rahmen einen kreisstadtlichen Absolutismus, indem die herrschende Klasse
versuchte, durch Modifizierung ihrer Herrschaftsmethode sich den veränderten
ökonomischen Verhältnissen anzupassen. Der Absolutismus bemühte sich um eine
weitgehende Zentralisation der Herrschaft. Die feudalabsolutistische Entwicklung
besa antinationale Züge, denn der Zentralisationsproze lief nicht im
gesammtstaatlichen Rahmen.
Für die Sprachentwicklung zwischen der Mitte des XVII. Jh. und 1789 waren neben
eine Reihe anderer Faktoren vor allem die Machtkämpfe zwischen einigen
feudalabsolutistischen Territorialstaaten und die Vormachtstellung von Deutschland
von groer Bedeutung. Zu den bedeutensten Staaten zählten : Österreich,
Brandenburg, Preuen und Sachsen.

Zum geistlich – kulturellen Leben.

Das geistlich – kulturelle Leben dieser Periode spiegelte zwischen Adel, Bürgertum
und Bauern bestehende Klassengegensätze in ökonomisch- und politisch
zersplitterten Deutschland wieder. Um die Mitte des XVII. Jh. waren Wissenschaft
und Kunst von weltlichen und geistlichen Feudalgewalt abhängig. Erst seit dem Ende
des XVII. Jh. entstand in Deutschland die antifeudale und antiklärikale
Weltanschauung der Aufklärung (Lessing). Mit der Aufklärungsbewegung kam eine
neue Kunstauffassung auf, in der die Wahrheit der künstlichen Aussage gefordert
wurden. Lessing und Winkelmann waren repräsentativen Vertreter dieser Periode.
Die Vertreter dieser Periode waren gut erfahrenen in allen Bereichen des geistlichen
Lebens und leisteten einen besonderen Beitrag zur Konsolidierung der deutschen
Nation. Über die Grenzen von Territorialstaaten hinaus wirken sie an der
Herausbildung der nationalen Kultur und Sprache mit.
Die Situation am Vorabend der französischen Revolution war duch das Aufkommen
der Bewegung „Sturm und Dranges“ gekennzeichnet. Mit ihren Kampf gegen
fürsterlichen Dispotismus, Religionintoleranz.

2. Zu den Existenzformen der Sprache.

Trotz des Rückschlages nahm die Herausbildung der kapitalistischen Verhältnisse


ihren Fortgang. Diese Ereignisse hatten Auswirkungen und hatten auf das
neuzeitlichen Deutsch typische Gefüge der Existenzformen der Sprache. Bei der
landlichen Bevölkerung, den Massen der Bauern änderte sich in der Sprache sehr
wenig. Sie bedienten sich der Dialekte und sie besaen einzelne Territorialsprachen.
Der Wert dieser Dialekte veringerte sich in dem Umfang wie die Literatursprache
nationaler Geltung erlangte und in mehreren Bereichen der Kommunikation eindrang.
Groere Bedeutung erlangten im neuzeitlichen Deutsch Umgangssprachen von denen
mehrere Typen existierten. Sie nahmen mit der Herausbildung der Nationalsprache
eine Zwischenstellung zwischen der Literatursprache und der Dialekten ein.
Umgangssprachen stellten eine Existenzform der Sprache dar. Sie unterschieden sich
als mündliche Sprachformen hinsichtlich der Art ihrer Entstehung, der
landschaftlichen Gebundenheit und Funktion.
Im obersächsischen Raum existierte der Typ einer grolandschaftlichen
Umgangssprachen, die von den gebildeten Schichten des Bürgertums und des Adels
gesprochen wurde. Eine neue Qualität in der Sprachentwicklung stellt sich die
Nationalliteratursprache dar, die sich in einem Jahrhundert durchaus – und angleich
an Leteratursprache mit überlandschaftlicher Gültigkeit herausgebildet hatte. Im
Interesse des Bürgertums war diese Existenzform der Sprache ein kommunikatives
Mittel von nationaler Geltung. Seine Beherrschung war von entsprechender Bildung
abhängig und sein Gebrauch auf Kreise des Bürgertums und des Adels beschränkt.
Aufgrund des sozial – ökonomischen Staates bestand für die bauerliche Schichtung,
sowie für die kapitalistischen Lohnarbeiter, weder die Notwendigkeit noch die
Möglichkeit in den Kommunikationsbeziehungen einzutreten, die die Veränderung
der Nationalliteratursprache erforderte. Der Zugang der Literatursprache zu ihnen
verstärkt und erschwert.
Das neuzeitliche Deutsch war durch folgende Existenzformen gekennzeichnet:
1) Durch Dialekte mit territorialer Gültigkeit.
2) Ungangssprachen von unterschiedlicher Funktion und Herkunft.
3) Durch die Nationalliteratursprache, die sich von einer dialektalen Basis gelöst hatte
und eine einheitliche, für das gesammte Sprachgebiet verbindliche Sprachform
darstellte.

3.1 Zur Entwicklung des Wortschatzes.

In den sprachlichen Prozessen des neuzeitlichen Deutsch spiegelte sich auf allen
Ebene des Sprachsystems die Herausbildung der einheitlichen Norm der
Nationalliteratursprache wieder. Bei der Entstehung einer einheitlichen Norm der
Literatursprache, an deren Herausbildung verschiedenen literatur – sprachliche
Variante beteiligt waren, setzte sich im Proze der Auswahl des Aus- und Angleiches
zwischen ihnen im Wortschatz häufig ein Wort gegenüber seinen Konkurenten durch
und representierte dann die nationale Norm. Die ausscheidenden synonymischen
Beizeichnungen hatten verschiedene Schicksale. Sie konnten einen
Bedeutungswandel durchmachen, ganz aus dem Wortschatz ausscheiden oder zu
einem sprachlichen Mittel werden, da stilistischen Zwecken diensbar gemacht
wurde. Es werden jedoch nicht alle in Konkurenz miteinanderstehende Wörter in die
nationale Seite stehende Worte. Gerade für die lexikalische Norm ist typisch, da zu
Wiedergabe eine Reihe von Begriffen mehrere Worte erhalten blieben. Das zeigt sich
an konkreten Beispielen : Fleischer = Metzger, Tischler = Schreiner, Harke =
Rechen, Zieg = Gei, fegen = kehren. Im Wortschatz des Neuzeitdeutsch fanden die
geistlich – kulturellen und politischen Bestrebungen der Zeit ihren Niederschlag.
Typisch war das Aufkommen vollig neuer Wörter. Das gilt für die Zeit der
Aufklärungsperiode und in dieser Periode entstanden : Hymanität, Kultur, Ideal,
Menschenrecht. Wissenschaft.
„Sturm und Drang“ brachte solche Wörter wie : Genie, Kraft, Original,
schöpferisch u.a. hervor. Neben solchen Wörtern, die oft ein politisches oder
kulturelles Program verkündete, drangen Elemente aus der Sprache der einfachen
Volksschichten in die Nationalliteratursprache ein. An ihrer Aufnahme hatten Dichter
Anteil, die erkannt hatten, da eine Sprache verarmen müsse, wenn sie nicht aus der
Quelle der Sprache des Volkes gespeist wurde. Diese Meinung wurde vor allem unter
den Anhängern der Bewegung „Sturm und Drang“ vertreten.
Das Eindringung von Fachwörtern in die Allgemeinsprache : Bedeutung, Begriff,
Bewutsein, Verhältnis, Verständnis, Vorstellung (in der Philosophie) und Abstand,
Brennpunkt, Beruhrungspunkt, Gleichpunkt, Schwerpunkt.

3.2 Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.

Bei Änderungen auf der morphologischen Ebene des neuzeitlichen Deutsch setzten
sich Tendenzen fort, die bereits im spätmittelalterlichen Deutsch deutlich geworden
waren. Im nominalen Bereich betrat die klare Scheidung zwischen Singular- und
Pluralformen. Dafür wurden verschiedene sprachliche Mittel eingesetzt. Der Umlaut
als funktionales Kennzeichen des Plurals trat immer häufiger dort auf, wo er,
genetisch betrachtet, keine Berechtigung hatte. Ähnlichen galt für die Verwendung
von -r als Mittel der Pluralkennzeichnung bei Substantiven.
mhd. man / manne, libe, geiste, würme standen jetzt : Männer, Leiber, Geister,
Würmer gegenüber. Im Genitiv trat zusätzlich ein -s, da dieser Fall in Formen wie
“des Herzens” , “Gartens”, “Namens”, “Glaubens” nun doppelt gekennzeichnet
war. Bei den Substantiven tart im neuzeitlichen Deutsch eine weitere Erscheinung
auf, die den Proze der Normbildung auch im morphologischen Bereich deutlich
werden lät, das Zurücktreten von Genusvarianten. Substantive z. B. : “Bahn”,
“Brille”, “Form”, “Heirat”, “Ufer” begegnete man im XVII. Jh. noch mit
unterschiedlichen Geschlechtern. Die Zahl der Wörter mit solchen Varianten im
Genus war im süddeutschen Raum gröer als anderswo.
Bei den Verben war dieser Tendenz im frühneuzeitlichen Deutsch der Ausgleich
zwischen den Singular- und Pluralformen der starken Verben im Präteritum gewesen
(ich zwang -wir zwungen ). Die Verben wie : werden, kommen, finden, bringen, die
im XVI. Jh. ihr Partizip II. meist noch ohne das Präfix ge- gebildet hatten, bildeten
jetzt ihre Perfektpartizip mit Hilfe des Präfixes ge-. Insgesammt ging die starke
Flexion der Verben zugunsten der Schwachen immer mehr zurück. Zum Beispiel
wechselte eine Reihe ehemals starke Verben wie bellen, rächen, bannen, spannen
in die Klasse der Schwachen über.
In der Wortbildung wurde der Bedarf an neuen Wörtern zur Bezeichnung von
Erscheinungen der objektiven Realität weitgehend durch die Kompositionen gedeckt.
Während im XVI. Jh., da die Zusammenhang durchaus kennt, oft beide Elemente
noch unverbunden nebeneinander standen. Zum Beispiel bei “feygeb baum”,
“exempel buch”, “sturm wind”, die bei Luther in dieser Form belegbar sind, wurde
im XVII. Jh. die Zusammengehörigkeit häufig durch Bindestriche gekennzeichnet.
(Kalb - Fell, Nacht - Imbis).
Insgesammt wird deutlich, da das XVII. Jh. in dieser Frage noch eine
Übergangsphase darstellte. In seiner zweiten Hälfte nahm die Zahl von
Kompositionen zu, in denen mehr als zwei lexikalische Elemente vereinigt waren.
Wandlungen auf der syntaktischen Ebene waren hauptsächlich dadurch
gekennzeichnet, da neben der unverbundenen einfachen Hauptsatzreihe, in
zunehmendem Mae Satzgefüge mit übergeordnetem Hauptsatz und untergeordneten
Nebensätze in Mode kamen.

3.3 Zur phonologischen und orthografischen Entwicklung.

Die Hauptcharakterzüge des phonologischen Systems der gemeindeutschen


Literatursprache lassen sich in der ostmitteldeutschen Variante der Literatursprache
bereits seit dem XIV. Jh. verfolgen. Im Laufe des XVII. Jh. ist die Entwicklung
dieses phonologischen Systems in seinen Hauptzügen abgeschlossen.
Gemeindeutsche Geltung bekommt es in der Zeit vom XVI. bis zum XVIII. Jh. in
dem Mae, wie die ostmitteldeutsche Variante der Literatursprache ihren
landschaftlichen Charakter verliert und die anderen Varianten der Literatursprache
verdrängt.
Vokalismus. Im Bereich des Vokalismus war das Ostmitteldeutsche durch die
Vereinigung mitteldeutscher und oberdeutscher Charakterzüge gekennzeichnet:
1) Zu den mitteldeutschen Erscheinungen gehört die Monophtongierung von ie, ou,
üe zu ie, u, ü also lieb, guot, grüezen = lieb, gut, grüen.
2) Von den oberdeutschen Erscheinungen übernahm das Ostmitteldeutsche:
a) die Diphtongierung von î, ú, iu [y:] zu ei [ae], au, eu also mein, Haus, deutsch.
b) die Erweiterung der alten Diphtonge ei, ou zu ei [ae], au also ein [aen], Auge.
3) Gemeindeutschen Charakter hatte die Dehnung altkurzer Vokale (wie in geben, er,
Name). Ein sehr wesendlicher Charakterzug des Ostmitteldeutschen gegenüber dem
Oberdeutschen war die Erhaltung des unbetonten “e” in Vor- und Nachsilben, z. B.
“behalten”, “genommen” gegenüber den Oberdeutschen “bhalten”, “gnommen”;
“Name”, “Winde”, “schönes” gegenüber “Nam”, “Wind”, “schöns”.
Bei der Herausbildung des phonologischen Systems der Literatursprache unterlag das
Ostmitteldeutsche in einigen Punkten in der nach Lutherischen Zeit dem
oberdeutschen und westdeutschen Einflu:
a) durch den oberdeutschen Einflu wurden einige umgelautete Formen von
umlautsfreien verdrängt, z. B. glauben, taufen, Haupt anstelle der Lutherischen
gleuben, teufen, Heupt; oberdeutscher Herkunft sind die umlautsfreien drucken,
Rucksack.
b) durch den westdeutschen Einflu behaupteten sich in der Literatursprache die
labialisierten ö,ü die dem Ostmitteldeutschen sowie der Hauptmasse oberdeutscher
Mundarten fremd sind. Zum Beispiel : mhd. zwelf - nhd. zwölf, mhd. leffel - nhd.
Löffel, mhd. helle - nhd. Hölle, mhd. wirde - nhd. Würde.
Konsonantismus. Das ostmitteldeutsche Konsonantensystem war durch die
Aneignung der zweiten, “hochdeutschen” Lautverschiebung gekennzeichnet, indem
deren Umfang fast ausnahmlos den Stand der Lautverschiebung in der
gemeindeutschen Literatursprache bestimmt. Nur die konsequente Durchführung der
Verschiebung von p zu pf verdankt die Literatursprache dem oberdeutschen Einflu,
da das Ostmitteldeutsche nur anlautend p=pf (f), z. B. : “pfund” (fund) “Pfund” hat,
während inlautend p bleibt, z. B.: “appel” = “Apfel”.
Von den anderen Kennzeichen des ostmitteldeutschen phonologischen Systems seien
genannt:
a) der Wandel chs = ks in sechs, wachsen u. a.
b) die konsequente Durchführung des Phonems [] in den Lautverbindungen schn,
schm, schl, schw schon seit der Lutherzeit, während die oberdeutsche Variante der
Literatursprache noch vielfach sn, sm, sl, sw also swalb “Schwalbe”, u. a. hat.

Die Regelung der Rechtschreibung.

Für die werdende gemeindeutsche Literatursprache war eine ungeregelte Schreibung


kennzeichnend. Die Uneinheitlichkeit der Schreibung fand ihren Ausdruck darin, da
derselbe Laut sehr oft verschiedene Bezeichnungen hatte: j und y standen sehr oft für
i, z. B. : jm, yhm “ihm”, v für u, für vnd “und” neben du “du”, umgekehrt u für v
(f), z. B.: beuolgt “befolgt” neben valsch “falsch”, w für u, z B.: fraw “Frau”. Das
[i:] wurde durch ii, ij oder y wiedergegeben. Der Umlaut, den man durch
Überschreibung des e bezeichnete, wurde nur unregelmäig gekennzeichnet. Sehr
beliebt, besonders in der schriftlichen Tradition der Kanzleien, waren
Buchstabenhäufungen, z. B. unnd neben und, funffzig neben fünfzig. Das
Zeichensetzung war labil und uneinheitlich.
Im XVI. - XVII. Jh. haben sich infolge der Sprachregelung viele Charakterzüge des
neuzeitlichen orthographischen Systems herausgebildet. Die regelmäige
Bezeichnung des Umlauts setzte sich schon im XVI. Jh. durch. Zu Anfang des XVI.
Jh. machte sich die Tendenz zur Groschreibung der Substantive bemerkbar. Im
XVII. Jh. wurde sie von den Sprachreglern zur Regel erhoben. Auch die
Zeichensetzung wurde im XVII. Jh. regelmäiger: der alte Schrägstrich (Virgel)
wurde durch den Beitrich (Komma) verdrängt. Es bereitete sich die Anwendung des
Ausrufezeichens, der Klammern und der Anführungszeichen aus.
Die Forderung nach einer Regelung der Rechtschreibung wurde im XVII. - XVIII.
Jh. allgemein. Hieromus Freyer setzte 1722 in seiner “Anweisung zur teutschen
Orthographie” folgende vier Grundsätze der orthographischen Regelung fest:
1. Übereinstimmung der Schreibung mit der Aussprache;
2. Beachtung der Etymologie des Wortes;
3. Beachtung der Analoge;
4. Beachtung des Usus (der allgemeinen Gebrauch).

Die Anwendung des etymologischen Prinzips begünstigte die Verbreitung der


Schreibungen ä, äu anstelle der Lutherschen e, eu in älter, Fähre, Hände, Häuser
(doch Eltern, fertig, behend); das Bestreben nach Unterscheidung der Homonyme
veranlate die später zum Teil wieder aus dem Gebrauch gekommenen Schreibungen
Leib – Laib, Tau „Schiffstau“ – Thau (veraltet für „Wasserniederschlag“) , meine (
zu mein) – meyne „glaube“ u. a.
Der Qualitätswandel der Vokale brachte solche Schreibungen aus dem Gebrauch wie
eddel, fedder, odder, die noch bei Luther üblich gewesen waren
(Konsonantenverdoppelung wurde zum Zeichen der Vokalkurze), und trug zur
Festigung der Schreibung ie und zur Ausbreitung des stummen h als Zeichen der
Vokallänge bei.
Die Bemühungen um die Regelung und Vervollkommnung der Schreibung
kennzeichnen auch das XIX. Jh. sowie die neueste Zeit.

Vokabeln :

1. Niederschlag (m) – енгилиш


2. Adel (m) – задагон
3. Einleiten (n) – кириш
4. Herkunft (f) – пайдо булиш
5. Schicht (f) – катлам
6. Vorbild (n) – наъмуна
7. Schuld (m) – карз
8. appellieren – мурожат килмок
9. Ausnahme (f) – истесно
10.reprasentiern – такдим этмок, курсатмок
11.Norm (f) – меъѐр
12.ausscheiden – сараламок, истисно килмок
13.Bedeutungswandel (m) – суз маъносини узгариши
14.Bestrebung (f) - интилиш, харакат
15.Niederschlag (m) – енгилиш
16.Aufklaerungsperiode (f) – уйгониш даври
17.Drang (m) – тайзик
18.schoepferisch – ижодий, ижодкорлик
19.Genie (n) – олим, аллома
20.Bewustsein (n) – англаш, онг
21.Abstand (m) – тафовут, масофа, оралик
22.Brennpunkt (m) – диккат марказ
23.Ebene (f) – даража
24.Charakterzug (m) – характер, узига хослик
25.Uebereinstimmung (f) – розилик, келишув

FRAGEN UND AUFGABEN:

1. Welche Städte werden durch 30 jähriges Krieg besonders betroffen?


2. Wann wurde den Rückschlag überwinden?
3. Sprechen Sie über das kulturelle Leben des neuzeitlichen Deutsch.
4. Sprechen Sie über die Bewegung „Sturm und Drang“.
5. In welchen Formen existierte das neuzeitliche Deutsch?
6. Was verstehen Sie unter dem Begriff „die grolandschaftliche Umgangssprache“?
7. Was spiegelte sich in den sprachlichen Prozessen des neuzeitlichen Deutsch auf
allen Ebenen des Sprachsystems wieder?
8. Welches Schicksal hatten die synonymische Bezeichnungen?
9. Welche neue Wörter brachte die Aufklärungsperiode mit sich?
10.Welche neue Wörter brachte „Sturm und Drang“ mit sich?
11.Sprechen Sie über die Änderungen auf der morphologischen Ebene des
neuzeitlichen Deutsch.
12.Welche Funktion erhielt der Umlaut?
13.Welche Neuerscheinungen waren im Bereich der Substantive?
14.Welche Neuerscheinungen waren im Bereich der Verben?
15.Sprechen Sie über die Wortbildung dieser Periode.
16.Sprechen Sie über die Änderungen auf der syntaktischen Ebene des neuzeitlichen
Deutsch.
17.Welche Variante der Literatursprache im phonologischen System bekommt
gemeinsame Geltung?
18.Wodurch war das Ostmitteldeutsche gekennzeichnet?
19.Welche andere Variante der Literatursprache beeinfluten dem
Ostmitteldeutsche?
20.Wodurch war das ostmitteldeutsche Konsonantensystem gekennzeichnet?
21.Sprechen Sie über die Regelung der Rechtschreibung.
22.Welche vier Grundsätze der orthographischen Regelung legte Hieronymus Freyer
1722 fest?
23.Welche Folge hatte der Qualitätswandel der Vokale?

LITERATUR

I. Hauptliteratur:

1. O. I. Moskalskaja. Deutsche Sprachgeschichte. Moskau, Hochschule 1977.


2. К. Н. Назаров. О методике сопоставительно - типологического анализа
фразеологических единиц. Acta Academiae Paedagogicae Szegediensis 1989.
pp. 51 - 62.
3. K. N. Nasarov. Deonymische Phraseologismen aus der Sicht der Kognitiven
Linguistik. Namenkundliche Information 75/77. Leipziger Universitätsverlag.
1999.
4. W. Schmidt. Deutsche Sprachkunde. Volk und Wissen. 1987.
5. K. N. Nasarov. Deonymische Phraseologismen aus der Sicht der Kognitiven
Linguistik. Namenkundliche Information 75/77. Leipziger Universitätsverlag.
1999.
6. Germanisches Jahrbuch. 1999. GUS. Das Wort. Reihe Germanistik. DAAD.
7. O’zbekiston Respublikasi maxsus oliy o’quv yurtlari uchun roman - german
filologiyasi mutaxassisligi bo’yicha o’quv dasturlari. Toshkent, 1997.

II. Wörterbücher :

1. F. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 18. Aufl., bearb.


von W. Mitzka. Berlin, 1960.
2. M. E. Umarho’shayev, K. N. Nasarov. Nemischa – o’zbekcha- ruscha fraseologik
lugat. T., 1996.
3. DUDEN. Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. 3., völlig neu
bearb. und erweiterte Aufl. von Günther Drosdowski. Duden Band 7. Dudenverlag.
Mannheim, 1999.
NEUNTE VORLESUNG (9)

THEMA : DIE SPRACHENTWICKLUNG UNTER DEN BEDINGUNGEN DER


BÜRGERLICHEN UMWELTZUG UND DER BÜRGERLICHEN
IMPERIALISTISCHEN HERRSCHAFT
(1789 - 1945)

PLAN :

1. Zur historischen Entwicklung.


2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3. Zur Wortschatzentwicklung.

Stichwörter zum Thema :

1. Im Jahre 1871 wurde das deutsche Reich gegründet.


2. In der Periode von 1789 bis 1945 existierte die Sprache in folgenden Formen
- Dialekte
- Umgangssprache
- nationale Literatursprache.
3. In der Periode von 1789 bis 1945 entwickelte sich der Wortschatz
hauptsächlich durch
- das Aufkommen von Fachwortschatz.

1. Zur historischen Entwicklung.

Die volle Entfaltung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung setzte zu Beginn des


XIX. Jh. unter den Einflu der französischen Revolution ein. 1806 brach das heilige
römische Reich deutscher Nation unter den Schlägen der napaleonischen Herren
zusammen. Mit der Besetzung Europas durch Napaleon begann die akute Kriese der
Feudalordnung. Sie setzte sich mit den Befreiungskriegen von 1812 – 1813 fort, in
denen eine Volksbewegung mit nationalem Charakter nicht nur die Befreiung von
napaleonischen Joch brachte, sondern die Fortsetzung bürgerlicher Reformen. In den
30- ger Jahren des XIX. Jh. setzte die industrielle Revolution ein. Voraussetzung dafür
war ein schnelles Anwachsen der Produktivkräfte. Gleichzeitig mit der industriellen
Revolution stieg die Zahl der durch Lohnarbeit ausgebeuteten Lohnarbeiter an. In dem
Mae, wie sie sich der Widerspruch zwischen den Lohnarbeitern und ihren Unternemer
verschärfte, entwickelte sich Anfänge der Arbeiterbewegung. Durch die Zunahme
sozialer Gegensätze in den kapitalistischen Ordnung erhielt der Kampf der Bourgeoisie
für den bürgerlichen Nationalstaat einen zugeschnittenen Charakter. In der 50- und 60-
ger Jahren befand sich Bourgeoisie auf einem ersten Höhepunkt ihrer Macht. Im Jahre
1871 wurde das deutsche Reich gegründet. Die Schaffung des Nationalstaates förderte
die schnelle Entwicklung der Produktivkräfte und der Wirtschaft. (Preuer Wilhelm I.
wurde König)
In den 90- ger Jahren vollzog sich der Übergang zur Bildung der Monopole. Vor allem
in Bergbau, in der Schwerindustrie, Elektrotechnik und Chemie. Für die Arbeitnehmer
entstanden mit der Gründung des Bismarkreiches Voraussetzungen für die Formierung
eine gesammtnationale Arbeiterbewegung. Es entstanden gewerkschaften und wurde
die sozial – demokratische Arbeiterpartei gebildet.
Das geistlich – kulturelle Leben zu Beginn des XIX. Jh. war vom sozialen und
politischen Aufstieg des Bürgertums geprägt. Seit der industriellen Revolution verband
sich das geistlich – kulturelle Leben enger mit dem politischen und ökonomischen
Praxis der bürgerlichen Gesellschaft. Die naturwissenschaftliche Einzellforschung
erlebte eine Aufschwung. Die Literatur wurde vielgestaltiger. In der zweiten Hälfte des
XIX. Jh. waren für die Philosophie, Literatur und Kunst trotz einiger realistischen
Einzelleitungen, zu denen auf literarischen Gebiet, die von Keller, Rabe, Theoder
Storm, Theoder Fontane und Tomas Mann zählten, Pissimismus und Flucht aus der
kapitalistischen Realität (Wirklichkeit) kennzeichnet.

2. Zu den Existenzformen der Sprache.

Die politischen und ökonomischen Ereignisse dieser Periode hatten Auswirkungen auf
die Sprache. Das Gefüge der Existenzformen der Sprache bestand aus der nationalen
Literatursprache einerseits, Dialekten und Umgangssprache andererseits. Dialekte
waren die Spachform bauerlich – plebeyischer Schichten, deren
Kommunikationsbedürfnisse sich nicht geändert hatte. Angehörige dieser Schichten
waren an den Grund und Boden gebunden, so das ihr sozial – ökonomischer Status den
Gebrauch weiterreichender Kommunikationsmittel nicht erforderlich machte. Die
Dialekte waren in ihrer geltung auch die ehemals feudalen Teritorien geschränkt, deren
Grenze seit der Gründung deutsches Reiches (1871) gefallen sind. Die beseitigten
Territorialgrenzen, die früher auch Sprachgrenzen gewesen waren, wirkten aber noch.
Sie bestimmten den Raum, indem die ein Dialekt Gültigkeit hatte. Mit zunehmender
Industrialisierung und Vergesellschaftung von Produktion, büten die Dialekte mehr
und mehr an Kommunikationsproze ein. So boten noch in bestimmten Bereichen, und
zwar im Bereich der Agrarfunktion, die Gewähr eines nicht beeinträchtigten
Kommunikationsablauf. Die Dialekte reflektierten nicht mehr in vollen Umfang die
gesellschaftliche Wirklichkeit. Daneben existierten auch Umgangssprachen
unterschiedlicher Typen, die mit einer Mittelstellung zwischen Dialekt und nationale
Literatursprache einnahmen. Die Umgangssprachen gewannen an Bedeutung. Das
weniger für die Umgangssprachen mit grolandschaftlicher Geltung wie z.B.
Obersächsische, Würtenbergische, Badische, Pfelsische oder Mecklenburgische, die
entsprechend ihrer weiträumigen Gültigkeit keine grodialektalen Züge mehr
ausweisen. Auf die nationale Literatursprache, deren einheitliche Norm sich gegen
Ende des XVIII. Jh. herausgebildet hatte, unterlag verschiedene Veränderung
entsprechend der Bedürfnisse der Kommunikation unter den jeweiligen Bedingungen.
Die Bestrebung des Nationalstaates auf vielen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens
zum Vereinheitlichen und zur Zentralisierung führten zu Kodifizierung der
orthographischen und der phonetischen Normen der Literatursprache gegen Ende des
XIX. Jh. Unter der Bedingungen der damaligen bürgerlichen Klassengesellschaft besa
die Literatursprache nur eine begrenzte soziale Basis. Die Eigentumverhältnisse
verhinderte das massenhafte Eintreten der Werktätigen in
Kommunikationsbeziehungen, die die Verwendung der Literatursprache erfordert.
Auerdem fehlte es in weiten Kreisen des werktätigen Volkes an Bildung, die eine der
Voraussetzungen für den Gebrauch von Literatursprache war.

3. Zur Wortschatzentwicklung.

Die Veränderungen in dieser Entwicklungsphase der deutschen Sprache waren von


unterschiedlichen Art und Intensität. Im Wortschatz fanden vor allem die Prozesse in
Basis und Überbau ihren Niederschlag. Die nationale Norm der Literatursprache
entwickelte sich entsprechend den gesellschaftlichen Bedingungen weiter. Typisch für
die Umschichtungen in der Lexik war das Aufkommen von Fachwortschatzen, die
schnell verbreitet und dann zu Elemente der Allgemeinsprache wurden. Das zeigte sich
in den 30- ger Jahren des XIX. Jh. Während Manufaktur als Bezeichnung für eine
überlebte Produktionsweise veraltete, kam zur Fabrik, da im XVII. Jh. aus dem
Französischen entlehnt wurde. Eine Reihe neuer Zusammensetzungen wie
„Fabrikarbeiter“, „Fabrikherr“, „Fabrikbesitzer“.
Die Industrialisierung und Herausbildung von Monopolen, die sich in Frankreich sehr
stark entwickelten, fanden sprachlich ihren Ausdruck in Wörtern wie :
„Groindustrie“, „Groproduktion“, „Grobetrieb“. Sie zeigten sich in Wörtern wie :
„Kartel“ und „Syndikat“, „Konzern“, die aus dem Englischen übernommen wurden.
Die zunehmende Konzentration des Kapitales schlug sich seit den 70- ger Jahren des
XIX. Jh. „Grobank“, „Grokapital“ nieder. Wie schon eingedeutet, nahmen seit dem
Beginn des XIX. Jh. Wirtschaft und Technik einen starken Aufschuf. Jeder war
gezwungen sich mit neuen technischen Errungenschaften auseinandersetzen, so das
entsprechende Wörter ihren Platz in Allgemeinsprache fanden. Das Wort „Technik“
wurde im XVII. Jh. aus dem Französischen entlehnt. Zu diesem bildete man die
Berufbezeichnungen: Techniker, Bautechniker, Elektrotechniker. Das Wort „die
Maschine“ wurde auch aus dem Französischen übernommen und zu diesem Wort
kamen Komposita hinzu. Z.B. Dampfmaschine, Waschmaschine, Nähmaschine,
Schreibmaschine.
Die Erfindung der Elektrotechnik fanden ihren Niederschlag in Wörtern wie :
elektrisch, Elektrosität. Sie waren latainischer Herkunft. Später erschienen neue
Wörter, die mit Elektrosität verbunden sind: Strom, Battarie, Leitung, Telegraphie,
Uhr, Licht. Auch die Kraftfahrzeugtechnik nahm eine Aufschwung. 1860 wurde das
erste Verbrennungsmotor gebaut. Dadurch entstanden neue Wörter :
Verbrennungsmotor, Viertaktmotor, Benzinmotor, Dieselmotor sowie Wörtern wie :
Vergaserzündung, Auspuf. So ist es in den anderen Zweigen der wissenschaft
(Medizin, Mathematik usw.).
Vokabeln :

1. Entfaltung (f) – кенгайиш, ривожлантириш


2. Einfluss (m) – таъсир
3. akut – кечиктириб булмайдиган, зарур
4. Feudalordnung (f) – феодал тартиб, тизим
5. Joch (n) – зулм, жабр
6. Zunahme (f) – усиш, купайиш
7. Produktivkraft (f) – ишлаб чикариш кучи
8. vollziehen, sich – булиб утмок
9. Aufstieg (m) – кутарилиш
10.geistlich – рухий, маънавий
11.Einzelforschung (f) – якка тартибда утказилган тадкикот
12.kennzeichnen – белгиламок, эътибор каратмок
13.Existenzform (f) – мавжуд шакли
14.Ereignis (n) – натижа
15.Kommunikationsbedurfnis (n)– мулокот килиш зарурияти
16.reflektieren – акс эттирмок
17.Umfang (m) – кулам, хажм
18.Gultigkeit (f) – хакикийлик, таъсир кучи бор
19.herausbilden – - тузмок, шакллантирмок
20.Intensitaet (f) – жадаллик, интенсивлик
21.Errungenschaft (f) – муваффакият

FRAGEN UND AUFGABEN:

1. Welche historische Ereignisse waren für die Sprachentwicklung von besonderen


Bedeutung?
2. Sprechen Sie über die industrielle Revolution?
3. Wann wurde das deutsche Reich gegründet?
4. Sprechen über das geistlich – kulterelle Leben zu Beginn des XIX Jh.
5. In welchen Formen existierte die Sprache in dieser Periode?
6. Sprechen über die Wortschatzentwicklung des neuzeitlichen Deutsch.
7. Welche Fachwörter und Fachtermine erschienen im Wortschatz des neuzeitlichen
Deutsch?

LITERATUR
I. Hauptliteratur:
1. O. I. Moskalskaja. Deutsche Sprachgeschichte. Moskau, Hochschule 1977.
2. К. Н. Назаров. О методике сопоставительно - типологического анализа
фразеологических единиц. Acta Academiae Paedagogicae Szegediensis 1989.
pp. 51 - 62.
3. K. N. Nasarov. Deonymische Phraseologismen aus der Sicht der Kognitiven
Linguistik. Namenkundliche Information 75/77. Leipziger Universitätsverlag.
1999.
4. Germanisches Jahrbuch. 1999. GUS. Das Wort. Reihe Germanistik. DAAD.
5. O’zbekiston Respublikasi maxsus oliy o’quv yurtlari uchun roman - german
filologiyasi mutaxassisligi bo’yicha o’quv dasturlari. Toshkent, 1997.

II. Wörterbücher :

1. F. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 18. Aufl., bearb.


von W. Mitzka. Berlin, 1960.
2. M. E. Umarho’shayev, K. N. Nasarov. Nemischa – o’zbekcha - ruscha fraseologik
lugat. T., 1996.
3. DUDEN. Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. 3., völlig neu
bearb. und erweiterte Aufl. von Günther Drosdowski. Duden Band 7. Dudenverlag.
Mannheim, 1999.
ZEHNTE VORLESUNG (10)
THEMA : DIE SPRACHENTWICKLUNG IM NEUHOCHDEUTSCH
(1789 - 1945)

PLAN :

1. Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.


2. Zur phonologischen und orthographischen Entwicklung.
3. Vokabeln. (лугат)
4. Fragen und Aufgaben. (савол ва топшириклар)

Stichwörter zum Thema :

1. Auf der morphologischen Ebene des Neuhochdeutsch (1789 - 1945) setzten


sich folgende Entwicklungstendenzen fort
- weitere Profilierung der Singular – Plural – Oppositionen bei den Substantiven;
- der Gebrauch präpositioneler Wendungen anstelle der reinen Kasus;
- Regelung des Genusgebrauchs bei einer Reihe von Substantiven;
- die Verschwacherung der starken Verben (starke Verben hatten auch schwache
Formen).
2. In der Wortbildung des Neuhochdeutsch (1789 - 1945) wurden zwei
einander entgegengesetzte Tendenzen deutlicher
- die Entstehung von mehrgliedrigen Kompositionen;
- die Kürze der Ausdrücke von Sprachökonomie: dreigliedrige Kompositionen
wurden zweigliedrig.
3. In der Syntax des Neuhochdeutsch (1789 - 1945) war das schnelle
Anwachsen
- der Verwendung sogenannten Streckformen des Verbs (beweisen  unter
Beweis stellen usw.) auffällig.
4. Ende des XIX. Jh. erschienen zwei wichtige Regelwerke von deutschen
Sprachwissenschaftler und zwar
- 1880. Kondrad Duden „Vollständiges orthographisches Wörterbuch der
deutschen Sprache“
- 1898. Professor Theodor Siebs „Deutsche Bühnenaussprache“.
5. Die vokalische Länge wird heutzutage durch vier verschiedene Arten
ausgedrückt:
- durch Hinzuführung eines e bei i : Miete
- durch Verdoppelung des Vokals : Waage
- durch Einführung eines h : wahr
- daneben standen jene Wörter, in denen die Länge graphisch nicht ausgedrückt
wird : Tag.
6. Kondrad Duden
- hat im Jahre 1880 das Buch „Vollständiges orthographisches Wörterbuch der
deutschen Sprache“ veröffentlicht.
7. Professor Theodor Siebs
- hat im Jahre 1898 das Buch „Deutsche Bühnenaussprache“ veröffentlicht.
8. Shirmunski W. M., Moskalskaja O. I., Filitschewa N. I., Schmidt W., Bach
A.
- sind die Sprachwissenschaftler, die ihre Werke der Geschichte der deutschen
Sprache gewidmet haben.

1. Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.

Auf der morphologischen Ebene setzten sich die Entwicklungstendenzen fort, die
bereits in der vorangehenden Periode deutlich zutage getreten waren. Das betrifft vor
allem die weitere Profilierung der Singular – Plural – Oppositionen bei den
Substantiven, sowie den Hang zu einer strengeren Systematisierung des formalen
Aufbaus durch Beseitigung historisch bedingter Vielfalt.
In erheblicher Mae verstärkte sich bei den Substantiven (nicht nur im Genitiv wie
im früheren Phasen) der Gebrauch präposotionaler Wendungen anstelle der reinen
Kasus. In der vorangehende Periode wurde im Zusammenhang mit der Ausbildung
der morphologischen Norm der Literatursprache drauf verwiesen, da der Gebrauch
des Genus bei einer Reihe von Substantiven schwankte.
In der Wortbildung wurden seit dem Anfang des XIX. Jh. zwei einander
entgegengesetzte Tendenzen immer deutlicher. Die Eine zeigte sich in der Entstehung
von Kompositionen, die nicht mehr mit Zwei- , sondern Drei-, Vier- und Mehrglieder
umfaten (Briefmarkenalbum). Die andere Tendenz bestand in einem Hang zur
Kürze der Ausdrücke von Sprachökonomie war. In einer Reihe von meist
dreigliedrigen Komposita wurde z. B. das mittlere Glied – wie im Falle von
Füll(feder)halter oder Klavier(spiel)lehrerin – eingespart ohne da das Verständnis
darunter litt. Aus zwei Elementen bestehende Komposita wurden gekürzt. In den
Verben wurde die Tendenz der Verschwacherung der starken Verben deutlich. Die
starken Verben hatten auch ihre schwache Formen.
In der Syntax kam es zu keinen grundlegenden Neuerungen. Auffällig war das
schnelle Anwachsen der Verwendung sogenannter Streckformen des Verbs. Anstelle
von „beweisen“ wurde jetzt häufiger „unter Beweis stellen“ gebraucht, anstelle von
„sich aufstellen“ die Wendung „Aufstellung nehmen“, „etwas abänderen“ – „eine
Abänderung vornehmen“.
Das Verb bestimmte in entsprechenden Sätzen nur noch den formalen Aufbau des
Satzes, und trat an der sinnstärksten Stelle im Satz, an das Ende.

2. Zur phonologischen und orthographischen Entwicklung.

Ausdruck der kultur – politischen Wirksamkeit des bürgerlichen Nationalstaates


waren die Normierung von Orthographie und Aussprache sowie die Kodifizierung
der entsprechenden Normen in Regelwerken. 1880 schuf Kondrad Duden mit seinem
„Vollständigen orthographischen Wörterbuch der deutschen Sprache“ die
Grundlage für die moderne Rechtschreibung. Folgende Beispiele machen deutlich
welche Unsicherheiten bei der schriftlichen Wiedergabe bestimmter Wörter
bestanden. „Hilfe“ begegnete man in dieser Form oder als „Hülfe“, neben „Silbe“
schrieb man auch „Sylbe“. „Ergetzen“ und „ergötzen“ fanden sich nebeneinander,
ebenso „Erndte“ und „Ernte“ oder „tod“, „todt“ und „tot“. Das Suffix – ieren
wurde einmal mit, einmal ohne -e- geschrieben. Bei Fremdwörtern schwankte die
Schreibung zwischen c, k und z z. B. Medizin – Medicin, Canal – Kanal gegenüber.
Dudens Festlegungen wurde 1901 – 1902 eingehend überarbeitet. Danach schlossen
sich auch Österreich und die deutschsprachige Schweiz den Regelungen an. Den
Festlegungen lag ein Gemisch phonologischer und historischer Gesichtspunkte
zugrunde, während systematisch – logischer Prinzipien zurücktraten. Ihr Fehlen
zeigte sich darin, da die vokalische Länge allein auf vier verschiedenen Arten
gekennzeichnet wurde :
- durch Hinzuführung eines e bei i : Miete
- durch Verdoppelung des Vokals : Waage
- durch Einführung eines h : wahr
- daneben standen jene Wörter, in denen die Länge graphisch nicht ausgedrückt wird
: Tag.
Professor Theodor Siebs veröffentlichte sein Buch „Deutsche Bühnenaussprache“
im Jahre 1898 und diese Regelungen gelten auch heute als Norm der
Literatursprache.
Vokabeln :

1. Ebene (f) – даража, соха


2. Profilurung (f) – сохаларга ажраш
3. Regelung (f) – тартиблаштириш
4. Anwachsen (n) – усиб бориш, кутарилиш
5. Buehnenaussprache (f) – сахна тили талаффузи
6. Einfuehrung (f) – куллаш
7. veroeffentlichen – нашр килмок
8. verweisen auf Akk. – курсатмок
9. Sprachoekonomie – тилда тежамкорликка интилиш
10.abaendern – узгартирмок, тугриламок
11.Kodifizurung (f) – кодлаштириш
12.eingehend – батафсил, муфассал, тула

FRAGEN UND AUFGABEN:

1. Welche Entwicklungstendenzen setzten sich auf der morphologischen Ebene des


neuzeitlichen Deutsch fort?
2. Welche Entwicklungstendenzen setzten sich auf der syntaktischen Ebene des
neuzeitlichen Deutsch fort?
3. Was waren die Normierung von Orthographie und Aussprache?
4. Welche Unsicherheiten bestanden bei der schriftlichen Wiedergabe?
5. Wie wird heutzutage die vokalische Länge ausgedrückt?
LITERATUR
I. Hauptliteratur:
1. O. I. Moskalskaja. Deutsche Sprachgeschichte. Moskau, Hochschule 1977.
2. К. Н. Назаров. О методике сопоставительно - типологического анализа
фразеологических единиц. Acta Academiae Paedagogicae Szegediensis 1989.
pp. 51 - 62.
3. K. N. Nasarov. Deonymische Phraseologismen aus der Sicht der Kognitiven
Linguistik. Namenkundliche Information 75/77. Leipziger Universitätsverlag.
1999.
4. Germanisches Jahrbuch. 1999. GUS. Das Wort. Reihe Germanistik. DAAD.
5. O’zbekiston Respublikasi maxsus oliy o’quv yurtlari uchun roman - german
filologiyasi mutaxassisligi bo’yicha o’quv dasturlari. Toshkent, 1997.
II. Wörterbücher :
4. F. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 18. Aufl., bearb.
von W. Mitzka. Berlin, 1960.
5. M. E. Umarho’shayev, K. N. Nasarov. Nemischa – o’zbekcha - ruscha fraseologik
lugat. T., 1996.
6. DUDEN. Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. 3., völlig neu
bearb. und erweiterte Aufl. von Günther Drosdowski. Duden Band 7. Dudenverlag.
Mannheim, 1999.
THEMEN FÜR DIE SEMINARUNTERRICHTEN:
Der erste Seminarunterricht
Thema: Gegenstand in Angabe der Sprachgeschichte. Vorgeschichte der deutschen
Sprache.
Plan des Seminarunterrichts:
1. Gegenstand und Aufgabe der Sprachgeschichte.
2. Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte.
3. Vorgeschichte der deutschen Sprache.
Der zweite Seminarunterricht
Thema: Die Sprachentwicklung unter der urgesellschaftlichen Entwicklung. (von XV
– VII Jahrhundert vor unserer Zeit)
Plan des Seminarunterrichts:
1. Zur historischen Entwicklung.
2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3. Zur Sprachentwicklung.
Der dritte Seminarunterricht
Thema: Die Sprachentwicklung bei der germanischen Stämmen.
Plan des Seminarunterrichts:
1. Zur historischen Entwicklung.
2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3. Zur Sprachentwicklung.
Der vierte Seminarunterricht
Thema: Die Sprachentwicklung in der Epoche des Übergangs zum Feudalismus und
der Ausbildung der feudalen Gesellschaftsordnung. (V- Mitte XI)
Plan des Seminarunterrichts:
1. Zur historischen Entwicklung.
2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3. Zur Sprachentwicklung.
4. Zum Afkommen des Wortes „deutsch“.
Der fünfte Seminarunterricht
Thema :Die Entwicklung des Mittelhochdeutsch. (Mitte XI – Mitte XIII)
Plan des Seminarunterrichts:
1. Zur historischen Entwicklung.
2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3. Zur Sprachentwicklung.
Zur Wortschatzentwicklung.
Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
Zur phonologischen Entwicklung.
Der sechste Seminarunterricht
Thema :Die Entwicklung des spätmittelalterlichen Deutsch. (Mitte XIII – 1470)
Plan des Seminarunterrichts:
1. Zur historischen Entwicklung.
2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3. Zur Sprachentwicklung.
Zur Wortschatzentwicklung.
Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
Zur phonologischen Entwicklung.
Der siebente Seminarunterricht
Thema :Die Entwicklung des frühneuzeitlichen Deutsch. (1470 – Mitte XVII)
Plan des Seminarunterrichts:
1. Zur historischen Entwicklung.
2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3. Zur Sprachentwicklung.
Zur Wortschatzentwicklung.
Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
Zur phonologischen und orthographischen Entwicklung.
Der achte Seminarunterricht
Thema : Die Entwicklung des neuzeitlichen Deutsch. (Mitte XVII - 1945)
Plan des Seminarunterrichts:
1. Zur historischen Entwicklung.
2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3. Zur Sprachentwicklung.
Zur Wortschatzentwicklung.
Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
Zur phonologischen und orthographischen Entwicklung.
Der neunte Seminarunterricht
Thema : Die Sprachentwicklung unter den Bedingungen der bürgerlichen Umweltzug
und der bürgerlichen imperialistischen Herrschaft. (1789 - 1945)
Plan des Seminarunterrichts:
1. Zur historischen Entwicklung.
2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3.1 Zur Wortschatzentwicklung.
3.2 Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
3.3 Zur phonologischen und orthographischen Entwicklung.
LITERATURVERZEICHNIS

I. Hauptliteratur:

1. O. I. Moskalskaja. Deutsche Sprachgeschichte. Moskau, Hochschule 1977.


2. A. Bach. Geschichte der deutschen Sprache. Heidelberg, 1965.
3. W. Braune. Althochdeutsche Grammatik. Halle (Saale) 1956.
4. H. Eggers. Deutsche Sprachgeschichte. B. I - III. Reinbeck bei Hamburg, 1963 -
1969.
5. Th. Frings. Grundlegung einer Geschichte der deutschen Sprache. Haale (Saale),
1957.
6. Geschichte der deutschen Sprache, verfat von einem Autorenkollektiv unter
Leitung von W. Schmidt. Berlin, 1969.
7. W. Henzen. Deutsche Wortbildung. Halle (Saale), 1947.
8. H. Hirt. Etymologie der neuhochdeutschen Sprache. Berlin, 1921.
9. H. Moser. Deutsche Sprachgeschichte. Thübingen, 1965.
10. V. Moser. Frühneuhochdeutsche Grammatik. Bd. I, 1 - 3. Heidelberg, 1929 -
1951.
11. D. Nerius. Untersuchungen zur Herausbildung einer nationalen Norm der
deutschen Literatursprache im XVIII. Jh. Halle (Saale), 1953.
12. H. Paul. Mittelhochdeutsche Grammatik. Halle (Saale), 1953.
13. A. Schirokauer. Frühneuhochdeutsch, in : “Deutsche Philologie im Aufri”, hg.
von W. Stammler. B. I. Berlin, 1957.
14. М. М. Гухман. От языка немецкой народности к немецкому национальному
языку, т. I - II, М., 1955 - 1959 (Deutsche Übersetzung : M. M. Guchmann. Der
Weg zur deutschen Nationalsprache. Teil I - II. Berlin, 1964 - 1969).
15. М. М. Гухман. Язык немецкой политической литературы эпохи Реформации
и Крестьянской войны. М., 1970 (Deutsche Übersetzung : M. M. Guchmann. Die
Sprache der deutschen politischen Literatur in der Zeit der Reformation und des
Bauernkrieges. Berlin, 1974).
16. В. М. Жирмунский. История немецкого языка. М., 1965.
17. Л. Р. Зиндер, Т. В. Строева. Историческая фонетика немецкого языка. М.-
Л., 1965.
18. Л. Р. Зиндер, Т. В. Строева. Историческая морфология немецкого языка. М.-
Л., 1968.
19. Н. Н. Семенюк. Проблема формирования норм немецкого литературного
языка XVIII столетия. М., 1967.
20. Н. Н. Семенюк. Из истории функционально - стилистической
дифференциации немецкого литературного языка. М., 1972.
21. Н. И. Филичева. История немецкого языка, курс лекций. Изд-во М Г У,
1959.
22. Чемоданов. Хрестоматия по истории немецкого языка. М., 1953.
23. К. Н. Назаров. О методике сопоставительно - типологического анализа
фразеологических единиц. Acta Academiae Paedagogicae Szegediensis 1989.
pp. 51 - 62.
24. K. Kögler. Zur Geschichte der deutschen Sprache. Berlin, 1989.
25. W. Schmidt. Deutsche Sprachkunde. Volk und Wissen. 1987.
26. K. N. Nasarov. Deonymische Phraseologismen aus der Sicht der Kognitiven
Linguistik. Namenkundliche Information 75/77. Leipziger Universitätsverlag.
1999.
27. Germanisches Jahrbuch. 1998. GUS. Das Wort. Reihe Germanistik. DAAD.
28. Germanisches Jahrbuch. 1999. GUS. Das Wort. Reihe Germanistik. DAAD.
29. O’zbekiston Respublikasi maxsus oliy o’quv yurtlari uchun roman - german
filologiyasi mutaxassisligi bo’yicha o’quv dasturlari. Toshkent, 1997.

II. Wörterbücher :

1. Althochdeutsches Wörterbuch, begründet von E. Karg-Gasterstädt und Th. Frings,


hg. von R. Groe. Berlin, 1959 -1974 ff.
2. F. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 18. Aufl., bearb.
von W. Mitzka. Berlin, 1960.
3. M. Lexer. Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, 28. Aufl. Leipzig, 1956.
4. H. Paul. Deutsches Wörterbuch, 5. Aufl., bearb. von A. Schirmer. Halle (Saale),
1960.
5. R. Schützeichel. Althochdeutsches Wörterbuch. Thübingen, 1969.
6. M. E. Umarho’shayev, K. N. Nasarov. Nemischa – o’zbekcha - ruscha fraseologik
lugat. T., 1996.
7. DUDEN. Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. 3., völlig neu
bearb. und erweiterte Aufl. von Günther Drosdowski. Duden Band 7. Dudenverlag.
Mannheim, 1999.
THEMEN FÜR DIE SEMINARUNTERRICHTEN:
Der erste Seminarunterricht
Thema: Gegenstand in Angabe der Sprachgeschichte. Vorgeschichte der deutschen
Sprache.
Plan des Seminarunterrichts:
Gegenstand und Aufgabe der Sprachgeschichte.
Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte.
3. Vorgeschichte der deutschen Sprache.
Der zweite Seminarunterricht
Thema: Die Sprachentwicklung unter der urgesellschaftlichen Entwicklung. (von XV
– VII Jahrhundert vor unserer Zeit)
Plan des Seminarunterrichts:
1. Zur historischen Entwicklung.
2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3. Zur Sprachentwicklung.
Der dritte Seminarunterricht
Thema: Die Sprachentwicklung bei der germanischen Stämmen.
Plan des Seminarunterrichts:
1. Zur historischen Entwicklung.
2. Zu den Existenzformen der Sprache.
3. Zur Sprachentwicklung.
Der vierte Seminarunterricht
Thema: Die Sprachentwicklung in der Epoche des Übergangs zum Feudalismus und
der Ausbildung der feudalen Gesellschaftsordnung. (V- Mitte XI)
Plan des Seminarunterrichts:
1. Zur historischen Entwicklung.
5. Zu den Existenzformen der Sprache.
6. Zur Sprachentwicklung.
7. Zum Afkommen des Wortes „deutsch“.
Der fünfte Seminarunterricht
Thema :Die Entwicklung des Mittelhochdeutsch. (Mitte XI – Mitte XIII)
Plan des Seminarunterrichts:
4. Zur historischen Entwicklung.
5. Zu den Existenzformen der Sprache.
6. Zur Sprachentwicklung.
Zur Wortschatzentwicklung.
Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
Zur phonologischen Entwicklung.
Der sechste Seminarunterricht
Thema :Die Entwicklung des spätmittelalterlichen Deutsch. (Mitte XIII – 1470)
Plan des Seminarunterrichts:
4. Zur historischen Entwicklung.
5. Zu den Existenzformen der Sprache.
6. Zur Sprachentwicklung.
Zur Wortschatzentwicklung.
Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
Zur phonologischen Entwicklung.
Der siebente Seminarunterricht
Thema :Die Entwicklung des frühneuzeitlichen Deutsch. (1470 – Mitte XVII)
Plan des Seminarunterrichts:
7. Zur historischen Entwicklung.
8. Zu den Existenzformen der Sprache.
9. Zur Sprachentwicklung.
Zur Wortschatzentwicklung.
Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
Zur phonologischen und orthographischen Entwicklung.
Der achte Seminarunterricht
Thema : Die Entwicklung des neuzeitlichen Deutsch. (Mitte XVII - 1945)
Plan des Seminarunterrichts:
4. Zur historischen Entwicklung.
5. Zu den Existenzformen der Sprache.
6. Zur Sprachentwicklung.
Zur Wortschatzentwicklung.
Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
Zur phonologischen und orthographischen Entwicklung.
Der neunte Seminarunterricht
Thema : Die Sprachentwicklung unter den Bedingungen der bürgerlichen Umweltzug
und der bürgerlichen imperialistischen Herrschaft. (1789 - 1945)
Plan des Seminarunterrichts:
3. Zur historischen Entwicklung.
4. Zu den Existenzformen der Sprache.
3.1 Zur Wortschatzentwicklung.
3.2 Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung.
3.3 Zur phonologischen und orthographischen Entwicklung.
Жырабаев Бащодир Рахимович
26. март 1971 йилда Чорто= туманининг Ой=ирон
=ишло\ида ту\илган. Миллати ызбек, оилали,
партиясиз. Рус, немис ва инглиз тилларини билади.
Компьютер малакасига эга.
1994 йил Украина Республикаси, Донецк вилоятидаги
Горловка Давлат чет тиллар педагогика институтини немис ва
инглиз тили ы=итувчиси мутахассислиги быйича тамомлаган.
1994 йилдан буён Наманган Давлат Университети Филология
факультетининг немис ва француз тиллари кафедрасида
ы=итувчи ва катта ы=итувчи лавозимларида ишлаб келмо=да.
Лексикография сощасида илмий иш олиб бормо=да.
Германиянинг Лейпциг Университети Хердер институти
профессор ы=итувчилари билан щамкорликда иш олиб бормо=да.
Илмий ма=олалари Университет ва республика ми=ёсида чоп
эттирилган. Икки марта чет элда (Германия) малака ошириб
=айтган.
Иш телефони: 226 90 55 (кафедра), 226 65 43 (факультет)
Уй телефони: 42 24 333
Уяли телефони: 230 26 03
Уй манзили: 717304 Чорто= тумани, Ой=ирон =ишло\и,
Бойханов кыча 37 В уй
Электрон почта: [email protected]

MINISTERIUM FÜR HOCH- UND FACHSCHULBILDUNG


DER REPUBLIK USBEKISTAN

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