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MERKBLATT SMGV NR.

 72

SMGV, JardinSuisse, suissetec, SPV

November 2017

Projektierung und Ausführung


von Aussenputzen und der
verputzten Aussenwärmedämmung
im Sockelbereich
Konstruktive Massnahmen und Ausführung in Neubau und Sanierung
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

Dieses Merkblatt wurde durch die Mithilfe


folgender Verbände ermöglicht:

Keramik.
Mitglied Einzigartig
werden effektvoll.
und profi tieren

m für den Rasen


m und hell, doch die Tage sind bereits kürzer
m dichten, grünen Rasen zu geniessen und ihn
Pflegeprogramm gestartet.

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exturen. Lassen Sie sich beraten!

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sen hinterlassen? Falls ja: September und Oktober sind


f den Winter vorzubereiten. Der Boden ist noch warm
denden Nächte halten das Saatgut feucht. Auch der
e, ist niedriger. Hat sich über die Sommermonate
ikutierer entfernt. Bei schweren und verdichteten Böden
ere, durch das Vertikutieren entstandene Lücken
nd gedüngt wird. Grössere Löcher müssen nachgesät

t
süber kälter als 10 und in der Nacht kälter als 5 Grad ist.
s Standard gilt eine Höhe von 4 bis 5 cm. Erst wenn kaum
ann, wird er auf 3 bis 4 cm gekürzt. Je schärfer die
n werden verletzt und desto weniger Eintrittspforten für
ndgültig mit sich verfärbendem Laub und fallenden
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

Einleitung

Das vorliegende Merkblatt soll mithelfen, Putzschäden in diesen


feuchtigkeitsbelasteten Zonen zu verhindern.

Es erläutert:

• den richtigen Aufbau für den Aussenputz und die verputzte


Aussenwärmedämmung (kurz VAWD) im Sockelbereich bei terrain-
nahen Zonen sowie im Sockelbereich auf Balkonen, Terrassen etc.
• den richtigen Aufbau von verschiedenen Belägen im Anschluss an
den Aussenputz und die VAWD im Sockelbereich bei terrainnahen
Zonen sowie im Sockelbereich auf Balkonen, Terrassen, etc.
• eine fachgerechte Ausführung von An- und Abschlüssen im
Sockelbereich
• eine fachgerechte Detailausbildung, um das Auftreten von Stau-
nässe und einer schädlichen Durchfeuchtung des Aussenputzes
und der verputzten Aussenwärmedämmmung zu vermeiden
• mittels Zeichnungen und Beschreibungen beispielhafte Details
in Zusammenhang mit verschiedenen Geländeanschlüssen
• die Pflichten und Verantwortlichkeiten der Vertragspartner sowie
der an den Detailausführungen beteiligten Unternehmern
• die Problematik der Schnittstellen aller auszuführenden Arbeiten

Dieses Merkblatt erhebt indessen keinen Anspruch auf Vollständig-


keit oder Allgemeingültigkeit; rechtliche Ansprüche gegenüber
den Autoren bzw. dem Herausgeber lassen sich daraus nicht ableiten.

Merkblatt November 2017, © SMGV


SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

Inhaltsverzeichnis

0 Geltungsbereich Seite  3

0.1 Abgrenzung
0.2 Normative Verweisungen

1 Verständigung 3
1.1 Aussenputz und verputzte Aussenwärmedämmung
1.2 Abdichtungen
1.3 Umgebung

2 Projektierung 6
2.1 Allgemeines
2.2  egeln der Baukunde für die Ausbildung von Sockelbereichen und von Zonen
R
mit Spritzwasserbelastung
2.3 Sockelausbildung, Putzschichten und Schutzbeschichtungen
2.3.1 Grundputz unterhalb der Sockellinie und im Spritzwasserbereich
2.3.2 Schutzbeschichtungen
2.3.3 Kapillarschnitt
2.3.4 Sockelausbildung mit Sockelelementen (spritzwasserfest)
2.3.5 Anwendung von Putzprofilen im Sockelbereich
2.4 Anschluss der Umgebung an die Fassade
2.4.1 Mechanischer Schutz unterhalb der Sockellinie
2.4.2 Terraingestaltung, Belagsflächen, Nutzflächen
2.5 Sockelabschlüsse aus Metall (Fachbereich Spengler)
2.5.1 Deckstreifen
2.5.2 Sockelschutzblech
2.5.3 Putzstreifen

3 AUSFÜHRUNG 13
3.1 Wärmedämmung
3.2 Schutz von Schichten und Beschichtungen unterhalb der Sockellinie
3.3 Kapillarschnitt
3.4 Kontrolle nach Abschluss der äusseren Verputzarbeiten bzw. der verputzten
Aussenwärmedämmung vor der Ausführung der Umgebungsarbeiten
3.5 Ausführung der Auffüll- und Umgebungsarbeiten (Erdarbeiten) im Bereich
der Fassaden
3.5.1 Mechanischer Schutz unterhalb der Sockellinie
3.5.2 Rohplanie

1
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

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3.5.3 Setzungen
3.5.4 Rundkies- bzw. Schotterstreifen
3.5.5 Plattenbeläge  /  P flästerungen  / Treppen
3.5.6 Rasengittersteine / begrünte Beläge
3.5.7 Geschlossene Belagsflächen (geschlossene und chaussierte Beläge)
3.5.8 Belagsanschlüsse
3.5.9 Anforderungen an Abdichtungen bei angrenzenden Nutz-
und Schutzschichten
3.6 Montage von Sockelabschlüssen aus Metall
3.6.1 Deckstreifen
3.6.2 Sockelschutzblech
3.6.3 Putzstreifen
3.7 Flankierende Massnahmen während der Bauphase zur Vermeidung
von Verunreinigungen im Spritzwasserbereich

4 Detailzeichnungen und Beschreibungen zur Ausbildung


von Sockelbereichen mit Geländeanschluss 17
4.1 Sockelausbildung Aussenputz, flächenbündig mit Schutzbeschichtung
bis zur Sockellinie
Geländeanschluss: Rasen mit Randabschluss und Rundkies- / Schotterstreifen
4.2 Sockelausbildung VAWD, flächenbündig mit schrägem Abschluss der VAWD
unterhalb der Sockellinie
Geländeanschluss: Pflanzfläche mit Vegetationsschicht
4.3 Sockelausbildung VAWD, flächenbündig mit Anschluss an Perimeterdämmung
Geländeanschluss: Begehbare Nutzschicht
4.4 Sockelausbildung Aussenputz, Sockelabschluss über Terrain mit Sockelprofil
über Sichtbetonsockel
Geländeanschluss: Entwässerungsrinne entlang dem Gebäudesockel
4.5 Sockelausbildung VAWD mit Sockelelement aus Glasfaserbeton (wärmegedämmt)
mit Anschluss an Perimeterdämmung
Geländeanschluss: Asphalt mit Bundstein oder Metallabschluss
4.6 Sockelausbildung VAWD mit Sockelblech und Aufsteckprofil
Geländeanschluss: Kiesbelag
4.7 Sockelausbildung VAWD, Sockelschutzblech mit Anschluss an Balkon/Terrassenboden
Anschluss: Balkon und Terrasse: Hozdeck auf Rost
4.8 Sockelausbildung VAWD mit Putzstreifen (Z-Blech) an Terrassenboden
Anschluss Balkon und Terrasse: Plattenbelag auf Stelzlager

5 ANHANG 34

6 Publikationen 35

2
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

0 GELTUNGSBEREICH 1 VERSTÄNDIGUNG

0.1 ABGRENZUNG 1.1 Aussenputz und verputzte Aussen-


Dieses Merkblatt gilt als Richtlinie für die fachge- wärmedämmung
rechte Projektierung und Ausführung des Aussenputzes (Grundlage Norm SIA 242, Norm SIA 243)
und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbe-
reich bei Aussentreppen, Terrassen und Balkonen sowie Anschlussfuge: Fuge zwischen Bauteilen, welche in
des Anschlusses der Umgebungs- und Gartengestaltungs- Material und Funktion verschieden sind, z. B. Anschlüsse
arbeiten an Gebäude. an Fenster, Wände, Türzargen, Durchdringungen etc.
Die unverputzte Perimeterdämmung ist nicht Gegen- Ausgleichsputz: Schicht zum Ausgleichen von unebenen
stand dieses Merkblattes. Untergründen.
Aussenputz: Putzmörtel, die aufgrund ihrer Zusammen-
setzung an bewitterten und unbewitterten Flächen
0.2 Normative Verweisungen aufgebracht werden können.
Im Text dieses Merkblattes wird auf die nachfol-
Beschichtung: Gesamtheit der Schichten aus Beschich-
gend aufgeführten Publikationen verwiesen, welche im
tungsstoffen, die auf einen Untergrund aufzutragen sind
Sinne der Verweisungen ganz oder teilweise mitgelten:
oder aufgetragen wurden.
Norm SIA 118/242 Allgemeine Bedingungen Bewegungsfuge: Fuge zwischen Gebäude- oder Bau-
für Verputz- und Trockenbauarbeiten teilen zur Aufnahme von Dimensions-, Form- und Lage-
Norm SIA 242 Verputz- und Trockenbauarbeiten veränderungen dieser Teile.
Norm SIA 118/243 Allgemeine Bedingungen Bewehrungsschicht: Schicht mit vollflächiger Putz-
für verputzte Aussenwärmedämmungen bewehrung (Gewebeeinlage).
Norm SIA 243 Verputzte Aussenwärmedämmungen Deckputz (Oberputz): Äusserste Schicht des Putzauf-
Norm SIA 118/271 Allgemeine Bedingungen für baues. Sie dient als Witterungsschutz und zur Erreichung
Abdichtungen von Hochbauten einer bestimmten Oberflächenstruktur und Farbgebung.
Der Deckputz kann in mehreren Arbeitsgängen auf-
Norm SIA 271 Abdichtungen von Hochbauten
gebracht werden und der Untergrund für Beschichtung
Norm SIA 274 Abdichtungen von Fugen in Bauwerken (Anstrich) sein.
Norm SIA 118/318 Allgemeine Bedingungen Deckschicht: Schicht bestehend aus mineralischen oder
für Garten- und Landschaftsbau organischen Materialien, die die äusserste Lage eines
Norm SIA 318 Garten- und Landschaftsbau Systems bildet.
Norm SIA 118/246 Allgemeine Bedingungen Dünnschichtsystem: Beim Dünnschichtsystem beträgt
für Natursteinarbeiten die Schichtdicke des Grundputzes mindestens 2 mm und
Norm SIA 246 Natursteinarbeiten – Beläge, maximal 7 mm.
Bekleidungen und Werkstücke Fassadendämmplatten: Wärmedämmplatten für die
VAWD.
Norm SIA 118/248 Allgemeine Bedingungen für Platten-
arbeiten, Beläge und Bekleidungen mit Keramik, Glas Grundputz (Unterputz): Unterste Schicht des Putzauf-
und Asphalt baues. Der Grundputz kann in mehreren Arbeitsgängen
aufgebracht werden.
Norm SIA 248 Plattenarbeiten Beläge und Bekleidungen
mit Keramik, Glas und Asphalt Grundputz (VAWD verputzte Aussenwärmedämmung):
Auf die Wärmedämmplatten aufgetragene Schicht
mit Bewehrung, als Putzuntergrund (Putzgrund) für den
Deckputz.
Haftbeschichtung: Kunststoffgebundene Haftschicht
mit hydraulischen Bindemitteln.

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SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

1 Verständigung

Kapillarschnitt: Trennschnitt als Massnahme zur Trennschnitt: Durchgehender Schnitt durch alle Putz-
Unterbindung von kapillar aufsteigender Feuchtigkeit in schichten zur vollständigen Trennung des Putzes von
Putzschichten. Dabei werden alle Putzschichten bis in anderen Bauteilen oder von Putzschichten im Bereich
den Untergrund durchgetrennt und mit einem wasser- von Anschlüssen.
sperrenden Material verfüllt. Untergrund: Schicht, auf welche die Wärmedämm-
Klebemörtel: Dienen zur Befestigung der Wärmedämm- platten direkt mittels Kleber und/oder mechanischer
platten auf den Untergrund. Befestigung aufgebracht werden.
Mechanische Befestigung: Elemente zur Befestigung Verdeckte Kittfuge: Die verdeckte Kittfuge ist ca. 2 bis
der Wärmedämmplatten auf dem Untergrund. 3 mm breit und wird im Grundputz ausgeführt.
Putzuntergrund (Putzgrund): Die zu verputzende Es handelt sich um eine so genannte Versiegelung ohne
Fläche eines Bauteils. Dehn- und Stauchvermögen. Gleichzeitig wird eine
Trennung des Aussenputzes von der wasserführenden
Putzsystem: Auf den Putzuntergrund abgestimmte An-
Ebene angrenzender Bauteile erreicht. Die Versiege-
ordnung der Putzschichten; ein- oder mehrschichtiger
lung wird bei der Ausführung des Deckputzes überputzt.
Aufbau, einschliesslich allfälliger Putzträger und/oder
Danach muss der Deckputz geschnitten werden.
Putzbewehrung.
Wärmedämmschicht: Schicht aus wärmedämmenden
Schutzbeschichtung: Schicht zum Schutz der Deck-
Plattenmaterialien.
schicht vor einer schädlichen Durchfeuchtung unterhalb
der Sockellinie. Wärmebrücke: Wärmebrücken sind thermische Schwach-
stellen der Gebäudehülle, bei denen örtlich mehr Wärme
Sockeldämmplatten: Spezielle Wärmedämmplatten für
als bei den benachbarten Bauteilen abfliesst. Material-
die Sockelzone der VAWD.
wechsel, Geometrieänderungen, Durchdringungen und
Sockellinie: Linie beim Übergang vom verdeckten Teil, Bauteilübergänge bewirken oft Wärmebrücken.
z. B. durch Terrain, auf die sichtbare Fläche der
Aussenwand. Die Sockellinie muss auch bei Terrassen,
Balkonen, Aussentreppen usw. beachtet werden. 1.2 Abdichtungen
Im erdberührenden Teil beim Übergang zum Terrain ist (Grundlage Norm SIA 270, Norm SIA 271)
die Sockellinie identisch mit der Terrainlinie, nicht
aber bei Anschlüssen von Belägen (Nutz- und Schutz- Abdichtung: Gesamtheit aller baulichen Massnahmen,
schichten) auf Terrassen und Balkonen in oberen um den Ein- und Austritt von Flüssigkeit und/oder Feuch-
Geschossen. tigkeit zu verhindern.
Sockelbereich: Bereich der Fassade unterhalb und Abschluss: Ende der Abdichtung am Rande des Bau-
oberhalb der Sockellinie beim Übergang an das Terrain werks.
und bei Anschlüssen an Terrassen und Balkone. Anschluss: Verbindung von Abdichtungen oder Übergang
Sockelputzmörtel: Mörtel, in der Regel aus Portland- der Abdichtung zu anderen Bauteilen.
zement als Bindemittel mit maximal 5 Massenprozent Auffeuchtung: Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes von
hydraulischem Kalk sowie Zuschlägen und allenfalls Baustoffen während der Bauzeit und/oder nach Fertig-
Zusätzen zur Verminderung der kapillaren Wasserauf- stellung.
nahme. Deckstreifen: Abschlussstreifen aus Metall beim Über-
System: Gesamtheit der aufeinander abgestimmten gang der Abdichtung zur Fassade, der mit einem Dicht-
Komponenten der verputzten Aussenwärmedämmung stoff zur Fassade abgedichtet wird.
(Kleber, Wärmedämmschicht, Bewehrung, evtl. Meteorwasser: Oberflächenwasser infolge von Nieder-
mechanische Befestigung, Grundputz, Deckputz und schlägen.
allfällige Anstriche).
Nutzschicht: Schicht über der Abdichtung, welche eine
Nutzung ermöglicht (z. B. Belagsschicht auf Terrasse
wie Plattenbelag).

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SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

1 Verständigung

Oberflächenwasser: Wasser infolge von Niederschlägen, Oberbau: Gesamtheit der Schichten über dem Unter-
oberflächennahen Gewässern und Betrieb. grund bzw. dem Unterbau, welche die Lasten des
Putzstreifen: «Z-förmiger» Abschlussstreifen aus Metall Verkehrs tragen und verteilen. Der Oberbau kann aus
beim Übergang der Abdichtung zur Fassade, der unter mehreren Schichten bestehen, z. B. Filterschicht,
die Putzschicht geführt wird (metallisches Abschluss- Sauberkeitsschicht, Fundationsschicht, Tragschicht
profil, welches thermisch getrennt das Wärmedämm- und Deckschicht.
system durchdringt). Oberboden: Oberste, aus Oberbodenmaterial bestehen-
Schutzschicht: Schicht, welche das Abdichtungssys- de Bodenschicht des Bodens.
tem vor Einwirkungen schützt (grossflächige Schicht Planum: Planierte und verdichtete Oberfläche des
aus Baustoffen wie Mörtel, Beton, Kies, Platten o.   Ä. zum Unterbaus.
dauerhaften Schutz der Abdichtung vor mechanischen Reinplanie: Planierte Oberfläche der Vegetationsschicht
und thermischen Beanspruchungen). bzw. planierte und verdichtete Tragschicht für Beläge.
Sockelschutzblech: Vollflächig aufgeklebter, putzdurch- Rohplanie: Oberflächenverlauf des Untergrundmaterials
dringender metallischer Abschluss. oder der Fundationsschicht.
Stauhöhe: Erforderliche Druckhöhe zur Erreichung des Schotter: Gebrochene Gesteinskörner mit Korngrösse
Mindestabflusses von Regenwasserabläufen. grösser 32 mm.
Wartungsfuge: Starken chemischen und/oder physikali- Sickerschicht: Schicht zur Ableitung von Wasser.
schen Belastungen ausgesetzte Fugen.
Filter/Sickerplatten: Platten, welche das Meteorwasser
von dem ans Gebäude anliegenden Terrain ableiten und
der Sickerleitung zuführen. Dies, um zu verhindern,
1.3 Umgebung (Grundlage Norm SIA 318)
dass sich dort Stauwasser bildet. Der freie Abfluss des
Wassers erfolgt in den senkrecht stehenden kanalisie-
Baugrund: Grund im Bereich eines Bauvorhabens.
renden Hohlräumen der Platten.
Boden: Oberste unversiegelte Erdschicht, in der Pflanzen
Sockellinie: Linie beim Übergang vom verdeckten auf
wachsen können, bestehend aus Ober- und Unterboden.
den sichtbaren Teil eines Bauwerkes.
Drainage: Entwässerungseinrichtung im Bodenaufbau,
Im erdberührenden Teil beim Übergang zum Terrain ist
um den Aufbau eines Wasserdruckes zu verhindern.
die Sockellinie identisch mit der Terrainlinie, nicht
Drainageschicht: Schicht zum Ableiten von Meteor- aber bei Anschlüssen von Belägen (Nutz- und Schutz-
oder Sickerwasser. schichten) auf Terrassen und Balkonen in oberen
Drainagematten (druckfest): Noppenbahn mit Vlies. Geschossen.
Noppen und Geotextil richten sich nach aussen.
Substrat: Künstlich hergestellte Vegetationsschicht, die
Der Druck verteilt sich besser auf den Untergrund (z. B.
aus mehreren miteinander vermischten Komponenten
Abdichtung, Dämmung, Sockelputz etc.).
besteht.
Filterschicht: Schicht, die den Transport von Bodenbe-
Terrain: Erdoberfläche im Bauwesen.
standteilen in darüber oder darunterliegende Schichten
verhindert, z. B. Geokunststoff, Kies. Terrainlinie: Höhe des projektierten Geländes.
Geröll: Runde Gesteinskörner (gewaschen), Korngrösse Tragschicht: Lastverteilende Schicht bei Belägen.
32 bis 120 mm. Wassergebundene Schicht: Tragschicht und/oder
Grundmauerschutz (Noppenbahn): Schützt Grundmauer, Deckschicht mit tonmergelhaltigem Kies.
Abdichtung und Perimeterdämmung beim Verfüllen und Vegetationsschicht: Durchwurzelbarer Boden aus einer
gewährleistet eine Trennung zum «feuchten» Erdreich. oder mehreren Schichten, z. B. Unterboden, Oberboden.
Holzdeck: Holzbelag als Nutzschicht auf Terrassen,
Balkonen u.   Ä.
Kies: Runde Gesteinskörner (gewaschen), Korngrösse
4 bis 32 mm.

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2 Projektierung

2.1 Allgemeines 2.2 Regeln der Baukunde für die Ausbildung


Der Sockelbereich muss vom Bauherrn bzw. von von Sockelbereichen und von Zonen mit
dessen Beauftragten (z. B. Planer/Architekt) geplant und Spritzwasserbelastung
in der Ausführungsplanung detailliert mit Höhenangaben Sockelbereiche sowie andere Fassadenbereiche
(Terrainhöhe) dargestellt werden. Nur so kann verhindert mit Spritzwasserbelastung des Aussenputzes oder der
werden, dass unzureichende oder improvisierte «Baustel- verputzten Aussenwärmedämmung sind unter Berück-
lenlösungen» zur Anwendung gelangen. sichtigung der nachfolgenden Aspekte zu planen.

Vor dem Verputzen der Aussenwärmedämmung oder der Unterhalb der Sockellinie
äusseren Verputzarbeiten ist die Sockellinie (Terrainver- Die Wärmedämmung der Fassade ist so weit unter Ter-
lauf um das Gebäude sowie die Oberkante von Nutzschich- rain zu führen, dass im Bereich der Kellerdecke keine
ten auf Terrassen und Balkone) durch den Bauherrn bzw. Wärmebrücken vorliegen.
seinen Vertreter (Architekt/Bauleitung) festzulegen.
Werden Putzschichten bis unterhalb der Sockellinie ge-
Die Sockellinie muss exakt festgelegt und angezeichnet führt, muss eine Schutzbeschichtung aufgetragen wer-
werden, damit die Ausbildung des Sockelbereiches mit den. Die Schutzbeschichtung ist nicht Bestandteil des
den erforderlichen Materialien und Materialübergängen Putzes und stellt immer eine besondere Leistung dar, die
situationsgerecht ausgeführt werden kann! gesondert auszuschreiben, zu beauftragen und zu ver-
güten ist.
Bei einer nachträglichen Änderung am Verlauf der Sockel-
linie muss der Bauherr (Planer/Bauleiter) für die notwen- Der Sockelbereich unterhalb der Sockellinie muss gegen
digen Anpassungen (z. B. Abdichtung, Sockeldämmplat- mechanische Beschädigungen geschützt werden. Dies
ten, Putzschichten und Schutzbeschichtung) besorgt sein. geschieht durch die fachgerechte Montage von Filter-
Sickerplatten, Noppenbahnen oder Drainagematten und
Der Einsatz von wassersaugenden Mauersteinen unter- dergleichen. Durch diese Schutzmassnahmen werden
halb der Sockellinie ist zu vermeiden. zusätzlich eine Entkoppelung (Trennung) zum Auffüll-
material der Umgebung und das Ableiten von Meteor-
Verputzte Flächen und alle der Feuchtigkeit ausgesetz- wasser (Drainagefunktion) erreicht.
ten Schichten der VAWD, die sich unterhalb der Sockel-
linie befinden, müssen mit den entsprechenden Materia-
lien ausgeführt und zwingend vollflächig und fachgerecht
durch eine Schutzbeschichtung gegen Feuchtigkeit ge-
schützt werden.

Bei jeglicher Art von Gelände- oder Belagsanschlüssen


sind die normativen Gefällsvorgaben einzuhalten! An die
darunter angeordneten Schichten sind die gleichen An-
forderungen zu stellen, d.  h., Fundationsschichten sind
ebenfalls im projektierten Gefälle auszuführen.

Wegen der besonderen Bedeutung der Oberflächenent-


wässerung ist die Erstellung eines Entwässerungskon-
Abb. 1 Filter-Sickerplatte vor Perimeterdämmung.
zeptes unerlässlich!

Im Sockelbereich darf kein Erdreich (Unterboden, Ober-


boden oder Substrat) direkt an die verputzte Aussenwand
aufgefüllt werden.

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SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

2 Projektierung

Im Übergang vom Terrain (Erdreich) zum Sockel Wasserführenden Flächen


Die Sockeldämmplatten (XPS-Hartschaumplatten oder Der Aussenputz sowie die Wärmedämmplatten und alle
speziellen EPS-Sockeldämmplatten) der verputzten Aus- weiteren Schichten der verputzten Aussenwärmedäm-
senwärmedämmung dürfen laut Norm SIA 243 nur bis mung sind von wasserführenden Flächen zu trennen. An-
maximal 0,25 m über die Sockellinie geführt werden. schlussfugen müssen in Abstimmung mit den zu erwar-
tenden Verformungen der Bauteile, an die der Putz ange-
Sockeldämmplatten haben gegenüber Fassadendämm- schlossen wird, projektiert werden.
platten ein unterschiedliches Verformungsverhalten,
was beim Materialübergang der Dämmplatten zu Ab- Dauerhaft wasserdichte Anschlüsse an horizontale, was-
zeichnungen und Rissen führen kann. Je geringer dieses serführende Flächen können nicht erreicht werden! Alle
Mass (Höhe OK Sockeldämmplatte über Sockellinie), des- vorspringenden Bauteile der Fassade (Terrassen, Balko-
to kleiner ist die Gefahr von nachträglicher Abzeichnung ne, Vordächer, Gesimse, Fenstereinfassungen, Aussen-
und Rissbildung. Es sind dazu die Angaben in den Verar- treppen, Fensterbänke usw.) sind unbedingt so zu neigen,
beitungsrichtlinien der Systemlieferanten VAWD zu be- dass das Oberflächenwasser von der Aussenwand weg-
achten. fliesst.

Im Spritzwasserbereich
Die Feuchtigkeitsbelastung auf Deckschichten (Deckput-
ze oder Beschichtungen an der Fassade) ist im Spritz-
wasserbereich besonders hoch und durch geeignete kon-
struktive Massnahmen zu reduzieren. Der Auswahl von
Materialien von Auffüllungen und Oberflächen von Nutz-
(((BILD))) schichten ist deshalb besondere Beachtung zu schenken.

Nachträglich dürfen keine Fremdbauteile, welche eine


wasserführende Fläche bilden, direkt an die Fassade
«angebaut» werden.

Bewuchs durch Algen und Pilze in durch Spritzwasser


Abb. 2 Abzeichnung der Sockeldämmplatte beim Materialübergang.
belasteten Bereichen ist nicht auszuschliessen und zu to-
lerieren. Nicht zuletzt entscheiden Unterhalt und Reini-
gung dieser Zonen über langfristig saubere und be-
wuchsfreie Fassaden.

Bei Anschlüssen mit geschlossenen Belagsflächen an


Gebäude ohne Witterungsschutz (Dachvorsprung) sind
besondere Massnahmen zum Schutz vor Spritzwasser-
belastung zu projektieren (z. B. Sockelausbildung mit
Glasfaserbeton oder Metall etc.).

Werden Sockelbereiche mit dampfdichten Materialien (z. B.


Sockelblechen) ausgebildet, ist eine Auffeuchtung durch
anfallendes Kondenswasser grundsätzlich nicht aus-
zuschliessen und bei der Planung zu berücksichtigen.
Oberhalb der Spritzwasserzone (ca. 0,30 m über der So-
ckellinie) ist der Einsatz von dampfdichten oder stark
dampfbremsenden Materialien durch bauphysikalische
Berechnungen zu überprüfen.

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SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

2 Projektierung

2.3 Sockelausbildung, Putzschichten Das Anzeichnen der Sockellinie und die saubere Ausbil-
und Schutzbeschichtungen dung der Schutzbeschichtung bis zur richtigen Höhe sind
entscheidend. Durch die fehlende Schutzbeschichtung
2.3.1 Grundputz unterhalb der Sockellinie und im unterhalb der Sockellinie sind Putzschichten dauerhaft
Spritzwasserbereich erhöhter Feuchtigkeit ausgesetzt, was häufig Putzschä-
Unterhalb der Sockellinie und im Spritzwasser- den zur Folge hat.
bereich sind bei Aussenputzen, welche direkt auf den
Untergrund appliziert werden, in der Regel so genannte Die Schutzbeschichtung schützt Putzschichten des Aus-
Sockelgrundputze (Grundputz mit erhöhtem Zementan- senputzes und der verputzten Aussenwärmedämmung
teil im Bindemittel) erforderlich. vor Feuchtigkeit. Die Funktion einer Abdichtung gemäss
Norm SIA 271 kann mit der Schutzbeschichtung nicht er-
Die Anforderungen an die Sockelputzmörtel (Sockel- bracht werden!
grundputze) und die Kennwerte, die sie zu erfüllen haben,
werden in der Norm SIA 242, Art. 4 Baustoffe, Tabellen 1 2.3.3 Kapillarschnitt
und 2, detailliert beschrieben. Ein Kapillarschnitt wird ausgeführt, um kapillar
aufsteigende Feuchtigkeit innerhalb von Putzschichten
Der Sockelgrundputz über dem Terrain trägt zur Reduk- zu unterbinden. Diese Massnahme kommt mehrheitlich
tion der Durchfeuchtung im Sockelbereich bei. Unterhalb bei der Sanierung von Putzschäden in der Sockelzone zur
der Sockellinie muss auch bei Verwendung eines Sockel- Ausführung.
grundputzes eine Schutzbeschichtung ausgeführt werden.
Dabei werden alle Putzschichten konsequent bis zum
Für Sockelgrundputze sind je nach Untergrund Haft- Untergrund getrennt und mit einem wassersperrenden
beschichtungen mit hydraulischen Bindemitteln zu ver- Material verfüllt. Diese Massnahme ist nur dann effizient
wenden. Diese werden in der Regel mittels Zahntraufel anwendbar, wenn der Putz auf einem nicht saugenden
horizontal aufgekämmt. Untergrund wie z. B. einer Sockeldämmplatte appliziert
wurde.
Unterhalb der Sockellinie und im Spritzwasserbereich
werden auch bei der VAWD spezielle Sockelputze als Kommt ein Kapillarschnitt zur Ausführung, muss dieser
Feuchteschutz empfohlen. Es sind die Ausführungs- und sorgfältig projektiert und genau umgesetzt werden (siehe
Produktinformationen der Systemanbieter von VAWD zu 3.3 Ausführung Kapillarschnitt). Durch einen mangelhaft
beachten). ausgeführten Kapillarschnitt wird das Putz- und Beschich-
tungssystem in dieser durch Feuchtigkeit belasteten Zo-
2.3.2 Schutzbeschichtung ne geschwächt, was die Gefahr von Putzschäden erhöht!
Verputzte Flächen und alle der Feuchtigkeit aus-
gesetzten Schichten der VAWD, die sich unterhalb der
Sockellinie befinden, müssen mit den entsprechenden
Materialien ausgeführt und zwingend vollflächig und
fachgerecht durch eine Schutzbeschichtung gegen Feuch-
tigkeit geschützt werden.

Als Schutzbeschichtung unterhalb der Sockellinie kön-


nen folgende Materialien verwendet werden:

• Mineralische Schutzbeschichtung mit Dispersions-


zusatz
• Organische Schutzbeschichtung (1K und 2K)
• Bituminöse Schutzbeschichtung (1K und 2K)

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SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

2 Projektierung

2.3.4 Sockelausbildung mit Sockelelementen Zur sichtbaren, horizontalen Abgrenzung eines Sockelbe-
(spritzwasserfest) reiches oberhalb der Sockellinie werden beim Aussen-
Bei stark belasteten Zonen können Sockelelemente putz wie auch bei der verputzten Aussenwärmedämmung
als Schutz gegen Spritzwasser eingesetzt werden. häufig Profile eingesetzt.

• Beim Aussenputz als


Putzabschlussprofil mit
Tropfkante.

Abb. 4 Putzabschluss-/ Sockelprofil.

Abb. 3 Spritzwasserschutz durch Sockelelemente.

• Bei der Sockelausbil-


Es wird unterschieden zwischen der Ausführung mit und dung der VAWD mit
ohne Wärmedämmung. Sockelblech als Aufsteck-
profil mit Tropfkante.
Mit Wärmedämmung
In einer Kombination von Wärmedämmplatten und den
entsprechenden schützenden Deckschichten des Sockel-
elementes. Es wird je nach Material und Ausführung un-
terschieden zwischen:

• Gedämmter Blechsockel
• Blechsockelleisten mit Wärmedämmung
• Glasfaserbeton-Sockelelemente mit Wärmedämmung Abb. 5 PVZ-Blechanschlussprofil.
• Naturstein-Sockelelemente mit Wärmedämmung
Bei der Planung des zu verwendenden Profiltyps sind fol-
Ohne Wärmedämmung gende Punkte zu berücksichtigen:
• Blechsockelleisten
• Glasfaserbeton-Sockelelemente • Verputzmaterialeigenschaften und Putzüberdeckung
• Naturstein-Sockelelemente • Exposition und Feuchtigkeitsbeanspruchung
• Hellbezugswert der Fassade und die temperatur-
2.3.5 A nwendung von Profilen im Sockelbereich abhängige Längenausdehnung von Profilmaterialien
Aufgrund der besonderen Feuchtigkeitsbelastung
sind im Sockelbereich, unterhalb der Sockellinie und bis Bei der Planung und Ausführung von Profilstössen in der
ca. 0,50 m oberhalb der Sockellinie, korrosionsbeständi- Fläche wie auch bei Abzweigungen, Innen- und Aussen-
ge Putzprofile z. B. aus Chromnickelstahl oder beständi- ecken ist besonderes Augenmerk geboten, damit keine
gen Kunststoffen (bei VAWD Gewebekantenschutz) zu Fehlstellen entstehen können, in welche Wasser eindrin-
verwenden. gen kann.

Insbesondere sind die Richtlinien der Putzprofilhersteller


zu beachten.

9
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

2 Projektierung

2.4 Anschluss der Umgebung an die Fassade 2.4.2 Terraingestaltung, Belagsflächen, Nutzflächen
Beim Projektieren und Ausführen von Belagsflä-
2.4.1 Mechanischer Schutz unterhalb chen ist darauf zu achten, dass je nach zu erwartender
der Sockellinie Verkehrsbelastung und Frostempfindlichkeit des anste-
Unterhalb der Sockellinie muss ein mechanischer henden Bodens der Oberbau nach Norm SIA 318 Garten-
Schutz ausgeführt werden, um Beschädigungen des Aus- und Landschaftsbau sowie der Norm 271 Abdichtungen
senputzes und der verputzten Aussenwärmedämmung von Hochbauten dimensioniert werden muss.
unterhalb der Sockellinie zu verhindern und gleichzeitig
eine Entkoppelung zur Umgebung (Auffüllung) zu bewir- Eine besondere Bedeutung kommt der Planung der Ober-
ken. flächen-Entwässerung rund ums Gebäude zu.

Als mechanische Schutzmassnahme eignen sich Filter- In den Ausführungsunterlagen sind insbesondere folgen-
oder Sickerplatten sowie Noppenbahnen oder Drainage- de Festlegungen zu machen:
matten. Bei der Montage von druckfesten Drainagematten
oder Noppenbahnen mit Vlies weisen die Noppen mit der • Terraingestaltung: Aufschüttungen, Abgrabungen,
Vlieskaschierung nach aussen, was eine zusätzliche Drai- relevante Höhenkoten, Abstützungen, Stützmauern
nagefunktion darstellt. • Gestaltung und Materialisierung der Nutzflächen:
Wege, Plätze, Treppen, Belagsarten, Grünflächen
Fassadenseitig dürfen Schutzmassnahmen nicht mit • Entwässerung der Flächen
einem saugfähigen Vlies ausgeführt werden.
Böschungen, welche direkt in den Rundkies- oder Schot-
terstreifen laufen, sollen mit einem Abschluss (Stellrie-
men) getrennt werden. Der Anschlag vom Abschluss be-
trägt bergseitig eine Höhe von mindestens 0,10 m.

Beim Anschluss der Umgebung an Sockelbereiche mit


Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung
kann je nach Materialwahl und Dimension der Filter-
schicht die Belastung durch Spritzwasser beeinflusst
werden. Dabei gilt:

• Grobe Körnungen (Geröll und Schotter) verringern die


Belastung!
• Feine, runde oder gebrochene Körnungen verstärken
Abb. 6 Druckfeste Drainagematte als mechanischer Schutz die Belastung und fördern eine Verschmutzung des
der Fassade (Vlieslage aussen) während der Auffüllarbeiten mit Fassadensockels durch Feinmaterial.
Rundkies.

10
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

2 Projektierung

Jegliche Arten von Belagsanschlüssen an Sockelbereiche 2.5 Sockelabschlüsse aus Metall


des Aussenputzes und der verputzten Aussenwärme- (Fachbereich Spengler)
dämmung sind mit einem Abstand (durchgehende Fuge)
gemäss Norm SIA 271 zu planen. 2.5.1 Deckstreifen
Aufgesetzter, verdeckt- oder sichtbar befestigter
Bei lose verlegten Gehbelägen: metallischer Abschluss mit Fugendichtung.
mind. 10 mm
Abschlussstreifen aus Metall beim Übergang der Abdich-
Bei geschlossenen, aufgegossenen Belägen: tung zur Fassade, der mit einem Dichtstoff zur Fassade
mind. 20 mm abgedichtet wird. Dabei sollte der Dichtstoff (Kitt) wenn
möglich immer auf die Grundputz-Ebene appliziert werden.
Im Optimalfall sollten die Fugen offen gelassen werden.
Bei Bedarf können diese jedoch mit folgenden Mindest-
korngrössen gefüllt werden:

10-mm-Fuge: Rundkies 4/8 mm


20-mm-Fuge: Rundkies 8/16 mm

Zur Ausbildung (Abdeckung) der Fugen werden auch luft-


und wasserdurchlässige Fugenprofile eingesetzt.

Abb. 8 Deckstreifen.

Durch die Montage eines Deckstreifens wird der Sockel-


bereich vor Spritzwasser und mechanischer Beschädi-
gung geschützt, ohne eine intakte Fassade massgeblich
zu beschädigen.

Abb. 7 Fugenausbildung mit einem luftdurchlässigen (geschlitzten)


Fugenprofil aus Edelstahl.

11
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

2 Projektierung

2.5.2 Sockelschutzblech 2.5.3 Putzstreifen


Vollflächiger aufgeklebter, putzdurchdringender me- Metallisches Abschlussprofil (Z-Blech), welches
tallischer Abschluss. das Wärmedämmsystem durchdringt.

Es werden dabei alle Putzschichten mittels Stecknut- Die Montage des Putzstreifens bewirkt eine Entkoppe-
schnitt getrennt. Die «obere» Abkantung des Bleches als lung zwischen Sockel- und Fassadendämmplatte. Diese
auch die Ausbildung der Stecknut sind mit einem Gefälle erfolgt thermisch getrennt durch eine druckfeste Dämm-
von min. 5° nach aussen auszubilden. Die Schnittbreite stoffunterlage.
ist der verwendeten Blechstärke anzupassen.
Dieses Abschlussprofil wird bevorzugt bei Anschlüssen
Das fertig versetzte (auf den Grundputz geklebte) Sockel- der VAWD an Flachdächer (z. B. Warmdachaufbau) aus-
schutzblech ist in der Regel flächenbündig mit der Putz- geführt. Die Gesamtausführung dieses Details liegt in der
ebene der Fassade, oder steht dieser einige Milimeter vor. Regel beim Spengler und bildet den Abschluss der Dämm-
und Abdichtungsarbeiten im Übergang zur Fassade.

Die Profilform des Putzstreifens (Z-Blech) muss zwin-


gend ein Gefälle von min. 5° nach aussen aufweisen.

Abb. 8 Sockelschutzblech.

Der Anschluss des Deckputzes an das Sockelschutzblech


ist ein horizontaler Putzanschluss an einen fremden Bau-
teil und muss sauber getrennt ausgebildet werden. Je Abb. 9 Putzstreifen bei der Sanierung eines Sockelbereiches
nach Putz und Beschichtungssystem werden als An- (Anschluss der VAWD an Flachdach).
schluss auch verdeckte Kittfugen oder Anschlussfugen
mit Putzabschlussprofil ausgeführt. Der «obere» Anschluss der VAWD an den Putzstreifen
wird mit einer Bewegungsfuge (Anschlussfuge) ausgebil-
det.

12
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

3 AUSFÜHRUNG

3.1 Wärmedämmung Ist keine Dämmung der Kellerwände vorhanden (Unter-


Zur Ausführung der Wärmedämmung im Sockel- geschoss unbeheizt), wird mit der Sockeldämmplatte un-
bereich müssen die Position der Sockellinie sowie das De- terhalb der ersten Geschossdecke an die Grundmauer
tail der Sockelausbildung dem Unternehmer bekannt sein angeschlossen. Die Höhe des Anschlusses muss vom
bzw. vom Bauherrn oder dessen Vertreter anhand von Bauherrn (Architekt/Bauleitung) angegeben werden.
Plänen dokumentiert und am Bau angezeichnet werden.
Es empfiehlt sich, diesen Anschluss ca. 45° abgeschrägt
Sockeldämmplatten der verputzten Aussenwärmedäm- auszubilden. Diese Ausführung bietet den Vorteil, dass
mung dürfen nur bis maximal 0,25 m über die Sockellinie ein lückenloser Auftrag der nachfolgenden Schutzbe-
geführt werden. Die Verklebung erfolgt vollflächig oder schichtung bis auf die Grundmauer möglich ist und der
im Rand-/Streifenverfahren. Um eine Hinterwanderung Bereich unterhalb der Sockeldämmplatte bei Auffüllar-
der Dämmplatten durch aufsteigende Feuchtigkeit in der beiten besser verdichtet werden kann, so dass sich dabei
Plattenkleberebene zu verhindern, müssen Sockeldämm- keine Hohlräume ergeben.
platten mit einem feuchtigkeitsbeständigen, auf den Un-
tergrund abgestimmten Klebemörtel aufgeklebt werden
(Angaben in den Verarbeitungsrichtlinien der Systemlie- 3.2 Schutz von Schichten und Beschich-
feranten VAWD beachten). tungen unterhalb der Sockellinie
Schutzbeschichtungen müssen mindestens bis auf
Ist bauseits bereits eine Dämmung auf der Grundmauer die Höhe der Sockellinie geführt werden!
(Perimeterdämmung) vorhanden, muss diese horizontal
begradigt werden, damit mit der Sockeldämmplatte wär- Unterhalb der zu schützenden Schichten des Aussen-
mebrückenfrei angeschlossen werden kann. Offene Fu- putzes und der VAWD muss die Schutzbeschichtung bis
gen und Fehlstellen müssen vermieden werden. Dies mindestens 0,10 m breit auf die Grundmauer oder Peri-
kann mit einem erheblichen Aufwand verbunden sein, da meterdämmung geführt werden!
vielerorts der obere Abschluss der Perimeterdämmung
nicht horizontal und gerade ausgeführt wurde oder be- Die Schutzbeschichtung muss in der vorgeschriebenen
schädigt und verschmutzt ist. Diese zusätzlichen Arbei- Schichtstärke lückenlos auf die zu schützenden Schich-
ten sind nicht inbegriffene Leistungen (laut Norm SIA ten des Aussenputzes und der VAWD aufgebracht werden.
118/243) und werden dem Unternehmer gesondert ver- Schutzbeschichtungen (z. B. Dichtungsspachtel oder Dich-
gütet, sofern sie nicht im Leistungsverzeichnis beschrie- tungsschlämme) werden in mehreren Arbeitsgängen
ben sind. aufgebracht. Die Schichtstärken variieren je nach Pro-
dukt zwischen 2 und 5 mm, ein erhöhter Schutz wird bei
einer Auftragsstärke von 5 mm erreicht (Produktinforma-
tionen der Materialhersteller beachten!).

Hinweis: Es ist darauf zu achten, dass keine Putzbeweh-


rung (Gewebeeinlage in Putzschichten) freiliegt. Frei-
liegendes Gewebe ist in der Lage, Wasser aufzusaugen
(((Foto oder Skizze))) und das Aufsteigen von Feuchtigkeit in Putzschichten zu
fördern.

Falls unterhalb der Sockellinie Bauteile an die Aussen-


wand angrenzen, sollte die Schutzbeschichtung mindes-
tens 0,20 m breit bis auf deren «horizontale» Fläche ge-
führt werden.
Abb. 10 Anschluss der Sockeldämmplatte zur bauseitigen
Perimeterdämmung. Dieses falsch ausgebildete Detail (offene
Fuge) bildet eine Wärmebrücke in der VAWD.

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SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

3 AusfÜhrung

3.3 Kapillarschnitt 3.5 Ausführung der Auffüll- und


Der Kapillarschnitt wird unterhalb der Sockellinie, Umgebungsarbeiten (Erdarbeiten)
im Bereich der Schutzbeschichtung ausgeführt. im Bereich der Fassaden

Alle kapillar wirksamen Putzschichten müssen dabei 3.5.1 Mechanischer Schutz unterhalb der Sockellinie
zwingend bis in den Untergrund sauber durchgetrennt Der mechanische Schutz kann im Einzelfall gleich-
werden. Eine allfällige Abdichtung gemäss Norm SIA 271 zeitig folgende Funktionen erfüllen:
darf dabei nicht beschädigt werden.
• Perimeterdämmung (z. B. kaschierte Perimeter-
Die so ausgebildete Trennfuge wird nach einer gründli- dämmplatten)
chen Reinigung mit einem wassersperrenden Material • Drainagefunktion (z. B. druckfeste Drainagematten,
verfüllt. Als Füllmaterial eignen sich Materialien, welche Filterplatten)
auch als Schutzbeschichtung eingesetzt werden. • Grundmauerschutz
• Entkoppelung des Aussenputzes oder der VAWD vom
Die detaillierte Ausbildung des Kapillarschnittes ist Erdreich
abhängig von dem zur Anwendung kommenden Füllmate-
rial. Für Angaben zu Schnittbreiten etc. sind die Ausfüh- Während des Rohbaus (vor Hinterfüllung der Rohplanie)
rungs- und Produktinformationen der Systemanbieter wird in den meisten Fällen ein Grundmauerschutz mit-
von VAWD zu beachten. tels einer Noppenbahn montiert.

Bei Sockelabschlüssen aus Metall (siehe 2.5.1 Deckstrei- Dieser bauseits montierte Grundmauerschutz ist häufig
fen und 2.5.2 Sockelschutzblech) wird vorgängig ein Kapil- nicht bis zur geforderten Höhe oder durch Beschädigun-
larschnitt ca. 25 mm oberhalb der Sockellinie ausgeführt. gen nur noch lückenhaft vorhanden und kann die Schutz-
funktion bis zur geforderten Höhe nicht erfüllen.
Zu detaillierten Ausführungen des Kapillarschnittes in
Zusammenhang mit der Montage von Sockelabschlüssen Um ein fachgerechtes Detail ausbilden zu können, emp-
aus Metall (Fachbereich Spengler) ist das Merkblatt von fiehlt es sich, die bauseits montierte Noppenbahn ober-
suissetec (Fassadenanschlüsse mit Sockelschutzblechen, halb der Rohplanie abzutrennen und mit einer druckfes-
September 2017) zu beachten. ten Drainagematte (Noppenbahn mit Vlies) bis zur gefor-
derten Höhe zu ergänzen. Dabei ist eine Überlappung der
Noppenbahnen von ca. 0,20 m anzustreben (siehe Skizzen
3.4 Kontrolle nach Abschluss der Kapitell 4.1, 4.2).
äusseren Verputzarbeiten bzw. der
verputzten Aussenwärmedämmung vor 3.5.2 Rohplanie
Ausführung der Umgebungsarbeiten Die Rohplanie/Geländeauffüllung darf nur bis ma-
Die Höhe der Sockellinie, die Schutzbeschichtung ximal 0,50 m unterhalb der Sockellinie mit Unterboden-
so wie alle in dieser Zone ausgeführten Arbeiten müssen bzw. Untergrundmaterial ausgeführt werden. Der Wasser-
vor Beginn der Umgebungsarbeiten durch die Bauleitung abfluss muss jederzeit gewährleistet sein. Das Planum
kontrolliert werden (siehe Anhang Bauprogramm und ist mit dem projektierten Gefälle weg vom Gebäude aus-
Verantwortlichkeiten Seite 34). zuführen.

Die Rohplanie muss vor der Ausführung der Garten-/Um-


gebungsarbeiten vom Bauherrn/Bauleitung abgenommen
werden.

14
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

3 AusfÜhrung

3.5.3 Setzungen 3.5.6 Rasengittersteine / begrünte Beläge


Die Auffüllungen sollen mit geeigneten setzungs- Die Füllung muss wasserdurchlässig sein. Die Ra-
freien Materialien fachgerecht, in Schichten ausgeführt sengittersteine sind mit einem Gefälle von mindestens
und verdichtet werden, um Schäden durch Setzungen von 1,5% zu verlegen.
Belagsflächen, Mauern, Treppen etc. sowie ein Absche-
ren von angebrachten Drainagematten, Sockel- oder Pe- Entlang der Fassade ist ein Streifen von 0,30 m Breite mit
rimeterdämmplatten zu vermeiden. Rundkies oder dergleichen zu verfüllen (siehe 3.5.4
Rundkies- bzw. Schotterstreifen).
Die Setzungstoleranz beträgt bei leichter Verdichtung 5%,
bei schwerer Verdichtung 2% der eingebauten Schichten. 3.5.7 Geschlossene Belagsflächen (geschlossene
und chaussierte Beläge)
3.5.4 Rundkies- bzw. Schotterstreifen Wenn geschlossene Belagsflächen (z. B. Asphalt-
Die wasserdurchlässige Filterschicht, welche aus betonbeläge, Hartbetonbeläge, Überzüge, Pflästerungen
einem Rundkies (z. B. Geröll 30 – 50 mm) besteht, sollte mit Mörtelfugen etc.) an das Gebäude angeschlossen wer-
eine Mindestbreite von ca. 0,30 m aufweisen. Sie muss den, muss grundsätzlich ein Gefälle vom Haus weg be-
mind. 0,20 m hoch eingebracht werden und auch bei all- stehen, damit ablaufendes Wasser von der Fassade weg-
fälligen kleineren Verunreinigungen die Wasserdurch- geführt wird.
lässigkeit gewährleisten.
3.5.8 Belagsanschlüsse
Wird aus optischen Gründen die Filterschicht mit feine- Jegliche Arten von Belagsanschlüssen an Sockel-
ren Materialien projektiert, sind bei der Ausführung be- bereiche des Aussenputzes und der verputzten Aussen-
sondere Massnahmen zu treffen, um die Wasserdurch- wärmedämmung sind mit einem Abstand (durchgehende
lässigkeit zu gewährleisten. Folglich ist nur die oberste Fuge) gemäss Norm SIA 271 auszuführen.
Schicht mit dem gewünschten (feinen) Material über ei-
nem durchlässigen Filtergewebe, darunter herkömmli- Bei lose verlegten Gehbelägen:
ches Filtermaterial (z. B. Geröll 30 – 50 mm) einzubauen. mind. 10 mm

3.5.5 Plattenbeläge/Pflästerungen/Treppen Bei geschlossenen, aufgegossenen Belägen:
Beläge, von welchen das Wasser an der Oberfläche mind. 20 mm
abfliessen muss, sind grundsätzlich mit einem Gefälle
weg vom Gebäude auszuführen (Minimalgefälle gemäss Im Optimalfall sollten diese Fugen offen gelassen wer-
Normen SIA 318, SIA 246, SIA 248). den. Bei Bedarf können diese jedoch mit folgenden Min-
destkorngrössen gefüllt werden:
Für Beläge über Abdichtungen in Hochbauten (Terrassen
etc.) gelten die Anforderungen der Norm SIA 271. 10-mm-Fuge: Rundkies 4/8 mm
20-mm-Fuge: Rundkies 8/16 mm
Naturstein- und Betonplatten müssen im Mörtel-, Splitt-
oder Drainagemörtelbett vollflächig verlegt sein. Sie dür- Zur Ausbildung (Abdeckung) der Fugen werden auch luft-
fen sich während der Nutzung nicht verschieben oder und wasserdurchlässige Fugenprofile eingesetzt.
senken.

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SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

3 AusfÜhrung

3.5.9 Anforderungen an die Abdichtungen bei angren- Das abgekantete Sockelschutzblech wird bei der Monta-
zenden Nutz- und Schutzschichten ge in den Stecknutschnitt eingeführt und verklebt. Auf der
Allgemein sind die Ausführungsanforderungen laut Fläche wird der Klebstoff vertikal aufgetragen, damit al-
Norm SIA 271 Abdichtungen im Hochbau zu beachten. lenfalls anfallende Feuchtigkeit auf der Rückseite des
Bleches nach unten entweichen kann.
Die oben offene Begrenzung von Abdichtungen muss über
einer möglichen Stauhöhe, jedoch mindestens 120 mm
über Oberkante der Schutz- bzw. Nutzschicht liegen.

Für Türschwellen gilt eine minimale Höhe von 60 mm


über Oberkante der Schutz- bzw. Nutzschicht. Der obere
Rand solcher Begrenzungen ist so auszuführen, dass
kein Wasser wie Regen, Schlagregen oder schmelzender
Schnee hinter die Abdichtungen gelangen kann.

Bei Schwellenanschlüssen unter 60 mm Aufbordungs-


höhe über der Nutzschicht sind besondere Massnahmen
gegen das Eindringen von Wasser oder das Hinterlaufen
der Abdichtung zu treffen z. B. Anordnung einer Entwäs-
serungsrinne, ausreichend grosse Vordächer, Gefällsän- Abb. 11 Vertikales Auftragen von Klebstoff zur Montage des
Sockelschutzbleches.
derungen usw.

3.6.3 Putzstreifen
3.6 Montage von Sockelabschlüssen Putzstreifen dürfen eine maximale Profillänge von
aus Metall 2,0 m nicht überschreiten (Norm SIA 271).

3.6.1 Deckstreifen
Deckstreifen dürfen eine maximale Profillänge von 3.7 Flankierende Massnahmen während der
3,00 m nicht überschreiten (Norm SIA 271). Bauphase zur Vermeidung von Verunrei-
nigungen im Spritzwasserbereich
3.6.2 Sockelschutzblech Nach der Erstellung der Rohplanie sind die fertig
Sockelschutzbleche dürfen eine maximale Profil- erstellten Sockelbereiche der Fassade bis zur Begrünung
länge von 2,00 m nicht überschreiten (Merkblatt suisse- der Umgebung und vor allem auch während der Ausfüh-
tec, Fassadenanschlüsse mit Sockelschutzblechen, 2017). rung der Umgebungsarbeiten vor Beschädigungen und
Verschmutzungen wirksam zu schützen.

Diese Schutzmassnahmen müssen von der Bauleitung


angeordnet und vom Gärtner zusammen mit der Auffül-
lung ausgeführt werden.

Der Spritzschutz muss so ausgeführt werden, dass durch


das abfliessende Wasser, welches infolge nicht ausrei-
chender provisorischer Entwässerung auf den Boden
spritzt, keine Verschmutzungen der Fassade entstehen.

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SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

4 Detailzeichnungen und Beschreibungen


zur Ausbildung von Sockelbereichen
mit Geländeanschluss

In den folgenden Zeichnungen und Beschreibungen Angaben zu Überarbeitbarkeit (Beschichtbarkeit) von Ab-
werden beispielhafte Details in Zusammenhang mit den dichtungsmaterialien sind den Unterlagen der jeweiligen
verschiedenen Gebäudeanschlüssen gezeigt. Material- und Putzhersteller oder der Systemlieferanten
von VAWD zu entnehmen.
Es handelt sich dabei um empfehlenswerte Ausführungen,
um Schäden in dieser durch Feuchtigkeit belasteten Zone Die beschrifteten Detailzeichnungen sind nicht
zu vermeiden. massstäblich!

Auf die Ausführung von Abdichtungen gemäss Norm SIA


271 wird nicht explizit eingegangen.

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SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

4.1 Sockelausbildung Aussenputz, flächenbündig


mit Schutzbeschichtung bis zur Sockellinie

Leichtgrundputz

Haftschicht Wärmedämmendes
Einsteinmauerwerk
Spezieller Sockelgrundputz

Putz mit Bewehrung 

Deckputz

Beschichtung Farbanstrich

Rasen

Sockellinie

Beton
Schutzbeschichtung (ungedämmt)
0,30 m
mind. 0,20 m

Rasenkantenstein Abdichtung gem. SIA 271


Vegetationsschicht
Rundkies
mind. 8 /16 mm
Schutzbeschichtung
Überlappung

Gefälle mind. 1,5 %


ca. 0,10 m
mind. 0,30 m

Korrekter Bodenaufbau
Überlappung Noppenbahn

gem. Norm SIA 318


ca. 0,20 m

Drainagematte druckfest
mit Vlieskaschierung

Noppenbahn (Grundmauerschutz)

Gefälle

Rohplanie

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4.1 Sockelausbildung Aussenputz, Geländeanschluss: Rasen mit Randabschluss und


flächenbündig mit Schutzbeschichtung Rundkies-/Schotterstreifen
bis zur Sockellinie Die Schichtstärke/-tiefe) des Rundkies- oder Schotter-
Bei diesem Detail besteht der Gebäudesockel aus streifens beträgt mindestens 0,20 m (Ausnahme bei Min-
Beton (Kellergeschoss ungedämmt), die Aussenmauern derhöhen über Gebäudeteilen) und wird in einer Breite
aus einem wärmedämmenden Einsteinmauerwerk. Auf von mind. 0,30 m ausgeführt.
der Rohbauwand unterhalb der Sockellinie und im Spritz-
Die Rohplanie muss das geforderte Gefälle weg vom Ge-
wasserbereich (bis ca. 0,30 m oberhalb der Sockellinie)
bäude aufweisen und mind. 0,50 m unterhalb der Sockel-
ist eine Abdichtung gemäss Norm SIA 271 angebracht.
linie (OK Vegetationsschicht) liegen.
Der Putzaufbau beinhaltet einen Leichtgrundputz, einen Bei fehlendem Randabschluss bleibt die Breite des Rund-
Putz mit vollflächiger Bewehrung und einen Deckputz mit kies-/Schotterstreifens mindestens 0,30 m.
Beschichtung (Farbanstrich). Die Gesamtschichtdicke des
Ist bereits ein mechanischer Schutz (Grundmauerschutz)
Putzsystems liegt durchschnittlich bei ca. 25 bis 40 mm.
mittels einer Noppenbahn vorhanden, sollte dieser un-
terhalb des unteren Putzabschlusses abgetrennt werden
Im Spritzwasserbereich und unterhalb der Sockellinie
und durch das Anbringen einer druckfesten Drainage-
wird ein spezieller, auf den Untergrund abgestimmter So-
matte bis zur Sockellinie ergänzt werden. Dies ist mit
ckelgrundputz verwendet.
einer Überlappung von ca. 0,20 m zu erfolgen.
Als Vorbereitung für den Grundputz auf die Abdichtung
gemäss Norm SIA 271 wird eine Haftbeschichtung aufge-
tragen. Zur besseren Verkrallung der folgenden Putz-
schichten wird die Oberfläche der Haftbeschichtung auf-
gerauht bzw. mittels Zahntraufel horizontal aufgekämmt.

Um Putzschichten (insbesondere den unteren Putzab-


schluss) vor Feuchtigkeit zu schützen, wird eine Schutz-
beschichtung von der Grundmauer (ca. 0,10 m unterhalb
des Putzabschlusses) bis auf die Höhe der Sockellinie ge-
führt.

Bild oben:
Rundkies Korngrösse 32 /64 mm,
Randabschluss 20 cm.
Bild unten:
Schotter Korngrösse 50 /80 mm.

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SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

4.2 Sockelausbildung VAWD, flächenbündig


mit schrägem Abschluss der VAWD unterhalb
der Sockellinie

Fassadendämmplatte

Klebemörtel

Grundputz mit Bewehrung

Deckputz
Bepflanzung
Beschichtung (Farbanstrich)

Dämmplattendübel Mauerwerk
mind. 0,12 m

Sockellinie

Sockeldämmplatte
Vegetations-
schicht
mind. 0,20 m

Rundkies
mind. 8 /16 mm

Abdichtung gem. SIA 271

Klebemörtel
auf Abdichtung
Gefälle mind. 1,5 %
Schutzbeschichtung
mind. 0,30 m

Beton
mind. 0,30 m

Korrekter Bodenaufbau
gem. Norm SIA 318
Schutzbeschichtung
auf Abdichtung
Überlappung
ca. 0,10 m

Drainagematte druckfest
mit Vlieskaschierung

Noppenbahn (Grundmauerschutz)
Überlappung
Noppenbahn
ca. 0,20 m

Gefälle

Rohplanie

20
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

4.2 Sockelausbildung VAWD, flächenbündig Geländeanschluss: Pflanzfläche mit Vegetationsschicht


mit schrägem Abschluss der VAWD Die Schichtstärkestärke/-tiefe des Rundkies- oder Schot-
unterhalb der Sockellinie terstreifens beträgt mindestens 0,20 m (Ausnahme bei
Bei diesem Detail besteht der Gebäudesockel aus Minderhöhen über Gebäudeteilen) und wird in einer Brei-
Beton (Kellergeschoss ungedämmt), die Aussenmauern te von mindestens 0,30 m ausgeführt.
aus einem Einsteinmauerwerk. Auf der Rohbauwand un-
terhalb der Sockellinie und im Spritzwasserbereich (bis Die Rohplanie muss das geforderte Gefälle weg vom Ge-
ca. 0,30 m oberhalb der Sockellinie) ist eine Abdichtung bäude aufweisen und mind. 0,50 m unterhalb der Sockel-
gemäss Norm SIA 271 angebracht. linie (OK Vegetationsschicht) liegen.

Die Sockeldämmplatte wird mit einem geeigneten Klebe- Ist bereits ein mechanischer Schutz (Grundmauerschutz)
mörtel auf den Untergrund (Abdichtung) aufgeklebt. mittels einer Noppenbahn vorhanden, sollte dieser un-
Die Verklebung erfolgt vollflächig oder im Rand-/Streifen- terhalb der Sockeldämmplatte abgetrennt werden und
verfahren. Um eine Auffeuchtung in der Kleberebene zu durch das Anbringen einer druckfesten Drainagematte
verhindern, wird am unteren Rand der Sockeldämmplat- bis zur Sockellinie ergänzt werden. Dies hat mit einer
te ein durchgehender Klebewulst aufgetragen. Überlappung von ca. 0,20 m zu erfolgen.

Die Sockeldämmplatte wird zusätzlich zur Klebung mit-


tels Dämmplattendübel mechanisch befestigt. Dies hat
mit einem Abstand von mindestens 0,12 m oberhalb der
Sockellinie zu erfolgen, damit die Abdichtung gemäss
Norm SIA 271 in der geforderten Stauhöhe nicht beschä-
digt wird.

Um Putzschichten und die Sockeldämmplatte unterhalb


der Sockellinie vor Feuchtigkeit und Insektenbefall zu
schützen, wird die Schutzbeschichtung von der Grund-
mauer (ca. 0,10 m unterhalb des Plattenabschlusses) bis
zur Sockellinie geführt.

Die untere Kante der Sockeldämmplatte wird abge-


schrägt, um einen lückenlosen Auftrag der Schutzbe-
schichtung und die erforderliche Verdichtung des Ar-
beitsraumes bei der Auffüllung zu gewährleisten.

Bild oben:
Schotterstreifen gemischte
Korngrössen 15/30 mm und 50/80 mm.
Bild unten:
Anschluss mit Rundkies an Sockelbereich
(Schutzbeschichtung bis zur Sockellinie
und Drainagematte).

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Fugenabdeckung mit einem


4.3 Sockelausbildung VAWD, flächenbündig luftdurchlässigen (geschlitzten)
Fugenprofil aus Edelstahl
mit Anschluss an Perimeterdämmung

Fassadendämmplatte

Klebemörtel

Grundputz mit Bewehrung

Deckputz

Beschichtung (Farbanstrich)

Mauerwerk

mind. 10 mm

Gefälle mind. 1,5 %


Sockellinie

Belag

Abdichtung gem. SIA 271


Bettungsschicht
Klebemörtel
auf Abdichtung
Gefälle mind. 1,5 %
Schutzbeschichtung

Korrekter Bodenaufbau
gem. Norm SIA 318
Beton

Drainagematte druckfest
mit Vlieskaschierung Sockeldämmplatte

Perimeterdämmplatte (XPS)

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4.3 Sockelausbildung VAWD, flächenbündig Geländeanschluss: Begehbare Nutzschicht


mit Anschluss an Perimeterdämmung Bei diesem Belagsanschluss mit begehbarer Nutzschicht
Bei diesem Detail wird mit der Sockeldämmplatte (lose verlegter Gehbelag) wird eine durchgehende Fuge
an die Wärmedämmung des Gebäudesockels (bauseitig an den Sockelbereich der verputzten Aussenwärmedäm-
montierte Perimeterdämmung) angeschlossen. Auf der mung ausgebildet.
Rohbauwand unterhalb der Sockellinie und im Spritz-
wasserbereich (bis ca. 0,30 m oberhalb der Sockellinie) Die Fugenbreite beträgt mind. 10 mm.
ist eine Abdichtung gemäss Norm SIA 271 angebracht.
Die Fuge wird hier mit einem durchlässigen (geschlitzten)
Die Sockeldämmplatte wird mit einem geeigneten Klebe- Fugenprofil aus Edelstahl ausgebildet. Kann aber auch
mörtel auf den Untergrund (Abdichtung) aufgeklebt. Die mit Rundkies (4/8) verfüllt werden.
Verklebung erfolgt vollflächig oder im Rand-/Streifenver-
fahren. Um eine Auffeuchtung in der Kleberebene zu ver-
hindern, wird am unteren Rand der Sockeldämmplatte
ein durchgehender Klebewulst aufgetragen.

Um Wärmebrücken zu vermeiden, muss mit der Sockel-


dämmplatte lückenlos an die bauseitig montierte Peri-
meterdämmung angeschlossen werden.

Um Putzschichten unterhalb der Sockellinie (insbeson-


dere den unteren Putzabschluss) vor Feuchtigkeit zu
schützen, wird die Schutzbeschichtung (ca. 0,10 m unter-
halb des Putzabschlusses) bis zur Sockellinie geführt.

Bild oben:
Edelstahl Schutzschiene geschlitzt.
Bild unten:
Drainagematte 10 mm.

23
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

25 mm
4.4 Sockelausbildung Aussenputz, Sockelabschluss
über Terrain mit Sockelprofil über Sichtbetonsockel

50 mm
100 mm
Leichtgrundputz

Putz mit Bewehrung

Deckputz
Wärmedämmendes
Beschichtung (Farbanstrich) Einsteinmauerwerk

Putzabschluss-/Sockelprofil

mind. 20 mm
Gefälle

Sockellinie

Natursteinpflästerung Anschluss mit


Flüssigkunststoff

Abdichtung gem. SIA 271


Bettungsschicht

Entwässerungsrinne
in Beton versetzt

Beton
(ungedämmt)

Korrekter Bodenaufbau
gem. Norm SIA 318

Noppenbahn (Grundmauerschutz)

24
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

4.4 Sockelausbildung Aussenputz, Sockel- Geländeanschluss: Entwässerungsrinne entlang 


abschluss über Terrain mit Sockelprofil dem Gebäudesockel
über Sichtbetonsockel Bei jeglicher Art von Gelände- oder Belagsanschlüssen
Bei diesem Detail besteht der Gebäudesockel aus sind die normativen Gefällsvorgaben einzuhalten. Wenn
Beton (Kellergeschoss ungedämmt), die Aussenmauern immer möglich werden dabei Nutzschichten grundsätz-
aus einem wärmedämmenden Einsteinmauerwerk. lich mit einem nötigen Gefälle weg vom Gebäude eingebaut.

Auf der Rohbauwand unterhalb der Sockellinie ist eine Wird bei einem Ausnahmefall die Entwässerung mit Ge-
Abdichtung gemäss Norm SIA 271 angebracht. Mit dieser fälle bis zum Gebäude hin ausgeführt (z. B. bei Garagen-
wird mindestens 25 mm oberhalb der Sockellinie dicht an einfahrten, Hanglage etc.), ist eine Entwässerungsrinne
den Betonsockel angeschlossen. einzubauen.

Der Putzaufbau beinhaltet einen Leichtgrundputz, einen Die Entwässerungsrinne wird in Beton/Mörtel versetzt.
Putz mit vollflächiger Bewehrung und einen Deckputz mit Dabei wird eine durchgehende, mind. 20 mm breite Trenn-
Beschichtung (Farbanstrich). Die Gesamtschichtdicke des fuge zum Sichtbetonsockel ausgebildet. Die Trennung/
Putzsystems liegt durchschnittlich bei ca. 25 bis 40 mm. Entkoppelung unterhalb der Sockellinie wird durch den
Grundmauerschutz (Noppenbahn) gewährleistet.
Der horizontale Abschluss Aussenputz/Sichtbetonsockel
wird mit einem Putzabschlussprofil (mit Abtropfkante)
ausgebildet und soll den Materialwechsel abdecken.

Bild oben:
Entwässerungsrinne und Flachstahl roh,
Asphaltbelag.
Bild unten:
Entwässerungsrinne in Beton versetzt.

25
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

4.5 Sockelausbildung VAWD, Sockelelement


aus Glasfaserbeton (wärmegedämmt) mit
Anschluss an Perimeterdämmung

Klebemörtel

Fassadendämmplatte

Grundputz mit Bewehrung

Deckputz

Beschichtung (Farbanstrich)

Dämmstoffdübel

Dichtprofil
Mauerwerk

Sockelelement
mit Glasfaserbeton
mind. 20 mm

EPS
Gefälle mind. 1,5 %
Sockellinie

Asphaltbelag XPS

Fundationsschicht Abdichtung gem. SIA 271

Klebemörtel
auf Abdichtung
Bundstein
in Beton versetzt

Beton

Korrekter Bodenaufbau
gem. Norm SIA 318

Perimeterdämmplatte (XPS)
Drainagematte druckfest
mit Vlieskaschierung

26
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

4.5 Sockelausbildung VAWD, Sockelelement Geländeanschluss: Asphalt mit Bundstein 


aus Glasfaserbeton (wärmegedämmt) mit oder Metallabschluss
Anschluss an Perimeterdämmung Wird mit einem Asphaltbelag angeschlossen, sollte ein
Bei diesem Detail wird mit einem Sockelelement Bundstein gesetzt werden.
an die Wärmedämmung des Gebäudesockels (bauseitig
montierte Perimeterdämmung) angeschlossen. Auf der Bundsteine werden in Beton oder Mörtel versetzt.
Rohbauwand unterhalb der Sockellinie und im Spritz-
wasserbereich (bis ca. 0,30 m oberhalb der Sockellinie) Bei diesem Belagsanschluss (Asphaltbelag und Bund-
ist eine Abdichtung gemäss Norm SIA 271 angebracht. stein) wird eine durchgehende, mind. 20 mm breite Trenn-
fuge zum Sockelbereich ausgebildet. Die Trennung/Ent-
Das Sockelelement (Glasfaserbeton mit Wärmedämmung koppelung unterhalb der Sockellinie wird durch den Grund-
EPS/XPS) wird mit einem geeigneten Klebemörtel auf mauerschutz (Noppenbahn) gewährleistet.
den Untergrund aufgeklebt und zusätzlich mechanisch
befestigt. Die Verklebung erfolgt vollflächig oder im Rand-
/Streifenverfahren. Um eine Auffeuchtung in der Kleber-
ebene zu verhindern, muss am unteren Rand ein durch-
gehender Klebewulst aufgetragen werden.

Um Wärmebrücken zu vermeiden, muss mit dem Sockel-


element «unten» lückenlos an die Perimeterdämmung
angeschlossen werden.

Mit den Putzschichten wird «oben» ans Sockelelement


(Glasfaserbeton) angeschlossen.

Der Putzanschluss an das GFB-Sockelelement wird durch


das Versetzen eines Dichtprofiles getrennt ausgebildet.

Bild oben:
Bundstein in Beton versetzt, Asphaltbelag.
Bild unten:
Bundstein bei Geländeübergang.

27
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

4.6 Sockelausbildung VAWD mit Sockelblech


und Aufsteckprofil

Klebemörtel

Fassadendämmplatte

Grundputz mit Bewehrung

Deckputz

Beschichtung (Farbanstrich)

Aufsteckprofil Mauerwerk

Sockelblech

Gefälle mind. 1,5 %


Sockellinie
Deckbelag Rundkies

Wassergebundene Schicht
Beton

Temporäre
Gefälle mind. 1,5 % Abschalung

Korrekter Bodenaufbau Abdichtung gem. SIA 271


gem. Norm SIA 318
Klebemörtel
auf Abdichtung

Drainagematte druckfest Sockeldämmplatte

Perimeterdämmplatte (XPS)

28
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

4.6 Sockelausbildung VAWD mit Sockelblech Geländeanschluss: Kiesbelag


und Aufsteckprofil Vor dem Einbau der wassergebundenen Schicht wird
Bei diesem Detail wird mit der Sockeldämmplatte temporär eine Abschalung montiert, so dass der Abstand
an die Wärmedämmung des Gebäudesockels (bauseitig nach Einbau und Entfernen der Abschalung ca. 50 mm be-
montierte Perimeterdämmung) angeschlossen. Auf der trägt.
Rohbauwand unterhalb der Sockellinie und im Spritzwas-
serbereich (bis ca. 0,30 m oberhalb der Sockellinie) ist Mit dem Deckbelag (z. B. 4/8 mm Rundkorn-Deckkies) wird
eine Abdichtung gemäss Norm SIA 271 angebracht. (dann) bis an das Sockelblech angeschlossen.

Auf die Sockeldämmplatte wird ein Sockelblech aufge- Der Randanschluss kann auch mit Flachdachrinnen oder
klebt. Der Klebstoff wird dabei vertikal aufgetragen, da- mittels Bundstein (gemäss Skizze 4.5) erstellt werden.
mit allenfalls anfallende Feuchtigkeit auf der Rückseite
des Bleches nach unten entweichen kann.

Zur Aufnahme des Aufsteckprofiles steht der «obere» Ab-


schluss (mit Abbug) einige Millimeter von der Dämmplat-
te ab.

Das Aufsteckprofil wird (unter Einhaltung einer Bewegungs-


distanz «Pufferzone») auf den Blechsockel aufgesteckt,
aufgeklebt und mittels des integrierten Gittergewebe-
streifens in die Grundputzschicht der VAWD eingebettet.

Mit dem Profil wird eine Entkoppelung der Putzschichten


zum Blechsockel hergestellt und zusätzlich eine Abtropf-
kante ausgebildet.

Bild oben:
Abschalung der wassergebundenen
Schicht als Fassadenschutz für den Einbau.
Bild unten:
Abstreuung der wassergebundenen
Schicht mit Schotter Korngrösse 6 /11 mm.

29
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

4.7 Sockelausbildung VAWD, Sockelschutzblech


mit Anschluss an Balkon  /   Terrassenboden

Fassadendämmplatte

Klebemörtel

Grundputz mit Bewehrung

Deckputz

Beschichtung (Farbanstrich)
Stecknutschnitt

Sockelschutzblech

mind. 10 mm
Kapillarschnitt
Gefälle Sockellinie
Klebemörtel

Holzdeck auf Abdichtung

Keil

Abdichtung gem. SIA 271

Gefälle mind. 1,5 %

30
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

4.7 Sockelausbildung VAWD, Anschluss Balkon und Terrasse: Holzdeck auf Rost
Sockelschutzblech mit Anschluss Holzdecks werden in der Regel auf meist lose, allenfalls
an Balkon  /   Terrassenboden fixiert verlegte Roste montiert.
Bei diesem Detail muss vor der Montage der VAWD
die Abdichtung laut Norm SIA 271 mind. 120 mm über OK Die Unterlage (Betonplatte) sowie das Holzdeck müssen
Deckbelag vorliegen. mindestens ein Gefälle von 1,5 % in Richtung Entwässe-
rung aufweisen (Norm SIA 271).
Die Sockeldämmplatte wird inkl. Anpassen an den Boden/
Wandanschluss (Kehle) mit geeignetem Kleber auf die Zu allen angrenzenden Bauteilen ist ein Abstand von
Abdichtung geklebt. mind. 10 mm auszubilden.

Als Spritzwasserschutz wird ein Sockelschutzblech mon-


tiert (gem. 2.5.2 Sockelschutzblech).

Es werden dabei alle Putzschichten mittels Stecknut-


schnitt getrennt. Die «obere» Abkantung des Bleches als
auch die Ausbildung der Stecknut sind mit einem Gefälle
von mind. 5° nach aussen auszubilden. Die Schnittbreite
ist der verwendeten Blechstärke anzupassen. Offene Fuge zur Fassade in Längs- und in Stossrichtung.

Vor der Montage des Sockelschutzbleches wird ein Kapil-


larschnitt ausgeführt. In diesem Fall wird der Kapillar-
schnitt ca. 25 mm oberhalb der Sockellinie ausgeführt.

Die Schutzbeschichtung wird vom Kapillarschnitt bis auf


die Abdichtung des Balkon-/Terrassenbodens (Abdich-
tung gem. Norm SIA 271) geführt.

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SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

4.8 Sockelausbildung VAWD mit Putzstreifen


(Z-Blech) an Terrassenboden

Klebemörtel

Fassadendämmplatte

Grundputz mit Bewehrung

Deckputz

Beschichtung (Farbanstrich)

Putzabschlussprofil
Dichtband
Putzstreifen
Dämmplatte (XPS)
mind. 10 mm
Gefälle mind. 1,5 % Sockellinie Abdichtung gem. SIA 271

Plattenbelag Klebemörtel
auf Abdichtung
Stelzlager
Keil

Wärmedämmung
Gefälle mind. 1,5 % (Flachdach)

Dampfbremse

32
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

4.8 Sockelausbildung VAWD mit Putzstreifen Anschluss Balkon und Terrasse: Plattenbelag auf
(Z-Blech) an Terrassenboden Stelzlager
Bei diesem Detail müssen vor der Montage der Voraussetzung für das Verlegen von Plattenbelag auf
VAWD alle Schichten der Flachdachdämmung und Ab- Stelzlager ist eine genügende Tragkraft des nach Norm
dichtungen inklusive Aufbordung laut Norm SIA 271 min- SIA 271 abgedichteten Untergrundes.
destens 120 mm über OK Deckbelag aufgetragen sein.
Das Gefälle der tragenden Schicht (Abdichtung auf Däm-
Die Montage des Putzstreifens (Z-Blech) und der darun- mung) sowie der Plattenbelag müssen mindestens ein
terliegenden Dämmplatte (XPS) wird in der Regel vom Gefälle von 1,5 % in Richtung Entwässerung aufweisen
Spengler- oder Flachdachunternehmer ausgeführt. (Norm SIA 271).

Durch die Montage des Putzstreifens wird in der Dämm- Zu allen angrenzenden Bauteilen ist ein Abstand von
plattenebene der VAWD eine «horizontale» Trennung/ mind. 10 mm auszubilden.
Entkoppelung ausgebildet. Diese Trennung erfolgt ther-
misch getrennt und im Gefälle.

Anschliessend wird mit der Fassadendämmplatte ober-


halb des Putzstreifens inklusive Anpassen an dessen
Profilform (im Gefälle) angeschlossen.

Der Anschluss an den Putzstreifen erfolgt durch das Aus-


bilden einer Bewegungsfuge (Anschlussfuge Dichtband
und Putzabschlussprofil).

Offene Fuge zur Fassade mit Distanzhalter.

33
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

5 ANHANG

Bauprogramm und Verantwortlichkeiten


Abläufe zwischen den Arbeitsgattungen «Äussere Verputzarbeiten»
bzw. «Verputzte Aussenwärmedämmungen» und den anderen
zur Ausbildung dieser Zone erforderlichen Arbeitsgattungen sind
von der Bauleitung zu koordinieren und abzustimmen, damit
eine optimale technische und gestalterische Lösung ermöglicht wird.

Pflichten des Bauherrn/Bauleiters Pflichten der Unternehmer

Gemäss Norm SIA 118/243, Allgemeine Bedingungen


für verputzte Aussenwärmedämmungen
• Festlegung der Sockellinie • Prüfung des Untergrundes bezüglich Eignung für die
• Überprüfung der Toleranzen des Untergrundes weiteren Arbeiten (Feuchtigkeit, Tragfähigkeit,
• Ergänzung der Schutzbeschichtung im Erdreich Verunreinigungen usw.
bis zur Sockellinie • Kontrolle der Masstoleranzen usw. des vorgängig
• Kontrolle bei Schnittstellen zwischen zwei Werken ausgeführten Untergrundes in Zusammenarbeit mit
der Bauleitung

Gemäss Norm SIA 118/318, Allgemeine Bedingungen


für Garten- und Landschaftsbau
• Stellt dem Unternehmer die erforderlichen Ausfüh- • Informiert den Bauherrn über Zustand und Eignung
rungsunterlagen und Werkpläne zur Verfügung des vorhandenen Bodens für die vorgesehene
• Markiert im Gelände, wo für die Ausführung notwen- Verwendung
dig, die Hauptachsen, Grenzen und Nivellierungs- • Gibt dem Bauherrn Rechenschaft ab über die
fixpunkte Verwendung von bauseits vorhandenen Materialien

Gemäss Norm SIA 118/271, Allgemeine Bedingungen


für Abdichtungen von Hochbauten
• Erstellen der Konzepte für Nutzung und Sicherheit, • Prüfung des Untergrundes und des verlangten
Entwässerung, Luftdichtung, Abdichtung und Wärme- Gefälles unter Mitwirkung des Bauherrn und
dämmung, Unterhalt Information über die Konsequenzen von allenfalls
• Festlegung der Anforderungen für alle Schichten des nicht ausreichendem Gefälle
Abdichtungssystems • Durchführung der Feuchtemessungen des Unter-
• Bauphysikalische und statische Nachweise und grundes bei Systemen im Verbund
Berechnungen
• Bemessung der Dachentwässerung
• Mitwirkung bei der Prüfung des zugewiesenen
Untergrundes durch den Unternehmer

34
SMGV Merkblatt «Projektierung und Ausführung von Aussenputzen und der verputzten Aussenwärmedämmung im Sockelbereich»

6 Publikationen

Normen Merkblätter

Norm SIA 118 Allgemeine Bedingungen für Bauarbeiten SMGV Instandhaltungsanleitung, Beschichtungen und
Norm SIA 118/242 Allgemeine Bedingungen für Verputze auf Fassaden und Aussenwärmedämmung
Verputz- und Trockenbauarbeiten (2008)
Norm SIA 242 Verputz- und Trockenbauarbeiten SMGV Merkblatt, Renovation und Aufdoppelung von
verputzten Aussenwärmedämmungen (2010)
Norm SIA 118/243 Allgemeine Bedingungen für
verputzte Aussenwärmedämmungen SMGV Merkblatt, Planung und Ausführung von Trenn-
schnitten, Bewegungsfugen und Schattenfugen (2006)
Norm SIA 243 Verputzte Aussenwärmedämmungen
SMGV Merkblatt, Ausblühungen an Bauteilen, deren
Norm SIA 118/244 Allgemeine Bedingungen für
Erkennung und Entfernung (1999)
Kunststeinarbeiten
SMGV Merkblatt, Risse in Verputzen und Beschichtun-
Norm SIA 244 Kunststeinarbeiten – Beläge,
gen
Bekleidungen und Werkstücke
SMGV Merkblatt, Haftschichten (2003)
Norm SIA 118/246 Allgemeine Bedingungen für
Natursteinarbeiten SMGV Merkblatt, Putzträger, Putzbewehrungen und
Putzbrücken (2000)
Norm SIA 246 Natursteinarbeiten – Beläge,
Bekleidungen und Werkstücke Einbau und Verputzen von extrudierten Polystyrol-
Hartschaumplatten (2004)
Norm SIA 118/248 Allgemeine Bedingungen für
Plattenarbeiten, Beläge und Bekleidungen mit Keramik, suissetec Merkblatt, Fassadenanschlüsse mit Sockel-
Glas und Asphalt schutzblechen (September 2017)
Norm SIA 248 Plattenarbeiten Beläge und Bekleidun- Europäischer Fachverband für Putzprofilhersteller,
gen mit Keramik, Glas und Asphalt Merkblatt für Planung und Anwendung von metalli-
schen Putzprofilen im Aussen- und Innenbereich
Norm SIA 270 Abdichtungen und Entwässerungen,
allgemeine Grundlagen und Schnittstellen SPV Merkblatt, Bodenbelagskonstruktionen mit
Keramikplatten ausserhalb von Gebäuden, lose Verle-
Norm SIA 271 Abdichtungen von Hochbauten
gung
Norm SIA 272 Abdichtungen und Entwässerungen von
SPV Merkblatt, Bodenbelagskonstruktionen mit
Bauten unter Terrain und im Untertagbau
Keramikplatten ausserhalb von Gebäuden, Verlegung
Norm SIA 118/274 Allgemeine Bedingungen für im Verbund
Abdichtungen von Fugen in Bauwerken
SPV Merkblatt, Bodenbelagskonstruktionen mit
Norm SIA 274 Abdichtungen von Fugen in Bauwerken Keramikplatten ausserhalb von Gebäuden, Treppenbe-
Norm SIA 118/318 Allgemeine Bedingungen für läge
Garten- und Landschaftsbau Wegleitung zur Norm SIA 271, Abdichtungen von
Norm SIA 318 Garten- und Landschaftsbau Hochbauten (Gebäudehülle Schweiz, suissetec,
Norm SN 640 481 a Natursteinpflasterbeläge für Pavidensa, SFG/ASVE 2011)
Grosspflastersteine und Schalensteine
Norm SN 640 482 Natursteinpflasterbeläge Klein-
pflastersteine
Norm SN 640 485 Ausführungsvorschriften für
Pflästerungen

35
Art.-Nr. 2957

Impressum
Redaktion:
GTK/G, Gemeinsame Technische Kommission für das Gipsergewerbe, SMGV
Dieses Merkblatt wurde durch die Mithilfe folgender Verbände ermöglicht:
Jardin Suisse, Unternehmerverband Gärtner Schweiz
SPV, Schweizerischer Plattenlegerverband
suissetec, Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband
Fotos: GTK/G, Jardin Suisse, suissetec, Protektor Profil GmbH, APU AG
Gestaltung: Lieber + Partner, Zürich
Im Auftrag des SMGV. Merkblatt Stand November 2017, © SMGV

SMGV Schweizerischer Maler- und Gipserunternehmer-Verband


Grindelstrasse 2, Postfach, CH-8304 Wallisellen
www.smgv.ch, Telefon +41 (0)43 233 49 00

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