Standards Im Umgang Mit Kindeswohlgefaehrdung
Standards Im Umgang Mit Kindeswohlgefaehrdung
Standards Im Umgang Mit Kindeswohlgefaehrdung
2017
Der Bürgermeister
-Fachdienst Jugend und Soziales-
1
Inhalt
Abkürzungsverzeichnis.........................................................................................................5
Einleitung ...............................................................................................................................6
1. Definitionen ........................................................................................................................7
1.1 Vernachlässigung ...........................................................................................................7
1.1.1 Geringgradige Vernachlässigung.............................................................................7
1.1.2 Mittelgradige Vernachlässigung ...............................................................................7
1.1.3 Hochgradige Vernachlässigung ...............................................................................7
1.2 Körperliche Misshandlung ..............................................................................................7
1.2.1 Geringgradige Misshandlung ...................................................................................8
1.2.2 Mittelgradige Misshandlung .....................................................................................8
1.2.3 Hochgradige Misshandlung .....................................................................................9
1.3 Seelische Misshandlung.................................................................................................9
1.3.1 Geringgradige seelische Misshandlung ...................................................................9
1.3.2 Mittelgradige seelische Misshandlung ................................................................... 10
1.3.3 Hochgradige seelische Misshandlung ................................................................... 10
1.4 Sexueller Kindesmissbrauch ........................................................................................ 10
1.4.1 Geringgradiger sexueller Kindesmissbrauch ......................................................... 10
1.4.2 Mittelgradiger sexueller Kindesmissbrauch ........................................................... 11
1.4.3 Hochgradiger sexueller Kindesmissbrauch ............................................................ 11
1.5 Erwachsenenkonflikte um das Kind.............................................................................. 11
2. Eingang einer Meldung über eine mögliche Kindeswohlgefährdung (KWG) und
Kriterien – erste Risikoeinschätzung (Dringlichkeit) ........................................................ 12
2.1 Aufnahme der Meldung und erste Einschätzung .......................................................... 12
2.2 Gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung .......................................... 16
2.3 Einschätzung zur Problemwahrnehmung und Veränderungsbereitschaft .................... 18
3. Kontaktaufnahme zu den Erziehungsberechtigten und dem Kind -zweite
Risikoeinschätzung (Sicherheit) ........................................................................................ 19
3.1 Keine Gefährdung ........................................................................................................ 19
3.2 Keine Gefährdung, aber Unterstützungsbedarf ............................................................ 19
3.3 Geringe Gefährdung..................................................................................................... 19
3.4 Mittelgradige Gefährdung ............................................................................................. 20
3.5 Hochgradige Gefährdung ............................................................................................. 21
3.6 Dokumentation der zweiten Risikoeinschätzung .......................................................... 22
2
4. Weiteres Vorgehen nach dem ersten persönlichen Kontakt ....................................... 23
5. Fortschreitende Begleitung und Betreuung von KWG-Fällen ..................................... 23
6. Zuständigkeitswechsel und Weitergabe von Daten an öffentliche Jugendhilfeträger
bei KWG ................................................................................................................................ 24
7. Datenschutz ..................................................................................................................... 24
8. Dokumentation ................................................................................................................. 24
9. Strafanzeige durch den FD Jugend bei KWG ................................................................ 24
10. Umgang mit KWG bei Familien, die im Rahmen von HzE betreut werden ................ 24
11. Beantragung von Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) ......... 25
Anlagen................................................................................................................................. 26
Anlage 1a: Meldebogen „Kindeswohlgefährdung“ .............................................................. 26
Anlage 1b: Kindeswohlgefährdungs-Meldebogen Häusliche Gewalt ................................. 32
Anlage 1c: Fragen- und Handlungskatalog „Häusliche Gewalt“ ......................................... 36
Anlage 1d: Einschätzungsbogen bei Häuslicher Gewalt .................................................... 37
Anlage 2a: Informationen der in Lehrte tätigen Hebammen zu Kindern unter einem Jahr . 40
Anlage 2b: Prüfbogen / Zweite Risikoeinschätzung zur Kindeswohlgefährdung ................ 46
Anlage 3: Schreiben an SB/EB nach Eingang einer KWG-Meldung .................................. 64
Anlage 4: Einverständniserklärung/Schweigepflichtsentbindung ....................................... 66
Anlage 5: Mitteilung wegen Verdacht auf Kindeswohlgefährdung ...................................... 67
Anlage 6: Kooperationsvereinbarung zwischen der Region Hannover und dem KKH auf
der Bult Hannover .............................................................................................................. 68
Anlage 7: Kooperationsvereinbarung zwischen Region Hannover und Landeshauptstadt
Hannover............................................................................................................................ 72
Anlage 8: Kooperationsvereinbarung FD Jugend der Stadt Lehrte und
Sozialpsychiatrischer Dienst (SpDi) der Region Hannover auf der Grundlage der ............ 81
Anlage 9: Kooperationsvereinbarung zwischen der Drogenberatung Lehrte e. V. und dem
Fachdienst Jugend der Stadt Lehrte .................................................................................. 95
Anlage 10: Schutzvereinbarung zur Sicherstellung des Kindeswohls ................................ 98
Anlage 11: Antrag/Anregung an das Familiengericht ....................................................... 100
Anlage 12: Inobhutnahme gem. §42 SGB VIII ................................................................. 103
Anlage 13: Aufhebung der Inobhutnahme ........................................................................ 107
Anlage 14: Vereinbarung zwischen den örtlichen Trägern der öffentlichen Jugendhilfe in
der Region Hannover (Zuständigkeitswechsel/Fallübergabe) .......................................... 108
Anlage 15: Datenschutz ................................................................................................... 112
Anlage 16: Rahmenvereinbarung zur Sicherstellung des Schutzauftrages gem. § 8a SGB
3
VIII sowie zur Sicherstellung des Tätigkeitsausschlusses einschlägig vorbestrafter
Personen gem. § 72a SGB VIII (inklusive Anlagen) ......................................................... 113
Anlage 17: Indikatorenliste zur Risikoeinschätzung bei Verdacht auf
Kindeswohlgefährdung durch riskanten Alkoholkonsum .................................................. 141
Anlage 18: Besonderheiten in Fällen von (Vermutung auf) sexuellen/(m) Missbrauch .... 143
Anlage 19: Umgang mit Fällen von (Vermutung auf) sexuellen Missbrauch .................... 144
Anlage 20: Symptome und emotionale Reaktionen nach sexuellem Missbrauch in
verschiedenen Altersphasen bei Opfern .......................................................................... 145
Anlage 21: Fachberatungsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und jungen
Frauen .............................................................................................................................. 147
Anlage 22: Ambivalenz des Opfers bei SKM.................................................................... 148
Anlage 23: Ausführungen zum Opferentschädigungsgesetz............................................ 149
Anlage 24: Benutzeranleitung zur gesicherten Datenübermittlung ................................... 152
Anlage 25: Auswahl von Kooperationspartnern ............................................................... 156
Quellenangaben ................................................................................................................. 159
Verfasserinnen und Verfasser .......................................................................................... 159
4
Abkürzungsverzeichnis
5
Einleitung
Nach § 1 Abs. 2 SGB VIII in Verbindung mit Artikel 6 Abs. 2 des Grundgesetzes sind Pflege
und Erziehung der Kinder das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen
obliegende Pflicht. Allgemeine Aufgabe der Jugendhilfe ist es nach § 1 Abs. 3 Nr. 3 SGB VIII,
Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen.
Im Rahmen des Kinderschutzes fällt dem zum 01.10.2005 eingeführten § 8a SGB VIII eine
zentrale Rolle zu. Er konkretisiert den Schutzauftrag der Jugendhilfe und basiert auf dem
staatlichen Wächteramt, welches sich aus Artikel 6 Abs. 2 Satz 2 des Grundgesetzes und
dem § 1 Abs. 2 Satz 2 des SGB VIII ergibt. Es verpflichtet die Jugendhilfeträger in jedem
Einzelfall, beim Vorliegen gewichtiger Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung (KWG)
das Gefährdungsrisiko im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte einzuschätzen und die
Erziehungsberechtigten und Kinder dabei einzubeziehen, soweit hierdurch nicht der
wirksame Schutz des Kindes in Frage gestellt wird. Zudem verpflichtet der § 8a SGB VIII zur
Abwendung der Gefährdung Erziehungsberechtigten Hilfen bei Geeignetheit und
Notwendigkeit konkret anzubieten, andernfalls das Familiengericht anzurufen. Zwischen den
öffentlichen und den freien Jugendhilfeträgern sind Vereinbarungen zu schließen, die
sicherstellen, dass beide dem Kinderschutz verpflichtet sind und diesen wahrnehmen. Bei
Bekanntwerden gewichtiger Anhaltspunkte für Kindeswohlgefährdung sind auch öffentliche
Jugendhilfeträger untereinander verpflichtet, die notwendigen Daten zur Wahrnehmung des
Schutzauftrags mitzuteilen.
Diese rechtlichen Vorschriften wurden vor dem Hintergrund einiger tragischer Fälle, bei
denen Kinder in der Bundesrepublik Deutschland zu Tode kamen bzw. schwersten
Misshandlungen ausgesetzt waren, in das Kinder- und Jugendhilfegesetz eingeführt, zudem
trat zum 01.01.2012 das Bundeskinderschutzgesetz in Kraft. Hieraus resultieren zahlreiche
Kooperationsvereinbarungen zwischen der Jugendhilfe und verschiedenen
„Geheimnisträgern“ bei Kindeswohlgefährdung (Ärzte und Ärztinnen, Psychologinnen und
Psychologen, Therapeutinnen und Therapeuten, Lehrkräfte, Ehe-, Familien- und
Erziehungsberaterinnen etc.). Aktuell gibt es Bestrebungen des Gesetzgebers, diesen
Personenkreis in geeigneter Weise an der Gefährdungseinschätzung zu beteiligen.
Innerhalb des Fachdienstes Jugend der Stadt Lehrte sind in erster Linie die Fachkräfte der
Sozialen Dienste verpflichtet, den gesetzlich vorgeschriebenen Schutzauftrag bei
Kindeswohlgefährdung wahrzunehmen und diesen in konkrete sozialarbeiterische
Handlungsschritte umzusetzen. Für seinen speziellen Bereich hat das Team des ASD in
einer Arbeitsgruppe die bisherigen verpflichtenden Handlungsrichtlinien überarbeitet und
neu konzipiert, sie haben eine bindende Verpflichtung für jede einzelne Fachkraft und das
Gesamtteam und sichern bei Einhaltung der einzelnen Schritte das fachliche Handeln ab.
Neben den eigentlichen Handlungsrichtlinien, die nur den ersten Teil der Standards
umfassen, sind zahlreiche Anlagen enthalten, die es im Kontext zum Umgang mit
Kindeswohlgefährdung zu beachten gilt und die einheitlich an einer Stelle aufgeführt werden
sollten. Es sind beispielsweise zahlreiche Kooperationsvereinbarungen mit anderen
Institutionen angefügt, die für den ASD relevant sind. In den vorliegenden Standards werden
parallel die Begriffe „Fachdienst Jugend“ als auch „Jugendamt“ benutzt, da letzterer in
unterschiedlichen Gesetzen (SGB VIII, BGB etc.) verankert ist.
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1. Definitionen
1.1 Vernachlässigung
Hiermit ist die (ausgeprägte, d.h. andauernde oder wiederholte) Beeinträchtigung oder
Schädigung der Entwicklung von Kindern durch die Eltern gemeint aufgrund unzureichender
Pflege und Kleidung, mangelnder Ernährung und gesundheitlicher Fürsorge, zu geringer
Beaufsichtigung und Zuwendung, unzureichendem Schutz vor Gefahren sowie nicht
hinreichender Anregung und Förderung motorischer, geistiger, emotionaler und sozialer
Fähigkeiten.
8
Kindes der mittelgradigen Körperverletzung zugeordnet werden. Wie bereits ausgeführt
fallen sehr oft auftretende Züchtigungsmaßnahmen der geringgradigen körperlichen Gewalt,
die eine allgemeine Erziehungshaltung widerspiegeln, ebenfalls unter die Kategorie der
mittelgradigen körperlichen Kindesmisshandlung, auch wenn keine äußeren und inneren
Verletzungen auftreten.
11
2. Eingang einer Meldung über eine mögliche Kindeswohlgefährdung
(KWG) und Kriterien – erste Risikoeinschätzung (Dringlichkeit)
Bei nicht anonymisierten schriftlichen KWG-Meldungen von außerhalb (gilt nicht bei
Polizeimeldungen) erfolgt eine schriftliche Rückmeldung per Anlage 5.
Bei mündlichen KWG-Meldungen erfolgt eine Erläuterung zur weiteren Vorgehensweise
direkt.
Nach Sammlung der Informationen nimmt die Sozialarbeiterin bzw. der Sozialarbeiter eine
erste Gefährdungseinschätzung bezüglich der gewichtigen Anhaltspunkte für eine mögliche
Kindeswohlgefährdung vor. Hierbei sollen bei Kindern unter einem Jahr auch die
Informationen der Familienhebammen (Anlage 2a) Berücksichtigung finden.
In einzelnen Ausnahmefällen des Verdachts hochgradiger KWG kann es notwendig sein,
nach entsprechenden Meldungen bereits vor dem Hausbesuch bei der Familie ohne
Entbindung von der Schweigepflicht Informationen z.B. bei einer Schule oder Kita
einzuholen.
Die Eingangsmeldungen sollen grundsätzlich im Hinblick auf „gewichtige Anhaltspunkte“ mit
der Beispielliste unter Punkt 2.2 abgeglichen werden. Die wahrgenommenen Anhaltspunkte
werden von der Erstkraft konkretisiert. Anschließend bewertet sie diese gemeinsam mit der
Co-Betreuung (ggf. Risikoeinschätzungsbogen Anlage Nr. 2b einsetzbar).
Bei akuten Suizidäußerungen eines Elternteils bzw. einer Erziehungsperson ist im Kontext
zur KWG- Einschätzung durch den ASD der Sozialpsychiatrische Dienst einzuschalten.
(siehe im Anhang Anlage 8). Sollte dieser nicht erreicht werden können, muss zur Abklärung
ein Notarzt gerufen werden.
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Eine Sonderregelung nimmt der Umgang mit Unbegleiteten Minderjährigen Ausländern bzw.
Flüchtlingen (UMA/UMF) im Rahmen der ASD Arbeit ein. UMA/UMF werden zunächst für
den gesamten Bereich der Stadt Lehrte durch eine Fachkraft gem. § 42,42a SGB VIII in
Obhut genommen. Es schließt sich ein Erstgespräch unter Einsatz eines Diagnostikbogens
an, bei dem u.a. die möglichen Verwandtschafts- bzw. Bekanntschaftsverhältnisse in
Deutschland lebender Personen und deren Geeignetheit als gegebenenfalls aufnehmende
Personen geprüft werden. Durchgängig findet in diesem Zusammenhang eine Bewertung
statt, ob die Aufnahme für den/die UMA/UMF bei einer potentiell geeigneten Person für
ihn /sie mit einer Kindeswohlgefährdung verbunden wäre. Es wird geprüft, ob Hinweise u.a.
auf Kinderhandel, finanzielle Bereicherung durch Erwachsene, Kinderpornographie,
Zwangsverheiratung, Vernachlässigung sowie psychische, physische oder sexuelle
Gewaltausübung bestehen.
Alternativ wird eine geeignete Einrichtungswohnform ausgesucht, das Ruhen der elterlichen
Sorge sowie die Einrichtung einer Vormundschaft beim Amtsgericht beantragt und ggfs. eine
Vormundschaft eingerichtet (Weitere Ausführungen dazu befinden sich in dem Leitfaden
„Umgang mit Unbegleiteten Minderjährigen Ausländern/Flüchtlingen“).
Die Eltern sollten in dieser aktuellen Situation nicht über den Verdacht der sexuellen
Misshandlung angesprochen werden, genauso wenig sollte man eine Erklärung seitens der
Eltern einfordern. Es empfiehlt sich in der Folge, die Kooperationswilligkeit der Eltern zu
erhöhen und mit den Eltern verbindliche Absprachen, Vereinbarungen sowie eine
Schweigepflichtsentbindung aufzunehmen. Notfalls muss weitergehende Hilfe organisiert
(z.B. Inobhutnahme) und das Kind zu einer Beratungsstelle (Weißer Ring, Violetta, Region
Hannover, Anstoß) begleitet werden. Zu beachten ist in dieser Phase, dass sich eine
spezialisierte Beratungsstelle wie Violetta an einer „Aufdeckungsarbeit des Verdachts auf
sexuelle Kindesmisshandlung“ erst beteiligt, wenn sich das Kind/die Jugendliche in einem
geschützten Rahmen befindet. Möglicherweise muss nach eingehender Prüfung und unter
Beteiligung des Kindes bzw. der Jugendlichen die Polizei und das Familiengericht
eingeschaltet werden. Auch die MHH kann zur Beweissicherung herangezogen werden
(siehe Anlage 25).
In der Regel ist davon auszugehen, dass Kinder sich sexuelle Übergriffe nicht ausdenken.
Um Vertrauen zum Kind aufzubauen, ist es wichtig, dieses entscheiden zu lassen, wann, mit
wem und worüber es sprechen will. Es ist notwendig dem Kind Sicherheit zu vermitteln und
zu verdeutlichen, dass allein der Täter die Verantwortung trägt. Die Bedürfnisse, Gefühle und
Wünsche des Kindes erfordern besondere Aufmerksamkeit.
Wenn KWG- Anhaltspunkte in einem laufenden ASD bzw. SD Fall bekanntwerden, bedarf
es einer Klärung, wer die Federführung hat. Die Sachgebietsleitung wird in jedem Fall über
die KWG Meldung und über die Entscheidung, wer die Federführung hat, von der ASD
Kollegin/vom ASD Kollegen informiert.
Familiäre Situation
- Obdachlosigkeit (Familie bzw. Kind lebt auf der Straße)
- Einkommen deckt Basisbedürfnisse der Familie nicht ab, Geld wird für Alkohol/Drogen
ausgegeben
- Kleinkind wird häufig oder über einen langen Zeitraum außerhalb oder innerhalb der
Wohnung unbeaufsichtigt oder in Obhut offenkundig ungeeigneter oder fremder
Personen gelassen
- Kind wird zur Begehung von Straftaten oder sonstiger verwerflicher Taten eingesetzt
(z.B. Diebstahl, Bettelei)
- Desintegration im sozialen Umfeld, keine familiale Anbindung
- Offenkundige Überforderung der Eltern
- Gezieltes Verbergen des Aufenthaltsortes der Familie
Wohnsituation
- Wohnung ist stark vermüllt, völlig verdreckt oder weist Spuren äußerer
Gewaltanwendung auf (z.B. stark beschädigte Türen)
- Nichtbeseitigung von erhebliche Gefahren im Haushalt (z.B. durch defekte Stromkabel
oder Steckdosen, Herumliegen von „Spritzbesteck“, Zugänglichkeit des Kindes zu
Medikamenten/Alkohol)
- Das Fehlen von eigenem Schlafplatz ( fehlendes Bett oder Matratze, fehlende Decken
zum Schutz vor Kälte, nasser, muffiger Schlafplatz ) bzw. von jeglichem Spielzeug des
Kindes, nicht kindgerecht ausgestattetes Zimmer
- Mangelnde Hygiene des Ess- und Kochgeschirrs
Problemakzeptanz
- Sehen die EB und das Kind selbst ein Problem oder ist dies weniger oder gar nicht
der Fall?
Problemkongruenz
- Stimmen die EB und die beteiligten Fachkräfte in der Problemwahrnehmung überein
oder ist dies weniger oder gar nicht der Fall?
Hilfeakzeptanz
- Sind die betroffenen EB und das Kind bereit, die ihnen gemachten Hilfsangebote
anzunehmen und zu nutzen oder ist dieses weniger oder gar nicht der Fall?
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3. Kontaktaufnahme zu den Erziehungsberechtigten und dem Kind -zweite
Risikoeinschätzung (Sicherheit)
Das Anschreiben soll spätestens eine Woche vor dem angekündigten Hausbesuch, der
innerhalb von drei Wochen nach Eingang der KWG-Meldung erfolgen soll, abgesandt
werden.
Zum Hausbesuch sollte die Schweigepflichtentbindung (siehe Anlage Nr. 4) und
gegebenenfalls ein HzE- Antrag mitgenommen werden.
Der Hausbesuch dient dazu, weitere Information zu sammeln und sich ein Bild zur
Gesamtsituation der Familie zu verschaffen. Direkter Kontakt zum betreffenden Kind muss
dabei gegeben sein. Der Anlass des Besuches sowie die Arbeitsweise und der gesetzliche
Auftrag des FD Jugend werden der Familie erklärt. Es ist darauf hinzuweisen, dass die
Abschätzung des Gefährdungsrisikos im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte zu erfolgen
hat (z.B. Kinderarzt, Familienhebamme, Erzieherin der Kita).
In diesem Zusammenhang wird auf die Informationen der Hebammen (Anlage 2a),
Kooperationsvereinbarungen und weiteren Empfehlungen zwischen dem FD Jugend und
dem Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover (Anlage Nr. 6), dem Team Sozialpädiatrie
und Jugendmedizin der Region Hannover (Anlage Nr. 7), dem Sozialpädiatrischen Dienst der
Region Hannover (Anlage Nr. 8) und der Drobel (Anlage Nr. 9) verwiesen, die u.a. im
medizinischen Kontext zu Kindesmisshandlung oder Vernachlässigung zum Tragen
kommen.
Im Zusammenhang mit körperlicher Misshandlung gibt es die Möglichkeit, unklare Befunde
bei Kindern vor Ort zu fotografieren (mit Einverständnis des/der Sorgeberechtigten) und die
entsprechenden Aufnahmen telemetrisch an das Institut für Rechtmedizin Hannover zu
übersenden. Von dort werden die schriftlichen und fotografischen Befunde (mit)beurteilt und
ggf. weitere Maßnahmen empfohlen. Über https://www.mh-hannover.de/kinderschutz.html
oder https://cryptshare.mh-hannover.de/Start (Benutzeranleitung zur gesicherten
19
Datenübermittlung siehe Anlage Nr. 24).
Es wird themenspezifisch eine Risikoeinschätzung vorgenommen. Im Anschluss wird ein
schriftlicher Vermerk (siehe hierzu 3.6) gefertigt, gegebenenfalls wird eine
Schweigepflichtentbindung eingeholt.
Resultieren Unschlüssigkeiten aufgrund des Hausbesuchs oder der
Schweigepflichtentbindung, findet ein weiteres Gespräch mit der Familie statt. Hierzu wird
der zweite Prüfbogen zur Risikoeinschätzung von KWG angewandt. Beteiligte sollen zu
einem „runden Tisch“ eingeladen werden.
Der zweite Prüfbogen zur Risikoeinschätzung soll zudem angewandt werden, wenn es sich
um eine wiederholte KWG-Meldung handelt. Spätestens bei der dritten Meldung besteht
hierzu eine Verpflichtung. Dazu sollten die Beteiligten eingeladen werden.
Wenn in der Familie bereits eine HzE installiert ist, soll mit dem gesamten Helfersystem und
anderen möglichen Beteiligten ebenfalls der zweite Prüfbogen zur KWG-Risikoeinschätzung
zum Einsatz kommen.
Beim Ergebnis, dass eine geringe Gefährdung weiter besteht, werden Vereinbarungen zur
weiteren Zusammenarbeit (z.B. formlose Betreuung, Schutz des Kindes,
Vereinbarungen/Terminabsprache) getroffen. Je nach anderen Ergebnissen der zweiten
Gefährdungseinschätzung wird innerhalb der Gefährdungsgrade auf das weitere Vorgehen
verwiesen.
Der Anlass des Besuches sowie die Arbeitsweise und der gesetzliche Auftrag des FD
Jugend wird dem Kind und der Familie erklärt.
Mit den Erziehungsberechtigten und ggf. dem Kind wird eine gemeinsame Einschätzung zur
Gefährdung des Kindes vorgenommen. Gibt es eine Übereinstimmung in der Einschätzung
mit den EB, so ist ihnen eine Hilfe zur Erziehung gem. SGB VIII anzubieten. Im Folgenden
sollten die HzE Standards Anwendung finden. Darüber hinaus sollte eine
Schutzvereinbarung zur Sicherstellung des Kindeswohls entwickelt werden.
Stimmen die Einschätzungen nicht überein, so ist vom Gefährdungsgrad des Kindes
abhängig, wie im Einzelnen verfahren wird.
Der FD Jugend wendet sich an das Familiengericht (FAG) im Sinne des § 8a SGB VIII oder §
1666 BGB, wenn es für den Schutz des Kindes erforderlich ist. Dieses gilt zum Beispiel für
den Fall, dass die Personensorgeberechtigten oder Erziehungsberechtigen nicht bereit oder
in der Lage sind, bei der Abschätzung und Abwendung des Gefährdungsrisikos mitzuwirken.
Beim Familiengericht können richterliche Auflagen, z.B. Inanspruchnahme von Hilfen zur
Erziehung oder Sorgerechtseingriffe, beantragt werden. Des Weiteren ist im Einzelfall zu
prüfen, ob im Rahmen eines §1666 BGB Verfahrens auch ein Verfahren zur Regelung der
Umgangskontakte anzuregen ist. Wenn es für die Sozialarbeiterinnen bzw. Sozialarbeiter
vertretbar ist, kann das Kind bis zu einer gerichtlichen Klärung im Haushalt der Familie
verbleiben. Bis zur familiengerichtlichen Anhörung ist Kontakt zur Familie zu halten, um die
Situation des Kindes weiterhin beobachten und ggf. intervenieren zu können.
Besteht eine dringende Gefahr für das Wohlergehen des Kindes und kooperieren die
Sorgeberechtigten bzw. Erziehungsberechtigten nicht zum Schutz des Kindes, so ist das
Kind gem. § 42 SGB VIIII in Obhut zu nehmen.
Zum Schutz der Sozialarbeiterinnen bzw. der Sozialarbeiter und zur Durchsetzung der
Inobhutnahme kann in diesem Fall die Polizei hinzugezogen werden. Abhängig vom
Allgemeinzustand des Kindes ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Ein Inobhutnahmebescheid (siehe Anlage Nr. 12) ist den SB unmittelbar zuzustellen. Wurde
eine Inobhutnahme ausgesprochen, muss mit den SB das weitere Vorgehen erörtert werden.
Stimmen die SB der Inobhutnahme zu, ist mit ihnen in der Folge die Einleitung erzieherischer
Hilfen zu thematisieren. Stimmen die SB der Inobhutnahme nicht zu, ist das Familiengericht
sofort einzuschalten. Zuvor ist eine kollegiale Beratung in Anspruch zu nehmen (siehe auch
HzE-Standards).
Zu beachten ist im Falle der Inobhutnahme von Säuglingen bzw. deren Fremdunterbringung
nach entsprechenden familiengerichtlichen Beschlüssen, dass die zuständige Fachkraft des
ASD die Kollegin der „Frühen Hilfen“ informiert, damit dies im Kontext zu der Verteilung der
Begrüßungsbücher berücksichtigt wird.
Wer hat wann mit wem und wo gesprochen ? Was war der Grund des HB ?
Waren alle Kinder bei dem Hausbesuch anwesend, wenn nein, warum nicht ?
Was ist alles thematisch abgefragt worden ?
Die Haltung der sorge- bzw. erziehungsberechtigten Personen zu den aufgeführten Themen
Müssen Schweigepflichtentbindungen eingefordert werden ?
Eine Einschätzung und Bewertung im Hinblick auf die in der KWG-Meldung enthaltenen
Fragestellungen
22
Wurden Absprachen getroffen, wenn ja, welche ? Sind weitere Angebote, Hilfestellungen,
Beratungen oder Hausbesuche erforderlich ? Ansonsten ist zu dokumentieren, dass keine
weitere Kontaktaufnahme von Seiten des ASD zu der betreffenden Familie erfolgen wird.
Um die Sicherheit des Kindes im Haushalt der Eltern zu gewährleisten, wird mit der Familie
ein Schutzkonzept erarbeitet, in dem detaillierte Vereinbarungen festgehalten werden. Durch
entsprechende Kontrollen der ASD-Fachkraft oder beauftragten Person (z.B. SPFH) wird
überprüft, ob die Vereinbarungen eingehalten werden. Sollte dieses nicht der Fall sein, ist
das Gefährdungsrisiko erneut abzuschätzen und es sind entsprechende Maßnahmen zum
Schutz des Kindes einzuleiten. Ergibt die Überprüfung des Schutzkonzeptes, dass keine
erneuten Gefährdungen aufgetreten sind und die Situation des Kindes sich stabilisiert hat, ist
eine Aufrechterhaltung der Schutzvereinbarung nicht erforderlich und die Familie kann bei
Bedarf weiterhin formlos betreut werden. Schutzkonzepte sollen von allen Beteiligten
unterzeichnet werden und jeder Beteiligte erhält ein Exemplar in Kopie.
23
Wenn im Rahmen der Hilfeplanung oder durch gerichtliche Intervention eine dauerhafte
Fremdunterbringung des Kindes in einer Pflegefamilie oder Erziehungsstelle erfolgt, wechselt
die Zuständigkeit für die Betreuung des Kindes gem. den Standards zur Zusammenarbeit
zwischen ASD und PKD zu letzterem.
7. Datenschutz
In erster Linie sollen die Datenschutzbestimmungen der Rahmenvereinbarung der Region
zur Anwendung kommen (siehe Anlage Nr. 15).
8. Dokumentation
Die Dokumentation der Fälle von Kindeswohlgefährdung erfolgt in der Betreuungsakte
entsprechend den erarbeiteten Instrumenten dieser Vorlage. Die Betreuungsakte ist
durchzunummerieren.
Zudem sind alle KWG-Eingangsmeldungen EDV- mäßig in Info 51 zu erfassen. Neben der
Falldokumentation werden sämtliche KWG-Fälle in der Statistik „Gefährdungseinschätzung“
in Info 51 unter dem Az.: 51/434-41 vollständig eingegeben.
10. Umgang mit KWG bei Familien, die im Rahmen von HzE betreut
werden
Im Rahmen des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung in HzE-Familien kommt die
24
Rahmenvereinbarung zu den §§ 8a,72a des SGB VIII, geschlossen zwischen den
öffentlichen und freien Trägern der Region Hannover, zum Tragen (siehe Anlage 16) . Wenn
der Träger den Schutz des Kindes nicht mehr mit seinen Möglichkeiten gewährleisten kann,
dann teilt er seine Risikoeinschätzung und Handlungsschritte per Mitteilungsbogen (siehe
Anlage Nr. 16) dem ASD mit. Der ASD wird sodann zur Sicherung des Kindeswohls gem.
den hier aufgeführten Standards tätig.
25
Anlagen
Adresse Geburtsdatum:
EWO Info 51
Geschwister: Geburtsdatum :
Funktion
Fallzuständige Fachkraft Vertretung Notdienst Andere
Aufklärung über evtl. Folgen der Weitergabe der Meldedaten ist erfolgt
Am besten erreichbar:
26
Bezug der Meldeperson zur Minderjährigen bzw. zum Minderjährigen
verwandt soziales Umfeld Institution sonst. Bezug
Direkte Äußerungen der Minderjährigen bzw. des Minderj. zur Gefährdung gegenüber
der Meldeperson:
27
Familie bzw. Sorgeverantwortliche der Minderjährigen bzw. des Minderjährigen
Name:
Die Minderjährige bzw. der Minderj. besucht nach Angabe der Meldeperson folgende
Einrichtungen
Kita Tagespflegestelle Hort Schule
Heilpäd. Tagesstätte Andere
Adresse, Telefon:
Sind der Meldeperson Behinderungen der Minderjährigen bzw. des Minderj. bekannt?
nein ja, welche:
Suchtmittelabhängigkeit Partnerschaftsgewalt
Mutter Vater Sorgeverantwortl. Mutter Vater
Sorgeverantwortl.
Verwahrlosung
Mutter Vater Sorgeverantwortl.
Sonstiges:
Nimmt die Familie nach Kenntnissen der Meldeperson professionelle Hilfe in
Anspruch?
nein ja, durch wen:
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Von der Meldeperson wahrgenommene soziale Einbindung von Familie und Kind
Hat die Familie soziale Kontakte?
nein ja, zum wem:
Seit wann sind der Meldeperson welche Auffälligkeiten oder Krisen in der Familie
bekannt?
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Ist aus Sicht der Meldeperson sofortiges Handeln des ASD/FD Jugend erforderlich?
ja nein
Hat die Meldeperson die Familie über die Meldung an den ASD/FD Jugend informiert?
ja nein
Was kann die Meldeperson selbst zum Schutz der Minderjährigen bzw. des Minderj.
beitragen?
Wie?
Ist die Meldeperson zur Zusammenarbeit mit dem ASD/FD Jugend bereit? ja nein
In welcher Weise?
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Erste Risikoeinschätzung und Bewertung der Fachkraft
keine Gefährdung
geringgradige Gefährdung
mittelgradige Gefährdung
hochgradige Gefährdung
es fehlen noch wichtige Informationen zur Einschätzung
Begründung/ Bewertung:
Bearbeitungshinweise:
sofort
innerhalb von 24 Stunden
innerhalb einer Woche
mehr als eine Woche
Ergebnis:
31
Anlage 1b: Kindeswohlgefährdungs-Meldebogen Häusliche Gewalt
Adresse Geburtsdatum:
EWO Info 51
Geschwister:
Funktion
Fallzuständige Fachkraft Vertretung Notdienst
Weiterleitung an: Abgabedatum:
32
Art der häuslichen Gewalt:
körperliche Gewalt:
schlagen stoßen beißen schütteln
kratzen würgen verbrühen treten Haare
ziehen kneifen verbrennen zu Boden werfen
mit Gegenständen schlagen sonstiges:
sexuelle Gewalt:
Nötigung sexueller Missbrauch Vergewaltigung
versuchte Vergewaltigung Zwang zur Prostitution
sonstiges:
psychische Gewalt:
Bedrohung Nötigung Beleidigung
Demütigung Freiheitsberaubung Einschüchterung Nachstellen (Stalking)
sonstiges:
33
Stellte das Opfer einen Strafantrag?
ja nein nicht bekannt
Begründung:
War das Kind selbst von Gewalthandlungen betroffen, hat es sie (nur) miterlebt oder
hat es sie nicht direkt erlebt?
ja nein nicht bekannt
Wie:
34
Handelt es sich um eine einmalige oder wiederholte Gefährdungssituation?
ja nein nicht bekannt
Wie häufig:
35
Anlage 1c: Fragen- und Handlungskatalog „Häusliche Gewalt“
Zu Beginn des Hausbesuches ist mitzuteilen, welchen Grund der Hausbesuch hat und was
die Aufgaben des FD Jugend sind. Die Sorge gilt dem Kind/Jugendlichen.
Konkrete Sichtweise des Geschehenen erfragen und mit dem Polizeibericht/der Meldung
abgleichen, Differenzen unverzüglich ansprechen.
Positionierung der Eltern gegenüber dem Vorfall (negieren, bagatellisieren, ernst nehmen)
erfragen.
Wo hielt sich das Kind/die Jugendliche bzw. der Jugendl. während des Vorfalls auf und wie
war die Reaktion?
War das Kind/die Jugendliche bzw. der Jugendl. selbst von Gewalthandlungen betroffen, hat
es sie (nur) miterlebt oder hat es sie nicht direkt miterlebt?
Den Eltern ist zu verdeutlichen, dass sie die Fürsorgepflicht und den Schutz der
Kinder/Jugendlichen gewährleisten müssen und sich daher Konsequenzen aus dem
Sorgerecht ergeben, die sie einzuhalten haben.
Um die Betroffenen nicht unnötig unter Druck zu setzen, sollte bei Erstkontakt (erste
Meldung HG) davon Abstand genommen werden, mit erneutem Besuch durch den FD
Jugend zu drohen, um in einer erneuten Gewaltsituation die Betroffenen nicht davon
abzuhalten, die Polizei um Hilfe zu rufen.
Bestätigt sich eine KWG, ist der 2. Prüfbogen analog der KWG-Standards einzusetzen. Gibt
es weitere/andere Hinweise auf eine mögliche KWG? (Alkohol, psy. Beeinträchtigungen, etc. s. Anhaltspunkte in
den KWG-Standards)
36
Anlage 1d: Einschätzungsbogen bei Häuslicher Gewalt
Anwesend:
Nicht anwesend:
Grund:
Was ist genau bei dem Vorfall von häuslicher Gewalt passiert, was war die Ursache
dieser Auseinandersetzung?
37
Kam es bereits in der Vergangenheit zu Vorfällen von häuslicher Gewalt?
Wo hielten sich die Kinder während des Vorfalles auf und wie war die Reaktion?
War das Kind selbst von Gewalthandlungen betroffen, hat es sie (nur) miterlebt oder
hat es sie nicht direkt erlebt?
Den Eltern wird deutlich gemacht, welche massiven negativen Folgen häusliche
Gewalt auf die Kinder haben können.
Notizen:
Wie wollen die Eltern zukünftige Vorfälle vermeiden? (auf Beratungsstellen etc.
hinweisen)
38
Muss eine Schutzvereinbarung getroffen werden?
ja nein
Begründung:
Es sollte in jedem Fall, wenn altersentsprechend möglich, mit den Kindern
gesprochen werden.
Ergebnis:
39
Anlage 2a: Informationen der in Lehrte tätigen Hebammen zu Kindern unter
einem Jahr
Aussehen des Kindes Rosige, pickelige Haut, Sehr gelbe Hautfarbe, Graue Hautfarbe,
Hautabschilferungen sehr blasse Lippen, Munddreieck (oft livide
gute Hautspannung, starke Marmorierung, od. blass)
Grimassieren, große Hämatome von der Stecknadelkopfgroße
Schielen Geburt, Eiterblasen mit rotem
kalte Hände und Füße, Hof,
entzündest Nagelbett,
jede
Temperaturerhöhung,
Nahrungsverweigerung,
entfärbter Stuhl (weiß),
Knören,
Schweiß beim Trinken
Vigilanz des Kindes Im Schlaf Hypotonie, Schläfrig oder ständiges Durch Ausziehen nicht
Arme hoch, Schreien, Greinen, weck bar,
Zustände leichte oder feste Fäuste, verminderte Vigilanz Zuckungen und
andauernde wenn geweckt Augenverdrehen nach
zunehmende hinten,
Aufmerksamkeit Tonuserhöhung bis Flupp-Infant-Syndrom
kräftige Bewegungen und
Schreien,
Motorik, Neurologie des Dreht in Bauchlage Kopf Streckmuster, Erkennbare oder von den
Kindes zur Seite, Opisthotonus Eltern beschriebene
phys. Beugehaltung, (Überstreckung Rumpf u. krampfartige Zustände,
macht Suchbewegungen Extremitäten) Streckmuster
mit dem Mund, Neurologisches Symptom
erschreckt bei Lärm,
ausgeprägter Moro einseitige Bewegungen
Reflex
40
Alter 4-8 Wochen Normal/wünschenswert auffällig Gefährdung=
Arzt/Heb./KH/Sonstige
M.
Aussehen des Kindes deutlich propper, Hippokratischer Graue Hautfarbe,
immer noch Pickelchen, Gesichtsausdruck, Munddreieck (oft livide od.
Kugelbauch, deutliche. Sichtbare Rippen, blaß)
Hände und Füße sind ausgeprägte Stecknadelkopfgroße
deutlich „unterfüttert“ Nasolabialfalten, Eiterblasen mit rotem Hof,
wirkt „mager „und entzündest Nagelbett,
unglücklich, jede Temperaturerhöhung,
immer noch gelbe Hautfarbe Nahrungsverweigerung,
entfärbter Stuhl (weiß),
Knören,
Schweiß beim Trinken,
schwallartiges Erbrechen
Vigilanz des Kindes Im Schlaf hypoton,Arme Schläfrig oder ständiges Durch Ausziehen nicht weck
hoch, Schreien, Greinen, bar,
leichte oder feste Fäuste, verminderte Vigilanz, Zuckungen und
wenn geweckt zunehmende Floppy-Infant-Syndrom Augenverdrehen nach
Tonuserhöhung bis kräftige hinten,
Bewegungen und Schreien, „schlappes Kind“(Apathie)
klarer Blick
Motorik, Neurologische Beginn der Kopfkontrolle, Gar keine Kopfkontrolle, Erkennbare oder von den
Entwicklung des Kindes symmetrische asymmetrische Eltern beschriebene
Bewegungsmuster Bewegungen, krampfartige Zustände,
fehlender Moro, Streckmuster,
Schiefhaltung KISS, schrilles Schreien
Opisthotonus (cri enzephalique)
Sozial- emotionales Sehr müde, aber begeistert, Wissen nicht viel über ihr Fühlen sich vom Kind
Verhalten der Eltern wissen viel zu berichten, Kind, tyrannisiert,
lächeln Kind anreden in lassen das Kind lassen Kind schreien zu
Babysprache, bieten warten/schreien, Erziehungszwecken,
Spielzeug an, können halten keinen Blickkontakt,
Hunger und Unwohlsein eigene Medikation statt Arzt
unterscheiden
Schlafsituation Schlafplatz im Kind immer im eigenen Bett Kind getrennt von Eltern
Elternschlafzimmer, im eigenen Zimmer hinter verschlossener Tür,
tagsüber in der Nähe der viele Kuscheltiere /
Eltern oder in direktem Haustiere im Kinderbett
Kontakt
Nahrung des Kindes MM oder Ersatznahrung in MM oder Ersatznahrung Weder MM noch
ausreichender Menge wird wird nach der Uhr oder zu Ersatznahrung in
immer nach Bedarf gegeben wenig gefüttert, Tee statt ausreichender Menge,
Nahrung, nachts nur Tee,
ständiges Füttern eigene Zubereitungsideen!!
Wohnsituation Kaum Stolperfallen, Nahrung wird im Bad Viele Stolperfallen,
sauberer Platz für zubereitet, Wickeln im Bad auf
Nahrungszubereitung, nicht gesicherter Waschmaschine ,
sicherer Platz für Kind, Wickeltisch, Rauchen mit Kind
Wickeln auf Boden od. Bett Rauchen in der Wohnung
41
Alter 3-6 Monate Normal/wünschenswert auffällig Gefährdung=Arzt/Heb./KH/
Sonstige M.
Aussehen des Kindes Rosig, propper, Hippokratischer Graue Hautfarbe,
glücklich rundlich, Gesichtsausdruck, Munddreieck (oft livide od.
strahlende klare Augen deutlich sichtbare Rippen, blaß)
ausgeprägte Stecknadelkopfgroße
Nasolabialfalten, Eiterblasen mit rotem Hof,
wirkt „mager „und entzündest Nagelbett,
unglücklich, jede Temperaturerhöhung,
wieder gelbe Hautfarbe Nahrungsverweigerung,
entfärbter Stuhl (weiß),
Knören,
Schweiß beim Trinken
Vigilanz des Kindes Schlaf mit Armen oben, Schläfrig oder ständiges Durch Ausziehen nicht weck
gut weck bar, sehr gut Schreien, Greinen, bar,
ansprechbar, deutliche verminderte Vigilanz, Zuckungen und
Teilnahme an Umgebung Floppy-Infant-Syndrom, Augenverdrehen nach
Hyperxitabilität hinten,
„schlappes Kind“
Motorik, Neurologie des Gute Kopfkontrolle, Kopfkontrolle fehlt, Erkennbare oder von den
Kindes erste Greifversuche, Schiefhaltung, Eltern beschriebene
kräftiges Strampeln, einseitige krampfartige Zustände,
wird lieber aufrecht Bewegungsmuster, Streckmuster
getragen, Streckmuster,
steckt Finger und Faust in kein Greifversuch,
den Mund, liegt „still“
Sozial-emotionales lacht und brabbelt, deutliche „spricht“ sehr wenig, Schreit sehr viel, artikuliert
Verhalten des Kindes Freude über Ansprache, ängstlich, unruhig, schreit nicht, still, dreht sich weg,
fremdelt, viel keinerlei fremdeln, will
„ruft“ nach Kontakt nichts, liegt bewegungslos
wach im Bett
Sozial- emotionales Antworten adäquat, lächeln Wenig adäquate Antworten, Keine adäquaten Antworten,
Verhalten der Eltern freundlich, halten lassen schreien, erzwingen Durchschlafen,
Blickkontakt, machen sind genervt, leben in schimpfen, schreien Kind
Spielangebote, sind Isolation an, beschweren sich über
respektvoll das Kind, grob im Umgang,
Selbstmedikation
Schlafsituation Schlafplatz im Kind immer im eigenen Bett, Kind getrennt von Eltern
Elternschlafzimmer, im eigenen Zimmer hinter verschlossener
tagsüber in der Nähe der Tür,vieleKuscheltiere /
Eltern oder in direktem Haustiere im Kinderbett
Kontakt
Nahrung des Kindes MM oder Ersatznahrung in MM oder Ersatznahrung Weder MM noch
ausreichender Menge wird wird nach der Uhr oder zu Ersatznahrung, nachts nur
immer nach Bedarf gegeben wenig gefüttert, Tee statt Tee,
Nahrung eigene
Zubereitungsideen!!ständig
schwallartiges Erbrechen
Wohnsituation Kaum Stolperfallen, Nahrung wird im Bad Viele Stolperfallen,
sauberer Platz für zubereitet, Wickeln im Bad auf
Nahrungszubereitung, nicht gesicherter Waschmaschine ,
sicherer Platz für Kind, Wickeltisch, Rauchen mit Kind
Platz zum Wickeln auf dem Rauchen in der Wohnung
Boden oder Bett
42
Alter 7-9 Monate Normal/wünschenswert auffällig Gefährdung=
Arzt/Heb/KH/sonstige M.
Aussehen des Kindes Kräftig und wohlgenährt, Sehr schlank oder sehr dick, Kachektisch, blaß-grau,
rosig, Wunden, verfilzte blaue Hände,
strahlende Augen Haare,blaß,hippokratischer übl.
Gesichtsausdruck, viel Vernachlässigungszeichen
Schweiß
Vigilanz des Kindes Schläft in Lieblingsposition, Schläfrig, schlapp oder nicht weck bar,
guter Grundtonus, neugierig ständiges Schreien, Zuckungen und
Greinen, Augenverdrehen nach
verminderte Vigilanz, hinten, desinteressiert
Floppy-Infant-Syndrom, „schlappes Kind“
Hyperxitabilität
Motorik, Neurologie des Sehr gute Kopfkontrolle, Kopfkontrolle fehlt, Erkennbare oder von den
Kindes Anheben des Kopfes in Schiefhaltung, Eltern beschriebene
Rückenlage, dreht sich vom einseitige krampfartige Zustände,
Rücken auf den Bauch, Bewegungsmuster, Streckmuster
erfolgreiches Greifen bis zur Streckmuster,
Mittellinie keine Greifversuche
kräftiges Strampeln, liegt „still“
wird lieber aufrecht
getragen, erstes Sitzen
steckt Finger und Spielzeug
in den Mund
Sozial-emotionales lacht und brabbelt, deutliche „spricht“ sehr wenig, Schreit sehr viel, artikuliert
Verhalten des Kindes Freude über Ansprache, ängstlich, unruhig, schreit nicht, still, dreht sich weg,
fremdelt, viel ,hat kaum Forderungen keinerlei fremdeln, will
„ruft“ nach Kontakt, gibt nichts, liegt bewegungslos
Wünsche zu erkennen und wach im Bett, kein Lachen
beschwert sich
Sozial- emotionales Antworten adäquat, lächeln Wenig adäquate Antworten, Keine adäquaten Antworten,
Verhalten der Eltern freundlich, halten lassen schreien, erzwingen Durchschlafen,
Blickkontakt, machen sind genervt, leben in schimpfen, schreien Kind
Spielangebote, sind Isolation, Überfordern, an, beschweren sich über
respektvoll ständiges „nein“ das Kind, grob im Umgang,
Selbstmedikation
Schlafsituation Schlafplatz im Kind immer im eigenen Bett Kind getrennt von Eltern
Elternschlafzimmer, im eigenen Zimmer hinter verschlossener Tür,
tagsüber in sicherer viele Kuscheltiere /
Hörweite der Eltern oder in Haustiere im Kinderbett
direktem Kontakt
Nahrung des Kindes MM,Ersatznahrung und MM oder Ersatznahrung/Brei Weder MM noch
erste Breie in ausreichender wird nach der Uhr oder Ersatznahrung/Brei, nachts
Menge wird immer nach Zuwenig gefüttert, Tee statt nur Tee, Zuviel/Zuwenig
Bedarf gegeben, nach Wahl Nahrung. Nahrung,
des Kindes auch normale Wünsche des Kindes eigene Zubereitungsideen!
Kost altersgerecht werden nicht berücksichtigt, ständig schwallartiges
zubereitet, Mahlzeiten „Stillfüttern“ mit Süßigkeiten, Erbrechen, muss selbst
gemeinsam, kann selbst darf nicht selbst essen essen, Füttern vor der
essen nach Bedarf Glotze
Wohnsituation Kaum Stolperfallen, Nahrung wird im Bad Viele Stolperfallen,
sauberer Platz für zubereitet, Wickeln im Bad auf
Nahrungszubereitung, nicht gesicherter Waschmaschine ,
sicherer Platz für Kind, Wickeltisch, Rauchen mit Kind
Platz zum Wickeln auf dem Rauchen in der Wohnung
Boden oder Bett
43
Fieber:
Je kleiner das Kind, desto weniger ist Fieber ein Kriterium über den
Gesundheitszustand eines Kindes!
In der Pädiatrie reicht die Aussage „dieses Kind gefällt mir nicht“ für eine gründliche
Untersuchung bzw. stationäre Aufnahme!
Ansonsten gehört ein Kind mit Fieber zum Kinderarzt, Temperaturen über 37,8 beim ruhigen
Kind sind kontrollbedürftig.
Geht es dem Kind sonst gut, d.h. ist alles andere normal, ist in der Regel weder ein
Fieberzäpfchen noch Eile geboten.
Fieber ist ein normaler Regelmechanismus um Bakterien und Viren zu töten. Gibt man
ständig temperatursenkende Medikamente, wird die Entzündungsreaktion des Organismus
verhindert, mit dem Resultat, dass zwar keine Krankheitszeichen mehr da sind, aber die
Bakterien und Viren sich ungehindert vermehren können, was meist einen anschließend
schwereren Verlauf der Erkrankung hervorruft. (leichte Temperaturerhöhung bei Schnupfen:
Fieber wird gesenkt: anschließend schwere Bronchitis.usw.)
44
Haut Funktion Aufgaben .Besonderheiten
intrauterin Schutzfunktion im
Mutterleib(Vernix
caseosa
vor Austrocknung
Anatomisch ,größtes Organ,wichtige Wahrnehmung über die
Schutzhülle, Haut ,
bildet Kontaktfläche Wärmeregulation
Barriere gegen Fett-Wasserspeicher
Fremdstoffe Berührung, Reize
komplexe notwendig für
Struktur:Unterhaut Entwicklung,
,Lederhaut,Oberhaut= „erste“ Kommunikation
Epidermis Ausscheidungsorgan
Besonderheit beim 5x dünner als beim Erw. Schutz- und empfindlich gegen
Neugeb./Säugling beim Neugeb. Kontaktorgan alkalische Pflegestoffe
unreif/überreif trocknet schnell aus
kälteempfindlich,geringe
Melaninbildung,(kein
natürlicher Schutz vor
UV)
Aufnahme von Stoffen
aus Salben, Waschlotion
etc. in den Organismus
Reaktion der Haut Abschilferung,,pellen,,ros Milchschorf als Zeichen starke Schuppenbildung,
ig,pickelig,,schuppig des Immunitätsaufbau ( Entzündungszeichen,
(Übertragungszeichen), Erkennen von Risse,
„wundsein“ als Fremdeiweißen) Bläßchenbildung,
Ausscheidungsfunktion mit und ohne krankhaften
und Reaktion auf Wert (ärztl. Abklärung!)
Stuhlgang/Urin
so wenig wie möglich , wenn nötig Pflanzenöl, tägliche Inspektion
soviel wie nötig: Sauber halten, waschen, sämtlicher Hautfalten
keine Paraffinöle, baden. nötig!
keine schwarzer Tee, starke
Konservierungsstoffe, Wecesinpuder, Hautrötungen/Entzündun
keine Weichmacher, Panthenolsalbe gen können zur Sepsis
kein Zink nach Absprache mit führen
keine Geruchsstoffe Hebamme
45
Anlage 2b: Prüfbogen / Zweite Risikoeinschätzung zur Kindeswohlgefährdung
Familiärer Status
Sorgeberechtigte/Erziehungsber.
Personen
Eingabe in Info 51
46
(Zutreffendes Name Geburt Nationalit Familienstand Berufs-
unterstreichen) sdatum ät (ledig, verh., tätigkeit
(Aufenthal gesch. Ja/Nein
ts-status) getrennt (VZ-TZ)
lebend,
verwitwet
Mutter/Stiefmutter,
Groß- / Pflege- /
Adoptivmutter
Vater/Stiefvater,
Groß/ Pflege/
Adoptivvater
Weitere
Bezugspersonen
außerhalb des
Haushaltes (z.B.
weitere
Umgangsberechtigt
e)
Rechtli Rechtli
Elterliche
Geb.- National Aufenthaltsort che che
Name des Sorge/
Datum ität/ z.B. fremd- Stellun Stellun
Kindes Vormunds
m/w Ethnie untergebracht g zur g zum
chaft
KM KV
47
Bisher geleistete Hilfen und deren Ergebnisse:
48
Grundversorgung und Schutz des Kindes/der bzw. des Jugendlichen Name:
Ernährung
Schlafplatz
Kleidung
Körperpflege
Betreuung
Emotionale
Zuwendung (Ansprache,
Zärtlichkeit, Zuwendung)
Langandauernde
Bindung
Gesamteinschätzung:
49
Erscheinungsbild des Kindes Name:
Säugling von 0-3 Jahren ( siehe auch U 1 bis U 7 )
Körperliche
Erscheinung Durch wen Beschreibung
JA Nein k.A.
(Zutreffendes unterstreichen) beschrieben
Früh-, Mangelgeburt,
Mehrlingsgeburt
Chronische
Krankheiten,
Behinderung
Krankheitsanfälligkeit,
häufige Infektionen,
häufige
Krankenhausaufenthalte
Zeichen von Unter-
/Überernährung,
Gedeihstörungen
Keine altersgemäße
motorische,
sensomotorische
Entwicklung
Steifheit, Verspannung,
Schlaffheit
Hämatome,
Mehrfachverletzungen
in versch.
Heilungsstadien
Knochenbrüche,
Mehrfachbrüche in
verschiedenen
Heilungsstadien
Schüttelsymptome
(Stauungszeichen im
Kopfbereich,
Sonnenuntergangs-
phänomen
Verbrennungen,
Verbrühungen
Auffällige Rötungen /
Entzündungen im
50
Anal- und
Genitalbereich
Psychische
k. Durch wen
Erscheinung Ja Nein Beschreibung
A. beschrieben
(zutreffendes unterstreichen)
Kind wirkt:
unruhig, schreit viel
(“Schreikind”)
distanzlos
traurig, apathisch
ängstlich, scheu,
schreckhaft,
zurückgezogen
Kind zeigt:
Schlafstörungen
Fütterungsstörungen
51
Erscheinungsbild des Kindes Name:
Vorschulkind 3- 6 Jahre (siehe auch U 8 und U 9)
Körperliche Durch wen
Erscheinung Ja Nein k.A. Beschreibung
(zutreffendes unterstreichen)
beschrieben
Körperliche
Erscheinung
Chronische Müdigkeit,
Mattigkeit
Krankheitsanfälligkeit,
häufige Infektionen,
häufige
Krankenhausaufenthalte
Keine altersgemäße
motorische,
sensomotorische
Entwicklung
Hämatome,
Mehrfachverletzungen
in versch. Stadien
Knochenbrüche,
Mehrfachbrüche in
verschiedenen
Heilungsstadien
Verbrennungen,
Verbrühungen
Auffällige Rötungen/
Entzündungen im Anal-
und Genitalbereich
Einnässen / Einkoten
Bauchschmerzen,
Kopfschmerzen,
Atemstörungen
Chronische
Krankheiten/
Behinderungen
52
Psychische Durch wen
Erscheinung Ja Nein k.A. Beschreibung
(zutreffendes unterstreichen)
beschrieben
53
Erscheinungsbild des Kindes/der bzw. des Jugendlichen Name:
Schulkind 6-18 Jahre (siehe auch Jugenduntersuchung J 1)
Körperliche
Erscheinung k. Durch wen
Ja Nein Beschreibung
(zutreffendes A. beschrieben
unterstreichen)
Zeichen von Unter-
/Überernährung
Keine altersgemäße
motorische,
sensomotorische
Entwicklung
Chronische
Krankheiten/
Behinderung
Krankheitsanfälligkeit,
häufige Infektionen,
häufige
Krankenhausaufenthalte
Chronische Müdigkeit/
Mattigkeit
Hyperaktivitat,
motorische Unruhe
Hämatome,
Mehrfachverletzungen
in versch.
Heilungsstadien
Knochenbrüche,
Mehrfachbrüche in
verschiedenen
Heilungsstadien
Verbrennungen,
Verbrühungen
Auffällige Rötungen/
Entzündungen im Anal-
und Genitalbereich
Bauchschmerzen,
Kopfschmerzen,
Atemstörungen
54
Psychische
Erscheinung Durch wen
(Zutreffendes Ja Nein k.A. Beschreibung
beschrieben
unterstreichen)
Kind wirkt: unruhig,
hyperaktiv, sprunghaft
ängstlich, scheu,
zurück-
gezogen, schreckhaft
traurig, verschlossen,
apathisch
aggressiv,
selbstverletzend
Suizidal
orientierungslos,
unkonzentriert
distanzlos, grenzenlos
besonders anhänglich
Sexualisiertes
Verhalten
Einnässen/ Einkoten
Schlafstörungen
Essstörungen
Sprachstörungen
Jaktation
(Schaukelbewegungen)
Konsum/ Missbrauch
von Drogen, Alkohol,
Zigaretten
Schulabsentismus
55
Die Vorsorgeuntersuchungen wurden wahrgenommen
ja nein
56
Risikofaktoren der Eltern/der Familie
Durch wen
Finanzielle/ materielle Ja Nein k.A. Beschreibung in Stichworten
Situation beschrieben
Ausreichende
Einkommenssituation
Schulden
Arbeitslosigkeit
Ausreichende
Wohnverhältnisse
Soziale Situation
Integration im
Wohnumfeld,
Freunde,Bekannte
Schwellenängste
gegenüber Institutionen
Familiale Situation
Belastungen durch
Alleinerziehen
Gewalt zwischen den
Eltern/ in der Familie
Kulturell bedingte
Konflikte
Kinderreiche Familie
(3 Kinder und mehr)
Partner-/
Familienkonflikte
Persönliche Situation
der Mutter
Unerwünschte
Schwangerschaft
Eingeschränkte
Leistungsfähigkeit
(körperliche und
57
psychische
Belastbarkeit)
Durch wen
Finanzielle/ materielle Ja Nein k.A. Beschreibung in Stichworten
Situation beschrieben
Eigene
Deprivationserfahrungen
Sucht (Tabletten,
Alkohol, Drogen u.a.)
Psychische Erkrankung
Persönliche Situation
des Vaters
Unerwünschte
Vaterschaft
Eigene
Deprivationserfahrungen
Sucht (Tabletten,
Alkohol, Drogen u.a.)
Psychische Erkrankung
58
Interaktion
(Für weitere Bezugspersonen wird diese Seite wiederholend ausgefüllt)
Interaktion zwischen Beschreibung Durch wen
Kind – Mutter und Vater
(Differenzieren, ob Mutter oder Vater) beschrieben
Bindung zum Kind ( z B.
Feinfühligkeit, Blickkontakt
der Eltern)
Wahrnehmen der
kindlichen Bedürfnisse
Zuverlässigkeit gegenüber
dem Kind
Strukturierter Tagesablauf
schwierig empfundenes
Kind
Körperkontakt
Umgangston, positive
Äußerung über das
Kind, Fehlen von verbaler
Stimulation
Überforderung/
Unterforderung des Kindes
Einschränkung des
Bewegungsraumes
Spielmöglichkeiten
Grenzen setzen und
Führen des Kindes
59
Gesamteinschätzung (als Text mit klaren Aussagen. z.B. ist problematisch-
unproblematisch, ist noch zu klären):
60
Bewertung zur 2. Risikoeinschätzung
Kooperationsbereitschaft Durch wen
der Sorgeberechtigten Beschreibung Einschätzung
beschrieben
Bereitschaft / Fähigkeit der
Mutter zur Abwendung der
Gefährdungssituation
Bereitschaft/Fähigkeit der
weiteren Bezugspersonen
zur Abwendung der
Gefährdungssituation
Zusammenfassende Einschätzung
Kooperation
Grund- Körperliche Psychische Kooperation
Bereich weitere Bezugs-
versorgung Versorgung Erscheinung Sorgeberechtigte
personen
Ein-
Schät-
zung
61
Begründung der Einschätzung
(Bitte bei der Einschätzung die Dauer, die Schwere und die Nachhaltigkeit der Gefährdung
sowie das Alter des Kindes beachten)
Ist die Jugendhilfe zum aktuellen Zeitpunkt zur Herstellung des Kinderschutzes alleine
in der Lage?
ja nein, Überweisung/Meldung an
Polizei am:
Medizin am:
Familiengericht am:
Staatanwaltschaft am:
Sonstige am:
62
Weiterleitung an Fachaufsicht am:
------------------------ -------------------------------
ASD Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter Teilnehmende Fachkraft
-------------------
Fachaufsicht Rückmeldung am :
63
Anlage 3: Schreiben an SB/EB nach Eingang einer KWG-Meldung
!!brief!
51/434-39
16.04.2018
Sehr geehrte ,
zunächst möchte ich mich Ihnen vorstellen. Mein Name ist und ich arbeite als
Sozialarbeiter/Sozialarbeiterin im Allgemeinen Sozialen Dienst des Fachdienstes Jugend
der Stadt Lehrte. Ich bin zuständig für den Wohnbezirk in dem Sie leben.
Meine Aufgabe ist es, Familien bei der Erziehung ihrer Kinder zu beraten, zu unterstützen
und Hilfen anzubieten.
Herr/Frau/eine anonyme Person hat sich an den Fachdienst Jugend gewandt und ihre Sorge
um Ihr Kind/ Ihre Kinder …. zum Ausdruck gebracht.
Sie berichtete, dass
-
-
Als Sozialarbeiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes muss ich die Sorgen um Ihre Kinder
ernst nehmen. Sie als die Mutter/Vater/Eltern von und sind für mich die
64
Ansprechpartnerin, was die Sorge um Ihr Kind/ Ihre Kinder angeht.
Ich weiß nicht, was dieser Brief nun bei Ihnen bewirkt. Vielleicht sind Sie wütend oder auch
erschrocken. Möglicherweise machen Sie sich viele Gedanken und erhoffen sich Hilfe,
vielleicht sagen Sie aber auch „uns kommt keiner ins Haus“.
Mir ist es wichtig, möglichst bald mit Ihnen die Situation erörtern zu können und schlage
daher folgenden Termin vor, an dem ich Sie und Ihr Kind/ Ihre Kinder besuchen werde:
Sollten Sie zu diesem Termin verhindert sein, bitte ich Sie um eine telefonische
Rückmeldung, damit wir einen neuen Termin vereinbaren können.
Wenn ich nichts von Ihnen höre, gehe ich davon aus, dass Sie mich am o. g. Termin
erwarten.
65
Anlage 4: Einverständniserklärung/Schweigepflichtsentbindung
Sorgeberechtigte: Sorgeberechtigter:
___________________ ____________________
Name, Vorname Name, Vorname
___________________ ____________________
Geburtsdatum Geburtsdatum
___________________ ____________________
Straße, Wohnort Straße, Wohnort
______________________________ ___________________________
Name, Vorname, Geburtsdatum Name, Vorname, Geburtsdatum
______________________________ ___________________________
Name, Vorname, Geburtsdatum Name, Vorname, Geburtsdatum
folgende Sachverhalte
________________________________ _______________________________
________________________________ _______________________________
________________________________ _______________________________
im gegenseitigen Austausch an den Fachdienst Jugend und Soziales der Stadt Lehrte weitergeben
werden dürfen.
Ich bin/wir sind von __________________ darüber aufgeklärt worden, dass ich/wir die Entbindung
von der Schweigepflicht jederzeit – auch ohne Angabe von Gründen - für die Zukunft widerrufen
kann/können.
___________________________
Unterschrift/en
66
Anlage 5: Mitteilung wegen Verdacht auf Kindeswohlgefährdung
!!brief!
-
51/434-41
ich danke Ihnen für Ihre Mitteilung vom . Ihr Hinweis/Ihre Hinweise wird/werden von
mir bearbeitet.
Bitte haben Sie Verständnis, dass ich aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Auskünfte
zu der Angelegenheit und dem weiteren Vorgehen machen kann. Die Betroffenen haben
einen gesetzlich geregelten Anspruch auf Wahrung ihrer Sozialdaten, den ich
selbstverständlich beachte.
Ich werde meinem Auftrag entsprechend Kontakt mit der Familie aufnehmen und ggf. alle
erforderlichen Schritte zum Schutz der betreffenden Kinder einleiten. Bitte informieren Sie
mich, sollten weitere Auffälligkeiten bekannt werden.
________________________
Sozialarbeiter/Sozialarbeiterin
67
Anlage 6: Kooperationsvereinbarung zwischen der Region Hannover und dem
KKH auf der Bult Hannover
Kooperationsvereinbarung
zwischen
und dem
Präambel
Die unterzeichnenden Institutionen und Personen kooperieren mit dem Ziel, eine
Verbesserung des Schutzes von Kindern bei körperlicher und seelischer Misshandlung,
sexuellem Missbrauch und Vernachlässigung durch schnelles und abgestimmtes Handeln,
professionelle Diagnostik und Behandlung sowie gemeinsam festgelegte Weiterbetreuung zu
erreichen. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (mit
einem besonderen Focus auf die Altersgruppe der unter 3-jährigen) sowie deren Familien.
68
§1 Fallbezogene Kooperation: Aufgaben des Kinderkrankenhauses auf der Bult
70
3. Die Jugendhilfe gibt 12 Wochen nach der Entlassung des Kindes eine schriftliche
Rückmeldung an das Kinderkrankenhaus über den weiteren Verlauf. Diese sollte
maximal eine Seite umfassen. Sie ist an die Sozialarbeiterin des
Kinderkrankenhauses zu richten. Dafür ist das Einverständnis der Eltern bzw. der
Personensorgeberechtigten einzuholen.
4. Die Jugendhilfe stellt im Bedarfsfall durch eine geeignete Vertretung den Fall des
Kindes auf weiteren einzelfallbezogenen Konferenzen vor und arbeitet ihn fachlich
auf.
§3 Einzelfallunabhängige Kooperation
§5 Datenschutzbestimmungen
1. Das Vertragswerk entspricht den derzeit gültigen Datenschutzbestimmungen.
2. Die Einhaltung dieser datenschutzrechtlichen Bestimmungen wird durch die jeweiligen
Datenschutzbeauftragten der Kooperationspartner gewährleistet.
3. Bei veränderten datenschutzrechtlichen Regelungen wird die
Kooperationsvereinbarung entsprechend angepasst.
Hannover, den…………………………….
71
Anlage 7: Kooperationsvereinbarung zwischen Region Hannover und
Landeshauptstadt Hannover
Kooperationsvereinbarung
zwischen
Stadt
Jugendamt
Anschrift
Tel.:
Fax:
Email:
und
Region Hannover
Fachbereich Soziales - Team Sozialmedizin und Behindertenberatung
Podbielskistr. 156a
30177 Hannover
Tel.: 0511/300334-13
Fax: 0511/300334-35
Email: [email protected]
Region Hannover
Fachbereich Jugend – Team Sozialpädiatrie und Jugendmedizin
Prinzenstr. 12
30159 Hannover
Tel.: 0511/616-22250
Fax: 0511/616-1123953
Email: [email protected]
72
1. Einleitung
Eine Hilfe für gefährdete Kinder und ihre Eltern kann nur dann wirksam sein, wenn
diese Hilfe alle „Problemdimensionen“ gleichermaßen in den Blick nimmt und sich nicht
auf eindimensionale Blick- und Handlungsweisen verengt.
Dies erfordert von einer familienbezogenen sozialen Arbeit eine
Perspektivenerweiterung und den Einbezug anderer Fachkräfte, Dienste und
Professionen.
Darüber hinaus sind Ziele, Inhalte, Form und Organisation der Kooperation in
regelmäßigen Abständen zu reflektieren.
73
Am Standort Hannover ist das Koordinierungszentrum Kinderschutz für die Organisation
der Vernetzung sowie der Kooperationsgespräche verantwortlich. Das Projektbüro
begleitet die Implementierung der verbindlichen Handlungsabläufe in die einzelnen
Organisationen.
Zielgruppe: 0- bis 6-Jährige, besonderer Fokus auf die Altersgruppe der 0- bis 3-
Jährigen
Entwicklung eines Handlungskonzeptes nach Eintritt einer
Kindeswohlgefährdung bzw. zur Vermeidung von (anhaltenden)
Risikokonstellationen
Festlegung von Schwellenwerten
Schaffung verbindlicher Handlungsabläufe zur Sicherung des Kindeswohls
Frühzeitige Vernetzung der beteiligten Institutionen zur Vermeidung doppelter
bzw. kontraindizierter Hilfen
Frühzeitige interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Erkennung von
Fehlentwicklungen und Risikolagen sowie bei der Entwicklung/Einleitung
geeigneter Hilfsangebote
Stärkung der elterlichen Kompetenz in der Wahrnehmung der kindlichen
Bedürfnisse sowie im altersgerechten Umgang mit dem Kind
74
Team Sozialpädiatrie und Jugendmedizin
Das Team erhält durch Kitas, Schulen, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
oder durch eigenen Eindruck während der Untersuchung Hinweise auf eine
Kindeswohlgefährdung
Gründliche Befunderhebung (Ganzkörperuntersuchung, Entwicklungsdiagnostik)
mit entsprechender Dokumentation (beinhaltet auch Pflegezustand und
Witterungsangemessenheit der Kleidung, Interaktion des Kindes mit den
Angehörigen und Erklärungen zu eventuellen Verletzungsbefunden)
Beratung der Eltern über die Notwendigkeit von weiterer Diagnostik, Therapie
oder Hilfsangeboten durch Jugendhilfe
Beim Verdacht einer Kindeswohlgefährdung (meist Entwicklungsstörung)
Thematik mit Eltern ansprechen (Ausnahme: Verdacht auf sexuellen
Missbrauch). Weiteres Procedere je nach Kooperationsbereitschaft der Eltern (s.
folgende Grafik)
Teilnahme an Hilfeplangesprächen
Für das Team Sozialmedizin und Behindertenberatung sowie für das Team
Sozialpädiatrie und Jugendmedizin gelten folgende Abläufe:
Eltern unkooperativ
gegenüber ASD/KSD und
Hilfsangeboten
Vor einer möglichen Information des ASD/KSD - ohne Wissen oder gegen den
Willen der Eltern - ist eine interne Risikoabwägung im Sinne einer Fallberatung
mit der Teamleitung oder den Kolleginnen von der Fachstelle Kinderschutz
durchzuführen. Das Ergebnis der Risikoabwägung ist schriftlich zu
dokumentieren.
In unklaren Fällen besteht zur weiteren Risikoabwägung die Möglichkeit der
anonymisierten Fallberatung mit der jeweiligen Teamleitung des ASD /
Dienststellenleitung des KSD. Das Ergebnis der Risikoabwägung ist schriftlich zu
dokumentieren.
75
Des Weiteren können zur Fallberatung nach Rücksprache mit einer Kollegin der
Fachstelle Kinderschutz oder der Teamleitung weitere medizinische Institutionen,
z.B. Rechtsmedizin, Kinderkliniken oder niedergelassene Kinder- und
Jugendärzte, hinzugezogen werden.
Die Weitergabe der erhobenen Befunde an den ASD / KSD erfolgt in
telefonischer und schriftlicher Form.
Die Eltern sind in der Regel über die Weitergabe der Befunde an den ASD / KSD
zu informieren.
Bei Fallabgabe / Umzug einer Familie erfolgt immer eine Information an das neu
zuständige Jugendamt. Bis zur schriftlichen Mitteilung über die Übernahme durch das
Zuzugsjugendamt bleibt das abgebende Jugendamt fallzuständig.
76
Ablaufschema Jugendhilfe bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung
Eingang einer Mitteilung nach § 8a SGB VIII im Jugendamt (ASD/KSD) - Hinweise auf
Kindeswohlgefährdung
Gefährdungseinschätzung:
aufgrund der vorliegenden Infos
+
nach Kontaktaufnahme mit
Kind/Familie *
(i. d. R. Hausbesuch)
4. Konkrete Kooperationsabsprachen
Einzelfallunabhängig:
Die Kooperationspartner informieren sich gegenseitig über ihre Arbeitsfelder,
Aufgaben und Angebote.
Die Kooperationspartner vereinbaren regelmäßige Treffen – mindestens alle 6
Monate –, um sich über die Bestandteile der Vernetzung abzustimmen, ihre
Erfahrungen in der gemeinsamen Arbeit sowie inhaltliche Schwerpunkte
auszutauschen und fallunabhängige Kooperationsgespräche zu führen. Diese
Treffen sollten auch im Sinne einer Qualitätssicherung für eine konzeptionelle
Weiterentwicklung, Überprüfung der Handlungsabläufe, etc. genutzt werden.
Die Kooperationspartner stellen ein Kooperationsraster (Ablaufschema) auf.
Die Kooperationspartner einigen sich auf gemeinsame Definitionen von
Indikatoren und Schwellenwerten.
Die Kooperationspartner entwickeln eine geeignete Dokumentationsform. Diese
Dokumentationsform orientiert sich an der Rahmenvereinbarung zum
Schutzauftrag nach § 8a SGB VIII.
Die Kooperationspartner sorgen für die Implementierung der Vereinbarung in den
eigenen Institutionen.
77
Einzelfallbezogen :
Die Dienste der Sozialmedizin bzw. der Sozialpädiatrie werden in der
geeigneten und erforderlichen Form in das Gesamtverfahren (der Jugendhilfe)
einbezogen. Medizinische und entwicklungspsychologische Aspekte sollen
sowohl bei der Gefährdungseinschätzung als auch bei der Entwicklung von
Schutzkonzepten berücksichtigt werden.
Das Melde- und Rückmeldesystem erfolgt analog der Anlage 2 der
„Rahmenvereinbarung zur Sicherstellung des Schutzauftrages nach § 8a SGB
VIII“
Die Meldung eines Verdachtes auf Kindeswohlgefährdung erfolgt innerhalb von
24 Std. immer schriftlich per Fax. Hierzu wird der Meldebogen verwendet.
Eine Vorabinformation per Telefon sollte nach Möglichkeit erfolgen.
Der Soziale Dienst bestätigt den Eingang der Meldung sowie die Fallübernahme
unter Angabe der zuständigen Fachkraft (Name, Telefonnummer) schriftlich
(Empfangsbestätigung).
Eine Rückmeldung über Art und Umfang der getroffenen Schutzmaßnahmen
sowie den Hilfeverlauf ist nur mit Einverständnis der Personensorgeberechtigten
möglich (Schweigepflichtsentbindung). Auf der Empfangsbestätigung wird –
wenn möglich - vermerkt, ob die Personensorgeberechtigten einer Rückmeldung
zustimmen.
Konfliktmanagement:
Sind Konflikte zwischen den verschiedenen Diensten im persönlichen Gespräch
nicht lösbar, erfolgt eine Beschwerde in schriftlicher Form an die/den
unmittelbare/n Vorgesetzte/n.
Es erfolgt ein klärendes Gespräch.
Eine Liste der jeweiligen ASD-Team- bzw. KSD-Dienststellenleitungen sowie der
Teamleitungen Sozialpädiatrie / Jugendmedizin und Sozialmedizin / Behinderten-
beratung liegt bei.
5. Datenschutzbestimmungen
Der Kommunale bzw. Allgemeine Sozialdienst nimmt zunächst jede Information auf eine
mögliche Kindeswohlgefährdung (so genannte „gewichtige Anhaltspunkte“) entgegen
und bearbeitet diese im Rahmen der bestehenden Arbeits- und Handlungsgrundlagen
weiter. Die rechtliche Grundlage dafür ergibt sich aus § 8a SGB VIII - Kinder- und
Jugendhilfe - zum Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung.
78
bereits eingetreten ist und eine Zusammenarbeit mit den Eltern bei der
Gefährdungsabschätzung nicht (mehr) möglich ist (fehlende Mitwirkungsbereitschaft).
Danach dürfen Sozialdaten nur erhoben werden, soweit ihre Kenntnis zur Erfüllung der
jeweiligen Aufgabe (hier: Schutzauftrag) erforderlich ist. Diese sind beim Betroffenen zu
erheben.
Eine Datenerhebung zur Erfüllung des Schutzauftrages ist auch ohne Mitwirkung des
Betroffenen möglich:
wenn die Personensorgeberechtigten an der Risikoabschätzung bei
Anhaltspunkten für eine Kindeswohlgefährdung nicht mitwirken können oder
wollen;
oder bei der Informationsgewinnung im Rahmen von Anhaltspunkten für
sexualisierte Gewalt, wenn zu befürchten ist, dass die Erhebung beim
Betroffenen den Zugang zur Hilfe ernsthaft gefährden würde.
Sozialdaten, die zum Zweck der Erfüllung des Schutzauftrages erhoben worden sind,
dürfen zu diesem Zweck auch übermittelt werden. Sie sind vor einer Übermittlung an
eine andere Fachkraft aber zu anonymisieren oder zu pseudonymisieren, soweit die
Aufgabenerfüllung dies zulässt.
2.2. Offenbarungsbefugnis
Eine Offenbarungsbefugnis besteht auch, wenn Interessen zu schützen sind, die weit
höher wiegen als die Schweigepflicht. Hier erlaubt § 34 Strafgesetzbuch (StGB) im
Rahmen eines „rechtfertigenden Notstands“ den Bruch der Schweigepflicht. Danach ist
eine Weitergabe von Informationen auch ohne Einwilligung der Betroffenen nicht
rechtswidrig, wenn die Gefahr für Gesundheit und Leben des Kindes so groß ist, dass
eine Abwendung dieser Gefahr schwerer wiegt, als die Einhaltung der Schweigepflicht.
79
Diese Rechtsnorm erlaubt es, andere zu unterrichten, verpflichtet aber nicht dazu.
Durch den Angemessenheitsvorbehalt wird die Offenbarungsbefugnis allerdings
eingeschränkt. Ist die behandelte Person in der Lage, die notwendigen Maßnahmen
selbst zu veranlassen, muss die Ärztin/ der Arzt vorher auf sie einwirken, dieses von
sich aus zu tun. Davon kann nur abgesehen werden, wenn das Einwirken nicht von
vornherein aussichtslos ist.
Eine Weitergabe von Informationen sollte grundsätzlich mit Wissen der Betroffenen
stattfinden, auch wenn dies gegen ihren Willen geschieht.
80
Anlage 8: Kooperationsvereinbarung FD Jugend der Stadt Lehrte und
Sozialpsychiatrischer Dienst (SpDi) der Region Hannover auf der Grundlage der
Leitlinien der Zusammenarbeit zwischen dem Kommunalen Sozialdienst der Stadt Hannover,
dem Allgemeinen Sozialen Dienst der Region Hannover und dem sozialpsychiatrischen Dienst
der Region Hannover
Präambel:
Es muss grundsätzlich eine frühzeitige Kooperation erfolgen. Ziel ist es dabei, in einen
persönlichen Austausch zu kommen - und sich gegenseitig zum Sachstand und über den
weiteren Verlauf zu informieren. Dabei sind die entsprechenden datenschutzrechtlichen
Regelungen einzuhalten.1
1
Für die Jugendhilfe gelten die Regelungen nach dem SGB VIII; für den SpDi die ‚Regelung der Schweigepflicht im
Sozialpsychiatrischen Dienst der Region Hannover’. Es wird empfohlen, eine entsprechende Schweigepflichtentbindung mit
den Eltern für die weitere Kooperation aufzunehmen. In Einzelfällen entscheidet 50.10 / Leitung des SpDi über die
Weitergabe entsprechender Informationen an den ASD / KSD. In Akutsituationen ist eine Abwägung zur Datenweitergabe
auf der Grundlage von § 34 StGB vorzunehmen.
2
Definition „Gefährdungssituation“:
Es liegen Hinweise auf gravierende Betreuungs- und Versorgungsmängel, Vernachlässigungen und / oder Misshandlungen
vor, die in einem Zusammenhang mit dem psychisch erkrankten Elternteil bzw. den Eltern gesehen werden. Um die weitere
Entwicklung der Kinder besser einschätzen zu können, ist eine Einschätzung der Situation der Eltern notwendig.
Siehe Anlage: Indikatoren bzw. „gewichtige Anhaltspunkte“ für eine Kindeswohlgefährdung nach § 8a SGB VIII.
81
Klärung der Situation der Eltern durch den SpDi alleine bzw. eine Klärung der
Situation des Kindes durch den ASD / KSD alleine. Die beiden Dienste sprechen diese
Termine untereinander ab.
b. Die Fallverantwortung für den Schutz des Kindes liegt beim ASD / KSD. Die
Fallverantwortung für die psychiatrische Versorgung der Eltern liegt beim SpDi.
c. Der SpDi gibt eine Einschätzung zur aktuellen psychischen Situation der Eltern und
den daraus resultierenden Gefährdungsrisiken für die Kinder bzw. Jugendlichen ab.
Soweit diese Einschätzung schriftlich erfolgt, wird der Vordruck „Mitteilungsbogen“
verwendet. Der ASD / KSD bestätigt den Empfang schriftlich (Vordruck
„Empfangsbestätigung“)
d. Wenn im Vorfeld ein Konsens beider Dienste über den Gefährdungsgrad und die
weiteren Schritte besteht, ist eine Teilnahme des SpDi an den Beratungsgesprächen
im ASD / KSD nicht zwingend erforderlich.
f. Die Einschätzung erfolgt in jedem Fall schriftlich, wenn dies für den ASD / KSD
erforderlich ist, um Schutzmaßnahmen wie z.B. eine Inobhutnahme bzw. Maßnahmen
im Rahmen eines familien- bzw. vormundschaftsgerichtlichen Verfahrens einzuleiten.
(s. auch Punkt 1. c)
i. Wenn in Einzelfällen kein Einvernehmen zwischen ASD / KSD und SpDi herstellbar
ist, sollte jedoch für die Beteiligten deutlich werden, wie die jeweilige Einschätzung /
Entscheidung zustande gekommen ist (Herstellen einer „relativen Akzeptanz“ im
Rahmen eines fachlichen Austausches).
82
2. Der ASD / KSD benötigt eine Beratung zur Einschätzung der psychosozialen
Situation der Eltern
a. Wenn der KSD / ASD im Einzelfall eine Einschätzung zur Situation der Eltern bzw.
eines Elternteils benötigt, erfolgt eine - anonymisierte - Beratung mit einer Fachkraft
des SpDi. Es wird die Teilnahme an einer Kollegialen Beratung im KSD bzw. an der
Fachkonferenz im ASD empfohlen.
b. Wenn sich daraus ein Handlungsbedarf (im Sinne eines zeitnahen oder sofortigen
Handlungsbedarfs) ergibt, wird nach Punkt 1 weiter verfahren.
c. Besteht ein Unterstützungsbedarf für die Eltern, motiviert der ASD / KSD die Eltern zur
Kontaktaufnahme zum SpDi und stellt diesen Kontakt nach Absprache mit diesem her.
d. Wenn zwischen dem ASD / KSD und dem SpDi eine Aufhebung der Anonymität für
notwendig gehalten wird, ist dafür das Einverständnis der Betroffenen einzuholen -
oder ggf. ein gemeinsamer Hausbesuch durchzuführen.
3. Der SpDi benötigt eine Beratung zur Einschätzung des Unterstützungs- bzw.
Förderbedarfs von Kindern bzw. Jugendlichen
a. Wenn der SpDi einen Beratungsbedarf zur Situation des Kindes bzw. des
Jugendlichen hat, besteht die Möglichkeit einer - anonymisierten - Beratung mit der
zuständigen Dienststellenleitung im KSD bzw. der Teamleitung im ASD zum weiteren
Vorgehen.
b. Besteht ein Unterstützungsbedarf für das Kind bzw. den Jugendlichen, motiviert der
SpDi die Eltern zur Kontaktaufnahme zum ASD / KSD bzw. zur Annahme von Hilfen
des Jugendamtes.
- Sind die Eltern zur Hilfeannahme bereit, lädt der SpDi i. d. R. zu einem
gemeinsamen Gespräch ein bzw. stellt den Kontakt her (z.B. unter Verwendung
des Vordruckes „Anfrage Beratungsbedarf“).
- Sind die Eltern nicht bereit Hilfen anzunehmen, prüft der SpDi, inwieweit
dadurch Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung vorliegen.
Fehlen die Voraussetzungen für eine Handeln nach Punkt 1, entscheidet der
SpDi über das weitere Vorgehen ohne Beteiligung des ASD / KSD.
Grundsätzlich können der ASD / KSD und der SpDi die Sozialpsychiatrische Beratungsstelle
für Kinder und Jugendliche zur Beratung bzw. Klärung hinzuziehen.
83
4. Fallunabhängige Zusammenarbeit
a. Die beiden Dienste tauschen sich auf Sektorenebene regelmäßig über aktuelle
Entwicklungen und Angebote sowie zur retrospektiven Klärung von Einzelfällen aus.
Diese Treffen finden zwei Mal jährlich statt. Die Organisation dieser Treffen erfolgt
rotierend, beginnend mit dem SpDi.
b. Die Vereinbarungen über die Zusammenarbeit sowie deren Umsetzung werden von
der „AG Leitlinien SpDi – ASD/KSD“ begleitet. Die AG tagt ein Mal pro Jahr mit dem
Ziel der Überprüfung und ggf. der Weiterentwicklung der Leitlinien. Das
Koordinierungszentrum Kinderschutz bzw. dessen Nachfolgestelle organisiert dieses
Treffen.
5. Inkrafttreten
_________________________
gez. FB Jugend / Region Hannover
_____________________________
gez. FB Jugend u. Familie / Landeshauptstadt Hannover
_____________________________
gez. FB Soziales / Team Sozialpsychiatrischer Dienst
Anlagen
Ablaufschema
Anfrage an das Jugendamt bei Beratungs- / Unterstützungsbedarf
Mitteilungsbogen zur Dokumentation einer möglichen Kindeswohlgefährdung
Empfangsbestätigung der Jugendhilfe
Indikatorenliste für „gewichtige Anhaltspunkte“ bei KWG : siehe Seite 11 dieser Standards
84
Ablaufschema: Leitlinien für eine Zusammenarbeit zwischen dem ASD/KSD und dem SpDi
der Region Hannover
Gemeinsamer
Hausbesuch (HB) zur
Kindeswohlgefährdung
Risikoabschätzung
(je nach Gefährdungsgrad
sofort oder binnen einer
Woche)
o Gemeinsame anonyme
Fallberatung und/oder 2
SpDi gibt eine (schriftliche * )
Teilnahme an der Einschätzung zur aktuellen
Fachkonferenz / Kollegialen psych. Situation und den daraus
resultierenden möglichen
Beratung Gefährdungen für das Kind ab
o Anonymisierte Beratung mit *
1
Team-/Dienststellenleitung
Gegenseitige
Information über
Veränderungen in der
3. SPDi benötigt Beratung zur Familie oder in den
Einschätzung des Absprachen *1
Unterstützungs- / Förderbedarf
von Kindern
Abstimmung zum 1
* :im Rahmen der datenschutzrechtlichen
weiteren Vorgehen mit Bestimmungen
2
Fachkraft im * :zur Verwendung in familiengerichtl.
ASD/KSD Verfahren
85
Anfrage an das Jugendamt bei Beratungs- / Unterstützungsbedarf
Institution
Name, Vorname
Telefon
SpDi - Beratungsstelle
Betroffenes Kind
Name, Vorname: Geb.:
Adresse (wenn
abweichend)
Telefon
Die Eltern von bitten um ein Beratungsgespräch mit einer Fachkraft des
ASD/KSD
86
Weitere Informationen:
Datum / Unterschrift:
87
Mitteilungsbogen zur Dokumentation einer möglichen Kindeswohlgefährdung
Institution
SpDi – Beratungsstelle
Telefon
Name, Vorname
Personalien:
Betroffenes Kind
Name: Vorname:
Geb. in
Wohnort: PLZ:
Straße: Hausnummer:
Tel.: E-Mail:
Geb. in
Wohnort: PLZ:
Straße: Hausnummer:
Tel.: E-Mail:
Geb. in
88
Wohnort: PLZ:
Straße: Hausnummer:
Tel.: E-Mail:
Geb. in
Wohnort: PLZ:
Straße: Hausnummer:
Tel.: E-Mail:
Geschwisterkinder
Name: geb.
Name: geb.
Name: geb.
Sachverhalt:
89
Wurde mit dem / den
ja nein
Sorgeberechtigten über die Datum:
Beobachtungen gesprochen?
Wurde ein Hausbesuch ja nein
Datum:
durchgeführt?
Mit wem wurde gesprochen?
90
Beobachtungen / Anmerkungen / Ergebnis des Gesprächs:
1.
Wenn ja,
2.
zu wem?
3.
91
An Maßnahmen wurden bislang eingeleitet:
92
Empfangsbestätigung der Jugendhilfe
An:
Ansprechpartner/in:
Ort: PLZ:
Straße: Hausnummer:
Fax:
über den Erhalt der Mitteilung nach § 8a SGB VIII – Verdacht einer Kindeswohlgefährdung – betreffend:
Name:
geb. am
wohnhaft:
Ihr Schriftstück vom habe ich heute erhalten und bestätige dieses durch die nachstehende eigenhändige
Unterschrift.
Telefonnummer:
Ort, Datum
Unterschrift, Stempel
93
Weitere Kooperationsempfehlungen zur Zusammenarbeit im Kinderschutz :
94
Anlage 9: Kooperationsvereinbarung zwischen der Drogenberatung Lehrte e. V.
und dem Fachdienst Jugend der Stadt Lehrte
Ausgangssituation:
• Für die Drobel sind gegenwärtig mit Frau Kruse, Frau Ossenberg und Herrn Tschirner
drei hauptamtliche Fachkräfte tätig, es finden wöchentliche Teambesprechungen statt.
Die MitarbeiterInnen der Drobel kooperieren derzeit mit verschiedenen Arztpraxen, u.a. mit
Dr. Forst (Sehnde),Dr. Budac (Lehrte) und Dr. Sander (Hannover). In der psychosozialen
Beratung wird bei Klienten mit Kindern von der Drobel gegenüber den Ärzten eine
Schweigepflichtsentbindung eingeholt. Psychosoziale Beratung für Klienten mit Kindern,
deren Wohnsitz sich nicht in Lehrte befindet, wird durch die Drobel nicht geleistet.
• Wenn Beikonsum von substituierten Klienten festgestellt wird bzw. der entsprechende
Verdacht besteht, ist für den Umgang mit dieser Thematik der behandelnde Arzt zuständig.
• Es wird festgehalten, dass bei Substituierten im Kontext zu KWG Urinkontrollen der
Elternteile bzw. während einer Schwangerschaft grundsätzlich unter Sichtkontakt
95
durchgeführt werden sollten. Dies ist z.B. bei der Ärztin Birgit Reinhold-Dünow, Werder Str.
28, 31224 Peine, Telef.: 05171/297115, möglich.
• Die MitarbeiterInnen der Drobel sind u.a. für die Entgiftungs- und Therapievermittlung,
Einzelgespräche und Krisenintervention, Intervention bei Straffälligkeit, Behördenbegleitung
und die Angehörigenberatung zuständig, darüber hinaus leistet die Drobel verschiedene
offene (Gruppen)- Angebote und kooperiert mit anderen Trägern und Institutionen.
• Wesentliche Diskussionspunkte in der Zusammenarbeit zwischen der Drobel und dem
ASD bildeten in der Vergangenheit die Themen Datenschutz und Schweigepflicht, wenn es
sich um Einzelfälle noch in der Abklärung befindlicher KWG handelte. Die MitarbeiterInnen
der Drobel finden es diesbezüglich schwer vertretbar, Informationen von Klienten ohne
Schweigepflichtsentbindung an den ASD weiter zu geben, da sie die vorhandene
Vertrauensbasis zu ihrem Klientel nicht aufs Spiel setzen möchten.
• Im ASD des Fachdienstes Jugend sind derzeit 6 Fachkräfte im Rahmen der
Bezirkssozialarbeit tätig, der ASD hat die Drobel über seine grundsätzlichen Aufgaben,
Tätigkeiten und Präventionsprojekte informiert und eine Liste, welche MitarbeiterInnen für
welche Bezirke zuständig sind, mit den entsprechenden Telefonnummern und E-
Mailadressen übergeben. Diese wird bei Bedarf aktualisiert. Im Hinblick auf den
Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung hat der ASD der Drobel eine Indikatorenliste für
gewichtige Anhaltspunkte von Kindeswohlgefährdung zur Verfügung gestellt. Die
MitarbeiterInnen des ASD sind nach § 8a SGB VIII grundsätzlich verpflichtet,
Erziehungsberechtigten zur Abwendung einer Kindeswohlgefährdung eine Hilfe anzubieten
und zu gewähren, sofern sie diese für geeignet und notwendig halten.
• Der ASD weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass er sich vorbehält, bei
Bedarf MitarbeiterInnen der Drobel im Einzelfall im KWG-Kontext durch das Familiengericht
Lehrte zum gerichtlichen Anhörungstermin laden zu lassen.
• Die MitarbeiterInnen des ASD suchen nach entsprechender Mitteilung den
sogenannten Standort „Öttinger Wiese“ (befindet sich hinter dem Gebäude Gartenstr.)
unmittelbar auf, wenn sich dort im Umfeld des Drobel-Klientels Minderjährige aufhalten, da
deren Aufenthalt als potentielle KWG gewertet wird. Dort werden Erziehungsberechtigte und
Minderjährige direkt angesprochen und aufgefordert, den Ort zu verlassen.
• Es herrscht zwischen den Beteiligten Einigkeit darüber, in regelmäßigen größeren
zeitlichen Abständen eine Reflexion zur Gestaltung der Zusammenarbeit vorzunehmen.
Vereinbarungen :
• a) Die MitarbeiterInnen der Drobel erklären sich bereit, den ASD-Fachkräften für
allgemeine Fragen zu illegalen Drogen und deren Konsum sowie zur Substitution und deren
Auswirkungen zur Verfügung zu stehen.
• b) Bei Kontaktaufnahme des ASD zu den substituierenden Ärzten im Rahmen von
Netzwerkarbeit möchte die Drobel beteiligt werden und ggfs. anwesend sein.
• c) Es herrscht grundsätzlich Einigkeit darüber, dass es das vorrangige Ziel sein soll,
zum Umgang sowohl mit potentieller Kindeswohlgefährdung als auch bei vorliegendem
Unterstützungsbedarf einer Familie gemeinsame Gespräche zu einer Zeit an einem Ort mit
96
Klienten, den jeweiligen MitarbeiterInnen der Drobel und des ASD zu führen, um
Transparenz herzustellen. Dies schließt Erstgespräche zu einem möglichen erzieherischen
Hilfebedarf ein.
• d) Die MitarbeiterInnen der Drobel erklären sich bereit, an Hilfeplangesprächen im
Sinne der §§ 27 ff SGB VIII teilzunehmen, wenn die Klienten dem zustimmen.
• e) In der Beratung von Schwangeren durch die Drobel sollen diese auf die
Präventionsprojekte der Stadt Lehrte (z.B. Familienhebammenprojekt,
Hebammensprechstunde) und auf die möglichen ambulanten erzieherischen Hilfen des ASD
(z.B. SPFH) hingewiesen werden. Die Fachkräfte der Drobel sollten ihr Klientel in diesem
Zusammenhang motivieren, frühzeitig Kontakt zum Fachdienst Jugend aufzunehmen.
• f) Sofern die Fachkräfte der Drobel im Zusammenhang mit stationären Therapien ihres
Klientels eine Hilfe zur Erziehung für das betreffende Kind bzw. den Jugendlichen in
Erwägung ziehen, wünscht sich der ASD eine frühzeitige Einbindung in die Planung.
• g) Grundsätzlich befugt das zum 01.01.2013 in Kraft getretene neue
Bundeskinderschutzgesetz die Fachkräfte der Drobel, den ASD mit den entsprechenden
Familiendaten zu unterrichten, um die Gefährdung eines Kindes oder eines Jugendlichen
abzuwenden, wenn dies auf andere Weise nicht möglich ist.
Der ASD stellt der Drobel dafür einen Mitteilungsbogen zur Verfügung, der per Fax zur
Anwendung kommen sollte. Für den Fall, dass sich MitarbeiterInnen der Drobel (z.B. im Fall
hochgradiger akuter Kindeswohlgefährdung) für eine derartige Vorgehensweise entscheiden,
herrscht zwischen der Drobel und dem ASD Einigkeit darüber, dass diese Daten nicht in
anonymisierter Form übersandt werden. Der ASD gibt im Anschluss eine unmittelbare
Rückmeldung an die Drobel, dass die KWG-Meldung eingetroffen ist und welche
(unmittelbare) Handlung vom ASD erfolgt.
• h) Nach dem Bundeskinderschutzgesetz (hier insbesondere § 4 KKG Abs. 1-3) sollen
die MitarbeiterInnen der Drobel mit Kindern bzw. Jugendlichen und deren Eltern die Situation
erörtern, wenn ihnen gewichtige Anhaltspunkte für eine KWG bekannt sind und auf die
Inanspruchnahme von Hilfen hinwirken, wenn der Schutz der Kinder bzw. Jugendlichen
dadurch nicht in Frage gestellt wird.
Gegenüber dem Fachdienst Jugend hat die Drobel zur Einschätzung einer KWG einen
Anspruch auf Beratung durch eine insoweit erfahrene Fachkraft. Der ASD des Jugendamts
Lehrte hat sich dafür entschieden, diese Beratung nicht in Eigenverantwortung
durchzuführen, um einen Rollenkonflikt zu vermeiden, sondern in einer zum 15.3.2013 in
Kraft tretenden schriftlich fixierten Vereinbarung geklärt, dass der Beratungsanspruch der
Drobel durch den Jugendhilfeträger EFES aus Hildesheim erfüllt wird.
Die MitarbeiterInnen der Drobel werden im Laufe des Monats März 2013 durch das
Jugendamt Lehrte in einem gesonderten Schreiben zu diesem Prozedere im Detail
unterrichtet.
97
Anlage 10: Schutzvereinbarung zur Sicherstellung des Kindeswohls
Kinder: geb. am
geb. am
geb. am
Sorgeberechtigte Eltern:
wohnhaft , 31275 Lehrte
2. Welche konkreten Absprachen werden zur Abwendung einer Gefährdung mit den
Sorgeberechtigten getroffen?
Zwischen SPFH und dem Fachdienst Jugend erfolgt ein regelmäßiger Austausch zur
aktuellen Situation in der Familie.
4. Was passiert, wenn sich die Sorgeberechtigten nicht an die Vereinbarung halten?
Sollten sich die Eltern nicht an die oben genannten Absprachen halten, ist die Versorgung
und Sicherheit der Kinder im Haushalt der Eltern nicht ausreichend sichergestellt. Der FD
Jugend würde sich dann zur Klärung der familiären Situation und weiteren Vorgehensweise
an das Familiengericht wenden und eine Anhörung gem. § 8a SGB VIII beantragen.
98
Die Eltern sind darüber aufgeklärt worden, dass bei einer Gefährdung des Wohls von ……
durch einen Elternteil oder beide der FD Jugend unverzüglich Maßnahmen zum Schutz des
betroffenen Kindes einleiten wird. Dieses kann bedeuten, dass das betroffene Kind in Obhut
genommen werden könnte.
Die Eltern können sich jederzeit an die MitarbeiterInnen des Jugendamtes oder an die SPFH
wenden, wenn sie Fragen haben oder Unterstützung benötigen.
Zuständige Sozialarbeiterin ist Frau (Tel. 505-), Vertretung Herr (Tel. 505-).
Lehrte, den
__________________________ _________________________
Frau Herr
__________________________ _________________________
Frau (Hebamme) Herr (SPFH)
__________________________
Frau (Fachdienst Jugend, Stadt Lehrte)
99
Anlage 11: Antrag/Anregung an das Familiengericht
!!brief!
Amtsgericht Lehrte
- Familiengericht -
-
Schlesische Str. 1
31275 Lehrte
51/434-39
16.04.2018
Kinder: , geb. am
Wohnhaft/ derzeitiger Aufenthalt: , 31275 Lehrte
Kindesmutter: , geb. am
Wohnhaft: , 31275 Lehrte
Kindesvater: , geb. am
Wohnhaft: , 31275 Lehrte
Sorgerecht:
Hiermit wird angeregt, gem. § 8a, Abs. 3 SGB VIII möglichst umgehend eine
familiengerichtliche Anhörung - zur Erörterung (Zweck)
100
- unter Beteiligung von … anzuberaumen. Des Weiteren ist
im Einzelfall zu prüfen, ob im Rahmen eines §1666 BGB Verfahrens auch ein Verfahren zur
Regelung der Umgangskontakte anzuregen ist.
Hiermit wird beantragt, den Sorgeberechtigten gem. § 1666 BGB die Personensorge, das
Aufenthaltsbestimmungsrecht, die Gesundheitssorge, die Vermögenssorge, das Recht auf
Einleitung von Hilfen zur Erziehung im Sinne des SGB VIII zu entziehen.
Alternativ wird beantragt …
Im Auftrage
Anlagen
101
Aspekte
Anlass des Antrages ist die Inobhutnahme des Kindes …. Am …. , der die Sorgeberechtigten
am…. widersprachen.
102
Anlage 12: Inobhutnahme gem. §42 SGB VIII
!!brief!
Herrn/Frau
16.04.2018
[ ] gemäß § 42 Abs. 1 Satz 1, Nr. 1 SGB VIII, wonach das Jugendamt zur Inobhutnahme
eines Kindes oder Jugendlichen berechtigt und verpflichtet ist, wenn ein Kind oder der
Jugendliche darum bittet.
Begründung:
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
______________________________________________
103
[ ] gemäß § 42 Abs. 1 Satz 1, Nr. 2 SGB VIII, wonach das Jugendamt zur Inobhutnahme
eines Kindes oder Jugendlichen berechtigt und verpflichtet ist, wenn eine dringende Gefahr
für das Wohl des Kindes oder des Jugendlichen die Inobhutnahme erfordert und
Begründung:
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
_______________________________________
[ ] gemäß § 42 Abs. 1 Satz 1, Nr. 3 SGB VIII, wonach das Jugendamt zur Inobhutnahme
eines ausländischen Kindes oder Jugendlichen berechtigt und verpflichtet ist, wenn dies
unbegleitet nach Deutschland kommt und sich weder Personensorge- noch
Erziehungsberechtigte im Inland aufhalten.
Begründung:
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
______________________________________________
Nachdem Sie über die Inobhutnahme Ihres Kindes/ Ihres Mündels unterrichtet wurden,
haben Sie der Inobhutnahme am _ _ . _ _ . _ _ _ _ widersprochen.
Eine familiengerichtliche Entscheidung konnte vor der Inobhutnahme nicht rechtzeitig
eingeholt werden. Dies wäre frühestens am _ _ . _ _ . _ _ _ _ möglich gewesen. Ein
Abwarten einer familiengerichtlichen Entscheidung war vorliegend nicht möglich, da
anderenfalls zu befürchten war, dass
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
______________________________________________
Darüber hinaus war auch unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit
ein geringerer Eingriff zum Schutz Ihres Kindes/ Ihres Mündels nicht möglich.
Eine familienrechtliche Entscheidung des Amtsgerichts _____________ über die
erforderlichen Maßnahmen zum Wohl Ihres Kindes/ Ihres Mündels wird unverzüglich
herbeigeführt bzw. ist bereits angeregt worden.
104
Anordnung der sofortigen Vollziehbarkeit der Inobhutnahme
Ich ordne die sofortige Vollziehung meiner Entscheidung über die Inobhutnahme an. Gemäß
§ 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 der Verwaltungsgerichtsordnung kann ich die sofortige Vollziehung
der Entscheidung über die Inobhutnahme nach § 42 SBG VIII anordnen, wenn diese im
öffentlichen Interesse liegt. Danach ist eine Abwägung der für die sofortige Vollziehung
sprechenden Belange und der dagegen streitenden Interessen der/ des
Erziehungsberechtigen, das Kind oder den Jugendlichen bei sich zu behalten,
gegeneinander vorzunehmen. Bei der Entscheidung über die Anordnung der sofortigen
Vollziehbarkeit steht mir Ermessen zu, welches bei einer Gefährdung des Kindes auf Null
reduziert ist.
Vorliegend besteht die Gefahr, dass das Wohl Ihres Kindes/ Ihres Mündel so schwerwiegend
beeinträchtigt werden kann, dass nicht erst der Abschluss eines verwaltungsgerichtlichen
Verfahrens abgewartet werden kann.
Bei dem Verbleib Ihres Kindes/ Ihres Mündel im Haushalt der Kindesmutter/ des
Kindesvaters ist konkret zu befürchten, dass für das körperliche/ geistige/ seelische Wohl des
Kindes eine erhebliche Schädigung eintritt, indem
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
______________________________________________
In Abwägung mit dem hohen Rang des Kindeswohles muss ihr persönliches Interesse am
Aufenthalt Ihres Kindes/ Ihres Mündel in Ihrem Haushalt zurücktreten. Aus diesen Gründen
liegt es im besonderen öffentlichen Interesse Ihr Kind/ Ihr Mündel in Obhut zu nehmen.
Rechtsbehelfsbelehrung:
Als Personensorge- oder Erziehungsberechtigte/r können Sie der Inobhutnahme
widersprechen. Den Widerspruch können Sie schriftlich oder mündlich beim Jugendamt
Lehrte, Gartenstr. 5, 31275 Lehrte, einlegen. Sie können auch bei einer der in diesem
Bescheid genannten Personen oder Dienststellen widersprechen.
Erfolgt daraufhin keine Beendigung der Inobhutnahme Ihres Kindes, ist das Jugendamt
gemäß § 42 Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 SGB VIII verpflichtet, eine familiengerichtliche Entscheidung
über die notwendigen sorgerechtlichen Maßnahmen einzuholen. Sie können auch
unmittelbar beim Amtsgericht _____________, ____________, _____________, eine
familiengerichtliche Entscheidung über die Herausgabe Ihres Kindes / Ihres Mündels
beantragen.
Weitere Hinweise:
Informationen erhalten Sie von:
Zuständiger
105
Mitarbeiter/
Zuständige
Mitarbeiterin
Teamleitung des
Jugendamtes
Die Inobhutnahme umfasst die Befugnis, ein Kind oder einen Jugendlichen bei einer
geeigneten Person, in einer geeigneten Einrichtung oder in einer sonstigen Wohnform
vorläufig unterzubringen (vgl. § 42 Abs. 1 Satz 2 SGB VIII).
Das Jugendamt hat während der Inobhutnahme für das Wohl des Kindes oder des
Jugendlichen zu sorgen und dabei den notwendigen Unterhalt und die Krankenhilfe
sicherzustellen. Das Jugendamt ist während der Inobhutnahme berechtigt, alle
Rechtshandlungen vorzunehmen, die zum Wohl des Kindes oder Jugendlichen notwendig
sind (vgl. § 42 Abs. 2 SGB VIII).
Im Auftrage
___________________________
Anmerkung:
1) nicht Zutreffendes ist zu streichen.
2) Lücken – unterstrichen / nicht unterstrichen – sind auszufüllen.
106
Anlage 13: Aufhebung der Inobhutnahme
!!brief!
16.04.2018
Sehr geehrte ,
hiermit teile ich Ihnen mit, dass die Inobhutnahme Ihrer Tochter/ Ihres Sohnes vom am
aufgehoben wurde.
107
Anlage 14: Vereinbarung zwischen den örtlichen Trägern der öffentlichen
Jugendhilfe in der Region Hannover (Zuständigkeitswechsel/Fallübergabe)
Vorbemerkung:
In der Region Hannover nehmen sieben kommunale Gebietskörperschaften die Aufgaben
des örtlichen Trägers der öffentlichen Jugendhilfe wahr: Stadt Burgdorf, Landeshauptstadt
Hannover, Region Hannover, Stadt Laatzen, Stadt Langenhagen, Stadt Lehrte, Stadt
Springe. Umzüge von Eltern, die Hilfe zur Erziehung erhalten oder an sonstigen
Jugendhilfeverfahren beteiligt sind, kommen innerhalb der Region Hannover häufig vor;
diese können einen Wechsel der örtlichen Zuständigkeit gem. §§ 86 ff. SGB VIII nach sich
ziehen. Die vorliegende Vereinbarung dient der Vereinfachung der Fallübergabe und der
Sicherstellung einer durchgängigen Hilfeleistung während der Prüfung der örtlichen
Zuständigkeit von abgebendem und annehmendem Jugendhilfeträger.
Die Unterrichtung erfolgt schriftlich oder per Fax an den Sozialen Dienst des
zuständigen Jugendhilfeträgers entsprechend der als Anlage 1 dieser Vereinbarung
108
beigefügten Liste der jeweils zuständigen Fachkräfte.
Für Form und Inhalt der Unterrichtung gilt Nr. 1 Abs. 2 entsprechend. Ergänzend zu
den dort genannten Inhalten der Unterrichtung ist die Akte auszugsweise in Fotokopie
zu übermitteln, soweit darin Angaben und Bewertungen zu den „gewichtigen
Anhaltspunkten“ im Sinne des § 8 a SGB VIII enthalten sind.
3.1 Wechselt die örtliche Zuständigkeit, unterrichtet der bisher zuständige Jugendhilfeträger den
Die Unterrichtung erfolgt schriftlich oder per Fax an den Sozialen Dienst des neu
zuständigen Jugendhilfeträgers entsprechend der als Anlage 1 dieser Vereinbarung
beigefügten Liste. Die Unterrichtung enthält mindestens:
- Name, Adressen der Personensorgeberechtigten
- Angaben zur Hilfeart und Hilfebeginn der laufenden Leistungen
109
- HzE-Anträge zu sämtlichen bislang durchgeführten Hilfen
- Kopien der Bescheide
- Name, Adressen des aktuellen Leistungsanbieters oder der Leistungsanbieter/
Pflegefamilie
- den 1. und den letzten Hilfeplan der laufenden Leistung
- Datum des letzten Hilfeplangesprächs.
3.2 Gem. § 86 c SGB VIII ist der bisher zuständige Jugendhilfeträger zur Leistung
verpflichtet.
Dies gilt sowohl für die Geldleistungen der Wirtschaftlichen Jugendhilfe wie auch für
die fachliche Betreuung durch die Sozialen Dienste. § 87 SGB VIII (Örtliche
Zuständigkeit für vorläufige Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen)
bleibt hiervon jedoch unberührt.
3.5 Sind während des Bestehens einer Leistungspflicht gem. § 86 c SGB VIII
110
Entscheidungen über Fortsetzung oder Beendigung der Leistung, Erweiterungen des
Leistungsumfangs, Wechsel des Anbieters oder der Hilfeart zu treffen, verpflichtet sich
der gem. § 86 c zur Leistung verpflichtete Jugendhilfeträger, den neu zuständigen
Jugendhilfeträger zu beteiligen. Die Beteiligung des neu zuständigen
Jugendhilfeträgers bewirkt keine förmliche Übernahme des Falles und kein Ende der
Leistungspflicht nach § 86 c SGB VIII. Diese Leistungspflicht endet vielmehr erst mit
dem gemäß 3.3 benannten Datum.
4. Kündigung
Diese Vereinbarung hat eine Laufzeit von drei Jahren. Die Laufzeit verlängert sich jeweils um ein Jahr,
wenn keine der Parteien eine Kündigung bis zum 30.06. eines Jahres zum Jahresende ausspricht. Die
Kündigung bedarf der Schriftform.
5. In-Kraft-Treten
Diese Vereinbarung tritt am 01.01.2010 in Kraft. Sie ersetzt die am 01.08.2007 in Kraft getretene
Vereinbarung.
____________________________ ___________________________
Region Hannover Stadt Burgdorf
____________________________ ___________________________
Landeshauptstadt Hannover Stadt Langenhagen
____________________________ ___________________________
Stadt Laatzen Stadt Lehrte
____________________________
Stadt Springe
111
Anlage 15: Datenschutz
Soweit dem Träger bzw. den von ihm beschäftigten Fachkräften zur Sicherstellung dieses
Schutzauftrags (gemäß § 1.1) Informationen bekannt werden oder von ihm ermittelt werden
müssen und die Weitergabe dieser Informationen zur Sicherstellung des Schutzauftrags
erforderlich ist, bestehen keine die Wahrnehmung dieser Aufgabe einschränkenden
datenschutzrechtlichen Vorbehalte. Insofern gilt der Grundsatz, dass Sozialdaten zu dem
Zweck übermittelt oder genutzt werden dürfen, zu dem sie erhoben worden sind (§ 64 Abs. 1
SGB VIII, § 69 Abs. 1 Nr. 1 und 2 SGB X). Bei anvertrauten Daten sind die Regelungen des
§ 65 Abs. 1 Nr. 4 SGB VIII zu beachten.
112
Anlage 16: Rahmenvereinbarung zur Sicherstellung des Schutzauftrages gem. §
8a SGB VIII sowie zur Sicherstellung des Tätigkeitsausschlusses einschlägig
vorbestrafter Personen gem. § 72a SGB VIII (inklusive Anlagen)
Das Gesetz zur Stärkung eines aktiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen, bekannt als
Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) definiert den Kinderschutz als einen gesellschaftlichen
Auftrag und setzt auf eine Stärkung der Zusammenarbeit zum Schutz von Kindern vor
Gefahren für ihr Wohl. Hierzu sind eine Vielzahl gesellschaftlicher Akteure und Akteurinnen
im Kinderschutz zur Kooperation und Vernetzung aufgerufen.
Der öffentliche Träger der Jugendhilfe hat dabei im Rahmen seiner Gesamtverantwortung
durch Vereinbarungen mit freien Trägern von Einrichtungen und Diensten, die Leistungen
nach dem SGB VIII erbringen und hauptamtliche Fachkräfte beschäftigen, sicherzustellen,
dass deren Fachkräfte den Schutzauftrag gem. § 8a Abs. 4 SGB VIII wahrnehmen und gem.
§ 72a SGB VIII keine einschlägig vorbestraften Personen in der Kinder- und Jugendhilfe
beschäftigt werden.
Zur Sicherstellung des Schutzauftrages und des Tätigkeitsauschlusses einschlägig
vorbestrafter Personen schließen
die Vertragspartner:
die Region Hannover, Fachbereich Jugend,
die Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Jugend und Familie,
die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege Region Hannover,
die Stadt Burgdorf,
die Stadt Laatzen,
die Stadt Langenhagen,
die Stadt Lehrte,
der Regionsjugendring,
der Stadtjugendring
folgende Rahmenvereinbarung,
zu deren Beitritt freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe aufgerufen sind:
113
Erster Abschnitt
Schutzauftrag nach § 8a SGB VIII
§ 1 Allgemeiner Schutzauftrag
(1) Allgemeine Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe ist es, Kinder und Jugendliche davor zu
bewahren, dass sie in ihrer Entwicklung durch den Missbrauch elterlicher Rechte oder eine
Vernachlässigung Schaden erleiden. Kinder und Jugendliche sind vor Gefahren für ihr Wohl
zu schützen (§ 1 Abs. 3 Nr. 3 SGB VIII).
(2) § 8a SGB VIII konkretisiert diesen allgemeinen staatlichen Schutzauftrag zum einen als
Aufgabe der Jugendämter. Zum anderen wird ein Schutzauftrag für freie Träger der
Jugendhilfe formuliert, dessen Erfüllung mit dieser Vereinbarung sichergestellt wird (§ 8a
Abs. 4 SGB VIII).
(3) Der freie Träger erbringt Leistungen gegenüber Eltern, Kindern und Jugendlichen selbst-
ständig auf der Basis entsprechender Vereinbarungen mit diesen. Die Leistungserbringung
dient der Förderung der Entwicklung und der Erziehung zur eigenverantwortlichen und
gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit der jungen Menschen. Dazu gehört auch, Kin-der und
Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen. Diese Aufgabe wird vom freien Träger u.
a. durch den Abschluss dieser Vereinbarung wahrgenommen.
(4) Der freie Träger stellt sicher, dass die Fachkräfte über diese Vereinbarung unterrichtet
sind und hierbei insbesondere die in der Anlage 1 zu dieser Vereinbarung enthaltene Liste
gewichtiger Anhaltspunkte beachtet wird. Bei der Gefährdungseinschätzung sind auch
„kritische Zeitpunkte“, sofern der freie Träger Kenntnis von diesen hat, zu beachten. Dies
können insbesondere sein:
Im Bereich Kindertageseinrichtungen:
- Abmeldung aus der Kindertagesstätte
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterwechsel in der Einrichtung, z.B. längerfristige Abwesenheit,
Personalfluktuation
Im Bereich „Hilfe zur Erziehung“:
- Wechsel der fallverantwortlichen Fachkraft im Jugendamt
- Wechsel der Zuständigkeit von einem Jugendamt zum anderen
- Mitarbeiter/innenwechsel aufgrund von Urlaub oder Personalfluktuation
- Neueinstellungen
- Beendigung, insbesondere Abbruch einer Maßnahme
In Einrichtungen der Jugend – und Jugendsozialarbeit (Anlage 6):
114
a) in Einrichtungen der Jugendarbeit
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterwechsel in der Einrichtung, z.B. längerfristige Abwesenheit,
Personalfluktuation
b) in Einrichtungen der Jugendsozialarbeit
- Wechsel der Zuständigkeit von einem Jugendamt zum anderen
- Wechsel der fallvertrauten Fachkraft im Jugendamt
- Wechsel von einem freien Träger zu einem anderen Träger
- Mitarbeiterinnen – und Mitarbeiterwechsel aufgrund von Urlaub oder Personalfluktuation
beim freien Träger
- Neueinstellungen
- Beendigung, insbesondere Abbruch einer Maßnahme
§ 3 Handlungsschritte
(1) Nimmt eine Fachkraft gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung (Anlage
1) wahr, teilt sie diese der zuständigen Leitung mit.
(2) Wenn die Vermutung eines gewichtigen Anhaltspunktes für eine Kindeswohlgefährdung
im Rahmen einer kollegialen Beratung nicht ausgeräumt werden kann, ist eine
Gefährdungseinschätzung unter Einbeziehung einer insoweit erfahrenen Fachkraft (§ 4
115
dieser Vereinbarung) vorzunehmen. Dabei sind die Erziehungsberechtigten sowie das Kind
oder die/der Jugendliche in die Gefährdungseinschätzung mit einzubeziehen, soweit dadurch
der wirksame Schutz des Kindes oder der/des Jugendlichen nicht in Frage gestellt wird (§ 8a
Abs. 4 Satz 1 Ziffer 3 SGB VIII).
(3) Bei der Gefährdungseinschätzung ist die Schutzbedürftigkeit des Kindes oder der/des
Jugendlichen anhand seines Alters, Entwicklungsstandes, aktuellen gesundheitlichen
Zustandes sowie des individuellen Lebensumstandes zu berücksichtigen.
(4) Werden Jugendhilfeleistungen zur Abwendung des Gefährdungsrisikos für erforderlich
gehalten, ist bei den Erziehungsberechtigten auf die Inanspruchnahme solcher Leistungen
hinzuwirken.
(5) Werden zur Abwendung des Gefährdungsrisikos andere Maßnahmen für erforderlich
gehalten (z.B. niedrigschwellige Angebote, Gesundheitshilfe, Maßnahmen nach dem
Gewaltschutzgesetz), so ist bei den Erziehungsberechtigten auf deren Inanspruchnahme
hinzuwirken.
(6) Eine unverzügliche Unterrichtung des zuständigen Jugendamtes ist erforderlich wenn:
- eine Gefährdungseinschätzung nicht verlässlich durchgeführt werden kann,
- die Erziehungsberechtigten nicht bereit oder in der Lage sind, bei der
Gefährdungseinschätzung mitzuwirken oder
- die Gefährdung nicht anders abgewendet werden kann.
Letzteres ist insbesondere der Fall, wenn Maßnahmen nach den § 3 Abs. 5 dieser
Vereinbarung nicht ausreichen oder die Erziehungsberechtigten nicht in der Lage oder nicht
bereit sind, sie in Anspruch zu nehmen.
(7) Ist die Gefährdung des Wohls des Kindes oder der/des Jugendlichen so akut, dass bei
Durchführung der vereinbarten Abläufe mit großer Wahrscheinlichkeit das Wohl des Kin-des
oder der/des Jugendlichen nicht gesichert werden kann, so liegt ein Fall der dringen-den
Kindeswohlgefährdung vor. Dies gilt auch für die Fälle, in denen die Erziehungsberechtigten
nicht bereit oder in der Lage sind, bei der Gefährdungseinschätzung mitzuwirken. In diesen
Fällen ist eine unverzügliche Information des zuständigen Jugendamts zwingend notwendig.
Das Jugendamt gewährleistet, dass eine Kontaktaufnahme in Notfallsituationen auch
außerhalb der Bürozeiten sichergestellt ist.
(8) Weitergehende Vereinbarungen zwischen dem zuständigen Jugendamt und dem freien
Träger zur Erbringung von Hilfen zur Erziehung nach SGB VIII bleiben von diesen Rege-
lungen unberührt.
116
§ 4 Beteiligung einer insoweit erfahrenen Fachkraft an der Einschätzung des
Gefährdungsrisikos
(1) Die zur Abschätzung des Gefährdungsrisikos zu beteiligende Fachkraft soll über folgen-
de Qualifikationen verfügen:
- einschlägige Berufsausbildung (Dipl.- Sozialpäd., Dipl.-Psych. oder gleichwertige
Qualifikationen) bei gleichzeitiger persönlicher Eignung (u.a. Belastbarkeit, professionelle
Distanz, Urteilsfähigkeit);
- Qualifizierung durch fachbezogene Fortbildung, eine Fortbildung wird anerkannt, wenn sie
speziell den § 8a SGB VIII zum Inhalt hat und mindestens 30 Stunden umfasst;
- umfassende Praxiserfahrung in der Jugendhilfe;
- Fähigkeit zur Kooperation mit den Fachkräften öffentlicher und freier Träger der Jugendhilfe
sowie mit weiteren Einrichtungen (z.B. der Gesundheitshilfe, Polizei);
- Kompetenz zur kollegialen Beratung.
(2) Der freie Träger verfügt selbst in seiner Organisation über derartige Fachkräfte nach Ab-
satz 1 oder er hat direkten Zugang zu solchen Fachkräften. Er benennt die erfahrene
Fachkraft dem Jugendamt unter Nachweis der Qualifikation (Anlage 2). Änderungen sind
anzeigepflichtig. Über die benannten Fachkräfte soll Einvernehmen zwischen dem freien
Träger und dem Jugendamt hergestellt werden. Verfügt der freie Träger nicht über Fach-
kräfte nach Abs. 1, wird im gegenseitigen Einvernehmen geregelt, welche Fachkräfte
hinzugezogen werden können.
(3) Über die zusätzlichen Kosten der zu beteiligenden erfahrenen Fachkräfte nach Abs. 1
und 2 sind im Vorwege gesonderte Regelungen zu treffen.
117
- bereits getroffene und für erforderlich gehaltene weitere Maßnahmen,
- Beteiligung der Erziehungsberechtigten sowie des Kindes oder der/des Jugendlichen;
Ergebnis der Beteiligung,
- beteiligte Fachkräfte des freien Trägers, ggf. bereits eingeschaltete weitere Träger von
Maßnahmen,
- weitere Beteiligte oder Betroffene.
Die Mitteilung erfolgt mittels eines Vordruckes (Anlage 3). Sie ist per Fax und sodann per
Post an die in der Anlage 2 aufgelisteten, jeweils zuständigen öffentlichen Jugendhilfeträger
zu übermitteln.
§ 7 Dokumentation
(1) Der freie Träger stellt sicher, dass die beteiligten Fachkräfte die Wahrnehmung der Auf-
gaben und Verpflichtungen aus dieser Vereinbarung umgehend schriftlich und
nachvollziehbar dokumentieren.
(2) Unbeschadet weitergehender Regelungen des freien Trägers erfasst die
Dokumentationspflicht alle Verfahrensschritte und sollte bei jedem Verfahrensschritt
mindestens bein-halten: beteiligte Fachkräfte, zu beurteilende Situation, Ergebnis der
Beurteilung, Art und Weise der Ermessensausübung, weitere Entscheidungen, Definition der
Verantwortlichkeit für den nächsten Schritt, Zeitvorgaben für Überprüfungen (siehe auch § 5).
§ 8 Datenschutz
Soweit dem freien Träger bzw. den von ihm beschäftigten Fachkräften zur Sicherstellung
ihres Schutzauftrages ( § 1 dieser Vereinbarung) Informationen bekannt werden oder von
ihm ermittelt werden müssen und die Weitergabe dieser Informationen zur Sicherstellung des
118
Schutzauftrags erforderlich ist, bestehen keine die Wahrnehmung dieser Aufgabe ein-
schränkenden datenschutzrechtlichen Vorbehalte. Insofern gilt der Grundsatz, dass Sozial-
daten zu dem Zweck übermittelt oder genutzt werden dürfen, zu dem sie erhoben worden
sind (§ 64 Abs. 1 SGB VIII, § 69 Abs. 1 Nr. 1 und § 2 SGB X). Bei anvertrauten Daten sind
die Regelungen des § 65 Abs. 1 Nr. 4 SGB VIII zu beachten. Bei der Hinzuziehung einer
insoweit erfahrenen Fachkraft ist § 64 Abs. 2a SGB VIII (Anonymisierung,
Pseudonomysierung der Falldaten) zu beachten.
§ 9 Qualitätssicherung
Der freie Träger stellt sicher, dass die zuständigen Leitungen Sorge tragen für die
sachgerechte Unterrichtung der Fachkräfte über die Verpflichtungen aus § 8a SGB VIII, für
eine regelmäßige Auswertung der Erfahrungen mit den getroffenen Regelungen (Evaluation)
so-wie die Einbeziehung weiterer fachlicher Erkenntnisse. Diese Maßnahmen der
Qualitätssicherung sind in der Regel einmal jährlich durchzuführen.
Die Umsetzung dieser Vereinbarung wird in einem gemeinsamen Gespräch zwischen freiem
Träger und Jugendamt regelmäßig evaluiert.
§ 10 Gemeinsame Auswertung
(1) Da eine dauerhafte fallunabhängige Sicherung des Wohles von Kindern nur möglich ist,
wenn funktionierende Kooperationsbeziehungen bestehen und die Verfahrensabläufe für alle
Beteiligten klar sind, erfolgt durch die beteiligten Jugendämter eine Information des freien
Trägers über den weiteren Verlauf in den gemeldeten Fällen der Kindeswohlgefährdung
innerhalb eines Zeitraumes von vier Wochen nach Erhalt der Meldung. Bei
zwischenzeitlichem Einrichtungswechsel wird sowohl die alte als auch die neue Einrichtung
und ggf. auch sowohl der alte als auch der neue freie Träger informiert. Sollte der freie
Träger keinen Kontakt mehr zu den betroffenen Personen haben, teilt er dies dem
Jugendamt mit, dann endet die Informationsweitergabe. Hierbei sind die
datenschutzrechtlichen Vorgaben zu beachten.
(2) Zwischen den beteiligten Jugendämtern und den freien Trägern erfolgt eine gemeinsame
Auswertung der Fälle von Kindeswohlgefährdung, um eine Verbesserung der
Risikoeinschätzung und Verfahrensabläufe zu erreichen.
(3) Aufgrund der in diesem Zusammenhang gewonnenen Erkenntnisse erfolgt ggf. eine
Überarbeitung dieser Vereinbarung.
119
Zweiter Abschnitt
Sicherstellung des Tätigkeitsausschlusses einschlägig vorbestrafter Personen nach § 72a
SGB VIII
§ 12 Beitritt/ Widerruf
Der Beitritt zu dieser Vereinbarung geschieht mittels Beitrittserklärung (Anlage 5/ Anlage 5a)
gegenüber der Region Hannover. Die Beitrittserklärung kann mit einer Frist von sechs
Monaten zum Jahresende widerrufen werden. Der Widerruf erfolgt in Schriftform.
§ 13 Schlichtung
Bei Streitigkeiten aus dieser Vereinbarung wird vor Beschreitung des Rechtswegs die
Schlichtungsstelle angerufen. Die Schlichtungsstelle wird mit je zwei Vertreterinnen oder
Vertretern der AGW-Region Hannover und der Jugendhilfeträger in der Region Hannover
120
besetzt. Zusätzlich benennen die AGW-Region Hannover und die Jugendhilfeträger in der
Region Hannover im zweijährigen Wechsel den oder die Vorsitzende(n). Die erstmalige
Benennung des oder der Vorsitzenden steht der AGW-Region Hannover zu. Die
Geschäftsführung für die Schlichtungsstelle nach diesem Vertrag obliegt der Region
Hannover.
§ 14 In-Kraft-Treten
Diese Vereinbarung tritt am 01.01.2014 in Kraft.
121
Rahmenvereinbarung zur Sicherstellung des Schutzauftrages gem. § 8a SGB VIII sowie zur
Sicherstellung des Tätigkeitsausschlusses einschlägig vorbestrafter Personen gem. § 72a
SGB VIII vom 01.01.2014
Anlage 1 zu § 1 Abs. 4 der Vereinbarung
122
Rahmenvereinbarung zur Sicherstellung des Schutzauftrages gem. § 8a SGB VIII sowie zur
Sicherstellung des Tätigkeitsausschlusses einschlägig vorbestrafter Personen gem. § 72a
SGB VIII vom 01.01.2014 Anlage 1 zu § 1 Abs. 4 der Vereinbarung
Familiäre Situation
Wiederholter unbekannter Aufenthalt der Familie
Drohende oder tatsächliche Obdachlosigkeit (Familie bzw. Kind lebt auf der Straße)
Kleinkind wird häufig oder über einen längeren Zeitraum unbeaufsichtigt oder in Obhut
offenkundig ungeeigneter Personen gelassen
Kind wird zur Begehung von Straftaten oder sonst verwerflichen Taten eingesetzt (z.B.
Diebstahl, Bettelei)
Wohnsituation
Wohnung ist stark vermüllt, völlig verdreckt oder weist Spuren äußerer Gewaltanwendung
auf (z.B. stark beschädigte Türen)
Nichtbeseitigung von erheblichen Gefahren im Haushalt (z.B. durch defekte Stromkabel
oder Steckdosen, Herumliegen von Spritzbesteck)
Das Fehlen von eigenem Schlafplatz bzw. von jeglichem Spielzeug des Kindes
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Anlage 17: Indikatorenliste3 zur Risikoeinschätzung bei Verdacht auf
Kindeswohlgefährdung durch riskanten Alkoholkonsum
GRÜN (geringes Risiko)
□ Erstmalige Intoxikation bei älteren Jugendlichen (16/17 Jahre)
□ Unerfahrenheit des Jugendlichen, kein Vorsatz, trinken aus Spaßsituation
□ geringe Blutalkoholwerte im Verhältnis zu starken Ausfallerscheinungen
□ Mitwirkung des Jugendlichen, Motivation zur Verhaltensänderung vorhanden
□ Mitwirkung der Eltern/ Problembewusstsein vorhanden
□ Elterliche Kompetenz vorhanden
□ Nach Einschätzung der Fachkraft sind ausreichend Ressourcen vorhanden
ROT (Kindeswohlgefährdung)
□ Alkoholintoxikation eines Kindes (unter 14 Jahre)
□ Wiederholte Intoxikation
□ Beikonsum BTM
□ Riskante Alkoholkonsummuster (exzessives Gruppentrinken, Konflikttrinken,
regelmäßiges Trinken) in Verbindung mit anderem Risikoverhalten
□ Hohe Blutalkoholwerte bei geringen Ausfallerscheinungen
□ Fehlende Motivation des Jugendlichen zur Verhaltensänderung
□ Fehlende Mitwirkung der Eltern
□ Elterliche Kompetenz unzureichend, Überforderung, fehlende Grenzsetzung/
Verharmlosung des Geschehens, auffälliges Elternhaus
□ Krisensituation zeichnet sich ab oder ist eingetreten
□ Ressourcen unzureichend, Risiken für das Kind/ den Jugendlichen/ die Jugendliche
sind deutlich erkennbar
141
Bogen zur Risikoeinschätzung bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung durch
riskanten Alkoholkonsum
142
Anlage 18: Besonderheiten in Fällen von (Vermutung auf) sexuellen/(m)
Missbrauch
(Die Anlagen 18-22 bilden Originale der Beratungstelle Violetta, Hannover ab und wurden dem Fachdienst Jugend
zur Verfügung gestellt)
In der Arbeit mit sexuell missbrauchten Kindern und Jugendlichen spielen Abwehr,
Unsicherheit und Angst vor Fachfehlern und Falschbeschuldigungen häufig eine große Rolle.
Die Zerrissenheit der Betroffenen kann sich leicht ins Hilfesystem übertragen und umgekehrt.
Die Symptomatik der Betroffenen ist meist vieldeutig und den Betroffenen fällt es meist
besonders schwer, über erlebte sexuelle Gewalt zu sprechen.
Auch in der fachlichen Diskussion führt kaum ein anderes Thema zu so kontroversen und
emotionalisierenden Positionen wie sexueller Missbrauch.
Häufig entsteht Informationsbedarf z.B. hinsichtlich der Befürchtung, dass Zugänge
erschwert werden könnten sowie in der Frage der Beteiligung der betroffenen Kinder und
Jugendlichen und ihrer Eltern bei der Gefährdungseinschätzung. Insbesondere wenn sich die
Vermutung auf ein Elternteil richtet, geht es um das Verhältnis von Vertrauensschutz und
Informationspflicht.
Dagegen hilft: Ruhe bewahren! Fundierte Fachlichkeit und eine besonnenen Haltung sind im
in Kontakten um das Kindeswohl für die beteiligten Fachkräfte zentral.
Es ist im Interesse der Kinder und Jugendlichen, alle Möglichkeiten auszuloten, die die
Kooperationswilligkeit ihrer Eltern erhöhen.
Zum Schutz der betroffenen Kinder und Jugendlichen sollte bei Wissen um sexuellen
Missbrauch die Konfrontation der Eltern mit diesem Wissen erst nach der Organisation
eines sicheren Aufenthaltsortes für die Kinder / Jugendlichen erfolgen.
Für Fachkräfte ist es sinnvoll zu wissen, welche Erwartungen Diagnostik erfüllen kann
und welche nicht.
Gerade in Fällen von Vermutung auf sexuellen Missbrauch kann es sein, dass sich
beteiligte Fachkräfte darauf einstellen müssen, dass die Erhärtung bzw. Entkräftung
einer Vermutung Zeit braucht.
Gerade in Fällen von sexuellem Missbrauch ist es legitim und notwendig, dass alle
beteiligten Fachkräfte auf ihre Grenzen achten.
143
Anlage 19: Umgang mit Fällen von (Vermutung auf) sexuellen Missbrauch
Eine polizeiliche Anzeige allein schützt die Kinder nicht. Sie bedürfen sicherer Orte und Schutz vor
weiterer Beeinflussung und Bedrohung durch die Täter sowie der fachlichen Begleitung, um den
Anforderungen eines möglichen Strafprozesses als Opferzeuge standzuhalten. Ein Strafverfahren
kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Opfer bereit sind, Täter und Taten zu benennen. Hier
müssen die Kinder Unterstützung und Begleitung finden, um ihre Angst zu überwinden und Mut zu
fassen, sich gegen die Täter und ihr Umfeld zur Wehr zu setzen. Eine polizeiliche Anzeige kann auch
zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, wenn die Opfer es selbst wünschen und die Kraft haben, das
Strafverfahren durchzustehen
144
Anlage 20: Symptome und emotionale Reaktionen nach sexuellem Missbrauch
in verschiedenen Altersphasen bei Opfern
Gefühlsebene Verhaltensebene
Frühe Kindheit (bis 3 Jahre)
- Schlaf-, Essstörungen, Tendenz
- angenehme und unangenehme
zu Verhaltensextremen
Empfindungen
- Angst vor Fremden, Rückzug
- Angst
- Altersunangemessenes sexuelles
- Verwirrung
Spielen
Vorschulalter (3 bis 6 Jahre)
- angenehme und unangenehme - regressives Verhalten,
Empfindungen Babysprache, Bettnässen
- Angst - Daumenlutschen, Festklammern
- Verwirrung - Rückzug
- Scham - Schlafstörungen (Alpträume)
- Schuldgefühle - Aggressives Verhalten
- Gefühl der Schutz- und - Willfähriges Verhalten
Hilflosigkeit - Häufiges und ausdauerndes
- Wut sexuelles Spielen
- Angst, beschädigt und verdorben - Öffentliches und andauerndes
zu sein Masturbieren
Schulalter (6 bis 9 Jahre)
- sozialer Rückzug
- Kopfschmerzen,
- ambivalente Gefühle Bauchschmerzen, Schlaf- und
Erwachsenen gegenüber Essstörungen
- Verwirrung über die - Aggressives Verhalten,
Geschlechtsrollenverteilung, plötzliches, unerklärliches
Rollenverteilung innerhalb der Schulversagen
Familie - Probleme, Grenzen einzuhalten
- Angst, Scham - Willfährigkeit
- Schuldgefühle - Zwangshandlungen wie
- Unruhe und Unsicherheit exzessives Baden, Waschen
- Wut - Sexuelles Ausagieren mit
- Angst, beschmutzt und beschädigt Gleichaltrigen und jüngeren
zu sein Kindern
- Misstrauen - Sexuell provozierendes Verhalten
- Keine adäquaten sozialen
Beziehungen
Schulalter (9 bis 13 Jahre)
- ambivalente Gefühle - sozialer Rückzug, keine
Erwachsenen gegenüber adäquaten Beziehungen zu
- Wut, Angst, Scham Gleichaltrigen
- Schuldgefühle - Schule schwänzen
- Depressionen - Manipulatives Verhalten anderen
- Angst, beschädigt zu sein gegenüber
- Gefühl der Inkompetenz - Sexueller Missbrauch von
145
- Misstrauen jüngeren Kindern
- Selbstmordgedanken - Promiskuitives Verhalten
Adoleszenz (13 bis 18 Jahre)
- Selbstdestruktives Verhalten,
Drogenkonsum
- Von zu Hause weglaufen
- Wut, Scham
- Aggressives Verhalten anderen
- Schuldgefühle
gegenüber
- Sich betrogen fühlen, Misstrauen
- Übernehmen der Opferrolle
- Vermeiden von körperlicher und
emotionaler Intimität
- Selbstmordversuche
146
Anlage 21: Fachberatungsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und
jungen Frauen
FACHBERATUNGSSTELLE GEGEN SEXUELLEN
MISSBRAUCH AN MÄDCHEN UND JUNGEN FRAUEN
Seelhorststraße 11, 30175 Hannover, Telefon 0511 / 855554
www,violetta-hannover.de
Was kann ich tun, wenn ich sexuellen Missbrauch innerhalb der Familie vermute?
Überlegen: Wo sind meine eigenen Grenzen? Was kann ich mir zumuten? Habe ich
evtl. eigene Gewalterfahrungen, die meine Wahrnehmung beeinflussen?
Leitung informieren.
Sich Rat in einer spezialisierten Beratungsstelle z.B. Violetta / Anstoß (bei Jungen)
holen, um die Vermutung abzuklären.
Beim Elterngespräch nicht über die Vermutung des Missbrauchs direkt sprechen,
sondern das konkrete Verhalten des Kindes beschreiben und nach Erklärungen
seitens der Eltern fragen.
Die Aufgabe der sozialen Fachkraft ist es, parteilich beim Kind zu bleiben – die
Aufgabe der Beratungsstelle / des Jugendamtes ist die Organisation der Hilfe.
Sollte eine Anzeige erwogen werden, sich unbedingt vorher mit der Beratungsstelle
oder einer AnwältIn beraten (Offizialdelikt / Nebenklage / Verjährung). Niemand ist zur
Anzeige verpflichtet.
147
Anlage 22: Ambivalenz des Opfers bei SKM
- Zerrissen - unterdrückt
- Benutzt - verflucht
- Anders - abnormal
- Angsterfüllt - schamvoll
- Allein - überlegen
- Hilflos - verwirrt
- Gelähmt - ausgenutzt
- Wahnsinnig - schlecht
- Verzweifelt - ohnmächtig
- Klein - abhängig
- Klein - „groß“
- „geschmeichelt“ - „verführerisch“
- unterlegen - wertlos
- hoffnungslos - schuldig
- verloren - vereinsamt
- schmutzig - „im Mittelpunkt“
- „bevorzugt“ - alt
- beherrscht - bedroht
- verantwortungsvoll
___________________________________________________________________
148
Anlage 23: Ausführungen zum Opferentschädigungsgesetz
Wer nach Gewalttat (nach dem 15.05.1976) (ehemalige DDR vor dem 03.10.1990) einen
gesundheitlichen Schaden erlitten hat, kann nach dem Gesetz über die Entschädigung für
Opfer von Gewalttaten (OEG) Versorgung erhalten (Ausnahmen: Auto oder Anhänger als
Tatwerkzeug/Verein für Verkehrsopferhilfe e. V. Glockengeißerwall 1/V, 20095 Hamnurg)
Definition Gewalttat:
• ein vorsätzlicher, rechtswidriger tätlicher Angriff gegen eine Person
Dem gleichgestellt:
• Vorsätzliche Beibringung von Gift
Die wenigstens fahrlässige Herbeiführung einer Gefahr für Leib und Leben eines anderen
durch ein mit gemeingefährlichen Mitteln begangenes Verbrechen z. B. Brandstiftung,
Sprengstoffanschlag
Die Versorgung wird nur auf Antrag gewährt. Der Beginn der Versorgung richtet sich nach
Antragstellung. Der Antrag kann sogleich formlos bei einer Außenstelle des Landesamtes für
Soziales, Jugend und Familie gestellt werden. Der Ausgang eines Ermittlungs- und
Strafverfahren muss nicht abgewartet zu werden.
Geschädigte sollen sogleich eine Strafanzeige und evtl. auch Strafantrag stellen und alles
tun, was zur Aufklärung des Sachverhaltes und zur Verfolgung des Täters betragen kann.
Wer hier säumig ist, kann seine Ansprüche verlieren.
Bei den Leistungen des sozialen Entschädigungsrechts wird zwischen Versorgung und
Fürsorge unterschieden. Zuständig für die Versorgung ist das Niedersächsische Landesamt
für Soziales, Jugend und Familie. Zur Versorgung gehören u. a. Grund- und
Ausgleichsrenten, Berufsschadensausgleich, Heil- und Krankenbehandlungen. Für die
Fürsorge sind in Niedersachsen die örtl. Fürsorgestellen bei den Landkreisen, kreisfreien
Städten und der Region Hannover sowie die Hauptfürsorgestelle beim Niedersächsischen
Landesamt für Soziales, Jugend und Familie in Hildesheim zuständig. Fürsorge umfasst
vielfältige Sozialleistungen wie aus dem SGB bekannt, HLU, Hilfe zur Pflege,
Eingliederungshilfe etc. sowie auch besondere Leistungen, die es in der allgemeinen
Sozialhilfe nicht gibt, z. B. Erziehungshilfe, KFZ Beihilfen etc.
Erstattungen der Jugendhilfeleistungen erfolgen aus Mitteln der Fürsorge. Die genauen
Zuständigkeitsregelungen und Kostenträgerschaften sind ein sehr komplexes Thema. Der
Jugendhilfeträger reicht im Normalfall seinen Erstattungsanspruch bei der örtlichen
Fürsorgestelle ein.
Das Kind, der/die Jugendliche muss anerkannt sein nach dem Bundesversorgungsgesetz
(BVG), dem OEG oder SVG. Bei Anerkennung nach dem OEG und wenn bestehende
Schädigungen vorhanden sind, kann Jugendhilfe als Eingliederungshilfe erstattet werden.
Sind die Kinder als Hinterbliebene (Eltern an den Folgen einer Gewalttat verstorben) nach
dem OEG anerkannt, erfolgt die Erstattung als Erziehungsbeihilfe. Ist ein Kind nach dem
OEG anerkannt, werden Jugendhilfeleistungen nicht in jedem Fall von der Fürsorgestelle
getragen. Es bedarf hier weiterer Voraussetzungen:
• Anspruch auf Grundrente oder Heilbehandlung nach dem OEG
• Wirtschaftliche Kausalität muss gegeben sein.
• Medizinische Kausalität muss vorhanden sein
Die medizinische Kausalität ist nicht gegeben, wenn z. B. die Eltern bereits:
150
• vor dem Auftreten der Schädigungsfolgen oder vor dem schädigenden Ereignis nicht
in der Lage waren, das Kind, die/den Jugendliche/n angemessen zu betreuen.
• Zeigt sich die Schädigungsfolge erst nach der Herausnahme aus der Herkunftsfamilie,
so ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass die medizinische Kausalität nicht vorliegt
•
Die Medizinische Kausalität ist gegeben wenn:
• ein Kind aufgrund einer Gewalttat an einer posttraumatischen Belastungsstörung mit
Depressionen und aggressiven Verhaltensmustern leidet.
• es gegenüber den Eltern so aggressiv ist, dass diese das Kind nicht mehr betreuen
können und es aus diesem Grund stationär untergebracht werden muss. Hier ist das
aggressive Verhalten als Folge der Schädigung als Grund der stationären Unterbringung
anzusehen.
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Anlage 24: Benutzeranleitung zur gesicherten Datenübermittlung
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Anlage 25: Auswahl von Kooperationspartnern
Auswahl von Kooperationspartnern
Gericht/Polizei
Familiengericht Lehrte 05132-8260
Schlesische Str. 1
31275 Lehrte
Krankenhäuser
Kinderkrankenhaus auf der Bult 0511-8115-0
Januusz-Korczak-Allee 12
30173 Hannover
MHH 0511-5320
Institut für Rechtsmedizin der MHH
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Hotline Kinderschutz (Mo-Do 8.00 -16.00 Uhr; Fr. 8.00 -14.30 Uhr) 0511-5325533
Profess. Beweissicherung für von Gewalt Betroffene (z.B. bei HG) 0511-532-4599
[email protected]
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Entbindungskliniken
Krankenhaus Großburgwedel 05139-8011
Sozialdienst 05139-801-443 o. 344
Vincentkrankenhaus 0511-9500
MHH 0511-5320
Frauenklinik 0511-9700
Friederikenstift 0511-1290
Beratungsstellen
Familien – und Erziehungsberatungsstelle Burgdorf 05136-6078
Spittaplatz 5
31303 Burgdorf
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Weißer Ring, Frau Neubeck 05136-893450
Weißer Ring Hannover Umland 05151-58242
beRATen e.V.
Beratung von Eltern, Angehörigen und anderen Menschen im Umfeld der von
neo-salafistischer Radikalisierung betroffenen Jugendl. und jungen Erw.
Beratungs-Hotline: 0511 - 700 520 40 - Büro-Beratungsstelle: 0511 - 600 142 73
Frauenhäuser
Frauenhaus der Region 0511-221102
Frauenhaus AWO 0511-664477
Kinder- und Frauenschutzhaus 0511-698646
Frauenhaus Hildesheim 05121-15544
Frauenhaus Celle a 05141-6633
Frauenhaus Celle b 05141-257888
Frauenhaus Peine 05171-55557
Frauenhaus Hameln 05151-25299
Frauenhaus Nienburg 05021-2424
Frauenhaus Schaumburg 05721-939830
Frauenhaus Braunschweig 0531-2801234
Frauenhaus Uelzen 0581-77999
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Quellenangaben
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