RUND
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RUND
High-End-Projekt
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Jetzt
geht‘s
rund
Omnipolar abstrahlende Lautspre-
cher, im Volksmund auch gerne als
Rundstrahler bezeichnet, strahlen auf
den Selbstbauer eine besondere Faszi-
nation aus. Das letzte Exemplar in der
KLANG+TON liegt schon weit zurück, also
wurde es höchste Zeit, das Konzept mit
cleveren Detaillösungen neu aufzulegen
Chassistest:
• Seas T18RE/XFCTV2
K+T 2/2006
• Seas L16RNX/8
K+T 4/2008
KLANG+TON 6/2008
Da wäre zum Beispiel, dass man, sofern bern benötigte Volumen war inklusive
kein Breitbänder zum Einsatz kommt, der geschlossenen Mitteltonkammer für
mindestens zwei Wege zur ominpolaren den Koax problemlos in einer schlanken
Abtsrahlung überreden muss. Das wirft Säule unterzubringen.
die Frage nach der Anordnung auf. Ne-
beneinander? Übereinander? In die glei- Gehäuse
che Richtung oder gegenüberliegend? Dass das Gehäuse so breit wie tief sein
Dazu kommen die Fragen nach den Re- sollte, liegt quasi auf der Hand, denn der
flektoren, die den Schall von der Senk- Koax im Deckel sollte rundherum mög-
rechten in die Horizontale befördern. lichst gleichmäßige Bedingungen vorfin-
Und auch die Verkabelung der Chassis ist den. Selbst mit dieser Vorgabe ergeben
keine leicht zu beantwortende Frage. sich aber noch genug Freiheitsgrade. Wer
Glücklicherweise haben die Profis von möchte, kann mit Abflussrohren oder
Intertechnik für alle Probleme eine sehr Biegesperrholz gerne auch rund bauen,
probate Lösung parat. Dort gibt es näm- wesentlich einfacher ist allerdings der
lich nicht nur einen sehr hübschen, aus Aufbau einer klassischen Säule aus Bret-
Vollalu gedrehten Reflektorkegel, son- tern. Das großzügige Anfasen der senk-
dern auch den bewährten 17er-Koax von rechten Kanten macht erstaunlich viel
Seas, welcher im Zentrum seiner trans- aus und macht die schlanke Säule noch-
parenten Tieftonmembran eine Hoch- mal deutlich attraktiver.
tonkalotte trägt. Damit erübrigen sich Das Innenvolumen liegt bei gut 20 Li-
alle Probleme auf einen Schlag. Nur wie tern. Der Koax im Deckel darf auf ca. 5
der Kegel vor dem Koax zu befestigen ist, geschlossene Liter zurückgreifen, seine
muss gelöst werden, das stellte allerdings Qualitäten im Bass werden nicht bean-
keine wirkliche Hürde mehr dar. sprucht. Dafür ist schließlich der L16
da, den wir von außen unsichtbar auf
Bestückung der Unterseite der Box montierten. Das
Neben dem Seas-Koax mit der kryp- machte ein Quartett Füße notwendig, die
tischen Bezeichnung ‚T18RE/XFCTV2‘, dem Bass die passenden 5 cm zum At-
den wir bereits äußerst erfolgreich in men verschaffen. Die Bodenplatte ist um
einem Projekt in K+T 2/2006 einge- einen Zentimeter in das Gehäuse einge-
setzt haben, findet sich in der Box noch lassen, sowohl zum Schutz des Chassis als
der L16RNX wieder, vorgestellt im Ein- auch aus optischen Gründen. Das Einfrä-
zelchassistest der Ausgabe 4 dieses Jahres. sen ist im Gegensaz zum Koax hier nicht
Er hat zwar auch Mitteltontalente, ist notwendig, da dieses im Bassbereich kei-
aber eigentlich ein echter Tieftonspe- nerlei Einfluss auf die Wiedergabe hat.
zialist und kommt in unserer ‚Redon- Der Tieftöner darf sich in den restlichen
do‘ (Spanisch für „rund“) getauften 15 Litern Gehäuse austoben. Er bekam
Box auch als solcher zum Einsatz. Aus eine Reflexabstimmung, die – ebenfalls
kompakten Volumina zaubert er ausrei- unsichtbar – über vier schmale Kanäle
chend Tiefbass bei guter Pegeleffizienz. in den Ecken der Bodenplatte realisiert
Die dazugehörige Belastbarkeit stellen wurde. Der Aufbau dieser Variante ist
die 39-mm-Schwingspule mit kräftigem zwar recht aufwendig, allerdings sollte
Antrieb im Rücken und 12 Millimeter sowohl der Direkt- als auch der Reflex-
linearer Hub sicher. Das von den Trei- schall die gleiche Unterstützung durch
Der Kegel, welcher den Schall des Koax von der den angrenzenden Boden des Raums er-
Vertikalen in die Horizontale bringt, hängt an fahren. Wer es einfacher haben möchte,
einem „Galgen“, der mal ein Regalhalter war darf allerdings auch auf ein Reflexrohr
zurückgreifen und dieses auf der
Rückseite der Box unterbrin-
gen. Apropos Rückseite: so
ein richtiges „vorne“ und
„hinten“ gibt es hier ja ei-
gentlich nicht, da eher oben
und unten von Belang sind.
Die Rückseite wird abgese-
hen von den Polklemmen
nur durch den „Galgen“
KLANG+TON
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„Redondo“
KLANG+TON 6/2008
Nur wenn sie auf der Seite liegt, erkennt man, dass im Fuß
der „Redondo“ ein weiterer Basstreiber abreitet
KLANG+TON 6/2008
High-End-Projekt
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Aufbauanleitung Weichenbestückung
Obwohl das Gehäuse nur aus wenigen Bret- Nun wird das Gehäuse fein geschliffen, ge- L1 = 6,8 mH I-Punkt 0,44 Ohm
tern besteht, ist dessen Aufbau aufgrund der säubert und mit beliebigem Finish versehen. 1,32 mm Draht
vielen Details recht zeitaufwendig. Den An- Bei uns fiel die Wahl auf einen mattschwar- L2 = 15 mH für Entzerrer-Netzwerke
fang macht das Sägen und Fräsen der Löcher zen Grundanstrich mit Acryllack (eine Schicht 4,40 Ohm 0,5 mm Draht
für Chassis, Reflexkanäle und Versteifung. mit der feinen Schraumstoffrolle, eine mit der L3 = 1,0 mH Luft 0,28 Ohm
Auch die Reflexbretter bekommen jetzt bereits Haarrolle). Darauf sprühten wir dunklen Gra- 1,40 mm Draht
ihre 45-Grad-Fase, der Gehäuseteiler ein Loch niteffektlack. L4 = 0,22 mH Luft 0,23 Ohm
zur Kabeldurchführung. Der Tieftöner kann, Während des Trocknens kann man sich über 1,00 mm Draht
muss aber nicht eingefräst werden, da dies Füße und den Kegelhalter Gedanken machen. C1 = 220 µF Elko rau
aktustisch keinerlei Vorteile hat und er später Wir bedienten uns in der Regal-Abteilung des C2 = 330 µF Elko rau
nicht sichtbar sein wird. lokalen Baumarktes, wo wir Wandhalterungen C3 = 82 µF Audyn MKP Q4
Nun wird der Aufbau begonnen. Auf einer für Regalbretter aufstöberten. Diese dienen C4 = 15 µF Audyn MKP Q4
Seitenwand liegend werden der Teiler, die sowohl als Füße (5 cm Platz zum Boden) als C5 = 6,8 µF Audyn MKP QS
Versteifung und eine zweite Seite rechtwink- auch als „Galgen“ für den Reflektor (Spitze 1 R1 = 4,7 Ohm 10 W MOX
lig zusammengesetzt. Es ist zu beachten, dass cm über der Deckelplatte, zentral über Hoch- R2 = 4,7 Ohm 10 W MOX
die vier Seitenwände alle gleich breit sind und töner). Da diese je nach Angebot vor Ort aber R3 = 6,8 Ohm 10 W MOX
symmetrisch umlaufend verleimt werden. Nun sehr unterschiedlich ausfallen, haben wir auf
kommt der zurechtgesägte Boden dran: hier eine Bemaßung verzichtet. Die Füße haben
an 1 cm Einrücken denken! Ist dieser fest, wir von innen verschraubt (vorbohren!) und
können die ersten beiden Reflexbretter in verklebt, der „Galgen“ ist nur verschraubt.
die Ecken geleimt werden. Danach kommt Nach dem Anbringen von Füßen und Kegel
die dritte Seitenwand dran, dann das dritte kann die Box bestückt werden. Die Weiche
Reflexbrett. Des letzte kann erst eingeleimnt wird auf einem Brettchen oder auf Platine auf-
werden, wenn die Box zuvor mit der vierten gebaut, verkabelt und oberhalb der Reflexka-
Seitenwand verschlossen wurde. Parallel wird näle im Gehäuse untergebracht. Die Polklem-
noch der Deckel aufgeleimt. men erhalten zwei Löcher auf der „Rückseite“
Nun wird die Box grob vorgeschliffen. Wir ver- der Box und werden sofort angeschlossen.
sahen sie anschließend mit einer großzügigen Nun werden die Kabel durch das Gehäuse ge-
45-Grad-Fase an den senkrechten Kanten. Das zogen und direkt das Loch im Teiler mit Heiß-
ist unter akustischen Gesichtspunkten keine kleber abgedichtet. Nach dem Anlöten des
Pflicht, macht die Box aber deutlich schöner. Chassis wird die obere Kammer von fest nach
Was zudem noch fehlt, ist die Zwischenplatte lose mit Muhwolle gefüllt, so dass nur noch
zwischen Reflektor und Halterung. Auch sie Platz für das Chassis bleibt. Selbiges wird nun
ist keine Pflicht, sie schloss in diesem Fall aber eingebaut (vorher den Kegel abnehmen, das
das Loch auf der Rückseite des Kegels. Je nach macht die Sache leichter)
Art der Halterung kann auf diese Platte aber Nun wird der Tieftonpart angelötet. Sein
auch verzichtet werden, da sie rein kosme- Gehäuse erhält eine lockere, gleichmäßige
tischer Natur ist. Bedämpfung mit zwei Matten Sonofil. Nach
dem Einschrauben des L16RNX ist die Box
spielfertig.
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