Richi Moscher - Too Much-Erste Hilfe Bei Drogen
Richi Moscher - Too Much-Erste Hilfe Bei Drogen
Richi Moscher - Too Much-Erste Hilfe Bei Drogen
Richi Moscher
TOO MUCH
Erste Hilfe bei Drogenvergiftungen
Die in dieser Broschüre beschriebenen Vergiftungen sind meist Hier sollte unbedingt nachgefragt werden, was der Kranke zu sich
auf Überdosierungen von Drogen zurückzufuhren. genommen hat. Falls noch Reste vom Gift vorhanden sind, diese
unbedingt aufbewahren, damit sie im Krankenhaus untersucht
Vorteil: Die verabreichte Substanz ist prinzipiell bekannt, was die werden können.
Gabe eines Gegenmittels erleichtert.
Ist der Klient bereits bewußtlos, sollte Atmung und Puls überprüft
Nachteil: Die meisten Drogen werden entweder geraucht, ge- werden. Der Puls sollte nicht wesentlich 60- 90 Schläge unter-
schnupft oder gespritzt, was eine Giftentfernung praktisch unmöglich öder überschreiten. Falls der Puls am Handgelenk nicht tastbar ist,
macht. kann er an der Halsschlagader gefühlt werden.
Drogenkonsumenten, die eine Überdosis erwischt haben, bekom- Die Pupillenreflexe können mit einer Taschenlampe überprüft
men dies meist unmittelbar zu spüren, da die Wirkung schneller werden: Augenlid öffnen und mit der Taschenlampe auf die Pupille
und stärker eintritt, als erwünscht. Erfahrene User merken auch leuchten, diese muß sich dann verengen (zusammenziehen).
sehr schnell, daß "etwas nicht stimmt", die Droge also z.B. mit
giftigen Streckmitteln gepanscht ist. Hier muß schnellstens gehandelt Dieser Test ist jedoch nur möglich, wenn keine Opiatvergiftung
werden: Notarzt rufen und Elementarhilfe leisten, da innerhalb vorliegt, da hier die Pupillen grundsätzlich unnatürlich verengt
kürzester Zeit Bewußtlosigkeit, Atemlähmung und Herzstillstand sind.
eintreten können. Bei Vergiftungen mit Nachtschattendrogen (Tollkirsche, Datura,
Heroinüberdosen sind leicht daran zu erkennen, daß die Nadel Stechapfel, Bilsenkraut, Alraune, Mandragora, etc.) können umge-
meist noch in der Vene steckt, während der Vergiftete bereits be- kehrt die Pupillen so extrem erweitert sein, daß sie ebenfalls nicht
wußtlos ist. Wenn vorhanden, sofort "Naloxon" injizieren und auf Licht reagieren.
Elementarhilfe leisten, da sonst innerhalb kürzester Zeit der Tod Ein weiterer Test besteht in der Zufügung von Schmerz: Zwicken,
durch Ersticken eintritt. Kneifen, notfalls Ohrfeigen, sollten entsprechende Reaktionen aus-
lösen. Findet keinerlei Reaktion statt, müssen sofort lebensrettende
Maßnahmen eingeleitet werden! Zu beachten ist, daß bei Opiaten die
Schmerzempfindlichkeit grundsätzlich stark reduziert ist.
ff
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Der vielleicht einfachste und sicherste Test ist der Armreflextest: Was tun im Drogennotfall?
Lege den Bewußtlosen auf den Rücken, hebe einen seiner Arme
und lasse ihn auf sein Gesicht fallen. Liegt keine schwere Vergiftung
vor, sondern nur ein Rauschschlaf, so wird die Hand instinktiv neben Grundsätzlich solltest Du Dich allzeit bereit halten, Leuten, denen es
das Gesicht fallen. Trifft die Hand das Gesicht, muß von einer sichtbar schlecht geht, zu helfen. Manchmal hilft schon Anteil-
schweren Vergiftung ausgegangen werden. In diesem Fall den nahme, Handhalten, Streicheln, Umarmen, Zureden, Frischluft
Vergifteten in Seitenlage bringen (siehe Elementarhilfe), damit und warmer Tee oder einige Schluck Wasser, um jemanden wieder
die Atemwege frei bleiben, und den Notarzt rufen. Wenn Atmung aus einer Krise zu holen.
und Kreislauf halbwegs stabil sind, bleibt genügend Zeit bis zum Bei Substanzen wie MDMA und LSD kommt es auch sehr stark
Eintreffen des Notarztes.
auf Set & Setting an, d. h. die Stimmung, den Geisteszustand beim
Einnehmen der Substanz und die Umgebung, in der man den Trip
genießen will. In hektischer Umgebung kommt man schneller auf
einen paranoiden Trip, als in einer ruhigen. Im Notfall entspre-
chend die Szene wechseln.
Ängste verstärken bei vielen Substanzen vorhandene Symptome
nur. Deshalb solltest Du neben ganz praktischer Hilfe Körperkontakt
und einfühlsamen Zuspruch anbieten. Versuche Fremdheitsgefühle
und Berührungsängste zu überwinden, wenn es um's Überleben
geht.
Denk dran, daß es Dir selbst mal ebenso schlecht gehen kann, wie
anderen.
Nicht oft genug kann darauf hingewiesen werden, daß man
psychoaktive, bewußtseinsbewegende Substanzen nur von
Menschen akzeptieren sollte, zu denen man ein starkes Ver-
trauen hat. Menschen, denen man keinen Gebrauchtwagen
abkaufen würde, sollte man nicht sein Gehirn ausliefern!
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daß der Arzt an Ort und Stelle erste Hilfe zu leisten hat! Notfalls
Notfalladressen drohe ihm mit Klage wegen unterlassener Hilfeleistung. Nachfol-
gend findest Du eine Adressenliste mit Telefonnummern, an die
Wenn Du gefährliche Substanzen nimmst, solltest Du unbedingt man sich bei Vergiftungsfällen wenden kann. Verspreche Dir aber
einen Arzt haben, den Du ins Vertrauen ziehst Er wird Dich am nicht zuviel davon: Viele Nummern sind nur unzureichend oder
besten beraten können, was Du im Falle einer Überdosis tun inkompetent besetzt.
kannst Von ihm kannst Du auch erfahren, über welche Telefon- Die folgenden Anschriften wurden der aktuellen Roten Liste für
nummer Du notfalls den geeigneten Rettungsdienst rufen kannst. Ärzte entnommen.
Hast Du keinen Arzt und liegt bereits ein Notfall vor, rufe die Feu-
erwehr (112) an! In vielen Städten sind die Rettungsdienste mit
der Feuerwehr verbunden. Wo dies nicht der Fall ist, wird man
Dich sicherlich an die richtige Stelle weiterleiten. Wenn es um
Minuten geht, weil z.B. der Vergiftete nicht mehr atmet, mache
dies dem Menschen am anderen Ende der Leitung auch unmißver-
ständlich, aber möglichst ruhig, klar. Nur so kannst Du sicherstellen,
daß schnellstmöglich jemand kommt. Wenn Du weißt, um was
für eine Vergiftung es sich handelt, verlange den Notarzt zu
sprechen und fordere ihn auf, die entsprechenden Gegenmittel
mitzubringen. Wenn dies nicht gehen sollte, teile die Gegenmittel
der Person mit, die den Arzt verständigt
Gib, wenn es irgend geht eine Telefonnummer an, unter der man
Dich erreichen kann. Wenn Du Angst vor der Polizei hast nenne
einfach einen falschen Namen. Wenn Du schwer zu finden bist
vereinbare ein Zeichen, z.B. Licht an beim vor der Tür geparkten
Auto, der Rettungswagen soll hupen, wenn er in Deine Straße
kommt usw.
Wenn Du Pech hast, kommt jemand, der als Rettungsarzt nicht ge-
eignet ist und lediglich anordnet daß der Vergiftete ins Kranken-
haus gebracht wird. Bei wirklich schweren Fallen bestehe darauf,
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Informationszentralen Hamburg: Giftinformationszentrale Hamburg, I. Med. Abteilung
Allgemeines Krankenhaus Barmbeck, Rübenkam 148, 2000 Ham-
für Vergiftungsfälle in Deutschland burg, Tel. (0 40) 63 85-33 45/33 46, Zentrale: 63 85-1
Berlin: Universitätsklinikum Rudolf Virchov, Charlottenburg, Homburg/Saar: Beratungsstelle für Vergiftungen im Kindesalter,
Reanimationszentrum, Spandauer Damm 130, 1000 Berlin 19, Universitätsklinik im Landeskrankenhaus, 6650 Homburg/Saar,
Tel. (030) 30 35-22 15/34 66/34 36 Tel. (0 68 41) 16 22 57 und 16 28 46, Zentrale: 160
- Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen, Pulsstraße 3-7, Kiel: Zentralstelle zur Beratung bei Vergiftungsfällen, I. Medizi-
1000 Berlin 19, Tel. (030) 2 02 30 22 nische Universitätsklinik, Schittenhelmstraße 12, 2300 Kiel l, Tel.
- Zentraler Toxikologischer Auskunftsdienst, Große Seestraße 4, (04 31) 5 97 42 68, Zentrale: 5 97 13 93/13 94.
1120 Berlin-Weißensee, Tel. (0 03 72) 2 20 24 11 und 3 65 33 53
Koblenz: Städtisches Krankenhaus Kemperhof, Intensivstation
der I. Medizinischen Klinik, Entgiftungszentrale, Koblenzer
Bonn: Informationszentrale gegen Vergiftungen, Universitätsklinik
Straße 115-155, 5400 Koblenz, Tel. (02 61) 4 99-6 48
und Poliklinik, Adenauerallee 119, 5300 Bonn l, Tel. (02 28) 2 87
22 11, Zentrale: 26 06-1 Leipzig: Toxikologischer Auskunftsdienst, Härtelstraße 16-18,
7010 Leipzig, Tel. (00 37 41) 7 96 00
Braunschweig: Städtisches Klinikum, Medizinische Klinik II,
Salzdahlumer Straße 90, 3300 Braunschweig, Tel. (05 31) 68 80 Ludwigshafen/Rh.: Vergiftungsinformationszentrale Medizinische
Klinik C, Klinikum der Stadt Ludwigshafen am Rhein,
Bremen: Kliniken der Freien Hansestadt Bremen, Zentralkran- Bremserstraße 79,6700 Ludwigshafen/Rh., Tel. (06 21) 5 03-4 31,
kenhaus Klinikum für Innere Medizin - Intensivstation, St. Jürgen- Zentrale: 5 03-0.
Straße, 2800 Bremen, Tel. (04 21) 4 97-52 68/36 88
Mainz: Beratungsstelle bei Vergiftungen, II. Medizinische Klinik
Freiburg: Informationszentrale für Vergiftungen, Universitäts- und Poliklinik der Johannes-Gutenberg-Universität, Langenbeck-
Kinderklinik, Mathildenstraße l, 7800 Freiburg, Tel. (07 61) 2 straße l, 6500 Mainz, Tel. (0 61 31) 23 24 66/7, Zentrale: 17 l
70 43 60, Pforte: 2 70 43 00/01
Möncbengladbach: Toxikologische Untersuchungs- und Bera-
Göttingen: Vergiftungsinformationszentrale Universitäts-Kinder- tungsstelle, Labor Dr. med. B. Beckers, Dr. med. P. AI Tarkkanen,
klinik und Poliklinik, Robert-Koch-Straße 40, 3400 Göttingen, Wallstraße 10, 4050 Mönchengladbach l, Tel. (0 21 61) 8 19 40,
Tel. (05 51) 39-62 39/39-62 10, Zentrale: 3 90/3 91. Telefax: (0 21 61) l 66 56
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München: Giftnotruf München (Toxikologische Abteilung der H. Giftentfernung
Medizinischen Klinik rechts der Isar der TU), Ismaninger Straße
22, 8000 München 80, Tel. (089) 41 40-22 11, Telefax: (089)
41 40-24 67 (ausgesprochen freundlich, kompetent).
Wie wurde das Giß aufgenommen?
Über den Giftnotruf München kann man zu jeder Tages- und Wo befindet es sich?
Nachtzeit erfahren, wo man ein bestimmtes Serum z. B. gegen Wie kann es entfernt werden?
Bisse von Giftschlangen und Spinnen oder gegen Stiche von
Skorpionen erhalten kann, wer dort der Ansprechpartner ist Bei Giftaufnahme über den Mund so früh wie irgend möglich Er-
und in welcher Menge das Serum vorrätig ist. brechen auslösen. Erbrechen darf jedoch nicht ausgelöst werden,
wenn der Vergiftete schon Bewußtseinstrübungen hat oder Vergif-
Münster: Beratungs- und Behandlungsstelle für Vergiftungser- tungen durch Verätzungen vorliegen.
scheinungen, Medizinische Universitäts-Klinik Abt. B, Albert- Erbrechen wird durch viel warmes Salzwasser (nicht bei Kindern),
Schweitzer-Straße 33,4000 Münster, Tel. (02 51) 83 55 10 (werk- das schnell getrunken wird, ausgelöst. Falls dies nicht ausreicht,
tags) und 83 62 45/83 61 88 (Wochenende), Zentrale: 8 31 den Finger in den Hals stecken.
Nürnberg: 2. Medizinische Klinik, Klinikum Nürnberg, Toxiko-
logische Intensivstation Giftinformationszentrale, Flurstraße 17, Vergiftungen über die Haut:
8500 Nürnberg 90, Tel. (09 11) 3 98 24 51, Zentrale: 39 80 (Hier Verätzungen des Auges: Das Auge sofort unter den nächsten Was-
habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Inkompetenz! R. M.) serhahn (notfalls Milch, Tee) und mindestens 10 Minuten lang
spülen, um den möglichen Verlust der Sehkraft zu verhindern.
Erst dann ins Krankenhaus.
Verätzungen oder Vergiftungen der Haut: Betroffene Hautstellen
10 Minuten lang spülen. Falls möglich mit Seife reinigen.
Untersuchungen haben gezeigt, daß es kaum eine Kultur gibt, in Die Entkriminalisierung des Haschischkonsums in den Niederlanden
der nicht sozial eingebunden und rituell Rauschmittel konsumiert hat dagegen zu einem deutlichen Rückgang im Gebrauch geführt:
werden. Nur noch halb so viele Niederländer rauchen Haschisch, als in der
Zeit, da dies strafrechtlich verfolgt wurde.
Fast unabhängig von den verwendeten Substanzen, ist das Ver-
hältnis der kontrollierten Benutzer zu den Abhängigen überall
ähnlich: Etwa 10% werden dauerhaft abhängig, die übrigen 90%
Der Autor ist deshalb der Ansicht, daß durch das Verbot von Sicherheitsmaßnahmen für Fixer
Rauschmitteln das Interesse an ihnen eher noch geschürt wird und
eine Zulieferer- und Beschaffungskriminalität erzeugt wird, die es
bei einer kontrollierten Abgabe (z.B. unter ärztlicher Aufsicht) Wenn Du selbst drückst (Drogen spritzt) und schon länger auf harten
nicht gäbe. Auch wenn sich hier ein Wandel abzeichnet, ist die Drogen bist, wirst Du vermutlich trotzdem daran interessiert sein,
derzeit gültige Rechtslage so zu akzeptieren, wie sie nun einmal ist. noch eine Weile am Leben zu bleiben.
Dessen ungeachtet muß Menschen geholfen werden, die sich in Die Dir bekannten Hauptrisiken beim Drücken sind: Schlagartige,
Lebensgefahr gebracht haben, selbst wenn sie durch Drogenkon- oft tödliche Überdosis, giftige Streckmittel, die ungefiltert in den
sum ihren Zustand selbst "verschuldet" haben. Zu fast allen Körper gelangen und Infektionen (Gelbsucht, Aids) durch ver-
Drogen bestehen in der Öffentlichkeit und selbst unter Fachärzten seuchtes Spritzbesteck.
erhebliche Informationsdefizite: Der Anwender weiß nicht recht,
Der sicherste Weg die Risiken zu minimieren, ist das Umsteigen
wie er beim Rauschmittelkonsum unnötige Risiken vermeiden
kann, der behandelnde Arzt ist allzu oft unfähig, angemessen zu auf (Folien)-Rauchen: Infektionen sind damit weitgehend ausge-
informieren und die richtigen Gegenmittel zu verabreichen. schlossen und giftige Streckmittel werden z.T. zerstört.
Wenn Du Dich für unfähig halst, auf das Drücken zu verzichten,
Jeder, der Rauschmittel nimmt, um high zu werden, sollte folgendes
solltest Du wenigstens folgende Sicherheitsmaßnahmen beachten:
bedenken: Gelegentlicher, kontrollierter Konsum gibt Dir die
Spritze nur Zeug, das Du genau kennst, bzw. von dem Du genau
Chance (nicht die Gewißheit!), daß Du in den Zustand gerätst, den
weißt, daß es andere ausprobiert und vertragen haben. Setze den
Du erreichen möchtest. Dauereinnahme läßt die Wirkung immer
ganzen Schuß nicht auf einmal, wenn Du Dir nicht sicher bist, wie
mehr abstumpfen und sehr unangenehme Effekte (Sucht, Him-
sauber und stark die Droge ist: Drücke erst die halbe Spritze und
schäden, Gedächnisstörungen, Wahnvorstellungen und Angstzu-
warte ein paar Minuten, wie stark die Droge wirkt. Wenn alles
stände, etc.) in wachsendem Maße in den Vordergrund treten.
o.k.ist, kannst Du den Rest immer noch nachschieben, wenn nicht,
Keine Droge macht Dich bei einmaligem Gebrauch unwider- bist Du froh, nicht zuviel erwischt zu haben.
bringlich süchtig.
Daß Du ausschließlich sauberes, steriles Besteck verwenden
Keine Droge ist so harmlos, daß Du sie sicher ohne Schaden darfst, sollte eigentlich klar sein. Wenn Du meinst unbedingt
permanent konsumieren kannst drücken zu müssen und kein sauberes Besteck zur Verfügung
steht, reinige Spritze und Nadel sehr gründlich mit heißem Wasser
und Spülmittel, das tötet mit einiger Wahrscheinlichkeit
Krankheitserreger (insb. HIV) ab.
Wenn Du noch einen Rest an Vernunft zusammenbringst, solltest
Du aber auf jeden Fall dafür sorgen, daß immer nur sterile Spritzen
und Nadeln verwendet werden. Viele Langzeit-Fixer sind in-
zwischen auf das Rauchen umgestiegen, was sicherlich die am we-
nigstens gefährliche Form ist, Heroin zu konsumieren. Gefährli-
cher, aber immer noch besser als das Drücken ist das "sniefen".
Alkohol sondere, wenn der Kranke bewußtlos ist. Hinweis an den Notarzt:
Bei Alkoholvergiftung mit psychotischen, aggressiven Schüben
scheint sich die i.m. Injektion einer Mischung von Apomorphin
Chemische Kurzbezeichnung: Äthylalkohol, Äthanol und Norfenefrin a 0,01 g bewährt zu haben.
Obwohl die mit allergrößtem Abstand häufigsten Drogenvergif-
Allgemeine Gefährlichkeit: mäßig bis lebensgefährlich. Alkohol ist
die verbreiteste Rauschdroge, die direkt oder indirekt (Straßen- tungen auf Alkohol zurückzuführen sind, tritt gewalttätiges, wahn-
verkehr) sehr viel mehr Tote fordert, als alle anderen Drogen zu- haftes Verhalten nicht allzu oft auf. Die ärztliche Erfahrung mit
sammengenommen. solchen Fällen ist daher gering, zumal hier meist die Polizei und
nicht der Arzt einschreitet.
Gesundheitliche Risiken bei einmaliger Einnahme: Bei mäßiger
Dosierung sehr gering, obwohl, bei entsprechender Veranlagung,
auch schon kleinste Mengen zum Ausbruch von Psychosen und
Epilepsie führen können.
Die tödliche akute Dosis liegt beim Nicht-Alkoholiker bei ca.
300 ml Alkohol; eine Menge, die mit einer l-Literflasche Schnaps
schon überschritten ist. Bei Kindern liegt die tödliche Dosis noch
sehr viel niedriger.
Gesundheitliche Risiken bei Dauereinnahme; Bauchspeichel-
drüsenentzündung, Krebs, Epilepsie, Leberzirrhose, Hirnschäden.
Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: Al-
kohol und Beruhigungsmittel verstärken sich gegenseitig in ihrer
Wirkung.
Unerwünschte mögliche Wirkungen: Disphorie, Erbrechen, le-
bensbedrohliche Vergiftung.
Gegenmittel: Chloretiazol bei Delirium tremens, das sonst häufig
tödlich endet.
Bei akuter Vergiftung: Notarzt, Elementarhilfe. Behandlung wie
bei einer Schlafmittel- oder Beruhigungsmittelvergiftung, insbe-
Anabolika Haschisch
Chemische Kurzbezeichnung: Anabole Steroide Allgemeine Chemische Kurzbezeichnung: Cannabis (indica)
Gefährlichkeit: mäßig bis lebensgefährlich. Gesundheitliche Andere Bezeichnungen und Substanzen mit ähnlicher Wir-
Risiken bei einmaliger Einnahme: sehr gering. kung: Dope, Hasch, Shit, Grass, Marihuana.
Gesundheitliche Risiken bei Dauereinnahme: Sehr hoch: Impo- Allgemeine Gefährlichkeit: gering.
tenz, Leber- und Prostatatumore. Krankhafte Veränderungen des Gesundheitliche Risiken bei einmaliger Einnahme: sehr gering, oft
Fettstoffwechsels. Bewußtseinstrübungen, Selbstüberschätzung und sogar keinerlei Wirkung; sehr selten Ausbruch latenter psychischer
Größenwahn. Krankheiten; Kreislaufkollaps; darf nicht von Personen mit
Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: nicht Herzfehlern genommen werden!
bekannt. Die sicherste Einnahmeform ist das Rauchen, da hier die Wir-
Unerwünschte mögliche Wirkungen: Gesteigerte Aggressivität, kungsintensität am besten abgeschätzt werden kann. Essen
Größenwahn, Konzentrationsstörungen, Haarausfall. Ansonsten s. ("Haschkuchen") ist sicherlich die gesündeste Einnahmeform, birgt
"Dauereinnahme". aber ein sehr hohes Risiko der Überdosierung in sich. Hier sind
Kreislaufkollaps und Bewußtseinstrübungen oft schon vor-
Gegenmittel: Absetzen, Leberaufbaupräparate. programmiert. Wer Haschisch essen möchte, sollte sich vorsichtigst
an die geeignete Dosis herantasten und sich bewußt sein, daß die
Wirkung oft erst nach zwei Stunden einsetzt, um dann 8 - 1 4
Stunden anzuhalten! Bei oraler Aufnahme liegen unwirksame
Unterdosierung und unerwünschte Überdosis eng beieinander.
Gesundheitliche Risiken bei Dauereinnahme: gering
Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: Al-
kohol, Kreislaufmittel
Unerwünschte mögliche Wirkungen: Kreislaufkollaps, selten
auch Angstzustände;
Gegenmittel: Bei Kreislaufkollaps: Füße hochlegen, etwas Koffein
(Kaffee), blutdrucksteigernde Medikamente, falls nötig. Bei LSD
oraler Überdosierung: Erbrechen auslösen, falls nicht starke Be-
wußtseinstrübungen bereits eingesetzt haben. Kreislaufsteigernde
Chemische Kurzbezeichnung: Lysergsäure-diäthylamid 25
Medikamente ("Novadral") geben. Keine Panik! Der Zustand
kann bestenfalls für schwer Herzkranke lebensbedrohlich sein. Es ist Andere Bezeichnungen und Substanzen mit ähnlicher Wir-
bis heute kein Fall von direkter Todesfolge durch Haschisch- kung: Acid, Trips, Halluzinogene Pilze ("Zauberpilze"), Magic-
einwirkung bekannt. Mushrooms, Prunkwindensamen;
Allgemeine Gefährlichkeit: bei sachgemäßer Anwendung keinerlei
körperliche Gefährdung. Bei unsachgemäßer Anwendung kann in
seltenen Fällen völliger Realitätsverlust eintreten, im Extremfall:
Angstzustände, Ausbruch von Psychosen. Diese Risiken wurden
nach Ansicht des Autors in der Vergangenheit etwas übertrieben
betont, da sie außergewöhnlch selten auftreten. Mancher Horrortrip
ist sicherlich auf entsprechende "Angstmache" in den Medien
zurückzuführen.
Die in Aufklärungsschriften der Polizei und des Bundesgesund-
heitsministeriums penetrant vorgebrachte Äußerung, die psychia-
trischen Kliniken seien voller Kranker, die auf einem Trip "kle-
bengeblieben" seien, sind blanker Unsinn, wovon sich der Autor
persönlich überzeugt hat.
Gesundheitliche Risiken bei einmaliger Einnahme: bei sach-
gemäßer Anwendung keine. Bei Schwangeren können Wehen
oder gar Fehlgeburten ausgelöst werden.
Gesundheitliche Risiken bei Dauereinnahme: bei sachgemäßer
Anwendung keine.
Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: Darf
nicht zusammen mit MAO-Hemmern genommen werden, da (selten)
lebensgefährlicher Bluthochdruck möglich.
Unerwünschte mögliche Wirkungen: "Horrortrips", Wahn- und Kaffee, Tee
Angstvorstellungen, Ausbruch latenter psychischer Erkrankungen.
Bei Frauen können unerwartet Regelblutungen ausgelöst werden.
Gegenmittel: 10 - 40 mg Diazepam ("Valium") beenden jeden Chemische Kurzbezeichnung: Koffein
normaldosierten LSD-Trip zuverlässig. In der Regel reichen je- Andere Bezeichnungen und Substanzen mit ähnlicher Wir-
doch hochkonzentriertes Zuckerwasser und seelischer Zuspruch kung: Kola-Nuß, Guarana, Kola- Getränke, Tee, Mate
aus. Panikzustände können meist durch beruhigende Worte mit
dem Hinweis, daß man sich unter dem Einfluß einer Droge befindet, Allgemeine Gefährlichkeit: gering bis mäßig
der in kurzer Zeit wieder vorbei sein wird, beendet werden. Gesundheitliche Risiken bei einmaliger Einnahme: sehr gering
Körperliche Bewegung, Änderung der Musik, ein Spaziergang mit
Freunden in der Natur, etc. können ebenfalls hilfreich sein. Bei Gesundheitliche Risiken bei Dauereinnahme; Herz- und Kreis-
keiner Droge sind die Umstände der Einnahme, set und Setting, für laufschäden möglich; Störungen des vegetativen Nervensystems.
Erfolg oder "Horror" von größerem Einfluß. Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen:
Terence McKenna: "LSD erzeugt psychotisches Verhalten bei de- Atropin, Speed, alle Substanzen die die Herzschlagfrequenz er-
nen, die es nie genommen haben!" höhen.
Unerwünschte mögliche Wirkungen: Schlafstörungen, Gereizt-
heit, im Extremfall Halluzinationen und Koordinationsstörungen,
Angstzustände, Auslösung von Psychosen, körperliche und seeli-
sche Abhängigkeit.
Gegenmittel: Falls nötig, leichte Beruhigungsmittel wie Melisse,
Baldrian und Hopfen. Bei extremen Angstzuständen Diazepam
("Valium") in niedriger Dosierung.
Heroin Speed
Chemische Kurzbezeichnung: Opiate Chemische Kurzbezeichnung: Methamphetamin, Amphetamin
Andere Bezeichnungen und Substanzen mit ähnlicher Wir- und Amphetaminderivate
kung: Morphium, H, M, O, smack, Horse, Junk;
Andere Bezeichnungen: Crystal, Crank
Allgemeine Gefährlichkeit: Bei entsprechender Überdosierung
Allgemeine Gefährlichkeit: mittel bis hoch; auch bei Extremdosen
tritt der Tod durch Atem- und Kreislauflähmung unmittelbar ein! selten Lebensgefahr; äußerst selten kommen Allergien vor, hier
Gesundheitliche Risiken bei einmaliger Einnahme: Falls keine bestehen allerdings kaum Überlebensaussichten. Tod durch
Uberdosis und sauberes Material genommen wird, keine. Bedin- Streckmittel (Strychnin) und unsaubere Herstellung möglich.
gung ist jedoch "sauberes" Heroin, das es auf dem Markt praktisch
Gesundheitliche Risiken bei einmaliger Einnahme: mäßig;
nicht gibt.
Angstzustände möglich; unsauberes Material kann Vergiftungser-
Gesundheitliche Risiken bei Dauereinnahme; Extreme körperliche scheinungen hervorrufen.
Abhängigkeit, Herzerkrankungen, Persönlichkeitszerfall, Tod durch
Entzugserscheinungen oder Überdosis. Gesundheitliche Risiken bei Dauereinnahme: Völlige psychi-
sche Abhängigkeit, Zerrüttung des vegetativen Nervensystems,
Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: Verfolgungswahn, Psychose.
Heroin darf unter keinen Umständen mit Schlafmitteln und/oder Alle Dauer-User tendieren zu Verfolgungswahn und aggressiven
Psychopharmaka kombiniert werden, die Wirkungen sind unbere- Handlungen hin bis zu unberechenbaren Reaktionen und Waffen-
chenbar und oft tödlich.
gebrauch.
Unerwünschte mögliche Wirkungen: bereits nach 1-2 Wochen Entzugserscheinungen in Form von Angstzuständen und schwer-
Dauergebrauch körperliche Abhängigkeit, der man sich kaum sten Depressionen, die viele Monate andauern können.
entziehen kann. Auf Entzug schreckt man vor keiner Selbsternied-
Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: Darf
rigung, z. B. Prostitution, zurück.
unter keinen Umständen mit MAO-Hemmern zusammen genommen
Gegenmittel: Bei Überdosis: "Naloxon", intravenös. Notfalls werden, tödlicher Bluthochdruck möglich!
Speed oder Adrenalin. Bei Atemlähmung hast Du nur etwa 3,5
Minuten Zeit, bevor der Hirntod einsetzt. Wenn kein Gegenmittel Unerwünschte mögliche Wirkungen: Angstzustände, Bluthoch-
vorhanden: Künstlich beatmen, bis Notarzt eintrifft. druck, Herzschäden, Verfolgungswahn, Impotenz, Größenwahn;
Nichtumkehrbare Schäden am Herzen und Gehirn.
Entzug: Diazepam, Kodein.
Gegenmittel: 20 - 80 mg Diazepam (»Valium") -jeweils 20 mg
(zwei Tabletten "Valium 10") alle 15 Minuten bei "Speed-Koller" bis Kokain
Beruhigung eintritt. Zusätzlich: Alpha-Rezeptorenblocker, wie z.B.
Tolazolin, Fluspirilen ("Imap") l Ampulle intramuskulär
Chemische Kurzbezeichnung: Kokain
Andere Bezeichnungen und Substanzen mit ähnlicher Wir-
kung: Koks, Schnee, Charlie (veraltet)
Allgemeine Gefährlichkeit: mittel; auch bei Extremdosen sehr
selten Lebensgefahr; äußerst selten kommen Allergien vor, hier
bestehen allerdings kaum Überlebensaussichten.
Gesundheitliche Risiken bei einmaliger Einnahme; kaum;
Angstzustände möglich.
Gesundheitliche Risiken bei Dauereinnahme: Völlige psychi-
sche Abhängigkeit, Zerrüttung des Vegetativen Nervensystems,
Verfolgungswahn, Psychose. Dauer-User tendieren zu unbere-
chenbaren Reaktionen bis hin zu Waffengebrauch.
Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: Darf
nicht mit MAO-Hemmern zusammen genommen werden, tödlicher
Bluthochdruck möglich!
Unerwünschte mögliche Wirkungen: Angstzustände, Verfol-
gungswahn, Impotenz, Größenwahn;
Gegenmittel: 20 - 100 mg Diazepam ("Valium") -jeweils 20 mg
(zwei Tabletten "Valium 10") alle 15 Minuten bei "Kokskoller",
bis Beruhigung eintritt. Zusätzlich: Alpha-Rezeptorenblocker, wie
z.B. Tolazolin, Fluspirilen ("Imap") l Ampulle intramuskulär.
Hinweis: Reines Kokain ist fast nie im Handel, gängige Streck-
mittel sind Lidocain, Ephedrin, Koffein, Borax, Milchzucker und
Speed.
Ecstasy Gesundheitliche Risiken bei Dauereinnahme: Ecstasy ent-
spricht in chemischer Hinsicht einer Mischung aus Speed und
MDA, die beide erwiesenermaßen hirnschädigend sind. Man
Chemische Kurzbezeichnung: MDMA nimmt eine ähnliche Wirkung deshalb auch von dieser Droge an.
Leberschäden sind möglich. Asthma, Allergien, Störungen des
Andere Bezeichnungen und Substanzen mit ähnlicher Wir- Kurzzeitgedächnisses und des Kreislaufes sind nachgewiesen.
kung: MDA, Safrol, XTC, Cadillac, Adam, E
Ecstasy wirkt im Gehirn als kurzzeitiger Serotoninblocker. Seroto-nin
Allgemeine Gefährlichkeit: gering bis mittel, wenn nicht mehr greift maßgeblich in unser seelisches Gleichgewicht ein. Zu
als 5O Milligramm genommen werden. Dosen über 100 Milli- häufiger Ecstasy-Konsum kann die körpereigene Serotoninpro-
gramm können äußerst unangenehme Effekte haben und sind duktion drosseln, so daß u.a. schwere Depressionen mittelfristige
ziemlich giftig. Andere siedeln die verträgliche und wirksame oder Langzeitfolge sein könnten. Hierüber ist jedoch noch zuwenig
Dosierung zwischen 70 und 130 Milligramm an. Grundsätzlich bekannt. Das größte Risiko bei der Dauereinnahme scheint zu sein,
scheint die Dosierung sehr individuell unterschiedlich auszufallen. daß Ecstasy individuell sehr unterschiedlich gut vertragen wird
Sicher ist: eine Dosiserhöhung (z. B. zwei Pillen), sowie zu häufiger und erwünschte Dosis und Überdosis extrem eng beieinander liegen.
Gebrauch von MDMA bringt (im Gegensatz zu LSD) nur geistige
und körperliche Probleme. Häufiger als viermal jährlich Da Ecstasy bekanntlich auch in der Techno-Szene konsumiert
stattfindende Einnahme ist einer (inneren) Selbstverstümmelung wird, in der man exzessiv tanzt, kann es zum "Hitzetod" durch
gleichzusetzen. Flüssigkeitsmangel und Überanstrengung kommen. Hauptproblem
scheint jedoch zu sein, daß "sauberes" Ecstasy nur sehr schwer
Gesundheitliche Risiken bei einmaliger Einnahme: mäßig, herzustellen ist, und die handelsüblichen illegalen Pillen oft gar
wenn nicht überdosiert wird, hier hast Du nur noch reine Speed- kein Ecstasy (sondern z. B. abenteuerliche Speed- und LSD-Mi-
Effekte und vergiftest Dich dafür umso mehr. Bei unsachgemäßer schungen) enthalten.
Einnahme und/oder Überdosierung kann ein monatelanger (!)
Kater die Folge sein. Der Autor weiß von einem Amsterdamer Hinterhof-Labor, das 2
Jahre experimentierte, bis die erste saubere MDMA-Synthese
Ecstasy ist ein MAO-Hemmer und darf mit keinerlei anderen Drogen gelang. Nicht alle Drogenhersteller arbeiten so gewissenhaft!
und MAO-Hemmern kombiniert werden, da sonst tödliche
Kreislaufkrisen die Folge sein können. Zuckerkranke, Herzkranke, Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen:
Menschen mit "grünem Star", Bluthochdruck und Unterzuckerung Beta-Blocker, MAO-Hemmer, d.h. Ecstasy verträgt sich mit praktisch
(jawohl das gibt es auch!) haben gute Chancen mit Ecstasy eher keiner anderen psychoaktiven Substanz, insb. nicht mit anderen
unanagenehme Erfahrungen zu machen. MAO-Hemmern. Die beliebte Kombination mit Cola, Kokain
oder Speed kann lebensgefährlichen Bluthochdruck, Kreislaufkollaps Schlafmittel
und Nervenzusammenbrüche erzeugen.
Unerwünschte mögliche Wirkungen: Krämpfe, Angstzustände,
Halluzinationen (bei Überdosierung), extrem langer Kater, asth- Chemische Kurzbezeichnung: Barbiturate
matische und epiletische Anfälle, Kreislaufstörungen, Psychosen, Allgemeine Gefährlichkeit: Bei vorschriftsmäßiger Einnahme
Hitzewallungen, extremes Schwitzen, Augenzittern, Atemstörungen, gering, obwohl Allergien mit tödlicher Schockfolge nicht ausge-
extreme Schwindelgefühle, permanentes Erbrechen, Depressionen, schlossen sind. Ab 10 - 15facher Überdosierung besteht Lebens-
in Extremfällen hin bis zu Selbstmordneigungen. gefahr durch Sauerstoffunterversorgung, bzw. Atemlähmung.
Gegenmittel: Aus der Disco sofort an die frische Luft und Elek- Gesundheitliche Risiken bei einmaliger Einnahme: bei vor-
trolyte ("Isostar") verabreichen, da Ecstasy einerseits dem Körper schriftsmäßiger Einnahme sehr gering.
Flüssigkeit entzieht, andererseits das gesteigerte Flüssigkeitsbe-
dürfnis durch körperliche Anstrengung (Tanzen) nicht mehr wahr- Gesundheitliche Risiken bei Dauereinnahme; Seelische und
genommen wird. körperliche Abhängigkeit, fortschreitende Schlaf- und Bewußt-
seinsstörungen.
Bei Angstzuständen und Krämpfen kann Diazepam ("Valium") in
niedriger(!) Dosis versucht werden. Da die Wirksamkeit von Be- Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: Al-
ruhigungsmitteln verstärkt wird, sollte man mit 5 - maximal 20 mg kohol, Opiate, Beruhigungsmittel und Psychopharmaka.
auskommen. Bestehen weiterhin Krämpfe, Angstzustände und Unerwünschte mögliche Wirkungen: Tod durch Sauerstoffun-
extrem erweiterte Pupillen, sollte alle 20 Minuten eine weitere terversorgung, Abhängigkeit.
"Valium 10" gegeben werden. Neben Elektrolyten sollte auch
reichlich Traubenzucker und Vitamin B-Kompex (Bierhefe) ver- Gegenmittel: Falls noch keine Bewußtlosigkeit eingetreten ist, die
abreicht werden. eingenommene Dosis erfragen. Erbrechen nur dann auslösen,
wenn noch keine allzu starke Benommenheit eingesetzt hat. Nur im
äußersten Notfall (keinerlei Arzt erreichbar) Selbsttherapie mit
Aufputschmitteln (Kaffee, Speed) und Kreislaufpräparaten ("No-
vadral").
Bei Bewußtlosigkeit: Reflextest (s. Elementarmaßnahmen)
Bauch- oder Seitenlage zur Freihaltung der Atemwege. Falls die
Atmung nicht ausreichend tief ist (blaue Lippen): Beatmung. Un-
bedingt Notarzt rufen!
"Valium", Diazepam Hexendrogen (Nachtschattengewächse)
A Speed 41f.
AAA Heroin 40
Alkohol 23, 32f.
Amphetamin Speed 41f.
Aphrodisiaka praktisch alle Drogen werden auch als
Aphrodisiaka versucht, insb. Speed und Kokain