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Biegen von Blechen und Flachstäben Berechnungsverfahren 8

5 Berechnungsverfahren
Im Prinzip gibt es 3 Verfahren zur Bestimmung der Biegeparameter. Diese sind:

 Berechnung mit Ausgleichswerten bzw. Verkürzungen


 Berechnung mit der Werkstattmethode
 Berechnung über die neutrale Faser

5.1 Anwendungsfälle der einzelnen Verfahren


Welches der oben genannten Rechenverfahren Sie anwenden hängt vor Allem von dem Quotient
aus Radius und Blechdicke ab.

In den Fällen, in denen der Biegeradius mindestens 5 mal größer als die Blechdicke ist, bleibt die
neutrale Faser in der Schwerelinie des Bauteils; meistens die Mitte. Bei Biegungen mit kleinerem
Biegeradius verschiebt sich die neutrale Faser in Richtung Innenradius. Dies bedeutet, dass der
Werkstoff im Bereich der Bögen gedehnt wird. Deshalb muss in diesen Fällen hier die gestreckte
Länge des Bogens verkürzt werden.

Bei der Berechnung mit Ausgleichswerten können Sie für alle Biegearbeiten die Biegeparameter
bestimmen. Bei Biegearbeiten, für die Sie die Daten nicht in den Tabellen finden, müssen Sie die-
se berechnen. Diese Berechnung ist sehr aufwendig, weshalb Sie hier wie bei allen Berechnungen
meine Excel-Programme benutzen können.

Mit der Werkstattmethode können nur die Biegeparameter von Werkstücken bestimmt werden, die
um 90° mit sehr kleinem Biegeradius gebogen werden. Für alle anderen Arbeiten ergeben sich
zum Teil sehr große Fehler. Die Werkstattmethode ist jedoch so einfach, dass man sie leicht auch
unter Werkstattbedingungen durchführen kann. Auch hierfür finden Sie auf der DVD ein Excel-
Programm.

Mit der Berechnung über die gestreckten Längen werden alle Einzellängen des Werkstückes be-
stimmt und zur Gesamtlänge addiert. Bei einen Quotienten aus Radius und Blechdicke kleiner 5
dürfen die Bogenlängen jedoch nicht mit dem normalen mittleren Durchmesser berechnet werden.
Benutzen Sie hier die entsprechende Tabelle aus dem Anhang oder gleich das entsprechende
Excel-Programm.

Eine Zusammenfassung dieser Bedingungen entnehmen Sie bitte der folgenden Tabelle.

Welches Berechnungsverfahren darf ich wann anwenden?


Biegeverfahren Zulässig für
Alle Biegearbeiten, kleine Ungenauigkeiten bei
Ausgleichswerte bzw. Verkürzungen
Biegewinkeln > 160° bis 180°
Nur Biegewinkel von 𝜶 ≈90°
Werkstattmethode 𝒓
Nur Biegeradius von 𝒔 ≈ 𝟏
Alle Biegewinkel
Nur für Biegeradien von 𝑟 ≥ 5 ∙ 𝑠
neutrale Faser
Für 𝑟 < 5 ∙ 𝑠, benutzen Sie für die Bogenlängen
die Tabelle Bogenlängen im Anhang.

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6.11 Aufgaben zur Methode Ausgleichswerte


Zeichnen Sie die folgenden Werkstücke in ihrer Hauptansicht und bemaßen Sie diese verfahrens-
gerecht. Bestimmen Sie die Biegeparameter mit der Methode Ausgleichswerte und zeichnen Sie
die Abwicklungen.

Aufgabe 1 Aufgabe 2

Aufgabe 3 Aufgabe 4

Aufgabe 5 Aufgabe 6

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7.9 Aufgaben zur Werkstattmethode


Bestimmen Sie die Biegeparameter der folgenden Werkstücke mit der Werkstattmethode und
zeichnen Sie die Abwicklungen.

Aufgabe 1 Aufgabe 2

Aufgabe 3 Aufgabe 4

Aufgabe 5

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8.8 Aufgaben zur Methode neutrale Faser


Bestimmen Sie die Biegeparameter der folgenden Werkstücke mit der Methode der gestreckten
Längen und zeichnen Sie die Abwicklungen.

Aufgabe 1 Aufgabe 2

Aufgabe 3

Aufgabe 4 Aufgabe 5

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10 Anleitungen für die Excel-Programme


Auf der DVD sind 3 Excel-Programme zur Berechnung von Biegeteilen enthalten. Deren Anwen-
dungsgebiete und Eigenschaften können Sie der folgenden Tabelle entnehmen. Im Regelfall sollte
man das Programm Ausgleichswerte benutzen. Dies gilt vor allem für die tägliche Arbeit im Be-
trieb.Die beiden anderen Programme dienen eher zur Überprüfung von Schülerarbeiten.

Programm Anwendungsgebiete, Eigenschaften Genauigkeit


 Berechnungsverfahren für die meisten
Biegearbeiten,
 Überprüfung von Aufgaben, welche mit
dieser Methode berechnet wurden
Ausgleichswerte  15 Schenkel in der Hauptrichtung sehr genau
 6 Schenkel in der Nebenrichtung
 Berechnung der Segmentlängen
 Berechnung der Bogenlängen
 Berechnung der gestreckten Länge
 Überprüfung von Aufgaben, welche nach
der Werkstattregel berechnet wurden
 15 Schenkel in der Hauptrichtung
 6 Schenkel in der Nebenrichtung Im zugelassenen Bereich
Werkstattregel
 Berechnung der Segmentlängen genau, sonst ungenau
 Berechnung der Bogenlängen
 Berechnung der gestreckten Länge
 Zulässig nur wenn β ≈ 90° und r ≈ s
 Berechnungsverfahren für die meisten
Biegearbeiten,
 Überprüfung von Aufgaben, welche mit
dieser Methode berechnet wurden
 15 gerade Segmente und 20 Bögen Im zugelassenen Bereich
Neutrale Faser  keine Nebenrichtung genau, sonst nur mit Kor-
 Berechnung der Segmentlängen rektur genau
 Berechnung der Bogenlängen
 Berechnung der gestreckten Länge
 Berechnung der Bögen mit und ohne Kor-
rektur

10.1 Programm für Ausgleichswerte


Die Arbeitsweise des Programmes soll an der schon bekann-
ten Musteraufgabe aufgezeigt werden. Als Bauteil wird das
schon bekannte Biegeteil aus dem Kapitel „Berechnung mit
Ausgleichswerten bzw. Verkürzungen“ verwendet (siehe ne-
benstehende Skizze).

10.1.1 Grundsätzlicher Aufbau des Programmes


Den grundsätzlichen Aufbau des Programmes können Sie in
der folgenden Abbildung sehen. In die gelben und grünen
Zellen geben Sie Ihre Daten ein. Beachten Sie dabei, dass Bild 22 Aufgabenstellung Aus-
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gleichswerte
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das Programm zwischen Haupt- und Nebenrichtung unterscheidet. Nach der Dateneingabe wer-
den die Ergebnisse automatisch berechnet. Sie können diese dann auf Ihr Projekt übertragen.

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VON EINEM AUTODESK-SCHULUNGSPRODUKT ERSTELLT

Die nebenstehende Abdeckung soll aus 12CrNi18-8 hergestellt werden.


Arbeitsauftrag
Bearbeiten Sie bitte die angekreuzten Aufgaben.

Zeichnen Sie das Bauteil in drei Ansichten im Ma stab 1 : 1.


Entschl sseln Sie die Werkstoffbezeichnung.
Erstellen Sie eine Abwicklung nach der Werkstattmethode (v=2*t).
Erstellen Sie eine Abwicklung mit der Methode Ausgleichswerte.
Konstruieren Sie das Werkst ck mit Autodesk Inventor.
Erstellen Sie mit Autodesk Inventor eine Zeichnung.
Dokumentieren Sie Ihre Zeichnung.
Pr sentieren Sie Ihre Ergebnisse.

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VON EINEM AUTODESK-SCHULUNGSPRODUKT ERSTELLT

100
24
12

16
4
R8
R4

R2
36

4
8

16
32
8

16 48 0
8

Allgemein- Ma stab: ohne POS.: Menge:


toleranz Werkstoff: Stahl DIN EN 10083 - 12CrNi18-8
ISO 2768-1- m Halbzeug:
Datum Name
Gezeichnet 12.02.2013 Theisen
Kontrolliert

Norm
Aufgabe_01
Verlag Handwerk und
Technik GmbH
Biegen_2_Richtungen_Aufgabe_01 1
A4
Status nderungen Datum Name

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