Gestalttherapie Der Gefuehle Struempfel
Gestalttherapie Der Gefuehle Struempfel
Gestalttherapie Der Gefuehle Struempfel
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Erlebensaktivierende und
die emotionale
Verarbeitung
frdernde Interventionen
am Beispiel
der Gestalttherapie
STRMPFEL 2011
Vorgestellt wurden Daten aus 74 publizierten Forschungsarbeiten zu Therapieprozess und
ergebnis, die in 10 Metaanalysen von anderen Autoren sowie zustzlich durch eigene Berechnungen
des Autors reanalysiert wurden. Von den im inhaltlichen Teil vorgestellten Studien berprften 38
verffentlichte sowie weitere 25 unverffentlichte klinische Dissertationen oder andere Studien,
bzw. Untersuchungen zu sonstigen experientiellen Verfahren die Wirksamkeit von Gestalttherapie
und ihrer Weiterentwicklungen bei unterschiedlichen klinischen Gruppen. Die Studien umfassten
Stichprobengrssen bis zu mehreren hundert Patienten.
Insgesamt gehen in die Wirksamkeitsprfungen die Daten von ca. 4500 Patienten aus der klinischen
Praxis ein. Von diesen wurden ca. 3000 Patienten unter gestalttherapeutischen
Behandlungsbedingungen, die brigen mit anderen therapeutischen Verfahren behandelt oder
blieben als Kontrolle unbehandelt. Tabelle 1 enthlt auerdem 176 Einzelfallberichte und- analysen
zu verschiedenen Themenbereichen. Etwa 2/3 der 38 Wirksamkeitsstudien enthalten Daten einer
Kontroll- oder Vergleichsgruppe. Teilweise finden sich entsprechend der klinischen Realitt
Mehrfachdiagnosen. 21 der hier zusammengefaten Studien hatten klassische Gestalttherapie in
mindestens einer Behandlungsbedingung. Weitere 17 Studien untersuchten Weiterentwicklungen
der Gestalttherapie dar oder die Treatmentbedingung spiegelt die moderne psychotherapeutische
Praxis wieder, in der gestalttherapeutische mit anderen therapeutischen Anstzen kombiniert
werden, wie bspw. in der prozess-erfahrungsorientierten Therapie.
Die Studien belegen die Effekte der Gestalttherapie fr eine Bandbreite von klinischen
Entgegen frherer Lehrmeinung erweist sich Gestalttherapie als geeignet fr die Arbeit mit stark beeintrchtigten
Patienten. Vorausgesetzt werden mu eine therapeutische Stilmodifikation, in der weniger polarisierend und
emotional aktivierend, dafr persnlichkeitszentriert stabilisierend und strukturaufbauend gearbeitet wird
(vergleiche Hartmann-Kottek 2004).
ihre anfnglichen Ziele in der Gestalttherapie vollstndig oder grtenteils erreicht. Nach
Beendigung der gestalttherapeutischen Behandlung sank die Einnahme von Psychopharmaka
auf die Hlfte, bei Tranquilizern sogar auf ein Viertel. Die Patienten lernten in der
Gestalttherapie Strategien, um mit einer wiederkehrenden Symptomatik erfolgreich
umzugehen.
Von besonderem Interesse sind auch die jngst von einer unabhngigen Forschungsgruppe
ausgewerteten evaluativen Befunde der Kliniken der Wicker-Gruppe (Barghaan et al. 2002, Harfst
et al. 2003). Die Autoren kommen auf der Basis von 117 katamnestischen Datenstzen zur
Bewertung des Vergleichs von psychodynamisch-gestalttherapeutisch mit psychodynamisch
und/oder behavioral behandelten Patienten zu folgender Bewertung des gestalttherapeutischen
Vorgehens:
Die erreichten Verbesserungen entsprechen in den verschiedenen psychosozialen und
krperlichen Maen Vernderungen von zumeist groer Effektstrke. Im Vergleich zu den
anderen Kliniken der Wickergruppe zeigen sich hier sogar berdurchschnittlich hohe
Effektstrken, was aber auch mit der lngeren mittleren Behandlungsdauer 2 der Patienten in
der Abteilung Psychotherapie und Psychosomatik zusammenhngen kann. Die Stabilitt der
erreichten Behandlungserfolge ber den Entlassungszeitpunkt hinaus erscheint insbesondere
bei den psychischen Beschwerden ausgesprochen zufriedenstellend. (Berghaan, Harfst,
Dirmaier, Koch & Schulz 2002, S. 31).
Die mit teilweise mehreren hundert Patienten von unabhngigen Autoren durchgefhrten
katamnestischen Studien belegen insofern die langfristige Stabilitt der gestalttherapeutischen
Heilungsergebnisse.
Metaananalytische Befunde
Meta-Analyse
Auf der Basis der Ergebnisse von
112 Studien verglich Elliott et al.
(2004) verschiedene humanistische
Anstze mit kognitiv-behavioraler
Therapie
Die Behandlungsdauer war an dieser Abteilung um durchschnittlich knapp 1 Woche lnger als an den anderen
untersuchten Abteilungen, was die Autoren auf die andere Kostentrgerzusammensetzung zurckfhren.
Kontrollgruppen-ES
ES
Standardabweichung
ES
Standardabweichung
klientenzentriert/
supportiv
44
0,97
0,55
13
0,8
0,59
supportiv/
nondirektiv
0,94
0,41
0,41
0,17
prozeerfahrungsorientiert
14
1,25
0,58
0,86
0,49
emotionalfokussierend/Pa
are
10
1,59
0,65
1,91
0,80
Gestalt
1,12
0,78
1,05
Encounter
0,70
0,34
0,73
0,37
andere
0,97
0,41
0,92
0,92
Therapieform
F (df)
2,75*
(6,92)
3,72**
(6,29)
0,15
0,43
e ta2
In einer Metaanalyse vergleichen Elliott et al. (2004) die Ergebnisse von 112 Studien zu
verschiedenen
humanistischen
Verfahren.
Elliotts
Metaanalyse
schliet
42
Kontrollgruppenvergleiche aus 37 Studien ein, sowie 55 Vergleichsstudien (die 74 Vergleiche mit
nicht-humanistischen Therapien umfassen) zu verschiedenen humanistischen Therapien.
Vergleicht man die verschiedenen humanistischen Anstze, wird deutlich, dass die
prozess-erfahrungsorientierten Verfahren einschlielich der Gestalttherapie tendenziell die
hchsten Effekstrken aufweisen. Insgesamt zeichnet sich nach heutigem Forschungsstand
ab, da diejenigen Therapieanstze, die aktiv prozess- und emotionsfokussierende
Interventionen der Gestalttherapie einsetzen, sich in Zukunft als die Gruppe der effektivsten
humanistischen Therapieverfahren erweisen knnte.
MD
SDD t(0)
experiential vs. CB
28 0,08
0,5
t(0,4)
Result
CC/nondirektive-supportive vs. CB
32 -0,03 0,42 -3,7 +4,97** Equivalent
pure CC vs. CB
Pocess-directive vs. CB
Fr die metaanalytischen Vergleiche wurden die Messdaten der Studien nach drei untersuchten
Vernderungsbereichen gruppiert: (a) Symptome, (b) Persnlichkeit/Coping/Somatik (c)
soziale/relationale/interpersonale Funktionen.
Auch unter diesen drei Vernderungsbereichen zeigen sich fast keine differentiellen
Unterschiede zwischen Gestalt- und kognitiv-behavioraler Therapie. Ausbleibende
Unterschiede sind deshalb bemerkenswert, weil die Verhaltenstherapie traditionell eine
therapeutische Orientierung auf Vernderungen im Bereich der Symptome der Patienten
verfolgt, anders als die Gestalttherapie, die sich als ganzheitliche Therapieorientierung
versteht.
In den Daten fanden sich gleichermaen Unterschiede in dem Sinne, dass psychiatrische Patienten
unter kognitiv-behavioraler Therapie soziale Kontakte hufiger suchten, whrend sie unter der
Behandlung mit einer Gestalttherapie-Transaktionsanalyse-Kombination diese Kontakte besser
hielten. In den anderen Studien erreichten Unterschiede in den Prozessdaten zwischen Gestalt- und
kognitiv-behavioraler Therapie nicht die Signifikanzgrenze oder waren schwer interpretierbar.
Aus weiteren explorativen Analysen des Autors ergeben sich Hinweise, die eine hier angenommene
besondere
Wirksamkeit
der
Gestalttherapie
in
dem
Bereich
der
sozialen/relationalen/interpersonalen Funktionen spezifizieren.
Weitere klinische Studien knnten die Befunde der explorativen Analyse erhrten, dass
Gestalttherapie besonders gute Verbesserungen in der Fhigkeit, persnlichen Kontakt
herzustellen und Beziehungen zu halten, sowie im Umgang mit Aggressionen und
Konflikten erzielt.
Der
Gestalttherapie
knnte
weiterhin
im
Vernderungsbereich
der
sozialen/relationalen/interpersonalen Funktionen eine besondere Rolle in der
Therapielandschaft zukommen, wenn sich die Befunde erhrten, dass Gestalttherapie eine
spezifische Effektivitt hat z.B. in Bezug auf die erfolgreiche Bearbeitung von dogmatisch
starren Prinzipien, Strungen in der Selbst- Fremd und Beziehungsbewertung und innerem
Leistungsdruck.
In psychodynamischen Termini hiee dies, dass der Gestalttherapie mglicherweise eine besondere
Bedeutung zukommt in Fragen der Bearbeitung strenger Bewertungen, innerem Leistungsdruck
und starrer Prinzipien.
Die Bedeutung erlebnisaktivierender Interventionen, wie sie in der Gestalttherapie seit den 50er
Jahren entwickelt wurden, ist heute fr die zuknftige Therapieentwicklung noch nicht abschtzbar.
Die heute vorliegenden Therapievergleichsstudien belegen indessen, dass die Effekte der
Gestalttherapie vergleichbar sind mit denen anderer Therapieformen - oder sogar besser.
Effektstrkevergleiche zwischen humanistischen und anderen Therapien
Viele akademische Psychotherapieforscher und insbesondere kognitiv-behavioral orientierte
Therapeuten vertraten lange die Ansicht, dass humanistische Therapien den kognitiv-behavioralen
Therapien in der Effektivitt unterlegen sind. Elliott hatte in verschiedenen Metaanalysen Studien,
die Vergleiche zwischen humanistischen und behavioralen Therapien vornehmen, unter dem
Gesichtspunkt reanalysiert, welcher therapeutischen Schule die jeweilige Forschergruppe zugehrte
(zuletzt: Elliott et al. 2004). Der Faktor der Schulen-Zugehrigkeit einer Forschergruppe erwies sich
als so durchschlagend, dass, wenn er aus den Therapievergleichsdaten herausgerechnet wird, keine
Effektivittsunterschiede mehr zwischen den Schulen vorhanden sind. Dies deckt sich mit den
Befunden der Arbeiten von Luborsky et al. (1999, 2002, 2003), die behaviorale, psychodynamische
und Pharmakotherapien verglichen hatten.
In den Vergleichen von Elliot (2001) und Elliott et al. (2004) zeigte sich:
Humanistische Therapien sind wirksamer als eine unspezifische Sammelgruppe aller nichthumanistischen und nicht-behavioralen Therapieformen.
Nach heutigem Forschungsstand ist die Gruppe der humanistischen Therapien damit insgesamt
nicht weniger wirksam als die kognitiv-behavioralen Verfahren.
MD
SDD t(0)
experiential vs. CB
28 0,08
0,5
t(0,4)
Result
CC/nondirektive-supportive vs. CB
32 -0,03 0,42 -3,7 +4,97** Equivalent
pure CC vs. CB
Pocess-directive vs. CB
Aus den hier vorgenommenen Reanalysen der lteren Metaanalysen, aus denen der Fehlschlu,
behaviorale Therapien seien die wirksamsten, liessen sich folgende Verzerrungsfaktoren und bisher
nicht bekannte Zusammenhnge identifizieren:
Etwa die Hlfte (mindestens 48%) der nominalen Effektstrke-Unterschiede zwischen den
Therapien in den lteren Metaanalysen lassen sich gem den Modellrechungen (Abschnitt
3.2.1.1 und 3.2.1.2 und Anhang 7.3) auf die in einer Therapieorientierung bevorzugt
verwendeten Erhebungsinstrumente zurckfhren. Die Hhe des Anteils der Skalen, die
Symptome abprfen, erweist sich dabei als strkster Prdiktor, weil Symptomskalen von
allen Erhebungsinstrumenten am ehesten signifikante Ergebnisse liefern.
Im Gesamtpool der Studien vor 1984 werden in den Studien zu behavioralen Therapien zu
ca. 40% hufiger Symptomskalen eingesetzt im Vergleich zu humanistischen und psychodynamischen Therapien.
Unter Entspannungsverfahren fassten die Autoren progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Meditation
und Hypnose.
Vielfach wurden die Daten fr dynamische und humanistische Verfahren zusammengefasst, wenn sie mit den
kognitiv-behavioralen verglichen wurden (vergleiche Grawe et al. 1994, S. 670). Der Einfluss, den eine solche
Zusammenfassung haben knnte, ist schwer einzuschtzen (siehe Tabelle 15 und 16).
Tabelle 15: Auswertung der Ergebnistabellen nach Grawe et al. (1994). Die Tabelle zeigt
Hufigkeiten von Signifikanzen und Messungen aus den Untersuchungen zu den verschiedenen
therapeutischen Orientierungen (humanistische, psychodynamische, kognitiv-behaviorale,
interpersonale Therapien, Entspannungsverfahren5 und eklektische Therapien). In der linken
Spalte finden sich die Auswertungen fr Pr-Post-Vergleiche, in der rechten die fr
Kontrollgruppenvergleiche. Vor dem Schrgstrich ist die Anzahl der signifikanten Befunde
angegeben, dahinter die Gesamtzahl der vorgenommenen Messungen fr die jeweilige
Orientierung. In Klammern ist die Prozentzahl signifikanter Befunde relativ zu den Messungen
angegeben.
STRMPFL 2006
Pr-postVergleich
n/N
in Prozent
n/N
interpersonal
52 / 65
39 / 57
humanistisch
90 / 127
behavioral
780 / 1186
psychodynamisch
36 / 76
80%
71%
66%
47%
Entspannung
eklektisch
132 / 225
17 / 35
59%
49%
85 / 129
417 / 860
21 / 59
KontrollGruppenVergleich
in Prozent
68%
66%
48%
36%
70 / 139
50%
19 / 25
76%
Tabelle 15
Unter dem Begriff Entspannungsverfahren fassten die Autoren wie in Abschnitt 2.3.1.2. beschrieben Hypnose,
progressive Muskelentspannung, autogenes Training und Meditation.
Tabelle 16: Auswertung der Symptomskalen (zusammengefasst individuell und fr alle Patienten
einer Gruppe gleich definierte Symptome) aus den Ergebnistabellen in Grawe et al. (1994). Die
Tabelle zeigt Hufigkeiten von Signifikanzen und Messungen aus den Untersuchungen zu den
verschiedenen therapeutischen Orientierungen (humanistische, psychodynamische, kognitivbehaviorale, interpersonale Therapien, Entspannungsverfahren und eklektische Therapien). In der
linken Spalte finden sich die Auswertungen fr Pr-Post-Vergleiche, in der rechten die fr
Kontrollgruppenvergleiche. Vor dem Schrgstrich ist die Anzahl der signifikanten Befunde
angegeben, dahinter die Gesamtzahl der vorgenommenen Messungen fr die jeweilige
Orientierung. In Klammern ist die Prozentzahl signifikanter Befunde relativ zu den Messungen
angegeben.
Pr-postVergleich
n/N
in Prozent
n/N
interpersonal
40 / 43
23 / 28
humanistisch
28 / 35
93%
80%
81%
63%
behavioral
411 / 506
psychodynamisch
12 / 19
Entspannung
65 / 94
eklektisch
11 / 14
69%
79%
31 / 37
233 / 360
8 / 17
41 / 65
9 / 13
KontrollGruppenVergleich
in Prozent
82%
84%
65%
47%
63%
69%
Tabelle 16
Jenseits der Verzerrungsfaktoren schrnkt natrlich auch die Tatsache, dass das Auszhlen von
Signifikanzen gegenber einer Effektstrkeberechnung einen hohen Informationsverlust darstellt,
die Interpretierbarkeit der Daten in den Tabellen 15 und 16 stark ein. Dennoch zeigen die Daten ab
einer bestimmten Datenmenge durchaus konsistente Befunde, z.B. bei Vergleich von Pr-Post- und
Kontrollgruppen-Auswertungen. Der typische Effekt, dass Pr-Post-Vergleiche hhere
Effektstrken liefern, findet sich in der Tabelle 15 fr alle therapeutischen Orientierungen,
einschlielich der Entspannungsverfahren, auer fr die eklektischen Therapien, bei denen die
zugrundeliegende Datenmenge noch zu gering ist, um von einer Stabilisierung der Ergebnisse
ausgehen zu knnen. Indessen sind andere Verzerrungsfaktoren viel schwerer abzuschtzen (z.B.
systematisch unterschiedliche Therapiedauer von humanistischen und behavioralen Therapien in
den Studien). Ungeachtet solcher Verzerrungsfaktoren bleibt die Tatsache, dass eine summarische
Auswertung der Ergebnistabellen der Metaanalyse von Grawe et al. (1994) deutlich andere
Ergebnisse erbringt als die vorherigen Metaanalysen und im Widerspruch steht zu den Schlssen
der Autoren dieser Metaanalyse.
Jenseits der aufgefhrten Probleme, der Frage, ob bzw. wie sich Hufigkeiten von Signifikanzen
berhaupt auswerten lassen und der angemessenen Bercksichtigung von Verzerrungsfaktoren, ist
es bis heute hufige Praxis in Metaanalysen, Daten von unter unkontrollierbar verschiedenen
Bedingungen zustande gekommenen Studien zu interpretieren.
Der Hauptdatenpool dieser Metaanalyse bildet inzwischen einen veralteten Forschungsstand ab.
Seit Abschluss der Literaturrecherche sind inzwischen mehr als 20 Jahre vergangen. Indessen stellt
der aus 897 Studien bestehende Datenpool bis heute einer der grssten Datensammlungen der
Geschichte der Psychotherapieforschung dar. Weiterhin ist die Auswahl der Studien bemerkenswert,
die wie in Abschnitt 2.3.1.2 berichtet, nur klinisch relevante, kontrollierte Untersuchungen
einbezog. Eine Auswertung dieses Datenpools htte womglich zu anderen Ergebnissen gefhrt als
die lteren, unter viel weniger kritischen Gesichtspunkten, zustandegekommenen Metaanalysen.
Grawe et al. (1994) greifen am Ende des Buches auf Studien einer aktuelleren Recherche zurck, in
denen direkte Therapievergleiche durchgefhrt werden. Zwar unterliegen in direkten Therapievergleichen
beide
Therapieformen
scheinbar
gleichen
Bedingungen,
aber
auch
Therapievergleichsstudien weisen teilweise statistische wie theoretische Probleme auf. Smith et al.
(1980) hatten bereits den Effekt nachgewiesen, den die Schulenzugehrigkeit einer Forschergruppe
(experimenter allegiance, Smith et al. 1980, S. 119ff, hier Abschnitt 3.2.2.1) in
Therapievergleichsstudien durchschnittlich hat. Die Effektstrken gaben sie fr die
Therapiebedingungen, die von den Forschern vertreten wurde, mit ES = 0,95 an. Fr therapeutische
Vergleichsbedingungen, die von den Forschern nicht favorisiert wurden, lag die Effektstrke
deutlich niedriger bei einem ES = 0,66. Der Allegiance-Effekt war also schon vor der Metaanalyse
von Grawe et al. (1994)
bekannt und htte bei der Interpretation der Daten von
Therapievergleichsstudien von den Autoren bercksichtigt werden mssen. Diese Kritik gilt fr die
Interpretation ihrer eigenen metaanalytischen Auswertungen von Therapievergleichsstudien, wie
auch die sttzende Hinzunahme der Daten von Smith et al. (1980).
Die weitere Entwicklung der Analyse von Therapievergleichsstudien wurde in diesem Band
exemplarisch anhand der Metaanalysen von Elliott (2001) und Elliott et al. (2004) fr den Vergleich
humanistischer und kognitiv-behavioraler Verfahren berichtet (Abschnitte 2.3.2.3 und 2.3.2.4). Sie
belegen nach Herausrechnung des Allegiance-Effektes, dass sich kognitiv-behaviorale und
humanistische Verfahren in ihrer Wirksamkeit nicht unterscheiden. Zu gleichen Schlussfolgerungen
kommen Luborsky et al. (1999, 2002, 2003) in ihren Analysen von Therapievergleichsstudien. Der
Grenordnung des Allegiance-Effektes, die Smith & Glass (1980) nachweisen konnten, kommt 25
Jahren spter die von Elliott (2001) ermittelte sehr nahe: bis heute lassen sich die
Effektstrkedifferenzen zwischen in einer Untersuchung verglichenen Therapien statistisch ber die
Schulenzughrigkeit der Forscher aufklren.
Auch unter theoretischen Erwgungen sind direkte Therapie-Vergleiche nicht unproblematisch. Es
stellt sich z.B. die Frage, auf was eine Therapieorientierung zielt: auf schnelle
Symptomvernderungen oder tiefenstrukturelle Persnlichkeitsvernderungen. Unter den
verschiedenen Zielrichtungen knnen andere Verlaufsformen angenommen werden. Diesen Aspekt
knnten Smith et al. (1980) im Sinn gehabt haben, wenn sie fr den Vergleich von verbalen und
behavioralen Therapien darauf hinweisen, dass sich die beiden Therapiegruppen auf weniger
reagiblen Erhebungsinstrumenten, die z.B. Persnlichkeitsvernderungen erfassen, nicht
unterscheiden.
Zusammenfassend lt sich sagen, dass die berner Gruppe den Hauptteil ihrer Datensammlung, die
897 Studien umfasste und damit bis heute als einer der grten vorliegenden Datensammlungen der
Psychotherapieforschung gelten kann, metaanalytisch nicht ausgewertet hat. Die Datenverhltnisse,
die auf der hier vorgenommenen Auszhlung von statistischen Signifikanzen beruhen, stehen im
Widerspruch zu den von den Autoren der Metaanalyse gezogenen Schlufolgerungen, was die
Effekte der humanistischen Therapien gegenber behavioralen Therapien betrifft. Dabei belegen die
Daten, dass die humanistischen Verfahren weit effektiver sind, als dies in frheren weniger
umfassenden Metaanalysen belegt werden konnte.
Grawe et al. (1994) verweisen darauf, dass die 897 Studien ihres Hauptdatenpools unter sehr
unterschiedlichen Bedingungen zustande gekommen sind, greifen dann aber selber als Beleg auf
die von ihnen zuvor kritisierten Effektstrkenunterschiede aus den lteren Metaanalysen zurck.
Dieser vorgenommene Rckgriff auf die lteren metaanalytischen Ergebnisse bleibt hinter dem von
ihnen ursprnglich selbst formulierten Anspruch zurck, verschiedene Wirksamkeitsbereiche
(pfel und Birnen) sorgfltig getrennt auszuwerten. Gerade die lteren Metaanalysen sind
erheblich geprgt durch Verzerrungen infolge der unterschiedlich hufig verwendeten
Erhebungsinstrumente in den therapeutischen Grundorientierungen sowie fr die direkten
Therapievergleichsstudien durch den Verzerrungsfaktor der Schulenzugehrigkeit der
Forscherteams, der Allegiance-Effekt. Auf diese beiden, wahrscheinlich wichtigsten
Verzerrungsfaktoren wiesen Smith, Glass und Miller (1980) in ihrer Metaanalyse bereits hin und
kommen deshalb zu dem Ergebnis, dass sich keine Wirksamkeitsunterschiede zwischen den
verschiedenen therapeutischen Verfahren nachweisen lassen: In the original uncorrected data, the
behavioral therapies did enjoy an andvantage in magnitude of effect because of more highly
reactive measures. Once this advantage was corrected, reliable differences between the two classes
disappeared. (Smith, Glass & Miller 1980, S. 105) Different types of psychotherapy (verbal or
behavioral; psychodynamic, client-centered, or systematic desensitization) do not produce different
types or degrees of benefit. (ebd. S. 184) Demgegenber zitieren Grawe et al. jedoch nur die
Effektstrken von Smith et al. (1980) die noch nicht um diese Verzerrungsfaktoren bereinigt sind
und stellen die Behauptung auf, die Daten von Smith, Glass & Miller (1980) zusammen mit den
Daten aus anderen Metaanalysen wrden die berlegenheit der kognitiv-behavioralen Verfahren
besttigen: Die Ergebnisse all dieser Analysen stimmen darin berein, dass die Effektstrken fr
die kognitiv-behavioralen Verfahren etwa doppelt so hoch sind wie die der dynamischhumanistischen (Grawe et al. 1994, S. 670)
Die auf die verwendeten Erhebungsinstrumente zurckzufhrende Varianzaufklrung in den
Effektstrkeunterschieden zwischen den Therapien liegt nach den hier durchgefhrten
Modellrechnungen in einem Bereich zwischen 53% und 77%. Gem diesen Schtzungen lassen
sich also bis zu der Effektstrke-Unterschiede zwischen den Therapieformen in den lteren
Metaanalysen allein darauf zurckfhren, wie hoch der Anteil der Symptomskalen gegenber
anderen Erhebungsinstrumenten in den Untersuchungen ist. Deutlich wird, dass durch die
unterschiedliche Verwendung der Erhebungsinstrumente in den verschiedenen Therapieverfahren
eine starke Verzerrung vorliegt, wodurch die psychodynamischen und humanistischen Verfahren mit
ihrem grerem Forschungsinteresse an Persnlichkeitsvernderungen mit einem negativen Bias
bewertet wurden. Vor diesem Hintergrund lt sich die Behauptung einer geringeren Wirksamkeit
der humanistischen Verfahren gegenber den kognitiv-behavioralen Verfahren, nicht
aufrechterhalten.
Zusammen genommen gilt, dass die humanistischen Therapien relativ zur Anzahl
vorgenommener Messungen hufiger signifikante Ergebnisse lieferten als behaviorale und noch deutlicher - psychodynamische Verfahren. Die zusammengefassten Daten der
Ergebnisprotokolle stehen somit im Widerspruch zu den Schlssen der Autoren, die eine
berlegenheit der behavioralen Therapien behaupteten. Eine effektstatistische Auswertung
der Daten des Hauptteils der Metaanalyse von Grawe et al. (1994) wurde nie durchgefhrt.
In der Metaanalyse von Grawe et al. (1994) wird ausgewiesen, dass die behavioralen
Therapien weitaus die meisten empirischen Sudien vorweisen. An zweiter Stelle stehen die
humanistischen Therapieverfahren, fr die zum Zeitpunkt des Abschlusses der
Literaturrecherche mehr als doppelt so viele Studien vorlagen wie fr die
psychodynamischen Verfahren. Ntig wre eine Aktualisierung der Vergleichsdaten des
Forschungsstandes zwischen den verschiedenen Therapieorientierungen.
Von besonderem Interesse wre der Vergleich erfahrungsorientierter Verfahren und hochfrequenter
psychoanalytischer Langzeittherapie in ihrer Wirkung auf strukturelle bzw. Persnlichkeitsstrungen oder der Vergleich von erfahrungsorientierten Verfahren mit mittelfrequent
durchgefhrter psychodynamischer, d.h. tiefenpsychologischer Therapie hinsichtlich Konfliktlsung
und Symptomreduzierung.
Ausgeschlossen wurde hier wegen methodischer Probleme die Studie von Beutler et al. (1984) siehe Box X.
Prozessforschung
Schulebergreifende
Neuentdeckung der Bedeutung
von Emotionen fr die Therapie
Verstndigung zwischen
verschiedenen Therapien ber die
Erforschung von implizitem
Handlungswissen beim
therapeutischen Umgang mit
Emotionen und die Abbildung der
Therapieprozesse in Modellen.
bersicht Prozessforschung
Trume, Metaphern, Krperbilder: Verschiedene Autoren konnten zeigen, dass die Arbeit
mit Trumen, Metaphern, Krperbildern den Klienten zu einer greren Bewutheit
impliziter Gefhle und berzeugungen im therapeutischen Beziehungsgeschehen verhelfen
und den Zugang zu verschtteten Kindheitserinnerungen, -fantasien und -gefhlen erffnen
knnen. Dabei liefern die Prozessstudien Belege dafr, da Metaphern und Trume eine
gute Basis fr tiefergehende therapeutische Exploration und Durcharbeitung darstellen.
Forschung zu wichtigen/existenziellen
Therapiemomenten Gestalttherapie
Bei den untersuchten gestalttherapeutischen Sequenzen lieen sich verschiedene Varianten von
therapeutischen Mikrostrategien identifizieren, die zu Vernderungen im Sinne einer intensivierten
emotionalen Spannung beim Klienten in der Therapie fhren:
Emotionaler Ausdruck: Hufig ist direkte Ansprache der Gefhlsebene durch den
Therapeuten die Brcke, die dem Patienten ermglicht, Zugang zu seinen bereits in
Anstzen vorhandenen Gefhlen zu bekommen und diesen Ausdruck zu verschaffen. Wenn
in der Therapie Gefhle auftauchen, knnen sich berraschende und unmittelbare Einsichten
herstellen. Dies ist der Fall, wenn der Klient seine eigenen Emotionen akzeptiert und
beginnt, Verantwortung fr sie zu bernehmen, statt sie zu verleugnen, zu unterdrcken oder
zu projizieren. Belegt werden konnte auch die therapeutische Wichtigkeit des Ausdrucks von
rger und Wut speziell beim Durcharbeiten von traumatisierenden Erlebnissen,
insbesondere wenn sich die aggressiven Gefhle mit innerem Schmerz und Trauer mischen.
Der Ausdruck von reiner Aggression stellte sich in mehreren Forschungsarbeiten zwar als
kathartisch, aber weniger kurativ, als ursprnglich angenommen, heraus.
die Analysen, dass es nicht nur der Therapeut ist, der den Patienten mit unerwarteten
Interventionen berrascht, sondern vielmehr auch der Patient den Therapeuten z.B. mit
unvermittelter Ehrlichkeit berraschen kann, womit eine Verdichtung im folgenden
therapeutischen Geschehen herbeifhrt wird.
Forschung zu wichtigen/existenziellen
Therapiemomenten Gestalttherapie
Leslie S. Greenberg
von der kanadischen York-Universitt
Greenberg gilt heute als einer der fhrenden
Psychotherapieforscher, Theoretiker und Neubegrnder
therapeutischer Anstze, der die oral History des
Gestalt-Ansatzes durchbrochen hat. Er begann
implizites therapeutisches Handlungswissen der
Gestalttherapie zu dokumentieren und zu erforschen.
- In 35 Jahren ber 20 Therapiestudien und ebenso
vielen Einzelfalluntersuchungen zu
gestalttherapeutischen Interventionen
- Modellbildungen vom gestalttherapeutischen
Umgang mit emotionalen Prozessen
Greenbergs Forschungsaktivitten
Greenbergs Prozess-Outcomstudien
Prozessvariablen
Awareness
emotionale Aktivierung
Erfahrungstiefe
In allen Studien grere Ausschlge auf
den Prozessvariablen unter GestaltIntervention als unter
Emotionalem Spiegeln (Klientzentr. Th)
Emotionalem Fokussieren (Gendlin)
Kognitiv-behavioralen Aufgaben
Greenbergs Prozess-Outcomestudien
Aufbau der oppositionellen Spannung: Der Konflikt wird voll entfaltet, es kommt zu
einem Aufbau der oppositionellen Seiten, verbunden jeweils mit einer emotionalen
Aktivierung.
Emotionale Aktivierung der konfligierenden Teile des Selbst: Ein klarer und
eindeutiger Gefhlsausdruck auf beiden Seiten des Konflikts im Verlauf der Sitzung erweist
sich als ein relevanter Faktor fr die in einem spteren Stadium erfolgende Auflsung des
Konflikts.
Die epistemologische Grundlage von Greenberg, Rice & Elliott (1993, 2003) ist die Vorstellung
eines dialektischen Prozesses:
fr
den
Damit knpft das Modell von Greenberg et al. an Rogers an, der die bedeutungsbildende Funktion
der Emotionen betont hatte, wie auch an Perls und Goodman, die den handlungsleitenden Charakter
der Emotionen hervorgehoben hatten. Bereits Gendlin und Perls hatten gleichermaen den Begriff
der Maladaptivitt in der Organismus-Umwelt-Interaktion vor dem Hintergrund gestrter
emotionaler Prozesse herausgearbeitet.
Die Entwicklung forschungsbasierter integrativer Therapieverfahren am Beispiel der prozesserfahrungsorientierten Therapie
Greenbergs weitere
Forschungsarbeiten
Aus Gestalttherapie und klientenzentrierter Therapie bernimmt die prozesserfahrungsorientierte Therapie eine Orientierung auf Erfahrung und Prozess, die
Basishaltung von klientenzentrierter Therapie, sowie die gestalttherapeutische Haltung, auf
das Hier und Jetzt zu fokussieren und darber aktiv Erfahrung zu ermglichen.
Wie in der Gestalttherapie gehen die Autoren davon aus, dass Erfahrung und
Bedeutungen Ergebnis eines Konstruktionsprozesses sind, integriert aus sensorischen,
perzeptuellen und emotionalen Informationen und Erinnerungen. Die Therapie zielt dabei
auf eben diesen Konstruktionsprozess.
Dabei ist es Aufgabe des Therapeuten, im Prozess auf diagnostische Kriterien des emotionalen
Prozesses zu achten. Diese indizieren bestimmte Schwierigkeiten des Klienten und werden
kognitiv-affektive Marker genannt.
Sind die Kriterien eines Markers erfllt, untersttzt der Therapeut den Klienten, eine Erfahrung
erneut und in allen Aspekte, die zu einem emotionalen Schema gehren, zu durchleben.
Im Zentrum steht die Vernderung emotionaler Verarbeitungsprozesse ber eine Vernderung der
emotionalen Schemata und der damit verbundenen Bedeutungsbildungen, Handlungen und
Lsungsanstze. Die Untersttzung des Therapeuten richtet sich gem dem letztgenannten
Therapieprinzip darauf, dass der Klient seine selbstgefundenen Handlungsplne und Lsungen auch
abschlieend in die Tat umsetzt. Insofern ist die Therapie nicht nur erfahrungs- und
klrungsorientiert, sondern greift gleichermaen auf der Handlungsebene ein.
Gestalttherapeutisches Handlungswissen
mit emotionalen Prozessen
Gestalttherapeutisch: Awareness
(Experiential confrontation)
Der Patient wird angeleitet, seine
Aufmerksamkeit interpretationsfrei auf sein
unmittelbares Erleben und Verhalten im
therapeutischen Prozess zu lenken:
- aufkommende Impulsen, Anspannungen
- Atmung
- unmittelbare sinnliche Wahrnehmung
- deutungsfreies sinnliche Nacherleben eines
Traumes in der Gegenwart
Diese Herangehensweise, die Aufmerksamkeit auf das unmittelbar prozessual aktivierte Erleben
und Verhalten, das ein Patient aktuell im therapeutischen Geschehen hat, zu lenken, bezeichnen die
Autoren als experiential confrontation.
Experiential confrontation stellt nach der Metaanalyse von Orlinski, Grawe und
Parks (1994) einen starken Prdiktor fr ein positives Therapieergebnis dar. Gestalttherapie
beruht wesentlich auf diesem Vorgehen.
Experiential confrontation:
Die Aufmerksamkeit wird auf das unmittelbar
prozessual aktivierte Erleben und Verhalten,
das ein Patient aktuell im therapeutischen
Geschehen hat, gelenkt. (Gestalttherapeutisch:
Awareness)
Experiential confrontation stellt nach der
Metaanalyse von Orlinski, Grawe und Parks
(1994) einen starken Prdiktor fr ein positives
Therapieergebnis dar. Gestalttherapie beruht
wesentlich auf diesem Vorgehen. Orlinski, Grawe &
Parks 1994
Vergleich
Deutungen:
Experiential
Confrontation:
Top-down Aktivitt
Bottom-up Aktivitt
(sinnlichphnomenologisch)
Schluss
Die in diesem Buch prsentierten Ergebnisse belegen, dass die Gestalttherapie in ihrer Wirksamkeit
und Anwendungsbreite nicht hinter anderen Verfahren zurcksteht und sich in bestimmbaren
Vernderungsbereichen sogar durch besonders gute Behandlungsergebnisse auszeichnet.
Wirksamkeitsnachweise nach
den Kriterien des WBP
- Persnlichkeitsstrungen
- postraumatische/Belastungs- und
Anpassungstrungen
- affektive Strungen
In den vorgelegten Analysen von Therapieprozessen und Wirkungen zeigte sich, dass der
Gestalttherapie unter den verschiedenen Psychotherapien besondere Bedeutung im Bereich der
interpersonalen Beziehungen zukommen knnte. Dies gilt insbesondere fr die Bereiche
Partnerschaft und soziale Beziehungen in der Familie, mit Freunden und im Beruf. Weitere Daten
spezifizieren diese besonders gute Wirkung und weisen darauf hin, dass in der Gestalttherapie
Patienten besonders gefrdert werden in der Fhigkeit, persnlichen Kontakt herzustellen und
Bindungen zu halten, Konflikte besser austragen zu knnen und interpersonale Probleme zu lsen.
Zum einen steht im Hintergrund dieser Effekte die besondere Bedeutung der
emotionsfokussierenden und erlebensaktivierenden Herangehensweise der Gestalttherapie.
Gleichzeitig belegen die Daten aber auch die Wirksamkeit der Gestalttherapie in der Bearbeitung
strikter Normen, Dogmen und Prinzipien sowie der Bewertung der eigenen Person, des anderen und
der Beziehung zum anderen. In diesen therapeutischen Vernderungsbereichen knnten die
Arbeitsweisen der Gestalttherapie auch zu einer Bereicherung fr andere Therapieverfahren
beitragen. Die vorgelegten metaanalytischen Befunde besttigen dabei, dass eine erfolgreiche
Verminderung von psychischen Symptomen und Strungen im ganzheitlichen Ansatz der
Gestalttherapie gleichermaen erfolgt, wie in den bislang eher symptomorientierten, behavioralen
Verfahren.
Weitere Einflsse
Forschungsarbeiten, den Austausch von Erfahrungswissen, vor allem aber fr einen intensiveren
schulenbergreifenden Diskurs.
Vortragsschluss
Psychodynamische Th./Psychoanalyse
Behaviorale Therapie
Beschleuniger des
Psychotherapeuten-Gesetzes war
ein Einzelvertrag BDP mit der TKK
War den
kassenrztlichen Verbnden
www.therapie-der-gefuehle.de