S9 Berechnungsgrundlagen
S9 Berechnungsgrundlagen
S9 Berechnungsgrundlagen
M
Teilsicherheitsbeiwert der Beanspruchbarkeiten
F
Teilsicherheitsbeiwert der Einwirkungen
R vertikale Radlast
H
S
Seitenlast in den Radaufstandsflchen aus Korrektur des Schrglaufs
H
M
Seitenlast in den Radaufstandsflchen aus Massenkrften aus Antrieben
9 / 75
A Lastannahmen
1 Lastannahmen nach DIN 4132 - 2.81
1.1 Allgemeines
Lasten auf Kranbahnen sowie deren Reaktionskrfte, die in Anschlusskonstruktionen ab-
geleitet werden, sind entsprechend DIN 1055 als nicht vorwiegend ruhend einzustufen
1
.
Dies hat neben den Anforderungen an die Nachweisfhrung auch Auswirkungen auf die
Art der Befestigung der Kranbahnen an den Anschlusskonstruktionen. So drfen bspw.
keine Dbelverbindungen verwendet werden
2
.
Die Lasten auf Kranbahnen werden in Haupt-, Zusatz- und Sonderlasten unterschieden.
In nachfolgender Tabelle sind in Anlehnung an von Berg
3
smtliche fr die Berechnung
von Kranbahnen relevanten Lasten zusammengefasst.
Lasten auf Kranbahnen
Art Bezeichnung der Last Wirkungsweise
Eigengewicht und stndige Lasten ohne Beiwert vertikal Hauptlasten
Verkehrlasten von Kranlaufrdern mit Schwingbeiwert
S
4
Vertikal
Massekrfte aus Katzfahren
5
Horizontal
Seitenkrfte infolge Schrglauf H
S
und S horizontal
Massekrfte aus Kranfahren H
M
horizontal
Lngskrfte infolge Anfahren und Bremsen horizontal, lngs
Verkehrlasten auf Laufstegen, Treppen und Podesten vertikal
Verkehrlasten auf Gelnder horizontal
Windlasten horizontal
Zusatzlasten
Wrmewirkungen i. A. horizontal
Sonderlasten Pufferendkrfte H
p
horizontal
Tabelle 1: Lasten auf Kranbahnen
Diese Betrachtungsweise entspricht nicht den neuen Bemessungskonzepten mit Teilsi-
cherheitsfaktoren. Mit der Einfhrung der Anpassungsrichtlinie Stahlbau wurde der Trag-
sicherheitsnachweis von Kranbahnen der DIN 18800 und damit dem neuen Sicherheits-
konzept angepasst. Die Einteilung der Lasten in Haupt-, Zusatz- und Sonderlasten wird
berfhrt in eine Einteilung nach stndigen, vernderlichen und auergewhnlichen Ein-
wirkungen. Die Lasten auf Kranbahnen nach DIN 4132 sind demzufolge als charakteristi-
sche Werte der Einwirkungen aufzufassen.
Eigengewicht und stndige Lasten ohne Beiwert (Zeile 1) gehen als stndige Einwirkun-
gen und Pufferendkrfte (Zeile 10) gehen als auergewhnliche Einwirkungen in die Be-
rechnung ein. Alle anderen Haupt- und Zusatzlasten sind als vernderliche Einwirkungen
aufzufassen.
1
vgl. DIN 1055-3: Lastannahmen fr Bauten, Verkehrslasten, Abs. 1.5, S. 1
2
vgl. von Berg, Dietrich: Abs. 12. Lastannahmen, S. 80
3
vgl. von Berg, Dietrich: Tab. 12.1, S. 81
4
vgl. DIN 4132, S. 3, Tabelle 1
5
Massenkrfte aus Katzfahren sind fr die Bemessung der Kranbahn nicht magebend und sind
nach DIN 4132 Beiblatt 1, S. 3 nicht in Ansatz zu bringen.
10 / 75
Smtliche vertikalen Lasten, die von einem Kran verursacht werden, sind dabei als eine
Einwirkung zu werten. Horizontale Lasten hingegen sind als eine weitere Einwirkung zu
betrachten, auch wenn vertikale und horizontale Lasten gleichzeitig von nur einem Kran
verursacht werden
6
.
1.2 Lastannahmen fr Brckenlaufkrane
Die vertikalen und horizontalen Lasten, die auf die Kranbahn wirken, sind entsprechend
DIN 4132 vom Bauherrn anzugeben. Zum Zeitpunkt der statischen Berechnung sind diese
Daten oft noch nicht bekannt. In diesen Fllen mssen die Krfte aus Kranlaufrdern ent-
sprechend DIN 15018 und DIN 4132 ermittelt werden.
In den nachfolgenden Kapiteln wird die Terminologie der DIN 4132 verwendet. Eine Ein-
ordnung der Lasten in das neue Sicherheitskonzept der DIN 18800-1 wird im Anschluss
daran erfolgen.
1.2.1 Hauptlasten auf Kranbahnen
Hauptlasten sind smtliche stndigen Lasten sowie die vertikalen Verkehrslasten von
Kranlaufrdern (R) multipliziert mit dem Schwingbeiwert (). In besonderen Fllen knnen
die horizontalen Seitenlasten infolge Massenkrfte aus Antrieben (H
M
) auch zu den
Hauptlasten gehren. Dies ist dann der Fall, wenn die Lasten H
M
in bestimmten Kranbe-
reichen bedingt durch den Kranbetrieb regelmig wiederholt auftreten
7
.
1.2.1.1 stndige Lasten
Die stndigen Lasten sind
das Eigengewicht der Kranbahn (g
0
)
das Eigengewicht von Aufbauten (g
1
)
Die stndigen Lasten gehen ohne Ansatz des Schwingbeiwertes in die Berechnung ein.
1.2.1.2 Verkehrslasten aus Kranlaufrdern
Die vertikalen Lasten aus Kranlaufrdern sind mit einem Beiwert
8
anzusetzen, der die
Schwing- Stowirkungen des Krans bercksichtigt.
Schwingbeiwert
Beim Heben und Senken, bei der Aufnahme und beim Abwurf der Hublasten wirken St-
e auf den Kran und damit auf die Kranbahnen. Die Ste lsen Tragwerksschwingungen
aus, die zu erhhten Beanspruchungen der Konstruktion fhren. werden durch Schwing-
beiwerte bercksichtigt. Die Tragwerksschwingungen werden durch Schwingbeiwerte
bercksichtigt. Die Gre dieser Beiwerte ist von der Arbeitsweise des Kranes abhngig.
Hubklassen klassifizieren diese Arbeitsweise. Krane sind hierfr in so genannte Hubklas-
sen einzuordnen, aus denen sich die Schwingbeiwerte ableiten. bei Aufnahme und Ab-
wurf der Hublast
9
.
6
Auf Einwirkungen wird in den nachfolgenden Kapiteln noch detailliert eingegangen.
7
vgl. DIN 4132, Abs. 3.1, S. 2.
8
Schwingbeiwerte nach DIN 4231, Tabelle 1.
9
Eine genauere Beschreibung der Hubklassen ist [4, S.40 ff.] zu entnehmen.
11 / 75
Dieser Schwingbeiwert
S
ist abhngig von der Hubklasse und unterscheidet sich fr
Kranbahn, Anschlusskonstruktionen und Grundbauten.
Hubklassen
Bauteil
H1 H2 H3 H4
Trger 1,1 1,2 1,3 1,4
Anschlusskonstruktionen 1,0 1,1 1,2 1,3
Grundbauten
10
1,0 1,0 1,0 1,0
Tabelle 2: Schwingbeiwert fr vertikale Radlasten
Schwingbeiwert bei mehreren Kranen
Fr den Tragsicherheitsnachweis der Kranbahn ist bei gleichzeitigem Wirken mehrerer
Krane der Schwingbeiwert wie folgt anzusetzen:
Der Kran, der den grten Wert R hat, ist mit seinem Schwingbeiwert anzusetzen.
Die Lasten aller weiteren Krane sind mit dem Schwingbeiwert der Hubklasse H1 an-
zusetzen.
Radlasten aus mehreren Kranen
Krane, die vorwiegend planmig zusammen arbeiten (gekoppelte Krane), sind wie ein
Kran zu behandeln
11
.
Wirkungslinie der Radlasten
Bei Kranbahnen der Beanspruchungsgruppen
12
B1 bis B3 darf die Lage der Wirkungslinie
der Radlast R in der Mitte der Fhrungsschiene angenommen werden. Bei hheren Be-
anspruchungsgruppen ist fr die BFU ein ausmittiger Lastangriff anzunehmen. Die Aus-
mitte berechnet sich ber einen Faktor, der mit der Schienenkopfbreite multipliziert wird.
Beanspruchungsgruppe
13
B1 B2 B3 B4 B5 B6
Faktor - - - 0,25 0,25 0,25
Tabelle 3: Faktor fr ausmittigen Lastangriff
Ermittlung der Verkehrlasten aus Kranlaufrdern von Brckenkranen
Die Hersteller geben fr ihre Krane die grten Radlasten max R auf einer Kranbahnseite
und die gleichzeitig auf der anderen Kranbahnseite wirkenden Radlasten min R an. Diese
Lasten beinhalten demzufolge die Hublast (Nutzlast).
Dabei sind max R die Radlasten, die auf der Kranbahnseite auftreten, auf der die Kran-
katze mit Hublast in nchstmglicher Stellung steht, und min R die gleichzeitig auf den
anderen Kranbahntrger wirkenden Radlasten, jeweils ohne Schwingbeiwert.
10
Bei der Berechnung von Fundamenten, Grundbauten, Bodenpressung, Formnderungen und
Standsicherheitsnachweisen ist der Schwingbeiwert nicht einzurechnen.
vgl. von Berg, D.: Abs. 8.2.3, S. 33
11
vgl. DIN 4132, Abs. 3.1.4, S. 3
12
Die Beanspruchungsgruppen nach DIN 15018 bercksichtigen Hufigkeit und Ausma der
Spannungswechsel. Die Einordnung in die Beanspruchungsgruppe dient der Einstufung fr den
Betriebsfestigkeitsnachweis.
13
Eine bersicht fr die Einstufung von Kranen in Hubklassen und Beanspruchungsgruppen ist
enthalten in Krger, U.: Stahlbau, Abs. 6.1.2, S. 326
12 / 75
Es gilt:
+ = R min R max R
Die vertikalen Radlasten sind nicht selbststndig ermittelbar, da sie von der Konstruk-
tion des Kranes abhngig sind. Diese Lasten sind vom Hersteller explizit fr jedes Rad
vorzugeben. Im Allgemeinen sind die Rder auf der jeweiligen Kranseite gleichmig
belastet, so da nur die Summe der maximalen und minimalen Radlasten angegeben
wird. Die Einzellasten je Rad ergeben sich entsprechend.
Es ist jedoch zu beachten, da diese Radlasten die Nutzlast des Kranes beinhalten. Bei
Nachweisen, bei denen die Radlasten ohne Nutzlast anzusetzen sind, ist die Nutzlast
abzuziehen.
1.2.2 Zusatzlasten auf Kranbahnen
Zu den Zusatzlasten zhlen bei Kranbahnen
horizontale Lasten infolge Anfahren und Bremsen des Kranes (H
M
)
horizontale Seitenlasten infolge Schrglauf des Kranes (H
S
)
Lngslasten infolge Anfahren und Bremsen des Kranes (H
L
)
Zusatzlasten aus mehreren Kranen (werden in einem gesonderten Kapitel behandelt)
Wrmewirkungen
sonstige vernderliche Einwirkungen.
Die Wirkungsweise bzw. die Wirkungsrichtung der Lasten ist Tabelle 1 zu entnehmen.
Die horizontalen Zusatzlasten knnen fr Brckenkrane nach DIN 15018 aus den Kranda-
ten ermittelt. Neben den Krandaten mu auch das Kransystem festgelegt werden.
Die Kransysteme werden durch folgende Buchstaben gekennzeichnet:
E Laufradpaar, einzeln gelagert und einzeln angetrieben
W Laufradpaar, drehzahlgekoppelt
F Festlager in bezug auf die seitliche Verschiebung
L Loslager in bezug auf die seitliche Verschiebung
Die seitliche Fhrung von Kranen erfolgt entweder ber Spurkrnze oder ber seitlich
angebrachte Fhrungsrollen. Die weitaus grte Zahl der in der Praxis vorkommenden
Brckenkrane ist in das System EFF einzuordnen. Aus diesem Grund wird im weiteren
auch nur auf dieses System eingegangen.
1.2.2.1 horizontale Seitenlasten H
M
Horizontale Seitenlasten H
M
entstehen beim Beschleunigen und Bremsen des Kranes
selbst sowie beim Beschleunigen und Bremsen der Katze und wirken horizontal und senk-
recht zur Kranbahn. Da die Seitenlasten infolge Katzfahren im Verhltnis zu den Seiten-
lasten infolge Kranfahren sehr klein sind, werden diese nur in Sonderfllen magebend
14
.
Die bertragung der Antriebskrfte erfolgt ber eine reibungsschlssige Kraftbertragung,
wobei hier ein Reibungsbeiwert zwischen Stahl und Stahl angesetzt wird.
Bei der Berechnung der Massenkrfte ist von der kleinsten Radlastsumme der angetrie-
benen Rder auszugehen. Das bedeutet, die Radlasten werden ohne Nutzlast und ohne
Schwingbeiwert ermittelt. Die Antriebe mssen so ausgelegt sein, dass sie auch ohne
angehngte Last weder durchdrehen (Anfahren) noch schleifen (Bremsen). Bei Berck-
sichtigung der Hublasten werden die Massenkrften kleiner, obwohl die Radlasten grer
werden
15
.
14
Vgl. Merkblatt 154, Abs. 2.2.1, S. 8
15
Vgl. von Berg, D.: Abs. 12.2.3, S. 83
13 / 75
Die horizontalen Seitenlasten H
M
von Brckenkranen gilt:
( )
s 2 r 1 r
'
1 , M
l K K
a
H +
=
( )
s 2 r 1 r 2 , M
l K K
a
H +
=
Hierin bedeuten:
=
R
R min
'
bezogene Summe der kleinsten Radlasten
=
R
R max
bezogene Summe der grten Radlasten
\
|
= Abstand zwischen dem Schwerpunkt der Antriebsrder und dem
Masseschwerpunkt
( )
2 r 1 r
K K + Summe der Antriebskrfte
( ) ( )
2 Kr 1 Kr M 2 r 1 r
R min R min f K K + = +
2 Kr 1 Kr
R min R min + Summe der kleinsten Radlasten der einzelnen angetriebenen Rder
ohne Schwingbeiwert und ggf. ohne Hublast
5 , 1
M
= Beiwert zur Bercksichtigung der dynamischen Wirkung der
Massekrfte
2 , 0 f = Reibungsbeiwert Stahl Stahl
Abbildung 1: Mittenabstand der Rder bei mehr als zwei Radpaaren
16
Bei mehr als zwei Rdern ist a entspr. DIN 15018-1 4.74, Abs. 4.1.5 und Bild 4 anzusetzen.
14 / 75
Auf der sicheren Seite liegend knnen die kleinsten Radlasten auch mit Hublast gerech-
net werden. Ist der Hublastanteil bekannt darf dieser jedoch abgezogen werden
17
. Die
Berechnung des Hublastanteils erfolgt am Einfeldtrger unter Einzellast.
Der Hublastanteil ergibt sich dann zu
n
1
l
b
H R
Kr
a
H
=
H Hublast
a
b Anfahrma, vom Hersteller anzugeben
Kr
l Kransttzweite
n Anzahl der Achsen
Beachte:
Diese Gleichung setzt voraus, dass sich die Hublasten gleichmig auf die Achsen vertei-
len. Andernfalls sind die Angaben vom Hersteller zu bercksichtigen. Sind die Hublastan-
teile nicht zu ermitteln, drfen sie mit in Rechnung gestellt werden.
Beispiel 1
18
:
4-Rad-Kran, Kransystem EFF mit Spurkranzfhrung
geg.: kN 371 R max
1
= (angetriebenen Rder) kN 347 R max
2
=
kN 112 R min
1
= (angetriebenen Rder) kN 88 R min
2
=
m 85 , 20 l
Kr
= m 00 , 5 a =
1
R max und
1
R min sind die getriebenen Rder
ges.: Zu berechnen sind die horizontalen Seitenlasten aus Massekrften
Lsung:
Summe der Radlasten: kN 718 347 371 R max = + =
kN 918 200 718 R = + =
782 , 0
918
718
R
R max
= = =
218 , 0
918
200
R
R min
'
= = =
Schwerpunktabstand: ( ) m 88 , 5 85 , 20 5 , 0 782 , 0 l
2
1
l
Kr s
= = |
\
|
=
Die Summe der kleinsten Radlasten der einzelnen angetriebenen Rder ergibt sich ohne
Abzug der Hublast zu:
kN 112 R min R min R min
1 2 Kr 1 Kr
= = =
17
Die genaue Formulierung ist dem Merkblatt 154, S. 10 zu entnehmen. Hierin wird ausgefhrt,
dass die Radlasten ohne Schwingbeiwert anzusetzen sind, wobei der Hublastanteil unbercksich-
tigt bleiben kann.
18
Entnommen aus dem Merkblatt 154, S. 10
15 / 75
Daraus ergibt sich die Summe der Antriebskrfte zu:
( ) ( ) ( ) kN 2 , 67 112 112 2 , 0 5 , 1 R min R min f K K
2 Kr 1 Kr M 2 r 1 r
= + = + = +
Die horizontalen Seitenlasten H
M
ergeben sich dann zu:
( ) kN 2 , 17 88 , 5 2 , 67
00 , 5
218 , 0
l K K
a
H
s 2 r 1 r
'
1 , M
= = +
=
( ) kN 8 , 61 88 , 5 2 , 67
00 , 5
782 , 0
l K K
a
H
s 2 r 1 r 2 , M
= = +
=
Beispiel 2:
Beispiel 1 wird so abgendert, da ein Kran mit jeweils 4 Rdern entsteht. Es sind jeweils
beide Rder angetrieben.
geg.: kN 5 , 185 R max R max
2 1
= = kN 5 , 173 R max R max
4 3
= =
kN 56 R min R min
2 1
= = kN 44 R min R min
4 3
= =
m 85 , 20 l
Kr
= m 00 , 5 a = nach DIN 15018, Bild 4
1
R max und
1
R min sind die getriebenen Rder
ges.: Zu berechnen sind die horizontalen Seitenlasten aus Massekrften
Lsung:
Summe der Radlasten: kN 718 347 371 R max = + =
kN 918 200 718 R = + =
782 , 0
918
718
R
R max
= = =
218 , 0
918
200
R
R min
'
= = =
Schwerpunktabstand: ( ) m 88 , 5 85 , 20 5 , 0 782 , 0 l
2
1
l
Kr s
= = |
\
|
=
Die Summe der kleinsten
Radlasten der einzelnen kN 112 R min R min R min
1 2 Kr 1 Kr
= = =
Daraus ergibt sich die Summe der Antriebskrfte zu:
( ) ( ) ( ) kN 2 , 67 112 112 2 , 0 5 , 1 R min R min f K K
2 Kr 1 Kr M 2 r 1 r
= + = + = +
Die horizontalen Seitenlasten H
M
ergeben sich dann zu:
( ) kN 2 , 17 88 , 5 2 , 67
00 , 5
218 , 0
l K K
a
H
s 2 r 1 r
'
1 , M
= = +
=
( ) kN 8 , 61 88 , 5 2 , 67
00 , 5
782 , 0
l K K
a
H
s 2 r 1 r 2 , M
= = +
=
16 / 75
1.2.2.2 horizontale Seitenlasten H
S
Bei Kranen entsteht durch Schrglauf an den in der Fahrtrichtung vordersten Fhrungs-
mittel ein formschlssige Kraft S und infolgedessen eine kraftschlssige Kraftgruppe H
S,1,i
und H
S,2,i.
Die sich jeweils an den Fhrungselementen befindlichen Kraftgruppen H
S,i,j
sind
abhngig
vom Schrglaufwinkel
vom Kransystem (hier wird nur das System EFF behandelt) sowie
von den Abmessungen des Krans.
Die Verteilung dieser Krfte bestimmt sich nach der Art und der Anordnung der Fh-
rungselemente
19
.
Die formschlssige Seitenlast H
S
berechnet sich zu:
|
|
|
\
|
h n
e
1 R f S
i
Die kraftschlssigen Kraftgruppen berechnet sich dann wie folgt:
|
|
\
|
h
e
1
n
R f H
i
'
i , 1 , S
|
|
\
|
h
e
1
n
R f H
i
i , 2 , S
Hierin bedeuten, sofern noch nicht erlutert:
f Kraftschlubeiwert
20
nach DIN 15018-1 4.74, Tabelle 3
i Index fr Achse, nachfolge der Achse mit dem vordersten Fhrungsmittel
i
e Abstand des Radpaares i vom Fhrungselement. Abstnde, die vor dem
Fhrungselement liegen, sind negativ.
= == =
i
i
2
e
e
h Gleitpolabstand
21
Erhhungsfaktor zur nherungsweisen Bercksichtigung der gleichzeitigen
Wirkung von H
M
und H
S
.
Es gilt: 1 , 1 = fr f<0,3
0 , 1 = fr f=0,3
Fr die am hufigsten vorkommenden 4-Rad-Krane, Kransystem EFF mit Spurkranzfh-
rung ergeben sich vereinfachte Berechnungsgleichungen, die oft in der Fachliteratur
22
angeben sind.
Es gilt: 0 e
1
= a e
2
= a h =
19
In Merkblatt 154, Abb. 2.2 wird die Verteilung der Krfte fr verschiedene Kransysteme und Fh-
rungselemente qualitativ dargestellt.
20
Fr Krane mit Rollenfhrung kommt f=0,2 und fr Spurkransfhrung f=0,25 in Betracht. Ein
Grenzwert von f=0,3 kann auf der sicheren Seite angenommen werden. Vgl. Merkblatt 154, S. 12
21
Die genaue Gleichung ist Merkblatt 154, S. 14 zu entnehmen. Fr das Kransystem EFF ist m=0
anzusetzen. Damit ergibt sich die vereinfachte Formel.
22
Vgl. Krger, U.: Abs. 6.2.2, S. 328. Vgl. Osterrieder,P.: Abs. 2.2.2, S. 8.
17 / 75
Daraus folgt:
5 , 0
a 2
a
1
h n
e
1
i
= |
\
|
=
|
|
|
\
|
0 , 1
a
0
1
h
e
1
1
= |
\
|
=
|
|
\
|
0
a
a
1
h
e
1
2
= |
\
|
=
|
|
\
|
Die formschlssige Seitenlast S errechnet sich dann zu:
= =
R f
2
1
5 , 0 R f S ,
und die kraftschlssigen Kraftgruppen berechnen sich dann unter Bercksichtigung von:
= > = R R min
R
R min
' '
und
= > = R R max
R
R max
zu:
=
= R min f
2
1
n
R f H
'
1 , 1 , S
=
=
R max f
2
1
n
R f H
1 , 2 , S
Fr den Fall, da die Radlasten auf der jeweiligen Seite gleich gro sind, ergibt sich eine
weitere Vereinfachung:
( ) + = R max R min f S = R min f H
1 , 1 , S
= R max f H
1 , 2 , S
An der Kranbahn, auf deren Seite sich die Katze befindet, wird die Kraft H
S,2,1
angesetzt.
Auf der gegenberliegenden Kranbahn ist dann die gleichgroe jedoch entgegengesetzt
wirkende Kraft S H
S1,1
anzusetzen. d
Beispiel 1
23
:
Es wird auf der sicheren Seite liegend angesetzt: f=0,3
kN 7 , 137 918 3 , 0 5 , 0 R f
2
1
S = = =
kN 30 200 3 , 0
2
1
R min f
2
1
H
1 , 1 , S
= = =
0 H
2 , 1 , S
= 0 H
2 , 2 , S
=
Beispiel 2
24
:
Es wird auf der sicheren Seite liegend angesetzt: f=0,3
Aus m 55 , 4 cm 455
1000
455000
500 450 50 0
500 450 50 0
e
e
h
2 2 2 2
i
2
i
= == = = == = = == =
+ ++ + + ++ + + ++ +
+ ++ + + ++ + + ++ +
= == = = == =
folgt: kN 08 , 124
55 , 4 4
0 , 10
1 918 3 , 0
h n
e
1 R f S
i
= == = | || |
| || |
\ \\ \
| || |
= == =
| || |
| || |
| || |
\ \\ \
| || |
= == =
23
Entspricht Beispiel 1 aus Abs. 1.2.2.1
24
Entspricht Beispiel 2 aus Abs. 1.2.2.1
18 / 75
Achse 1:
kN 0 , 15 1 0 , 15
55 , 4
0
1
4
218 , 0
918 3 , 0
h
e
1
n
R f H
i
'
1 , 1 , S
= == = = == = | || |
| || |
\ \\ \
| || |
= == = | || |
| || |
\ \\ \
| || |
= == =
kN 84 , 53 1 84 , 53
55 , 4
0
1
4
782 , 0
918 3 , 0
h
e
1
n
R f H
i
1 , 2 , S
= == = = == = | || |
| || |
\ \\ \
| || |
= == = | || |
| || |
\ \\ \
| || |
= == =
Achse 2: kN 35 , 13
55 , 4
5 , 0
1 0 , 15 H
1 , 1 , S
= == = | || |
| || |
\ \\ \
| || |
= == = kN 92 , 47
55 , 4
5 , 0
1 84 , 53 H
1 , 2 , S
= == = | || |
| || |
\ \\ \
| || |
= == =
Achse 3: N 165 , 0
55 , 4
5 , 4
1 0 , 15 H
1 , 1 , S
= == = | || |
| || |
\ \\ \
| || |
= == = kN 59 , 0
55 , 4
5 , 4
1 84 , 53 H
1 , 2 , S
= == = | || |
| || |
\ \\ \
| || |
= == =
Achse 4: kN 48 , 1
55 , 4
0 , 5
1 0 , 15 H
1 , 1 , S
= == = | || |
| || |
\ \\ \
| || |
= == = kN 32 , 5
55 , 4
0 , 5
1 84 , 53 H
1 , 2 , S
= == = | || |
| || |
\ \\ \
| || |
= == =
1.2.2.3 horizontale Lasten lngs der Fahrbahn H
L
Horizontale Lasten lngs der Kranbahn entstehen durch Anfahren und Bremsen des
Krans in den Aufstandflchen der angetriebenen Rder. Die Beanspruchung durch die
Lasten H
L
sind im Verhltnis zur Beanspruchung infolge vertikaler Radlasten und horizon-
talen Seitenlasten nur sehr klein und knnen demzufolge bei der Berechnung und Be-
messung der Kranbahn selbst vernachlssigt werden.
Die Antriebskraft fr Beschleunigung und Verzgerung ermittelt sich dann wie folgt:
R min f K
M A
=
Es bedeutet:
5 , 1
M
= Beiwert zur Bercksichtigung der dynamischen Wirkung der Massenkrfte
2 , 0 f = Kraftschlussbeiwert fr Reibung Stahl-Stahl
R min kleinste Antriebsradlast ohne Schwingbeiwerte und ohne Hublast
Diese Lasten sind in Verbnde oder die Anschlusskonstruktionen einzuleiten.
1.2.3 Sonderlasten auf Kranbahnen
Zu den Sonderlasten gehren die Anprallasten gegen Anschlge. Es handelt sich hierbei
um Pufferkrfte. Puffer
25
sind energieaufnehmende Einrichtungen und sind zwischen fol-
genden Kontaktstellen anzubringen:
Katze - Katze
Katze - Endbeschlag
Katze - Kran
Kran - Kran
Kran - Endbeschlag
Fr die Bemessung von Kranbahnen sind die Pufferendkrfte zu ermitteln. Dies kann na-
ch zwei verschiedenen Verfahren erfolgen:
Berechnung ber Pufferkennlinie
Berechnung ber Federkonstanten.
25
Eine ausfhrliche Beschreibung ist [1, Abs. 12.6] zu entnehmen.
19 / 75
1.2.3.1 Berechnung der Pufferkraft ber Pufferkennlinie
Die Pufferkraft ist abhngig von:
der Geschwindigkeit zum Zeitpunkt des Aufpralls
der Masse, die abgebremst werden muss
vom Weg, der zur Verfgung steht, um die Masse abzubremsen.
Geschwindigkeit
Es sind folgende Geschwindigkeiten anzusetzen:
0
v v =
Krane ohne selbstndiger Herabsetzung der Geschwindigkeit 0,85
Krane mit selbstndiger Herabsetzung der Geschwindigkeit 0,70
Katzen 1,00
Tabelle 4: Abminderungsfaktoren Nenngeschwindigkeit
Masse
Es ist die Masse des Krans und der Katze ohne Hubmasse und Beiwerte anzusetzen. Die
Katzstellung ist dabei zu bercksichtigen
26
.
Pufferweg
Je grer der Pufferweg ist, desto kleiner ist die Pufferkraft. Die Wegstrecke ist abhngig
von der Anordnung der Puffer, bspw. ob es sich um einen oder um zwei Puffer handelt.
Der Puffer muss die Bewegungsenergie der Krane aufnehmen.
Die Bewegungsenergie errechnet von einem Kran sich zu
2
v m
2
1
E =
Die aufnehmbare Energie eines Puffers ist vom Hersteller anzugeben. Zu dieser maximal
aufnehmbaren Energie existiert ein Pufferendkraft. Demzufolge existieren fr jeden Puf-
fer die Zusammenhnge Energie Weg und Kraft Weg. Aus diesen Beziehungen her-
aus lsst sich fr eine aufzunehmende Energie eine Pufferkraft ermitteln.
Anprallkrfte von Kranen bei Fahren gegen Anschlge
Nach DIN 4132, Abs. 3.3.2 sind Anprallkrfte von Kranen bei Fahren gegen Anschlge
zur bercksichtigen. Die Krfte sind vom Bauherrn anzugeben. Bei der Bemessung von
Kranbahnen sind einige Aspekte zu bercksichtigen:
Hierfr sind nur die Hauptlasten ohne Schwingbeiwerte anzusetzen.
Zusatzlasten wie horizontale Seitenlasten oder Lngskrfte aus Anfahren und Brem-
sen sind nicht anzusetzen.
Bei der Weiterrechnung der Pufferkrfte mssen fr die Tragsicherheitsnachweis am
Querschnitt (Spannungsnachweise) und fr die Bemessung der Verbindungsmittel die
Pufferkrfte mit einem Schwingbeiwert
P
vervielfacht werden.
26
Vgl. von Berg, D: S. 116, Abb. 12.13
20 / 75
Die Schwingbeiwerte
27
sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.
Schwingbeiwert
P
Flche unter der Pufferkennlinie
Katze Kran
Dreieck Gummipuffer
Zellstoffpuffer
Ringfederpuffer
1,25 1,35
Viereck Elastomerpuffer
Hydraulikpuffer
1,50 1,60
Tabelle 5: Schwingbeiwerte fr Pufferkrfte
Beispiel
28
geg.: Kranmasse am Puffer anliegend m = 4357 kg
2 Stck Gummipuffer
29
d = 80 mm
E = 400 Nm P
P
=40 kN
ges.: Pufferkraft (P)
Lsung:
s
m
556 , 0
min
m
34 40 85 , 0 v v
0
= == = = == = = == = = == = Nm 9 , 697 566 , 0 4357
2
1
v m
2
1
E
2 2
= == = = == = = == =
Die aufzunehmende Energie verteilt sich auf zwei Puffer, das auf der Kranbahn ein Dop-
pelpuffer angeordnet worden ist. Man erhlt durch lineare Interpolation der Energie-Weg
und Kraft-Weg-Beziehungen folgend Pufferkraft:
kN
E
E
P P
P
P
9 , 34
400
2
9 , 697
40 = = =
Beachte:
Die Energie wird von jeweils einem Puffer auf einer Kranbahn aufgenommen. Unter Be-
rcksichtigung des Schwingbeiwertes fr Puffer erhlt man:
kN P P
P P
11 , 47 9 , 34 35 , 1 = = =
Der Puffer und die Kranbahn sowie sind mit einer Pufferkraft von 23,55 kN zu bemessen.
Beachte:
Bei mehreren Kranen sind fr die Bemessung aller Anschlusskonstruktionen und Kon-
struktionen der Grundbauten nur die Anprallasten von dem ungnstigsten Kran zu be-
rcksichtigen. Siehe dazu DIN 4132 Abs. 3.3.2.
1.2.3.2 Berechnung der Pufferkraft ber Federkonstante
Pufferkrfte aus E
kin
= E
pot
fr
2
kin
v m
2
1
E = n c
2
1
E
2
pot
=
27
Vgl. von Berg, D.: Tabelle 12.8, S. 119
28
von Berg, D.: Beispiel 12.15, S. 120 in Weiterfhrung des Beispiels 12.13, S. 116
29
Die Pufferkennwerte sind von Berg, D.: Tabelle 12.6, Zeile 4 zu entnehmen.
21 / 75
Hierin bedeutet:
m Masse des Krans ohne Hublast am Puffer
v Anprallgeschwindigkeit ggf. unter Bercksichtigung eines Endabschalters
c Puffersteifigkeit
Zusammendrckung des elastischen Puffers
n Anzahl der Puffer, i.d.R. n=2
daraus folgt
n c
m
v
=
und damit die Pufferkraft eines Puffers
n
m c
v
n c
m c
v
n c
m
v c c F
P
=
= =
2
Beispiel
30
geg.: wie Bsp. Abs. 1.2.3.1
ges.: Pufferkraft (P)
Lsung: P
P
= 40 kN bei f =3,2cm
31
m
N
000 . 250 . 1
m
kN
1250
cm
kN
5 , 12
cm 2 , 3
kN 40
c = == = = == = = == = = == =
kN N
n
m c
v F
P
53 , 29 29535
2
4357 000 . 250 . 1
566 , 0 = =
=
Unter Bercksichtigung des Schwingbeiwertes fr Puffer erhlt man:
kN 87 , 39 53 , 29 35 , 1 P P
P P
= == = = == = = == =
Der Puffer und die Kranbahn sind mit einer Pufferkraft von 39,87 kN zu bemessen.
Wie man feststellen kann, unterscheiden sich die Berechnungsergebnisse entsprechend
der gewhlten Berechnungsmethode.
1.3 Lastannahmen fr Hngekrane und Unterflanschlaufkatzen
1.3.1 Hauptlasten auf Kranbahnen
Fr die Ermittlung der Radlasten von Hngekranen bzw. Unterflanschlaufkatzen gelten
die Ausfhrungen von Brckenkranen. Die Radlasten werden jedoch je zur Hlfte auf die
Unterflansche verteilt und mit einem Abstand zur Flanschauenkante angesetzt.
30
Weiterfhrung des Beispiels aus Abs. 1.2.3.1
31
Vgl. von Berg: Tab. 12.6, S. 118
22 / 75
1.3.2 Zusatzlasten auf Kranbahnen
Zu den Zusatzlasten zhlen bei Kranbahnen
horizontale Seitenlasten infolge Massenkrfte und Schrglauf (H
i
)
horizontale Lasten lngs zur Fahrbahn infolge Anfahren und Bremsen des Kranes (H
L
)
1.3.2.1 horizontale Seitenlasten H
i
Die Ermittlung der horizontalen Seitenlasten auf Kranbahnen aus den Hngekranen und
Unterflanschlaufkatzen ist wesentlich einfacher. Die Seitenlast wirkt in den Radaufstands-
flchen.
Die Seitenlast berechnet sich zu:
max i
R
1
H
=
Hierin bedeutet:
max
R maximale Radlast (Gesamtradlast) einschl. Hublastanteil, jedoch ohne
Schwingbeiwert
10 = fr Hngekrane
20 = fr Unterflanschlaufkatzen
Bei dem Verkehr mehrerer Krane sind nur die fr den Kranbahntrger ungnstigen hori-
zontalen Seitenlasten von einem Kran zu bercksichtigen.
1.3.2.2 horizontale Seitenlasten H
L
Fr Hngekrane gelten sie gleichen Aussagen wie fr Brckenkrane.
1.3.3 Sonderlasten auf Kranbahnen
Fr Hngekrane und Unterflanschlaufkatzen gelten sie gleichen Aussagen wie fr Br-
ckenkrane. Die Momente infolge Anprall geben Endbeschlge wirken jedoch entgegenge-
setzt.
1.4 Windlasten auf Kranbahnen
Bei Krananlagen, die dem Wind ausgesetzt sind, mssen Windlasten nach DIN 1055-4
angesetzt werden. Man unterscheidet dabei zwischen Kran auer Betrieb und Kran in
Betrieb. Fr den ersten Fall sind fr den Staudruck die Werte nach DIN 1055-4 anzuset-
zen.
Im zweiten Fall ist mit einem Staudruck von q=0,25kN/m zu rechnen
32
. Windlasten auf
angehngte Nutzlast ist mit 3% der Nutzlast, jedoch mindestens 0,5kN anzusetzen
33
.
Es ist im Allgemeinen davon auszugehen, dass Krane nicht bei orkanartigen Wind einge-
setzt werden. Aus diesem Grund wird eine Reduzierung auf einen Staudruck von q=0,25
kN/m vorgenommen. Des weiteren kann davon ausgegangen werden, dass in Bezug auf
Windeinwirkungen nur der Fall Kran in Betrieb relevant ist. Der Bemessungsfall Kran
auer Betrieb bleibt daher unbercksichtigt.
Windeinwirkungen sind ggf. ber zustzliche Lastflle zu bercksichtigen.
32
Vgl. DIN 4132, Abs. 3.2.5.2, S. 4
33
Vgl. DIN 15018-1 4.74, Abs. 4.2,1
23 / 75
1.5 Verkehrslasten auf Treppen, Podesten und Gelndern
Die Angaben regeln sich nach DIN 4231 Abs. 3.2.4. Es soll an dieser Stelle nicht weiter
darauf eingegangen werden. Diese Lasten sind als zustzliche Lastflle zu definieren.
1.6 Wrmewirkungen
Spannungen auf Wrmewirkungen sind nur in Ausnahmefllen zu bercksichtigen. kon-
struktiv ist jedoch dafr Sorge zu tragen, dass Ausdehnungen in Trgerlngsrichtung
mglich sind. Die Angaben regeln sich nach DIN 4231 Abs. 3.2.6. Es soll an dieser Stelle
nicht weiter darauf eingegangen werden.
Spannungen aus Wrmewirkungen werden nicht berechnet.
1.7 Lasten aus mehreren Kranen
1.7.1 Hauptlasten auf Kranbahnen
Gekoppelte Krane
Zwei Krane, die vorwiegend als Kranpaar eingesetzt werden, sind wie ein Kran zu behan-
deln. Die Radlasten von zwei gekoppelten Kranen werden innerhalb eines Kranes defi-
niert.
Entkoppelte Krane
Verkehren mehr als zwei Krane auf einer Kranbahn sind nur die Radlasten von zwei Kra-
nen als Hauptlasten anzusetzen. Die Radlasten mit Schwingbeiwert von insgesamt drei
Kranen je Kranbahn sind als Zusatzlasten anzusetzen. Dieser Ansatz geht von der An-
nahme aus, dass nicht alle Krane gleichzeitig mit der vollen Nutzlast arbeiten. Das Pro-
gramm FLS9 untersttzt jedoch nur die Berechnung von bis zu zwei entkoppelten Kranen,
so dass eine weitere Betrachtung dieser Problematik unterbleibt.
1.7.2 Zusatzlasten auf Kranbahnen
1.7.2.1 vertikale Radlasten
Wie bereits im Abs. 1.7.1 erlutert, sind die vertikalen Radlasten von bis zu 3 Kranen als
Zusatzlasten anzusetzen. Diese Problematik ist jedoch fr das Programm FLS9 nicht re-
levant, da hier die Berechnung von bis zu zwei entkoppelten Kranen untersttzt wird.
1.7.2.2 horizontale Seitenlasten
Die horizontalen Seitenlasten H
M
und H
S
brauchen nur von einem Kran bercksichtigt
werden.
Die horizontalen Seitenlasten H
M
und H
S
eines zweiten Kranes sind nur dann zu berck-
sichtigen, wenn dieser besonders schwere Lasten zu heben hat und mit dem ersten Kran
zusammenwirkt. Die horizontalen Seitenlasten H
M
und H
S
weiterer Krane bleiben unbe-
rcksichtigt.
Im Programm FLS9 kann die Berechnung der horizontalen Seitenlasten H
M
und H
S
des
zweiten Kranes optional erfolgen.
1.7.2.3 horizontale Lasten lngs zur Kranbahn
Horizontale Lasten lngs zur Fahrbahn werden in der Berechnung nicht angesetzt und
bleiben deswegen ohne weitere Betrachtung.
24 / 75
2 Lastannahmen nach DIN 18800-1 11.90
2.1 Allgemeines
Wie bereits erwhnt, entsprechen die Lastannahmen aus der Perspektive der DIN 4132
nicht dem Bemessungskonzepten mit Teilsicherfaktoren. Mit der Anpassungsrichtlinie
Stahlbau
34
wurde der Tragsicherheitsnachweis fr Kranbahnen der DIN 18800 und damit
dem neuen Sicherheitskonzept angepasst.
Die Anpassungsrichtlinie berfhrt die Lasten der Lastflle H, HZ und HS in stndige,
vernderliche und auergewhnliche Einwirkungen. Dabei gelten folgende grundstzli-
chen Regelungen:
Das Eigengewicht aus der Kranbahn sowie das Eigengewicht aus smtlichen Aufbau-
ten sind als stndige Einwirkung zu betrachten.
Smtliche vertikalen Lasten, die von einer Kranbrcke verursacht werden, sind als
eine vernderliche Einwirkung anzusetzen.
Die horizontalen Lasten (H
M
und H
S
+ S) werden als weitere vernderliche Einwirkun-
gen angesetzt, auch dann, wenn diese von ein und demselben Kran verursacht wer-
den.
Anprallasten sind als auergewhnliche Einwirkungen anzusetzen.
Daraus ergibt sich die Zuordnung der Haupt-, Zusatz- und Sonderlasten in die entspre-
chenden Einwirkungen:
Lasten auf Kranbahnen nach DIN 18800
Art Bezeichnung der Last Einwirkungen
Eigengewicht und stndige Lasten ohne Beiwert stndig Hauptlasten
Verkehrlasten von Kranlaufrdern mit Schwingbeiwert
S
35
vernderlich
Seitenkrfte infolge Schrglauf H
S
+ S vernderlich
Massekrfte aus Kranfahren H
M
vernderlich
Verkehrlasten auf Laufstegen, Treppen und Podesten vernderlich
Verkehrlasten auf Gelnder vernderlich
Windlasten vernderlich
Zusatzlasten
Wrmewirkungen vernderlich
Sonderlasten Pufferendkrfte H
p
auergewhnlich
Tabelle 6: Lasten auf Kranbahnen nach DIN 18800
34
Deutsches Institut fr Bautechnik, Anpassungsrichtlinie, 05/1996
35
vgl. DIN 4132, S. 3, Tabelle 1
25 / 75
2.2 Einwirkungskombinationen nach DIN 18800-1
Die Einwirkungskombinationen ergeben sich nach DIN 18800-1 als
Grundkombinationen fr den Tragsicherheitsnachweis
auergewhnliche Kombination fr den Tragsicherheitsnachweis
Grundkombinationen fr den Betriebsfestigkeitsnachweis
Kombination fr den Gebrauchstauglichkeitsnachweis
2.2.1 Grundkombinationen fr den Tragsicherheitsnachweis
Es sind Grundkombinationen nach DIN 18800-1 zu bilden:
k i i Q F k G F d
Q G F
, , ,
+ = Grundkombination 1 (GK1).
stndige Einwirkungen
alle ungnstig wirkenden vernderlichen Einwirkungen
k i Q F k G F d
Q G F
, , ,
+ = Grundkombination 2 (GK2).
stndige Einwirkungen
eine ungnstig wirkende vernderliche Einwirkung
Die stndige Einwirkungen infolge Gewicht der Kranbahn ist ber die gesamte Trgerln-
ge mit
F
=1,35 anzusetzen
36
. Fr weitere stndige Einwirkungen ist Element (711) der DIN
18800-1 zu bercksichtigen. Demnach sind stndige Einwirkungen, die Beanspruchungen
aus vernderlichen Einwirkungen verringern, mit
F
=1,00 anzusetzen.
2.2.2 auergewhnliche Kombinationen fr den Tragsicherheitsnachweis
Es sind auergewhnliche Kombinationen fr jede auergewhnliche Einwirkung getrennt
nach DIN 18800-1 zu bilden:
A A k , i i Q , F k G , F d
Q Q G F + + = auergewhnliche Kombination (AK).
mit
0 , 1
G , F
= 0 , 1
Q , F
= 0 , 1
A
=
2.2.3 Kombination fr den Betriebsfestigkeitsnachweis
Der Betriebsfestigkeitsnachweis wird nach DIN 4132 gefhrt. Hierfr sind die Grundkom-
binationen ohne Teilsicherheitsfaktoren anzunehmen. Aus diesem Grund knnen die
Grundkombinationen auf eine Kombination fr die BFU reduziert werden.
2.2.4 Kombination fr den Gebrauchstauglichkeitsnachweis
Fr den Gebrauchstauglichkeitsnachweis sind die Bemessungswerte der Einwirkungen
wie folgt zu berechnen.
k , i i Q , F k G , F d
Q G F + =
mit
0 , 1
G , F
= 0 , 1
Q , F
=
36
Auf zustzliche Einwirkungskombinationen nach El. (712) DIN 18800-1 darf bei Durchlauftrgern
verzichtet werden.
26 / 75
2.3 Einwirkungskombinationen fr Kranbahnen
Neben den allgemeinen Einwirkungskombinationen nach DIN 18800-1 existiert in der DIN
4132 eine Reihe von Festlegungen in Bezug auf zu bildenden Lastflle und Lastfallkombi-
nationen:
Die horizontalen Seitenlasten H
M
und H
S
sind je fr sich in ungnstigster Gre und
Richtung auf die Kranbahn anzusetzen. Eine mgliche berlagerung dieser unabhn-
gigen Einwirkungen wird durch einen Zuschlag in Hhe von 10 % auf die Seitenlasten
H
S
und S bercksichtigt. Dieser Zuschlag darf dann entfallen, wenn bei deren Berech-
nung ein Kraftschlussbeiwert f=0,3 in Rechnung gestellt wurde
37
.
Das aus der Seitenlast H
M
entstehende gleichgerichtete Doppelmoment auf beiden
Kranbahnen kann fr die Bemessung der bergeordneten Tragsysteme magebend
werden
38
. Numerische Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass fr die Bemes-
sung der Kranbahn stets die Seitenlasten H
S
und nicht die Seitenlast H
M
magebend
werden
39
. Dies gilt nur fr die fr Kranbahnen relevanten Lagerbedingungen.
Wenn in einem bestimmten Kranbereich, bedingt durch den Kranbetrieb, die Seiten-
lasten H
M
wiederholt und gemeinsam mit den vertikalen Radlasten auftreten, sind die-
se als eine Einwirkung gem Lastfall H anzusetzen
40
.
Anprallkrfte beim Fahren von Kranen gegen Anschlge sind als unabhngige auer-
gewhnliche Einwirkungen in Rechnung zustellen. In dieser Bemessungssituation sind
nur die vertikalen Radlasten ohne Schwingbeiwerte und keine weiteren vernderlichen
Einwirkungen anzunehmen
41
.
Die Betriebsfestigkeitsuntersuchung ist nur fr Lastfall H durchzufhren
42
.
Es sind fr die Bemessung der Kranbahn also folgende die Einwirkungskombinationen zu
bilden:
Grundkombinationen
g [kN/m] R
i
[kN] H
M
[kN] H
S
[kN] Komb.
1
43
(GK 2)
2
44
(GK 1)
Betriebsfestigkeitsnachweis
3
45
(GK 1)
Kombination fr Gebrauchstauglichkeit
4 (GK 1)
Tabelle 7: Einwirkungskombinationen fr die Bemessung der Kranbahn
37
DIN 4132, Abs. 3.2.1.1, S. 3
38
Vgl. Krger, U.: Stahlbau Teil 2, 2. Auflage, Abs. 6.2.2, S. 329
39
Vgl. Osterrieder, P., Richter, S.: Kranbahntrger aus Walzprofilen, 2. Auflage, Abs. 2.2.2, S. 8
40
Vgl. DIN 4132, Abs. 3.1, S. 2.
41
Vgl. DIN 4132, Abs. 3.3.2, S. 4.
42
Vgl. DIN 4132, Abs. 4.4.1, S. 6.
43
Nur zu bilden, wenn H
M
und R als eine Einwirkung anzusetzen sind.
44
H
S
mit 10% Zuschlag, wenn f < 0,3 in Rechnung gestellt wurde.
45
Nur zu bilden, wenn H
M
und R als eine Einwirkung anzusetzen sind.
27 / 75
2.3.1 Einwirkungskombinationen fr Anschlusskonstruktionen und Grundbauten
Neben der Bemessung der Kranbahn sind auch die magebenden Reaktionskrfte fr die
Bemessung der Anschlusskonstruktionen und deren Verbindungsmittel sowie fr die Be-
messung der Grundbauten von Interesse. Zu diesem Zweck sind die Einwirkungskombi-
nationen der gewhnlichen Bemessungssituation (Grundkombinationen) heranzuziehen.
Auflagerkrfte fr Anschlusskonstruktionen
g [kN/m] R
i
[kN] H
M
[kN] H
S
[kN] Komb.
5
(GK 1)
6 (GK 1)
Auflagerkrfte fr Grundbauten
7
(GK 1)
8 (GK )
Tabelle 8: Einwirkungskombinationen fr die Berechnung der Auflagerkrfte
Zu beachten ist dabei, dass abgeminderte Schwingbeiwerte anzusetzen sind
46
.
2.3.2 Einwirkungskombinationen fr Bemessung der Puffer
Fr die Bemessung der Puffer und deren Verbindungsmittel sowie die rtlichen Spannun-
gen infolge Lasteinleitung ist die Einwirkungskombinationen der auergewhnlichen Be-
messungssituation (auergewhnlichen Kombination) heranzuziehen. Im Programm FLS9
werden die Pufferkrfte nur im Dokument ausgewiesen, jedoch in der vorliegenden Versi-
on nicht in die Bemessung der Kranbahn eingefhrt. Diese Tatsache ergibt sich in einer-
seits aus der Einschrnkung der Funktionalitt des Programms selbst. Andererseits soll-
ten Kranbahnen so konstruiert werden, dass Stolasten unmittelbar in die Anschlusskon-
struktionen abgeleitet werden und somit fr die Bemessung der Kranbahn selbst keine
Rolle spielen.
Die im Programmdokument ausgewiesenen Pufferkrfte stellen fr die Berechnung der
Anschlusskonstruktionen die Bemessungswerte in der auergewhnlichen Bemessungs-
situation dar.
2.4 Vorverformungen
Die Vorverformungen sind nach DIN 18800-2 Abs. wie folgt anzusetzen:
k
l
k
l
v = =
3
1
3
2
5 , 0
0
Darin bedeuten:
l: Mittenabstand der Auflager
k: Faktor nach DIN 18800-2 Tabelle 3
46
siehe Tabelle 2, Zeile 2
28 / 75
Fr Profil mit mm t 40 . Damit ergeben sich folgende Faktoren fr Stichmae
0
v der Vor-
verformungen:
200 = k fr aufgeschweite Schienen
200 = k fr aufgelegte Schienen mit 2 , 1 / b h
250 = k fr aufgelegte Schienen mit 2 , 1 / > b h
Andere Stichmae sind der Norm zu entnehmen.
Das Vorzeichen der Anfangsausbiegung ergibt sich aus dem Vorzeichen der Seitenlast
H
S
. Ggf. sind antimetrische Vorverformungen zu untersuchen
47
.
Die Vorverformungen sind als horizontale Verkrmmungen zu bercksichtigen.
47
Vgl. Osterrieder, P, Richter, S.: Kranbahntrger aus Walzprofilen, Vieweg-Verlag 1999,
2.Auflage, Abs. 2.3, S. 10
29 / 75
3 Berechnungsbeispiele
3.1 Ein Brckenkran
DEMAG Standard-Laufkran EKKE mit Fahrwerk DFW-L-E, Kransystem EFF
Hublast 10t
Spurmittenma 24m
Kraneigengewicht 7528 kg
Angaben des Herstellers zur Kranbahndimensionierung
Radlasten
ohne Beiwerte)
Brems-
krfte
Massenkrfte aus
Kranfahren
Schrglaufkrfte Puffer-
endkraft
max R min R L min H
M
max H
M
S max H
S
min H
S
Max P
U
kg kN kN kN kN
6987 1777 2,26 2,06 8,10 20,26 16,13 4,14 20,64
weitere Festlegungen des Bauherrn
Hubklasse 2
Beanspruchungsgruppe B4
weitere Festlegungen des Tragwerplaners
Trger HEA 400
Schiene A65
3.1.1 stndige Einwirkungen
HEA 400:
m
kN
25 , 1 g
0
=
3.1.2 vernderliche Einwirkungen
3.1.2.1 vertikale Verkehrslasten aus Kranlaufrdern
Schwingbeiwert: 2 , 1
S
= (siehe Tabelle 2, Zeile 1, Spalte 2)
Ausmitte fr BFU: cm 625 , 1 25 , 0 5 , 6 e
y
= = (siehe Tabelle 3, Zeile 1, Spalte 4)
Radlasten einschl. Hublast und ohne Schwingbeiwert:
kN 87 , 69
1000
s
m
10 kg 6987
R max
2
=
= kN 77 , 17
1000
s
m
10 kg 1777
R min
2
=
=
Radlasten einschl. Hublast und mit Schwingbeiwert:
kN 85 , 83 2 , 1 87 , 69 R max = = kN 33 , 21 2 , 1 77 , 17 R min = =
kNm 36 , 1 01625 , 0 85 , 83 M max
t
= =
30 / 75
3.1.2.2 horizontale Seitenlasten HM
Summe der Radlasten ohne Schwingbeiwert jedoch mit Hublast
kN 54 , 35 77 , 17 77 , 17 R min = + =
kN 74 , 139 87 , 69 87 , 69 R max = + =
kN 28 , 175 74 , 139 54 , 35 R = + =
bezogene Summe der Radlasten
2028 , 0
28 , 175
54 , 35
R
R min
'
= = =
7972 , 0
28 , 175
74 , 139
R
R max
= = =
Abstand zwischen dem Schwerpunkt der Antriebsrder und dem
Masseschwerpunkt
m 1328 , 7 0 , 24
2
1
7972 , 0 l
2
1
l
Kr s
= |
\
|
= |
\
|
=
Summe der Antriebskrfte
( ) ( ) ( ) kN 58 , 4 36 , 7 36 , 7 2 , 0 5 , 1 R min R min f K K
2 Kr 1 Kr M 2 r 1 r
= + = + = +
Die Summe der kleinsten Radlasten der einzelnen angetriebenen Rder ergibt
sich unter Abzug der Hublast von 100 kN zu:
( ) ( ) kN 63 , 7 100 28 , 175 2028 , 0
2
1
H R
2
1
R min
'
1 Kr
= = =
kN 63 , 7 R min R min R min
1 2 Kr 1 Kr
= = =
Beiwerte Siehe Abs. 1.2.2.3
Die Seitenlasten ergeben sich dann zu
( ) kN 10 , 2 13 , 7 58 , 4
15 , 3
2028 , 0
l K K
a
H min
s 2 r 1 r
'
1 , M
= = +
=
( ) kN 26 , 8 13 , 7 58 , 4
15 , 3
7972 , 0
l K K
a
H max
s 2 r 1 r 2 , M
= = +
=
3.1.2.3 horizontale Seitenlasten HS
Es wird ein fr Spurkranzfhrung angemessener Kraftschlussbeiwert von f=0,25 ange-
nommen.
Gleitpolabstand
15 , 3
15 , 3 0
15 , 3 0
e
e
h
2 2
i
i
2
=
+
+
= =
Die formschlssige Kraft Seitenlast
kN 91 , 21
15 , 3 2
15 , 3
1 28 , 175 25 , 0
h n
e
1 R f S
i
=
|
|
\
|
=
|
|
|
\
|
Die kraftschlssigen Kraftgruppen in Achse i=1 berechnen sich dann wie folgt:
kN 44 , 4
15 , 3
0 , 0
1
2
2028 , 0
28 , 175 25 , 0
h
e
1
n
R f H
i
'
1 , 1 , S
=
|
|
\
|
=
|
|
\
|
31 / 75
kN 46 , 17 44 , 4 91 , 21 H S H
1 , 1 , S 1 , 2 , S
= = =
Die kraftschlssigen Kraftgruppen in Achse i=2 berechnen sich dann wie folgt:
0
15 , 3
15 , 3
1
2
2028 , 0
28 , 175 3 , 0
h
e
1
n
R f H
i
'
2 , 1 , S
=
|
|
\
|
=
|
|
\
|
0
15 , 3
15 , 3
1
2
7972 , 0
28 , 175 3 , 0
h
e
1
n
R f H
i
2 , 2 , S
=
|
|
\
|
=
|
|
\
|
Zur Bercksichtigung der Seitenlast HM als Zuschlag auf HS ist in der Berechnung anzu-
setzen:
kN 1 , 24 1 , 1 91 , 21 S = =
kN 88 , 4 1 , 1 44 , 4 H
1 , 1 , S
= =
kN 2 , 19 1 , 1 46 , 17 H
1 , 2 , S
= =
3.1.2.4 horizontale Lasten lngs zur Fahrbahn HL
Die kleinste Antriebsradlast ohne Schwingbeiwerte und ohne Hublast:
kN 63 , 7
1000
10 7528 2028 , 0
2
1
1000
g m
2
1
R min
Kr
'
=
=
=
kN 29 , 2 63 , 7 2 , 0 5 , 1 R min f K
M A
= = =
3.1.3 auergewhnliche Einwirkungen
3.1.3.1 Pufferkraft
s
m
556 , 0
min
m
34 40 85 , 0 v v
0
= = = = Nm 59 , 1163 566 , 0 7528
2
1
v m
2
1
E
2 2
= = =
Man erhlt durch lineare Interpolation der Energie-Weg und Kraft-Weg-Beziehungen
folgend Pufferkraft:
kN
E
12008
E
2
59 , 1163
25 , 1
64 , 20
25 , 1
E
E
P P
P P P
P P
= = =
Die aufnehmbare Energie, die zur Pufferendkraft gehrt, wurde vom Hersteller nicht an-
gegeben. Der Puffer und die Kranbahn sind demzufolge mit der Pufferkraft von 20,64 kN
zu bemessen. Der Abstand Puffer OK Schiene betrgt 10 cm. Demzufolge muss ein
Zusatzmoment bercksichtigt werden:
kNm 64 , 7
2
39 , 0
075 , 0 10 , 0 64 , 20 1 M
y
= |
\
|
+ + =
32 / 75
3.2 Ein Deckenkran
DEMAG Standard-Deckenkran EDKE mit Fahrwerk DU 55 DK-K, Kransystem EFF
Hublast 6,3t
Spurmittenma 18m
Kraneigengewicht 4680 kg
Radstand m 0 , 3 e
kt
=
Abstand Flanschauenkante- Lasteintragung: cm 8 , 3 b
r
=
Angaben des Herstellers zur Kranbahndimensionierung
Radlasten
ohne Beiwerte)
Bremskrfte Seitenkraft Pufferendkraft
max R min R L H
S
Max P
U
kg kN kN kN
8980 1980 1,75
10
1
18,0
weitere Festlegungen des Bauherren
Hubklasse 3
Beanspruchungsgruppe B2
weitere Festlegungen des Tragwerksplaners
Trger HEA 400
3.2.1 stndige Einwirkungen
HEA 400:
m
kN
25 , 1 g
0
=
3.2.2 vernderliche Einwirkungen
3.2.2.1 vertikale Verkehrslasten aus Kranlaufrdern
Schwingbeiwert: 3 , 1
S
= == = (siehe Tabelle 2, Zeile 1, Spalte 2)
Radlasten einschl. Hublast und ohne Schwingbeiwert:
kN 45 , 22
1000
s
m
10 kg
4
8980
R max
2
=
= kN 95 , 4
1000
s
m
10 kg
4
1980
R min
2
=
=
kN 8 , 89 4 45 , 22 R max = =
kN 8 , 19 4 95 , 4 R min = =
kN 6 , 109 8 , 19 8 , 89 R = + =
Radlasten einschl. Hublast und mit Schwingbeiwert:
kN 185 , 29 3 , 1 45 , 22 R max = = kN 435 , 6 3 , 1 95 , 4 R min = =
33 / 75
3.2.2.2 horizontale Seitenlasten HS
Die horizontalen Seitenlasten auf Kranbahnen aus den Hngekranen errechnet sich zu:
kN 245 , 2 45 , 22
10
1
R
1
H
max i
= =
=
Die Seitenlast wirkt in den Radaufstandsflchen an der Oberseite des Untergurtes.
3.2.2.3 horizontale Lasten lngs zur Fahrbahn HL
Die kleinste Antriebsradlast ohne Schwingbeiwerte und ohne Hublast von 63 kN:
( ) ( ) kN 104 , 2 63 6 , 109
6 , 109
95 , 4
H R
R
R min
R min
i
i
= = =
kN 26 , 1 2 104 , 2 2 , 0 5 , 1 n R min f K
M A
= = =
3.2.3 auergewhnliche Einwirkungen
3.2.3.1 Pufferkraft
s
m
556 , 0
min
m
34 40 85 , 0 v v
0
= = = = Nm 59 , 1163 566 , 0 7528
2
1
v m
2
1
E
2 2
= = =
Man erhlt durch lineare Interpolation der Energie-Weg und Kraft-Weg-Beziehungen
folgend Pufferkraft:
kN
E
12008
E
2
59 , 1163
25 , 1
64 , 20
25 , 1
E
E
P P
P P P
P P
= = =
Die aufnehmbare Energie, die zur Pufferendkraft gehrt, wurde vom Hersteller nicht an-
gegeben. Der Puffer und die Kranbahn sind demzufolge mit der Pufferkraft von 18 kN zu
bemessen. Der Abstand Puffer OK Unterflansch betrgt 8,5 cm. Demzufolge muss ein
Zusatzmoment bercksichtigt werden:
kNm 842 , 4 269 , 0 18 085 , 0
2
011 , 0 2 39 , 0
18 M
y
= = |
\
|
+
=
34 / 75
4 Lastgenerierung im Programm FLS9
4.1 Einwirkungen
4.1.1 Einwirkungen von Brckenkranen
Lastflle fr einen Brckenkran
Bemessungs-
situation
Bezeichnung Beschreibung Einwirkung
Eigengewicht Eigengewicht und stndige Lasten ohne
Beiwert
stndig
Kran i:
vertikale Radlasten
Vertikale Radlasten des i-ten Kranes
ohne Schwingbeiwert
S
vernderlich
Kran i:
HM-Lasten
Horizontale Radlasten des i-ten Kranes
infolge Massekrfte
vernderlich
Kran i:
HS-Lasten
Horizontale Radlasten des i-ten Kranes
infolge Schrglauf
Vernderlich
Oder
Gewhnlich
Kran i:
HS-Lasten 10% erhht
Horizontale Radlasten des i-ten Kranes
infolge Schrglauf, wenn f<0,3
vernderlich
Tabelle 9: Einwirkungen von Brckenkranen
Beachte:
Horizontale Seitenlasten mssen im Allgemeinen nur von einem Kran bercksichtigt wer-
den. Dabei sind die horizontalen Seitenlasten von dem Kran anzusetzen, die fr die Be-
messung magebend sind. Im Programm FLS9 wird davon ausgegangen, dass stets der
Kran mit den greren Radlasten der magebende Kran ist.
Das bedeutet, dass fr den Kran die horizontalen Seitenlasten in die Berechnung einge-
hen, der die grten Radlasten R
max
aufweist. Der Anwender kann jedoch angeben, dass
fr beide Krane die horizontalen Seitenlasten zu ermitteln sind.
4.1.2 Einwirkungen von Decken- und Hngekranen
Lastflle fr einen Kran
Bemessungs-
situation
Bezeichnung Beschreibung Einwirkung
Eigengewicht Eigengewicht und stndige Lasten ohne
Beiwert
stndig
Kran i:
R max
Verkehrlasten von Kranlaufrdern des
i-ten Kranes ohne Schwingbeiwert
S
vernderlich
Gewhnlich
Kran i:
i
H
Horizontale Seitenkrfte des i-ten Kra-
nes
vernderlich
Tabelle 10: Einwirkungen von Hngekranen
35 / 75
4.1.3 Zustzliche Einwirkungen
Neben den Einwirkungen aus Kranlaufrdern knnen zustzliche Einwirkungen wie Wind
etc. definiert werden. Hierfr ist durch den Anwender ein zustzlicher Lastfall einzugeben.
Als Einwirkungsgruppe (Spalte EwGrp) ist die Nummer 14 anzugeben. Die Angabe der
Krannummer entfllt. Im Dialog Lasten knnen dann dem Lastfall entsprechende Lasten
zugeordnet werden.
4.2 Einwirkungskombinationen
Die in den vorigen Kapiteln beschriebenen Einwirkungen werden vom Programm FLS9
automatisch oder auf Anforderung (F8-Taste) generiert. Dem Anwender steht es frei, die-
se Funktionalitt zu nutzen oder ggf. eigene oder ergnzende Lastflle zu definieren. Das
bedeutet, es knnen weitere stndige oder vernderliche Einwirkungen zustzlich defi-
niert werden. Dabei wird sich allerdings auf die fr Kranbahnen typischen Einwirkungs-
gruppen beschrnkt.
Bei den Einwirkungskombinationen ist zu unterscheiden zwischen denen, die vom Pro-
gramm automatisch generiert werden und denen, die vom Anwender manuell definiert
werden. Dabei gilt folgender Grundsatz, dass nur fr die vom Programm automatisch ge-
nerierten Einwirkungen auch in automatisch generierte Einwirkungskombinationen einflie-
en.
Das bedeutet in der praktischen Anwendung, dass benutzerdefinierte Einwirkungen wie
bspw. Wind nicht automatisch in den Lastfallkombinationen enthalten sind. Der Anwender
muss diese Einwirkungen explizit mit dem Teilsicherheitsfaktor fr Einwirkungen in die
jeweiligen Bemessungssituationen einfhren.
4.2.1 Einwirkungskombinationen von Brckenkranen
Aus der Funktionalitt des Programms FLS9 ergeben sich bestimmte Einschrnkungen
hinsichtlich der Berechnung und Bemessung:
Lngskrfte aus Anfahren und Bremsen des Kranes werden nicht verfolgt.
Stolasten aus Fahren gegen Endbeschlge werden nur formal ausgewiesen. Eine
Berechnung der Kranbahn mit diesen Stolasten erfolgt nicht.
Vorverformungen werden a priori angegeben. Es ist demnach nicht gewhrleistet,
dass die Vorverformungen grundstzlich die gnstigste Auslenkrichtung aufweisen.
Daraus ergeben sich fr das Programm FLS9 in der vorliegenden Version folgende Ver-
einfachungen in der Generierung der Lastfallkombinationen:
Die Einwirkungskombinationen fr die auergewhnliche Bemessungssituation entfal-
len vollstndig.
Die Vorverformungen werden als alternierende Halbwellen angegeben.
Die Einwirkungskombinationen fr den Gebrauchstauglichkeitsnachweis entsprechen
den Grundkombinationen, jedoch mit anderen Teilsicherheitsfaktoren.
36 / 75
Im Programm FLS9 werden die in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Einwirkungs-
kombinationen gerechnet.
Grundkombinationen
g [kN/m] R
i
[kN] H
M
[kN] H
S
[kN] Komb.
1 1,35 1,35 - 1,35
2
(GK1)
2 1,35 1,50 1,50
1
(GK 2)
Betriebsfestigkeitsnachweis
3 1,00 1,00 1,00
1
(GK 1)
Kombination fr Gebrauchstauglichkeit
4 1,00 1,00 1,00
2
(GK 1)
Auflagerkrfte fr Anschlusskonstruktionen
3
5 1,00 1,00 1,00 (GK 1)
6 1,00 1,00 1,00
2
(GK 1)
Auflagerkrfte fr Grundbauten
3
7 1,00 1,00 1,00 (GK 1)
8 1,00 1,00 1,00
2
(GK 1)
Tabelle 11: Einwirkungskombinationen fr Brckenkrane
1
) Nur, wenn vertikale Radlasten und Massekrfte aus Kranfahren als eine Einwirkung gemeinsam
anzusetzen sind.
2
) Die Kombination von HM und (S + HS) wird durch ein Zuschlag von 10 % auf HS bercksichtigt, sofern
der Kraftschlussbeiwert kleiner 0,3 angenommen wird.
3
) Einwirkungskombinationen fr die Ermittlung der Auflagerkrfte entsprechen den Grundkombinatio-
nen. Es werden jedoch die Kriterien der maximalen Verformung fr die Kranberfahrt in Ansatz ge-
bracht.
37 / 75
4.2.2 Einwirkungskombinationen von Hngekranen
Im Programm FLS9 werden die in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Einwirkungs-
kombinationen gerechnet.
Grundkombinationen
g [kN/m] R
i
[kN] H
I
[kN] Komb.
1 1,35 1,35 1,35 (GK1)
2 1,35 1,50 - (GK 2)
Betriebsfestigkeitsnachweis
3 1,00 1,00 - (GK 1)
Kombination fr Gebrauchstauglichkeit
4 1,00 1,00 1,00 (GK 1)
Auflagerkrfte fr Anschlusskonstruktionen
5 1,00 1,00 1,00 (GK 1)
Auflagerkrfte fr Grundbauten
7 1,00 1,00 1,00 (GK 1)
Tabelle 12: Einwirkungskombinationen fr Hngekrane
4.2.3 Kranberfahrten
Die vom Benutzer (oder vom Programm) definierten Kranberfahrten stellen nur die
grundstzlichen Bemessungssituationen dar. Im Rahmen dieser berlagerungen wird
vom Programm die fr die Bemessung magebende Laststellung automatisch ermittelt.
Die Berechnungsergebnisse beziehen sich immer auf die Laststellung.
4.2.4 Ansatz der Schwingbeiwerte
Wie in den bisherigen Ausfhrungen deutlich wird, ist der Ansatz der Schwingbeiwerte
[siehe Abs. 1.2.1.2] in den Lastfllen nicht enthalten. Die Schwingbeiwerte
S
werden vom
Programm in Abhngigkeit der aktuellen Laststellung selbstndig in Ansatz gebracht.
Fr den Anwender erkennbar werden die in Ansatz gebrachten Schwingbeiwerte erst mit
der Ausgabe der magebenden Laststellung. An dieser Stelle werden die Einzellasten
und Einzelmomente, die in die Berechnung eingehen, tabellarisch ausgegeben
38 / 75
B Berechnung und Bemessung
1 Einleitung
Allgemeines
Bei Kranbahntrgern mit Horizontalverband werden die horizontalen Seitenlasten (H
S
, H
M
)
ber Fachwerkwirkung in die untersttzenden Bauteile abgetragen. Der Obergurt des
Kranbahntrgers wirkt dann als Gurt des Aussteifungsverbandes und wird zustzlich
durch Biegung und Normalkraft beansprucht. Fehlt ein solcher Verband, verursachen die
horizontalen Seitenlasten (H
S
, H
M
) zweiachsige Biegung mit Torsion. Die fr Kranbahntr-
ger verwendeten Profile sind im Allgemeinen nicht wlbfreie Querschnitte, so dass die
Wlbspannungen infolge Wlbkrafttorsion nicht vernachlssigt werden knnen.
Die Schnittkrfte werden auf Grundlage einer geometrisch nichtlinearen Formulierung mit
der Methode der finiten Elemente ermittelt. Da die DIN 18800-2 keinen vereinfachten
Tragsicherheitsnachweis (Ersatzstabverfahren) mit planmiger Torsion vorsieht, ist eine
Berechnung nach Theorie II. Ordnung erforderlich. Dabei sind die geometrischen Ersat-
zimperfektionen zu bercksichtigen.
Die DIN 4132
48
gestattet neben einen allgemeinen Spannungsnachweis (nach DIN
18800-1, Verfahren Elastisch-Elastisch) auch die Anwendung eines Tragsicherheitsnach-
weis auf Grundlage von plastischen Grenzschnittgren (nach DIN 18800-1, Verfahren
Elastisch-Plastisch). Hiefr ist jedoch zustzlich nachzuweisen, dass unter Gebrauchslas-
ten der Bemessungswert der Streckgrenze nicht berschritten wird.
Im Programm FLS9 werden auch wegen der hohen Anforderungen an die Gebrauchs-
tauglichkeit (Spurgenauigkeit) plastische Tragreserven des Querschnittes nicht genutzt.
Der Tragsicherheitsnachweis erfolgt auf der Grundlage des allgemeinen Spannungs-
nachweises nach DIN 18800-1. Das Kriterium fr den Lastverzweigungsfaktor ist die
Grenzspannung f
y,d
.
Numerische Berechnung - Finites Elementkonzept
Zur Ermittlung der Spannungen am verformten Trger infolge zweiachsiger Biegung und
Wlbkrafttorsion nach Theorie II. Ordnung wird das in [1] entwickelte finite rumliche Bal-
kenelement fr offene, dnnwandige Querschnitte eingesetzt. In diesem finiten Kirchhoff-
Balkenelement werden Schubverformungen und Querschnittsverzerrungen vernachls-
sigt. Das Element besitzt an den Elementenden jeweils 7 Knotenfreiheitsgrade.
- Verschiebung v in y-Richtung
- Verschiebung w in z-Richtung
- Verdrehung x um die x-Achse
- Verdrehung y um die y-Achse
- Verdrehung z um die z-Achse
- Verwlbung x'
Lokale Lasteinleitungsspannungen sind in diesem Modell nicht erfasst.
Die vertikalen Radlasten werden als konzentrierte Einzellasten bercksichtigt. Der An-
griffspunkt und die Lastrichtung ndern sich bei Verformung des Trgers nicht. Berck-
sichtigt wird hingegen das Torsionsmoment, welches aus der seitlichen Verschiebung der
vertikalen Radlast bei Torsionsverdrehung des Querschnittes folgt. bei der Berechnung
wird unterstellt, dass sich die Torsionsverdrehung und die seitliche Auslenkung ungehin-
dert einstellen knnen. Im ausgelenkten Zustand treten aufgrund der Verlagerung des
Radaufstandspunktes Rckstellmomente auf. Diese sind jedoch nur schwer abschtzbar
48
Vgl. DIN 4132, Abs. 4.1.1, letzter Satz.
39 / 75
und bleiben deshalb aus Grnden der Sicherheit unbercksichtigt. Weitere Tragreserven
ergeben sich aus der Kopplung der beiden Kranbahntrger durch die Kranbrcke. Auch
dieser Einfluss bleibt unbercksichtigt. Weiter Linienlasten (wie bspw. das Eigengewicht)
werden richtungstreu in der ausgebogenen Schwerachse des Trgers als Elementstre-
ckenlast angesetzt.
Die theoretischen Grundlagen des Programms sind in ausfhrlicher Form dem angegebe-
nen Schrifttum (insbesondere [1]) zu entnehmen.
2 Berechnungsgrundlagen
2.1 Ermittlung der Schnittgren
2.1.1 Anzahl der finiten Elemente
Die Anzahl der finiten Elemente (Voreinstellung = 100) ist ausreichend gro einzustellen,
um bei mittleren Verschiebungsgradienten Abweichungen von weniger als 5% in den Ver-
formungen gegenber der exakten Lsung zu erreichen. Die Anzahl der erforderlichen
Elemente richtet sich nach der Gradient der Biegelinie. Bei steilen Gradienten, z.B. bei
Einzellasten, Einzelfedern und Steifigkeitssprngen sowie bei elastischer Bettung in Ver-
bindung mit stabilittsgefhrdender Belastung muss die Elementanzahl erhht werden.
Besteht Unsicherheit hinsichtlich der erforderlichen Elementanzahl, so liefert am einfachs-
ten eine erneute Berechnung mit Elementverfeinerung Aufschluss. Weichen die Resultate
der beiden Berechnungen stark von einander ab, so ist gegebenenfalls eine weitere Be-
rechnung mit weiterer Elementverfeinerung durchzufhren.
2.1.2 Diskretisierung
Der Anwender kann auf die Anzahl der Elemente Einfluss nehmen, indem er die minimale
Elementausdehnung (Voreinstellung = 1 cm) und ein ungefhre Elementanzahl (Vorein-
stellung = 100) angibt. Es ist darauf zu achten, dass der Quotient aus Trgerlnge und
Elementanzahl nicht kleiner ist, als die minimale Elementausdehnung.
Der Trger stellt einen Abschnitt mit konstantem Querschnitt dar. Fr die Netzgenerierung
ist der Trger jedoch in weitere Abschnitte zu unterteilen, die bestimmte Randbedingun-
gen enthalten. Folgende Randbedingungen definieren ebenfalls Abschnittsgrenzen:
1. starre und elastische Lager
2. Nullpunkte der Vorverformungshalbwellen
3. Knotenlasten sowie Anfangs- und Endkoordinaten von Elementlasten
4. Ausgabeschnitte
Diese Randbedingungen werden als Sttzpunkte eingefhrt, die den Trger in Abschnitte
unterteilen, sofern die Sttzpunkte einen Mindestabstand zu einer bereits bestehenden
Abschnittsgrenze aufweisen. Der Mindestabstand ergibt sich hier aus der minimalen Ele-
mentausdehnung. Nach Ermittlung der Abschnitte sind diese in finite Elemente zu unter-
teilen. Die Anzahl der Elemente in einem Abschnitt wird bestimmt durch die Lnge des
Trgers und die minimale Elementanzahl. Jeder Abschnitt muss jedoch aus mindestens
einem Element bestehen.
Die Systemknoten ergeben sich entsprechend. Nach Ermittlung der Systemknoten wer-
den die finiten Elemente zugeordnet, wobei das Elemente n am Ende i den Knoten n und
am Ende j den Knoten n+1 zugeordnet bekommt.
40 / 75
2.1.3 Ermittlung der magebenden Laststellung nach Theorie I. Ordnung
Die Ermittlung der fr die Bemessung magebenden Laststellung wird fr jede berlage-
rung (nach Abschnitt 4 im Kapitel B) ermittelt. Die Tragsicherheitsnachweise werden aus-
schlielich fr diese Laststellung gefhrt und ausgegeben. Die berlagerung enthlt ber
Faktoren zugewiesene Lastflle, die wiederum Knotenlasten aus vertikalen und horizonta-
len Radlasten enthalten.
Die Knotenlasten eines Kranes werden separat als ein 'Lastenzug' deklariert. Es knnen
damit bis zu zwei voneinander entkoppelte Lastenzge entstehen. Diese Lastenzge wer-
den unabhngig voneinander ber den angegeben Trgerbereich 'geschoben'. Die Grenz-
laststellungen fr das in Fahrtrichtung vorderste Rad sind vom Anwender vorzugeben. Die
Definition der Grenzlaststellungen erfolgt mit der Eingabe der Werte x
min
und x
max
der
jeweiligen berlagerung.
Abweichend vom blichen Vorgehen auf der Grundlage des maximalen Biegemomentes
M
y
wird als magebende Laststellung die Lastkonfiguration definiert, die nach Theorie I.
Ordnung zur absolut grten Normalspannung x fhrt. Lokale Lasteinleitungsspannun-
gen werden dabei bercksichtigt. Fr jede Laststellung wird eine lineare Berechnung des
Trgers nach Biegetorsionstheorie I. Ordnung durchgefhrt sowie Ort und Gre der ent-
sprechenden Schnittgre oder der maximalen Spannung ermittelt.
2.1.4 Systemberechnung nach Theorie II. Ordnung
Fr die magebende Laststellung berechnet das Programm anschlieend automatisch
Verformungen, Schnittgren und Spannungen nach Theorie II. Ordnung unter Ansatz
der der Ersatzlasten aus geometrischen Ersatzimperfektionen.
Die Berechnung nach Theorie II. Ordnung geschieht iterativ. Der erste Schritt einer jeden
Berechnung erfolgt nach Theorie I. Ordnung. Die dabei ermittelten Schnittgren bilden
im nchsten Iterationsschritt die Grundlage zur Ermittlung der das nichtlineare Verhalten
beschreibenden geometrischen Steifigkeitsmatrix. Wie im Bauwesen blich, bleibt dabei
die nderung der Schnittgren in den folgenden Iterationsschritten bei der Erstellung der
geometrischen Matrix unbercksichtigt ("Vernachlssigung der nderung der Haupt-
krmmung"). Dies entspricht beim ebenen Stabilittsproblem einem "Einfrieren" der Stab-
normalkrfte nach dem 1. Iterationsschritt. Damit ist die Iteration nach dem 2. Schritt be-
endet. Weder Verschiebungen, noch Schnittgren ndern sich bei weiteren Schritten.
2.1.5 Koordinatensystem der Schnittgren
Die aus der Berechnung nach Theorie II. Ordnung ermittelten Krfte und Momente sind
bereits auf das verschobene und verdrehte Querschnittskoordinatensystem (Hauptach-
sensystem) bezogen und brauchen deshalb fr die nachfolgende Spannungsuntersu-
chung nicht transformiert zu werden.
2.2 Querschnittswerte
Bei der Ermittlung der Querschnittswerte ist zu bercksichtigen, ob eine Kranschiene am
oberen Flansch angeordnet ist und diese mittrgt. Ist eine Kranschiene am Obergurt an-
geordnet, ergeben sich erhhte Steifigkeiten, die bei der Berechnung genutzt werden.
Grundstzlich werden nur Flachstahlschienen, die vollstndig schubfest mit dem Trger-
profil verbunden sind, als mittragend definiert. Unter vollstndig schubfest ist eine unun-
terbrochene Schweinaht zu verstehen, die die Spannungen infolge Eigengewicht und
Radlasten aufnehmen kann.
Detaillierte Informationen ber die Tragwirkung von Schienen sind in [2, Abs. 5.2, S. 48]
zu finden.
41 / 75
2.2.1 Nicht mittragende Kranschiene
Bei nicht kraftschlssig angeschlossener Schiene liefert diese nur durch ihre eigenen Stei-
figkeiten (ohne Steinerschen Anteil) gegen vertikale und horizontale Biegung sowie ge-
gen St. Venantsche Torsion einen additiven Beitrag zum Widerstand. Die Beanspruch-
barkeit des Trgers wird dabei geringfgig erhht.
Das Trgereigengewicht wird um das Gewicht der Schiene erhht.
2.2.2 Mittragende Kranschiene
Eine schubfeste Verbindung zwischen Rechteckschiene und Trger bewirkt durch hhere
Biegesteifigkeiten und insbesondere durch den zustzlichen St. Venantschen Torsions-
widerstand eine erhebliche Erhhung der Tragfhigkeit.
Durch die Verschiebung von Schwer- und Schubmittelpunkt des Gesamtquerschnittes
verringert sich die Torsionsbeanspruchung durch den geringeren Abstand zwischen verti-
kalen und horizontalen Radlasten vom Schubmittelpunkt und damit die Druckbeanspru-
chung vom Obergurt.
Die Gre des Tragfhigkeitszuwachses hngt vom gewhlten Grundprofil ab. Numeri-
sche Untersuchungen ergaben Zuwchse zwischen 5 % und 35 %.
Die Zunahme des vertikalen Verformungswiderstandes ist etwas geringer als die der
Tragfhigkeit. Der horizontale Verformungswiderstand bleibt nahezu unverndert.
2.3 Ermittlung der Spannungen
Die Spannungen werden auf Grundlage der Elastizittstheorie unter Bercksichtigung der
Wlbkrafttorsion berechnet. Diese Spannungen gehen in die Tragsicherheitsnachweis
nach dem Verfahren Elastisch-Elastsich der DIN 18800-1 Abs. 7.5.2 ein.
2.4 Ermittlung der Auflagerkrfte
2.4.1 Konzept zur Ermittlung der Auflagerkrfte
Entsprechend den Freiheitsgraden fr Schnittgren werden Auflagerkrfte ermittelt. Fr
jeden Freiheitsgrad existieren ein Minimum und ein Maximum. Zu jedem Extremwert exis-
tieren jeweils zugehrigen Auflagerkrfte.
Auflagerkrfte werden grundstzlich fr alle berlagerungen (und damit auch fr alle Be-
messungssituationen wie Grundkombinationen, auergewhnliche Kombinationen,
Gebrauchtauglichkeitsnachweise) separat ermittelt. Diese sind auf Grund besonderer Re-
gelungen in DIN 4132 jedoch fr die weiterfhrende Bemessung von Anschlusskonstruk-
tionen und / oder Grundbauten nicht zu verwenden.
2.4.2 Abminderungen der Auflagerkrfte
Die vertikalen Radlasten aus Kranlaufrdern sind mit einem Schwingbeiwert s anzuset-
zen, der sich fr die Bemessung der Kranbahn, fr die Anschlusskonstruktionen und fr
Grundbauten unterscheidet. (Siehe hierzu Kapitel B, Abs. 1.2.1.2). Zur Berechnung von
Anschlusskonstruktionen wie Auflagerkonsolen und Sttzen sind fr die vertikalen Radlas-
ten abgeminderte Schwingbeiwerte und zur Berechnung von Grundbauten sind fr die
vertikalen Radlasten keine Schwingbeiwerte anzusetzen.
42 / 75
Die Auflagerkrfte, die zu den Tragsicherheits- oder Gebrauchstauglichkeitsnachweisen
gehren, sind demnach nicht zur Weiterrechnung geeignet. Aus diesem Grund werden
zustzliche berlagerungen eingefhrt und berechnet:
Auflagerkrfte fr Anschlusskonstruktionen
Auflagerkrfte fr Grundbauten
Das Programm FLS9 gibt standardmig nur die Auflagerkrfte zu diesen berlagerun-
gen aus. Der Anwender kann jedoch optional auch die Auflagerkrfte zu den anderen
berlagerungen ausgeben. (Siehe Ausgabeprofil).
2.4.3 Auflagerkrfte aus Anfahren und Bremsen des Kranes
Die vertikalen Radlasten und die die horizontalen Seitenlasten (H
S
, H
M
) sind bereits im
Lastansatz bercksichtigt. Beim Anfahren und Bremsen des Krans entstehen Horizontal-
lasten entlang der Trgerachse. Die Berechnung die Krfte ist Abs. 1.2.2.3 zu entnehmen.
Diese Horizontalkrfte werden nicht vom Programm FLS9 berechnet und sind additiv zu
den durch FLS9 ausgewiesenen Auflagerkrften in Ansatz zu bringen. Entsprechend des
semiprobabilistischen Sicherheitskonzeptes sind die einzelnen Komponenten als unab-
hngige Einwirkung zu betrachten und mit dem Kombinationsbeiwert
0
=0,9 in Rechnung
zu stellen.
2.4.4 Auflagerkrfte aus Anprall gegen Anschlge
Auflagerkrfte aus Anprall gegen Anschlge (Puffer) sind Bestandteil einer auergewhn-
lichen berlagerung, die im Programm FLS9 nicht gerechnet wird.
Fr die Bemessung von Anschlusskonstruktionen und / oder von Grundbauten fr Puffer-
sto ergeben sich die zustzlichen Auflagerkrfte aus den Pufferendkrften, die vom Pro-
gramm FLS9 im Rahmen des Statikdokumentes ausgewiesen werden.
43 / 75
3 Tragsicherheitsnachweise
3.1 Allgemeines
In der Regel wird zur Berechnung von Kranbahnen die Elastizittstheorie und der allge-
meine Spannungsnachweis verwendet
49
. Die Berechnungsverfahren fr Kranbahnen sind
ausdrcklich freigestellt
50
, sofern sie der Norm (DIN 4132) nicht widersprechen.
Neben den herkmmlichen Tragsicherheitsnachweisen sind Betriebsfestigkeitsuntersu-
chungen durchzufhren. Der Kranbahntrger wird durch Lastwechsel beansprucht. Dies
fhrt zur Ermdung des Materials und damit zum Dauerbruch. Insbesondere die Differenz
der Beanspruchungen fhrt vorzeitig zum Bruch. Im Rahmen der BFU werden u. a. in
Abhngigkeit der Lastspiele und der Spannungsverhltnisse von Ober- und Unterspan-
nung die zulssigen Spannungen zum Teil erheblich abgemindert. Das bedeutet, dass
besonders bei hohen Beanspruchungsgruppen der Betriebsfestigkeitsnachweis bemes-
sungsrelevant werden kann.
Wie bei allen anderen Bauwerken ist auch bei Kranbahnen ein Gebrauchtauglichkeits-
nachweis durchzufhren. Dieser bezieht sich auf die vertikale und horizontale Durchbie-
gung. Insbesondere das Einhalten von zulssigen horizontalen Durchbiegungen ist fr die
einwandfreie Funktionsweise des Kranes notwendig
3.2 Biegedrillknicknachweis von Kranbahntrgern
Der Biegdrillknicknachweis wird auf Grundlage eines Spannungsnachweises gefhrt. Mit
den Spannungen nach Elastizittstheorie II. Ordnung kann der Nachweis problemlos nach
DIN 18800-2 gefhrt werden. Mit diesem Spannungsnachweis nach DIN 18800-1
51
ist mit
dem Tragsicherheitsnachweis am Querschnitt auch die Tragsicherheit am Gesamtsystem
gewhrleistet, wenn zustzlich Ersatzimperfektionen bercksichtigt werden. Vorausset-
zung hierfr ist allerdings, dass keine lokalen Versagenszustnde erreicht werden. Um
dies auszuschlieen, sind zustzliche Nachweise in lokalen Trgerbereichen zu fhren.
Die Tragsicherheit ist nach dem Konzept Elastisch - Elastisch ausreichend, wenn sich das
System unter den Bemessungswerten der Einwirkungen im stabilen Gleichgewicht befin-
det und die grte, bei Annahme elastischen Werkstoffverhaltens errechnete Vergleich-
spannung den Bemessungswert der Streckgrenze f
yd
nicht bersteigt.
Nach [5, Element (749)] darf die Vergleichsspannung den Wert f
yd
in kleinen Bereichen
um 10% berschreiten. Dies ist insbesondere gerechtfertigt, da sich bei den hier vorlie-
genden Normalspannungsverteilungen im Rahmen einer elastischen Untersuchung nur
eine geringe Ausnutzung des Querschnittes ergibt. Dies setzt nach [5, Beiblatt A1] aller-
dings voraus, dass keine Nachweise nach DIN 18800 Teil 2 und 3 zu fhren sind.
Die Kranbahntrgerbemessung gegen 1,1 f
y,d
darf nur beim Spannungsnachweis in den
Flanschecken vorgenommen werden, da an allen anderen Stellen die Voraussetzungen
nicht gegeben sind.
Im Programm FLS9 kann eine Erhhung um 10 % der Grenzspannungen optional zuge-
lassen werden. Standardmig wird keine Erhhung der Grenzspannungen angegeben.
Bei Inanspruchnahme dieser Option muss der Anwender jedoch die o. a. Aussagen be-
rcksichtigen.
49
Vgl. von Berg: Abs. 14, S. 125
50
Vgl. DIN 4132: Abs. 4.1.1, S. 5
51
Vgl. DIN 18800-1: El. (), S.
44 / 75
3.3 lokale Lasteinleitung
Die Krafteinleitung aus den Laufrdern der Krane verursacht lokale Spannungen, die mit
den Spannungen am Gesamtsystem berlagert werden. (Siehe vorigen Abschnitt). Die
lokalen Spannungen treten nur in unmittelbarer Umgebung der Radstandsflchen auf.
Danach klingen diese Spannungen wieder ab. Im Programm FLS9 werden folgende
Nachweise gefhrt:
Spannungen infolge Radlasteinleitung am Obergurt
Spannungen infolge Radlasteinleitung am Untergurt
3.3.1 Radlasteinleitung am Obergurt (Brckenkrane)
Kranbahntrgerobergurt mit Flachstahlschiene
Vereinfachend darf die Radaufstandsbreite auf der Schiene mit 5 cm angenommen wer-
den. Bei einer Lastausbreitung unter dem Winkel von 45ergibt sich eine Lastverteilungs-
breite von 5 h 2 c
2
+ ++ + = == =
52
.
Im Rahmen des Tragsicherheitsnachweis Elastisch-Elastisch ist zustzlich zu den vorste-
henden Nachweisen abzusichern, dass unter der Wirkung der
F
- fachen vertikalen und
horizontalen Radlasten sowie des Eigengewichtes an jeder Stelle des Querschnittes die
aus dieser Beanspruchung sich ergebende von Mises Vergleichsspannung nicht ber-
schritten wird. Dieser Nachweis ist an den Stellen 1 und 2 zu fhren.
3.3.1.1 Spannungsnachweis am Stegansatz
Die grte Beanspruchung des Querschnittes an der Stelle 2 wird durch Spannungsaus-
wertung und berlagerung der Biegespannung, der Querkraftschubspannung sowie der
Querdruckspannung bei berfahrt des Kranes nach Theorie I. Ordnung infolge der verti-
kalen Radlasten und des Eigengewichtes ohne Bercksichtigung geometrischer Ersat-
zimperfektionen ermittelt. Die Vergleichsspannung errechnet sich dann nach:
2
2 z,2
x,2
2
z,2
2
x,2 v,2
3 + + =
52
Siehe DIN 4132 Abs. 4.1.2. Vgl. von Berg: Abs. 14.4.2, S. 139.
45 / 75
Hierin bedeuten:
y
2 d , y
2 , x
I
z M
= == = Normalspannung in x-Richtung am Punkt 2
( (( ( ) )) )
s 5 h 2
R
=
2
d
z,2
+ ++ +
Normalspannung in z-Richtung am Punkt 2
y
2 d , z
2
I s
S V
= == = Schubspannung aus Querkraft infolge Biegung
Sowohl beim Tragsicherheitsnachweis des Gesamtsystems als auch beim Betriebsfestig-
keitsnachweis von Kranen bis Beanspruchungsgruppe B3 darf stets eine zentrische Rad-
lasteinleitung angenommen werden.
Abbildung 2:Spannungen aus zentrischer Radlasteinleitung
3.3.1.2 Nachweis der Schweinaht zwischen Schiene und Trger
Fr die durchlaufende Schweinaht an der Stelle 1 sind die Grenzzustnde der Tragsi-
cherheit sowie die Betriebsfestigkeit nachzuweisen. Auch hierfr ist die grte Beanspru-
chung des Querschnittes an der Stelle 1 durch Spannungsauswertung und berlagerung
des Querkraftschubes sowie der Querdruckspannung bei berfahrt des Kranes nach
Theorie I. Ordnung infolge der
F
-fachen vertikalen Rad und Eigenlasten ohne Berck-
sichtigung geometrischer Ersatzimperfektionen der Grenzspannung gegenberzustellen.
Nach [DIN 4132, Abschnitt 4.1.2] darf fr Halskehlnhte eine Kontaktwirkung zwischen
Gurt und Steg nicht bercksichtigt werden. Diese Regelung ist sinngem auch auf die
Kehlnhte zwischen Schiene und Obergurt anzuwenden.
Die Beanspruchung infolge Radlasten an der Stelle 1 ergeben sich zu:
2 a c
R
w
d
1 , Z 1 ,
= == = = == =
Querdruckspannungen infolge vertikaler Radlast
2 a c
H
w h
d
1 , y H , 1 ,
= == = = == =
Querdruckspannungen infolge horizontaler Radlast
y w
1 d , z
1 , xz 1 ||,
I a 2
S V
= == = = == = Querkraftschub infolge Querkraftbiegung
46 / 75
Hierin bedeuten
d
R Bemessungswert der vertikalen Radlast
d
H Bemessungswert der horizontalen Radlast (i. d. R H
S
)
d , z
V Bemessungswert der Querkraft unter Radlast
( (( ( ) )) ) 5 h 2 c
S
+ ++ + = == = Lastverteilungsbreite unter der abgenutzten Schiene
( (( ( ) )) ) 5 k c
h
+ ++ + = == = Lastverteilungsbreite mit k = Schienenkopfbreite
w
a rechnerische Schweinahtdicke
1
S Statisches Moment der Schiene
y
I Flchenmoment des Querschnittes mit Schiene
Die Vergleichsspannung in der Schweinaht errechnet sich dann zu:
2
1 , xz
2
1 , y
2
1 , z 1 , w
+ ++ + + ++ + = == =
Es ist nachzuweisen, dass die Schweinaht die lokalen Spannungen infolge vertikaler
Radlast aufnehmen kann:
1
d , R , w
1 , w
Hierin bedeuten:
d , y w d , R , w
f = zulssige Spannung in der Schweinaht.
w
. zul zulssige Spannung in der Schweinaht
w
Faktor nach DIN 18800-1, Tab. 21, Spalte 4
3.3.2 Radlasteinleitung bei Decken- und Hngekranen
Die Radlasten von Decken- oder Hngekranen fhren zu sekundren Spannungen in Un-
tergurt. Diese Spannungen sind Flanschbiegespannungen, die in Trgerlngsrichtung und
quer zum Trger auftreten.
Diese Spannungen werden nach folgenden Gleichungen ermittelt:
1
2
d
x x , F
t
R
C =
1
2
d
y y , F
t
R
C = Spannung in x,y-Richtung
Die Faktoren werden fr die ausgezeichneten Stellen 0,1 und 2 wie folgt ermittelt:
Parallelflanschprofil, IPE, HEA, HEB, HEM und benutzerdefinierte Profile
Stelle Gleichung
0
+ =
015 , 3
0 , x
e 148 , 0 58 , 0 05 , 0 C
1
+ =
33 , 18
1 , x
e 39 , 1 49 , 1 23 , 2 C
2
+ =
0 , 6
2 , x
e 910 , 2 58 , 1 73 , 0 C
0
+ + =
53 , 6
0 , y
e 0076 , 0 977 , 1 11 , 2 C
1
=
364 , 1
1 , y
e 108 , 10 408 , 7 108 , 10 C
2 0 C
2 , y
=
47 / 75
I-Profile
Stelle Gleichung
0
+ =
322 , 1
0 , x
e 120 , 1 479 , 1 981 , 0 C
1
+ =
700 , 7
1 , x
e 060 , 1 150 , 1 810 , 1 C
2
+ =
690 , 4
2 , x
e 840 , 0 810 , 2 990 , 1 C
0
+ + =
0 , 6
0 , y
e 192 , 0 095 , 1 096 , 1 C
1
=
675 , 2
1 , y
e 965 , 3 835 , 4 965 , 3 C
2 0 C
2 , y
=
Der -Wert berechnet zu:
s b
e 2
2
s
2
b
e
= == =
= == =
Die Vorzeichen fr C
x
und C
y
sind dann positiv, wenn an der Unterseite des Flansches
Zugspannungen entstehen. Die Flanschbiegespannungen drfen auf 75 % ihrer Werte
abgemindert werden
Die Flanschbiegespannungen sind mit den Spannungen aus globaler Tragwirkung infolge
vertikaler und horizontaler Beanspruchung zu berlagern. Die sekundren Flanschbiege-
spannungen drfen auf 75 % ihrer Werte abgemindert werden
53
.
Die Spannungen ergeben sich dann zu
x , F B , x x
75 , 0 + ++ + = == =
y , F y
75 , 0 = == =
Die Vergleichsspannung ergibt sich dann fr die Bauteile zu:
2
y , x y x
2
y
2
x v
3 + ++ + + ++ + = == =
und fr Schweinhte
2
y , x
2
y
2
x v
+ ++ + + ++ + = == =
Der Nachweis erfolgt dann ber den allgemeinen Spannungsnachweis:
An den Stelle 0,1 und 2 sind allgemeine Spannungsnachweise nach dem bekannten For-
mat zu fhren:
1
f
d , y
v
53
vgl. von Berg: Abs. 14.4.3.4, S. 152 ff.
48 / 75
Hierin bedeuten:
v
Vergleichsspannung fr das Bauteil
d , y
f Bemessungswert der Streckgrenze des Trgermaterials
Darber hinaus sind ggf. Schweinhte nachzuweisen:
1
. zul
w
v
Hierin bedeuten:
v
Vergleichsspannung in der Schweinaht
w
. zul zulssige Spannung in der Schweinaht
3.4 Nachweis Stegbeulen
3.4.1 Vorbemerkungen
Bei Kranbahntrger sind stets Beulnachweise zu fhren. Die Sicherheit gegen Beulversa-
gen ist fr Stege und Druckgurte nachzuweisen. Der Beulnachweis von Druckgurten er-
folgt berlicherweise ber einen Nachweis von grenz b/t nach DIN 18800-1, Tab. 13. Bei
Walzprofilen kann dieser Nachweis i. d. R. als erfllt betrachtet werden. Da Stegbeulen
eines Kranbahntrgers bei gleichzeitiger Wirkung von Randspannungen x, y und zu
untersuchen ist, kommt ein vereinfachter Beulsicherheitsnachweis nach DIN 18800-1
durch Einhaltung grenz b/t- Verhltnissen nicht in Betracht.
Das Programm FLS9 beschrnkt sich auf das Stegbeulen unter Radlast im Feld des Tr-
gers. Sind weitere Nachweise zu fhren, steht dem Anwender das Programm FLPLii zur
Verfgung.
Beachte:
Der Nachweis von grenz b/t wird im Programm FLS9 nicht gefhrt!
3.4.2 Stegbeulen im Feldbereich
Magebend fr den Stegbeulnachweis im Feld ist i. d. R. die Grundkombination aus stn-
digen Einwirkungen und den vertikalen Radlasten als grte einzelne vernderliche Ein-
wirkung. Dabei ist die Radposition magebend, die zum maximalen Feldmoment fhrt.
Eines der Rder erzeugt dabei Querdruck an der Stelle der grten Biegenormalspan-
nung.
3.4.3 Stegbeulen im Auflagerbereich
Kranbahntrger sind im Auflagerbereich durch Quersteifen zu verstrken. Wird auf Quer-
steifen verzichtet, ist die Beulsteifigkeit des Stegbleches im Auflagerbereich nachzuwei-
sen.
Auch wenn Quersteifen an Innenauflagern aus Grnden der Beulsicherheit nicht notwen-
dig sind, ist konstruktiv auf die Erhaltung der Querschnittsform und die Realisierung von
Gabellagerungen zu achten. Fr Endauflager von Kranbahntrgern sind Quersteifen in
jedem Fall fr die Erhaltung der Querschnittsform erforderlich
54
.
54
Vgl. Seeelberg, Abs. 7.4.
49 / 75
Beachte:
Ein Nachweis auf Stegbeulen im Auflagerbereich wird vom Programm FLS9 nicht gefhrt.
Hierfr steht das Programm FLPLii zur Verfgung.
3.4.4 Geometrie des Beulfeldes
Abbildung 3: Geometrie und Beanspruchung des Beulfeldes
Die Geometrie des Beulfeldes ergibt sich aus der Hhe des Steges und den Abstnden
der Quersteifen. Sind Quersteifen nicht vorhanden, ergibt sich die Beulfeldlnge aus den
Abstnden der vertikalen Auflager.
3.4.5 Beanspruchung des Beulfeldes
Fr die Berechnung wird die Grundkombination nach DIN 18800-1, El. (710), Gl. (14) he-
rangezogen. (Im Programm FLS9: Art = 2). Diese Kombination beinhaltet die stndigen
Lasten und die vertikalen Radlasten aus Kranlaufrdern. Auf Grund der fehlenden Hori-
zontallasten ist sichergestellt, dass auch fr das Auswertungskriterium der maximalen
Balkennormalspannung die Kranlaststellung ermittelt wird, die zum hchsten Biegemo-
ment M
y
fhrt. Damit ist diese Lastfallkombination fr den Stegbeulnachweis zugrunde zu
legen.
Randspannungen:
o , x
Normalspannung am Steg: Anschnitt oben Mitte (Querschnittspunkt 22
55
).
u , x
Normalspannung am Steg: Anschnitt unten Mitte (Querschnittspunkt 28
56
).
t c
R
d
y
= == = Normalspannung aus Radlasteinleitung
t b
V
d , z
= == = Schubspannung infolge Querkraft, t = Beulfelddicke
55
Siehe Hilfe zum Programm.
56
Siehe Hilfe zum Programm.
50 / 75
Radlast
R max 5 . 1 R
d
= == = Bemessungswert der Radlast
( (( ( ) )) ) 5 h 2 c + ++ + = == = Verteilungslnge der Radlast
a = 1: ohne elastische Unterlage
a = 1.3: mit elastische Unterlage, d > 6mm
Bemerkung zur Lasteinleitungsbreite c:
Bei Verwendung einer elastischen Unterlage (nur mglich bei A-Schienen) mit einer Min-
desthhe von 6 mm drfen die Querdruckspannungen um 25 % reduziert werden. Trotz
dieser Reduzierung muss die Radlast vollstndig eingeleitet werden. Die Lasteinleitungs-
lnge wird daher mit dem Faktor =1.3 multipliziert. Weiterhin ist zu beachten, dass die
Schienenkopfhhe nur mit 75 % in Rechnung gestellt wird.
3.4.6 Nachweis Beulsicherheit nach DIN 18800-3
3.4.6.1 Nachweis bei alleiniger Wirkung der Randspannungen
Nach DIN 4231, Abs. 41.2. darf die Querdruckspannung ber die Lastverteilungslnge c
wirkend angenommen werden. Auf eine korrekte Erfassung des Spannungszustandes am
Lastangriffspunkt darf verzichtet werden.
Die idealen Beulspannungen berechnen sich dann zu:
e x Pi , x
k =
\
|
= Bezugsspannung
Die zu den idealen Beulspannungen gehrenden Beulwerte werden vom Programm FLS9
ber eine Eigenwertuntersuchung am Gesamtbeulfeld ermittelt.
Aus den idealen Beulspannungen ergeben sich die Plattenschlankheitsgrade:
Pi , x
d
P , x
E