Der Fall Schlachter
Der Fall Schlachter
Der Fall Schlachter
Langenscheidt
Berln-Mnchen-Wen-Znch-New York
Leichte Lektren
Deutsch ais Fremdsprache in drei Stufen
Der Fall Schlachter Stufe 3
Helmut Mller, Privatdetektiv, wird von einem Bekannten angerufen, der in eine sehr unangenehme Situation
geraten ist.
Joachim Breitner, arbeitet in einer Werbeagentur und
steht unter Verdacht, seinen Chef umgebracht zu haben.
Peter Schlachter, Chef der Werbeagentur ,,happy power"
wurde tot in seinem Bur gemden. Eine Pistle lag auf
seinem Schreibtisch.
Ingeborg Schlachter, die Frau von Peter Schlachter, ist
Tnzerin und kommt gerade von einer Tournee aus New
York zurck.
Birgit Glanz, Sekretarin Schlachters, war die Letzte, die
Schlachter lebend gesehen hat.
Bea Braun, Sekretarin im Detektivbro Mller, kann ein
wesentliches Beweismittel herausfinden.
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Alies begann an einem Montag. Ais das Telefon klingelte, nahm Bea Braun den Horer ab und sagte wie
immer:
,,Detektei Mller, was kann ich fr Sie tun?"
,,Kann ich mit Herrn Mller sprechen? Es ist wichtig."
Es war eine tiefe Mnnerstimme mit einem nervosen
Klang.
,,Chef, Telefon fr Sie!"
Helmut Mller war gerade dabei, den Sportteil der
,,Berliner Zeitung" zu lesen. Nur sehr ungern lieB er
sich dabei storen.
,,Muss das sein? Wer ist es denn?"
,,WeiB ich nicht, ein Mann, er sagt, es ist wichtig!"
Mller klemmte sich den Horer zwischen Kopf und
Schulter, damit er die Zeitungsseite umblttern konnte.
Das Taxi hielt vor dem Haus und Mller stieg aus.
Auf dem Brgersteig tummelte sich eine Menge
Neugieriger; jeder wollte wissen, warum ein Polizeiwagen vor dem Eingang stand. Mller bahnte sich
seinen Weg zum Eingang. Ein Polizist versperrte ihm
den Weg.
,,Tut mir Leid, mein Herr, Eintritt fr Unbefugte verboten."
,,Die Polizei glaubt nicht darn. Sie denken, ich konnte es gewesen sein."
,,Warum denn das?"
,,Sie fanden irn Schreibtisch ein an mich gerichtetes
Entlassungsschreiben. Verstehst du jetzt, warum ich
so ervos bin? Die denken ernsthaft, ich hatte
meinen Chef umgebracht."
,,Nur die Ruhe! Ganz ruhig! Hattest du denn irgendwelchen rger mit ihm?"
,,berhaupt nicht. Nun, er war kein einfacher Chef,
eine ziemlich unangenehme Persnlichkeit, aber
trotzdem, es gab eigentlich keine grBeren Probleme
mit ihm. Jedenfalls hatte er nicht den geringsten
Grund, mich zu entlassen."
,,Bist du sicher?"
,,Absolut, wirklich."
,,Gibt es sonst irgendwas Besonderes? Innerhalb der
Firma?"
,,Was Besonderes? Nein, eigentlich nicht. Wir hatten
ziemlich viel zu tun, vor allem seit wir den Auftrag
fr die Wahlen zum Abgeordnetenhaus bekommen
haben. Wir werben fr die ,Neuen Konservativen',
deshalb gab es auch mal rger zwischen Schlachter
und mir. Mir ist diese Partei zu rechts, ich weiB nicht,
ob es nicht dem Ansehen unserer Agentur schadet, fr
so eine Partei zu arbeiten."
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Nachdem Mller wieder in seinem Bur war, besprach er den Fall mit seiner Sekretrin. Bea Braun
hat schon bei vicien hoffnungslosen Fallen gute Ideen
gehabt. Mller erzahlte ihr alies: wer der Tote war,
wer Joachim war, ber die Tnzerin, den Drohbrief,
die Kndigung. Ais er fertig war, versuchten sie, die
Dinge zu ordnen.
,,Also, Chef, schauen wir uns die Leute mal einzeln
an. Zunchst der Werbechef, der Tote. Wie heiBt der
noch mal?"
,,Schlachter."
,,Genau. Also dieser Schlachter war verheiratet, nicht
wahr?"
Ohne eine Antwort abzuwarten, sprach Bea Braun
weiter. ,,Nmlich mit einer Tnzerin. Was wissen wir
ber diese Tnzerin? Nur, dass sie noch berufstatig ist
und morgen frh aus New York zurckkommt. AuBerdem hat sie ais Letzte mit ihrem Mann gesprochen.
Damit hat sie ein hundertprozentiges Alibi."
,,Richtig", sagte Mller, ,,trotzdem wrde ich gern ein
bisschen mehr ber diese Dame wissen. Joachim sagte,
dass sie manchmal auch im Fernsehen auftritt. Wer im
Fernsehen auftritt, den kann man auch irgendwann
einmal in der Klatschpresse wieder finden. Einer von
uns beiden muss mal ein paar Redaktionen anrufen.
Vielleicht ist unsere Tnzerin in irgendeinem Archiv."
,,Genau. Am besten machen Sie das, Chef, ich habe
nmlich eine andere Idee. Ein alter Freund von mir
wohnt seit einiger Zeit in New York. Ich knnte ihn
anrufen, sobald ich weiB, wo sie dort aufgetreten ist.
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Beide hangten sich ans Telefon, um an weitere Informationen zu kommen. Mller rief einige in Berlin
ansassige Redaktionen von Illustrierten an. Zuerst
versuchte er es bei der ,,Bunten Illustrierten", dann
bei der ,,Quick", schlieBlich landete er, nach einigen
weiteren erfolglosen Versuchen, bei einer bekannten
Boulevardzeitung. Er verabredete sich fr den kommenden Morgen mit einem Redakteur, der meinte,
bis dahin etwas zu finden.
Erschopft von dem bisherigen hektischen Tagesverlauf wandte er sich wieder dem Sportteil der ,,Berliner Zeitung" zu. Bayern Mnchen hatte am Wochenende seinen Punktevorsprung gegenber Koln und
Bremen weiter ausgebaut, das deutsche olympische
Komitee sah gute Chancen fr die nchste Olympiade
und schlieBlich stellte Mller betrbt fest, dass sein
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Das Ergebnis seines Besuchs bei den ,,Neuen Konservativen" war wie erwartet. Die Herrn baten darum,
dass auf keinen Fall etwas an die Presse kommt, das
sei im jetzigen Stadium des Wahlkampfes hchst
schdlich, sie knnten sich auch berhaupt nicht erklaren, wie so ein anonymes Schreiben mit ihrer Partei
zusammenhngen konnte und so weiter. Absolute
Fehlanzeige. Eine dieser vielen Spuren, die man ais
Privatdetektiv verfolgen muss, obwohl man weiB, dass
es meistens nichts bringt - verlorene Zeit.
Mller beschloss, noch einmal die Firma des Toten,
,,happy power", zu besuchen. Er hoffte, einige Worte
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,,Vor allem etwas, was mit der Ehe von dieser Frau
Schlachter zusammenhangt. Waren sie glcklich verheiratet, die beiden, gibt es Gerchte ber Seitensprnge? Hatte ihr Ehemann vielleicht andere Interessen?"
Sie lasen den ganzen Computerausdruck ber die
Tnzerin und fanden tatsachlich einige interessante
Punkte.
Johanna Schlachter fhrte vor ihrer Ehe ein ziemlich
wildes Leben. Fast jeden Monat stand etwas in den
Klatschblattern. Ais sie dann Peter Schlachter kennen
lernte, wurde ihr Leben ruhiger. Sie bekam bessere
Engagements an bekannten Bhnen und die Presse
schrieb weniger ber ihr Privatleben. In den letzten
Monaten allerdings gab es Gerchte, dass Peter
Schlachter andere Interessen habe. Angeblich sei er
neuerdings haufiger mit einer jungen Rocksangerin
gesehen worden.
ber die jetzige Tournee von Johanna Schlachter
fanden sie keine Informationen.
Mller bedankte sich bei dem Journalisten und versuchte anschlieBend, Johanna Schlachter zu erreichen.
Er hatte von Joachim Breitner die Privatnummer
seines frheren Chefs erhalten. Ais Mller anrief, war
jedoch niemand zu Hause. ,Wahrscheinlich macht sie
gerade bei der Polizei ihre Aussage', dachte Mller.
Er rief bei ,,happy power" an, um mit Joachim Breitner zu sprechen. Er wollte mit ihm noch einmal den
bisherigen Verlauf des Falles besprechen. Sie verabredeten sich zum Abendessen in Mllers Lieblingskneipe, dem ,,Jahrmarkt" am Savignyplatz.
Er beschloss, vorher noch mal in seinem Bur vorbei22
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auf der Scheibe spiegelte. Mller ging in die entgegengesetzte Richtung, bog um eine Hausecke und
drehte sich vorsichtig um. Er sah, wie die Frau aus
dem Wagen stieg und mit schnellen Schritten auf das
Haus der Schlachters zuging.
Er notierte sich die Nummer des Wagens und fuhr
mit dem Taxi zurck ins Bur.
..Na, das ist ja ein Ding! Das heifit erstens, dass unsere
ichne Tnzerin lgt. Aber warum? Zweitens heifit
das, dass Peter Schlachter mglicherweise schon vor
halb neun umgebracht wurde. Bea Braun, Sie sind
\\underbar! Was wre ich ohne Sie? Jetzt freue ich
mich auf mein Gesprch mit der Sekretarin von
Schlachter. Inzwischen mssten Sie versuchen herauszubekommen, wer sich hinter der Telefonnummer
verbirgt. Ach, und noch was. Ich habe hier eine Autonummer. B - KL 2425. Rufen Sie doch Ihren Freund
Kommissar Schweitzer an und fragen ihn, ob er Ihnen
helfen und den amen des Besitzers ermitteln kann.
Ich fahre jetzt zu ,happy power'."
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Mller zog einen kleinen Plastikbeutel aus der Jackentasche und bergab ihn dem Kommissar.
..Was ist das?"
..Ein winziger Diamant, ich nehme an, er passt zu
einem Ring, einer Kette oder einem anderen
Schmuckstck. Ich habe ihn neben dem Schreibtisch
gefunden. Da die Putzfrau mir versichert hat, sie
habe um sieben Uhr des Tatabends Staub gesaugt,
kann dieser Diamant nur spater verloren worden
sein. Da ich weiterhin nicht annehme, dass Ihre
Beamten Diamantringe oder hnliches bei der Arbeit tragen, schlage ich vor, dass Sie bei Birgit Glanz
das zum Diamanten gehrende Schmuckstck
suenen."
..Kompliment, Mller, Kompliment. Bitte grfien
Sie Ihre Sekretrin von mir." Der Kommissar stand
auf und ging mit einem weiteren Beamten aus dem
Zimmer. In der Tur drehte er sich noch mal um. ,,Und
warum das alies? Haben Sie da auch eine Antwort?"
.,Eifersucht, diese dumme Eifersucht. Birgit Glanz
war die frhere Geliebte von Schlachter. Ais er die
Tanzerin kennen lernte, lieB er die Sekretarin fallen.
In den letzten Monaten hat er das Gleiche mit seiner
Frau gemacht und sich mit einer jungen Rocksngerin zusammengetan. Die beiden verlassenen
Frauen haben sich verbndet und sich gercht. Mord
aus verschmahter Liebe! Ein klassisches Motiv, finden Sie nicht, Herr Kommissar?"
Der Kommissar ging mit seinem Kollegen ins Zimmer der ehemaligen Chefsekretrin und liefi Mller
mit Joachim Breitner allein.
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2. Fragen beantworten
Wann hat Mller Joachim Breitner zum letzten Mal
gesehen?
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Frau Schlachter
Beruf
Beruf
Alter
Alter
Ehe
arbeitete in
letztes Gesprach
mit seiner Frau
um
Uhr
letztes Gesprach
mit ihrem Mann
um
Uhr
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11. Fassen Sie die Informationen von Bea Baun zusammen. Bentzen Sie die folgenden Stichpunkte.
(fa/rudk*
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Mller
&
Braun
Birgit Glanz
Joachim Breitner
Bea Braun
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Detektei
Detektivbro
bea braun
helmut mller.
.detektivbro
H. & B. Mller, Privatdetektive
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