Albanisch Lehrbuch Pandeli Pani
Albanisch Lehrbuch Pandeli Pani
Albanisch Lehrbuch Pandeli Pani
ALBANISCH INTENSIV
Lehr- und Grammatikbuch
mit einer CD der Texte und Dialoge im MP 3-Format
2., durchgesehene Auage
2009
ISBN 978-3-447-05942-8
Vorwort
Das vorliegende Lehrbuch wendet sich an verschiedene Benutzergruppen an Hochschulen sowie Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Es ist sowohl fr Anfnger als
auch fr Lernende mit Vorkenntnissen, die ihr Wissen systematisieren und vertiefen
wollen, geeignet. Durch die Begleit-CD und den Schlssel zu den bungen ist dieses
Buch auch fr den Selbstunterricht geeignet.
Die Lektionen sind nach grammatischen Themen organisiert und es wurde darauf geachtet, dass in den Texten, Dialogen und bungen keine bis dahin unerklrten Formen
vorkommen. Die Dialoge behandeln konkrete und landestypische Alltagsituationen.
Angesichts des komplizierten morphologischen Systems des Albanischen habe ich
diesen Aufbau einem rein kommunikationsorientierten vorgezogen.
Whrend die Dialoge eigens fr dieses Buch verfasst wurden, sind viele Texte zum
Teil leicht adaptierte Originaltexte aus der albanischen Literatur. Daher umfasst das
Wrterverzeichnis nicht nur das Grund- und Alltagsvokabular, sondern einen relativ
umfangreichen Wortschatz von ber 4000 Wrtern, der zur Lektre der meisten modernen albanischen Texte ausreichend sein drfte.
Fr eine grndliche Durcharbeitung dieses Lehrbuches werden etwa 250 Unterrichtsstunden bentigt.
Dieses Buch ist das Ergebnis einer langjhrigen Unterrichtsttigkeit im Albanischen
als Fremdsprache an den Universitten Tirana und Bonn und am Bundessprachenamt
in Hrth.
Fr das Korrekturlesen bin ich Violeta Librazhdi, Dr. ubor Kralik, Uwe Seefloth und
Peter Langer zu Dank verpflichtet. Bedanken mchte ich mich auch bei meinen
Kursteilnehmern fr zahlreiche Fragen und Anregungen.
Nicht zuletzt gilt mein Dank Mimoza Cika-Klemendi, Angjelina Verbica, Vilma FilajBallvora, Eliana Xhani, Lindita Arapi, Qeriman Bekteshi, Liri Pani, Adelheid FeilckeTiemann, Bahri Cani, Elert Ajazaj und Fabian Schmidt, die ihre Stimmen fr die CD
zur Verfgung gestellt haben.
Inhalt
Einleitung Vorbemerkungen zur Geschichte der albanischen Sprache
Das Alphabet Aussprache der Laute und Betonung
Gro- und Kleinschreibung
1
2
4
1. LEKTION
Grammatik
1.1
Das Substantiv (Allgemeines zu den Kategorien des Substantivs)
1.2
Personalpronomen (Nominativ)
1.3
Nennform der Verben
1.4
Hflichkeitsform
Lesestck und Dialoge Kontaktet e para; Prshndetje
bungen
5
8
9
9
10
12
2. LEKTION
Grammatik
2.1
Deklination des Substantivs (II) Nominativ Singular
2.2.
Pluralbildung der Substantive
2.3
Demonstrativpronomen
2.4
Interrogativpronomen kush; , far und sa
2.5
Fragestze
2.6
Motionssuffix -e zur Bildung von femininen Substantiven
2.7
Adverbien zur Bezeichnung einer Sprache
2.8
Die Kardinalzahlen (1-10)
2.9
Indikativ Prsens des Verbs flas sprechen
Lesestck und Dialoge Kush sht ai? far sht kjo?
bungen
15
15
18
18
19
20
20
21
21
22
23
3. LEKTION
Grammatik
3.1
Das Verbalsystem
3.2
Verneinung beim Indikativ - Negationspartikel nuk und s
3.3
Die Negationspartikel jo
3.4
Die Partikel po
25
26
26
27
VIII
Inhalt
3.5
Prpositionen
3.6
Die Fragewrter ku? nga? si?
3.7
Deklination des Substantivs (III)
Lesestck und Dialoge Nga je ti ? Ku po shkon? far po bn?
bungen
27
28
28
30
31
4. LEKTION
Grammatik
4.1
Das Verb kam haben Formen und Funktion
4.2
Deklination der Substantive im Akkusativ
4.3
Einige Prpositionen mit dem Akkusativ
4.4
Deklination der Frage- und Demonstrativpronomen im Akkusativ
4.5
Fragepronomen + Substantiv im Akkusativ
4.6
Bezeichnung der Wochentage
4.7
Indikativ Prsens der Verben auf Konsonant ohne Stammnderungen
Lesestck und Dialoge N klas; Ku banon ti? Kristiani mson shqip
bungen
34
34
36
37
37
37
38
38
39
5. LEKTION
Grammatik
5.1
Der Genitiv und der Gelenkartikel
5.2
Genitiv der Interrogativpronomen
5.3
Genitiv der Demonstrativpronomen
5.4
Genitiv nach Prpositionen
5.5
Die Kardinalzahlen 111.000.000
5.6
Indikativ Prsens der Verben marr, jap, dal und rrah
5.7
Indikativ Prsens der Verben dua, them, bie und vete
5.8
Indikativ Prsens der Verben shoh und njoh
Lesestck und Dialoge Shtpia e Blerins; Sa sht ora?; Pak matematik
bungen
42
45
45
46
46
47
47
48
48
50
6. LEKTION
Grammatik
6.1
Der Ablativ Formen und Funktion
6.2
Das Ablativattribut
52
52
Inhalt
6.3
6.4
6.5
6.6
6.7
6.8
IX
53
54
54
54
55
57
58
bungen
59
7. LEKTION
Grammatik
7.1
Adjektive ohne Gelenkartikel
7.2
Deklination der Adjektive ohne Gelenkartikel
7.3
Indikativ Prsens der Verben auf Konsonant mit der Stammalternation:
e ~ i; je ~ i; ie ~ i
7.4
Indikativ Prsens der Verben eci und hipi
7.5
Unpersnliche Verben zum Ausdruck von Witterungsverhltnissen
7.6
Die Verwendung von gjithashtu und edhe
62
62
62
64
64
64
65
65
bungen
66
8. LEKTION
Grammatik
8.1
Deklination der Substantive im Dativ
8.2
Deklination der Personalpronomen (Zusammenfassung)
8.3
Das indirekte Objekt und die pronominale Verdoppelung
8.4
Demonstrativpronomen und das Fragepronomen kush im Dativ
8.5
Weitere Funktionen des Dativs
8.6
Verben mit -s/-t Alternation ohne Stammvokalwechsel
8.7
Verben mit -s/-t Alternation und Stammvokalwechsel -e- : -i8.8
Konjugation der Verben auf -as
Lesestck und Dialoge Te mjeku; N rrug; N ushqimore; Bised n telefon
70
70
71
72
72
73
74
74
74
bungen
76
Inhalt
9. LEKTION
Grammatik
9.1
Konjugation der Verben ha, pi, rri, di
9.2
Konjugation der Verben fle, ngre, l
9.3
Relativpronomen q und i cili / e cila
9.4
Die Fragepronomen cili / cila
9.5
Pluralbildung der Substantive (II)
9.6
Genuswechsel bei Pluralformen der Substantive
Lesestck und Dialoge Nga flora, fauna dhe klima e Shqipris; N treg
bungen
78
78
78
79
80
82
83
84
10. LEKTION
Grammatik
10.1
Konjugation der nicht-aktiven Verben (Indikativ Prsens)
10.2
Substantivierung der Adjektive
10.3
Komparation der Adjektive
10.4
Komparation der Adverbien
Lesestck und Dialoge Nj dit nga jeta e Agronit; N kinema
bungen
87
89
90
91
91
93
11. LEKTION
Grammatik
11.1
Zum Ausdruck der Verbalkategorien des Albanischen
11.2
Darstellung des Prsenssystems
11.3
Die Prsensklassen
11.4
Unregelmige Verben
Lesestck und Dialoge Kasollja e bardh; N Galerine e Arteve; ndodh?
bungen
95
96
97
102
103
104
12. LEKTION
Grammatik
12.1
Der Konjunktiv
12.2
Die pronominale Verdoppelung bei Akkusativobjekten
12.3
Kombination aus Kurzform der Pronomens und der Partikel t
Lesestck und Dialoge Jo kshilla, por shembull; Tek dentisti
bungen
107
111
112
113
114
Inhalt
XI
13. LEKTION
Grammatik
13.1
Das Futur
13.2
Kombination aus Kurzform des Pronomens und Formen des Futurs
13.3
Demonstrativpronomen ky / kjo und ai / ajo
13.4
Demonstrativpronomen i/e till, i/e ktill, i/e atill
Lesestck und Dialoge Nj vizit n Kruj; N rrug; Tek mjeku
bungen
117
118
118
119
120
121
14. LEKTION
Grammatik
14.1
Die Possessivpronomen
14.2
Das reflexive Possessivpronomen i vet
14.3
Deklination des Identitts- und Reflexivpronomens vete ~ vetja
Lesestck und Dialoge Familja ime; Rrugs pr n pazar; Banesa e re
bungen
125
127
128
128
130
15. LEKTION
Grammatik
15.1
Der Aorist
15.2
Aoriste mit v-Formativ
15.3
Die Aoristformen der Verben kam, jam, rri und vij
Lesestck und Dialoge Nj fundjav n Durrs; Ditlindja e Zans
bungen
133
133
137
137
139
16. LEKTION
Grammatik
16.1
Possessivpronomen, Besitzer im Plural Attributive Verwendung
16.2
Substantivierung von Possessivpronomen
16.3
Aoriste mit Nullformativ
Lesestck und Dialoge Nj vizit n fshat; Tek xhaxhai n fshat; N pastieri
bungen
142
142
145
147
149
17. LEKTION
Grammatik
17.1
Aoriste mit -t Formativ und -jt Formativ
152
XII
Inhalt
17.2
Aoriste mit -r Formativ
17.3
Unregelmige Aoristformen
17.4
Indefinitpronomen
Lesestck und Dialoge Djali i drejtorit; N agjencin e udhtimeve
bungen
154
154
155
157
159
18. LEKTION
Grammatik
18.1
Aorist Nicht-Aktiv
18.2
Kombinationen aus Kurzform des Dativs und der Partikel u
18.3
Verwendung des Aoristes in Konditionalstzen
18.4
Modal- und Komparativstze
18.5
Indefinitpronomen, die sich auf Nicht-Personen beziehen
18.6
Indefinitpronomen, die sich auf Personen od. Nicht-Personen beziehen
18.7
Adjektiv in prdikativer Funktion
Lesestck und Dialoge Liqenet e Lurs; N stacionin e trenit
bungen
162
163
163
163
164
165
166
167
168
19. LEKTION
Grammatik
19.1
Der Imperfekt
19.2
Relativstze
19.2.1
Satzstellung im Relativsatz
19.3
Attributketten
Lesestck und Dialoge Portreti i nj vajze; bre dje?; N hotel
bungen
171
175
176
177
179
181
20. LEKTION
Grammatik
20.1
Das Partizip Perfekt
20.2
Das Perfekt
20.3
Indefinitpronomen gjith und tr
20.4
Kombination aus Kurzformen des Dativs und des Akkusativs
Lesestck und Dialoge A mund t qndroj Shqipria si sht?; Intervist
bungen
184
187
188
190
191
193
Inhalt
XIII
21. LEKTION
Grammatik
21.1
Das Plusquamperfekt
21.2
Aorist II
21.3
Infinite Verbalformen
21.4
Die Reziprokpronomen
Lesestck und Dialoge Marash Uci dhe Pash Gucia; Pas msimit
bungen
197
198
199
202
203
204
22. LEKTION
Grammatik
22.1
Konjunktiv Perfekt und Plusquamperfekt
22.2
Die infinite Verbalform des Typs pr t punuar
22.3
Der Finalsatz
22.4
Das Neutrum
22.5
Substantivierung der Partizipien
22.6
Die infiniten Konstruktionen me t + Partizip und nj t + Partizip
Lesestck und Dialoge N mbrmjen e vallzimit; Njoftim pr shitje shtpie
bungen
208
209
211
212
212
213
213
214
23. LEKTION
Grammatik
23.1
Futur Imperfekt, Futur Perfekt, Futur Plusquamperfekt
23.2
Der Konditional
23.3
Konstruktionen mit den Modalverben do und duhet + Partizip
23.4
Partikeln
23.5
Der Konsekutivsatz
Lesestck und Dialoge upa m e vogl; Prpara kinemas
bungen
218
219
219
220
222
223
224
24. LEKTION
Grammatik
24.1
Der Imperativ
24.2
Pseudo-Imperative
24.3
Befehl- und Wunschstze mit dem Konjunktiv
24.4
Verbalsubstantive auf -im und -je (Nomen Actionis)
228
233
233
234
XIV
Inhalt
24.5
Modalpartikeln
Lesestck und Dialoge Gjahu i malsorve; N floktore; Te berberi
bungen
235
236
238
25. LEKTION
Grammatik
25.1
Der Optativ
25.2
Die Partikel mos
25.3
Der Konzessivsatz
25.4
Wortbildung beim Verb
Lesestck und Dialoge Dasma; Fejesa e Rudins
bungen
242
245
246
247
248
250
26. LEKTION
Grammatik
26.1
Der Admirativ
26.2
Der Konditionalsatz
26.3
Der Kausalsatz
Lesestck und Dialoge Shega; Dit dimri; N rrug; Pas ndeshjes
bungen
254
257
261
265
267
27. LEKTION
Grammatik
27.1
Das Passiv
27.2
Substantivierung der Ordinalzahlen
27.3
Die Bruchzahlen
27.4
Die indirekte Rede
27.5
Antonyme und Verneinung in der Wortbildung
Lesestck und Dialoge Poezia e arbreshve t Italis; N kundrvajtje
272
274
274
275
277
278
bungen
280
28. LEKTION
Grammatik
28.1
Koordinierende Konjunktionen
28.2
Restriktivstze
284
287
Inhalt
XV
288
290
29. LEKTION
Grammatik
29.1
Die Dialekte des Albanischen
29.2
Phonologische Unterschiede
29.3
Morphologische Besonderheiten
Dialekttexte
bungen
294
294
296
301
303
30. LEKTION
Grammatik
30.1
Dialektale Unterschiede im Verbalsystem
Dialekttexte
bungen
304
308
311
Wrterverzeichnis
Schlssel zu den bungen
Literatur
Abkrzungen
Zeichenerklrungen
313
335
339
339
339
Einleitung
Das Albanische bildet einen selbstndigen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie. Allerdings ist es wie das Griechische oder das Armenische mit keiner der anderen
lebenden indogermanischen Sprachen enger verwandt. Auf Grund seiner spten
schriftlichen berlieferung erweist sich die Rekonstruktion der lteren Stufen des Albanischen und somit auch seine Zuordnung zu den Idiomen bestimmter antiker Vlker
als besonders schwierig.
Das Albanische wird heute von ber fnf Millionen Menschen in einem zusammenhngenden Sprachgebiet in Albanien, im Kosovo, in Montenegro, Makedonien und
Serbien gesprochen, auerdem von mehr als einer Million Auswanderern in den USA,
in Australien, in Italien, in der Trkei und weiteren Lndern. Ferner gibt es ltere albanische Siedlungen in Griechenland (die sog. Arvaniten), in Sditalien und auf Sizilien (die sog. Arbereschen, alb. arbresh) sowie in Bulgarien und in der Ukraine, wo
noch altertmliche albanische Mundarten anzutreffen sind.
Das albanische Sprachgebiet ist auerordentlich stark nach Mundarten gegliedert.
Zwei Hauptdialekte, deren Grenze etwa entlang des Flusses Shkumbin verluft, werden
unterschieden. Das Gegische wird nrdlich des Shkumbin und das Toskische sdlich
davon gesprochen. Beide Dialekte zerfallen in Subdialekte.
Das erste Buch auf Albanisch (Nordgegisch), Meshari das Messbuch von Gjon Buzuku, stammt aus dem Jahre 1555. Die ersten Textzeugnisse knnen in das Jahr 1462
(Gegisch) und in die Zeit um 1500 (Toskisch) datiert werden. Im 18. Jahrhundert entwickelten sich neben der nordgegischen geistlichen Literatur auch im sdgegischen
und toskischen Raum Zentren einer orthodoxen religisen Literatur sowie einer islamisch-poetischen Kultur. Diese Literatur wurde in einer Vielzahl verschiedener
Mundarten und in unterschiedlichen graphischen Systemen verfasst. Die der westlichen Kultur nahe stehenden Autoren benutzten die lateinische Schrift, die Orthodoxen
in Sdalbanien die griechische, islamisierte Albaner die arabische. Vom 18. Jahrhundert an bis 1908, als auf dem Kongress von Monastir (heute Bitola in Mazedonien) das
heute noch gltige, auf lateinischer Grundlage basierende Alphabet beschlossen wurde, wurde das Albanische auch in mehreren Originalalphabeten geschrieben. Um den
albanischen Lautbestand den lateinischen Schriftzeichen anzupassen, verwendet man
zwei Diakritika: und und mehrere Ligaturen: dh, gj, ll, nj, rr, sh, th, xh und zh zur
Bezeichnung eines Lautes.
Einleitung
In der Zeit von der Unabhngigkeitserklrung 1912 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde das Albanische in drei verschiedenen Varianten geschrieben. Nach
1955 wurde eine konsequente Sprachpolitik betrieben. Am Ende dieses Prozesses der
bewussten Sprachpflege, der Sprachplanung und der Kulturpolitik wurde aus den beiden Hauptdialekten mit eigener Schrifttradition eine einheitliche Standardsprache geschaffen. 1972 wurde eine einheitliche Norm fixiert. Die Standardisierung erfolgte
nicht nur im Bereich der Rechtsschreibung, sondern erstreckte sich auf das gesamte
variantenreiche und komplizierte morphologische System des Albanischen, in Phonetik und Grammatik berwiegend auf der Grundlage des nordtoskischen Dialektes, wobei eine grere Anzahl gegischer Elemente, hauptschlich in Lexik und Wortbildung,
in die Standardsprache Aufnahme fanden, z. B.: kryeqytet , Hauptstadt; streh vorfnore ,Weisenheim; msues ,Lehrer usw. Das heutige Standardalbanische ist also keineswegs mit dem toskischen Dialekt identisch, sondern stellt einen sprachlichen Kompromiss dar, in den die Sprachplaner auch Elemente anderer Mundarten, vor allem der
nordgegischen Schriftsprache, aufgenommen haben.
Das Standardalbanische wird zwar inzwischen in Albanien von einer immer greren
Anzahl von Sprechern aktiv verwendet, kaum aber von den im Kosovo und Mazedonien lebenden Albanern. Auch gebildete Sprecher verstoen oft nicht nur in der gesprochenen, sondern auch in der geschriebenen Sprache gegen die Standardnormen.
Hierfr verantwortlich sind unter anderem die relativ komplizierten und an Ausnahmen reichen Regeln der kodifizierten Sprachnorm des heutigen Albanischen.
Aus diesem Grund beinhalten die beiden letzten Lektionen dieses Buches einen berblick ber die mundartlichen Eigenheiten des Gegischen und des Toskischen, deren
Kenntnis als unabdingbar erscheint, um Kontakte mit Sprechern, die kein Hochalbanisch beherrschen, oder mit Sprechern des gegischen Dialektes zu erleichtern.