Das Kleine Gespenst
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Thienemann
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DEUTSCHEN JUGENDBUCHPREISES
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Wenn das Wetter es halbwegs zulie, begab sich das kleine Gespenst vom Dachboden schnurstracks ins Freie hinaus. Wie kstlich die khle Nachtluft schmeckte, wie leicht und frei es sich
atmete unter dem weiten Himmel!
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Soldaten und Offiziere. Die haben rund um die Burg und das Stdtchen ihre Zelte aufgeschlagen und dann haben sie Laufgrben ausgehoben und Schanzen gebaut. Und natrlich haben sie ihre verdammten Kanonen aufgefahren und haben die Burg und das Stdtchen beschossen.
Ich stelle mir vor, das war wenig angenehm, meinte der Uhu
Schuhu.
Nicht angenehm?, sagte das kleine Gespenst. Einfach ekelhaft war es! Es rumste und krachte den ganzen Tag und die halbe
Nacht lang. Ich habe ja glcklicherweise keinen empfindlichen
Schlaf, mich bringt nichts so leicht aus der Ruhe. Doch damals?!
Es war nicht zum Aushalten, sage ich Ihnen! Dieser Kanonendonner in einem fort und das Krachen und Splittern im Mauerwerk,
wenn die Kugeln einschlugen! Eine halbe Woche lang habe ich diesen Hllenlrm ber mich ergehen lassen, dann bekam ich es satt!
Und haben Sie etwas dagegen tun knnen?, fragte der Uhu
Schuhu.
Gewiss doch! Ich habe mir diesen Torstenson einmal vorgeknpft. Gleich in der nchsten Nacht bin ich zu ihm hin, in das
Generalszelt, und habe ihm meine Meinung gesagt.
Standen denn keine Wachen vor seinem Zelt?
Und ob da Wachen gestanden haben! Ein Leutnant mit zwanzig
Mann, oder lassen Sies fnfundzwanzig gewesen sein. Sie haben
mich aufhalten wollen und haben mit ihren Sbeln und Spieen
nach mir gestochen und der Leutnant hat sogar die Pistole gezogen
und einen Schuss auf mich abgefeuert. Aber Sie wissen ja: Sbel
und Spiee knnen mich nicht verletzen und Kugeln fgen mir
keinen Schaden zu; das geht alles durch mich hindurch wie durch
Rauch und Nebel. Man hat mich nicht hindern knnen, ich bin in
das Generalszelt hineingehuscht.
Und als Sie drin waren?, fragte der Uhu.
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Die Geschichte vom kleinen Gespenst und dem groen schwedischen General Torsten Torstenson war zu Ende. Eine Zeit lang
hockten die beiden Freunde schweigend auf ihrem Ast und blickten ins Tal hinab: auf den Fluss, der im Mondlicht schimmerte,
und auf die Trme und Dcher des Stdtchens Eulenberg mit
ihren Wetterfahnen und Schornsteinen, ihren Treppengiebeln und
Erkern. Man konnte die wenigen spten Lichter zhlen und zusehen, wie sie eins um das andere ausgingen: hier eines dort das
nchste.
Das kleine Gespenst auf Burg Eulenstein stie einen tiefen Seufzer aus.
Schade, sagte es, dass ich den Fluss und das Stdtchen immer
nur nachts sehe, wenn der Mond scheint, und niemals bei Tageslicht!
Der Uhu lie ein verchtliches Knurren hren.
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