Welterbe in Iran
Wikimedia-Liste
Welterbestätten
BearbeitenDer Iran hat 1975 die Welterbekonvention akzeptiert. Zur Zeit (Stand 2021) stehen 26 Welterbestätten auf seiner Liste, davon sind 24 Stätten des Kulturerbes und 2 Naturerbestätten.
Abkürzungen | |
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K | Kulturwelterbe |
N | Naturwelterbe |
G | gemischtes Welterbe |
K, N | gefährdetes Erbe |
T | Tentativstätte |
Ref | Nummer UNESCO |
Jahr | Art | Bezeichnung | Ref | Beschreibung | Bild |
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1979 | K | Ruinen von 1 Persepolis | 114 | Die Ruinen von Persepolis liegen 60 km nordöstlich von Shiraz. Gegründet wurde Persepolis von Darius I im Jahr 518 v. Chr., es lag auf einer großen teilweise künstlich angelegten Terrasse. Die Stadt wurde 330 v, Chr. durch Alexander den Großen zerstört. | |
1979 | K | Ruinenstadt 2 Tschoga Zanbil | 113 | Die Ruinen von Tschoga Zanbil liegen etwa 40 km von Susa in der Provinz Khuzestan. Die Stadt wurde etwa 1250 v. Chr. gegründet. Sie war von drei großen konzentrischen Mauern umgeben, in der Mitte des Tempelbezirks erhob sich ein Zikkurat (Tempelturm), dessen Ruinen noch 25 m hoch sind. Um 640 v. Chr. wurde die Stadt von den Assyrern erobert und bald darauf aufgegeben. | |
1979 | K | 3 Isfahan | 115 | Der Platz wurde um 1590 in Isfahan als Naqsch-e Dschahān „Abbild der Welt“ angelegt. Er wird auf allen Seiten von monumentalen Bauwerken begrenzt, sie sind mit einer Reihe von zweistöckigen Arkaden miteinander verbunden. An dem Platz sind königliche Moschee, die Moschee von Sheykh Lotfollah und der Timurid Palast. Der Platz wurde später umbenannt in Meidan-e Schah (Königsplatz), offiziell heißt er jetzt Meidān-e Emām (Platz des Imam). | |
2003 | K | 4 Archäologische Stätte Takht-e Sulaiman | 1077 | Takht-e Sulaiman ist eine archäologische Stätte im nordwestlichen Iran, sie liegt ca. 300 km südöstlich von Täbris. Zu dem Komplex gehört ein zoroastrischer Feuertempel (ca. 200 v. Chr.), ein Palast und Befestigungsanlagen aus der Zeit der Sassaniden (ca. 6./7. Jahrhundert n. Chr.) | |
2004 | K | 5 Pasargadae | 1106 | Pasargadae liegt etwa 130 km nordöstlich von Shiraz. Die Stadt wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. von Kyros II gegründet, sie war Hauptstadt seines Reiches, das sich vom Indus bis zum östlichen Mittelmeer erstreckte. Auf dem Gelände der Stadt ist das Mausoleum von Kyros II, sein Wohnpalast, ein Audienzsaal und eine befestigte Terrasse. | |
2004 | K | 6 Bam und seine Kulturlandschaft | 1208 | Die Stadt Bam liegt im Südosten des Iran auf einem Hochplateau. Sie liegt an einer alten Handelsstraße für Seide und Baumwolle und erlebte ihre Blütezeit vom 7. bis 11. Jahrhundert. Im Jahr 2003 wurde die Stadt durch ein Erdbeben stark zerstört, die mit Lehmziegeln erbaute Zitadelle wurde daraufhin zum Weltkulturerbe erklärt und gleichzeitig auf die Rote Liste gesetzt. Damit sollte der Wiederaufbau unterstützt werden. | |
2005 | K | 7 Soltaniyeh | 1188 | Die Stadt Soltaniyeh liegt etwa 300 km nordwestlich von Teheran. Sie war in der Herrschaftszeit der mongolischen Ilchaniden am Anfang des 14. Jahrhunderts die Hauptstadt des Landes. In jener Zeit entstand das Oljaytu-Mausoleum, die Kuppel des achteckigen Gebäudes erreicht eine Höhe von 50 m, im Inneren ist es mit Ornamenten reich verziert. | |
2006 | K | 8 Inschrift von Behistun | 1222 | Behistun oder auch Bisotun liegt etwa 40 km östlich von Kermānschāh. Der König Darius I. ließ hier in eine Felswand die Abbildungen von Königen und gefesselten Gefangenen einmeißeln. Eine dreisprachige Tafel, geschrieben in altpersisch, elamisch und babylonisch, erklärt die Geschichte. Mit Hilfe dieser Tafel gelang es, die Keilschrift zu entschlüsseln. | |
2008 | K | 9 Armenische Klöster in Iran Kloster Sankt Thaddäus, Kloster Sankt Stephanos und Kapelle von Dzordzor | 1262 | Die Region um die Stadt Dzordzor liegt 300 km nordwestlich von Täbris im Dreiländereck Iran-Türkei-Armenien und gehörte früher zum Königreich Armenien. Letzte Überreste dieser Kultur sind die zur armenisch-katholischen Kirche gehörenden Klöster St. Thaddäus aus dem 7. und St. Stephanos aus dem 9. Jahrhundert sowie die Kapelle in Dzordzor. | |
2009 | K | 10 Historisches Hydraulik-System von Shushtar (Brücken, Dämme, Kanäle, Gebäude und Wassermühlen) | 1315 | Die Stadt Shushtar liegt 60 km südöstlich von Dezful am Fluss Karun. Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde unter Darius begonnen, Kanäle zur Bewässerung der Felder sowie für die Wasserversorgung der Stadt anzulegen. Erweitert wurde das System unter der Herrschaft der Sassaniden: Damals mussten römische Kriegsgefangene das Brückenwehr Band-e Kaisar anlegen, es war bis ins 19. Jahrhundert in Betrieb. | |
2010 | K | 11 Ensemble Scheich Safi al-din Khānegāh in Ardabil | 1345 | Ardabil liegt im Norden des Iran nahe der Grenze zu Aserbaidschan. Hier wirkte Safī ad-Dīn, er war einer der Führer des mystischen Sufi-Ordens und er begründete die Dynastie der Safawiden. Sein Grabmal ist ein Komplex, bestehend aus Moschee, Schule, Krankenhaus, und Mausoleum, er wurde gemäß den Stufen der Sufi-Mystik erbaut. | |
2010 | K | 12 Täbris | 1346 | Die Stadt Täbris im Norden des Iran war einer der wichtigsten Handelsposten an der Seidenstraße. Der Historische Basar besteht bereits seit dem 13. Jahrhundert, als Täbris Hauptstadt des Safawidenreichs war. Seine Gebäude wurden aus Ziegeln errichtet, sie sind miteinander durch Überdachungen verbunden. | |
2011 | K | 13 Persische Gärten in 9 verschiedenen Provinzen | 1372 | Persische Gärten sind in der Kultur des Landes seit mehr als 3.000 Jahren verankert, von diesem Begriff lässt sich unser Wort „Paradies“ ableiten. Zum Welterbe wurden neun verschiedene Gärten aus neun Provinzen ausgewählt. Die Gärten sind immer in vier Sektoren aufgeteilt, diese repräsentieren die Elemente Himmel, Erde, Wasser und Pflanzen, dabei spielt Wasser immer eine wichtige Rolle für Bewässerung und Ornamentik. | |
2012 | K | 14 Isfahan | 1397 | Die Freitagsmoschee (Masjed-e Jāmé) von Isfahan liegt im historischen Zentrum der Stadt. Seit ihrem Baubeginn im Jahr 841 wurde sie wiederholt restauriert und erweitert. Der Komplex umfasst eine Fläche von mehr als 20.000 m², es ist das erste islamische Gebäude mit vier Innenhöfen und kann als Prototyp für spätere Moscheen in Zentralasien angesehen werden. | |
2012 | K | 15 Gonbad-e Qābus | 1398 | Gonbad-e Qābus ist eine Stadt im Norden des Iran nahe der Grenze zu Turkmenistan. Die Stadt ist benannt nach dem gleichnamigen Turm, er wurde errichtet im Jahr 1006 als Mausoleum für den Herrscher Qabus. Der Turm ist mit einer Gesamthöhe von 72 m der höchste reine Ziegelbau der Welt. In seiner Gestalt sind Gesetze und Beziehungen aus Mathematik und Naturwissenschaft verankert, so z. B. ist das konische Ziegeldach nach den Gesetzen des Goldenen Schnittes erbaut. | |
2013 | K | 16 Golestan-Palast, Teheran | 1422 | Der im 18./19. Jahrhundert errichtete Palast war bis zum Sturz des letzten Schahs offizieller Regierungssitz. Er ist ein Zentrum der traditionellen persischen Kunst und beispielhaft für die handwerkliche Fähigkeit der iranischen Künstler. | |
2014 | K | 17 Shahr-e Suchte | 1456 | Die "Verbrannte Stadt" wurde um 3200 v.Chr. gegründet und lag an der Kreuzung zweier bronzezeitlicher Handelswege. Klimawandel und Veränderung von Wasserläufen führten um 2000 v. Chr. zur Aufgabe der Stadt, ihre Überreste liegen auf einer Fläche von 300 Hektar und haben sich im trockenen Wüstenklima gut erhalten. | |
2015 | K | 18 Kulturlandschaft Maymand | 1423 | Maymand liegt in den zentralen Bergen der Provinz Kerman in einem halbtrockenen Tal. Die Bewohner sind Halbnomaden, die von Ackerbau und Viehzucht leben. In den Sommermonaten ziehen sie mit ihren Herden auf Almen. Im Winter leben sie in Höhlenwohnungen, die aus dem weichen Gestein herausgegraben wurden. | |
2015 | K | 19 Susa | 1455 | Die antike Stadt Susa liegt im Südwesten des Iran in der Provinz Khuzestan am Rand der modernen Stadt Schusch. Die Ausgrabungen förderten Wohnungen und Paläste zutage, die zu den Reichen von Elam, der Perser und der Parther gehörten, deren Kulturen weitgehend verschwunden sind. | |
2016 | K | 20 Der Qanat in Persien | 1506 | In den trockenen Gebieten des heutigen Iran gibt es heute noch die traditionelle Bewässerungsmethode der Qanats, bei der aus einem höher gelegenen Brunnen Wasser durch Kanäle oder Stollen über viele Kilometer weitergeleitet wird. Zur Welterbestätte gehört ein System von 11 Qanats mit Wasserreservoirs, Mühlen und einem Verteilersystem. | |
2016 | N | 1 Dascht-e Lut | 1505 | Im Südosten des Landes liegt die Lut-Wüste. Zwischen Juni und Oktober herrschen in diesem extrem trockenen subtropischen Gebiet starke Winde, sie bilden Dünen bis 450 m Höhe und gestalten bizarre Sandmuster, gewellte Rippen im Sand und Yardang-Felder, genannt Shar-Lut (Wüstenstadt). Die Wüste gewährt einen Einblick in die fortlaufenden geologischen Prozesse. | |
2017 | K | 21 Yazd | 1544 | Die Stadt wurde an einer Oase gegründet, sie liegt im Zentrum des Iranischen Hochlands. In den traditionellen Bezirken der Altstadt gibt es noch traditionelle Lehmhäuser, die Wasserversorgung geschieht durch ein Qanat-System, man findet Bazare, Hamans, Moscheen und zoroastrische Tempel. | |
2018 | K | 22 Archäologische Landschaft der Sassaniden in der Region Fars | 1568 | Zur Welterbestätte gehören die Städte 1 Firuzabad und 2 Bischapur aus der Frühzeit des Sassanidenreiches sowie der Palast von 3 Sarvestan aus einer späten Epoche. | |
2019 | N | 2 Hyrcanischer Wald | 1584 | Die hyrkanischen Wälder sind ein einzigartiges Waldgebiet, das sich 850 km entlang der Südküste des Kaspischen Meeres erstreckt. Die Geschichte dieser Laubwälder reicht von 25 bis 50 Millionen Jahre zurück, als sie den größten Teil des nördlichen gemäßigten Klimas bedeckten. Der Wald bietet Lebensraum für 180 Vogelarten, hier findet man auch den Persischen Leoparden. | |
2021 | K | 23 Transiranische Eisenbahn | 1585 | Die Transiranische Eisenbahn verbindet das Kaspische Meer im Nordosten mit dem Persischen Golf im Südwesten über zwei Gebirgszüge sowie Flüsse, Hochland, Wälder und Ebenen und vier verschiedene Klimazonen. Die 1.394 Kilometer lange Bahnstrecke wurde 1927 begonnen und 1938 fertiggestellt. Auf der Strecke gibt es 174 große Brücken, 186 kleine Brücken und 224 Tunnel, darunter 11 Spiraltunnel. | |
2021 | K | 24 Kulturlandschaft Hawraman | 1647 | historische Dörfer in der Provinz Kordestān |
Tentativliste
BearbeitenIn einer Tentativliste sind alle Liegenschaften aufgeführt, die ein Vertragsstaat zur Nominierung vorschlagen kann oder auch vorgeschlagen hat.
- Naqsch-e Rostam und Naqsch-e Radschab
- Historisches Monument von Kangavar