Whatever it takes (zu dt. etwa „Alles Notwendige“, „Was auch immer nötig ist“) ist eine Phrase, die auf eine Rede von Mario Draghi, dem damaligen Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), zurückgeht und seitdem in unterschiedlichen Kontexten verwendet wurde. Es wurde damit zu einer Art politischem Schlagwort, um zu betonen, dass in einer Krise alles Mögliche getan wird, um diese einzudämmen. In diesem Zusammenhang verwendete Draghi auch Begriffe wie Bazooka[1] oder Dicke Bertha.[2]

Mario Draghi, 2012

Ursprüngliche Äußerung und Folgen

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Am 26. Juli 2012 äußerte Mario Draghi die folgenden Worte:

“Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.”

„Im Rahmen unseres Mandats ist die EZB bereit, alles Notwendige zu tun, um den Euro zu erhalten. Und glauben Sie mir, es wird genug sein.“

Mario Draghi: Rede bei der Global Investment Conference in London[3]

Die durch die Eurokrise verunsicherten Finanzmärkte beruhigten sich daraufhin, dies wurde auch als Draghi-Effekt bezeichnet. Das Auspacken sehr großer geldpolitischer Instrumente wurde seitdem auch als geldpolitische Bazooka oder Dicke Bertha bezeichnet.

In der Financial Times verglich Gideon Rachman die drei Worte des „Römers“ Mario Draghi mit den drei Worten einen anderen „Römers“ Julius Caesarveni vidi vici“.[4]

Weitere Verwendungen

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Während der COVID-19-Pandemie wurde die Phrase mehrfach aufgegriffen. So äußerte etwa Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident, auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am 12. März 2020:

„Was heute auch ganz wichtig war, ist die Zusage von uns allen: Wir werden alles tun, was notwendig ist – „Whatever it takes“ hat mal jemand in der Eurokrise gesagt –; Bund und Länder werden tun, was notwendig ist, egal in welcher Form sich das entwickelt.“

Markus Söder: Pressekonferenz zum Corona-Virus, 12. März 2020[5]

Söder unterstrich damit den Anspruch der Bundesregierung und der Landesregierungen, für die er sprach, alles Mögliche und Notwendige zu tun, um die Krise einzudämmen.

Auch Olaf Scholz, Vize-Kanzler und Finanzminister, benutzte die Phrase bzw. bezog sich auf sie auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier:[6]

„Die Bundesregierung, ich, der Bundesminister für Wirtschaft, wir haben uns alle miteinander entschlossen, dass wir alles Mögliche tun, um dafür zu sorgen, dass wir diese Krise meistern können. Wir werden jedes Mittel nutzen, das uns zur Verfügung steht, und sicherstellen, dass wir diese schwierigen Zeiten mit aller unserer ökonomischer Möglichkeit durchstehen können und dafür sorgen, dass wir gut rauskommen aus der Situation. [...] Das, was wir hier machen ist erstmal – ich weiß nicht, ob man das hier sagen kann – aber das ist die Bazooka, mit der wir das Notwendige jetzt tun.“

Olaf Scholz: Pressekonferenz zum Corona-Virus, 12. März 2020[7]

Die Pressekonferenz wurde in Medien etwa als Scholz’ persönlicher „What-ever-it-takes-Moment“ oder als das „Whatever it takes“ der Bundesregierung bezeichnet.[8][9]

„Das ist ein ,Whatever it takes' der Bundesregierung“, sagte auch etwa der Chefvolkswirt der DekaBank, Ulrich Kater, zu den Ankündigungen. Scholz bezog sich auch mit der Erinnerung an die Bazooka auf Draghi, der ein ähnliches Bild bereits 2012 verwendet hatte.[10]

In Großbritannien äußerte sich Schatzkanzler Rishi Sunak ebenfalls häufig mit Bezug auf Draghis Whatever it takes.[11]

Italiens Premier Giuseppe Conte nutzte den Ausdruck ebenfalls.[12]

In den USA nutzte Anthony Fauci, ein Immunologe, den Ausdruck ebenfalls im Zusammenhang mit der Corona-Krise.[13]

Einzelnachweise

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  1. Hauke Friederichs: Jahresrückblick 2012: "Eine moderne Bazooka ist eine Bedrohung". In: Die Zeit. 29. Dezember 2012, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 16. März 2020]).
  2. Mario Draghis „Dicke Bertha“: Banken leihen sich Rekordsumme von EZB. In: faz.net. Frankfurt am Main 29. Dezember 2012 (faz.net [abgerufen am 31. Dezember 2021]).
  3. ECB's Draghi to the euro's rescue? In: YouTube. euronews, 26. Juli 2012, abgerufen am 3. Februar 2020 (englisch, Kurzbericht inkl. Videomitschnitt von Draghis Statement).
  4. Mario Draghi’s ‘whatever it takes’ may not be enough for the euro. Financial Times, 7. April 2014, abgerufen am 5. Januar 2022 (englisch).
  5. Pressekonferenz von Bundeskanzlerin Merkel, Ministerpräsident Söder und dem Ersten Bürgermeister Tschentscher
  6. Scholz' persönlicher "Whatever it takes"-Moment. Abgerufen am 16. März 2020.
  7. Pressekonferenz Olaf Scholz und Peter Altmeier
  8. tagesspiegel.de: Scholz' persönlicher "Whatever it takes"-Moment
  9. [1]
  10. süddeutsche.de: "Bazooka" gegen Corona: Bund errichtet Riesen-Schutzschild
  11. Alexander Mühlauer: "Whatever it takes". Abgerufen am 16. März 2020.
  12. Italy Announces $28 Billion Plan to Cushion Virus-Hit Economy. In: Bloomberg.com. 10. März 2020 (bloomberg.com [abgerufen am 16. März 2020]).
  13. Fauci on possible lockdown: 'Whatever it takes' - CNN Video. Abgerufen am 16. März 2020.