Weddingen
Weddingen ist ein Stadtteil von Goslar im Landkreis Goslar, Niedersachsen (Deutschland).
Weddingen Stadt Goslar
| ||
---|---|---|
Koordinaten: | 51° 58′ N, 10° 29′ O | |
Höhe: | 166 (149–185) m ü. NHN | |
Fläche: | 7,12 km²[1] | |
Einwohner: | 587 (31. Dez. 2018)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 | |
Eingemeindet nach: | Stadt Vienenburg | |
Postleitzahl: | 38690 | |
Vorwahl: | 05324 | |
Lage von Weddingen in Niedersachsen
| ||
Blick auf den Komturhof Weddingen
|
Geographie
BearbeitenLage
BearbeitenWeddingen liegt etwa zehn Kilometer nördlich der Kreisstadt Goslar und rund sechs Kilometer westlich von Vienenburg an der Bundesstraße 82 zwischen dem Südteil des Salzgitter-Höhenzugs im Westen und dem Harly-Wald im nördlichen Harzvorland auf einer Höhe von 170 m ü. NHN. Etwa einen Kilometer südlich ist Immenrode zu erreichen, weiter in der Umgebung sind die Doppelortschaft Döhren im Nordwesten, Beuchte im Nordosten und das zu Vienenburg gehörige Kloster Wöltingerode befindlich.
Nachbarorte
BearbeitenLiebenburg Döhren |
Gielde Wehre |
Schladen Lengde Beuchte |
Dörnten | Wiedelah | |
Hahndorf Goslar |
Immenrode Oker |
Wöltingerode Vienenburg |
Geschichte
BearbeitenIm Jahr 1053 wurde Weddingen, im Leragau liegend, in einer Urkunde des römisch-deutschen Kaisers Heinrich III. (1016–1056) als „Witungen“ erstmals erwähnt. Im 13. Jahrhundert unterhielt der Deutsche Orden einen bedeutenden Sitz in Weddingen und verlegte schließlich seine Goslarer Kommende nach Weddingen. Das Wappen von Weddingen zeigt heute noch das Ordenskreuz.
Im 17. Jahrhundert verlor der Deutsche Orden zusehends an Einfluss, sodass der „Komturhof“ ab dem Dreißigjährigen Krieg mehrmals verpachtet wurde. Zuletzt fiel das Anwesen 1815 an das Königreich Hannover.
Eingemeindungen
BearbeitenZwischen der Gemeindereform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, und dem 1. Januar 2014 gehörte Weddingen zur Stadt Vienenburg,[3] bevor diese ihrerseits nach Goslar eingemeindet wurde.[4]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenEntwicklung | Jahr | Einwohner | |
---|---|---|---|
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
| |||
2011 | 638 | ||
2013 | 634 | ||
2014 | 608 | ||
2015 | 612 | ||
2016 | 596 | ||
2017 | 597 | ||
2018 | 587 | ||
jeweils zum 31. Dezember des Jahres |
Politik
BearbeitenStadtrat und Bürgermeister
BearbeitenAuf kommunaler Ebene wird Weddingen vom Stadtrat aus Goslar vertreten.
Ortsvorsteher
BearbeitenDer Ortsvorsteher von Weddingen ist Gerd Schäfer (SPD).[6]
(Stand: Kommunalwahl 2021)
Wappen
BearbeitenDer Gemeinderat Weddingen beschloss am 6. Dezember 1960 das nachstehend beschriebene Wappen, das der Verwaltungspräsident in Braunschweig am 13. März 1961 genehmigte.[7]
- „Im schwarz-golden gevierten Schild ein schwebendes Tatzenkreuz in verwechselten Farben.“
Der Deutsche Orden verlegte im 13. Jahrhundert seinen Komturhof von Goslar nach Weddingen. Ordenszeichen des Deutschen Ordens war ein schlichtes schwarzes Kreuz auf weißem Grund, was in späteren Zeiten mit verbreiterten Enden gezeichnet wurde. Das bezeichnet man als Tatzenkreuz. Schwarz-Gold sind die Stadtfarben von Goslar.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
- Die evangelische Ortskirche wurde 1786 von der Ordenskommende des Deutschen Ordens auf den Grundmauern einer Vorläuferkirche errichtet[8]
Töchter, Söhne, Auswanderer
BearbeitenDer Deutsche Orden trug früh in der Gegend zum Fortgehen von Weddinger Untertanen bei, ein Zeugnis ist das Ziehen einer Familie Wedin[9], die nach ihrem Herkunftsort Weddin(gen) benannt wurden. Sie zogen, womöglich in der Königspfalz Werla rekrutiert, in die von Heinrich dem Löwen christianisierten Orte ins Slawenland nach Peckatel in Mecklenburg-Strelitz. Die von Holstein waren sowohl in Immenrode als auch in Klein Vielen (Peckatel) Lehnsherren. Der im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte liegender Wedensee, an einer strategischen Furt durch die Landhemme die „Isern Purt“ (heute Brücke B 193), wurde nach der deutschen Schultzenfamilie Weden benannt.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Endgültige Ergebnisse nach der Volkszählung vom 13. September 1950. Band 33. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart/Köln August 1952, S. 61, Sp. 2 (Digitalisat [PDF; 26,4 MB; abgerufen am 21. August 2019] Landkreis Goslar, S. 70).
- ↑ a b Standortdaten & Statistik Stadt Goslar. Stadt Goslar, 31. Dezember 2018, abgerufen am 26. Mai 2019.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 270 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Gesetz über die Vereinigung der Städte Vienenburg und Goslar, Landkreis Goslar. Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 10/2013. Hannover 19. Juni 2013, S. 163 (Digitalisat [PDF; 153 kB; abgerufen am 21. August 2019] S. 7).
- ↑ Der Landkreis Goslar im Überblick – Zahlen, Daten, Fakten. In: Internetseite Landkreis Goslar. abgerufen am 25. August 2019.
- ↑ Weddingen - Der Ortsvorsteher. In: weddingen.de. Abgerufen am 15. Juli 2022.
- ↑ a b Arnold Rabbow: „Braunschweigisches Wappenbuch“, Braunschweig 1977, S. 56f
- ↑ Geschichte Weddingen – Ein Ort mit Geschichte. Seite des Ortsvorstehers. In: www.weddingen.de. Abgerufen am 3. Februar 2018.
- ↑ Webseite des Vereins für Computergenealogie e. V. (GenWiki), abgerufen am 17. Dezember 2017.