The Monkey

Film von Oz Perkins (2025)
Dies ist die gesichtete Version, die am 28. Februar 2025 markiert wurde. Es existiert 1 ausstehende Änderung, die noch gesichtet werden muss.

The Monkey ist eine US-amerikanische Horrorkomödie von Regisseur Oz Perkins, die am 20. Februar 2025 in die deutschen und am darauffolgenden Tag in die US-amerikanischen Kinos kam. Es handelt sich um eine Filmadaption der gleichnamigen Kurzgeschichte von Stephen King, in der Theo James die Doppelrolle der Zwillingsbrüder Hal und Bill verkörpert. Beide Geschwister entdecken einen verfluchten Spielzeugaffen, der für mysteriöse Tode in ihrem Umfeld verantwortlich zu sein scheint.

Film
Titel The Monkey
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2025
Länge 95 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Oz Perkins
Drehbuch Oz Perkins
Produktion James Wan,
Michael Clear,
Dave Caplan,
Jason Cloth
Musik Edo Van Breemen
Kamera Nico Aguilar
Schnitt Graham Fortin,
Greg Ng
Besetzung
Synchronisation

Handlung

Bearbeiten

Nach dem Tod ihres Vaters finden die entfremdeten Zwillingsbrüder Hal und Bill einen Spielzeugaffen in den Hinterlassenschaften. Beide erkennen schon bald, dass immer dann eine willkürlich ausgewählte Person auf mysteriöse Weise zu Tode kommt, wenn sie die Figur aufziehen und trommeln lassen. Da Hal in der Schule als Außenseiter gilt und selbst von Bill gemobbt wird, zieht er das Spielzeug mit der Absicht auf, seinen eigenen Bruder umbringen zu lassen. Die Wahl des Affen fällt stattdessen jedoch auf ihre Mutter Lois, woraufhin die Zwillinge zu ihrer Tante Ida und ihrem Onkel Chip ziehen. Hal zerstört den Affen vermeintlich und entsorgt ihn, doch das Spielzeug findet zu den Brüdern zurück. Nachdem auch Onkel Chip durch den Affen den Tod gefunden hat, werfen sie ihn in den Brunnen und wachsen ohne weitere Zwischenfälle auf.

25 Jahre später hat Hal den Kontakt zu Bill nahezu vollständig abgebrochen. Aus Angst, seine Liebsten zu verletzen, hält er selbst zu seinem eigenen Sohn Petey Abstand und sieht ihn nur einmal im Jahr. Gerade als beide ihre letzte Woche zusammen verbringen wollen, bevor Petey durch seinen Stiefvater Ted adoptiert werden soll, nimmt Bill wieder Kontakt auf. In ihrer Heimatstadt kam es erneut zu einer Reihe mysteriöser Todesfälle, darunter zuletzt auch ihre Tante Ida. Hal entscheidet sich widerwillig dazu, das gemeinsame Elternhaus aufzusuchen, um nach dem verfluchten Spielzeug Ausschau zu halten. Vor Ort muss er allerdings schon bald feststellen, dass Bill selbst im Besitz des Affen ist.

Auch Jahre nach dem Tod von Lois macht Bill seinen Bruder noch immer für den Tod der gemeinsamen Mutter verantwortlich. In seinem verzweifelten Versuch, Hal umzubringen, zog er den Affen dutzendmal auf und brachte so zahllose Einwohner seiner Heimatstadt ums Leben. Da der Nutzer des Spielzeugs dem Anschein nach niemals selbst betroffen ist, zwingt er Petey dazu, den Affen aufzuziehen, andernfalls könne er nicht für dessen Sicherheit garantieren. Petey bringt den Affen zum trommeln und tötet so weitere Anwohner der Stadt. Um den Wahnsinn zu stoppen, versöhnen sich die Zwillingsbrüder miteinander, ehe Bill auf brutale Weise durch das Spielzeug umgebracht wird. Hal und Petey nehmen den Affen mit sich in der Absicht, ihn niemals wieder benutzen zu wollen. Auf dem Heimweg begegnen beide dem personifizierten Tod, der sie jedoch verschont.

Produktion

Bearbeiten
Regisseur Oz Perkins und Darsteller Theo James

Die Horrorkomödie The Monkey basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Stephen King, die 1985 als Teil der Novellensammlung Skeleton Crew erschien und in Deutschland unter dem Titel Der Affe veröffentlicht wurde. Im Rahmen des Marché du film wurde Anfang Mai 2023 eine Filmadaption der Kurzgeschichte von Oz Perkins angekündigt, bei der er sowohl für das Drehbuch als auch die Regie verantwortlich war.[2] Perkins beschrieb The Monkey als „Komödie mit extremem Cartoon-Gore“, die von Filmen wie American Werewolf (1981), Gremlins – Kleine Monster (1984) und Der Tod steht ihr gut (1992) inspiriert sei.[3] Seine Entscheidung, der ursprünglich eher düsteren Geschichte mehr Humor zu verleihen, begründete der Filmemacher mit persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Trauer, wobei manchmal einfach ein Lächeln helfe.[4] Als Produzenten fungierten James Wan und Michael Clear von Atomic Monster sowie Dave Caplan und Jason Cloth von C2.[2]

In einer Doppelrolle verkörpert der aus der Divergent-Reihe bekannte Schauspieler Theo James die Hauptfiguren Hal und Bill.[2] Jüngere Versionen der Zwillingsbrüder werden von Christian Convery gespielt. Daneben übernahmen Tatiana Maslany und Adam Scott die Rollen ihrer Eltern Lois und Petey, während Sarah Levy und Regisseur Oz Perkins selbst als Tante Ida und Onkel Chip zu sehen sind. In weiteren Nebenrollen spielen Colin O’Brien Hals Sohn Petey, Elijah Wood dessen Adoptivvater Ted und Rohan Campbell den Ganoven Ricky.[5][3]

Die Dreharbeiten mit Kameramann Nico Aguilar erfolgten vom 5. Februar bis zum 22. März 2024 im kanadischen Vancouver.[6] Ursprünglich sollten die Filmaufnahmen bereits im Frühjahr 2023 erfolgen, ehe diese Pläne durch die Streiks der Gewerkschaften WGA und SAG-AFTRA zunichtegemacht wurden. Die Zwangspause nutze Regisseur Oz Perkins stattdessen dazu, den Indie-Horrorfilm Keeper zu drehen.[7] Die Filmmusik komponierte Edo Van Breemen.[8]

Im Mai 2024 sicherte sich Neon, das bereits bei Perkins Vorgängerfilm Longlegs den Filmverleih übernahmen, für eine hohe siebenstellige Summe die US-amerikanischen Vertriebsrechte.[9] Ein Teaser zum Film wurde am 12. August 2024 veröffentlicht;[10] ein Trailer folgte am 15. Oktober 2024.[11] Eine erste Aufführung erfolgt Mitte Januar 2025 im Rahmen des Beyond Fests in Los Angeles.[12] Im Anschluss kam The Monkey am 20. Februar 2025 in die deutschen und am darauffolgenden Tag in die US-amerikanischen Kinos.[13][14]

Synchronisation

Bearbeiten

Die deutschsprachige Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Daniel Johannes und unter der Dialogregie von Boris Tessmann bei Think Global Media.[15]

Die Nebendarsteller Tatiana Maslany, Rohan Campbell und Elijah Wood (v. l. n. r.)
Rolle Darsteller Synchronsprecher[15]
Hal / Bill Shelburn Theo James Jan Makino
Lois Shelburn Tatiana Maslany Friederike Walke
Onkel Chip Oz Perkins Boris Tessmann
Ted Hammerman Elijah Wood Timmo Niesner
Capt. Petey Shelburn Adam Scott Sven Gerhardt
Barbara Tess Degenstein Antje von der Ahe

Rezeption

Bearbeiten

Altersfreigabe

Bearbeiten

In den Vereinigten Staaten erhielt The Monkey von der MPA aufgrund stark blutiger Gewalt, dem Gore, der Sprache und einigen sexuellen Anspielungen ein R-Rating.[16] In Deutschland vergab die FSK eine äquivalente Freigabe ab 16 Jahren. In der Begründung heißt es, der Film enthalte einige drastische Gewaltdarstellungen, die jedoch klar in den Kontext der überzeichneten, realitätsfernen Horrorgeschichte eingebunden seien und mit entsprechender Distanz betrachtet werden könnten. Humorvolle und ironische Momente würden zudem immer wieder Entlastungs­möglichkeiten bieten, sodass keine emotionale Überforderung zu befürchten sei.[17]

Kritiken

Bearbeiten

The Monkey konnte 77 % der 176 bei Rotten Tomatoes gelisteten Kritiker überzeugen und erhielt dabei eine durchschnittliche Bewertung von 6,8 Punkten. Als zusammenfassendes Fazit zieht die Seite, mit einigen unvergessliche blutigen Einstellungen bekräftige der teuflisch clevere Film das Horror-Verständnis von Oz Perkins und offenbare gleichzeitig, dass der Regisseur auch einen überraschend kranken Sinn für Humor habe.[18] Bei Metacritic erhielt The Monkey basierend auf 38 Rezensionen einen Metascore von 63 von 100 möglichen Punkten.[19]

Allisa Wilkinson bezeichnet The Monkey in ihrer Filmbesprechung für die New York Times als „schaurige Horrorkomödie“, in der die urkomischen, plötzlichen Tode wie eine verrückte Mischung aus Final Destination und den Looney Tunes wirken würden. Im Gegensatz zu Oz Perkins’ Vorgängerfilm Longlegs gebe es diesmal viel zu lachen, wobei aberwitzige Todesszenen ernstere Themen ausgleichen und sich farcehafte Elemente über das eigene Genre lustig machen würden. The Monkey sei so eine Parabel über abwesende Väter und die Absurdität des unausweichlichen Todes, der trotzdem eine seltsam hoffnungsvolle Botschaft versprühe. Einzig zum Ende hin gerate der Film etwas ins Straucheln, wenn Perkins einzig auf eine hohe Taktzahl an Toden setze, anstatt sich mehr dem unauffällig bleibenden Hauptdarsteller Theo James zuzuwenden.[20]

Für Karsten Munt vom Filmdienst erweise sich der titelgebende Affe selbst als cineastischer Glücksfall, da sich Regisseur Oz Perkins darauf verstehe, ihn als Rhythmus für seine kreativ ausufernde Genreästhetik zu nutzen. The Monkey lasse dabei immer Raum für Überraschung und filmästhetische Spielereien, sei dadurch oftmals aber der Final-Destination-Reihe näher als der eigentlichen Vorlage von Stephen King. Dennoch beherrsche Perkins das Spiel mit dem Tod gut genug, um es grotesk zu überziehen und trocken sowie humorlos vorzutragen.[21]

Kritischer zeigt sich Frank Scheck vom Hollywood Reporter, für den The Monkey ein energiegeladenes, letztendlich aber ärgerliches Chaos sei. Je nachdem, ob sich der Zuschauer auf die Absurdität des Films einlassen könne, sei The Monkey entweder die coolste Horrorkomödie aller Zeiten oder einfach nur albern. Zwar spüre man Perkins offensichtliche Freude an der Inszenierung, doch das an alte EC Comics erinnernde Material hätte vielleicht besser als Episode der Creepshow funktioniert. Das Problem seien insbesondere die mit kitschigen Spezialeffekten ausgeschmückten Tode, die durch ihre Cartoonhaftigkeit weder schrecklich noch lustig wären. Der Witz, Figuren möglichst grausam und übertrieben zu töten, nutze sich dabei schnell ab.[22]

Auch Benjamin Lee vom Guardian urteilt enttäuscht, dass The Monkey eine langweilige, unreife und tonal unpassende Adaption von Stephen Kings Kurzgeschichte sei. Auch wenn es sich um den bisher persönlichste Film von Regisseur Oz Perkins handle und es ihm hoch anzurechnen wäre, sich nicht in düsteren Klageliedern zu suhlen, die oftmals mit Traumata und dem Horrorgenre verbunden seien, sei der Humor viel zu selbstgefällig und nihilistisch. Oftmals sei es dabei schwer, überhaupt zu erkennen, wo der Witz liegen solle, während auch vereinzelt durchschimmernde Ernsthaftigkeit unangenehm deplatziert wirke. Das dürftige Drehbuch erzeuge kein Gefühl des Grauens oder der Angst, visuell sei The Monkey zu eintönig und Hauptdarsteller Theo James spiele steif und unbeholfen. Als plumpes Durcheinander von sich wiederholenden, einfallslosen Splatter-Szenen erweise sich der Film so als krasser Fehlschlag.[23]

Einspielergebnis

Bearbeiten

In den Vereinigten Staaten belegte The Monkey am Eröffnungswochenende mit Einnahmen in Höhe von 14,2 Millionen US-Dollar den zweiten Platz der US-amerikanischen Kino-Charts und verzeichnete gleichzeitig den finanziell zweiterfolgreichsten Kinostart für den Verleiher Neon.[24]

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Freigabebescheinigung für The Monkey. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 266077/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. a b c Andreas Wiseman: Theo James To Star In Stephen King Adaptation ‘The Monkey’ From ‘The Conjuring Universe’ Creator James Wan & C2; Black Bear International Launches Hot Project For Cannes Market. In: Deadline.com. 9. Mai 2023, abgerufen am 30. März 2024.
  3. a b Barry Levitt: Osgood Perkins makes exquisite horror films. He’s got it in his blood. In: Los Angeles Times. 12. Juli 2024, abgerufen am 16. Oktober 2024.
  4. Makuochi Echebiri: "This Doesn't Work For Me": 'The Monkey' Director Reveals Why He Changed the Tone of the Stephen King Story. In: Collider.com. 21. Januar 2025, abgerufen am 22. Januar 2025.
  5. Andreas Wiseman: ‘The Monkey’: Stephen King Adaptation With Theo James Also Stars Tatiana Maslany, Elijah Wood, Christian Convery, Colin O’Brien, Rohan Campbell & Sarah Levy; Filming Wraps. In: Deadline.com. 28. März 2024, abgerufen am 30. März 2024.
  6. Jordan Ruimy: Osgood Perkins Wraps Filming on ‘The Monkey'. In: worldofreel.com. 29. März 2024, abgerufen am 30. März 2024.
  7. Brian Davids: ‘The Monkey’ Filmmaker Osgood Perkins Says the Studios “Don’t Want to See” Horror-Comedy. In: The Hollywood Reporter. 20. Februar 2025, abgerufen am 21. Februar 2025.
  8. Edo Van Breemen Scoring Osgood Perkins’ ‘The Monkey’. In: filmmusicreporter.com. 24. Januar 2025, abgerufen am 24. Januar 2025.
  9. Andreas Wiseman & Diana Lodderhose: Stephen King Adaptation ‘The Monkey’, Starring Theo James, Pre-Sells To Neon For U.S. After Promo Sparks Buyer Tug-Of-War — Cannes Market. In: Deadline.com. 18. Mai 2024, abgerufen am 19. Mai 2024.
  10. Matt Grobar: ‘The Monkey’ Teaser: Theo James Stars In Stephen King Adaptation Reteaming ‘Longlegs’ Helmer Osgood Perkins With Neon. In: Deadline.com. 12. August 2024, abgerufen am 12. August 2024.
  11. Matt Grobar: ‘The Monkey’ Trailer: Theo James In ‘Longlegs’ Helmer Osgood Perkins’ Stephen King Adaptation – Update. In: Deadline.com. 15. Oktober 2024, abgerufen am 15. Oktober 2024.
  12. Anthony D’Alessandro: ‘The Monkey’, Osgood Perkins’ Next Pic, Racks Up 109M Views In Trailer Traffic, A Record For Independent Horror Film. In: Deadline.com. 24. Januar 2025, abgerufen am 24. Januar 2025.
  13. Oliver Kube: Vom "Longlegs"-Macher: Deutscher Trailer zum Stephen-King-Horror "The Monkey" im coolen Retro-Look. In: Filmstarts. 17. Dezember 2024, abgerufen am 17. Januar 2025.
  14. Kevin McCall: Osgood Perkins' Stephen King Movie Just Got a Big Update. In: Collider.com. 21. Juni 2024, abgerufen am 22. Juni 2024.
  15. a b The Monkey. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 28. Februar 2025.
  16. John Squires: ‘The Monkey’ Rated “R” for Strong Bloody Violent Content and Gore. In: bloody-disgusting.com. 6. Januar 2025, abgerufen am 21. Februar 2025.
  17. Freigabebegründung der FSK, abgerufen am 21. Februar 2025.
  18. The Monkey. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 23. Februar 2025 (englisch).
  19. The Monkey. In: Metacritic. Abgerufen am 23. Februar 2025 (englisch).
  20. Alissa Wilkinson: ‘The Monkey’ Review: Death Beats a Little Toy Drum. In: The New York Times. 20. Februar 2025, abgerufen am 23. Februar 2025.
  21. Karsten Munt: Filmkritik zu The Monkey. In: Filmdienst. Abgerufen am 26. Februar 2025.
  22. Frank Scheck: ‘The Monkey’ Review: Osgood Perkins’ Energetic but Aggravating Mess of a ‘Longlegs’ Follow-Up. In: The Hollywood Reporter. 19. Februar 2025, abgerufen am 26. Februar 2025.
  23. Benjamin Lee: The Monkey review – slapdash splatter comedy is a grating misfire. In: The Guardian. 19. Februar 2025, abgerufen am 26. Februar 2025.
  24. Anthony D’Alessandro: NEON Sees 2nd Biggest Opening With ‘The Monkey’ At $14M+ In Midst Of ‘Anora’ Awards Season Tear – Box Office. In: Deadline.com. 23. Februar 2025, abgerufen am 24. Februar 2025.