Stefan Korioth

deutscher Rechtswissenschaftler

Stefan Korioth (* 12. Juni 1960 in Mülheim an der Ruhr[1]) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Korioth studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Mannheim, Heidelberg und Bonn, absolvierte in Hamburg sein Referendariat und 1990 die zweite juristische Staatsprüfung.[2] Im selben Jahr wurde er an der Universität Bonn mit einer von Bernhard Schlink betreuten Arbeit zum Thema Integration und Bundesstaat. Ein Beitrag zur Staats- und Verfassungslehre Rudolf Smends[3] zum Dr. jur. promoviert. Von 1990 bis 1996 arbeitete Korioth als wissenschaftlicher Assistent von Klaus Schlaich an der Universität Bonn.[4] Im Februar 1996 habilitierte er sich mit dem Thema Der Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern[5]. Von 1996 bis 2000 war er Professor für Öffentliches Recht, Verfassungsgeschichte und Staatslehre an der Universität Greifswald[6]. Seit 2000 hat er einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Kirchenrecht[7] sowie Deutsches Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität München inne[8].

Korioths Forschungsschwerpunkte liegen im Finanz- und Religionsverfassungsrecht, im Verfassungsprozessrecht und in der Verfassungsgeschichte[9]. Er ist Autor von Lehrbüchern zum Bundesverfassungsgericht[10], zum Staatsorganisationsrecht[11], zur deutschen Verfassungsgeschichte[12] und zum Staatskirchenrecht[13] und regelmäßig als Gutachter und Prozessvertreter tätig, so zuletzt vor dem Bundesverfassungsgericht in Verfahren zu Prüfungsrechten des Bundesrechnungshofs,[14] zum Zensus 2011[15] sowie zu Umfang und Grenzen des Frage- und Informationsrechts von Bundestagsabgeordneten.[16] Er ist Mitglied der Vereinigung für Verfassungsgeschichte.

Schriften

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  • Deutsche Verfassungsgeschichte. Mohr Siebeck, Tübingen 2023.
  • mit Klaus Schlaich: Das Bundesverfassungsgericht. 10. Auflage. C.H. Beck, München 2015.
  • Staatsrecht I – Staatsorganisationsrecht. 2. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2014.
  • mit Bernd Jeand’Heur: Grundzüge des Staatskirchenrechts. Boorberg, Stuttgart 2000.
  • Der Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern. Mohr Siebeck, Tübingen 1997.
  • Integration und Bundesstaat. Ein Beitrag zur Staats- und Verfassungslehre Rudolf Smends. Duncker und Humblot, Berlin 1990.
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Einzelnachweise

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  1. Religion in Geschichte und Gegenwart. 4. Auflage. Register (2007), S. xlviii.
  2. Stefan Korioth | Autorenprofil und Werke | beck-shop.de. In: www.beck-shop.de. Abgerufen am 12. April 2016.
  3. Integration und Bundesstaat. Ein Beitrag zur Staats- und Verfassungslehre Rudolf Smends. Duncker und Humblot, Berlin 1990.
  4. beck-shop.de. In: www.beck-shop.de. Abgerufen am 12. April 2016.
  5. Stefan Korioth: Der Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern. Mohr Siebeck, Tübingen 1997.
  6. Pressestelle der Universität Greifswald – Online-Redaktion: Jura & WiWi - Universität Greifswald – Ehem. Lehrstuhlinhaber. In: www.rsf.uni-greifswald.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. April 2016; abgerufen am 12. April 2016.
  7. Wolfgang Kahl: Nachhaltige Finanzstrukturen im Bundesstaat. Mohr Siebeck, Tübingen 2001, S. 261.
  8. beck-shop.de. In: www.beck-shop.de. Abgerufen am 12. April 2016.
  9. beck-shop.de. In: www.beck-shop.de. Abgerufen am 12. April 2016.
  10. Klaus Schlaich, Stefan Korioth: Das Bundesverfassungsgericht. 12. Auflage. C.H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77866-7.
  11. Stefan Korioth, Michael W. Müller: Staatsrecht I – Staatsorganisationsrecht unter Berücksichtigung europäischer und internationaler Bezüge. 6. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2022, ISBN 978-3-17-041817-2.
  12. Stefan Korioth: Deutsche Verfassungsgeschichte. Mohr Siebeck, Tübingen 2023.
  13. Bernd Jeand’Heur, Stefan Korioth: Grundzüge des Staatskirchenrechts. Boorberg, Stuttgart 2000.
  14. BVerfGE 127, 165.
  15. BVerfGE 150, 1: Prof. Dr. Stefan Korioth als Bevollmächtigter des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg.
  16. Vgl. BVerfGE 137, 185 (Rüstungsexportkontrolle); BVerfGE 139, 194 (Bundespolizei); BVerfGE 147, 50 (Deutsche Bahn AG/BaFin) - Prof. Dr. Stefan Korioth jeweils als Bevollmächtigter der Bundesregierung.