Seldeneck (Adelsgeschlecht)

evangelisches Adelsgeschlecht

Die Freiherren von Seldeneck sind ein evangelisches Adelsgeschlecht, das aus einer morganatischen Beziehung zwischen Wilhelm Ludwig von Baden-Durlach, dem Bruder des Markgrafen Karl Friedrich von Baden-Durlach und der Christine Wilhelmine Franziska Schortmann hervorging. Sie hat keinerlei Bezug auf das Fränkische Adelsgeschlecht derer von Seldeneck. Von ihnen erhielten sie lediglich Namen und Wappen.

Wappen derer Freiherren von Seldeneck

Geschichte

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Das ursprüngliche Geschlecht derer von Seldeneck

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Wappen der ursprünglichen Herren von Seldeneck – Silber und blau geteilt; beim Freiherrenwappen wurden die Farben gespiegelt[1]

Das Geschlecht wird 1158 mit Engelhardt von Bebenburg erwähnt, der als Stammvater des älteren Geschlechts der von Seldeneck gilt.[2] Sie waren stammesverwandt mit den Herren von Stollberg, Nordenberg[3] und den Küchenmeistern von Rothenburg.[4] Das fränkische Rittergeschlecht der von Seldeneck hatte bis 1538 von den Pfalzgrafen bei Rhein das Amt eines Reichsküchenmeisters zu Lehen erhalten.[5] Die Burg Seldeneck, heute Ruine, befindet sich ca. 5 km nördlich von Rothenburg ob der Tauber am Westufer der Tauber. Der Seldeneck ist Teil der Stadt Creglingen.

Von 1350 bis ca. 1450 gehörten diesem Geschlecht große Teile der Zent Bartenstein. Aus dieser Zeit sind folgende Personen bekannt:

  • Leopold von Seldeneck ca. 1350 bis 1379
  • Fritz von Seldeneck zu Bartenstein 1379 bis 1397
  • Hans von Seldeneck zu Bartenstein der Ältere 1397- ca. 1419
  • Hans von Seldeneck zu Bartenstein der Jüngere (Sohn), genannt 1419
  • Johann von Seldeneck zu Bartenstein der Ältere, genannt 1414
  • Johann von Seldeneck zu Bartenstein der Jüngere, genannt 1414
  • Leopold von Seldeneck zu Bartenstein ca. 1420–1450
  • Fritz von Seldeneck, genannt 1445

Ihre Besitzungen gingen zwischen 1440 und 1450 an Kraft und Albrecht von Hohenlohe über.[6]

Das Geschlecht starb mit Philipp von Seldeneck 1561 in der männlichen Linie aus.

Wiederbelegung des Namens

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Markgraf Karl Friedrich erhob die morganatische Ehefrau seines Bruders Wilhelm Ludwig, Christine Schorfmann, am 27. Januar 1777 in den Adelsstand und verlieh ihr Namen und Wappen des untergegangenen Rittergeschlechts der Seldeneck.[7]

Die Familie Seldeneck besaß Anteile an den Orten Bötzingen, Oberschaffhausen und Gottenheim, sowie das Majorat Mühlburg. 1770 gründete Wilhelm Ludwig die Mühlburger Brauerei, die bis zu ihrem Verkauf 1921 unter Kontrolle der Familie Seldeneck blieb. Eine ganze Reihe von Familienmitgliedern standen im Militär- oder Forstdienst des Großherzogtums Baden.[8]

Namensträger

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Wilhelm Freiherr von Seldeneck als Offizier (1827)
  • Wilhelm Ludwig (1766–1826), Freiherr von Seldeneck; Stammvater der neueren Seldeneck; Großherzoglich badischer Geheimrat und Oberstallmeister
  • Wilhelm von Seldeneck (1849–1925), Bierbrauer in Karlsruhe

Literatur

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  • Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden. Ein neu bearbeitetes Adelsbuch. Baden-Baden 1886 online.
  • L. Löhlein: Rudolf Freiherr von Seldeneck. In: Friedrich von Weech (Herausgeber): Badische Biographien. Zweiter Theil, Heidelberg 1875, S. 295.
  • A. und C. Reimann: Bartenstein wie es früher war, von Handwerkern, Hofräten und Lakaien. Niederstetten 2009.
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Commons: Seldeneck (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Siehe bei Eine morganatische Linie der Markgrafen von Baden: die von Seldeneck auf www.welt-der-wappen.de; abgerufen am 22. September 2020
  2. s. Johann Gottfried Biedermann: Geschlechtsregister der Reichfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken Löblichen Orts Rhön und Werra, Bayreuth 1749, Tabula CCCCXXXVIII in der Google Buchsuche
  3. Württembergisches Urkundenbuch Band V., Nr. N24, Seite 410–411
  4. Siebmacher: Abgestorbene, erloschene Geschlechter, Abgestorbener Bayerischer Adel, überarbeitet von G. A. Seyler, Band I. S. 156,
  5. s. Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 8: Saackhen, Wailckhl v. Saackhen – Steinhauer zu Bulgarn. Leipzig 1868 (Volltext in der Google-Buchsuche, S. 459)
  6. Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein, Teil Bartenstein
  7. Siebmacher: Blühender Adel deutscher Landschaften, er Adel in Baden, überarbeitet von C. A. v. Grass, Nürnberg 1878
  8. Karl von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahre 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. IX.