Rosocha (deutsch Jägerswalde) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Landgemeinde Piecki (deutsch Peitschendorf) im Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg).

Rosocha
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Rosocha (Polen)
Rosocha (Polen)
Rosocha
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Mrągowo
Gmina: Piecki
Geographische Lage: 53° 40′ N, 21° 27′ OKoordinaten: 53° 39′ 38″ N, 21° 26′ 30″ O
Einwohner: 142 (2011)
Postleitzahl: 11-710[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NMR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Verbindungsstraße DK 58DW 610 über Krutyń
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig

Geographische Lage

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Rosocha liegt an der Kruttinna (polnisch Krutynia) im mittleren Süden der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 25 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Mrągowo (deutsch Sensburg). Wenige hundert Meter östlich des Dorfes befindet sich der Dusssee (polnisch Jezioro Duś).

 
Ortseinfahrt in das winterliche Rosocha
 
Dorfstraße in Rosocha

Geschichte

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Das später mit einer bedeutenden Ziegelei ausgerüstete Dorf Jägerswalde bestand ursprünglich lediglich aus ein paar großen und kleinen Höfen[2]. Zwischen 1874 und 1945 war der Ort in den Amtsbezirk Kruttinnen (auch: Cruttinnen, polnisch Krutyń) eingegliedert[3], der zum Kreis Sensburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Jägerswalde gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Jägerswalde stimmten 60 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[4]

In Kriegsfolge kam Jägerswalde 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Rosocha“. Heute ist das Dorf Sitz eines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo) und somit eine Ortschaft innerhalb der Landgenmeinde Piecki (Peitschendorf) im Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Einwohnerzahlen

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Jahr Anzahl
1818 59[5]
1839 78
1867 91
1885 99
1898 96
1905 90
1910 73
1933 225
1939 227
2011 142[6]

Bis 1945 war Rosocha in die evangelische Kirche Alt Ukta[7] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die katholische St.-Adalbert-Kirche in Sensburg[5] im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Rosocha zur evangelischen Kirchengemeinde Ukta – einer Filialgemeinde der Pfarrei in Mikołajki (Nikolaiken) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, außerdem zur katholischen Pfarrei Ukta im jetzigen Erzbistum Ermland in der polnischen katholischen Kirche.

 
Der „Port“ in Rosocha
 
Buswartehäuschen in Rosocha

Aufgrund seiner Lage an der Kruttinna (polnisch Krutynia) ist Rosocha begehrtes Ausflugsziel für Kanusportler. Der fast 100 Kilometer lange Fluss ist eine klassische Kanutourenstrecke, in die Rosocha miteinbezogen ist.

Rosocha liegt an einer Nebenstraße, die die beiden Hauptverkehrsstraßen Landesstraße 58 und Woiwodschaftsstraße 610 miteinander verbindet und am Ostufer der Kruttinna entlang über Zielony Lasek (Grünheide) und Krutyń (Kruttinnen) verläuft.

Eine Anbindung an das Schienennetz hat Rosocha nie besessen. Bis heute verkehren Busse im Personennahverkehr und verbinden Rosocha mit der Region.

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Commons: Rosocha (Piecki) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1083
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Jägerswalde
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Krutinnen (Crutinnen)
  4. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 113
  5. a b Jägerswalde (Landkreis Sensburg) bei GenWiki
  6. Wieś Rosocha w liczbach
  7. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 500