Pöttmes ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg.

Wappen Deutschlandkarte
Pöttmes
Deutschlandkarte, Position des Marktes Pöttmes hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 35′ N, 11° 6′ OKoordinaten: 48° 35′ N, 11° 6′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Aichach-Friedberg
Verwaltungs­gemeinschaft: Pöttmes
Höhe: 407 m ü. NHN
Fläche: 82,59 km2
Einwohner: 7093 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86554
Vorwahlen: 08253, 08276
Kfz-Kennzeichen: AIC, FDB
Gemeindeschlüssel: 09 7 71 156
Marktgliederung: 33 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Marktplatz 18
86554 Pöttmes
Website: www.markt-poettmes.de
Erster Bürgermeister: Mirko Ketz (CSU)
Lage des Marktes Pöttmes im Landkreis Aichach-Friedberg
KarteBaar (Schwaben)PöttmesTodtenweisAindlingPetersdorf (Schwaben)InchenhofenKühbachSchiltbergSielenbachAdelzhausenEurasburg (Schwaben)Ried (bei Mering)MeringMerchingSchmiechenSteindorf (Schwaben)KissingObergriesbachHollenbachRehlingAffingAichachFriedberg (Bayern)DasingAugsburgLandkreis Neuburg-SchrobenhausenLandkreis Pfaffenhofen an der IlmLandkreis DachauLandkreis FürstenfeldbruckLandkreis Donau-RiesLandkreis AugsburgLandkreis Landsberg am LechLandkreis Donau-RiesLandkreis Dillingen an der Donau
Karte

Geografie

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Ansicht von Nordwesten (bei Gumppenberg)
 
Nordseite von Schloss Pöttmes

Pöttmes liegt an der Grenze zwischen der Aindlinger Terrassentreppe (Donau-Iller-Lech-Platte) im Westen sowie dem Donau-Isar-Hügelland und dem Altbayerischen Donaumoos (Unterbayerisches Hügelland) im Osten. Diese gehören zum Alpenvorland, eine Naturräumliche Haupteinheit Deutschlands. Pöttmes ist die nördlichste Gemeinde des (seit der am 1. Juli 1972 in Kraft getretenen Verwaltungsreform) schwäbischen Landkreises Aichach-Friedberg, gehört historisch jedoch zu Altbayern.

Gemeindeteile

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Es gibt 33 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Ebenried, Echsheim, Grimolzhausen, Gundelsdorf, Handzell, Immendorf, Kühnhausen, Osterzhausen, Pöttmes, Reicherstein, Schnellmannskreuth, Schorn und Wiesenbach.[4]

Gemarkungen

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Es gibt 13 Gemarkungen:

Nachbargemeinden

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Geschichte

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Markttor

Bis zur Gemeindegründung

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Heinrich von Gumppenberg erhielt am 16. Oktober 1324 durch Kaiser Ludwig den Bayern die Marktrechte für Pöttmes verliehen. Pöttmes gehörte seit 1281 dem hochfreien Haus Gumppenberg. Der Ort war Teil des Herzogtums Bayern, bildete aber eine geschlossene Hofmark, die ein Blutgericht besaß. Dieses wurde 1310 von Kaiser Ludwig dem Bayern verliehen und bestand bis zur großen Neuordnung des Gerichtswesens im Königreich Bayern im Jahre 1808. Noch heute zeugt der nördlich von Pöttmes gelegene „Galgenberg“ von diesem Hochgericht. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

21. Jahrhundert

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Deutschlandweit Schlagzeilen machte Pöttmes am 2. Dezember 2008, als Pfarrer Thomas Rein in seiner Pfarrkirche St. Peter und Paul ein ausgesetztes Baby in der Weihnachtskrippe auffand.[5]

Eingemeindungen

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Am 1. Juli 1970 wurde die Gemeinde Immendorf nach Pöttmes eingemeindet. Am 1. Januar 1972 kam Schnellmannskreuth hinzu. Es folgten Handzell am 1. April 1972, Grimolzhausen, Kühnhausen und Schorn am 1. Juli 1972.[6] Gundelsdorf kam am 1. Januar 1976 zum Markt Pöttmes. Ebenried folgte am 1. Januar 1977. Die Reihe der Eingemeindungen wurde mit der Eingliederung von Echsheim, Osterzhausen, Reicherstein und Wiesenbach am 1. Januar 1978 abgeschlossen.[7]

Die bisherigen Gemeinden gehörten (bis zum Tag der Eingemeindung, längstens bis zum 30. Juni 1972) zu den folgenden Altlandkreisen:

Ausgliederungen

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Am 1. Januar 1977 wurde der Gemeindeteil Klingsmoos mit etwa 200 Einwohnern an die Gemeinde Königsmoos, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, abgetreten.[7]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2020 wuchs die Gemeinde von 5566 auf 7203 um 1637 Einwohner bzw. um 29,4 %.

  • 1961: 5363 Einwohner[7]
  • 1970: 5539 Einwohner[7]
  • 1987: 5580 Einwohner
  • 1991: 5734 Einwohner
  • 1995: 6061 Einwohner
  • 2000: 6117 Einwohner
  • 2005: 6354 Einwohner
  • 2010: 6282 Einwohner
  • 2015: 6586 Einwohner
  • 2016: 6630 Einwohner
  • 2017: 6997 Einwohner
  • 2018: 7084 Einwohner
  • 2019: 6853 Einwohner[8]
  • 2020: 7203 Einwohner
  • 2021: 7315 Einwohner
  • 2022: 7422 Einwohner
  • 2023: 7439 Einwohner

Nach Angaben der Gemeinde wohnten im Kernort Pöttmes am 31. Dezember 2023 3622 Menschen (3590 Einwohner am 31. Dezember 2022, 3510 Einwohner am 31. Dezember 2021, 3427 Einwohner am 31. Dezember 2020, 3415 Einwohner am 31. Dezember 2019, 3362 Einwohner am 1. Januar 2018, 3191 Einwohner am 1. Januar 2017, 2828 Einwohner am 1. Januar 2011, 2853 Einwohner am 1. Juli 2010).

Bürgermeister

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Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Mirko Ketz (CSU); dieser setzte sich in der Wahl vom 15. März 2020 mit 50,9 Prozent der Stimmen durch. Seine Vorgänger waren:

  • Franz Schindele, Mai 2008 bis April 2020; er setzte sich in der Stichwahl 2008 gegen seinen Vorgänger durch und wurde am 16. März 2014 mit 97,21 % wiedergewählt.
  • Johann Schmuttermeier (1990–2008).
  • Karl Hofmann (1972–1990).

Gemeinderat

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Der Gemeinderat setzt sich aus dem Ersten Bürgermeister und 20 Gemeinderäten zusammen.

Parteien 2020 2014
Anteil Sitze ±Anteil ±Sitze Anteil Sitze
Bürgerblock 43,85 % 9 +7,9 % +2 35,95 % 7
CSU 34,38 % 7 −0,4 % ±0 34,74 % 7
CWG 21,77 % 4 −7,6 % −2 29,32 % 6

Gemeindepartnerschaften

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Die Gemeinde unterhält seit 1980 eine Gemeinde- und Schulpartnerschaft mit La Haye-Pesnel in Frankreich.

 
Wappen von Pöttmes
Blasonierung: „In Silber die verschlungenen blauen Buchstaben P. P., unten beseitet von je einem durchbrochenen grünen Seerosenblatt an langem Stiel.“[9]

Das Wappen ist aus einem Siegelbild abgeleitet; Siegelführung seit dem 14. Jahrhundert belegt. Die Buchstaben machen es zu einem Initialwappen und stehen für die Kirchpatrone Peter und Paul. Die Seerosenblätter sind dem Wappen der Familie von Gumppenberg entnommen, die um das 13. Jahrhundert Besitz bei Pöttmes hatte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Fahrrad-Museum in der Schillerstraße
 
Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul

Bau- und Bodendenkmäler

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Grünflächen und Naherholung

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

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Es gab 2021 insgesamt 1603 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Von der Bevölkerung waren 3144 Personen versicherungspflichtig tätig. Damit übersteigt die Zahl der Auspendler die der Einpendler um 1541. Die 99 landwirtschaftlichen Betriebe (2020;1999 waren es noch 224) bewirtschafteten eine Fläche von 3586 Hektar.

Es gibt folgende Einrichtungen:

  • Kindertageseinrichtungen: 288 Betreuungsplätze in vier Einrichtungen, 251 betreute Kinder (2011)
  • Grund- und Mittelschule mit 26 Lehrern und 361 Schülern (SJ 2018/2019)[10][11]
  • Staatl. Wirtschaftsschule Wittelsbacher Land Aichach-Friedberg in Pöttmes: dreistufige Wirtschaftsschule mit 47 Schülern (SJ 2018/2019)[12]

Im Gemeindegebiet erscheinen die Tageszeitungen Aichacher Zeitung und Aichacher Nachrichten.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Ehrenbürger

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  • Karl Hofmann sen. (* 28. Januar 1900; † 27. Oktober 1982), verliehen 1965, Verwaltungsamtmann und Bürgermeister
  • Karl Hofmann jun. (* 22. Januar 1924; † 17. April 2012), verliehen 1991, 1. Bürgermeister 1972–1990

Literatur

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  • Edgar Krausen (Bearb.): Archiv der Marktgemeinde Pöttmes (Inventare nichtstaatlicher Archive Bayerns. 1. Regierungsbezirk Oberbayern. Landkreis Aichach). München 1949.
  • Markt Pöttmes. Pöttmes, 1989
  • Werner Hammerl (Hrsg.): Pöttmes in alten Ansichten – die Jahrhundertwende bis etwa vier Jahrzehnte danach. Pöttmes 1994.
  • Wilhelm Liebhart (Hrsg.): Pöttmes – Herrschaft, Markt und Gemeinde. 2 Bde. Pöttmes 2007.
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Commons: Pöttmes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Markt Pöttmes in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 7. September 2017.
  3. Gemeinde Pöttmes, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 7. Mai 2022.
  5. Mutter setzt ihr Baby in einer Krippe aus – Ein Findelkind ist in der katholischen Kirche St. Peter und Paul in Pöttmes entdeckt worden. – (Augsburger Allgemeine vom 2. Dezember 2008)
    Findelkind von Pöttmes – Christkind, Sorgenkind, Glückskind – (Süddeutsche Zeitung vom 23. Dezember 2011)
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 415.
  7. a b c d Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 788 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. Archivierte Kopie (Memento vom 5. Dezember 2020 im Internet Archive)
  9. Eintrag zum Wappen von Pöttmes in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Grundschule Pöttmes in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 30. August 2020.
  11. Mittelschule Pöttmes in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 30. August 2020.
  12. Staatl. Wirtschaftsschule Wittelsbacher Land Aichach-Friedberg in Pöttmes in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 30. August 2020.