Olympische Sommerspiele 1976/Leichtathletik – 4 × 400 m (Frauen)

Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Frauen bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal wurde am 30. und 31. Juli 1976 im Olympiastadion Montreal ausgetragen. In elf Staffeln nahmen 44 Athletinnen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 4-mal-400-Meter-Staffel
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 11 Staffeln mit 44 Athletinnen
Wettkampfort Olympiastadion Montreal
Wettkampfphase 30. Juli 1976 (Vorläufe)
31. Juli 1976 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Sowjetunion 1955 Sowjetunion
1972 1980
Das Olympiastadion in Montreal

Olympiasieger wurde die Staffel der DDR (Doris Maletzki, Brigitte Rohde, Ellen Streidt, Christina Brehmer), die im Finale mit 3:19,23 min einen neuen Weltrekord erzielte.
Die Silbermedaille ging an die USA (Debra Sapenter, Sheila Ingram, Pamela Jiles, Rosalyn Bryant).
Bronze errang die Sowjetunion in der Besetzung Inta Kļimoviča, Ljudmila Aksjonowa, Natalja Sokolowa und Nadeschda Iljina.

Das Team der Bundesrepublik Deutschland qualifizierte sich für das Finale und belegte dort Rang fünf.
Staffeln aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord[1] 3:22,95 min Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR
(Dagmar Käsling, Rita Kühne,
Helga Seidler, Monika Zehrt)
Finale OS München, BR Deutschland 10. September 1972
Olympischer Rekord

Rekordverbesserung

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Im Finale am 31. Juli verbesserte das Team des Olympiasiegers DDR in der Besetzung Doris Maletzki, Brigitte Rohde, Ellen Streidt und Christina Brehmer den bestehenden olympischen Rekord, gleichzeitig Weltrekord, um 3,72 s auf 3:19,23 min. Damit unterbot die DDR als erste Staffel die Zeit von 3:20 min.

Durchführung des Wettbewerbs

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Die Staffeln absolvierten am 30. Juli zwei Vorläufe, in denen sich die jeweils drei besten – hellblau unterlegt – sowie die nachfolgend zwei zeitschnellsten Teams – hellgrün unterlegt – für das Finale am 31. Juli qualifizierten.

Zeitplan

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30. Juli, 15.40 Uhr: Vorläufe
31. Juli, 19.00 Uhr: Finale[2]

Anmerkung:
Alle Zeiten sind in Ortszeit Montreal (UTC−5) angegeben.

Vorrunde

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Datum: 30. Juli 1976, ab 15.40 Uhr[3]

Vorlauf 1

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Platz Staffel Besetzung Zeit
1 Sowjetunion 1955  Sowjetunion Inta Kļimoviča
Ljudmila Aksjonowa
Natalja Sokolowa
Nadeschda Iljina
3:24,54 min
2 Vereinigte Staaten  USA Debra Sapenter
Sheila Ingram
Pamela Jiles
Rosalyn Bryant
3:25,15 min
3 Finnland  Finnland Pirjo Häggman
Marika Lindholm
Mona-Lisa Pursiainen
Riitta Salin
3:26,30 min
4 Deutschland BR  BR Deutschland Claudia Steger
Rita Wilden
Dagmar Fuhrmann
Elke Barth
3:26,31 min
DSQ Jamaika  Jamaika Helen Blake
Carol Cummings
Jacqueline Pusey
Ruth Williams-Simpson

Vorlauf 2

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Platz Staffel Besetzung Zeit
1 Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR Doris Maletzki
Brigitte Rohde
Ellen Streidt
Christina Brehmer
3:23,38 min
2 Australien  Australien Judy Canty
Verna Burnard
Bethanie Nail
Charlene Rendina
3:25,98 min
3 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Liz Barnes
Gladys Taylor
Verona Elder
Donna Murray
3:27,09 min
4 Kanada  Kanada Margaret Stride
Joyce Yakubowich
Rachelle Campbell
Yvonne Saunders
3:28,81 min
5 Bulgarien 1971  Bulgarien Jordanka Iwanowa
Swetla Slatewa
Iwanka Bonowa
Liljana Tomowa
3:31,08 min
6 Belgien  Belgien Lea Alaerts
Regine Berg
Anne-Marie Van Nuffel
Rita Thijs
3:32,87 min

Datum: 31. Juli 1976, 19:00 Uhr[3]

Platz Staffel Besetzung Zeit Anmerkung
1 Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR Doris Maletzki
Brigitte Rohde
Ellen Streidt
Christina Brehmer
3:19,23 min WR
2 Vereinigte Staaten  USA Debra Sapenter
Sheila Ingram
Pamela Jiles
Rosalyn Bryant
3:22,81 min
3 Sowjetunion 1955  Sowjetunion Inta Kļimoviča
Ljudmila Aksjonowa
Natalja Sokolowa
Nadeschda Iljina
3:24,24 min
4 Australien  Australien Judy Canty
Verna Burnard
Charlene Rendina
Bethanie Nail
3:25,56 min
5 Deutschland BR  BR Deutschland Claudia Steger
Dagmar Fuhrmann
Elke Barth
Rita Wilden
3:25,71 min
6 Finnland  Finnland Marika Lindholm
Pirjo Häggman
Mona-Lisa Pursiainen
Riitta Salin
3:25,87 min
7 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Liz Barnes
Gladys Taylor
Verona Elder
Donna Murray
3:28,01 min
8 Kanada  Kanada Margaret Stride
Joyce Yakubowich
Rachelle Campbell
Yvonne Saunders
3:28,91 min

Topfavorit war das Team der DDR, das als Olympiasieger von 1972 und Weltrekordhalter angereist war. Einziger halbwegs ernstzunehmender Konkurrent im Rennen um Gold waren die US-Amerikanerinnen, die mit Rosalyn Bryant, Sheila Ingram und Debra Sapenter als einzige Nation alle drei Starterinnen in das Einzelfinale über 400 Meter hatten bringen können. Dahinter boten sich die Vizeeuropameisterinnen von 1974 aus Finnland, die UdSSR, Polen und Australien als Anwärter auf weitere vordere Platzierungen an.

Im Finale wurde die DDR-Staffel, die mit den Silber- und Bronzemedaillengewinnerinnen aus dem 400-Meter-Einzelwettbewerb angetreten war, ihrer Favoritenrolle voll gerecht. Mit einem Vorsprung von mehr als dreieinhalb Sekunden erreichten die Läuferinnen das Ziel und blieben dabei als erstes Team der Welt überhaupt unter der Marke von 3:20 Minuten. Die US-Amerikanerinnen waren zwar deutlich abgeschlagen, unterboten jedoch ebenfalls noch die vorher bestehende Weltrekordzeit und gewannen die Silbermedaille vor der Staffel aus der UdSSR. Die Plätze vier bis sechs belegten Australien, die BR Deutschland und Finnland.[4]

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Literatur

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  • Ernst Huberty / Willy B. Wange, Die Olympischen Spiele Montreal Innsbruck 1976, Lingen-Verlag, Köln 1976, S. 254f
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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), 4x400 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 21. Oktober 2021
  2. Official Report, Games of the XXI Olympiad, Montreal 1976: v.3 (englisch/französisch), S. 23 (PDF, 23.245 KB), abgerufen am 21. Oktober 2021
  3. a b Official Report, Games of the XXI Olympiad, Montreal 1976: v.3 (englisch/französisch), S. 41 (PDF, 23.245 KB), abgerufen am 21. Oktober 2021
  4. Athletics at the 1972 München: Women's 4x400m relay, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 21. Oktober 2021