Oliver Webb

britischer Automobilrennfahrer

Oliver James Webb (* 20. März 1991 in Manchester) ist ein britischer Automobilrennfahrer. 2014 gewann er die European Le Mans Series (ELMS). Er trat 2011, 2013 und 2014 in der Formel Renault 3.5 an. Ab 2015 fuhr er in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC).

Oliver Webb 2013
Oliver Webb für Pons in der Formel Renault 3.5 auf dem Nürburgring 2011

Karriere

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Webb begann seine Motorsportkarriere im Alter von neun Jahren im Kartsport, in dem er bis 2005 aktiv war.[1] Außerdem fuhr er 2005 in der T-Cars-Serie, in der Rennfahrer im Alter von 14 bis 17 mit Limousinen unterwegs waren, und wurde Zweiter der Herbstmeisterschaft. 2006 konzentrierte er sich vollständig auf die T Cars und wurde Dritter der Meisterschaft.

2007 wechselte er in den Formelsport und machte seine ersten Erfahrungen in der Wintermeisterschaft der britischen Formel Renault, die er als 15. beendete. Anschließend ging er in der britischen Formel BMW an den Start und belegte den neunten Platz in der Gesamtwertung. 2008 nahm Webb an zwei Formel-Renault-Wintermeisterschaften teil und wurde Vierter der britischen und Zweiter der portugiesischen Wintermeisterschaft. Anschließend startete er in der britischen Formel Renault, in der er den achten Gesamtrang belegte. Darüber hinaus bestritt er vier Rennen in der nordeuropäischen Formel Renault. 2009 blieb Webb in der britischen Formel Renault und bestritt seine zweite Saison in dieser Meisterschaft. Webb zeigte konstant gute Leistungen und beendete nur ein Rennen nicht. Mit zwei Siegen und weiteren acht Podestplatzierungen wurde er am Saisonende Dritter hinter seinem Teamkollegen James Calado und dem Meister Dean Smith. Außerdem trat er zu vier Rennen des Formel Renault 2.0 Eurocups an.

2010 wechselte Webb in die britische Formel-3-Meisterschaft, in der er, wie schon in der Formel Renault, für Fortec Motorsport an den Start ging. Nachdem Webb ein gutes Debüt in der neuen Serie gegeben und an den ersten zwei Rennwochenenden vier von sechs Rennen auf dem zweiten Platz beendet hatte, folgten am dritten Rennwochenende seine ersten zwei Siege in der britischen Formel-3-Meisterschaft. Am Saisonende belegte er mit drei Siegen den dritten Gesamtrang. 2011 trat Webb für Pons Racing in der Formel Renault 3.5 an.[2] Mit einem sechsten Platz als bestes Ergebnis schloss er die Saison auf dem 21. Gesamtrang ab, während sein Teamkollege Nick Yelloly, der nur das letzte Saisondrittel fuhr, mit einem zweiten Platz 14. wurde. Außerdem nahm Webb für Jensen MotorSport an vier Rennen der nordamerikanischen Indy Lights teil.[3] Dabei erzielte er mit einem dritten Platz eine Podestplatzierung. Am Saisonende belegte er den 18. Gesamtrang.

2012 wechselte Webb vollständig nach Nordamerika und ging für Sam Schmidt Motorsports, das Meisterteam des Vorjahrs, in der Indy Lights an den Start.[4] Er startete einmal von der Pole-Position und ein dritter Platz war sein bestes Resultat. Während Tristan Vautier, einer seiner drei Teamkollegen, den Meistertitel gewann, wurde Webb als schlechtester Schmidt-Pilot Gesamtsiebter. Zur Saison 2013 kehrte Webb nach Europa in die Formel Renault 3.5 zurück. Er erhielt ein Cockpit bei Fortec Motorsport.[5] Mit einem vierten Platz als bestes Resultat wurde Webb 15. in der Fahrerwertung. Mit 27 zu 214 Punkten unterlag er intern Stoffel Vandoorne. Darüber hinaus nahm Webb an einigen GT-Rennen teil.

2014 wechselte Webb in den Langstreckensport und erhielt bei Signatech Alpine ein Cockpit in der European Le Mans Series (ELMS). Er bildete ein Fahrertrio mit Paul-Loup Chatin und Nelson Panciatici. Die drei gewannen ein Rennen und entschieden die Meisterschaft für sich. Das Trio nahm zudem am 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2014 teil und erreichte dort den siebten Platz im Gesamtklassement sowie den dritten in der LMP2-Klasse. Außerdem bestritt er für OAK Racing ein Rennen der United SportsCar Championship. Darüber hinaus nahm Webb 2014 im Formelsport für Pons Racing an den ersten drei Veranstaltungen der Formel Renault 3.5 teil.[6] 2015 erhielt Webb ein Cockpit bei Morand Racing in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC).[7] Kurz vor dem Saisonauftakt zog Morand, die mit dem Team SARD kooperierten, beide Autos zurück.[8] Nach organisatorischen Umstrukturierungen im Team kehrte Morand zum zweiten Rennen in die Meisterschaft zurück und reduzierte das Aufgebot auf ein Auto. Webb blieb als Fahrer beim Team.[9] Zusammen mit Pierre Ragues beendete er die Weltmeisterschaft auf dem 20. Gesamtrang.

Statistik

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Karrierestationen

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  • 2000–2005: Kartsport
  • 2005: T Cars, Herbstmeisterschaft (Platz 2)
  • 2006: T Cars (Platz 3)
  • 2007: Britische Formel BMW (Platz 9)
  • 2007: Britische Formel Renault, Winterserie (Platz 15)
  • 2008: Britische Formel Renault (Platz 8)
  • 2008: Nordeuropäische Formel Renault (Platz 25)
  • 2008: Britische Formel Renault, Winterserie (Platz 4)

Einzelergebnisse in der Formel Renault 3.5

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Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Punkte Rang
2011 Pons Racing Spanien  ALC Belgien  SPA Italien  MNZ Monaco  MON Deutschland  NÜR Ungarn  HUN Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEC Spanien  CAT 21 17.
11 17 DNF 18 9 11 DNF DNF 16 17 19 7 12 11 10 DNF 6
2013 Fortec Motorsport Italien  MNZ Spanien  ALC Monaco  MON Belgien  SPA Russland  MOS Osterreich  SPI Ungarn  HUN Frankreich  LEC Spanien  CAT 27 15.
4 9 11 17 11 12 9 9 7 DNS 16 16 10 13 22 10 10
2014 Pons Racing Italien  MNZ Spanien  ALC Monaco  MON Belgien  SPA Russland  MOS Deutschland  NÜR Ungarn  HUN Frankreich  LEC Spanien  JRZ 0 26.
12 14 DNF 13 12                        

Le-Mans-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2014 Frankreich  Signatech Alpine Alpine A450 Frankreich  Paul-Loup Chatin Frankreich  Nelson Panciatici Rang 7
2015 Schweiz  Team SARD-Morand Morgan LMP2 Evo Frankreich  Pierre Ragues Schweiz  Zoël Amberg Ausfall Motorschaden
2016 Osterreich  Team ByKolles CLM P1/01 Deutschland  Pierre Kaffer Schweiz  Simon Trummer Ausfall Wagenbrand
2017 Osterreich  ByKolles Racing Team ENSO CLM P1/01 Italien  Marco Bonanomi Osterreich  Dominik Kraihamer Ausfall Motorschaden
2018 Osterreich  ByKolles Racing Team ENSO CLM P1/01 Frankreich  Tom Dillmann Osterreich  Dominik Kraihamer Ausfall Unfall
2019 Osterreich  ByKolles Racing Team ENSO CLM P1/01 Frankreich  Tom Dillmann Italien  Paolo Ruberti Ausfall Antriebswelle
2020 Osterreich  ByKolles Racing Team ENSO CLM P1/01 Frankreich  Tom Dillmann Kanada  Bruno Spengler Ausfall Unfall
2021 Slowakei  ARC Bratislava Ligier JS P217 Slowakei  Miroslav Konôpka Slowakei  Matej Konôpka Rang 24

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft

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Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9
2014 Signatech Alpine Alpine A450 Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  LEM Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BAH Brasilien  SAO
7
2015 SARD Morand Morgan LMP2 Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  LEM Deutschland  NÜR Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BAH
11 DNF 10 10 14 12 16
2016 Team Kolles CLM P1/01 Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  LEM Deutschland  NÜR Mexiko  MEX Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BAH
14 6 DNF DNF 21 11 DNF 7 8
2017 Team Kolles CLM P1/01 Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  LEM Deutschland  NÜR Mexiko  MEX Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BAH
DNF 6 DNF 14
2018/19 Team Kolles CLM P1/01 Belgien  SPA Frankreich  LEM Vereinigtes Konigreich  SIL Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Vereinigte Staaten  SEB Belgien  SPA Frankreich  LEM
4 DNF DNF 5 DNF 34 DNF
2019/20 Team Kolles CLM P1/01 Vereinigtes Konigreich  SIL Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BAH Vereinigte Staaten  AUS Belgien  SPA Frankreich  LEM Bahrain  BAH
27 DNF
2021 ARC Bratislava Ligier JS P217 Belgien  SPA Portugal  POR Italien  MON Frankreich  LEM Bahrain  BAH Bahrain  BAH
29 14 24 21
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Commons: Oliver Webb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. “Biography” (Memento vom 13. Dezember 2010 im Internet Archive) (oliwebbracing.com, abgerufen am 5. April 2010)
  2. “Webb signs with Pons for FR3.5” (autosport.com am 18. Februar 2011)
  3. “BRITISH DRIVER OLIVER WEBB JOINS JENSEN MOTORSPORT” (jensenmotorsport.com am 24. Juni 2011)
  4. “Webb Joins Sam Schmidt Lights Team” (nationalspeedsportnews.com am 2. Dezember 2011)
  5. Annika Kläsener: „WS by Renault - Webb kehrt zu Fortec zurück“. Eine klare Entscheidung. Motorsport-Magazin.com, 27. Dezember 2012, abgerufen am 23. Januar 2013.
  6. Valentin Khorounzhiy: “Oliver Webb joins Pons Racing for WSR Monza round”. paddockscout.com, 9. April 2014, abgerufen am 9. April 2014.
  7. John Dagys: Team SARD-Morand Confirms Two-Car LMP2 Entry. sportscar365.com, 31. Januar 2015, abgerufen am 5. Februar 2015 (englisch).
  8. John Dagys: Team SARD-Morand Withdraws from 6H Silverstone. sportscar365.com, 8. April 2015, abgerufen am 21. Juni 2015 (englisch).
  9. John Dagys: Team SARD-Morand Confirms Single-Car LMP2 Entry for 6H Spa. sportscar365.com, 27. April 2015, abgerufen am 21. Juni 2015 (englisch).