Nadia Anjuman

afghanische Lyrikerin und Journalistin

Nadia Anjuman (* 27. Dezember 1980 in Herat; † 5. November 2005 ebenda) war eine afghanische Dichterin und zugleich Journalistin.

Nadia Anjuman

Nadia Anjuman studierte an der Universität von Herat, als sie 2005 ihren ersten Lyrikband publizierte. Gul-e-dodi (Dunkle Rote Blüte) wurde in Afghanistan und im angrenzenden Iran sehr populär. Ein zweiter Gedichtband war für 2006 in Vorbereitung.

Am Abend des 5. November 2005 wurde sie in einer Auseinandersetzung von ihrem Ehemann Farid Ahmad Majid Mia so schwer geschlagen, dass sie ihr Bewusstsein verlor. Sie wurde danach in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sie kurz darauf starb.[1] Entsprechend den Angaben des Polizeioffiziers Nisar Ahmad Paikar gestand ihr Mann, sie nach einem Streit geschlagen zu haben. Sein Geständnis betraf aber nicht das Tötungsdelikt. Es wird berichtet, dass sie durch Kopfverletzungen ihr Leben verlor.

Die Vereinten Nationen haben die Ermordung Anjumans verurteilt. Der Sprecher Adrian Edwards erklärte, dass ihr Tod ein großer Verlust für Afghanistan sei und dass das Delikt aufgeklärt werden müsse.[2][3] Inzwischen wurde ihr Ehemann wegen Verdachts auf Tötung festgenommen.

Nadia Anjuman hinterließ ein sechs Monate altes Kind.

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Anmerkungen

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  1. Carlotta Gall: Afghan Poet Dies After Beating by Husband, Colonel Paikar said. Ms. Anjuman died later in a hospital, he said., erschienen in der New York Times am 8. November 2005. Zitat: Ms. Anjuman was knocked unconscious by her husband during an argument Saturday evening, Colonel Paikar said. Ms. Anjuman died later in a hospital, he said.
  2. Aus dem gleichen Bericht von Carlotta Gall: The death of Ms. Anjuman at age 25 was lamented by colleagues and condemned by the United Nations as a tragic example of the violence that so many Afghan women still face despite their advances four years after Taliban rule.
  3. Adrian Edwards auf einer Pressekonferenz am 6. März 2006: With domestic violence, for example, I think all of us were very shocked last year by a number of incidents, among them the death of Nadia Anjuman in Herat. Siehe: http://www.reliefweb.int/rw/rwb.nsf/0/74a7b1a98f0659ffc1257129004c5874?OpenDocument&Click=