Von dieser Seite gibt es keine gesichteten Versionen.
Dieser Artikel wurde am 13. Dezember 2024 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: Bitte Wikipedia:Wikifizieren --M2k~dewiki (Diskussion) 16:57, 13. Dez. 2024 (CET)

Mathias Allary (* 23. Januar 1960 in Düsseldorf) ist ein deutscher Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent.

Kindheit und Jugend

Bearbeiten

Allary kam 1960 in Düsseldorf als Sohn einer Opernsängerin und eines Unternehmensberaters zu Welt. In seiner Kindheit zeigte er schon früh Interesse an dem Medium Film. Im Alter von sieben bekam er seine erste Super-8-Kamera. Im Alter von sechzehn richtete er sich sein eigenes Studio im Keller seiner Großmutter ein. Er besuchte das Rethel-Gymnasium in Düsseldorf.[1]

Nach dem Abitur begann er das Studium in der Abteilung Dokumentarfilm an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München. Während dieser Zeit entstanden seine ersten Projekte wie der Dokumentarfilm Aufhören tut keiner (1980),[2] der Spielfilm Claudio (1981)[3] oder auch der Kurzfilm Innentage (1982). Während des Studiums teilte er sich die Studentenwohnung mit Nico Hofmann, die sich in dieser Zeit gegenseitig bei ihren Projekten assistierten.[4] Der Dokumentarfilm Ein Tag wie ein Jahr (1985) war sein Abschlussfilm an der HFF, welchen er in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk drehte.

Zudem gründete er während seines Studiums im Jahre 1984 seine eigene Produktionsfirma Allary Film TV & Media,[5] welche im gleichen Jahr ihren ersten Film Polster-Willi (1984) in Koproduktion mit dem ZDF produzierte.[6]

Filmkarriere

Bearbeiten

Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums an der HFF 1985 drehte er zahlreiche Filme für das ZDF, den SWR, arte, den BR, den WDR oder auch Canal Plus. Es entstanden auch der Kurzfilm Faschings-Mus (1987) sowie 1988 – als Reaktion auf den atomaren Supergau in Tschernobyl – der Kurzfilm Keinerlei Besorgnis.[7]

Der Durchbruch gelang ihm mit seinem Film Franta (1989),[8] einer Literaturverfilmung nach Ernst Weiß, einem Zeitgenossen und Freund von Stefan Zweig und Franz Kafka, der mehrfach preisgekrönt wurde, wie zum Beispiel mit dem Award of the Academy for Arts Germany oder dem Premio Speciale in Montecatini Terme, Italien. Der Film thematisiert das Schicksal eines jungen Mannes im Ersten Weltkrieg.[9] Zusammen mit Jan Jäger, der basierend auf der Erzählung das Drehbuch schrieb, wurde eine zusätzliche Erzählebene erfunden, in welcher ein Maler das Schicksal von Franta durch seine Skizzen und Gemälde erzählt. Die Farben des Malers setzen sich in den Kostümen, den Räumen und den Bildelementen fort. Da es damals 1989 noch keine digitalen VFX gab, wurde alles real gemalt, Kostüme wurden gefärbt und übermalt, Wände wurden gemalt wie auch ganze Bäume und Landschaften. Die Gemälde dazu schuf WTH Regensburger, die Ausstattung entwarf Annette Ganders, das Kostümbild stammte von Ute Burgmann. Weitere abendfüllende Filme wie Endloser Abschied,[10] Liebe, Leben, Tod[11] oder als Produzent Midsommar-Stories folgten.[12]

Zu den bedeutendsten Filmen von Mathias Allary zählen neben Franta (1989), Filme wie Liebe, Leben, Tod (1995), eine Komödie, die von einem Schuhfetischist handelt, der zufällig per Telefon mit einer jungen Türkin spricht, die von Fremdenfeindlichkeit traumatisiert ist. Er führte bei dem 1994 erschienenen Film Endloser Abschied Regie, produzierte 1999 den Episodenspielfilm Midsommar-Stories[13] und produzierte (minoritär) mit Dschoint Ventschr Zürich den Film Silberwald (2011),[14] welcher von den Schwierigkeiten eines Heranwachsenden, den richtigen Weg zu finden, handelt. Für seine Filme bekam Allary zahlreiche Auszeichnungen, wie zum Beispiel den Silver Award auf dem Worldfest Huston,[15] den Best Foreign Film Award auf dem Long Island International Festival, den Kunstpreis der Stadtsparkasse Düsseldorf, den Produzentenpreis Nordrhein-Westfalen und viele mehr.[16]

Lehrtätigkeit

Bearbeiten

Bereits 1999 gründete er das Movie-College,[17] woraufhin er für Vorlesungen an Film- und Medienhochschulen angefragt wurde. 2004 entwickelte und gründete Allery für eine private, staatlich anerkannte Hochschule einen Filmstudiengang, den er beim bayerischen Kultusministerium akkreditierte und über ein Jahrzehnt leitete.[18] Das Angebot umfasste fünf Studienrichtungen: Regie, Drehbuch, Kamera, Produktion und Postproduktion. In seinem Studiengang entwickelte Allary innovative Lernformate wie etwa Drehworkshops, bei denen Studierende zwei Wochen on Location, begleitet von je einem Regie- und einem Kameraprofessor, Drehen unter professionellen Bedingungen lernen konnten. In Workshops wurde die Arbeit mit Schauspielern erprobt.[19] Veränderungen in der Hochschulleitung und an dem von ihm entwickelten Studiengang[20] führten dazu, dass Allary die Hochschule verließ. Seitdem baut Allary neben seiner Tätigkeit als Regisseur und Produzent im Akademiebereich des Movie-College Online-Vorlesungen auf Filmhochschulniveau auf.[21]

Von 2006 bis 2019 war Allary Lehrstuhlinhaber im Studiengang Film und Fernsehen an der Macromedia University in München.[22]

Filmographie (Auswahl)

Bearbeiten
  • 1979: Mit 18 träumt man nicht mehr, Spielfilm (Regie, Drehbuch, Kamera)
  • 1981: Claudio, Spielfilm (Regie, Drehbuch, Kamera)[23]
  • 1982: Innentage, Kurzfilm (Regie, Kamera)
  • 1984: Polster-Willi, Dokumentarfilm, ZDF (Regie, Kamera)
  • 1985: Ein Tag wie ein Jahr, Fernsehfilm, BR (Regie, Kamera)[24]
  • 1987: Faschings-Mus, Kurzfilm, Canal Plus/La Sept
  • 1988: Keinerlei Besorgnis, Kurzfilm (Buch, Regie)[25]
  • 1989: Franta, Fernseh-/Kinofilm, SWF (Regie)
  • 1994: Endloser Abschied, Fernsehspiel, SWF (Regie)
  • 1996: Liebe, Leben, Tod, Spielfilm, ZDF, (Buch, Regie)[26]
  • 2003: Icing, Dokumentarfilm (Regie, Kamera)
  • 2005: Rush-Hour, Dokumentar-Kurzfilm (Kamera, Regie, Produktion)
  • 2007: Freitags um Drei, Dokumentarfilm, ZDF, arte (Produktion und Kamera)[27]
  • 2009: Nicht das Leben, Dokumentarfilm (Produktion und Kamera)[28]
  • 2010: Silberwald, Kinofilm, Schweizer Fernsehen (Development & Koproduzent)
  • 2012: Taro, el Echo de Manrique, Dokumentarfilm (Koproduzent)

Drehbücher

Bearbeiten
  • 1994: Liebe, Leben, Tod, Spielfilm, ZDF
  • 1996: Have a Nice Die
  • 1997: Schokoladenkinder, Spielfilm, SWR
  • 1998: Polizeiruf 110, BR
  • 2002: Stehengelassene Frauen

Auszeichnungen

Bearbeiten
  • Förderpreis der Filmwirtschaft in Nordrhein-Westfalen
  • Förderpreis Film des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Kunstpreis Stadtsparkasse Düsseldorf
  • Regiepreis des französischen Fernsehens FR3
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Regiearbeit. In: movie-college.de. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  2. Aufhören tut trotzdem keiner. In: hff-muenchen.de. Abgerufen am 14. Dezember 2024.
  3. Claudio. In: hff-muenchen.de. Abgerufen am 14. Dezember 2024.
  4. Nico Hofmann: Nico Hofmann als Regisseur. In: hofmannfilm.de. 12. März 2020, abgerufen am 14. Dezember 2024.
  5. Allary Film, TV & Media, german-documentaries.de, abgerufen am 13. Dezember 2024
  6. Mathias Allary. In: Filmdienst. KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH, abgerufen am 13. Dezember 2024.
  7. Keinerlei Besorgnis. In: allaryfilm.de. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  8. Franta. In: allaryfilm.de. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  9. Mathias Allary | Filmografie. In: filmportal.de. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  10. Endloser Abschied. In: allaryfilm.de. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  11. Liebe, Leben, Tod. In: allaryfilm.de. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  12. Mathias Allary bei Crew United, abgerufen am 14. Dezember 2024.
  13. Midsommar-Stories. In: allaryfilm.de. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  14. Silberwald. In: christinerepond.com. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  15. The 56th Houston International Film Festival – Celebrating Visionary Filmmakers. In: worldfest.org. Abgerufen am 14. Dezember 2024 (englisch).
  16. Spielfilme. In: allaryfilm.de. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  17. Impressum. Movie-College, abgerufen am 14. Dezember 2024.
  18. MHMK-Professoren diskutieren Nachwuchsfragen auf Filmfest München. In: portalderwirtschaft.de. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  19. Julia Uttendorfer Biografie. In: julia-uttendorfer.de. Abgerufen am 14. Dezember 2024.
  20. Schauspieler in Hochschulfilmen: VdA diskutiert beim BFFS-Panel. In: verband-der-agenturen.de. 2018, abgerufen am 14. Dezember 2024.
  21. Akademie. In: movie-college.de. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  22. Prof. Mathias Allary. In: LinkedIn. Abgerufen am 13. Dezember 2024.
  23. Claudio. Filmportal, abgerufen am 14. Dezember 2024.
  24. Ein Tag wie ein Jahr. In: hff-muc.de. Abgerufen am 14. Dezember 2024.
  25. Keinerlei Besorgnis. In: filmfest-muenchen.de. Abgerufen am 14. Dezember 2024.
  26. Liebe, Leben, Tod. Filmportal, abgerufen am 14. Dezember 2024.
  27. Freitags um 3 bei IMDb
  28. SFT12: NICHT DAS LEBEN von Christine Repond. Sennhausers Filmblog, abgerufen am 14. Dezember 2024.