Lessines

stadt in Wallonie, Belgien

Lessines (französisch: [lɛsin, niederländisch: Lessen) ist eine am Fluss Dender gelegene belgische Stadt und Gemeinde in der Provinz Hennegau. Die Gemeinde gehört zur französischen Gemeinschaft Belgiens und besteht aus den Ortsteilen Lessines, Bois-de-Lessines, Deux-Acren, Ghoy, Ogy, Ollignies, Papignies und Wannebecq.

Lessines
Lessines (Hennegau)
Lessines (Hennegau)
Lessines
Staat: Belgien Belgien
Region: Wallonien
Provinz: Hennegau
Bezirk: Ath
Koordinaten: 50° 43′ N, 3° 50′ OKoordinaten: 50° 43′ N, 3° 50′ O
Fläche: 72,29 km²
Einwohner: 18.780 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 260 Einwohner je km²
Postleitzahl: 7860–7864, 7866
Vorwahl: 068
Bürgermeister: Jean-Marie Degauque (PS)
Adresse der
Kommunal-
verwaltung:
Centre Administratif
Grand’Place, 12
7860 Lessines
Website: www.lessines.be

Geografie

Bearbeiten

Stadtgliederung

Bearbeiten
# Name Fläche
(km²)
Einwohner
(2020)[1]
Einwohner pro

km²

INS CODE
1 Lessines (I) 10,51 8 588 817 51069A
 
Gliederung der Ortschaft Lessines
2 Deux-Acren (VI) 15,29 3 860 252 51069B
3 Bois-de-Lessines (VII) 9,39 1 652 176 51069C
4 Ollignies (VIII) 9,01 1 590 126 51069D
5 Papignies (II) 3,54 601 170 51069E0
6 Wannebecq (III) 6,62 683 103 51069E1
7 Ogy (IV) 8,51 733 86 51069F
8 Ghoy (V) 9,79 1 039 106 51069G

Angrenzende Gemeinden

Bearbeiten

An die Stadt Lessines grenzen folgende Gemeinden an (Buchstaben analog zur Darstellung in der Gliederungskarte):

  • Bassilly (a)
  • Hellebecq (b)
  • Ghislenghien (c)
  • Meslin-l'Évêque (d)
  • Isières (e)
  • Rebaix (f)
  • Ostiches (g)
  • Lahamaide (h)
  • Wodecq (i)
  • Flobecq (j)
  • Everbeek (k)
  • Zarlardinge (l)
  • Overboelare (m)
  • Moerbeke (n)
  • Viane (o)
  • Bever (p)

Geschichte

Bearbeiten
 
„Lessinia Vrbs“ von Joan Blaeu (c. ± 1649).

Erste Erwähnung findet Lessines durch eine Urkunde aus dem Jahr 946, in welcher das Gebiet 10 Höfe umfasste.[2]

Das Gebiet wird (neben anderen) hierbei der Abtei Gembloux, durch ihren Gründer (Guibert de Gembloux) im Rahmen einer Schenkung übereignet.

Lessines entwickelte sich im weiteren Verlauf des Mittelalters zu einer bedeutsamen Stadt im Gebiet der heutigen Provinz Hainaut, was die Errichtung zusätzlicher Verteidigungsanlagen in der Zeit von 1230 bis 1240 durch Seigneur Arnould IV d’Audenarde notwendig werden ließ. Von dieser Bestigungsanlage sind heutzutage zwei Wehrtürme erhalten geblieben.[3]

Religion

Bearbeiten

Die historische Prägung Belgiens durch den Katholizismus zeigt sich in den Bräuchen der Stadt: Jährlich findet im Rahmen der Karwoche am Karfreitag die sogenannte Prozession der Büßer von Lessines (Procession des pénitents de Lessines) statt, welche, in dieser Form, in Nordeuropa einzigartig ist.

Lessines verfügt über diverse kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen:

So finden vor Ort auch Karneval gefeiert, dessen Höhepunkt der Karnevalsumzug am Faschingsdienstag (47 Tage vor Ostern) darstellt. Die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der lokalen Steinförderung findet sich in einem eigenen Fest wieder, welches zwischen dem zweiten und dritten Sonntag im August stattfindet und insgesamt über 9 Tage andauert.

 
Altes Krankenhaus „Notre-Dame à la Rose“

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Neben der teils erhaltenen historischen Architektur der Stadt, ist das ehemalige Hospital „Notre-Dame à la Rose“ von besonderer Bedeutung. Dieses wurde im Jahr 1243 gegründet und erfüllte die Funktion der Krankenversorgung bis ins Jahr 1980 hinein, als die letzte Station geschlossen und der Umbau zu einem Museum durchgeführt wurde.[4]

Söhne und Töchter der Stadt (alphabetisch)

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Lessines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Population par secteur statistique | Statbel. Abgerufen am 27. November 2024.
  2. Diplomatica Belgica - Details Chartre 1276. Abgerufen am 28. November 2024.
  3. L'histoire de Lessines. Abgerufen am 28. November 2024 (französisch).
  4. P. M. Debusschere: [Notre Dame à la Rose Hospital of Lessines]. In: Revue Medicale De Bruxelles. Band 17, Nr. 5, Oktober 1996, ISSN 0035-3639, S. 346–354, PMID 8992550 (nih.gov [abgerufen am 28. November 2024]).