Lüning-Gruppe
Die Rieländer Handels GmbH (korrekt: Rieländer Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung) ist die Konzernobergesellschaft der Lüning-Gruppe, einem deutschen Lebensmittelunternehmen mit Hauptsitz in Rietberg im Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen.
Rieländer Handels GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1853 |
Sitz | Rietberg, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 689 VZ + 619 TZ + 555 Aush. (2022)[1] |
Umsatz | 661,8 Mio. Euro (2022)[1] |
Branche | Lebensmittelgroß- und Einzelhandel |
Website | www.luening.de |
Stand: 31. Dezember 2022 |
Das Kerngeschäft des 1853 gegründeten Unternehmens gliedert sich in die Geschäftsbereiche Großhandel, Einzelhandel, Ladenbau und Werbung.[2] Im Geschäftsbereich Großhandel werden Lebensmitteleinzelhandel, Tankstellen und Kioske mit Lebensmitteln beliefert. Der Geschäftsbereich Einzelhandel bezieht sich auf die 31 selbst betriebenen Märkte, die das Unternehmen als „EDEKA center LÜNING“, „Elli-Markt“ und „sb LÜNING“ bezeichnet. Im Geschäftsbereich Ladenbau werden Einrichtungslösungen für den Einzelhandel geplant, produziert und realisiert. Der Geschäftsbereich Werbung setzt sich zusammen aus der Konzeption, Gestaltung und Herstellung von Marketingkonzepten für Handelsunternehmen.
Seit 1989 ist die Edeka Minden-Hannover zu 49 % an den Geschäftsbereichen Groß- und Einzelhandel beteiligt.[3]
Geschichte
BearbeitenAnfänge als Bäckerei und Gasthof (1853 bis 1903)
BearbeitenAm 12. April 1853 legte der Bäckermeister Max Lüning im Alter von 25 Jahren den Grundstein für das heutige Unternehmen. Neben dem Kolonialwaren- und Versandgeschäft, der Bäckerei und dem Gasthof betrieb der Unternehmer in den Anfangsjahren auch Fahrdienste. Am 19. Juli 1881 heiratete Heinrich Rieländer Katharina, die Tochter von Max Lünings und leitete ab diesem Jahr das Unternehmen.[4]
Aufbau des Großhandelsgeschäfts (1903 bis 1945)
Bearbeiten1903 kam Max Rieländer, der Sohn von Heinrich Rieländer und Katharina Lüning, an die Spitze des Unternehmens. Gemeinsam mit seinem Vater führte er die Geschäfte: Der Vater kümmerte sich um den Gasthof und die Bäckerei, der Sohn widmet sich dem Auf- und Ausbau des Großhandelsgeschäfts. Max Rieländer schaffte sich einen stetig wachsenden Kundenkreis, zunächst vornehmlich im Gebiet der alten Grafschaft Rietberg. 1936 starb Max Rieländer mit nur 54 Jahren. Nach seinem Tod führte sein Sohn Heinz Rieländer, zusammen mit seiner Mutter, die Geschäfte weiter. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten 26 Mitarbeiter für das Unternehmen.[5]
Weiterentwicklung durch Ladenbau und Einzelhandel (1945 bis 1989)
BearbeitenDer Familie gelang es, die Geschäfte durch die Kriegsjahre hindurch zu erhalten. Nach dem Kriegsende ging der Aufbau des Großhandelsgeschäfts weiter und fand 1951 mit der Gründung des Lüning Ladenbau Rietberg und in den 1960er Jahren mit dem eigenen Einzelhandel seine Ergänzung. 1967 eröffnete Heinz Rieländer erste SB Hallen mit Nonfood-Sortimenten, 1968 sechs Elli-Handelsmärkte mit Lebensmittelsortimenten. Neben einem Geschäft in Rietberg entstanden in diesem Jahr weitere in Rhoden, Steinhagen, Lippstadt, Korbach und Lütgendortmund sowie ein A&O-Markt Ost in Schloss Neuhaus. 1975 vollzog sich der fünfte Generationswechsel an der Firmenspitze der Lüning-Gruppe und Wolfgang Rieländer zog in die Geschäftsführung ein.[6]
Wiedervereinigung und Kooperation mit Edeka (ab 1989)
BearbeitenMit dem Mauerfall öffnete sich Lüning erstmals dem Einzelhandel außerhalb von Nordrhein-Westfalen und eröffnete in kurzer Folge mehrere Nonfood-Märkte, Ladenbau-Niederlassungen und ein Nonfood-Lager in den neuen Bundesländern. Durch die Kooperation mit der Edeka Regionalgesellschaft Edeka Minden-Hannover eröffneten sich neue Einkaufschancen und Konditionen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Lüning eigenen Märkte und des Lüning Großhandels bis heute zu einem starken regionalen Handelspartner machen. 2001 zog das Großhandelslager von Rietberg in das neue Lüning Logistikzentrum nach Langenberg-Benteler um. 2009 stieg mit Philipp Rieländer die sechste Generation der Familie in die Leitung der Lüning-Gruppe ein und 2013 wurde er zum Geschäftsführer. Er übernahm von seinem Vater Wolfgang Rieländer ein Handelsunternehmen mit über 1600 Mitarbeitern, zwei Logistikzentren, 30 eigenen Märkten, zwei Ladenbau-Unternehmen und einer inhouse Werbeagentur und Druckerei.[7]
Weitere Entwicklung der Lüning-Gruppe (ab 2014)
Bearbeiten2014 wurde das Lüning Logistikzentrums um ein Hochregallager erweitert.[8][9] Im Jahr 2015 zog der Lüning Ladenbau von Rietberg nach Langenberg-Benteler um und befindet sich seitdem gegenüber dem Lüning Logistikzentrum an der B55. Im gleichen Zuge vergrößerte sich das Logistikzentrum durch das neue Außenlager „Benteler Ost“, das ebenfalls in den neuen Hallen einzog.[10]
Auszeichnungen (Auswahl)
Bearbeiten- 2011 Sieger im Wettbewerb „Familie gewinnt“ der Bertelsmann Stiftung und des Kreises Gütersloh (Kategorie: Großunternehmen)[11]
- 2013 Sonderpreis für langjähriges und nachhaltiges Engagement für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie[12]
- 2015 Auszeichnung mit dem Siegel „familienfreundlicher Arbeitgeber“ der Bertelsmann Stiftung[13]
- 2017 Auszeichnung mit dem Siegel „Regional-Star“ der Lebensmittel Praxis[14]
- 2018 Auszeichnung mit dem Siegel „Top-Karrierechancen“ von Focus Money[15]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Bundesanzeiger: Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022, abgerufen am 20. November 2024.
- ↑ Lüning-Gruppe: Geschäftsbereiche ( des vom 2. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 25. März 2015)
- ↑ Lüning-Gruppe: Eine starke Partnerschaft seit über 25 Jahren (abgerufen am 25. März 2015)
- ↑ Die Glocke online: Lüning Erweiterung, Seite 2 ( des vom 22. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 21. Juli 2015)
- ↑ Die Glocke online: Lüning Erweiterung, Seite 6 ( des vom 22. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 21. Juli 2015)
- ↑ Die Glocke online: Lüning Erweiterung, Seite 2 ( des vom 22. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 21. Juli 2015)
- ↑ Lebensmittelpraxis: Interview vom 11. Juli 2013 (abgerufen am 21. Juli 2015)
- ↑ Die Glocke online: Lüning Erweiterung, Seite 3 ( des vom 22. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 21. Juli 2015)
- ↑ Die Glocke online: Lüning-Gruppe baut Standort aus (abgerufen am 21. Juli 2015)
- ↑ Startschuss für Lüning-Ladenbau im April. Abgerufen am 23. Januar 2019.
- ↑ Familienfreundliche Arbeitgeber: Best Practice der Unternehmen im Kreis Gütersloh ( des vom 2. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 25. März 2015)
- ↑ Auszeichnung als Familienfreundliche Arbeitgeber ( des vom 2. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 25. März 2015)
- ↑ 24 Unternehmen erhalten Qualitätssiegel "Familienfreundlicher Arbeitgeber" ( des vom 2. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 25. März 2015)
- ↑ LEBENSMITTEL PRAXIS: Regional-Star 2017: Preisträger in Berlin geehrt. Abgerufen am 23. Januar 2019.
- ↑ deutschlandtest: Studie Deutschlands Karriere Atlas. In: deutschlandtest.de. DEUTSCHLAND TEST FOCUS-MONEY Redaktions-GmbH Deutsches Institut für Qualität und Finanzen, 2017, abgerufen am 23. Januar 2019.
Koordinaten: 51° 48′ 44,8″ N, 8° 26′ 5,1″ O