Klartext Verlag
Der Klartext Verlag ist ein Buchverlag in Essen.
Geschichte
BearbeitenEr ging im April 1983 aus der Stadtzeitung Lauffeuer hervor, die sich wiederum von der Zeitschrift Standorte abgespalten hatte.[1] Das Unternehmen befand sich lange Jahre auf dem Gelände der Zeche Fritz und zog im Januar 2016 in Gebäude der Funke Mediengruppe in die Friedrichstraße nahe dem Essener Hauptbahnhof um.[2] Es beschäftigt zurzeit neun feste Mitarbeiter. Geschäftsführer war von 1985 bis 2016 der gebürtige Essener Ludger Claßen (1953–2023).[3][4] Seit Mitte Juli 2016 ist Claus-Dieter Grabner Verlagsleiter; er leitet gleichzeitig das Marketing der Funke Mediengruppe.[5] Der Verlag, der anfänglich mit dem Anspruch angetreten war, „Gegenöffentlichkeit zu etablierten Medien zu schaffen“,[6] wurde im Oktober 2007 von der WAZ-Mediengruppe (heute Funke Mediengruppe) übernommen. Er ist Mitglied der Regionalbuch AG.[7]
Verlagsprogramm
BearbeitenBücher und Buchreihen
BearbeitenKlartext steht für populäre Sachbücher (darunter Ratgeber, Freizeitführer, Sport- und Fotobände) und wissenschaftliche Fachbücher (u. a. Monografien, Sammelbände und Tagungsbände). Der Verlag hat über 3.000 Titel im Programm; davon sind circa 1.000 lieferbar. Die jährliche Produktion liegt bei etwa 180 Titeln.
Im Sachbuchbereich liegt der Schwerpunkt auf regionalen Titeln zum Ruhrgebiet und Nordrhein-Westfalen. Eines der erfolgreichsten Sachbücher ist Claus Spricks Hömma! Sprache im Ruhrgebiet, das zuerst 1984 erschienen ist und 2009 in 12. Auflage veröffentlicht wurde.
Im Bereich Wissenschaft konzentriert sich das Programm auf Geschichte (mit Schwerpunkten auf regionaler, neuerer und Zeitgeschichte) und Kulturwissenschaften. Der Verlag arbeitet mit zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen zusammen, darunter Universitäten, Museen und Bibliotheken. Er publiziert u. a. die Schriftenreihen des Instituts für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum, des Fritz-Hüser-Instituts für deutsche und ausländische Arbeiterliteratur und des Westfälischen Industriemuseums sowie das Jahrbuch für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft. Zahlreiche renommierte Wissenschaftler publizieren bei Klartext, u. a. Werner Abelshauser, Detlef Bald, Detlef Brandes, Gertrude Cepl-Kaufmann, Christoph Cornelißen, Dittmar Dahlmann, Jost Dülffer, Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Klaus Tenfelde, Ludger Tewes und Wolfram Wette.
Periodika
BearbeitenIm Klartext Verlag erscheinen verschiedene populäre und wissenschaftliche Zeitschriften zu den Themen Kulturwissenschaft (kultuRRevolution – Zeitschrift für angewandte Diskurstheorie), Bildung (Wege der Weiterbildung), Industriekultur, Architektur und Denkmalpflege (Denkmalpflege im Rheinland; Industriekultur – Zeitschrift für Denkmalpflege, Landschaft, Sozial-, Umwelt- und Technikgeschichte) sowie regionale und allgemeine Geschichte (Forum Geschichtskultur Ruhr; Geschichte im Westen; Heimat Dortmund; WerkstattGeschichte).
Non-Books
BearbeitenSeit 2010 produziert und vertreibt der Klartext Verlag Non-Book-Artikel mit regionaltypischen Bezügen, unter anderem Postkarten, Magnete und Tassen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Geschenkartikeln für das Ruhrgebiet, das Rheinland und andere deutsche Regionen.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Nachruf Ludger Claßen Zeitzeuge Sport
- ↑ Klartext Verlag. Abgerufen am 16. November 2020.
- ↑ Andreas Rossmann: Klartext, ade. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. Juli 2016, S. 11.
- ↑ Nachruf unter dem Titel: „Er hat das Ruhrgebiet lesbar gemacht. Glück auf, der Verleger kommt: Zum Tode des langjährigen Leiters des Klartext-Verlages“. In FAZ 3. Juni 2023.
- ↑ Ludger Claßen gibt Leitung des Klartext Verlags ab. Abgerufen am 16. November 2020.
- ↑ Ludger Claßen in 25 Jahre Klartext Verlag. Der Essener Buchverlag der WAZ Mediengruppe feiert Jubiläum, Pressemeldung WAZ Mediengruppe, 12. Juni 2008, PDF-Datei
- ↑ Archivierte Kopie ( vom 5. März 2016 im Internet Archive)