Jesiden in Armenien
Die Zahl der Jesiden in Armenien beträgt laut der Volkszählung 2011 in Armenien 35.272.[1]
Geschichte
BearbeitenViele der Jesiden kamen im 19. und frühen 20. Jahrhundert nach Armenien und Georgien, um Verfolgung zu entgehen, da sie von den Türken und den Kurden unterdrückt wurden, die sie zum Islam zu bekehren versuchten. Die Jesiden wurden neben den Armeniern während des Völkermords an den Armeniern getötet, was zur Folge hatte, dass viele in den russischen Teil von Armenien flohen.[2][3]
Jesiden sind gut in die armenische Gesellschaft integriert. Sie haben die Religionsfreiheit und können ihre kulturellen Traditionen pflegen.[4]
Die erste Jesiden-Schule überhaupt wurde im Jahr 1920 in Armenien eröffnet. In Armenien sind die Jesiden offiziell seit 2002 als eigenständige Ethnie anerkannt.[5]
Die Jesiden versteckten während des armenischen Völkermords 20.000 Christen vor den Osmanen in den Sindschar-Bergen.[6] Armenien nahm viele Jesiden auf, die von den Kurden und Türken flüchteten.[2]
Es gab Diskriminierung gegen die Jesiden in Armenien. Jesidische Kinder neigten dazu, in Schulen ihre Identität zu verbergen, um Diskriminierung zu vermeiden.[7] Des Weiteren wird die Bezeichnung „Yezidi“ für Jesiden häufig von Nicht-Jesiden als Beleidigung benutzt.[8]
Persönlichkeiten
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Victoria Arakelova: Healing Practices among the Yezidi Sheikhs of Armenia. In: Asian Folklore Studies, Vol. 60, No. 2, 2001, S. 319–328
- Robert Langer: Yezidism between Scholarly Literature and Actual Practice: From 'Heterodox' Islam and 'Syncretism' to the Formation of a Transnational Yezidi 'Orthodoxy'. In: British Journal of Middle Eastern Studies, 37(3), Dezember 2010, S. 393–403
- The Human Rights Situation of the Yezidi Minority in the Transcaucasus (Armenia, Georgia, Azerbaijan). Writenet Report commissioned by United Nations High Commissioner for Refugees, Status Determination and Protection Information Section (DIPS), Mai 2008
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Volkszählung vom 12. bis zum 21. Oktober 2011 in Armenien. (PDF) National Statistical Service of the Republic of Armenia, 2011, abgerufen am 15. Dezember 2018 (armenisch).
- ↑ a b Babak Rezvani: Ethno-territorial conflict and coexistence in the caucasus, Central Asia and Fereydan: academisch proefschrift. Amsterdam University Press, 2014, ISBN 978-90-485-1928-6, S. 145 (englisch, google.de [abgerufen am 24. Dezember 2020]).
- ↑ Survival Among The Kurds
- ↑ Long-persecuted Yazidis find second homeland in Armenia (aljazeera.com, englisch)
- ↑ The Yezidis of Armenia Face Identity Crisis over Kurdish Ethnicity. (rudaw.net, englisch)
- ↑ Internet Archive: Enquête sur les Yezidis de Syrie et du Djebel Sindjār [microform]. Beyrouth : [Institut français de Damas], 1938, S. 127–128 (französisch, archive.org [abgerufen am 24. Dezember 2020]).
- ↑ Armenia 2019 International Religious Freedom Report. (PDF) In: Außenministerium der Vereinigten Staaten. S. 7, abgerufen am 24. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ Alternative report on Armenia's implementation of the International Convention on the Elimination of All Forms of Racial Discrimination. (PDF) In: Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte. S. 8, abgerufen am 24. Dezember 2020 (englisch).