Hoffmann-Syndrom
Klassifikation nach ICD-10 | |
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E03.9 | Hypothyreose, nicht näher bezeichnet Myxödem o.n.A. |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Das Hoffmann-Syndrom ist eine seltene Erkrankung des Erwachsenenalters mit einer Kombination von Schilddrüsenunterfunktion und einer scheinbaren Muskelhypertrophie verbunden mit schmerzhaften Spasmen und Pseudomyotonie. Sie wird auch Hypothyreote Myopathie des Erwachsenen genannt.[1]
Die Namensbezeichnung bezieht sich auf die Erstbeschreibung 1896 durch den deutschen Neurologen Johann Hoffmann.[2]
Die Erkrankung ist nicht zu verwechseln mit dem Charcot-Marie-Tooth-Hoffmann-Syndrom oder Werdnig-Hoffmann-Syndrom.
Ursache
BearbeitenDie Ursache der Muskel-Pseudohypertrophie ist nicht bekannt, es wird aber vermutet, dass sie Folge der langanhaltenden Hypothyreose ist.[1]
Klinik
BearbeitenDie Erkrankung manifestiert sich erst im Erwachsenenalter. Diagnostische Kriterien sind:[1]
- Lange bestehende unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion, siehe Hypothyreose#Klinisches Bild.
- Allgemeine Muskelschwäche ohne Muskelatrophie
- Pseudomyotone Steifigkeit
- Verlangsamte Muskelreflexe
- Mitbeteiligung des peripheren Nervensystems
Untersuchungsmethoden
BearbeitenLaborchemisch findet sich eine erhöhte Kreatinkinaseaktivität im Blutserum, im EMG lässt sich keine myotone Reaktion nachweisen.[1]
Differentialdiagnose
BearbeitenAbzugrenzen ist das Kocher-Debré-Semelaigne-Syndrom, welches bereits bei Kindern auftritt, aber ohne schmerzhafte Spastik und Pseudomyotonie.
Therapie
BearbeitenDie Behandlung besteht in der Gabe von Schilddrüsenhormonen, dadurch ist eine komplette Normalisierung möglich.[1]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e B. Leiber: Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Herausgegeben von G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger, 7. Auflage. Urban & Schwarzenberg 1990, ISBN 3-541-01727-9
- ↑ J. Hoffmann: Weiterer Beitrag zur Lehre von der Tetanie. 1896 in: Deutsche Zeitschrift für Nervenheilkunde 9, S. 278–290.