Hilary Hahn

US-amerikanische Violinistin

Hilary Hahn (* 27. November 1979 in Lexington, Virginia[1]) ist eine US-amerikanische Violinistin.

Hilary Hahn (2019)

Leben und Wirken

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Hilary Hahn wuchs in Baltimore auf. Ihre Vorfahren stammen aus Bad Dürkheim in der Pfalz. Sie spricht als einzige ihrer Familie Deutsch,[2] außerdem lernte sie Französisch[3] und Japanisch.

Bereits im Alter von drei Jahren erhielt sie ersten Geigenunterricht nach der Suzuki-Methode und wurde zwei Jahre später von Klara Berkovich unterrichtet, einer Vertreterin der russischen Violinschule aus Odessa.[1][4] Mit sechs Jahren trat sie erstmals öffentlich auf,[1] mit zehn Jahren gab sie ihr erstes Solokonzert. Ab 1989 wurde sie am Curtis Institute of Music in Philadelphia von Jascha Brodsky unterrichtet,[4] der als Schüler von Eugène Ysaÿes in der belgischen Tradition stand. 1999 absolvierte sie ihr Bachelor-Degree am Curtis Institute of Music.[5]

1991 gab Hahn im Alter von 12 Jahren ihr Debüt mit dem Baltimore Symphony Orchestra. In Europa debütierte sie 1993 mit dem Budapester Festival Orchester in Ungarn.[4][5] Bei ihrem ersten Auftritt in Deutschland im Jahr 1995 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Lorin Maazel interpretierte sie Beethovens Violinkonzert.[6] Ein Jahr später folgte ihr Debüt in der Carnegie Hall.[7]

Hahn konzertierte seither international mit bedeutenden Dirigenten und Orchestern, darunter London Symphony Orchestra, Berliner Philharmoniker, Wiener Philharmoniker, Wiener Symphoniker, BBC Philharmonic Orchestra, Philharmonia Orchestra, Israel Philharmonic Orchestra, New York Philharmonic, Philadelphia Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Pittsburgh Symphony Orchestra, Cleveland Orchestra, Houston Symphony Orchestra, San Francisco Symphony, Singapore Symphony Orchestra und Rundfunksinfonieorchester wie das Orchestre Philharmonique de Radio France oder das SWR Symphonieorchester und viele andere.[5][8][7] Sie absolvierte Tourneen durch die USA, Südamerika, Europa und nach Japan (mit den Berliner Philharmonikern), und gastierte bei internationalen Festivals, zum Beispiel Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein Musik Festival, Rheingau Musikfestival, Gstaad Menuhin Festival, Verbier Festival, Ravinia Festival, Marlboro Festival, Montpellier Festival, Tanglewood und Aspen Festival.[5][7]

2007 spielte sie mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart unter der Leitung von Gustavo Dudamel anlässlich des 80. Geburtstags von Papst Benedikt XVI. im Vatikan.[7]

Seit 2009 ist Hahn Mitglied im Freundeskreis des Festspielhauses Baden-Baden, einem gemeinnützigen Verein zur Unterstützung des Festspielhauses.

Sie lebte mehrere Jahre in New York City und zog 2016 gemeinsam mit ihrem Mann, mit dem sie zwei Töchter hat, nach Cambridge (Massachusetts).[9]

Repertoire

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Hilary Hahn mit Valentina Lisitsa (2009)

Hilary Hahns Repertoire umfasst Werke des musikalischen Barock bis hin zur zeitgenössischen Musik, dazu zählen auch seltener gespielte Werke wie das Violinkonzert von Igor Strawinski. Als CD-Debüt spielte sie 1997 eine Sonate und zwei Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach ein. Im Jahr 2000 erschien die Aufnahme des Hilary Hahn gewidmeten Violinkonzerts[5] von Edgar Meyer. Ebenfalls spielte sie zum Hollywood-Film The Village die Filmmusik von James Newton Howard. Im Rahmen von genreübergreifender Zusammenarbeit trat sie in Crossover-Duos mit den Singer-Songwritern Josh Ritter und Tom Brosseau auf, auch im Rahmen von Tourneen.[10] Außerdem ist sie in den Songs To Russia My Homeland auf dem Album Worlds Apart und Witch’s Web auf dem Album So Divided der amerikanischen Rockband Trail of Dead zu hören.[11]

Instrumente

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Hilary Hahn spielt unter anderem auf zwei Violinen des französischen Geigenbauers Jean Baptiste Vuillaume, ein Guarneri-del-Gesù-Modell aus dem Jahr 1864, das sie seit ihrem 14. Lebensjahr spielt, und eine Stradivari-Kopie aus dem Jahr 1865.[12] Sie benutzt französische und englische Bögen aus dem 19. Jahrhundert, beispielsweise ein vorrangig auf dem Stradivari-Modell verwendetes Exemplar von James Tubbs.[12]

Diskografie (Auswahl)

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Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[13]
Paris (mit Orchestre Philharmonique de Radio France & Mikko Franck)
 DE5412.03.2021(1 Wo.)
Eclipse (mit Frankfurt Radio Symphony & Andrés Orozco-Estrada)
 DE9314.10.2022(1 Wo.)
  • 2006: Hilary Hahn – A Portrait (DVD) – Filmporträt und Konzertmitschnitt des Korngold Violin-Konzertes mit dem DSO unter Kent Nagano. Regie: Benedict Mirow
  • 2020: Hilary Hahn – Evolution of an artist, Langzeitdokumentation von 2003 bis 2019, Regie: Benedict Mirow[14]

Auszeichnungen

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  • 1995: Avery Fisher Career Grant
  • 1998: Diapason d’or für das Bach-Album
  • 1999: Echo Klassik und Diapason d’or für das Beethoven-Bernstein-Album
  • 2000: Bestenliste der deutschen Schallplattenkritik und Echo Klassik für das Meyer-Barber-Album und Nominierung des Meyer-Barber-Albums für einen Grammy Award
  • 2001: „Cannes Classical Award“ für das Meyer-Barber-Album und „America’s Best Young Classical Musician“ (Time Magazine)
  • 2002: Grammy als „Best Instrumental Soloist Performance with Orchestra“ für das Brahms-Stravinsky-Album
  • 2004: Bestenliste der deutschen Schallplattenkritik für das Elgar-Vaughan Williams-Album und für die Musik zum Spielfilm „The Village“ und Nominierung der Musik zum Spielfilm „The Village“ für einen Oscar in der Kategorie Beste Filmmusik
  • 2007: Echo Klassik in der Kategorie „Klassik für Kinder“ für das Album „Die Geige“ aus der Reihe „Der kleine Hörsaal“
  • 2008: „Artist of the Year“ (Gramophone Award)
  • 2009: Grammy für ihre Aufnahme der Violinkonzerte von Schönberg und Sibelius
  • 2011: Echo Klassik in der Kategorie „Konzerteinspielung des Jahres / Violine“ für ihre Aufnahme der Violinkonzerte von Jennifer Higdon und Tschaikowski
  • 2014: „Glashütte Original MusikFestspiel-Preis“ (Preis der Dresdner Musikfestspiele). Hahn will das Preisgeld für viele kleinere Projekte stiften.[15]
  • 2015: Grammy in der Kategorie Beste Kammermusik-/Kleinensembledarbietung (Best Chamber Music/Small Ensemble Performance) für In 27 Pieces: The Hilary Hahn Encores, zusammen mit Cory Smythe
  • 2024: Avery Fisher Prize[16]
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Commons: Hilary Hahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Violinistin Hilary Hahn im Mutterglück. In: klassik.com. Abgerufen am 14. Oktober 2022.
  2. zwei Interviews mit Hillary Hahn auf YouTube: "arte-lounge" Interview (2006) und im Gespräch mit Kindern
  3. Hilary Hahn - Interview in French Part 1. In: YouTube. Abgerufen am 15. Januar 2024.
  4. a b c Biografie Hilary Hahn. In: Deutsche Grammophon. Abgerufen am 14. Oktober 2022.
  5. a b c d e Hilary Hahn. In: Klassik Akzente. Abgerufen am 14. Oktober 2022.
  6. Hilary Hahn: Beethoven Violin Concerto (1/5). Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  7. a b c d e Klassik Heute: Hilary Hahn. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  8. Simon Haasis: Tanzen im siebten Musikerhimmel: Hilary Hahn und die Wiener Philharmoniker spielen sich in einen wahren Klangrausch. In: bachtrack.com. Abgerufen am 14. Oktober 2022.
  9. Joshua Barone: Hilary Hahn Returns to Bach, 21 Years Older. And Maybe Wiser. In: The New York Times. 5. Oktober 2018, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 15. Januar 2024]).
  10. Joel Rose: Concert Violinist Plays Indie-Rock Gigs. NPR, 4. März 2007, abgerufen am 13. Mai 2008.
  11. Ronni Reich: Respecting fans' good taste: Violinist Hilary Hahn deftly blends the familiar with the obscure In: The Newark Star-Ledger, 17. Februar 2013. Abgerufen am 2. Oktober 2013 
  12. a b Jason Price: Hilary Hahn, J.B. Vuillaume, 1865. In: www.tarisio.com. Abgerufen am 15. Dezember 2019 (englisch, siehe unten: Interview).
  13. Chartquellen: DE
  14. Hilary Hahn – Evolution of an artist, Internationales Dokumentarfilmfestival München 2020, abgerufen am 22. Mai 2020
  15. US-Geigerin Hilary Hahn erhält Preis der Dresdner Musikfestspiele. In: nmz - neue musikzeitung. 4. Juni 2014, abgerufen am 14. Januar 2024.
  16. Review: Hilary Hahn Gives, and Gets, at the Philharmonic, New York Times vom 12. Januar 2024, abgerufen am 15. Januar 2024