Herakleia Sintike
Herakleia Sintike (lat. Heraclea Sintica) war eine antike Stadt im thrakischen Ostmakedonien, südlich des Strymon. Die Stadt wurde in den frühen 2000er Jahren in der Nähe des südwestliches bulgarischen Dorfes Rupite lokalisiert. Vorher konnte Herakleia anhand von Münzfunden und schriftlichen Quellen nur ungefähr lokalisiert werden.
Die Gegend wurde zuerst vom thrakischen Stamm der Sinti (1300-1200 vor Christus) bewohnt, die der Stadt den Namen gaben. Als der Makedonenkönig Philipp II. im 4. Jahrhundert v. Chr. Sintike eroberte, fügte er den Namen Herakleia (nach dem Halbgott Herakles) hinzu.[1] Erwähnt wird die Stadt durch den Historiker Titus Livius. Nach der römischen Eroberung gehörte sie zur Provinz Macedonia. Um ca. das Jahr 425 zerstörte ein Erdbeben einen Großteil der Stadt.[2] Sie erscheint in der Schrift Synékdemos, einem Verzeichnis der Provinzen und Städte des unter Justinian I. kurzzeitig erneuerten Römischen Reiches, was zeigt, dass die Stadt noch im 6. Jahrhundert bewohnt war.
Literatur
Bearbeiten- Claude Lepelley: Une inscription d’Heraclea Sintica (Macédoine) récemment découverte, révélant un rescrit de ľempereur Galère restituant ses droits à la cite. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, 146 (2004), S. 221–231.
- Ernst Meyer: Herakleia 3. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 2, Stuttgart 1967, Sp. 1034 f.
- Georgi Mitrev: Civitas Heracleotarum. Heracleia Sintica or the Ancient City at the Village of Rupite (Bulgaria). In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, 145 (2003), 263–272.
Weblinks
Bearbeiten- Beschreibung der Ausgrabungsarbeiten
- Die antike Stadt Herakleia Sintike – Spuren der Vergangenheit (Bulgarischer Nationaler Rundfunk)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Diana Zankowa: Die antike Stadt Herakleia Sintike – Spuren der Vergangenheit. In: Bulgarischer Nationaler Rundfunk / bnr.bg. 7. Juni 2018, abgerufen am 23. März 2023.
- ↑ Lyudmil Vagalinski: ILLYRICVM Romanvm : studiola in honorem Miloje Vasic. Hrsg.: Ivana Popovic, Sofija Petkovic. Institute of Archaeology, Belgrade 2020, ISBN 978-86-6439-054-5, The End of Heraclea Sintica, S. 214–222 (englisch).