Hatu-Builico (Verwaltungsamt)
Hatu-Builico ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Gemeinde Ainaro. „Hatu-Builico“ bedeutet in der lokalen Sprache Mambai „loser Stein“.[4]
Verwaltungsamt Hatu-Builico | ||
Verwaltungssitz | Hatu-Builico[1] | |
Fläche | 129,34 km²[2] | |
Einwohnerzahl | 15.134 (2022)[3] | |
Sucos | Einwohner (2022)[3] | |
Mauchiga | 3.110 | |
Mulo | 6.718 | |
Nuno-Mogue | 5.306 | |
Übersichtskarte | ||
Geographie
BearbeitenBis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet.
Hatu-Builico liegt zwischen den Verwaltungsämtern Ainaro und Hato-Udo im Süden und Maubisse im Norden. Im Westen grenzt Hatu-Builico an die Gemeinde Ermera und im Osten an die Gemeinde Manufahi. Die Landschaft ist gebirgig. Die Cablac-Berge an der Ostgrenze zu Manufahi erreichen fast 2500 m. Im Westen erheben sich die Ramelau-Berge an der Grenze zu Ermera. Der Gipfel des Tatamailau (2963 m), Osttimors höchster Berg, befindet sich knapp hinter der Grenze. Die Flüsse Tolemau (Telemau) und Dare entspringen im Norden des Verwaltungsamts und münden hier in den Belulik, der das Verwaltungsamt in der Mitte von Nordost nach Nordwest durchquert.
Hatu-Builico hat eine Fläche von 129,34 km²[2] und teilt sich in drei Sucos: Mulo im Nordosten, Mauchiga (Mau-Chiga) im Südosten und Nuno-Mogue (Nunu Mogue) im Nordwesten. Der Verwaltungssitz liegt im Ort Hatu-Builico (Suco Nuno-Mogue).[1] 2014 befand sich der Sitz noch im Suco Mulo.[5]
Einwohner
BearbeitenIm Verwaltungsamt leben 15.134 Einwohner (2022), davon sind 7.748 Männer und 7.386 Frauen. In Hatu-Builico gibt es 2.380 Haushalte.[3] Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Mambai. Neben der katholischen Mehrheit, gibt es noch Protestanten in Tolemau und Muslime. Der Altersdurchschnitt beträgt 15,3 Jahre (2010,[7] 2004: 16,9 Jahre[8]).
Geschichte
BearbeitenDie Region war Operationsgebiet der FALINTIL, die gegen die indonesischen Invasoren kämpfte.
Am 20. August 1982 griffen FALINTIL-Kämpfer die Koramil in Dare und Koramil und Polizei in Hatu-Builico an. Dies war Teil des Cabalaki-Aufstands bei dem mehrere indonesische Stützpunkte in der Region gleichzeitig attackiert wurden. Die Indonesier schickten sofort weitere Truppen in die Region. In Dare wurden Häuser niedergebrannt, Schulen geschlossen und Frauen und Kinder dazu gezwungen Wache in Militärposten zu halten. Außerdem kam es zu Zwangsumsiedlungen, Brandschatzung, Plünderungen und Vergewaltigungen. Militärposten wurden in jeder Aldeia der Region errichtet, dazu kamen acht Gemeindeposten um Dare herum. FALINTIL-Kämpfer und ein Großteil der Bevölkerung flohen aus dem Gebiet.[9][10][11]
Politik
BearbeitenDer Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. 2014 war dies Domingos Lopes, 2015 Abílio Mendonça Leoneto[12] und 2016 Armando de Araújo.[13] Am 9. Januar 2024 wurde Aniceto Marques zum Administrator ernannt.[14]
Wirtschaft
Bearbeiten91 % der Haushalte bauen Mais an, 78 % Kaffee, 74 % Gemüse, 62 % Maniok, 20 % Kokosnüsse und 2 % Reis.[15]
Weblinks
Bearbeiten- Seeds of Life: Suco information sheets Hatu-Builico (tetum)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Ainaro ( des vom 14. August 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 28. Dezember 2021.
- ↑ a b Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 ( des vom 17. Oktober 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ a b c Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
- ↑ Visit East Timor: Mount Ramelau (Foho Tatamailau), abgerufen am 9. Juni 2019.
- ↑ Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ a b Seeds of Life
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English) ( vom 12. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB)
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004 ( vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14 MB)
- ↑ „Chapter 7.4 Arbitrary detention, torture and ill-treatment“ ( vom 4. Februar 2016 im Internet Archive) (PDF; 2 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ 6.4 Mauchiga case study: a quantitative analysis of violations experienced during counter-Resistance operations ( vom 4. Februar 2016 im Internet Archive) (PDF; 456 kB) aus dem Abschlussbericht der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (englisch)
- ↑ Chapter 7.7: Sexual Violence ( vom 4. Februar 2016 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB) aus dem Abschlussbericht der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (englisch)
- ↑ Ministério da Administração Estatal: Administração Municipal ( vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
- ↑ Jornal da República: RESOLUÇÃO DO GOVERNO N.º 34/2016 de 12 de Outubro, abgerufen am 12. Januar 2024.
- ↑ Jornal da República: Despacho N.º 04/M-MAE / I/2024 – Nomeação dos Secretários Municipais, dos Diretores dos Serviços Municipais e dos Administradores dos Postos Administrativos da Autoridade Municipal de Ainaro, 9. Januar 2024, abgerufen am 23. Juli 2024.
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) ( vom 9. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 9,8 MB)
Koordinaten: 8° 54′ S, 125° 31′ O