Großer Preis von Marokko

Rennen im Motorsport

Der Große Preis von Marokko wurde zwischen 1932 und 1958 siebenmal ausgetragen. Ein einziges Mal, im Jahre 1958 auf dem Circuit d’Ain-Diab nahe der Stadt Casablanca, gehörte der Grand Prix zur Formel-1-Weltmeisterschaft.

Großer Preis von Marokko
Circuit d’Ain-Diab
Streckenprofil
Streckendaten
Hauptsponsor: keinen
im Rennkalender: 1958
Streckenlänge: 7,618 km
Rennlänge: 403,754 km in 53 Runden
Rekorde
Rundenrekord: 2:22,5
(1958, Stirling Moss, Vanwall)
Rundenrekord Qualifikation: 2:23,1
(1958, Mike Hawthorn, Ferrari)
Die meisten Siege: Stirling Moss (1)
Die meisten Poles: Mike Hawthorn (1)

Geschichte

Bearbeiten

Bereits von 1925 bis 1928 waren schon Große Preise von Marokko in Casablanca ausgetragen worden; die offizielle Bezeichnung dafür war Casablanca Grand Prix.

Von 1930 an (mit Ausnahme von 1933) wurden ähnliche Rennen auf der neuen Anfa-Renntrecke ausgetragen (die offizielle Bezeichnung lautete nun Anfa Grand Prix) und kosteten Bruno d’Harcourt in einem der Trainingsläufe das Leben. Alle Gewinner dieser Sportwagenrennen waren entweder Franzosen oder Monegassen.

Nachdem zwischen 1935 und 1953 keine Rennen gefahren wurden, kehrte der Grand Prix 1954 erneut als Sportwagenrennen in die Nähe der Stadt Agadir zurück. Diesmal gewann der Italiener Giuseppe Farina und brach dadurch erstmals die Dominanz der französischen Fahrer bei den Grand Prix von Marokko.

Bei Ain-Diab, in der Nähe von Casablanca, wurde eine neue Strecke für die Automobil-Weltmeisterschaft 1957 gebaut. Es fand ein Rennen statt, das jedoch nicht als WM-Lauf gewertet wurde.

Formel 1

Bearbeiten

Im folgenden Jahr wurde am 19. Oktober ein offizielles WM-Rennen ausgetragen, das vom tödlichen Unfall des Vanwall-Piloten Stuart Lewis-Evans (Zweiter des 1957er-Rennens) überschattet wurde. Lewis-Evans starb in einem Londoner Krankenhaus, nachdem er auf der staubigen Strecke einen schweren Unfall erlitten hatte. Als Gesamtsieger des einzigen offiziellen Formel-1-Grand-Prix von Marokko ging der Brite Stirling Moss in die Motorsport-Annalen ein.

Ergebnisse

Bearbeiten
Auflage Jahr Strecke Klasse Sieger Zweiter Dritter Pole-Position Schnellste Runde
1 1932 Anfa TW Frankreich  Marcel Lehoux (Bugatti) Frankreich  Philippe Étancelin (Alfa Romeo) Polen  Stanisław Czaykowski (Bugatti) Frankreich  Jean-Pierre Wimille (Bugatti) Frankreich  Jean-Pierre Wimille (Bugatti)
1933 kein Großer Preis von Marokko
2 1934 Anfa TW Monaco  Louis Chiron (Alfa Romeo) Frankreich  Philippe Étancelin (Bugatti) Frankreich  Marcel Lehoux (Alfa Romeo) Frankreich  Marcel Lehoux (Alfa Romeo) Monaco  Louis Chiron (Alfa Romeo)
1935 bis 1953 kein Großer Preis von Marokko
3 1954 Agadir SW Italien  Giuseppe Farina (Ferrari) unbekannt  unbekannt unbekannt  unbekannt unbekannt  unbekannt unbekannt  unbekannt
4 1955 Agadir SW Frankreich  Mike Sparken (Ferrari) unbekannt  unbekannt unbekannt  unbekannt unbekannt  unbekannt unbekannt  unbekannt
5 1956 Agadir SW Frankreich  Maurice Trintignant (Ferrari) unbekannt  unbekannt unbekannt  unbekannt unbekannt  unbekannt unbekannt  unbekannt
6 1957 Ain-Diab F1 Frankreich  Jean Behra (Maserati) Vereinigtes Konigreich  Stuart Lewis-Evans (Vanwall) Frankreich  Maurice Trintignant (B.R.M.) Vereinigtes Konigreich  Tony Brooks (Vanwall) Argentinien  Juan Manuel Fangio (Maserati)
7 1958 Ain-Diab F1 Vereinigtes Konigreich  Stirling Moss (Vanwall) Vereinigtes Konigreich  Mike Hawthorn (Ferrari) Vereinigte Staaten  Phil Hill (Ferrari) Vereinigtes Konigreich  Mike Hawthorn (Ferrari) Vereinigtes Konigreich  Stirling Moss (Vanwall)
Legende
Abkürzung Klasse Kommentar
F1 Formel 1 Formel-1-Weltmeisterschaft ab 1950
F2 Formel 2
FL Formula libre Fahrzeugklasse in der Regel vom Veranstalter ausgeschrieben
SW Sportwagen
TW Tourenwagen
GP Grand-Prix-Fahrzeuge
↓ Durchgehende graue Linien zeigen an, wann in der Geschichte auf einem neuen Kurs gefahren wurde. ↓
Einträge mit hellrotem Hintergrund waren keine Läufe zur Automobil- bzw. Formel-1-Weltmeisterschaft.
Einträge mit gelbem Hintergrund waren Läufe zur Europameisterschaft.