Die Grand Army of the Republic (GAR) war eine Bruderschaft aus Veteranen der Unionsarmee, der Union Navy, des United States Marine Corps und des United States Revenue Cutter Service, die im Amerikanischen Bürgerkrieg gedient hatten.[1]

Grand Army of the Republic

Wappen der Grand Army of the Republic
Wappen der Grand Army of Republic
Aktiv 6. April 1866 bis 2. August 1956
Staat Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Streitkräfte Streitkräfte der Vereinigten Staaten
Typ Bruderschaft
Stärke 490.000
Spitzname GAR
Motto Fraternity, Charity and Loyalty

Gegründet wurde die GAR am 6. April 1866 in Decatur von Benjamin F. Stephenson. Nachdem das letzte lebende Mitglied, Albert Woolson, im Jahr 1956 im Alter von 106 Jahren starb, wurde die Einheit aufgelöst. Aufgrund der Erfahrung der angehörigen Soldaten wurde die Grand Army zur ersten politischen Interessenvertretung, welche Stimmrecht für afroamerikanische Kriegsveteranen einforderte und den US-Kongress dazu bewog, Veteranenpensionen einzurichten. Außerdem unterstützten sie Kandidaten der Republikanischen Partei. Die GAR half bei den Bestrebungen, den 1866 erstmals als Decoration Day ausgerufenen Gedenktag in Memorial Day umzubenennen und als offiziellen Feiertag anzuerkennen, was 1882 geschah.[2]

Das Wappen, welches jedes Mitglied trug, ist der Congressional Medal of Honor nachempfunden. Die höchste Mitgliederzahl erreichte die Bruderschaft 1890 mit über 490.000 Angehörigen.[3]

Geschichte

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Im Zuge vieler Gründungen von Veteranengemeinschaften nach dem Sezessionskrieg gründete sich am 6. April 1866 auch die Grand Army of the Republic unter Dr. Benjamin F. Stephenson. Als de facto Arm der Republikanischen Partei wuchs die Bruderschaft in den politischen Machtkämpfen der Wiederaufbauzeit heran. Als jedoch das Interesse der Republikaner an der Reform der Südstaaten nachließ, kam auch die GAR in den frühen 1870ern ins Straucheln und viele lokale Niederlassungen wurden aufgegeben.[4]

In den 1880er Jahren begann eine Wiederbelebung der Bruderschaft unter neuer Führung, welche zu starkem Wachstum führte. Auch wurde in dieser Zeit die Rente für Bürgerkriegsveteranen durchgesetzt. Im Zuge des Wiederaufbaus schlossen sich auch viele afroamerikanische Veteranen der Gemeinschaft an, denen durch die GAR zuvor das Wahlrecht zuteilwurde. Allerdings versäumte diese es, diese Pensionen auch für die farbigen Kriegsveteranen durchzusetzen.[5]

Mit steigenden Mitgliederzahlen wuchs auch der politische Einfluss. Von Ulysses S. Grant bis William McKinley verhalf die Bruderschaft verschiedenen US-Präsidenten ins Amt. Fünf Sezessionskriegsveteranen und Mitglieder der Grant Army of Republic wurden in dieser Zeit zum Präsidenten gewählt. Sie waren alle Republikaner. In dieser Zeit war es unmöglich, ohne die Unterstützung der GAR republikanischer Kandidat für das Präsidentenamt oder den US-Kongress zu werden.

Von 1866 bis 1949 hielten die Mitglieder ein jährliches Treffen mit Feier und Parade ab. Auf dem letzten Treffen im Jahr 1949 stimmten die verbliebenen Mitglieder dafür, die aktuellen Vorstandsmitglieder bis zum Ende beizubehalten. Nach dem Tod des letzten Bürgerkriegsveteranen im Jahr 1956 wurde die Organisation aufgelöst.[6]

Denkmäler

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Briefmarke von 1948

Neben zahlreichen Denkmälern in den ganzen Vereinigten Staaten sind die wohl Bekanntesten zwei Gedenkbriefmarken von 1948 und 1951.[7] Ausschlaggebend war das Herausbringen von diversen Briefmarken der Nord- und Südstaaten seit Beginn des Krieges.

Außerdem ist die Benennung des Grand Army of the Republic Highway nach dem Verband zu nennen.[8]

Oberbefehlshaber

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Bild Name Beginn Ende Niederlassung Anmerkungen
 
Benjamin F. Stephenson 1866 1866 Illinois Gründer und vorläufiger Oberbefehlshaber, 6. April bis 21. November 1866.
 
Stephen Augustus Hurlbut 1866 1868 Illinois
 
John Alexander Logan 1868 1871 Illinois Veranlasste die „General Order No. 11“ am 5. Mai 1868, welche zum Memorial Day führte
 
Ambrose Everett Burnside 1871 1873 Rhode Island
 
Charles Devens 1873 1875 Massachusetts
 
John Frederick Hartranft 1875 1877 Pennsylvania
 
John Cleveland Robinson 1877 1879 New York
 
William Earnshaw 1879 1880 Ohio
 
Louis Wagner 1880 1881 Pennsylvania
 
George Sargent Merrill 1881 1882 Massachusetts
Paul Vandervoort 1882 1883 Nebraska erkannte das National Women´s Relief Corps als offizielle Unterstützung an
Robert Burns Beath 1883 1884 Pennsylvania
 
John S. Kountz 1884 1885 Ohio
 
Samuel Swinfin Burdett 1885 1886 Washington, D.C.
 
Lucius Fairchild 1886 1887 Wisconsin
 
John Patterson Rea 1887 1888 Minnesota
 
William Warner 1888 1889 Missouri
 
Russell Alexander Alger 1889 1890 Michigan
 
Wheelock Graves Veazey 1890 1891 Vermont
 
John Palmer 1891 1892 New York
 
Augustus Gordon Weissert 1892 1893 Wisconsin
John G. B. Adams 1893 1894 Massachusetts
 
Thomas G. Lawler 1894 1895 Illinois
 
Ivan N. Walker 1895 1896 Indiana
Thaddeus Stevens Clarkson 1896 1897 Nebraska
John Peter Shindel Gobin 1897 1898 Pennsylvania
James Andrew Sexton 1898 1899 Illinois Starb am 5. Februar 1899 während seiner Amtszeit
William Christie Johnson 1899 1899 Ohio
 
Albert Duane Shaw 1899 1900 Pennsylvania
Leo Rassieur 1900 1901 Missouri
Eliakim „Ell“ Torrance 1901 1902 Minnesota
 
John Charles Black 1903 1904 Illinois
Wilmon Whilldin Blackmar 1904 1905 Massachusetts Starb am 19. Juli 1905 während der Amtszeit
John Rigdon King 1905 1905 Maryland
 
James R. Tanner 1905 1906 New York
Robert Burns Brown 1906 1907 Ohio
  Charles Germman Burton 1907 1908 Missouri
Henry Martin Nevius 1908 1909 New Jersey
 
Samuel Rinnah Van Sant 1909 1910 Minnesota
John Edward Gilman 1910 1911 Massachusetts
Harvey Marion Trimble 1911 1912 Illinois
Alfred Bishop Beers 1912 1913 Connecticut
 
Washington Gardner 1913 1914 Michigan
David James Palmer 1914 1915 Iowa
 
Elias Riggs Monfort 1915 1916 Ohio
 
William James Patterson 1916 1917 Pennsylvania
Orlando Allen Somers 1917 1918 Indiana
Clarendon E. Adams 1918 1919 Nebraska
James David Bell 1919 1920 New York Starb am 1. November 1919 in der Amtszeit
Daniel Munson Hall 1920 1920 Ohio
William Alexander Ketcham 1920 1921 Indiana
Lewis Stephen Pilcher 1921 1922 New York
James William Willett 1922 1923 Iowa
Gaylord Miller Saltzgaber 1923 1924 Ohio
Louis Frederick Arensberg 1924 1925 Iowa
John Baptist Inman 1925 1926 Illinois
Francis Augustin „Frank“ Walsh 1926 1927 Wisconsin
Elbridge Lafayette Hawk 1927 1928 Kalifornien
John Reese 1928 1929 Nebraska
Edwin J. Foster 1929 1930 Massachusetts
James E. Jewel 1930 1931 Colorado
Samuel P. Town 1931 1932 Pennsylvania
William Parkinson Wright 1932 1933 Illinois starb am 15. Juni 1933 während seiner Amtszeit
Russell C. Martin 1933 1934 Kalifornien
Alfred Edwin Stacey 1934 1935 New York
Oley Nelson 1935 1936 Iowa
Carl Henry William Ruhe 1936 1937 Pennsylvania
Overton H. Mennet 1937 1938 Kalifornien
Robert McKee Rownd 1938 1939 New York
John E. Andrew 1940 1940 Illinois Starb am 30. Juni 1940 während seiner Amtszeit
Alexander T. Anderson 1940 1940 Pennsylvania
William Washington Nixon 1940 1941 Kansas
George Alvin Gay 1941 1942 New Hampshire
John Simon Dumser 1942 1943 Kalifornien
George H. Jones 1943 1944 Maine
Isaac W. Sharp 1944 1945 Indiana
Hiram R. Gale 1945 1946 Washington
John Henry Grate 1946 1947 Ohio
Robert McKee Rownd 1947 1948 New York
Theodore A. Penland 1948 1949 Oregon

Literatur

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  • Mary R. Dearing: Veterans in Politics. The Story of the GAR. Greenwood Press, Westport 1974, ISBN 0-8371-7605-0 (unveränderter Nachdr. d. Ausg. Westport 1952)
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Commons: Grand Army of the Republic – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sons of the Union Veterans of the American Civil War: [1] (engl.), abgerufen am 4. Februar 2017.
  2. https://at.usembassy.gov/de/event/memorial-day-3/
  3. New York Times: [2], abgerufen am 4. Februar 2017.
  4. Sons of the Union Veterans of the American Civil War: [3] (engl.), abgerufen am 5. Februar 2017.
  5. Grand Army of the Republic Museum: [4] (engl.), abgerufen am 5. Februar 2017.
  6. Sons of the Union Veterans of the American Civil War: [5] (engl.), abgerufen am 5. Februar 2017.
  7. https://1847us.com/byyear/1951-year/
  8. Highway History: U.S. 6 - The Grand Army of the Republic Highway