Friedrich Hegar

Schweizer Komponist und Dirigent

Friedrich Hegar (* 11. Oktober 1841 in Basel; † 2. Juni 1927 in Zürich) war ein Schweizer Komponist, Dirigent, Musikpädagoge und Geiger.

Friedrich Hegar
 
Hegars Grab auf dem Friedhof Fluntern.

Friedrich wurde als ältester von fünf Söhnen in die Musikerfamilie des in Darmstadt geborenen Musiklehrers Ernst Friedrich Hegar geboren, der in Basel auch als Klavierhändler tätig war. Er erhielt seine erste musikalische Ausbildung in den Fächern Violine, Musiktheorie und Komposition. Ende der 1850er Jahre nahm er ein Studium der Komposition am Leipziger Konservatorium bei Julius Rietz auf.

Er selbst berichtet seinem Freund und Berufskollegen August Glück, dass er schon als 12-Jähriger im elterlichen Haus wöchentlich Mitglied im Quartett war, das „leichtere Werke von Haydn und Mozart einübte. Den ersten Klavierunterricht ertheilten mir die Eltern. Im Violinspiel unterrichtete mich Konzertmeister Höfl [(* 1806)] und in der Theorie und Komposition der Organist Rudolph Löw.“ Als Schulabgänger verbrachte der Junge ein Jahr am Neuenburger See, danach wurde er von seinem Vater an das Conservatorium der Musik in Leipzig gesandt, wo er von Ferdinand David und Moritz Hauptmann unterrichtet wurde.[1]

Nach Abschluss seines Studiums im Jahre 1860 war er als Dirigent in Warschau tätig. Ein Jahr später wechselte er ins elsässische Gebweiler, wo er unter Julius Stockhausen stellvertretender Kapellmeister wurde. Im Jahr 1863 wurde er in Zürich Kapellmeister des dortigen Orchestervereins, des späteren Tonhallevereins. Dies geschah auf Veranlassung Theodor Kirchners, mit dem ihn eine langjährige Freundschaft verbinden sollte. Diese Stellung hatte er bis 1903 inne. Ab 1865 leitete er ausserdem den Gemischten Chor Zürich und war darüber hinaus Kapellmeister am Theater Zürich. Nebenher engagierte er sich in der Allgemeinen Musik-Gesellschaft (AMG). Bis 1914 leitete Friedrich Hegar das Konservatorium Zürich, dessen Gründung auf seine Initiative zurückging. Er verstarb 1927 in Zürich und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Fluntern. In dem Grab wurde auch seine zweite Ehefrau Karoline «Lina» Julie, geb. Bolley (1853–1938), bestattet.

Hegar hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen prägenden Einfluss auf die Musikentwicklung in Zürich und der Schweiz. Als Dirigent des Tonhallenvereins führte er dessen Orchester zu internationalem Ansehen. Als Direktor des Zürcher Konservatoriums war er ständig bestrebt, die Ausbildung junger Musiker zu verbessern. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem die späteren Komponisten Othmar Schoeck und Fritz Stüssi. Als Chorleiter wirkte er an der Entwicklung des Männergesangs und gilt als Begründer der Männerchorballade. Sein kompositorisches Schaffen umfasst hauptsächlich Lieder, Chöre sowie Instrumentalkompositionen. Unter seiner Ägide fanden mehrere Zürcher Musikfeste und 1900 das erste Schweizerische Tonkünstlerfest statt.

Friedrich Hegar wurde mehrfach geehrt. So verlieh ihm die Universität Zürich 1889 die Ehrendoktorwürde. Im Jahre 1917 wurde er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.

Sein Sohn war der Cellist Johannes Hegar, sein Bruder der Cellist Emil Hegar,[2] sein Neffe der Opernsänger Peter Hegar[2].

Werke (Auswahl)

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Werke mit Opuszahl

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Werke ohne Opuszahl

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  • Die Dämm’rung sinkt aufs Schweizerland für gemischten Chor a cappella, Text: Albert Schneider, 1880 OCLC 886093183
  • Hymne an die Freundschaft für eine Tenor- oder Bariton-Stimme mit Klavierbegleitung, Text: Friedrich Hegar; Röder, Leipzig 1923 OCLC 1283626098
  • „Muttersprache“, Volkslied, für Männerchor, Text: Max von Schenkendorf, Hug, Leipzig/Zürich 1904 OCLC 610848192
  • „Ihr lieben Vögelein“, Volkslied, Text: Otto von Redwitz.
  • In den Alpen für Männerchor, Edition Eres, 1895 OCLC 724445170
  • ’s Vreneli ab em Guggisberg, Schweizer Volkslied, Text: Michel Roulin.
  • Weihe des Liedes, Text: Fritz Rohrer OCLC 1198364917

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. 16 (21. Juni 1886) Brief an [August] Glück / von F[riedrich] Hegar und Folgeseiten. Zürich, 21. Juni 1886, Transkription Ruth Strassmann, 24. Juni 2020.
  2. a b Kutsch/Riemens: Großes Sängerlexikon. Unveränderte Auflage. K. G. Saur, Bern 1993, ISBN 3-907820-70-3 (3 Bände); Dritter Band: Ergänzungsband, S. 426
  3. Dieses Opus auch im Verlag der Gebrüder Hug in Leipzig und Zürich