Eisschnelllauf-Mehrkampfeuropameisterschaft 2016

Die 112. Eisschnelllauf-Mehrkampfeuropameisterschaft (41. der Frauen) wurde am 9. und 10. Januar 2016 in der belarussischen Hauptstadt Minsk in der Minsk-Arena ausgetragen. Die Internationale Eislaufunion gab die Vergabe der Titelkämpfe im Juni 2013 bekannt.[1] Belarus war zum ersten Mal Ausrichter der Mehrkampfeuropameisterschaften. Der bei den Männern seit 1967 ausgetragene Große Mehrkampf (500, 5.000, 1.500 und 10.000 Meter) und der bei den Frauen seit 1982 ausgetragene Kleine Mehrkampf (500, 3.000, 1.500 und 5.000 Meter) wurden zum letzten Mal gelaufen. Ab der Mehrkampfeuropameisterschaft 2017 werden der 5000-Meter-Lauf bei den Frauen und der 10.000-Meter-Lauf bei den Männern jeweils durch den 1000-Meter-Lauf ersetzt.[2]

Den EM-Titel bei den Frauen gewann nach 2007, 2010, 2011 und 2012 zum fünften Mal Martina Sáblíková. Mit drei Streckensiegen verwies sie souverän die Titelverteidigerin Ireen Wüst auf den Silberrang. Bronze gewann die junge Niederländerin Antoinette de Jong. Bei den Männern stellte Sven Kramer mit seinem achten EM-Titel nach 2007, 2008, 2009, 2010, 2012, 2013 und 2015 eine neue Bestmarke auf. Die Silbermedaille durch Bart Swings war überhaupt erst die zweite Medaille für Belgien bei Mehrkampfeuropameisterschaften. Der Titelträger von 2014 Jan Blokhuijsen gewann die Bronzemedaille. Der Russe Denis Juskow trat nach Streckensiegen über 500 und 1500 Meter und Platz drei im Zwischenklassement zum abschließenden 10.000-Meter-Lauf nicht mehr an.[3] Von den jungen deutschen EM-Teilnehmern konnte sich keiner für das Finale der besten acht qualifizieren. Leia Behlau belegte den 16. Platz unter 17 Teilnehmerinnen, Felix Maly wurde 18. unter 20 gewerteten Läufern und Jonas Pflug musste nach dem 500-Meter-Lauf am ersten Tag mit einer Leistenverletzung vorzeitig aus dem Wettkampf aussteigen.[4] Insgesamt konnte die Eisschnelllaufnation Niederlande mit einem Titel und vier von sechs möglichen Medaillen erneut ihre Vormachtstellung behaupten.

Teilnehmende Nationen

Bearbeiten

Es nahmen insgesamt 41 Athleten, darunter 17 Frauen und 24 Männer, aus 16 Nationen teil.

Teilnehmende Nationen
Belgien  Belgien
Deutschland  Deutschland
Estland  Estland
Finnland  Finnland
Italien  Italien
Lettland  Lettland
Niederlande  Niederlande
Norwegen  Norwegen
Osterreich  Österreich
Polen  Polen
Russland  Russland
Schweiz  Schweiz
Spanien  Spanien
Tschechien  Tschechien
Ungarn  Ungarn
Belarus  Belarus

Wettbewerb

Bearbeiten

Bei der Mehrkampfeuropameisterschaft geht es über jeweils vier Distanzen. Jede gelaufene Einzelstreckenzeit wurde in Sekunden auf 500 Meter heruntergerechnet und addiert. Die Summe ergab die Gesamtpunktzahl. Die acht besten Frauen und Männer nach drei Strecken wurden für die letzte Distanz zugelassen. Europameister wurde, wer nach vier Strecken die niedrigste Gesamtpunktzahl erlaufen hatte.

Endstand Kleiner-Vierkampf

Bearbeiten
  • Zeigt die acht Finalteilnehmerinnen über 5.000 Meter
    • Die Zahl in Klammern gibt die Platzierung je Einzelstrecke an, fett gedruckt die jeweils Schnellste.
Rang Name 500 Meter Pkt. 3.000 Meter Pkt. 1.500 Meter Pkt. 5.000 Meter Pkt. Gesamt-
pkt.
1 Tschechien  Martina Sáblíková 39,98 (4) 39,980 4:03,79 (1) 40,631 1:57,00 (1) 39,000 6:58,44 (1) 41,844 161,455
2 Niederlande  Ireen Wüst 39,90 (3) 39,900 4:07,32 (3) 41,220 1:57,01 (2) 39,003 7:10,65 (4) 43,065 163,188
3 Niederlande  Antoinette de Jong 39,76 (2) 39,760 4:09,00 (4) 41,500 1:58,80 (4) 39,600 7:11,83 (5) 43,183 164,043
4 Niederlande  Marije Joling 40,33 (6) 40,330 4:07,14 (2) 41,190 1:58,90 (5) 39,633 7:10,10 (2) 43,010 164,163
5 Russland  Natalja Woronina 40,46 (8) 40,460 4:09,61 (5) 41,601 2:01,46 (10) 40,486 7:10,19 (3) 43,019 165,566
6 Norwegen  Ida Njåtun 39,74 (1) 39,740 4:10,69 (6) 41,781 1:58,51 (3) 39,503 7:25,92 (7) 44,592 165,616
7 Russland  Olga Graf 40,57 (11) 40,570 4:16,06 (8) 42,676 1:59,00 (6) 39,666 7:23,33 (6) 44,333 167,245
8 Italien  Francesca Lollobrigida 40,57 (11) 40,570 4:15,40 (7) 42,566 2:01,90 (11) 40,633 7:38,11 (8) 45,811 169,580

Endstand Großer-Vierkampf

Bearbeiten
  • Zeigt die acht Finalteilnehmer über 10.000 Meter.
    • Die Zahl in Klammern gibt die Platzierung je Einzelstrecke an, fett gedruckt der jeweils Schnellste.
Rang Name 500 Meter Pkt. 5.000 Meter Pkt. 1.500 Meter Pkt. 10.000 Meter Pkt. Gesamt-
pkt.
1 Niederlande  Sven Kramer 36,56 (4) 36,560 6:19,17 (1) 37,917 1:48,08 (5) 36,026 13:11,98 (1) 39,599 150,102
2 Belgien  Bart Swings 36,73 (9) 36,730 6:24,91 (3) 38,491 1:46,41 (2) 35,470 13:15,47 (2) 39,773 150,464
3 Niederlande  Jan Blokhuijsen 36,57 (5) 36,570 6:22,36 (2) 38,236 1:48,79 (9) 36,263 13:22,14 (3) 40,107 151,176
4 Norwegen  Håvard Bøkko 36,63 (6) 36,630 6:31,62 (4) 39,162 1:48,87 (10) 36,290 13:35,21 (4) 40,760 152,842
5 Italien  Andrea Giovannini 36,87 (11) 36,870 6:32,22 (5) 39,222 1:48,97 (12) 36,323 13:41,39 (5) 41,069 153,484
6 Lettland  Haralds Silovs 36,70 (7) 36,700 6:33,83 (6) 39,383 1:48,46 (6) 36,153 13:53,25 (6) 41,662 153,898
7 Polen  Jan Szymański 37,21 (16) 37,210 6:34,43 (7) 39,443 1:47,48 (3) 35,826 13:57,27 (7) 41,863 154,342
8 Norwegen  Sindre Henriksen 36,71 (8) 36,710 6:38,23 (10) 39,823 1:48,56 (7) 36,186 14:16,64 (8) 42,832 155,551
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. isu.org: ISU Championships 2015 and 2016 provisional allotments (Memento vom 18. Dezember 2014 im Internet Archive) (englisch)
  2. desg.de: EM: Jugend forscht (Memento vom 23. Januar 2016 im Internet Archive)
  3. isu.org: ISU European Speed Skating Championships – Minsk (BLR) Day 2 10. Januar 2016
  4. focus.de: Eisschnelllauf-EM: Junge deutsche Starter enttäuschen 11. Januar 2016