Der Dalsland-Kanal ist eine künstliche Wasserstraße in Schweden, die den See Vänern mit einigen weiter westlich gelegenen Seen der historischen Provinz Dalsland und dem westlichen Värmland verbindet. Das gesamte Kanalsystem ist etwa 254 km lang, wobei nur 12 km künstlich angelegt wurden, und überwindet einen Höhenunterschied von 66 m. Heute erfüllt es fast ausschließlich touristische Zwecke.

Dalslands Kanal
Dalsland-Kanal bei Håverud
Dalsland-Kanal bei Håverud

Dalsland-Kanal bei Håverud

Lage Västra Götalands län, Schweden
Länge 254 km schiffbarer Wasserweg, davon 12 km Kanal
Erbaut 1864–1868 von Nils Ericson
Beginn Vänern
Ende Östen
Abstiegsbauwerke 17 Schleusenstationen mit 31 Schleusenkammern
Häfen 17 Gästehäfen
Abzweigungen, Kreuzungen Snäckekanal als Nebenwasserstraße
Genutzter Fluss Råvarpen, Laxsjön, Lelång, Foxen, Töck, Östen (Seen)
Herausragende Bauwerke Trogbrücke bei Håverud
Infozentrum, Museum Dalslands Kanal AB

Nils Ericsons väg 1, Upperud, 646 72 Håverud [email protected]

Talfahrt nach Süden
Trogbrücke in Håverud

Geschichte

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Da der Upperudsälv den Anforderungen nicht mehr genügte, um die im 17. und 18. Jahrhundert an den Seen entstandenen und expandierenden Eisenhütten und Papiermühlen anzubinden, hatte es schon 1765 einen Vorschlag für den Kanalbau gegeben.[1] Doch erst 1863 beschloss der schwedische Reichstag den Bau des vom schwedischen Ingenieur Nils Ericson geplanten Dalsland-Kanals. Unter der Aufsicht seines Sohnes, Werner Ericson,[2] fanden die Arbeiten durch die Dalslands Kanal AB ab 1864 statt, die Gesamtkosten beliefen sich auf 1,365 Mio. SEK. Im September 1868 erfolgte die Einweihung durch König Karl XV.[3] Zumindest über die Gesamtstrecke ab Stora Le wurden nur kurz Transporte durchgeführt, da bereit im Jahr 1879 die Eisenbahnstrecke Mellerud–Kornsjö den Betrieb aufnahm. Dennoch geriet die Betreiberfirma erst Ende der 1950er Jahre in die Verlustzone, 1965 verließ das letzte regelmäßig verkehrende Güterschiff den Kanalbereich. Letzter bekannter Gütertransport waren 50 t Gerste durch die Katrin am 5. September 1975. Im Jahr 1905 befuhren 2.792 Dampfschiffe, 200 Segelfrachtschiffe und 914 Lastkähne den Kanal.[2]

Snäcke-Kanal

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Die bereits im Vorschlag von 1765 enthaltene Anbindung auch des Sees Årr wurde in einer erneuten Untersuchung 1833 erneut empfohlen, vom Reichstag aber 1841 abgelehnt. Daher ließen örtliche Unternehmer eine Verbindung mit Schleuse sowie eine Pferdebahn bauen, um Östebosjön und Årr zu verbinden. In den Jahren 1872 bis 1874 ersetzte die Snäcke kanal AB für 43.000 SEK die Pferdebahn durch ein kurzes Kanalstück mit Schleuse und erweiterte die bestehende, so dass über den so entstandenen Snäcke-Kanal u. a. die Papierfabrik in Fengersfors erschlossen werden konnte. Im Jahr 1930 nutzen 600 Schiffe den Kanal,[1] ab 1961 erfolgte für zehn Jahre mit einem neu gebauten 110-t-Schiff für den Quarzittransport eine Intensivierung des Gütertransports.

Beschreibung

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Das gesamte Kanalsystem ist etwa 254 km lang, wobei aber nur 12 km neu gegraben oder aus dem Fels gesprengt wurden. Vom Vänern kommend passiert der Kanal die Seen Svanfjorden, Dalsjön, Östebosjön, Åklång, Råvarp, Långbrohäljen, Laxsjön, Nedre höljen, Övre höljen, Bengtsbrohöljen, Lelång, Foxen und Töck, bevor er im Östen endet. Vom Östebosjön gelangt man im Snäcke-Kanal nordöstlich über den Ånimmen in den Årr, vom Lelång nach Osten in den Västra Silen und den Östra Silen, und vom Foxen nach Süden in den Stora Le. Dieser befindet sich teilweise in Norwegen (zur Bauzeit in einer Union mit Schweden). Obwohl die Entfernung zum norwegischen Haldenkanal bei Otteid nur etwa 1,5 Kilometer beträgt, die von 1827 bis 1956 durch eine Floßstrecke überwunden wurde, gibt es hier keine schiffbare Verbindung.[2]

Boote, die den Kanal samt der Nebenarme durchfahren, passieren dabei durch 31 Schleusen an 17 Stationen sowie eine markante eiserne, 33,5 m lange Trogbrücke, die beim Ort Håverud Stromschnellen überbrückt. Der gesamte Höhenunterschied des Kanals beträgt 66 Meter. Über den Vänern erreicht man Göta- und Trollhätte-Kanal.

Maximale Schiffsmaße

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Quelle:[4]

Der Dalsland-Kanal wurde für Schiffe bis maximal 22,75 Meter Länge gebaut. Bis auf die erste/unterste Schleuse in Köpmannebro (32*7*3 m) haben alle Schleusenkammern die gleichen Maße.

Maximale Länge 22,75 m
Maximale Breite 4,05 m
Maximaler Tiefgang 1,8 m

Die maximale Masthöhe beträgt 26 Meter bis Håverud, 17 Meter bis Lennartsfors und anschließend 15,5 bzw. 14,5 Meter.[5]

Schleusen und Abstandtabelle

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Schleusen-
station
Schleusen-
kammern
Zeitbedarf
(ohne Wartezeit)
Fahrzeit zur
nächsten Schleuse
km
total
Entfernung zur
nächsten Schleuse in sm
m ö.h.
Köpmannebro 1 10 Min. 45 Min. 0 0 44,2–44,4
Upperud 2 20 Min. 10 Min. 9,5 4,8 44,4–48,4
Håverud 4 60 Min. 20 Min. 11,5 1,1 48,4–58,4
Buterud 1 10 Min. 40 Min. 15,1 1,9 58,4–59,3
Mustadfors 1 15 Min. 10 Min. 25,1 5,4 59,3–62,4
Långed 4 60 Min. 10 Min. 27 1 62,4–75,0
Långbron 1 15 Min. 25 Min. 27,7 0,3 75,0–75,5
Billingsfors 2 30 Min. 5 Min. 33,9 3,4 75,5–82,0
18:e 1 10 Min. 10 Min. 34,7 0,4 82,0–84,4
19:e und 20:e 2 30 Min. 15 Min. 35,6 0,5 84,4–91,1
Bengtsfors 2 25 Min. 160 Min. 38,7 1,7 91,1–93,7
Lennartsfors 3 30 Min. 95 Min. 78,5 21,5 93,7–102
Töcksfors 2 60 Min. 98,5 10,8 102–112,2
Bengtsfors 2 25 Min. 100 Min. 38,7 1,7 von 19:e und 20:e
Gustavsfors 1 20 Min. 45 Min. 61,2 12,1; (bis Lennartsfors 9,4)
Krokfors 2 25 Min. (9,8) 5,3
Köpmannebro 1 10 Min. 50 Min.
Snäcke 1 20 Min. 45 Min. Snäckekanal
Strömmen 1 15 Min. Snäckekanal
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Commons: Dalsland-Kanal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Dalslands Kanal. Snäcke kanal. In: Nordens alla kanaler. Bosse Arnholm, abgerufen am 29. August 2022 (schwedisch).
  2. a b c Dalslands Kanal. In: Nordens alla kanaler. Bosse Arnholm, abgerufen am 29. August 2022 (schwedisch).
  3. Mellerud kn, FORSBO 1:30 M.FL. AKVEDUKTEN I HÅVERUD. Anlaggning - Historik. Riksantikvarieämbetet, 8. Mai 2013, abgerufen am 29. August 2022 (schwedisch).
  4. Dalsland kanal AB (Hrsg.): The Dalsland Canal. Skipper's Guide 2022. Håverud 2022, General terms for pleasure boat travel on the Dalsland Canal, S. 26–27 (englisch, 28 S.).
  5. Dalslands kanal. (PDF; 1,7 MB) Dalslands kanal AB, abgerufen am 24. Juli 2024.