Carlo Aymonino
Carlo Aymonino (* 18. Juli 1926 in Rom; † 3. Juli 2010 ebenda) war ein italienischer Architekt, Stadtplaner und Architekturtheoretiker. Aymonino gehörte zu den bedeutenden italienischen Nachkriegsarchitekten und Urbanisten. Er gilt als Vertreter der rationalen Architektur in Italien.
Leben und Werk
BearbeitenCarlo Aymonino studierte an der Universität Rom. Seit 1951 hatte er ein eigenes Büro in Rom, daneben übte er von 1951 bis 1963 eine Lehrtätigkeit für Architektur an der Universität Rom aus. 1963 wurde er Dozent, 1968 Professor und 1974 Dekan der Architekturhochschule IUAV in Venedig. Seit 1980 war er Architekturberater der Stadt Rom. Er entwarf u. a. das Wohnquartier in Gallaratese in Mailand sowie die Hochschule in Pesaro.
Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 1987 (IBA '87) in Berlin plante Aymonino ein Wohnhaus am Prager Platz in Berlin-Wilmersdorf.[1] Bereits in der Vorbereitungsphase der IBA hatte sich Aymonino 1977 an einem städtebaulichen Gutachterverfahren zur Neugestaltung des Prager Platzes beteiligt, gemeinsam Gottfried Böhm und Rob Krier. In den 1980er Jahren wurde dann Aymoninos Entwurf für das Gebäude Prager Platz 5/Prinzregentenstraße 97 ausgeführt. Die Datierung von Aymoninos Beteiligung ist schwierig, da in der Literatur meist nur Aymoninos städtebauliche Skizze von 1977 erwähnt wird.[2][3] Das Wohnhaus selbst muss aber später, in den 1980er Jahren ausgeführt worden sein. Josef Paul Kleihues beschrieb 1984 den Zustand des Prager Platzes folgendermaßen: „Die Projekte von Rob Krier, Carlo Aymonino und die größere Randbebauung von G. Böhm werden hoffentlich recht bald das vorgezeichnete Bild vervollständigen.“[4]
Aymonino bekannte sich zeitlebens zum Kommunismus.[5]
Literatur
Bearbeiten- Florita Z. Louis De Malave, Carlo Aymonino, Architect: His Life and Work
- Carlo Aymonino, Architectural Monographs
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Denkmaldatenbank – IBA-Gebiet Prager Platz
- ↑ Josef Paul Kleihues: Prager Platz – Zerstörter Federschmuck, aggressive Leere, geschichtliche Collage. Hrsg.: Bauausstellung Berlin GmbH. Hatje, Stuttgart 1989, ISBN 3-7757-0255-5.
- ↑ Derek Fraser: Berlin. Manchester University Press, Manchester 1996, ISBN 0-7190-4021-3, S. 101.
- ↑ Internationale Bauausstellung Berlin: Projektübersicht. Aktualisierte und erw. Ausg Auflage. [Berlin] 1991, ISBN 978-3-926641-22-9, S. 23.
- ↑ Diana Carta: “Carlo Roma 2020”: Architecture, City and Politics in Carlo Aymonino’s Legacy. In: The Plan Journal. 2022, abgerufen am 28. Januar 2024 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Aymonino, Carlo |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 18. Juli 1926 |
GEBURTSORT | Rom |
STERBEDATUM | 3. Juli 2010 |
STERBEORT | Rom |