HINWEIS:

Diese Unterseite wurde zwischen Juni 2011 und Anfang Januar 2012 erstellt und ist eine Dokumentation über die sogenannte „Wiki-Watch-Affäre“, welche einen Versuch darstellte, über einen längeren Zeitraum das Gemeinschaftsprojekt Wikipedia nachhaltig zu manipulieren und zu beeinflussen.

Diese Unterseite wurde ursprünglich von einer anderen Benutzerseite zu mir übertragen. An der Erstellung dieser Dokumentation waren neben mir noch weitere Wikipedia-Benutzer beteiligt.


Wir wollen zeigen, was in Wikipedia abläuft und wer das tut.

Wolfgang Stock[1]

Im Juni 2011 platzte eine Bombe. Das Projekt „Wiki-Watch“, das über sich angab, Forschungsprojekt einer universitären Einrichtung zu sein, soll - so zumindest das Ergebnis von wikipedia-internen Recherchen mittels IP-Adressen-Abgleich (Check-User) - in zahlreichen Konfliktthemen um Religion, Homosexualität und Politik über etliche Accounts (sogenannte Sockenpuppen) massiv versucht haben, Artikel in ihrem Sinne zu manipulieren und zu beeinflussen.


Wie alles aufflog

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Der Anfang vom Ende

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Es war das Ergebnis einer Identitätsprüfung von mehreren Accounts und IP-Adressen ("Check-User") vom 19. Juni 2011, welches den Stein ins Rollen brachte. Die von der Community beauftragten Ausführenden des "Check-User"-Verfahrens legten eine ausführliche Begründung vor, warum die am 8. Dezember 2010 gestellte Anfrage bezüglich des Benutzers Diskriminierung so lange Zeit benötigte, um abgearbeitet zu werden, eine Begründung, warum die Abfrage gerechtfertigt war, sowie folgendes CU Ergebnis/Entscheidung:

Ebenfalls klare CU-Übereinstimmungen mit Diskriminierung, die in Kombination mit einschlägigen Beiträgen mit hoher Sicherheit auf Nutzung durch die gleiche Person schließen lassen, wiesen die folgenden Accounts auf:

Kewn Jänkins (Diskussion • Beiträge • hochgeladene Dateien • SBL-Log • Sperr-Logbuch • globale Beiträge • SUL • Logbuch) (angelegt vier Tage vor freiwilliger Sperrung von Diskriminierung, Weiterführung alter Betätigung u.a. bei World Vision)

Wiki-Watch-de (Diskussion • Beiträge • hochgeladene Dateien • SBL-Log • Sperr-Logbuch • globale Beiträge • SUL • Logbuch) (dies stellte sich bei den ohnehin vorgenommenen Abfragen heraus, was auch für die beiden folgenden Advocados gilt)

Advocado (Diskussion • Beiträge • hochgeladene Dateien • SBL-Log • Sperr-Logbuch • globale Beiträge • SUL • Logbuch) (hier aktiv und mit vorstehendem Account bereits aufgrund des Namens und gewisser Edits u.a. in jenem Artikel offensichtlich zusammenhängend)

Insbesondere die über Check-User festgestellte gemeinsame Nutzung der Accounts Benutzer:Diskriminierung und Benutzer:Wiki-Watch-de bildeten die Grundlage für weiterführende Recherchen. Schließlich war der Account Diskriminierung in Wikipedia deswegen negativ aufgefallen, weil er versuchte im Themenbereich Evangelikalismus seinen einschlägigen POV zu verbreiten. Das Kürzel POV steht für „point of view“ und in der Wikipedia für Versuche, nicht enzyklopädisch-neutrale Informationen, sondern die eigenen Ansichten und Interessen in Artikeln unterzubringen. Die Frage stellte sich daher zwingend, in welcher Beziehung die Accounts Wiki-Watch-de und Diskriminierung stehen.

Selbsternannte „Externe Aufpasser“ wirkten als Manipulateure

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Doch der Reihe nach: etwa ein Jahr zuvor, am 6. Oktober 2010, hatte sich der Account Wiki-Watch-de offiziell als Sprachrohr der Arbeitsstelle Wiki-Watch der Europa-Universität Viadrina bei Administratoren vorgestellt.

Als dieser Account am 7. Oktober 2010 gesperrt wurde, meldete sich ein Benutzer Wsto und beschwerte sich beim sperrenden Administrator, er hätte gerade den von seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter genutzten Account Benutzer:Wiki-Watch-de gesperrt. Pikanterweise handelt es sich bei dem Account Wsto um einen sehr lange aktiven Wikipedianer, der am 8. Oktober 2010 in Kan900 umbenannt wurde. Am 6. Juni 2005 signierte er einen seiner Beiträge als „Wolfgang Stock“. Das „W“ im Acronym Wsto stand also offenbar für den Anfangsbuchstaben seines Vornamens und das „sto“ für die ersten drei Buchstaben seines Nachnamens.

8 Tage nach der CU-Entscheidung, am 27. Juni 2011, erfolgte eine offizielle Stellungnahme von Wiki-Watch, zu den Vorwürfen beziehungsweise zu dem Ergebnis des Check-Users, signiert von Wolfgang Stock und Johannes Weberling gemeinsam. Hierin wurde von beiden bestritten, dass die Accounts Wiki-Watch-de und Diskriminierung identisch seien, und bestritten dass sie gleichzeitig, also parallel eingesetzt worden wären. Offenbar wurde der Sinn des Check-User-Verfahrens und den daraus resultierenden Vorwürfen des Ergebnisses nicht verstanden, denn das war nicht der Vorwurf. Der Check-User bestätigte, dass die nicht-identischen Accounts von der gleichen Person benutzt wurden, und zwar zu unterschiedlichen Zeitpunkten.

Zwei Tage später erfolgte die Antwort des Check-User Teams zu dieser Stellungnahme:

Die Herren Stock und Weberling weisen unter 3.) zutreffend auf einen entscheidenden Punkt hin, der ihrer eigenen Argumentation allerdings nicht entgegen kommt: „Fest steht, dass unser Account ‚Wiki-Watch-de‘ teilweise eine gängige Anonymisierungssoftware benutzt hat.“ Entscheidend ist darin das Wörtchen „teilweise“, und genau deshalb – eben weil der Anonymizer-Service nicht durchgängig genutzt wurde – ließ sich die Übereinstimmung klar feststellen (wie es übrigens auch bei weiteren Accounts der Fall war).

Die Accounts „Diskriminierung“ und „Wiki-Watch-de“ waren zeitnah mit derselben, nicht anonymisierten DSL-Einwahl-IP unterwegs und die weiteren IP-Merkmale stimmten ebenfalls exakt überein – genau so, wie es bei der Nutzung desselben Computers mit demselben Browser am selben Internetanschluss zu erwarten ist. Diese Art von Checkuser-Ergebnis ist erst einmal rein technischer Natur, hat jedoch eine sehr starke statistische Aussagekraft.

Mit diesen Befunden kristallisierte sich ein Verdacht heraus, der am prägnantesten in einem Blog von Stepro unter dem Titel Steuerfinanzierte Wikipedia-Beeinflussung? auf den Punkt gebracht wurde:

Das Projekt „Wiki-Watch“ der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder ist an einem langanhaltenden Kampf um Inhalte in der Enzyklopädie Wikipedia beteiligt. Operationsgebiet der gezielten Beeinflussung sind Wikipedia-Artikel aus den Themenbereichen Homosexualität und Religion sowie Evangelikalismus. Dieser Themenbereich zählt seit Jahren zu einem hart umstrittenen Konfliktfeld.

Erhärtet wurde dieser Verdacht durch Eigenangaben von Wolfgang Stock selbst, der auf der Homepage der evangelikalen Evangelischen Allianz recht offen sein Sendungsbewußtsein präsentierte:

Was hätte Jesus, was hätten seine Jünger in dieser Situation getan? Sie hätten die „neuen Medien“ beherzt ergriffen und zur Verkündigung eingesetzt! (…) Wir haben es viel einfacher: Wir können für jede Zielgruppe die Medien einsetzen, die dort erwartet werden: Junge Menschen erreichen wir eher über Film-Clips als über Traktate (...); Meinungsmacher über Wikipedia und Twitter.

Wolfgang Stock[2]


Was ist Wiki-Watch?

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Struktur und Geschichte

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Initiiert wurde „Wiki-Watch“ im Oktober 2010 von dem Autor, Dozenten und Medienstrategen Wolfgang Stock; die Leitung teilte er sich mit Johannes Weberling (siehe Impressum, Screenshot). Stock ist an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) Dozent für Journalistik, Weberling Honorarprofessor für Medienrecht.[3]

Das Projekt ist als „Arbeitsstelle Wiki-Watch im „Studien- und Forschungsschwerpunkt Medienrecht“ der Juristischen Fakultät der Europa-Universität Viadrina“ deklariert und soll der Erforschung der Wikipedia dienen. Allerdings suggeriert der Name „Wiki-Watch“ eher ihre „Beobachtung“ beziehungsweise ihre „Bewachung“. Stock selbst erweckte in zahlreichen öffentlichen Äußerungen den Eindruck, Wikipedia müsse statt wie bisher von den editierenden Benutzern und der sie nutzenden Öffentlichkeit, von einer Einrichtung von Außen „kontrolliert“ werden.

Laut Denic gehörte die Homepage von „Wiki-Watch“ jedoch nicht der Universität Viadrina, sondern war auf die Privatadresse von Wolfgang Stock angemeldet. Auch das Logo der Marke „Wiki-Watch“, angemeldet am 2.9.2010, war von Stock privat geschützt und registriert worden (mittlerweile auf Weberling umfirmiert). Laut Denic war auf die gleiche Adresse auch die Homepage der Convincet GmbH gemeldet, die früher als RCC Public Affairs GmbH firmierte und in der Stock Geschäftsführender Gesellschafter war. Auf der Webseite warb Stock/Convincet mit folgendem Text:

Wir unterstützen Sie bei Ihrer Interessenvertretung im politisch-gesellschaftlichen Kontext. Ziel ist es, Ihren unternehmerischen Erfolg durch gezielte Interventionen zu sichern und Krisen vorzubeugen. Extrem schnelle und flexible Reaktion auf neue Themen und Problemstellungen ist dabei selbstverständlich.[4]

Über die Finanzierung von Wiki-Watch war bisher wenig bekannt. Benutzer:Stepro, der sich an der Universität Viadrina erkundigte, erhielt folgende offizielle Antwort, welche er auf seinem Blog veröffentlichte:

Besonderheit des Studien- und Forschungsschwerpunkts Medienrecht ist, daß er seit seiner Gründung ausschließlich drittmittelfinanziert ist, zu seiner Finanzierung also keine Etatmittel der Universität verwendet werden.[5]

Demgegenüber erhielt der Journalist Alexander Becker eine andere offizielle Aussage, welche er am 4. Juli 2011 wie folgt publizierte:

Ein dritter Vorwurf, der laut Weberling falsch ist, ist die Behauptung von Wittkewitz, dass Wiki-Watch keine Angaben über Drittfinanzierungen machen würde. «Das stimmt schon deshalb nicht, weil Wiki-Watch bisher keine Drittmittel bekommen hat.»[6]

Welche der beiden Darstellungen der Wahrheit entspricht, konnte leider bis heute nicht verifiziert werden.

„Forschung“

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„Wiki-Watch“ betreibt ein automatisiertes Computer-Programm, das einen Bruchteil der anderswo öffentlich einsehbaren Wikipedia-Statistiken abbildet; der Schwerpunkt liegt auf der Häufigkeit von Artikel-Änderungen. Das Projekt startete mit folgender Arbeitshypothese:

Wikipedia ist die wichtigste Wissens-Resource weltweit. 25,15 Millionen Mal wurde die deutschsprachige Wikipedia gestern benutzt! 17,65 Millionen Artikel in 278 Sprachen waren im vergangenen Monat eingestellt. Und jede Minute werden es mehr. Aber wir Nutzer wissen praktisch nichts über Wikipedia, nichts außer ein paar Mythen. - Das ist gesellschaftlich unbefriedigend. [7]

Die erste öffentliche Aktion von Wiki-Watch war eine am 6. Oktober 2010 initiierte Umfrage unter Wikipedia-Administratoren. Bereits in der Vorbereitungsphase war die Umfrage stark umstritten. So kritisierten viele der potentiell Befragten, dass die Erhebung kein wissenschaftliches Forschungsdesign aufweise und daher methodisch fragwürdig sei. Auch sei die Aussagekraft aufgrund der mangelnden Representativität gering. Das Ergebnis, dass nämlich der „typische Administrator männlich, 40 Jahre alt und linksliberal eingestellt [sei], täglich mehr als zwei Stunden in der Wikipedia arbeite und den meisten machte es keinen Spaß. 38 % klagen über einen rüden Umgangston“ wurde trotzdem von der Presse teilweise veröffentlicht. Darüberhinaus gab es jedoch keine weiteren Erkenntnisse über Wikipedia.

PR-Aktionen

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Bereits seit Oktober 2010 kursierte in Wikipedia die Vermutung, dass die hehren Ziele von „Wiki-Watch“, die Qualität von Wikipedia-Artikeln zu erhöhen und für „mehr Transparenz“ zu sorgen, nur vorgeschoben sind. So steht auf der Administratoren Notizen Wikipedia-Seite seit Oktober 2010 unwidersprochen (mittlerweile archiviert) folgender Beitrag meines Kollegen Mautpreller:

Das ist Werbung für die Dienstleistungen seines [Anmerkung: von Wolfgang Stock geführtes] Unternehmens Convincet. Personen, die finden, dass sie in der Wikipedia schlecht wegkommen, soll hier gezeigt werden, dass der Herr Stock sich kenntnisreich und kompetent ihres Problems annehmen wird [8]

Diese Einschätzung resultierte aus einer Auswertung eines Vortrages von Wolfgang Stock vom November 2010. Der Vortrag war bis zum 4. Juli 2011 über die Webseite cv-wirtschaftszirkel.de einzusehen, wurde nachdem die „Wiki-Watch Affäre“ hier publik wurde um mehrere Seiten gekürzt (auf 17 Folien, gelöscht wurden Folien 12, 13 und 20), um etwas später komplett aus dem Internet zu verschwinden (der vollständige Vortrag mit 20 Folien ist hier einzusehen). Die letzten beiden Folien zeigten folgenden Text:

Wissen Sie,was gerade über Sie oder Ihre Firma im Internet veröffentlicht wurde?

Es geht nicht darum, die Beiträge zu zählen, die wir finden, sondern die Beiträge zu finden, die zählen. Weil sie Ihnen schaden können.

Politische Orientierung

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Bisherige Recherchen legten nahe, dass es sich bei „Wiki-Watch“ nicht um ein neutral agierendes universitäres Forschungsprojekt handelt, sondern dass damit etwas anderes bezweckt wird. Die massiven Manipulationen und Beeinflussungen in verschiedenen Artikeln zumindest sprechen für eine zusätzliche politische sowie religiöse Komponente.

Hinweise auf diese Richtung ergeben sich nicht zuletzt aus dem auf der Homepage von Covincet veröffentlichten Lebenslauf von Wolfgang Stock[9], der dort angab stark in der rechtskonservativen Organisation Paneuropa-Jugend engagiert gewesen zu sein, oder ehrenamtlich als Vorsitzender des Brüsewitz-Zentrums fungierte. Stock gehört außerdem seit 2007 zum Vorstand des evangelikalen Christlicher Medienverbund KEP, eine Information, die er selbst im Wikipedia-Artikel ergänzte.[10]

Eines seiner ersten Edits in Wikipedia, wo er den Satz zur Gustav Siewerth-Akademie „eine private Akademie, welche die modernen Natur- und Sozialwissenschaften, insbesondere die Evolutionslehre, bekämpft, und deren führenden Vertretern Kontake zu extrem konservativen oder rechtsextremen Organisationen wie Opus Dei, Engelswerk und dem Verein zur Förderung der psychologischen Menschenkenntnis (VPM) vorgeworfen werden“ löschte und durch „einer privaten, staatlich anerkannten wissenschaftlichen Hochschule“ ersetzte, deuten ebenfalls in diese Richtung.

Zum politischen Hintergrund von Johannes Weberling lässt sich feststellen, dass er Mitglied der zur Neue Deutsche Burschenschaft gehörenden Burschenschaft Frankonia Gießen[11] ist und von 1981 bis 1983 Bundesvorsitzender des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) war.[12]

Im Januar 2011 berichtete „wiki-watch“ über die Erweiterung des Teams um folgende Mitarbeiter: T.H., M.K., S.M. und B.S. Wie auf der Blogseite erbloggtes nachzulesen ist, scheint die Zusammenstellung des Teams keinen wissenschaftlichen, sondern eher einem politisch-religiösen Kontext zu folgen. So sind alle genannten Personen des Teams laut den Recherchen des Blogs keine Mitarbeiter oder Angestellte der Universität Viadrina. Die eine ist freiberufliche Historikerin und arbeitete für die CDU-Bundesgeschäftsstelle.[13] Der andere kennt Stock aus der gemeinsamen Zeit in der Gustav-Siewerth-Akademie und aus der gemeinsamen Arbeit für einen evangelikalen Kinderladen am gemeinsamen Wohnort[14]. Einzig M.K. wurde ursprünglich im Impressum als „Wissenschaftlicher Mitarbeiter“ aufgeführt. Nachdem Recherchen des eingangs erwähnten Blogs ergaben, dass M.K. an der Universität unbekannt ist, verschwand er aus dem Impressum. M.K. ist eigentlich Vorstandssprecher der Jugendpresse Deutschland, war aber beispielsweise an der Erstellung einer Zeitung zum CDU-Parteitag beteiligt. Auch wenn M-K. aus der Homepage von „Wiki-Watch“ verschwunden ist, wurde er noch im Juni 2011 im Newsletter der Universität als wissenschaftlicher Mitarbeiter aufgeführt.[15][16]

Neben den beiden Projektleitern, Stock und Weberling, hat das Projekt verschiedene Mitarbeiter gehabt; ob diese ehrenamtlich gearbeitet haben, oder im Rahmen eines bezahlten Arbeitsverhältnisses ist ebenso wie die Finanzierung des Projekts selbst ungeklärt. Einer dieser Mitarbeiter war TH.

Seit Juni 2011, zeitgleich zum Ergebnis der Check-User-Anfrage, wird TH ebenfalls nicht mehr auf der „Wiki-Watch“ Web-Seite genannt (bis zum 7. Juni 2011 wurde er noch offiziell als Mitarbeiter geführt). In der Welt am Sonntag vom 31. Oktober 2010 (Seite 4) war TH noch als Projektmitarbeiter abgelichtet und vorgestellt worden. In der Tageszeitung (TAZ) gab Johannes Weberling hierzu folgende Stellungnahme:

Im Verlauf der Konzeptions- und Gründungsphase haben wir den uns bei der Realisierung pro bono unterstützenden Wikipedia-Benutzer "Diskrimierung" - mit 11.600 Edits ein erfahrener Wikipedia-Kenner - gebeten, uns bei der ersten Umfrage unter Wikipedia-Administratoren zu helfen.

An verschiedenen Stellen in Wikipedia wurde bereits der Verdacht geäußert, dass TH hinter dem Account Diskriminierung steckt. (z.B. [1], [2], [3]). Neue Rechercheergebnisse scheinen die bisherigen Vermutungen zu bestätigen. Anscheinend hat TH zwischen 2009 und 2010 in mindestens zwei weiteren Sozialen Netzen des Web 2.0 vornehmlich unter dem Pseudonym Diskriminierung editiert. So etwa im Wiki www.wikidweb.com, wo im Februar 2010 ein Benutzer Diskriminierung aktiv war, der nur wenige Edits tätigte, nämlich am 3. Februar 2010 die Anlegung einer Firmenseite. Die dort erwähnte Homepage war laut Denic bis zum 13. Juli 2011 auf TH registriert. Kurz nach Ankündigung weiterer Rechercheergebnisse zu dieser Dokumentation auf der Diskussionsseite am 7. Juli 2011, wurde am gleichen Tag noch der Benutzer Diskriminierung in diesem Wiki gelöscht, und die Firmenseite verschoben, so dass die Edits von Diskriminierung nicht mehr zu sehen sind.

Ein weiters Indiz für die Richtigkeit dieser Annahme könnte ein Facebook-Eintrag vom 26. März 2010 sein, wo der Benutzer TH auf der Facebook-Seite Aktion Linkstrend stoppen einen Link mit dem Inhalt Homo-Agenda auf dem Ökumenischen Kirchentags 2010 vom 12.-16.05.2010 in München: postete, der exakt zum Medrum-Forum Homosexuelle und Kirche, Beitrag Nr. 1339 führte, der von einem Account „Diskriminierung (nicht überprüft)“ am gleichen Tag unter dem Titel Sollen wir es jetzt Volker Beck gleich tun" eingestellt wurde.[17] Sucht man auf MEDRUM gezielt nach Beiträgen von Diskriminierung, dann finden sich dort zwischen September 2009 und April 2010 etwa 20 einschlägige Beiträge. Darunter etliche mit Verlinkungen zu Wikipedia und eines mit dem Titel Momentmal - Treue Ehemänner werden täglich sexuell diskriminiert, wo er über sich bekannt gab: „als früher regelmäßiger Wikipedia-Schreiber wurde ich damals gewohnheitsmäßig als homophob beleidigt.“ (Quelle).[18]

Diskriminierung war zudem Hauptautor des gelöschten Wikipedia-Artikels Aktion Linkstrend stoppen, den er am 24. März 2010 neu anlegte. Diskussionen zu dem Artikel sind unter Wikipedia:Löschprüfung/Archiv/2010/Woche_15#Aktion_Linkstrend_stoppen nachlesbar. TH unterstützte diese Aktion mit zahlreichen Beiträgen auf Facebook. Am 24. März 2010 wurde auf Facebook folgender, mittlerweile ebenfalls gelöschter Beitrag gepostet (Beitrag ist als Screemshot erhältlich, genauso wie alle hier genannten und mittlerweile gezielt gelöschten Webseiten):

Ich bitte alle, diesen Entwurf eines Wikipedia-Artikels zu begutachten und zu verbessern. Bitte beachtet, dass in der Wikipedia von einem neutralen Standpunkt aus berichtet werden muss und unbedingt alles mit möglichst überregionalen Pressequellen zitiert werden sollte. Es fehlen auf jeden Fall noch das Linksabbigeverbotschild-Logo sowie weitere, neuere überregionale Presse- oder TV-Reaktionen. Erst, wenn diese eingearbeitet sind, macht es Sinn, diesen Artikel als normalen Wikipediaartikel für alle Zugänglich einzustellen. Bei Fragen zu Wikipediagepflogenheiten zu diesem konkreten Artikel bitte ich, [email protected] zu kontaktieren.

Die Webpage www.tntmpd.de gehörte bis zum 11. Juli 2011 laut Denic ebenfalls TH. Sucht man im Web 2.0 nach TNTmpd, so stößt man auf die Aussage „TntMPD is a free program for helping missionaries manage relationships with ministry partners.“, ein klarer Hinweis auf die religiös-missionarische Komponente.

TH war Unterzeichner einer Solidaritäts-Erklärung zugunsten der Manhattan-Erklärung, welche im evangelikalen Internetforum Medrum veröffentlicht wurde. Sein Name wurde allerdings nach Entstehung dieser Dokumentation aus der nach wie vor existierenden Liste herausgenommen (Liste vorher/nachher). Ein weiteres Indiz dafür dass TH anscheinend evangelikale Überzeugungen teilt.


Verdacht oder Tatsache?

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Als Folge des Ergebnisses des Check-Users, rückblickend auf verschiedene Konflikte in Wikipedia seit etwa 2005, sowie bei näherer Betrachtung der Edits in verschiedenen Artikeln in Wikipedia durch die bisher im ersten Abschnitt genannten Accounts wurden in und außerhalb von Wikipedia folgende Vermutungen aufgestellt:

  • Die Personen, welche hinter dem Wiki-Watch-Team stehen, würden bereits seit Jahren, also lange vor der Gründung von Wiki-Watch, massiv versuchen Artikel in ihrem Sinne zu manipulieren und zu beeinflussen.
  • Hinter den massiven Manipulations- und Beeinflussungsbestrebungen stünden sowohl politisch-religiöse als auch wirtschaftliche Eigeninteressen.

In den folgenden Kapiteln sollen die prägnantesten Konflikte näher betrachtet und dargestellt und in Bezug auf die Vermutungen untersucht werden.

Die sogenannte Insulin-Kampagne

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Über diesen Vorgang wurde am 2. Juli 2011 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) berichtet. Der Artikel mit dem Titel „Hier prüft der Bürger das Insulin noch persönlich“ wurde vom Journalisten Jörg Wittkewitz verfasst und erschien in der Print-Version auf Seite 42. Die Online-Version wurde bereits einen Tag vorher ins Netz gestellt, jedoch am 2. Juli aufgrund Ankündigung juristischer Schritte durch die im Artikel angegriffenen Personen wieder vom Netz genommen. Inzwischen wurde der FAZ-Artikel vom 2. Juli 2011 in überarbeiteter Form am 8. Juli 2011 wieder ins Netz gestellt.[19]

Dokumentation

Der Artikel basierte überwiegend auf Informationen über interne Vorgänge in Wikipedia, die von Wikipedianern als Manipulationsversuch gewertet und als „Insulin-Kampagne“ klassifiziert, und an anderer Stelle umfassend dokumentiert wurde.

In dieser Dokumentation wurde nachgewiesen, dass Wolfgang Stock mit seinem Wikipedia-Account Benutzer:Wsto (umbenannt Benutzer:Kan900) und zusammen mit mehreren Täusch-Accounts (sogenannten Sockenpuppen) im Jahr 2009 Wikipedia-Artikel zu manipulieren versuchte: U.a. im Interesse des Pharma-Konzerns Sanofi-Aventis und zur Diskreditierung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Unter anderem versuchte eine von Stocks Sockenpuppen, Benutzer:Investor, in den Wikipedia-Artikel über den Medizinwissenschaftler Peter Sawicki die Behauptung einzubringen, dieser habe als Chef des IQWiG bei Gutachten „getrickst“. (Der Hintergrund der „Sawicki-Affäre“ findet sich in zahlreichen Online-Publikationen.)

Am 27. Juli 2009 gab es zu einem anderen Vorgang rund um den Artikel Raphael M. Bonelli (CU-Anfrage Himmlische Heerscharen) eine Check-User Anfrage mit folgendem Ergebnis (Quelle); (weiter hilfreiche Tools: Tool 1, Tool 2):

Sehr plausibel ist dagegen der Verdacht belegt worden, dass die Accounts Benutzer:Wsto, Benutzer:Investor sowie (mit Abstrichen) Benutzer:K.atarina.w und Benutzer:Timesangry von einer Person betrieben werden.“

Aufgrund der zunehmenden Medienaufmerksamkeit räumte Wolfgang Stock am 9. Juli 2011 auf seiner Facebook-Seite Folgendes ein (Quelle):

Warum habe ich im April einen Artikel über ein Insulin angelegt und an anderen editiert? Weil ich von Diabetes ganz persönlich betroffen bin. Meine Großmutter hat enorm darunter gelitten, mehrere Freunde auch. Damals war das Thema in der Presse. Da habe ich die WP-Lücken mit meinem bescheidenen Wissen geschlossen.

Schaut man nach diesem Eingeständnis, wer den Artikel Lantus angelegt hat, dann war es Benutzer Investor. Kaum wurde das Eingeständnis von verschiedenen Blogs registriert, wurde es sofort verändert, so dass aktuell (stand vom 11. Juli 2011) folgender Wortlaut zu lesen ist:

Warum haben wir im April 2009 einen neuen Insulinartikel angelegt und an anderen editiert? Weil wir von Diabetes ganz persönlich betroffen sind. Meine Großmutter hat enorm darunter gelitten, mehrere Freunde auch. Damals war das Thema in der Presse. Da habe ich die WP-Lücken mit meinem bescheidenen Wissen geschlossen.

Tiefere Erkenntnisse zur Beziehung Wolfgang Stock - Sanofi-Aventis veröffentlichte der SPIEGEL am 11. Juli 2011 auf Seite 74 (Online-Version):

Miriam Henn, Leiterin der Sanofi-Pressestelle, räumt lediglich ein, Stocks Firma Convincet «berät uns seit Juli 2009 in Kommunikationsfragen»

Und weiter auf Seite 75:

Gegenüber dem SPIEGEL gab Stock am vergangenen Freitag zu, Wikipedia-Einträge unter dem Kürzel Wsto verändert zu haben, das später in Kan900 umbenannt wurde.

Zu der Bestreitung der Nutzung des Accounts "Investor" durch Wolfgang Stock merkt die FAZ an:

Gegenüber dem „Spiegel“ gab er jetzt an, die Behauptung, er sei mit „Investor“ identisch, sei „nachweislich falsch“. Wie er diesen Nachweis führen will, wollte er unserer Zeitung am Montag (noch) nicht sagen. Kennt er „Investor“?[20]

Hyperland, das ZDF-Blog von heute.de, berichtet:

Von Hyperland mit den Vorwürfen konfrontiert, erklärt er: „Ich bestreite hiermit noch einmal nachdrücklich, dass ‘Investor’ beziehungsweise dessen Edits von mir initiiert wurden.“ Wer hinter dem Pseudonym steckt, sei ihm sehr wohl bekannt, er werde aber dessen Anonymität wahren.[21]

Die Märkische Oderzeitung weiß mehr:

Stock betont gegenüber unserer Zeitung, er selbst sei nicht „Investor“, sondern jemand aus seiner Familie.[22]

Stock verwickelt sich damit in unglaubwürdigen Aussagen. Es erscheint als unwahrscheinlich, dass "jemand aus seiner Familie" als "Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Arbeitsstelle Wiki-Watch im Studien- und Forschungsschwerpunkt Medienrecht der Juristischen Fakultät der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)" einen Fragebogen hochladen kann - wie dies der Account Investor am 22. Oktober 2010 tat.

Wie man dergleichen etwa an der Europa-Universität Viadrina bewertet, steht dahin, aber nach Wikipedia-Richtlinien sind solche Aktionen nicht nur enzyklopädisch wertlos und moralisch verwerflich, sondern, durch den Gebrauch von Sockenpuppen, ein schwerer Regelverstoß.

Rund mehr als ein Jahr nach den Vorfällen von 2009 berichtete Stock im November 2010 - jetzt dank „Wiki-Watch“ als vermeintlicher Wikipedia-Erforscher ausgewiesen - namens seiner Firma Convincet auf einer E-Business-Tagung des Stuttgarter Fraunhofer Institus für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) aus dem „hierarchiefreien Social Web“ und stellte „Lösungen“ dar, „um Unternehmen Sicherheit zu geben, aufgezeigt an einem Beispiel aus der Pharma-Industrie“ (Einladungsbroschüre). Bei dem Beispiel handelte es sich offenbar um das Gleiche, welches er auf seinen Vortragsfolien vor einem "CV-Wirtschaftszirkel" im gleichen Zeitraum hielt und hatten die Probleme, die der Sanofi-Aventis-Aktie infolge der fragwürdigen Wirksamkeit eines Insulin-Präparats entstanden waren zum Gegenstand. Stock deutete in seinem Vortrag an, solche Probleme aus der Welt schaffen zu können - medial, nicht medizinisch (hier noch als Fragment zu sehen. Die Folien wurden, wie hier auf den Seiten 10 und 11 beschrieben, verändert, um die Angelegenheit zu kaschieren. Die beiden gelöschten Folien sind hier einzusehen: Seite 11 und Seite 12 (der gesamte Vortrag ist jetzt hier einzusehen).

Die einzelnen Edits in Wikipedia rund um den „Insulin-Komplex“

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Es werden nicht alle, sondern nur inhaltliche Edits aufgeführt.

14. April 2009 [4], Benutzer:Wsto

14. April 2009 [5], Benutzer:Wsto

14. April 2009 [6], Benutzer:Wsto

14. April 2009 [7], Benutzer:Wsto

14. April 2009 [8], Benutzer:Wsto

14. April 2009 [9], Benutzer:Wsto

14. April 2009 [10], IP 80.187.105.17, gesichtet von Benutzer:Wsto

16. April 2009 [11], Benutzer:Investor

14. April 2009, [12], Benutzer:Investor, gesichtet von Benutzer:Wsto

14. April 2009, [13], Benutzer: K.atarina.w, gesichtet von Benutzer:Wsto

14. April 2009, [14], Benutzer:Wsto

16. April 2009, [15], Benutzer:Investor

16. April 2009, [16], Benutzer:Wsto

14. April 2009, [17], Neuanlegung von Benutzer:Investor, gesichtet von Benutzer:Wsto

14. April 2009, [18], Benutzer:Wsto

27. April 2009, [19], Benutzer:K.atarina.w, gesichtet von Benutzer:Wsto

27. April 2009, [20], Benutzer:K.atarina.w , gesichtet von Benutzer:Wsto

28. April 2009, [21], Benutzer:Investor , gesichtet von Benutzer:Wsto

29. April 2009, [22], Benutzer:K.atarina.w

29. April 2009, [23], Benutzer:K.atarina.w

29. April 2009, [24], Benutzer:Investor

4. Mai 2009, [25], Benutzer:K.atarina.w

6. Mai 2009, [26], Benutzer:Wsto

11. Mai 2009, [27], Benutzer:Wsto

11. Mai 2009, [28], Benutzer:Wsto

18. Juni 2009, [29], Benutzer:K.atarina.w

24. Juli 2010, [30], Benutzer:Investor

24. Juli 2010, [31], Benutzer:Investor

14. April 2009, [32], Benutzer:Wsto

14. April 2009, [33], Benutzer:Wsto

14. April 2009, [34], Benutzer:Investor , gesichtet von Benutzer:Wsto

14. April 2009, [35], Benutzer:Wsto

29. April 2009, [36] Benutzer:Investor , gesichtet von Benutzer:Wsto

29. April 2009, [37], Benutzer:Wsto

30. April 2009, [38], Benutzer:Wsto

30. April 2009, [39], Benutzer:Wsto

30. April 2009, [40], Benutzer:Wsto

1. Mai 2009, [41], Benutzer:Wsto

1. Mai 2009, [42], Benutzer:Wsto

1. Mai 2009, [43], Benutzer:Investor

1. Mai 2009, [44], Benutzer:Investor

1. Mai 2009, [45], Benutzer:Wsto

18. Mai 2009, [46], Benutzer:Wsto

22. Mai 2009, [47], Benutzer:Wsto

3. Juni 2009, [48], Benutzer:Investor , gesichtet von Benutzer:Wsto

23. Juni 2009, [49], Benutzer:K.atarina.w

10. Dezember 2009, [50], Benutzer:Investor

20. Januar 2010, [51], Benutzer:Investor

2. Februar 2010, [52], Benutzer:Investor

14. April 2009, [53], Benutzer:Wsto

14. April 2009, [54], Benutzer:Wsto

19. Januar 2010, [55], Benutzer:Investor

25, Januar 2010, [56], Benutzer:Investor

2. Februar 2010, [57], Benutzer:Investor

2. Februar 2010, [58], Benutzer:Investor

2. Februar 2010, [59], Benutzer:Investor

Elbphilharmonie

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Elbphilharmonie (August 2010).
Hoher Krisenkommunikationsbedarf:
Die Entwicklung der Baukosten.
Firmengeflecht um die Elbphilharmonie.

Mehrere Accounts, die den Sockenzoos um Diskriminierung und Wolfgang Stock zuzurechnen sind, zeigten zwischen April und August 2010 ein auffälliges Interesse an Artikeln rund um die Hamburger Elbphilharmonie. Die Konten Benutzer:S⁂ und Benutzer:Moi Ossi waren Socken von Diskriminierung. Benutzer:R.Ganer dürfte eher der sogenannten Woltersdorfer Editierfamilie um Wolfgang Stock zuzurechnen sein. Die zusammengespielten Edits lassen folgendes erkennen:

  1. Die ersten Edits von R.Ganer zum Thema Elbphilharmonie finden sich am 2. April.
  2. Möglicherweise fand Mitte April 2010 die „Anbahnung von Geschäftsbeziehungen“ zwischen Wolfgang Stock und Diskriminierung statt. Hierauf deutet der Einstieg von Diskriminierung am 21. April in die Diskussion um den Artikel Wolfgang Stock hin, die er in den nachfolgenden Tagen gewaltig aufmischte. Bereits im Januar 2010 gab es erhebliche Diskussionen zu diesem Artikel, an denen Diskriminierung jedoch nicht beteiligt war. Am 22. April entwarf Diskriminierung das Bild jener gemeinsam editierenden Familie, das nach Aufdeckung des Sockenmissbrauchs von Stock gegenüber der Woltersdorfer Lokalpresse vertreten wurde (Märkische Oderzeitung, 13. Juli 2011: „Stock betont gegenüber unserer Zeitung, er selbst sei nicht „Investor“, sondern jemand aus seiner Familie.“).
  3. Am 24. April wurde die Diskriminierungs-Socke S⁂ angemeldet. Am 26. April fing Diskriminierung an, zum Thema Elbphilharmonie zu editieren. Am gleichen Tag glaubte S⁂, einen am Vortag von R.Ganer angelegten Artikel nicht finden zu können.
  4. Einige Edits dienen erkennbar dazu, das Image der Elbphilharmonie aufzupolieren: So wollte S⁂ am 16. Mai die Elbphilharmonie zum Weltwunder erklärt wissen; am 16. Juni fand er es wichtig, dass es die sicherste Baustelle in Deutschland (Quelle: BILD) sei; am gleichen Tag löschte er die Kritik der BauKG an der ReGe („hat hier nichts zu suchen“). Diskriminierung befand am 31. August, dass die Konzerte das „Leben“, Gebäude und Finanzierung nur „statische Elemente“ seien, die man ans Ende des Artikels stellen könne.
  5. Löschdiskussion Parlamentarischer Untersuchungsausschuss „Elbphilharmonie“ (6. Juni): Der von Diskriminierung angelegte und von S⁂ weitergepflegte Artikel bestand zum Zeitpunkt des LAs im wesentlichen aus einer Auflistung der Probleme um die Elbphilharmonie; der Untersuchungsausschuss war erst einen Monat vorher eingesetzt worden. In der Löschdiskussion fallen zwei mutmaßliche Diskriminierungs-Edits per IP auf: 78.55.171.167, 78.55.209.255. Bemerkenswert ist zudem ein Diskussionsteilnehmer ohne vorheriges Interesse am Thema. Es ist denkbar, dass dieses, wegen auffälliger Edits zu evangelikalen Themen bekannte Konto von Diskriminierung beispielsweise per Mail mobilisiert wurde. Es ist bekannt, das ein anderer Manipulationsversuch per Mail organisiert wurde.
  6. Am 9. Mai kam Diskriminierung mit seinen Socken durcheinander: S⁂ setzte eine von Diskriminierung begonnene Diskussion bei Benutzer:Bhuck fort („Lieber Brian“) und notierte mit dem falschen Account sich etwas auf der Benutzerseite seines Hauptaccounts. Am 5. Juli setzte S⁂ einen Beitrag in einem zuletzt als Diskriminierung bearbeiteten Diskussion ab. Nach einem Eigenrevert wurde der Edit als IP wiederhergestellt. Am 26. Juli ließ S⁂ sich freiwillig sperren.

Am 10. November 2010 hielt Wolfgang Stock bei den Stuttgarter E-Business-Tagen einen Vortrag über „Krisenpräventition“. Auf Seite 13 der PDF zu diesem Vortrag findet sich unter den Referenzen von Stocks Krisenkommunikationsfirma Convincet ein Logo, wie es Hamburger Behörden, aber auch die am Bau der Elbphilharmonie beteiligte ReGe (auch in blau) verwenden.

Ob, und wenn ja wo genau, der Auftraggeber von Convincet im Firmengeflecht um die Elbphilharmonie zu finden ist, muss noch geklärt werden. Auffällig ist das konzentrierte Interesse des Diskriminierungs-Zoos und der Woltersdorfer Editierfamilie allemal; irgendwelche früheren Bezüge zu Hamburg sind nicht erkennbar. Dabei wurde die Hauptarbeit vom Diskriminierungs-Sockenzoo verrichtet. Dies legt nahe, dass Diskriminierung bereits im April 2010 ein wie auch immer geartetes Verhältnis zu Convincet hatte. Dass sich seine Mitarbeit bei Wiki-Watch nur auf die von Weberling eingeräumte Hilfe bei der Admin-Umfrage beschränkte, ist ohnehin kaum glaubhaft – noch am 16. Juni 2011 fand sich eine Diskriminierungssocke zwei Tage vor den Wikiwatch-Aktivitäten zu VroniPlag. Durch den Edit wurde einem Monat alte Zahlenwerte eingepflegt und damit der Plagiatsanteil in der Dissertation von 70 auf 22 Prozent abgesenkt.

Über Wikipedia hinaus stellt sich die Frage, welches Verständnis von parlamentarischer Kontrolle durch einen Untersuchungsausschuss besteht, wenn Krisenkommunikatoren im Auftrag von wem auch immer Wikipedia-Artikel „umgestalten“.

Verstöße gegen das Neutralitätsprinzip im politisch-religiösen Bereich

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Stock äußerte sich in Aufsätzen und Vorträgen über die von ihm beklagte geringe Berichterstattung über christliche Themen. Als Ausnahme hob er Bild hervor:

Die große Ausnahme ist die ’Bild’-Zeitung, in der die Bibel, der Papst und kirchliche Themen öfters vorkommen. Doch wir Gebildeten sagen gerne: ’Neben einem barbusigen Foto zählt das nicht!’ Ich bin mir allerdings gar nicht sicher, ob wir mit dieser pharisäerhaften Beurteilung Recht haben. Gott freut sich eher über eine Bibelstelle in einer millionenfach gelesenen Boulevard-Zeitung als darüber, dass Qualitätszeitungen oft auf beides verzichten - insbesondere auf die Bibelzitate und eine angemessene Berichterstattung über Millionen Gläubige.[23]

Stock weiter:

Ich bin davon überzeugt, dass der Missionsbefehl nur erfüllt werden kann, wenn wir Journalisten das Unsrige dazu beitragen ... die ’Bild’-Zeitung ist ein Beispiel dafür, wie wichtig einzelne Persönlichkeiten dabei sind: Wenn Deutschlands größtes Boulevardblatt häufig über den Glauben oder die Kirchen berichtet, geht das nicht unbedingt auf einen Wunsch des Springer-Verlages zurück. Es ist vielmehr die persönliche Entscheidung von ’Bild’-Chefredakteur Kai Diekmann, der ein gläubiger Katholik ist.[23]

Und an anderer Stelle:

Christen müssen verstärkt Flagge zeigen, in Internetforen mitreden, ihren Glauben kommunizieren und in Datenbanken zu Themen wie etwa Abtreibung die Meinung von Christen einbringen[24][25]

Als Einleitung zum Monatsgebet September 2011 der DEA formulierte Stock:

(...) heute gibt es, so scheint es manchmal, jeden Tag „neue Medien“: Außer dem Internet noch Wikipedia, Facebook, YouTube, Twitter, Blogs, Apps – das kann ganz schön verwirren. Was hätte Jesus, was hätten seine Jünger in dieser Situation getan? Sie hätten die „neuen Medien“ beherzt ergriffen und zur Verkündigung eingesetzt! In der Apostelgeschichte in Kapitel 17 erfahren wir beim genauen Lesen, dass der Apostel Paulus zum Beispiel in Athen nicht ein „standardmäßiges“ Werbeprogramm für Gott abspulte, sondern ganz speziell auf seine jeweilige Zielgruppe einging: er redete einerseits zu den Juden und den zum Glauben gekommenen Griechen, diese sprach er „in der Synagoge“, also traditionell, an. Und er sprach mit ganz anderen Worten zu denen „auf dem Markt“.

Und nochmals anders sprach er zu den Gelehrten, als er von ihnen zum Areopag eingeladen wurde.

Paulus ist uns ein gutes Beispiel, wie man auf unterschiedliche Zielgruppen ganz unterschiedlich eingehen muss. Der Apostel hatte damals nicht die Vielzahl der neuen Medien, die wir heute nutzen können. Wir haben es viel einfacher: Wir können für jede Zielgruppe die Medien einsetzen, die dort erwartet werden: Junge Menschen erreichen wir eher über Film-Clips als über Traktate; junge Familien über Facebook; Meinungsmacher über Wikipedia und Twitter.[26]

Diesem Vorhaben gemaß engagierten sich denn auch die Accounts von und um Stock, insb. Stocks Sockenpuppe fürs Grobe: Benutzer:Investor. Das Engagement der beim Thema Insulin beteiligten Accounts und IPs sind hier Artikel rund um den Evangelikalismus – auch wenn dieses offenbar nicht hinreichend werbewirksame Wort tunlichst zu umgehen versucht wird. Es geht ihnen dabei z.B. darum, Organisationen und Personen besser darzustellen, als die Quellenlage hergibt. Zu den fraglichen Artikeln zählten etwa:

Als besonders problematisch im evangelikalen Themenfeld fiel der Account Benutzer:Diskriminierung auf mit, wie es in einer Sperrbegründung hieß, "Verstoß gegen Grundprinzipien (von Wikipedia) durch anhaltende Lobbyarbeit mittels Zerreden der maßgebenden Forschungsliteratur". Begleitet wurde diese Lobbyarbeit in Artikeln und auf Diskussionsseiten von persönlichen Angriffen gegen andersdenkende Wikipedianer sowie Umgehungen administrativer Sperrung.

Der Account Diskriminierung wurde neben vermuteten IPs und Nebenkonten wie Benutzer:Kewn Jänkins einer Check-User-Prüfung unterzogen, und es ergab sich die Identität nicht nur mit weiteren Sockenpuppen und mehreren IP-Adressen, sondern auch erwartungsgemäß mit dem Account Benutzer:Wiki-Watch-de.

Die einzelnen Edits in Wikipedia „in eigener Sache“

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Es werden nicht alle, sondern nur inhaltliche Edits aufgeführt. Zu beachten ist die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Accounts lange vor der Gründung von Wiki-Watch.

[88] Von Stock selbst als IP (wo ist das im Archiv abgeblieben?); daneben sind fast alle sonstige Mitspieler im Diskussionsarchiv verewigt, von K.atarina.w über Investor bis hin zu ganz viel von Diskriminierung

8. Oktober 2006, [89], Benutzer:Wsto

28. Oktober 2006, [90], Benutzer:Wsto

22. März 2007, [91], Benutzer:Investor

22. März 2007, [92], Benutzer:Investor

2. April 2007, [93], Benutzer:Investor

28. Oktober 2007, [94], Benutzer:Investor

7. November 2007, [95], Benutzer:Investor

3. Februar 2008, [96], Benutzer:Investor

7. März 2008, [97], Benutzer:Investor

25. Januar 2010, [98], Benutzer: K.atarina.w

26. Januar 2010, [99], Benutzer: K.atarina.w

26. Januar 2010, [100], Benutzer: K.atarina.w

27. Januar 2010, [101], Benutzer: K.atarina.w

27. Januar 2010, [102], Benutzer: K.atarina.w

27. Januar 2010, [103], Benutzer: K.atarina.w

22. April 2010, [104], Benutzer:Diskriminierung

23. April 2010, [105], Benutzer:Diskriminierung

26. April 2010, [106], Benutzer:Diskriminierung

27. April 2010, [107], Benutzer:Diskriminierung

21. Mai 2010, [108], Benutzer:Diskriminierung

24. Mai 2010, [109], Benutzer:Diskriminierung

25. Mai 2010, [110], Benutzer:Diskriminierung

6. Juni 2010, [111], Benutzer:Diskriminierung

7. Juni 2010, [112], Benutzer:Diskriminierung

2. Juli 2010, [113], IP 78.55.153.29, gesichtet von Benutzer:Diskriminierung

20. Juli 2010, [114], Benutzer:Diskriminierung

26. Juli 2010, [115], Benutzer:Diskriminierung

3. September 2010, [116], Benutzer:Diskriminierung

25.Oktober 2010, [117], Benutzer:Diskriminierung

9. November 2010, [118], Benutzer:Diskriminierung

13. November 2010, [119], Benutzer:Diskriminierung

15. November 2010, [120], Benutzer:Diskriminierung

18. November 2010, [121], Benutzer:Diskriminierung

10. November 2006, [122], Artikel angelegt von Benutzer:Wsto

10. März 2008, [123], Benutzer:Investor

3. Juni 2009, [124], Benutzer:Wsto

6. Oktober 2010, [125], Benutzer:Diskriminierung

10. November 2010, [126], Benutzer:Diskriminierung

15. November 2010, [127], Benutzer:Diskriminierung

16. November 2010, [128], Benutzer:Diskriminierung

17. November 2010, [129], Benutzer:Diskriminierung

Wie 85.178.16.157 Investor erklärt, ist W. Stock bei RCC Public Affairs für dieses Thema offiziell zuständig. Die Initiative Pro Bürgergeld wird laut Impressum von W. Stock geführt, der auch mitwirkte an: Dieter Althaus / Hermann Binkert: Solidarisches Bürgergeld. Den Menschen trauen - Freiheit nachhaltig und ganzheitlich sichern, Norderstedt 2010, ISBN 9783842331976.

Im Artikel Mazedonien und dessen Umfeld

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  • Wolfgang Stock ist für www.mazedonien-info.de redaktionell mitverantwortlich (vgl. Impressum)
  • Bearbeitungen von Wsto, Kan900, Investor in Mazedonien sowie zu den mazedonischen Politikern:

Zu diesem Thema erschien am 14. Dezember 2011 im Wikipedia Kurier ein Artikel mit weiteren Rechercheergebnissen: Friends of Macedonia.


Intention von Wiki-Watch

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Als Folge der doch größeren Medienaufmerksamkeit und der Ergebnisse der Recherchen (sowohl Wikipedia-Intern, als auch extern durch Journalisten), ist in diesem Kapitel - als Zusammenfassung - die Intention hinter dem Projekt Wiki-Watch kurz näher zu beleuchten.

Die Freiheit von Forschung und Lehre ist (nicht nur) in der Bundesrepublik ein hohes Rechtsgut und es spricht überhaupt nichts dagegen, dass dieses Gemeinschaftsprojekt Wikipedia Gegenstand von Forschung ist (oder wird). Im Gegenteil, das ist zu begrüßen und auch zu unterstützen. In unserem speziellen Fall Wiki-Watch darf man jedoch aufgrund der Ereignisse und Ergebnisse darauf schließen, dass Forschung und Lehre nicht der originäre Ansatz für das Projekt gewesen sind. Es fällt auf, dass die beiden Haupt-Accounts, welche in dieser Dokumentation mit dem Projekt Wiki-Watch in Verbindung gebracht werden, mindestens seit 2004, respektive 2005 Wikipedia-Benutzer sind und somit jahrelange Erfahrung im Umgang mit den Gepflogenheiten des Projekts haben. Beide Accounts waren in unterschiedlichen Themengebieten aktiv mit Überschneidungen im politisch-religiösen Bereich, hier konkret Themen, welche bestimmte evangelikale Rand-Gruppen bewegen. Beide Accounts eckten mit ihren Edits immer wieder massiv an, was für beide Accounts damit endete, dass ihr Wirkungskreis in Wikipedia eingeschränkt wurde. Genau zu diesem Zeitpunkt entstand Wiki-Watch und es ist zwar reine Spekulation aber doch naheliegend, dass exakt diese Einschränkung des Wirkungskreises und die damit verbundene Angst vor schwindender Kontrolle bei der Idee von Wiki-Watch Pate stand. Als PR-Profi, Wissenschaftler, sendungsbewußter Christ und Anwender von Wikipedia hat Wolfgang Stock früh erkannt, welche Wirkung Wikipedia haben kann. Er hat jedoch nicht erkannt, dass ein solches offene Projekt anderen Gesetzen folgt und im Prinzip nicht kontrollierbar ist, weder von Innen noch von Außen.

Lohnt es sich, Wikipedia zu manipulieren?

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Überall dort, wo Menschen zusammentreffen und sozial interagieren stößt man automatisch auf Eigen- oder auf Gruppeninteresse. Ein ständiger Begleiter ist die Manipulation oder die Beeinflussung mit dem Ziel, eigene Interessen durchzusetzen. Auch das offene Projekt Wikipedia ist dem selbstverständlich ausgesetzt. Die verbreitete Nutzung von Wikipedia als Wissenssammelstelle des Web 2.0 macht sie darüberhinaus zu einer häufigen Zielscheibe von Manipulationen. Lohnen sich solche Manipulationen von Wikipedia?

Um es vorwegzunehmen: selbstverständlich nicht!

Die "Offenheit" des Projektes (jeder darf alles editieren und verändern) kann durchaus zum Mißbrauch einladen. Prinzipbedingt kann jeder temporär positive Effekte für Image und Verkaufszahlen zu erzielen versuchen. Auf der anderen Seite muss aber jeder damit rechnen, dass - mal früher, mal später - jemand mit Fachkompetenz die Änderungen liest und aufgrund seines fachspezifischen Wissens verwirft (aus der FAZ):

Manchmal fehlt es einfach an Wissen über das Projekt und dessen Gepflogenheiten, und die Erfahrung der zahlreichen Nutzer wird unterschätzt. Zugespitzt ausgedrückt: Wer einen einseitigen Artikel über ein Antidiabetikum schreibt, muss in Betracht ziehen, dass dieser kurz darauf von einem Facharzt für innere Medizin begutachtet werden könnte. Die Möglichkeit, dass es einen fachlich gleich- oder höherqualifizierten Wikipedia-Nutzer gibt, der sich den Artikel anschaut, wird von PR-Leuten in der Regel verkannt. In der Zusammenschau mit der Art und Weise, wie das Projekt von ihnen instrumentalisiert wird, kann man das als überheblich bezeichnen. Ob Lobbyismus in Wikipedia letztlich nennenswerte Auswirkungen haben kann, bleibt für mich fraglich.

Inzwischen haben sich in Wikipedia in den wichtigsten Gebieten sog. "Fachredaktionen" gebildet, also Zusammenschlüsse von Benutzern, die sich aufgrund spezifischer Interessen und Kompetenzen um ein spezielles Themenfeld kümmern. Man kann daher bereits in vielen Themenbereichen schlicht davon ausgehen, dass manipulative Bearbeitungen eines Tages von Benutzern gelesen werden, die sich in ihrem jeweiligen Fachgebiet sehr gut auskennen. Natürlich wird es Fälle geben, wo das vielleicht niemals auffallen wird. Das kann man leider nicht ausschließen. Schließlich ist kein Medium vor Mißbrauch geschützt.

Aber die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung von Mißbrauch ist aufgrund der Wikipedia-internen Qualitätsanstrengungen seit Jahren kontinuierlich gestiegen. Jeder sollte daher vorher die Folgen einer Aufdeckung überdenken. Natürlich wird nicht jeder entdeckte Mißbrauch so große mediale Resonanz erhalten wie der oben beschriebene Fall. Dieser schlug beispielsweise auch deshalb höhere Wellen, weil hier der sogenannte Streisand-Effekt mit hinzu kam. Aber in jedem Fall wird es eine Resonanz geben - und sei es nur, dass man dauerhaft als Account aus dem Gemeinschaftsprojekt Wikipedia verbannt wird.


Anhang: Beteiligte Accounts/IPs

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Übersicht über die bisher aufgeflogenen Accounts und IP-Ranges. Alle hier aufgeführten angemeldeten Benutzeraccounts sind infinit gesperrt.

Wsto-Accounts und Umfeld
Diskriminierung-Accounts und IPs
Gemeinschaftskonten bzw. sonstige, unsichere Zuordnung
Wsto oder Umfeld – IPs
Wiki-Watch – offene Proxys
weitere IPs
IPs, die noch nicht zugeordnet sind.

Bei Gelegenheit in die entsprechende Kategorie oben zu sortieren. Angemeldete Benutzer werden hier nicht eingetragen.

Gesperrte Benutzer, die noch nicht zugeordnet sind.

Hier werden nur angemeldete Benutzer eingetragen, die infinit gesperrt sind, und im Umfeld tätig waren, soalnge sie noch keinem bestimmten Betreiber zugeordnet werden können.

Weblinks/Pressespiegel

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Anmerkungen/Belege

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  1. Externe Aufpasser wollen Wikipedia verbessern, FAZ vom 13. Januar 2011
  2. Wolfgang Stock, Neue Medien - Chancen und Gefahren, Monatliches Allianzgebet für September 2011, Hompage Evangelische Allianz Online einzusehen
  3. Homepage mit Liste der Dozenten im Internet-Archiv
  4. Webpage von Covincet 2011
  5. Rätselraten um Wiki-Watch-Finanzierung, Blog von Stepro, 4. Juli 2011
  6. Alexander Becker, Kritischer Report: Wiki-Watch droht FAZ, In: Meedia 4. Juli 2011, online einzusehen
  7. Wiki-Watch Homepage vom 6. Juli 2011
  8. Beitrag von Benutzer Mautpreller vom 8. Oktober 2010
  9. Das PDF-Dokument besitze ich als Sicherheitskopie
  10. Evangelische Hochschule Tabor: Neuer Studienschwerpunkt „Journalismus und Medien“, Meldung auf Jesus.de vom 10. Mai 20210
  11. Academicus, Magazin der Neuen Deutschen Burschenschaft, Spezial: Freiheit, 2/2012, S. 24
  12. Johannes Weberling (Hrsg), Zwangsarbeit in der DDR - Ein offenes Thema gesamtdeutscher Aufarbeitung, Nomos 2015, Autorenverzeichnis S. 99
  13. Protokoll des 10. Parteitag der CDU 18-19. Mai 1998 in Bremen, S. 209
  14. Die Geschichte unserer Elterninitiative und ihrer Kita von 1998 bis 2008, Autor B.S., Screenshot der Webseite der Kita Woltersdorf vorhanden.
  15. ViadrinaTransfer Newsletter, Best Practices - Wiki-Watch an der Europa-Universität Viadrina Juni 2011, S. 5
  16. auch in der Zeitschrift Union der Europa Universität, Ausgabe 59 vom April 2011, „Wiki-Watch” startete durch, S. 26
  17. Anmerkung: Kurz nachdem KarlV am 4. Juli 2011 den Facebooklink von TH postete passierten zwei Dinge: 1. Der Facebook-Eintrag mit dem Link wurde gelöscht, 2. Der Eintrag von Diskriminierung in www.medrum.de wurde nicht gelöscht (das wäre zu auffällig gewesen). Stattdessen wurde vom 5. auf den 6.7.2011 eine kleine Änderung beim Autor vorgenommen: Diskriminierung (nicht überprüft) steht da nun Gast (nicht überprüft).
  18. Anmerkung: Auch dieser Beitrag vom 5. November 2009 wurde, nachdem er hier erwähnt wurde, ebenfalls verändert; vorher stand als Autor Diskriminierung (nicht überprüft) - jetzt umgeändert in Gast (nicht überprüft). Trotz der Löschung stand bis Juli 2011 in der Unterschrift Diskriminierung. Inhaltlich gibt der Beitrag einen guten Hinweis, warum als Pseudonym Diskriminierung verwendet wurde.
  19. zum Vorgang
  20. Jörg Wittkewitz: Kritik an Wiki-Watch: „Schon Großmutter war zuckerkrank.“, Faz.net, 11. Juli 2011.
  21. Torsten Kleinz: Der Fall Wiki-Watch bleibt ungeklärt, Hyperland 13. Juli 2011.
  22. Stefan Kegel: Wikipedia-Kontrolleure von Wiki-Watch in Erklärungsnot, Märkische Oderzeitung vom 13.07.2011.
  23. a b Wolfgang Stock, Wie kommt Gott in die Medien?, In: pro, Christliches Medienmagazin, 5/2005, S. 5f
  24. pro-medienmagazin vom 27. November 2006
  25. Anmerkung: Die Idee, alle Christen seien einer Meinung, ist bemerkenswert und wahrscheinlich unrichtig, aber wahrscheinlich hier nicht das Thema
  26. Wolfgang Stock, Neue Medien - Chancen und Gefahren, Monatliches Allianzgebet für September 2011.

Nachtrag: Nachdem TH versucht hat im Netz sämtliche entlarvenden Spuren zu verwischen, indem er die im Kapitel Benutzer:Diskriminierung verlinkten Seiten verschiedener Domains löschen ließ (u.a. Facebook, wikidweb oder Medrum), verlinkte ich im Gegenzug die Screenshots der gelöschten Seiten. Interessant mit welcher Emsigkeit nach und nach sämtliche Screenshots (in einer Art Kleinkrieg) auf US-Servern gelöscht wurden. Angeblich wegen Urheberrecht (!).--KarlV 17:12, 7. Feb. 2014 (CET)