Bahnstrecke Bamberg–Rottendorf

Hauptbahn in Ober- und Unterfranken

Die Bahnstrecke Bamberg–Rottendorf ist eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Bayern. Sie ist 92,2 Kilometer lang und führt als Teil der ehemaligen Ludwigs-Westbahn von Bamberg über Haßfurt und Schweinfurt nach Rottendorf in der Nähe von Würzburg. Zwischen Bamberg und Schweinfurt verläuft die Strecke größtenteils entlang des Mains.

Bamberg–Rottendorf
Strecke der Bahnstrecke Bamberg–Rottendorf
Streckennummer (DB):5102
Kursbuchstrecke (DB):810
Kursbuchstrecke:418 (1946)
419 (Schweinfurt Hbf – Rottendorf 1946)
418d (Schweinfurt Hbf – Waigolshausen 1946)
Streckenlänge:92,153 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
Zweigleisigkeit:durchgehend
Strecke
von Nürnberg Hbf
Bahnhof
0,000 Bamberg 240 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Scheßlitz
Abzweig geradeaus und nach links
0,900 zum Hafen Bamberg
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Hof Hbf
Abzweig geradeaus und von rechts
von Hallstadt (b Bamberg)
Blockstelle
2,378 Höflein (Abzw)
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
2,540 geplante Neubaustrecke zum Hafen Bamberg
Brücke
Bundesautobahn 70
Brücke über Wasserlauf
3,716 Mainbrücke Hallstadt (159 m)
Bahnhof
7,152 Oberhaid
ehemaliger Bahnhof
12,550 Staffelbach
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
15,700 Stettfeld (Unterfr)
Bahnhof
19,797 Ebelsbach-Eltmann
Bahnhof
25,372 Zeil
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Hofheim (Unterfr)
Bahnhof
32,500 Haßfurt
ehemaliger Bahnhof
37,300 Obertheres
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
39,800 Untertheres
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
43,760 Gädheim
Haltepunkt / Haltestelle
49,244 Schonungen (bis Okt. 1983 und seit 14. Dez. 2014)[1]
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
51,100 Mainberg
Bahnhof
54,323 Schweinfurt Stadt
Haltepunkt / Haltestelle
55,548 Schweinfurt Mitte
Brücke
Bundesstraße 286
Abzweig geradeaus und von links
von Kitzingen
Bahnhof
56,891 Schweinfurt Hbf 217 m
Abzweig geradeaus, nach rechts und ehemals von rechts
nach Meiningen
Brücke
Bundesstraße 26
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
63,580 Bergrheinfeld
Brücke
Bundesautobahn 70
Bahnhof
68,223 Waigolshausen 245 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Gemünden am Main
Haltepunkt / Haltestelle
71,783 Eßleben
Haltepunkt / Haltestelle
77,349 Bergtheim 272 m
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Volkach (Main)
Bahnhof
82,784 Seligenstadt (b Würzburg) 281 m
Abzweig geradeaus und von links
von Fürth
Bahnhof
92,153 Rottendorf 245 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Würzburg (zwei Strecken)

Quellen: [2][3][4]

Geschichte

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Eröffnungsdaten

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Die Strecke wurde von 1852 bis 1854 in drei Stufen, von Bamberg ausgehend, erbaut; die Konzession erteilte das Bayerische Gesetz vom 23. Mai 1846[5]

  • 1. August 1852: Bamberg–Haßfurt
  • 3. November 1852: Haßfurt–Schweinfurt
  • 1. Juli 1854: Schweinfurt–Rottendorf (zusammen mit Rottendorf–Würzburg der späteren Bahnstrecke Fürth–Würzburg)

In der weiteren Entwicklung der Strecke wurden durch erhöhtes Verkehrsaufkommen mehrmals Kapazitätserweiterungen notwendig:

  • 1897: Zweigleisiger Ausbau Schweinfurt–Waigolshausen
  • 1905 bis 1908: Zweigleisiger Ausbau Bamberg–Schweinfurt und Waigolshausen–Rottendorf

Elektrifizierung und Ausbau

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In den Jahren 1971 und 1972 wurde die Strecke in zwei Stufen elektrifiziert:

  • 22. September 1971: Waigolshausen–Bamberg
  • 26. Mai 1972: Rottendorf–Waigolshausen

Im Rahmen der Reaktivierung der Strecke Seligenstadt–Volkach wurde eine Blockverdichtung zwischen Seligenstadt und Rottendorf aus Bundesmitteln nach der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung Anlage 8.7 in Aussicht gestellt.[6]

Verkehr und Fahrzeugeinsatz

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Regionalbahn zwischen Seligenstadt (b Würzburg) und Rottendorf
 
Regio-Shuttle der Erfurter Bahn in Schweinfurt Stadt

Personenverkehr

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Fernverkehr

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Vor der Fertigstellung der Bahnstrecke Fürth–Würzburg über Kitzingen, Neustadt an der Aisch und Fürth, die wegen ihrer schwierigen Geländeverhältnisse im Bereich des Steigerwalds zunächst nicht realisiert wurde, hatte der Ostteil der Ludwigs-Westbahn eine hohe Bedeutung im Ost-West-Fernverkehr. Nachdem die direkte Strecke 1865 dann doch gebaut wurde, lag die Bedeutung der Teilstrecke Bamberg–Schweinfurt nur noch im Regional- und Nahverkehr. 1884 wurde Schweinfurt Bestandteil der Schnellzug-Verbindung Stuttgart–Berlin über Würzburg und Erfurt. Dieser Verkehr kam 1945 zum Erliegen, wurde 1993 als Interregio-Linie Stuttgart–Würzburg–Erfurt aufgenommen und 2001 wieder eingestellt. Seither ist auch der Abschnitt Schweinfurt–Rottendorf wieder ohne Personenfernverkehr.

Im Rahmen der Fernverkehrsoffensive 2030 der Deutschen Bahn sollte diese Strecke durch den neu eingeführten IC Bamberg–Stuttgart in das Intercity-Netz eingebunden werden.[7]

Nahverkehr

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1978 wurde auf der Strecke das eilzugmäßige Fahren eingeführt, mit dem die Bedienung zahlreicher Stationen endete.

Die Erfurter Bahn fährt seit Dezember 2004 im sogenannten „Kissinger Stern“. Die aus Bad Kissingen und Meiningen kommenden, Unterfranken-Shuttle genannten Züge werden seitdem über den Schweinfurter Hauptbahnhof hinaus bis nach Schweinfurt Stadt durchgebunden, wo extra ein neuer Kopfbahnsteig errichtet wurde. Die Erfurter Bahn setzt auf ihren Linien ausschließlich Dieseltriebwagen des Typs Stadler Regio-Shuttle RS1 ein.

Im Juni 2006 hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) den Betrieb der Nahverkehrszüge rund um Würzburg europaweit ausgeschrieben. Zu den Strecken gehört auch die Regionalbahn-Verbindung Würzburg–Bamberg. Der Ausschreibungszeitraum beträgt elf Jahre. Am 9. Februar 2007 ist die Entscheidung gefallen, den Verkehr auch nach 2010 an die DB Regio AG zu vergeben. Neben der Einführung eines generellen Stundentaktes bis Schweinfurt an allen Wochentagen sollen die in Schweinfurt endenden Züge außerdem bis zum Stadtbahnhof weitergeführt werden und nicht mehr wie bisher am Hauptbahnhof wenden.[8][9] Die geforderten Maßnahmen wurden zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 durchgesetzt.[10] Bei der zweistündlich geführten RegionalExpress-Linie von Nürnberg über Schweinfurt nach Würzburg sollte zum Fahrplanwechsel 2011 auch eine Änderung eintreten: Durch die Ausschreibung des E-Netzes Franken durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft war vorgesehen diese Linie durch neue Triebwagen der Baureihe 442 bedienen zu lassen. Durch die unvollständige Zulassung (Zugteilung noch nicht genehmigt) und nicht fristgerechte Lieferung dieser Triebwagen wird in der Zwischenzeit das bisherige Konzept angeboten.[11] Die RE-Verbindung Würzburg–Bamberg–Lichtenfels–Bayreuth/Hof erfuhr eine Zweiteilung. Dies geschah deshalb, weil die DB Regio Franken die Ausschreibung im Bereich Main-Spessart Anfang 2013 gewann. Seit Dezember 2013 besteht sie aus der Linie (Frankfurt–)Würzburg–Bamberg, die an die DB Regio Bayern VB Franken überging, und andererseits aus der Linie Bamberg–Lichtenfels–Bayreuth/Hof, die an die DB Regio Bayern VB Nordostbayern überging. Ab Dezember 2015 wurde die zweistündige Verlängerung der aus Frankfurt kommenden neuen Twindexx-Vario-Züge (neue Doppelstockzüge) ab Würzburg nach Bamberg umgesetzt. Bis dahin verkehrten ab Dezember 2013 in diesem Bereich auf der RE-Verbindung Triebzüge der Baureihe 425. Ebenso werden diese auf der RB-Verbindung der Mainfrankenbahn zur Optimierung der Coradia Continental-Züge eingesetzt.

Da zwischen Schweinfurt und Bamberg lange Zeit nur alle zwei Stunden eine Regionalbahn verkehrte, existierten zwischen den zwei Städten Schweinfurt und Haßfurt keine Zwischenhalte mehr. Nachdem wieder eine stündliche Verbindung eingerichtet wurde, wurde in Schonungen zum 14. Dezember 2014 wieder ein Haltepunkt eröffnet.[12]

Zwischen Würzburg und Bamberg verkehren zwei zweistündliche Regional-Express-Linien, die sich zu einem Stundentakt überlagern:

Bestandteil dieses Konzeptes ist, dass auf allen Hauptstrecken entlang der Achse Würzburg–Hof ein Regional-Express-Stundentakt angeboten wird. Mit Umsteigemöglichkeit in Bamberg erhält man stündliche Verbindungen nach Hof und Bayreuth, über Coburg nach Sonneberg und nach Nürnberg.

Zwischen Würzburg und Schweinfurt verkehrt zudem zweistündlich der Regionalexpress der Linie RE 7 Würzburg–Schweinfurt–Bad Kissingen/MellrichstadtSuhl–Erfurt auf der Strecke.

Die letztgenannte Linie (Mainfranken-Thüringen-Express) wird aufgrund ihrer kurvenreichen Streckenführung mit Neigetechnikzügen der Baureihe 612 bedient, meist in Dreifachtraktion. Auf der RE-Linie Frankfurt–Würzburg–Bamberg verkehren momentan die Doppelstock-Triebzüge Twindexx Vario. Auf der Linie Nürnberg–Bamberg–Würzburg verkehrt der Franken-Thüringen-Express mit Triebwagen der Baureihe 442. Am Wochenende verkehrt zusätzlich zweimal täglich ein Regionalexpress speziell für Fahrradfahrer von Bamberg nach Aschaffenburg und zurück auf dem Abschnitt zwischen Bamberg und Waigolshausen.

Regionalbahn-Züge verdichten zusätzlich das Regional-Express-Angebot. Angeboten wird die stündliche Linie (Schlüchtern–)Gemünden–Würzburg–Bamberg. Die Züge endeten bis 2021[13] am Wochenende alle zwei Stunden am Stadtbahnhof Schweinfurt. Auf den Abschnitten Haßfurt–Bamberg und Würzburg–Schweinfurt Stadt verkehren zur Hauptverkehrszeit Verstärkerfahrten, sodass dort alle Stationen im Halbstundentakt bedient werden. Zwischen Würzburg und Schweinfurt verkehren damit bis zu vier Züge pro Stunde und Richtung. Die Regionalbahnverbindungen werden seit Dezember 2010 fast ausschließlich mit Fahrzeugen des Typs Alstom Coradia Continental bedient. Bei den Verstärkerfahrten sind auch Regionalbahnen mit Baureihe 425 unterwegs.

Mit der Reaktivierung der Strecke Seligenstadt–Volkach ist zur Verbindung von Volkach-Astheim nach Würzburg ab dem Fahrplanjahr 2029 zwischen Seligenstadt und Rottendorf eine zusätzliche Linie im Stundentakt mit Akkumulatortriebwagen vorgesehen.[14][6]

In der Ausschreibung für das für Südthüringen-Unterfranken-Netz für die Fahrplanjahre 2029

Teile der Strecke sind in den Verkehrsverbund Mainfranken (VVM) und in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) integriert. Zwischen Rottendorf und Bergtheim gilt der Tarif des VVM. Zwischen Haßfurt und Bamberg gilt nach der Aufnahme des Landkreises Haßberge in den Verbund seit 1. Januar 2018 der Tarif des VGN. Für ein- und ausbrechende Fahrten aus den beiden Verbünden, sowie auf Fahrten auf der Strecke Bergtheim–Haßfurt, gelten die Tarife der Deutschen Bahn AG. Es gibt Pläne für einen Beitritt der Landkreise Schweinfurt und Haßberge zum VVM. Damit wäre die Strecke Rottendorf–Ebelsbach-Eltmann komplett in den VVM integriert.

Güterverkehr

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Im Güterverkehr ist die Strecke für den Nord-Süd-Verkehr von großer Bedeutung. Die Züge verkehren dabei meist über die Werntalbahn und von dort über Bamberg nach Nürnberg. Hierdurch wird die überlastete Strecke Würzburg–Fürth umgangen. Im Abschnitt Waigolshausen–Rottendorf verkehren nur wenige Güterzüge. Grund hierfür sind mitunter die relativ langen Blockabstände.

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Commons: Bahnstrecke Bamberg–Rottendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Projekt: Neuer Hp Schonungen (Memento vom 4. Januar 2014 im Internet Archive)
  2. DB Netz AG: Infrastrukturregister. In: geovdbn.deutschebahn.com, abgerufen am 3. Juni 2020.
  3. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  4. Karte der Bundesbahndirektion Nürnberg 1985
  5. Deutsche Reichsbahn, Horst-Werner Dumjahn: Die deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835–1935. Reichsdruckerei, Berlin 1935. (Nachdruck: Dumjahn Verlag, Mainz 1984, ISBN 3-921426-29-4, 1852/4,10,1854/7)
  6. a b Bayern: Zwei Landkreise einstimmig für die Reaktivierung der Mainschleifenbahn - Lob und Anerkennung für das 30jährige Engagement des Fördervereins. In: Lok-Report. 29. Oktober 2024, abgerufen am 29. Oktober 2024.
  7. Bahn plant mehr Züge. (Memento vom 2. Dezember 2018 im Internet Archive) Südwest-Presse, 19. März 2015.
  8. Startschuss für Wettbewerbsprojekt in Unterfranken. Pressemitteilung des Bayerischen Verkehrsministeriums.
  9. Huber: "Bislang größtes Wettbewerbsprojekt im bayerischen SPNV" (Memento vom 15. November 2011 im Internet Archive) Pressemitteilung des Bayerischen Verkehrsministeriums.
  10. Schneller, öfter, bedarfsgerechter: die neue Mainfrankenbahn. (Memento vom 3. Oktober 2011 im Internet Archive)
  11. Neue Regionalzüge noch nicht geliefert – DB Regio startet den „Franken-Thüringen-Express“ mit Ersatzkonzept. (Memento vom 15. November 2011 im Internet Archive) Pressemitteilung der Deutschen Bahn vom 12. Oktober 2011.
  12. Schonungen wird Teil des Bahnnetzes.
  13. Fahrplanwechsel im Bahnland Bayern: Das ändert sich im Fahrplanjahr 2022. Bayerische Eisenbahngesellschaft, 24. November 2021, abgerufen am 11. November 2024.
  14. Jürgen Gläser: Reaktivierung der Mainschleifenbahn rückt in greifbare Nähe. Bayerischer Rundfunk, 2. Oktober 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024.