Börgerende-Rethwisch
Börgerende-Rethwisch ist eine Gemeinde im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Bad Doberan-Land mit Sitz in der Stadt Bad Doberan verwaltet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 9′ N, 11° 55′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Rostock | |
Amt: | Bad Doberan-Land | |
Höhe: | 2 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,02 km2 | |
Einwohner: | 1721 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 115 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 18211 | |
Vorwahl: | 038203 | |
Kfz-Kennzeichen: | LRO, BÜZ, DBR, GÜ, ROS, TET | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 72 017 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Kammerhof 3 18209 Bad Doberan | |
Website: | www.gemeinde-boergerende-rethwisch.de | |
Bürgermeister: | Horst Hagemeister (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Börgerende-Rethwisch im Landkreis Rostock | ||
Geografie
BearbeitenDie Gemeinde zieht sich von der Ostseeküste fast 5 km südöstlich ins Binnenland. Zum Gemeindegebiet gehört der Conventer See, eine ehemalige Meeresbucht, deren Verbindung zur Ostsee verlandet ist. Der See ist Naturschutzgebiet, er zeichnet sich durch die Vielfalt von Sumpf- und Wasservögeln aus. Westlich von Börgerende schließt sich das älteste deutsche Seebad Heiligendamm an.
Umgeben wird Börgerende-Rethwisch von den Nachbargemeinden Nienhagen im Nordosten, Admannshagen-Bargeshagen im Osten sowie Bad Doberan im Südwesten.
Neben Börgerende und Rethwisch gehören die Ortsteile Bahrenhorst und Neu Rethwisch zur Gemeinde.
Geschichte
BearbeitenDas Dorf Rethwisch wurde erstmals 1297 urkundlich genannt. 1299 war ein Geistlicher des Doberaner Klosters in Rabenhorst eingesetzt. In der Kriegsschadensrechnung von 1312 zu den Schäden der Auseinandersetzung zwischen den Rostockern unter Nikolaus und den Truppen Heinrich des Löwen wurde ein Verwalter (magister curie) des Klosters Doberan, sowie ein Kirchhof und Küster erwähnt. Neben dem Verwalter gab es zu dieser Zeit rund zwanzig Haushalte im Dorf, die alle deutsche Namen hatten. 1353 wurde erstmals von einer Kirche als „capella Redwisch“ geschrieben, ein Jahr darauf als „ecclesia Redewisch“. Dabei wurde erwähnt, dass die Kirche vorher in Rabenhorst ansässig war, nun ihren Sitz in Rethwisch genommen hatte. Nach der Reformation ging der Klosterbesitz 1552 in den landesherrlichen Domanialverband über.
Die selbständigen Gemeinden Börgerende und Rethwisch fusionierten am 20. Juni 1957 und wechselten gleichzeitig vom Kreis Rostock-Land in den Kreis Bad Doberan.
Größtes Hotel zur DDR-Zeit war das FDGB-Erholungsheim „Waterkant“. Es wurde am 11. August 1976 eröffnet und hatte 462 Betten, eine Gaststätte mit 240 Plätzen, Schwimmbad und etliche medizinische Einrichtungen. Das seit kurz nach der Wende leerstehende Bauwerk zerfiel zur Ruine und wurde 2008 abgerissen. An dieser Stelle entstanden Ferienwohnungen.
Als Relikt aus der DDR-Zeit steht im Ort der denkmalgeschützte Ostsee-Grenzturm Börgerende, einer der zwei letzten noch erhaltenen Seewachtürme an der Ostsee.
Künstler auf dem Gebiet der Keramik, der Grafik und Bildkunst bieten in der Kunst-Scheune ihre Erzeugnisse für Touristen an.
Bevölkerung
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Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[2]
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenDie Gemeindevertretung von Börgerende-Rethwisch besteht aus 12 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 73,9 % zu folgendem Ergebnis:[3]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil 2019[[4] |
Sitze 2019 |
Stimmenanteil 2024 |
Sitze 2024 | |
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WIR – für unsere Gemeinde (WIR) | 27,1 % | 3 | 41,6 % | 5 | |
Bündnis BürgerNähe (BBN) | 32,5 % | 4 | 26,0 % | 3 | |
Freiwillige Feuerwehr Börgerende-Rethwisch (FFBR) | – | – | 15,5 % | 2 | |
CDU | 14,3 % | 2 | 12,0 % | 1 | |
SPD | 6,7 % | 1 | 4,9 % | 1 | |
Feuerwehr & Handwerk plus (FHplus) | 10,2 % | 1 | – | – | |
Unabhängige Wählerschaft Börgerende-Rethwisch | 9,3 % | 1 | – | ||
Insgesamt | 100 % | 12 | 100 % | 12 |
Bürgermeister
Bearbeiten- seit 2014: Horst Hagemeister (WIR)
In der Bürgermeisterstichwahl am 16. Juni 2019 wurde Hagemeister mit 55,7 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.[5] Am 9. Juni 2024 wurde er mit 68,3 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt.[6] Seine Amtszeit beträgt fünf Jahre.[7]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Geteilt durch einen Wellenschnitt; oben in Silber zwei schräg gekreuzte rote Giebelbretter mit abgewendeten Pferdeköpfen; unten in Blau ein silberner Fisch.“[8] | |
Wappenbegründung: In dem Wappen symbolisiert der Wellenschnitt die Lage der Gemeinde an der Ostsee. Mit den Giebelbrettern wird auf die im Ort vorhandenen niedersächsischen Bauernhäuser verwiesen. Der Fisch stellt den Bezug zu einer der früheren Haupterwerbsquellen der Einwohner her, zur Fischerei in Börgerende.
Das Wappen und die Flagge wurde von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet. Es wurde zusammen mit der Flagge am 9. August 2000 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 223 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. |
Flagge
BearbeitenDie Flagge ist gleichmäßig längs gestreift von Blau und Weiß. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils zwei Drittel der Höhe des blauen und des weißen Streifens übergreifend, das Gemeindewappen. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.[9]
Dienstsiegel
BearbeitenDas Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „• GEMEINDE BÖRGERENDE – RETHWISCH •“.[9]
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Gotische, dreischiffige Dorfkirche Rethwisch aus Granit und Feldsteinen vom Anfang des 14. Jahrhunderts. Der Westturm aus Holz hat ein Pyramidendach. Der Schnitzaltar stammt in seinen ältesten Teilen aus dem 15. Jahrhundert. Das Sakramentshaus ist in der Form eines Fialentürmchens gestaltet.
- Ostsee-Grenzturm Börgerende, gehörte zu einer Reihe von ehemals 27 Türmen an der Ostseeküste der DDR
- Gutshausartige Bauernhäuser in Rethwisch, Börgerender Straße Nr. 14, Nr. 15 und Nr. 16
- Hallenhäuser in Rethwisch, Schulstraße Nr. 18 und Nr. 34.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Renate Boy (1939–2023), Kugelstoßerin, lebte in Rethwisch
- Günther Krause (* 1953), Politiker (CDU), lebte in Börgerende-Rethwisch
Literatur
Bearbeiten- Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Die Amtsgerichtsbezirke Hagenow, Wittenburg, Boizenburg, Lübtheen, Dömitz, Grabow, Ludwigslust, Neustadt, Crivitz, Brüel, Warin, Neubukow, Kröpelin und Doberan. III. Band. Schwerin 1899, S. 692 ff. (Digitalisat im Internet Archive [abgerufen am 12. August 2015]).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern (Statistischer Bericht A I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
- ↑ Wahlergebnis auf den Seiten des Amtes Bad Doberan Land ( des vom 21. Juli 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF) Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019]
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024
- ↑ Kommunalverfassung für das Land Mecklenburg-Vorpommern § 37 (3)
- ↑ Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge – Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 226/227.
- ↑ a b Hauptsatzung § 1 (PDF; 119 kB).