Akaflieg Berlin Charlotte II

Nurflügel-Segelflugzeug

Die Charlotte II war ein einsitziges schwanzloses Segelflugzeug der Akademischen Fliegergruppe Berlin, das unter Verwendung der Tragfläche der „Charlotte“ entstand.

Akaflieg Berlin Charlotte II
Charlotte II auf der Wasserkuppe/Rhön 1923
Charlotte II auf der Wasserkuppe/Rhön 1923
Typ Segelflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Akademische Fliegergruppe Berlin
Erstflug 1923
Stückzahl 1

Konstruktion

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Die „Charlotte II“ entstand im Winter 1922/1923 als Nachfolger der beim Rhön-Segelflugwettbewerb im August 1922 bei einem Absturz stark beschädigten „Charlotte“. Im Unterschied zu dieser verfügte das Flugzeug über eine verbesserte Steuerung ausschließlich über Klappen an der Tragfläche. Unter der Tragfläche hing ein strömungsgünstiger Holzrumpf mit zentraler Kufe und abnehmbarer Heckfinne.[1]

Neben der Teilnahme bei den Rhönwettbewerben 1923 und 1924 flog die Charlotte außerhalb Deutschlands beispielsweise beim ersten Österreichischen Segelflugwettbewerb in Stockerau bei Wien 1923 und dem Ersten Internationalen Segelflugwettbewerb Italiens im Oktober 1924 in Asiago am Südrand der Alpen.[2]

Technische Daten

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Seiten- und Aufriss der Charlotte II, 1923
Kenngröße Daten[3]
Besatzung 1
Länge 4,10 m
Spannweite 14,20 m
Höhe 1,50 m
Flügelfläche 19,5 m²
Flügelstreckung 9,4
Gleitzahl
Geringstes Sinken
Leermasse 133 kg
max. Startmasse 203 kg
Flächenbelastung 10 kg/m²
Höchstgeschwindigkeit

Derivate

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„Stadt Magdeburg“, 1930

Die Charlotte II beeinflusste weitere Entwürfe von schwanzlosen Seglern: Nach Plänen von Rudolf Schul und statischen Berechnungen von W. Marczinski baute der Magdeburger Flugsportverein 1930 den Segler „Stadt Magdeburg“. Die „Stadt Magdeburg“ wurde 1931 beim Rhön-Wettbewerb geflogen und zeigte akzeptable Leistungen. Die Spannweite betrug 14 m und der mit einer V-Strebe abgestützte Flügel verfügte über eine sperrholzbeplankte Torsionsnase. Am rechteckigen Flügelmittelteil wurde das NACA-Profil M-12 verwendet. Die Außenflügel waren stark geschränkt und an den Flügelenden waren Elevons und Endscheiben-Seitenruder angebracht.

 
„Weleda“, 1931

Ende 1931 wurde von Edmund Kleiner und Wilhelm Bongel in Schwäbisch Gmünd das 14 m spannende Segelflugzeug „Weleda“ gebaut. Unterstützt wurde das Projekt von der Arzneimittelfirma Weleda. Der Nurflügler wurde mehrfach abgeändert und für den Rhön-Wettbewerb 1932 vorbereitet, erschien allerdings nicht in den Teilnehmerlisten. Die Steuerung erfolgte durch Elevons und kleine, nur nach außen bewegliche Seitenruder an den Flügelspitzen.

Die Kontur der Draufsicht der Charlotte wurde 1932 auf Anregung des Akaflieg-Mitglieds Eduard Neumann Signet des Vereins.[4]

Siehe auch

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Literatur

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  • Akademische Fliegergruppe Berlin (Hrsg.): 100 Jahre Akaflieg Berlin. Lukas Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86732-095-5.
  • Rudolf Storck: Flying Wings. Die historische Entwicklung der Schwanzlosen- und Nurflügelflugzeuge der Welt. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 2003, ISBN 3-7637-6242-6, S. 64.
  • Frank-Dieter Lemke, Rolf Jacob: Die Akademischen Fliegergruppen in Deutschland bis 1945. Teil 1. In: Flieger Revue extra. Nr. 29, März 2010, ISSN 0941-889X, S. 50–52.
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Commons: Akaflieg Berlin B3 Charlotte II – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • „Charlotte II“ in der Segelflugzeugdatenbank J2mcL Planeurs (englisch), abgerufen am 22. Februar 2018

Einzelnachweise

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  1. Hermann Winter: Segelflug und Langsamflug. Neue Wege in der Sportfliegerei. Gustav Wenzel & Sohn, Braunschweig 1949, DNB 455698627, S. 23–28.
  2. Carsten Karge: Mit Charlotte in Venetien. In: Akademische Fliegergruppe (Hrsg.): Jahresbericht 2011/2012. Berlin 2013, DNB 013347667, S. 27–35.
  3. Werner v. Langsdorff: Das Segelflugzeug. 2. überarbeitete Auflage. J. F. Lehmanns Verlag, München 1931, DNB 575531126, S. 128.
  4. 100 Jahre Akaflieg Berlin, S. 32f