Adanaspor

türkischer Fußballverein

Adanaspor ist ein türkischer Fußballverein aus der südtürkischen Großstadt Adana. Der Verein spielte insgesamt 22 Jahre in der obersten türkischen Fußballklasse (Süper Lig) und belegt in der Ewigen Tabelle dieser Liga den 18. Rang.[1] Seine bisherige erfolgreichste Zeit erlebte der Verein ab Mitte der 1970er Jahre bis zu den ersten beiden Jahren der 1980er Jahre. Während dieser Zeit beendete der Verein die Liga drei Mal auf dem vierten Tabellenplatz. Die Krönung dieser erfolgreichsten Zeit erreichte der Verein in der Saison 1980/81. Hier spielte der Klub mit Trabzonspor lange Zeit um die türkische Meisterschaft mit und beendete die Saison hinter diesem als türkischer Vizemeister.

Adanaspor
Logo
Basisdaten
Name Adanaspor Kulübü
Sitz Adana
Gründung 1954
Farben orange-weiß
Präsident Turkei Bayram Akgül
Website adanaspor.com.tr
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Turkei Önder Karaveli
Spielstätte Yeni Adana Stadyumu
Plätze 33.543
Liga TFF 1. Lig
2023/24 14. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Adanaspor stellte zweimal den Torschützenkönig der türkischen Süper Lig. In der Saison 1980/81 Bora Öztürk mit 15 Toren und in der Saison 1978/79 Özer Umdu mit ebenfalls 15 Treffern.

Der deutsche Nationalspieler Thomas Berthold spielte vom Januar 2001 bis zum Ende der Saison 2000/01 bei Adanaspor. Der frühere deutsche Bundestrainer Joachim Löw war dort Trainer vom 20. Dezember 2000 bis zum 4. März 2001.

Geschichte

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Vereinswappen von 1954 bis 1967

Gründung

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Adanaspor wurde 1954 von Mehmet Şanlıtürk, Mustafa Bekbaş, Erol Erk, Ali Gedikbaş und Dr. Muzaffer Eraslan gegründet. Im Gründungsjahr spielte die Mannschaft in der 2. Amateur-Liga und schaffte es bereits nach einer Saison aufzusteigen. Zu diesem Zeitpunkt spielte die Mannschaft in blau-gelben Trikots. Im Jahr 1966 lösten sich die Klubs Adana Akınspor und Adana Torsosspor auf und fusioniert mit Adanaspor. Andere Quellen wiederum berichten sich von einer Fusion der Vereine Adana Akınspor und Adana Gençlikspor 1965.[2] Inwiefern der 1965 bzw. 1966 gegründete Verein mit dem Adanaspor, welches 1954 gegründet wurde, in Verbindung steht, ist unbekannt. Damit sollte ein professioneller Klub entstehen. Somit konnte Adanaspor ab der Saison 1966/67 in der Zweiten türkischen Fußballliga spielen. Seit diesem Schritt besitzt der Verein die Farben Orange und Weiß. Die Provinz Adana ist eines der größten Agrarbaugebiete der Türkei und besitzt das größte Baumwollanbaugebiet der Türkei. Das Weiß in den Vereinsfarben symbolisiert, wie auch auf dem Vereinslogo abgebildet, Baumwolle. Die Vereinsfarbe Orange assoziiert auf die Zitruspflanze Orange, die in dieser Region stark kultiviert wird.

Aufstieg in die 1. Lig und türkische Vizemeisterschaft

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In den 1970er Jahren betätigte sich der ortsansässige Industrieller Sakıp Sabancı bei Adanaspor als Mäzen. Durch seine finanzielle Unterstützung verpflichtete der Verein für die Saison mit Bülent Eken einen bekannten Erstligatrainer. Obwohl Eken in den Vertragsverhandlungen für einen Zweitligatrainer sehr hohe Gehaltsvorstellungen einschließlich Prämien geäußert hatte, nahm Sabancı persönlich Ekens Forderungen an. Darüber hinaus hatte der Verein mit Đorđe Milić und Branislav Velković für die damalige Zeit ungewöhnlich zwei ausländische Spieler im Kader. Um diese zwei Spieler wurde der Kader teilweise nach den Wünschen von Eken mit weiteren einheimischen Neuverpflichtungen wie Reşit Kaynak, Ali Osman Renklibay, Selahattin Kara, Behçet Arkun und Tufan Akdemir erweitert. Mit diesem verstärkten Kader beendete Adanaspor die Zweitligasaison 1970/71 souverän als Meister und stieg damit zum ersten Mail seiner Historie in die 1. Liga auf. Nach dem Ende der regulären Saison setzte sich der Verein im Pokal des Jugend- und Sportministerium gegen Izmir Denizgücü durch und holte seinen zweiten Titel.[3]

Von 1971 bis 1984 spielte Adanaspor ununterbrochen in der 1. türkischen Fußballliga. Während dieser Zeit zeigte der Klub bemerkenswerte Erfolge. 1981 wurde Adanaspor hinter Trabzonspor türkischer Vizemeister. Zuvor wurden in den Spielzeiten 1974/75, 1975/76 und 1977/78 drei Mal der 4. Tabellenplatz der 1. Lig erreicht. Durch diese Erfolge qualifizierte sich die Mannschaft dreimal für den UEFA-Pokal und einmal für den Balkanpokal.

Abstieg in die 2. Lig

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Nach den sehr erfolgreichen Erstligajahren stieg der Klub am Ende der Saison 1983/84 in die Türkiye 2. Futbol Ligi, die damalige 2. türkische Liga, ab. Der Aufstieg gelang Adanaspor nach vier Jahren.

Kurze Rückkehr in die 1. Lig

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Nach vier Jahren in der 2. Lig gelang dem Verein am Ende der Zweitligameisterschaft 1987/88 und damit die Rückkehr in die 1. Lig. In die 1. Lig aufgestiegen spielte der Verein drei Jahre lang immer um den Klassenerhalt. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und ständigen Vorstandswechseln im Verein machte sich die schlechte Lage auch auf die Mannschaft bemerkbar. So stieg die Mannschaft zum Saisonende 1990/91 als Tabellenletzter zum zweiten Mal in die Zweitklassigkeit ab.

Die Uzan-Ära

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Anfang der 1990er Jahre kaufte sich der Geschäftsmann Cem Uzan als Mäzen in den Verein und ließ sich bzw. seinen jüngeren Bruder Hakan Uzan zum Vereinspräsidenten wählen lassen. So wurde im Jahr 1996 wurde bei einer Generalversammlung festgelegt, dass Adanaspor als Aktiengesellschaft sich auszugliedern. So wurde Adanaspor Spor Faaliyetleri A.Ş gegründet. Mit der finanziellen Unterstützung der Uzan-Bruder wurden mehrere gestandenen Erstligaprofis und eine Reihe von verheißungsvollen Nachwuchsspielern verpflichtet. Nach diesen Investitionen stieg die Mannschaft unter der Führung vom Cheftrainer Ercan Albay am Ende der 1997/98 nach sieben Jahren wieder in die 1. Lig auf. Nach dem Aufstieg in die 1. Lig investierte Uzan umso mehr in die Mannschaft.

Der Klub stieg in der Saison 2000/01 in die 2. Liga ab. Joachim Löw war in dieser Saison vom 20. Dezember 2000 bis zum 4. März 2001 dort beschäftigt. Nach nur einer Saison stieg Adanaspor sofort wieder in Süper Lig auf.

Die Wertpapiere wurden an die Uzan-Familie verkauft. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage der Familie geriet Adanaspor erneut unter finanzielle Schwierigkeiten. 2004 ging es für den Klub in die 2. Liga. Es folgte in den nächsten Spielzeiten weitere Abstiege, bis der Klub 2006 in die 4. Liga fiel. Im Dezember 2005 wollte der Verein den Abbau der Aktiengesellschaft und war kurz vor der Auflösung des Vereins. Am 9. Juni 2006 entschied der türkische Fußballverband, dass Klub wieder als reiner Verein weiterspielen darf.

Die Akgül-Ära

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Nachdem der Verein durch die gegen Cem Uzan laufenden Ermittlungen als Teil dessen Firmengruppe vom Insolvenzverhalter beschlagnahmt wurde und sich die Mannschaft auflöste, rutschte der Verein bis zum Jahr 2006 bis in die TFF 3. Lig, der vierthöchsten türkischen Spielklasse ab. Nach diesem sportlichen und finanziellen Abstieg übernahm der ortsansässige Geschäftsmann Bayram Akgül dem Verein und führte ihn als Vereinspräsident innerhalb zwei Jahre wieder in die TFF 1. Lig.[4]

In die 1. Lig zurückgekehrt belegte der Verein elf Jahre lang überwiegend mittlere Tabellenplätze. Lediglich in den Spielzeiten 2009/10 und 2011/12 spielte der Verein um den Aufstieg mit und verfehlte diesen erst in der Play-off-Phase der Liga. Die Saison 2009/10 beendete die Mannschaft als Tabellendritter, verfehlte so den direkten Aufstieg in die Süper Lig, sicherte sich aber die Teilnahme an der Play-off-Phase der Liga. In den Play-offs verfehlte die Mannschaft auch die letzte Aufstiegsmöglichkeit.

Die Saison 2011/12 startete man mit dem neuen Trainer Levent Eriş und erlebte eine durchwachsene Saison. Zum Saisonende erreichte man durch gute Leistungen in den letzten Spielwochen erreichte man den 6. Tabellenplatz und damit die Teilnahme an den Playoffs. Im Halbfinale der Playoffs setzte man sich gegen Çaykur Rizespor durch und erreichte somit das Finale. Im Finale unterlag man in der Verlängerung Kasımpaşa Istanbul 2:3 und verpasste somit den Aufstieg in die Süper Lig erst in der letzten Begegnung.[5]

Rückkehr in die Süper Lig

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In die Zweitligasaison 2015/16 startete der Verein, indem er seinen langjährigen Nachwuchskoordinator Eyüp Arın zum Cheftrainer beförderte. Dieser hatte in den letzten Spieltagen der letzten Spielzeit als interimer Cheftrainer den Verein vor dem Abstieg bewahrt. Im Sommer 2015 wurde die Mannschaft unter Arıns Leitung grundlegend umstrukturiert und anstelle der 13 abgegebenen Spieler mit Neuverpflichtungen und Nachwuchsspielern verjüngt. In die Saison startete der Verein durchwachsen und belegte immer Tabellenplätze immer im mittleren und unteren Tabellendrittel. Trotz mehrerer erfolgreicher Spiele gelang es Arın nicht, kontinuierlich den Anschluss an das obere Tabellendrittel zu finden. Nach der 1:2-Auswärtsniederlage vom 11. Spieltag legte er sein Amt nieder und wurde durch Engin İpekoğlu ersetzt.

Unter İpekoğlu nahm der Verein zwar mit einer 1:2-Heimniederlage gegen Boluspor wieder den Ligabetrieb auf, jedoch startete sie anschließend eine Erfolgsserie von 19 Ligaspielen mit 14 Siegen und drei Unentschieden. Durch diese Serie arbeitete sich die Mannschaft sukzessive in der Tabelle nach oben, übernahm am 21. Spieltag die Tabellenführung setzt sich in den nachfolgenden Spieltagen von seinen Verfolgern immer mehr ab.

Am 31. Spieltag besiegte der Verein auswärts Gaziantep Büyükşehir Belediyespor nach einem 0:2-Rückstand mit einem Last-Minute-Tor mit 2:3 und sicherte sich so nach 13-jähriger Abstinenz den Aufstieg in die Süper Lig. Da an diesem Spieltag mit Multigroup Alanyaspor der letzte Rivale um die Zweitligameisterschaft einen Punktverlust erlitt, sicherte sich Adanaspor an diesem Spieltag auch die Zweitligameisterschaft.[6]

Ligazugehörigkeit

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  • 1. Liga: 1971–1984, 1988–1991, 1998–2001, 2002–2004, 2016–2017
  • 2. Liga: 1966–1971, 1984–1988, 1991–1998, 2001–2002, 2004–2005, 2008–2016, seit 2017


Rekordspieler

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Die meisten Erstligaspiele
Rang Name Einsätze Zeitraum
01. Turkei  Şevket Kesler 225 1974–1984
02. Turkei  Timuçin Çuğ 220 1974–1983
03. Turkei  Necip Erdoğan 216 1971–1979
04. Turkei  Vedat Bayraktar 171 1971–1980
05. Turkei  Ahmet Kahraman 167 1977–1984
06. Turkei  Selahattin Karasu 164 1976–1984
07. Turkei  Mustafa Şentürk 149 1976–1984
08. Turkei  Ali Asım Balkaya 134 1998–2004
09. Turkei  Gani Açıkel 132 1978–1984
10. Turkei  Özer Umdu 131 1978–1984
Stand: 3. März 2016
Die meisten Erstligatore
Rang Name Tor Einsätze Tor/Spiel
01. Turkei  Deutschland  Cenk İşler 34 62 0,55
02. Turkei  Özer Umdu 32 131 0,24
03. Turkei  Ali Asım Balkaya 29 134 0,22
04. Turkei  Ali İsa Ertürk 28 127 0,22
05. Turkei  Reşit Kaynak 26 127 0,2
06. Turkei  Necati Ateş 23 49 0,47
Turkei  İsmail Akbaşlı 23 66 0,35
07. Turkei  Ali Osman Renklibay 22 56 0,39
Turkei  Kayhan Kaynak 22 110 0,2
08. Turkei  Altan Aksoy 21 85 0,25
09. Turkei  Ahmet Kahraman 20 167 0,12
10. Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Bosnien und Herzegowina  Sead Šabotić 19 32 0,59
Stand: 3. März 2016

Bekannte ehemalige Spieler

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  • Turkei  İsmail Akbaşlı 1
  • Turkei  Altan Aksoy 1
  • Turkei  Deutschland  Volkan Arslan
  • Turkei  Kemal Aslan
  • Turkei  Necati Ateş 1
  • Deutschland  Thomas Berthold
  • Turkei  Deutschland  Erol Bulut
  • Turkei  Oğuz Çetin
  • Turkei  Emrah Eren
  • Turkei  Savaş Erol 1
  • Turkei  İsa Ertürk 1
  • Turkei  Deutschland  Sertan Eser
  • Turkei  Deutschland  Ahmet Dursun
  • Turkei  Cenk İşler 1
  • Turkei  Orhan Kaynak
  • Turkei  Reşit Kaynak
  • Turkei  Kayhan Kaynak
  • Turkei  Şevket Kesler
  • Turkei  Deutschland  Toprak Kırtoğlu
  • Turkei  Okan Koç
1 
Spielte während seiner Zeit bei Adanaspor für die Türkische Nationalmannschaft bzw. wurde während dieser Zeit zum ersten Mal für diese nominiert.

Trainer (Auswahl)

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2 
interimsweise

Ehemalige Präsidenten (Auswahl)

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[8]

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Einzelnachweise

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  1. Stand: Saisonbeginn 2017/18
  2. 2. Dezember 1982, Milliyet – Türkiye İller Ansiklopedisi, S. 19: „Adana bölgesinde lisanslı15 bin sporcu var“
  3. socratesdergi.com: „SABANCI’DAN TERİM’E“ (Memento vom 26. Mai 2016 im Internet Archive) (Abgerufen am 26. Mai 2016)
  4. sportifpazarlama.com: „Adanaspor’un Başkanı Bayram Akgül İle Bir Başarı Hikayesi“ (Memento vom 16. Juni 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 16. Juni 2016)
  5. Kasımpaşa A.Ş, Spor Toto Süper Lig'de in tff.org vom 27. Mai 2012.
  6. trtspor.com: „Adanaspor Spor Toto Süper Lig'de“ (Memento vom 25. April 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 25. April 2016)
  7. 27. Mai 1976, Milliyet, S. 11: „Yalçın Sürmeli,«Trabzonspor bize cesaret verdi. Yeni sezonda Adanaspor da şampiyonluğa oynayacak» dedi“
  8. adanasporkulubu.com: Başkanlarımız (Memento vom 5. April 2017 im Internet Archive) (abgerufen am 4. April 2017)