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Schenk mir dein Herz, Rachel
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eBook170 Seiten2 Stunden

Schenk mir dein Herz, Rachel

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Über dieses E-Book

Das helle Licht der Liebe scheint plötzlich in Rachels Leben! Denn der attraktive Reporter Ian Beck, der sie bei einem wichtigen Projekt unterstützt, zeigt ihr zärtlich, dass auf sie beide das Glück wartet - sie muss es nur wollen! Aber gerade das ist für Rachel die größte Herausforderung: In ihrer Vergangenheit hat sie erlebt, wie verletzlich Gefühle machen können. Kein größeres Risiko gibt es für sie, als jemandem ihr Herz bedingungslos anzuvertrauen. Ian verlangt Unmögliches von ihr - und gleichzeitig ist es seine Liebe, nach der Rachel sich am meisten sehnt ...

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum14. Jan. 2007
ISBN9783862958771
Schenk mir dein Herz, Rachel
Autor

Crystal Green

<p>Crystal Green – oder bürgerlich Chris Marie Green – wurde in Milwaukee, Wisconsin, geboren. Doch sie blieb nicht lange: Sie zog zunächst nach Südkalifornien, von dort nach Kentucky und wieder zurück nach Kalifornien. Die Reisezeit vertrieb sie sich, indem sie Gedichte und Kurzgeschichten über die ultimativen Superhelden Supermann und Indiana Jones verfasste. Doch erst nach dem College fasste Chrystal den Entschluss, als Autorin hauptberuflich ihr Geld zu verdienen. Parallel dazu war Chrystal als Lehrerin tätig, zog sich 2002 jedoch aus dem Lehrberuf zurück, um sich ganz dem Schreiben widmen zu können. Motivation und neue Impulse gewinnt Chrystal unterwegs: Wann immer ihre Zeit es erlaubt, unternimmt sie lange Reisen, gern auch mit dem Rucksack durch Europa oder Amerika. Außerdem liebt sie Yoga und geht Bergwandern.</p>

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    Buchvorschau

    Schenk mir dein Herz, Rachel - Crystal Green

    PROLOG

    Liebe Rachel,

    es tut mir sehr leid, dass du im nächsten Jahr nicht an die Uni zurückkommst – aber wie aufregend, dass du heiratest! Du ahnst nicht, wie ich mich für dich freue! Ich kann es kaum erwarten, alles über dein neues Leben mit Isaac zu erfahren. Lass unbedingt von dir hören!

    Deine Freundin Cassidy

    Liebe Rachel,

    wir werden dich auf dem Campus vermissen – du hast allen Menschen Freude geschenkt, denen du begegnet bist. Ich wünsche dir viel Glück in deinem Leben und in deiner Ehe. Und bitte denk dran, wenn du irgendetwas brauchst, kannst du dich jederzeit an mich wenden. Es war mir eine Ehre, dass du an meinen Seminaren teilgenommen hast.

    Professor Gilbert Harrison

    1. KAPITEL

    Der Kerl lässt wohl niemals locker, oder?

    Rachel James joggte über den Spielplatz in einem westlichen Stadtteil Bostons und blickte stur geradeaus. Sie wollte um jeden Preis Blickkontakt mit dem Journalisten vermeiden, mit dem sie sich seit zwei Wochen heimlich traf. Ihr Atem kondensierte, während sie sich an dem kühlen Nachmittag im November bemühte, ihren Frust durch Sport zu vertreiben und nicht aus dem Tritt zu geraten.

    Trotzdem … es war unausweichlich. Mit jeder Sekunde kam sie Ian Beck näher. Ian Beck, der auf einer Bank saß und die Arme ebenso einladend wie selbstbewusst über die Lehne gebreitet hatte. Er streckte die langen Beine von sich, stopfte die Hände in die Taschen der Lederjacke und grinste Rachel an.

    Sie sah hin – obwohl sie sich gleichzeitig angestrengt dagegen wehrte.

    Unwillkürlich krampfte ihr Magen sich zusammen, als hätte man einen Stromstoß hindurchgejagt.

    Schmetterlinge im Bauch – weil sie zu schnell joggte?

    Etwas anderes wollte sie sich nicht eingestehen.

    „Ein schöner Tag zum Laufen, bemerkte Beck, als sie an ihm vorbeitrabte. „Oder für ein weiteres Interview.

    Anstelle einer Antwort hielt Rachel nur die Hand hoch und grüßte ihn höflich, aber abweisend. Jetzt war der falsche Zeitpunkt, um sie mit weiteren Fragen zu bombardie-ren. Nervös dachte sie an morgen. Sie machte sich Sorgen, wie es ihrem guten Freund und Mentor Professor Gilbert Harrison bei der Anhörung vor der Fakultät wohl ergehen würde.

    Davon abgesehen, hatte sie dem Journalisten schon genügend Informationen geliefert. Als offensichtlich geworden war, dass die Universität Gilbert um Kopf und Kragen bringen wollte, hatte Rachel die Angelegenheit selbst in die Hand genommen und ein vertrauliches Gespräch mit Ian Beck geführt – ohne das Wissen ihrer Freunde. Sie hatte einen Plan ausgearbeitet, wie Gilbert gerettet werden konnte. Aber zu jenem Zeitpunkt war es ihr zu kompliziert gewesen, ihre Freunde einzuweihen, denn sie hätten endlos gestritten und debattiert, während Gilberts Lage sich mehr und mehr verschlimmert hätte. Deshalb hatte Rachel beschlossen, Ian Beck heimlich über ihren früheren Lehrer zu informieren. Sie hatte ihm alle Anekdoten über Gilbert erzählt, an die sie sich erinnern konnte. Eindringlich hatte sie sich über den Racheakt der Universitätsverwaltung gegen den beliebtesten Angehörigen der Fakultät ausgelassen, und Ian Beck schien alles geschluckt zu haben.

    Warum auch nicht? Es war ein Skandal: Ein früherer Englisch-Professor und Baseball-Coach war in Ungnade gefallen und musste sich gegen üble Nachrede wehren. Stimmte es, dass er seine Studenten trotz schlechter Noten bevorzugt hatte? War es eigentlich erlaubt, so eng mit ihnen befreundet zu sein? Diese und viele andere Fragen musste er sich gefallen lassen. Obwohl das Gremium behauptete, dass die „Wahrheit" über das Verhalten des überaus beliebten Professors bei den Anhörungen ermittelt werden sollte, wusste Rachel genau, was sich hinter den Kulissen abspielte: Die Verwaltung wollte ihn feuern.

    Zweifel ausgeschlossen.

    Gilbert hatte ein Gesuch eingereicht, an der Saunders-Universität bleiben zu dürfen, und aus Loyalität ihm gegenüber hatte Rachel zusammen mit einer Gruppe Exstudenten angeboten, in den bevorstehenden Anhörungen als Zeugin für den untadeligen Charakter des Professors auszusagen.

    In diesem Moment hatte Rachels Freundin und Gilberts Assistentin Jane Jackson überraschende Informationen über den älteren Mann zutage gefördert – Dinge, die in einem geheimen Tresor eingeschlossen gewesen waren. Bücher mit rätselhaften Eintragungen. Stapelweise vertraulichste Unterlagen über Studenten, denen er in all den Jahren geholfen hatte.

    Rätselhafte Vorgänge.

    Jane hatte Rachel eines dieser persönlichen Dokumente gegeben, ohne Gilbert zu informieren. Soweit sie wussten, hatte er seit Monaten keinen Blick mehr in den Safe geworfen, und sie hofften, dass er es auch weiterhin nicht tun würde, bis sie herausgefunden hatten, was es mit ihrer Entdeckung auf sich hatte.

    Je weiter Rachel sich beim Jogging von dem Journalisten entfernte, desto unsicherer wurden ihre Schritte. Unablässig kreisten ihre Gedanken um das spezielle Dokument, das Gilbert offenbar jahrelang im Safe versteckt hatte. Es handelte sich um eine private Urkunde, die ihr Leben gründlich durcheinandergewirbelt hatte. Sie fragte sich, ob sie ihm wohl jemals wieder vertrauen könnte.

    Ihre eigenen Adoptionspapiere.

    Es war nicht das erste und sicher auch nicht das letzte Mal, dass Rachel darüber grübelte, was ihr Mentor eigentlich im Schilde führte und wie solche persönlichen Unterlagen in seinen Besitz gelangen konnten.

    Was hatte er vor? Hatte er ihr Vertrauen überhaupt verdient? Und falls er nicht der gute Freund war, den sie immer in ihm gesehen hatte, wer war er dann? Welchen Trumpf hielt er noch im Ärmel versteckt?

    Rachel atmete tief durch und versuchte, die beunruhigenden Fragen aus ihrem Kopf zu verbannen. Vergeblich.

    Heute wollte sie nicht mit Ian Beck sprechen, weil sie keine Ahnung hatte, was sie ihm erzählen sollte, jetzt, nachdem ihre Adoptionspapiere aufgefunden worden waren. Daher hatte sie sich in den vergangenen zwei Wochen von dem Journalisten zurückgezogen und seine Bitten um weitere Gespräche resolut abgeblockt. Sie war zu verwirrt, denn die Zweifel hatten sie zu sehr erschüttert.

    Sie brachte noch nicht einmal den Mut auf, mit ihrem Professor, den sie damals so sehr verehrt hatte, über die Sache zu sprechen.

    Rachel bog um die Ecke und sprang über einen Laubhaufen auf dem Weg, den der Wind zusammengefegt hatte. Überall war es Herbst geworden, der Himmel war grau, und sie trug längst ein Sweatshirt, lange Hosen, Handschuhe und eine Strickmütze. Der fröhliche Lärm der Kinder, die an der Schaukel spielten, erregte ihre Aufmerksamkeit. Rachel verlangsamte das Tempo und versuchte krampfhaft, Gilbert endlich aus ihren Gedanken zu verscheuchen. Melancholisch lächelte sie bei dem Anblick der Mütter, die ihre Kleinen in die Arme schlossen … für manche Familien war das offenbar ganz selbstverständlich.

    Plötzlich bemerkte sie hinter sich Schritte auf dem gepflasterten Weg. Noch ein Jogger, oder …

    Sie blickte nach hinten über die Schulter.

    Nein, Beck ließ niemals locker.

    Rachel drehte sich um, trippelte rückwärts und sah dem Mann direkt in die Augen. „Hören Sie, stieß sie hervor, schnappte nach Luft, zog sich die Handschuhe aus und stopfte sie in die Taschen des Sweatshirts. Ihre Lungen und ihre Haut schienen zu brennen. „Mehr kann ich Ihnen nicht über Gilbert erzählen, okay? Heute keine Sprechstunde. Der Laden hat geschlossen.

    Als er näher kam, nahmen seine eisblauen Augen sie einmal mehr gefangen. Er hatte das Gesicht eines attraktiven Boxers, eines jener Kämpfer aus früheren Zeiten, die man manchmal noch in Kinofilmen bewundern konnte. Sein Blick schweifte nicht lange umher, sondern traf direkt ins Ziel. Die Nase war leicht eingedrückt; vielleicht lag es daran, dass jemand, der Becks Hartnäckigkeit nicht zu schätzen wusste, einen gezielten Treffer gelandet hatte. Das braune Haar trug er kurz, und seine Lippen verzogen sich zu einem milden Lächeln. Er zog Rachel so sehr in seinen Bann, dass sie kurz davor war, ihre Deckung aufzugeben. Und dann hätte er zum entscheidenden Schlag ausholen können …

    „Rachel, Sie sind meine beste Informationsquelle, begann Ian, „was ist da los?

    Er trat einen Schritt näher. Wieder fühlte sie sich gegen ihren Willen zu Ian hingezogen, und die Anziehungskraft wärmte ihren Körper an Stellen, die schon seit Jahren tief zu schlafen schienen.

    Und das ist der zweite Grund, weshalb ich ihm aus dem Weg gegangen bin, dachte sie. Wegen der Gefühle, die ihr auf beängstigende Art bewusst wurden, und weil sie plötzlich merkte, was alles möglich sein könnte …

    Sie verlangsamte das Tempo. Es war sowieso höchste Zeit, der Angelegenheit ins Auge zu sehen.

    Ian folgte ihr hartnäckig.

    „Wahrscheinlich ist jetzt nicht unbedingt der richtige Zeitpunkt, um Sie zu einem Drink oder zum Abendessen einzuladen. Aber vermutlich würden Sie meine Einladung ohnehin niemals annehmen."

    Du liebe Güte, sie schwitzte immer noch am ganzen Körper. Ihre Haut – nie konnte sie ihren olivfarbenen Teint vergessen – war inzwischen bestimmt knallrot angelaufen. Sie wedelte mit der flachen Hand vor dem Gesicht herum, um sich abzukühlen, stellte aber zu ihrem Leidwesen fest, dass sie damit genau das Gegenteil erreichte.

    Er wartete ab, aber sie schwieg hartnäckig.

    „Ist das schon wieder ein Nein?", fragte Ian hinter ihr.

    Unwillkürlich musste sie lächeln. Sie konnte nur bewundern, wie rücksichtslos er seine Story verfolgte. Genauso wollte sie auch sein: entschlossen. Verbissen. Selbstbewusst. Unerschütterlich.

    Seit seine Zeitung, die National Sun, den Skandal gerochen und Ian beauftragt hatte, an der Uni noch mehr Staub aufzuwirbeln, tauchte er überall auf. In erster Linie suchte er Kontakt zu den ehemaligen Studenten, die gebeten worden waren, Gilberts Ruf und seinen Job zu retten. Deshalb hatte Rachel sich bereit erklärt, mit ihm zu sprechen. Obwohl das Blatt in letzter Zeit an Renommee eingebüßt hatte, sprach aus seinen Artikeln eine Menschlichkeit, und Rachel hoffte, dass er damit die Öffentlichkeit auf die Seite des Professors ziehen würde.

    „Wenn Sie hungrig sind, sagte sie, während sie mit schnellen Schritten vorwärts eilte, „dann gehen Sie doch essen. Ein Stück weiter die Straße hinauf ist ein gutes Thai-Restaurant.

    „Mögen Sie die thailändische Küche?"

    Der Kerl lässt wirklich niemals locker. „Wenn ich in Stimmung bin. Aber jetzt möchte ich eigentlich nur allein gelassen werden. Das können Sie doch wohl respektieren, oder?"

    Ian eilte an ihr vorbei und versperrte ihr den Weg, indem er flehend die Hände hob und sie hinreißend anlächelte. „Bitte, Rachel. Nur eine kleine Unterhaltung, erwiderte er, „das ist alles, worum ich bitte …

    „… sagte der Wolf zu Rotkäppchen, unterbrach sie ihn und drängte vorwärts. Sie wollte nach Hause. „Ich habe es Ihnen schon einmal gesagt. Ich bin heute nicht zu sprechen.

    „Okay. Und wenn wir es nun nicht als Interview betrachten?"

    Seine Augen glitzerten, und Rachel atmete tief durch. Ihr Herz schlug wilde Kapriolen, der Puls flatterte, und der Entschluss, Ian heute keine Beachtung zu schenken, geriet bedenklich ins Wanken.

    „Was haben Sie gerade gesagt?", fragte sie und blieb abrupt stehen.

    Ian auch. Der Wind pfiff durch die Baumkronen und riss ein Blatt ab, das neben ihnen zu Boden schwebte.

    „Wir sollten einfach gemeinsam eine Kleinigkeit essen und trinken … und es genießen. Er lächelte wieder, und plötzlich schien alles ganz normal zu sein. „Ohne an Schlagzeilen oder Zitate zu denken.

    Rachel verschränkte die Arme vor der Brust, als wollte sie sich schützen. „Ich mache mir nicht viel aus Dates, meinte sie. „Falls Sie darauf hinauswollen.

    Sein Blick fiel auf den Finger ihrer entblößten Hand, an dem sie eigentlich einen Ehering tragen müsste. „Warum nicht?"

    Krampfhaft grübelte sie über eine Antwort nach, als ihr der Schmerz ins Bewusstsein drang. Wie immer, wenn es um Isaac ging.

    Nicht dass sie mit Ian jemals über ihren verstorbenen Ehemann gesprochen hatte. Den zärtlichen Mann mit den lachenden dunklen Augen und der Begabung, jedem Menschen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.

    Ians Stimme wurde sanfter. „Würde es Sie beleidigen, wenn ich Ihnen gestehe, dass ich bei all meinen Informationsquellen Erkundigungen über Sie eingezogen habe? Ich weiß, dass Ihr Mann Isaac vor fünf Jahren verstorben ist und dass Sie nicht wieder geheiratet haben. Und einen neuen Lebenspartner oder Freund haben Sie auch nicht …"

    Sie hörte längst nicht mehr zu, weil sie wieder an Isaac denken musste. Er war

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