Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg - Band 2
Von Frank Hille
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Rezensionen für Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg - Band 2
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Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg - Band 2 - Frank Hille
Wiedersehen, Februar 1940
Günther Weber, Fred Beyer und Martin Haberkorn saßen in einer Kneipe ihrer Heimatstadt zusammen. Alle drei trugen Uniform und bei Weber und Beyer war ein EK II an die Feldbluse angesteckt. Die jungen Männer hatten Biergläser vor sich stehen.
„Schön, dass wir uns endlich einmal wiedersehen sagte Beyer „wir drei Musketiere haben es überstanden. Aber Baumann und Hertel sind in Polen gefallen. Zwei aus unserer Klasse.
„Ja, traurig erwiderte Weber „aber ich habe selbst erlebt, wie sehr viele Männer meiner Kompanie bei einem überraschenden MG-Angriff gestorben sind. Dennoch, wir haben Polen in kurzer Frist bezwungen und wir werden auch die anderen Gegner schlagen. Wie siehst du das, Martin?
„Genauso. Wir sind jetzt zweimal draußen gewesen und bei unserer ersten Reise haben wir 51.000 Tonnen versenkt, bei der zweiten auch noch 28.000. Aber wir mussten feststellen, dass sich die Abwehr der Tommys verbessert hat."
„Bekommst du von der ganzen Sache was mit" erkundigte sich Beyer.
„Nein. Ich bin ja Dieselmaschinist. Der Einzige der kämpft, wenn man das überhaupt so sagen kann, ist der Kommandant. Es sei denn, es wird ein Überwasserangriff gefahren, dann ist noch der I WO mit auf der Brücke. Alle anderen sehen nichts. Wir hören es bloß sehr genau, wenn die Zerstörer uns jagen und Wasserbomben werfen. Das geht einem durch und durch. Ein furchtbarer Lärm, und durch die Unterwasserstrudel wird das Boot wild im Wasser bewegt und vieles kann zu Bruch gehen. Bei der letzten Verfolgung war es so schlimm, dass die Schalttafel gebrannt hat und etliche Aggregate ausgefallen sind. So ein U-Boot ist schon eine sehr komplizierte Maschine und ich bin stolz darauf, dass ich mit an Bord sein kann."
„Immerhin könnt ihr ja in der Tiefe verschwinden feixte Weber „bei uns geht das nur durch graben. Am besten hat’s aber Fred, der sitzt geschützt in seinem Stahlkasten.
„Mein Panzer ist in Polen abgeschossen worden sagte Beyer nachdenklich „und meine beiden Kameraden sind gefallen. So sicher wie ihr denkt lebe ich nicht. Als die Granate den Panzer getroffen hatte hat es den Kommandanten voll erwischt. Wenn sich dann noch der Treibstoff entzündet ist es nur eine Frage von Sekunden, ob man überhaupt noch rauskommt. Es kann bei uns allen schnell vorbei sein. Aber wir sollten uns jetzt von diesen trüben Gedanken verabschieden.
Die jungen Männer tranken schweigend ihr Bier. Natürlich wussten sie selbst, dass sie sich alle in höchster Gefahr befanden, wenn es wieder in den Einsatz ging. Aber der schnelle Sieg über Polen hatte auf der anderen Seite auch die Vorstellung wachsen lassen, dass Deutschland aufgrund seiner überlegenen Technik und der modernen Führungsmittel jegliche weitere Auseinandersetzung siegreich beenden würde. Die drei waren jahrelang durch die Propaganda geprägt worden und einschleichend war ihnen immer wieder vermittelt worden, dass die arische Rasse dazu vorbestimmt sei, die Herrschaft in Europa und dann in der Welt zu übernehmen. Die ersten Schritte waren getan, Österreich gehörte zum Reich, die Tschechei und jetzt auch das Generalgouvernement Polen. Dass hinter den Kulissen eine sehr effiziente Maschinerie aus Bürokraten schon lange dabei war Pläne für die Ermordung von Millionen Menschen auszuarbeiten und diesen Apparat immer mehr in Schwung zu bringen war ihnen nicht bekannt. Erst etliche Zeit später würden sie damit konfrontiert werden und im Augenblick ahnten sie tatsächlich noch nichts davon, dass sie sich in den Dienst eines verbrecherischen Staates stellten, für den Menschenleben keine Rolle spielten, sondern nur Nummern waren. Mit ihren ersten Kampferfahrungen hielten sie sich für gut gerüstet wenn es wieder losgehen sollte. Und dass es bald wieder losgehen würde lag für sie auf der Hand, der nächste Gegner, dem man sich stellen würde, hieß ganz klar Frankreich.
Fred Beyer, Marsch zur Maas, Mai 1940
Am 14. Mai 1940 kapitulierte Holland. Mit einer diplomatischen Note hatte Deutschland am 9. Mai angedroht die Neutralität von Belgien und der Niederlande mit allen militärischen Machtmitteln des Reiches sicherzustellen, da die betreffenden Staaten die Kriegsgegner Deutschlands begünstigt hätten. Auch Luxemburg erhielt eine gleichlautende Note.
Am 10. Mai schlugen die Deutschen los, vor allem Brücken und Flugplätze waren die Angriffsziele. Die Holländer leisteten hartnäckigen Widerstand und die Verluste der Angreifer waren erheblich, allein die 22. Infanteriedivision, die mit Ju 52 auf den Flugplätzen von Ockenburg, Ypenburg und Valkenburg landete büßte zwei Drittel ihrer Stärke ein und die Flugplätze konnten nicht gehalten werden. Dennoch gelang es aber, die Brücken über das Hollandsch Diep bei Moerdijk, über die Noord bei Dordrecht und die Neue Maas bei Rotterdam unversehrt in Besitz zu nehmen und zu halten. Die 18. Armee erreichte bereits am ersten Tag das Ilsselmeer und am 12. Mai mit der 9. Panzerdivision Moerdijk und schnitt damit Holland auf dem Landweg ab. Am 13. Mai 1940 wurde noch immer um Rotterdam, einen der Eckpfeiler der „Festung Holland", gekämpft. Den deutschen Fallschirmjägern stand hier mit den Mariniers eine Elitetruppe gegenüber. Als am 14. Mai ein Versuch, den holländischen Stadtkommandanten, Oberst Scharroo, zur Übergabe der Stadt zu bewegen, scheiterte, befahl der Oberbefehlshaber der 18. Armee, General Küchler, den Verteidigern von Rotterdam einen Bombenangriff anzudrohen, der um 15.00 Uhr notfalls auch durchgeführt werden sollte. Die Verhandlungen verzögerten sich und die bereits im Anflug befindlichen deutschen Bomber führten den Angriff durch. Rotterdam versank in Schutt und Asche. Die deutschen Truppen drangen am 16. Mai durch die Dyle-Stellung, einen Tag später fiel Brüssel, die belgische Armee wurde im Raum Brügge eingekesselt und ergab sich schließlich.
Fred Beyer steuerte den Panzer III durch einen Waldweg, vor und hinter ihm rollten die Fahrzeuge seiner Einheit langsam durch das schwierige Gelände. Er verfluchte den Befehl, durch die Ardennen durchzustoßen. Dass den Deutschen damit langwierige Stellungskämpfe erspart bleiben würden und der Angriff durch dieses Gelände von den Belgiern und Franzosen nicht erwartet wurde lag auch daran, dass den Belgiern die ursprünglichen Angriffspläne durch einen unglücklichen Zufall in die Hände gefallen waren und General von Manstein einen neuen Plan ausarbeiten musste. Der vorausberechenbare Angriff durch Belgien wurde verworfen, und die Deutschen setzten den Hauptstoß nun durch dieses waldige Gelände an, das Überraschungsmoment sollte auf ihrer Seite sein und außerdem lag die verteidigungsschwächste Stelle der französischen Befestigungen vor ihnen.
Die Kolonne schob sich langsam weiter und stoppte schließlich, von weiter vorn war schwacher Gefechtslärm zu hören. Hartmann, der Kommandant, schob sich aus dem Luk und stellte sich auf den Turm, Beyer schaltete den Motor ab und kam ebenfalls ins Freie und stellte sich auf die Wanne.
„Wahrscheinlich haben die Belgier Straßensperren errichtet, Sprengungen vorbereitet und jetzt hängen wir auf der einzigen Straße für den Vormarsch fest. Ist schon verwegen, alles von unserem Vorankommen hier abhängig zu machen. Wenn wir länger liegenbleiben werden die Franzosen reagieren, sofern sie die Lage überschauen und nicht alle ihre Kräfte in Belgien konzentriert haben. In diesem Gelände kann ja nicht einmal die Luftwaffe eingreifen" sagte Hartmann missmutig.
„Kennst du die Parole von Guderian? In drei Tagen an die Maas! Wir haben 170 Kilometer bis dahin vor uns, das ist einfach nicht machbar. Dass die Infanterie möglicherweise den Zeitplan halten kann heißt noch lange nicht, den Übergang über die Maas zu schaffen, entscheidend ist eigentlich der Durchbruch durch die Befestigungsstellungen bei Sedan. Göring kann seine Bomber und Jäger einsetzten aber ohne unsere Panzer wird das nichts. Und die Panzer und Infanterie gemeinsam auf einem Weg vorrücken zu lassen ist doch irrig. Ich hoffe, dass der Gegner nicht mit uns rechnet."
Der Gefechtslärm ebbte ab und die Kolonne setzte sich wieder in Marsch, Beyer musste sich höllisch konzentrieren, denn der Weg führte zum Teil direkt durch den Wald und die Panzer schoben die im Wege stehenden Bäume einfach um. Eine ihm lächerlich vorkommende Straßensperre hatten die Fahrzeuge beiseitegeschoben, von feindlichen Soldaten war keine Spur. Er konnte nicht wissen, dass sich Franzosen und Belgiern nicht über eine Verteidigungsstrategie verständigt hatten und die wenigen belgischen Pioniereinheiten und eine Jägerdivision sich sofort nach Auslösung der Sperren zurückzogen. Eigentlich war es ihm unverständlich, dass der Gegner keine Maßnahmen einleitete. Dazu hätte er wissen müssen, dass die Panzertruppe in der französischen Doktrin vorrangig zur Unterstützung der Infanterie und der Bekämpfung von Feldbefestigungen vorgesehen war und ihr keine besondere Rolle im Angriffskrieg zugemessen wurde. Die Deutschen hingegen sahen insbesondere in der Panzertruppe das Mittel, dem Angriff ungeahntes Tempo zu verleihen und schnell in die Tiefe vorzustoßen. Im Zusammenwirken mit der Luftwaffe und motorisierter Infanterie entstand eine ganz neue Art der Kriegsführung. In Polen hatten sie dies bereits trainiert. Die Deutschen zahlten in der Anfangszeit dort erhebliches Lehrgeld aber gerade diese moderne Truppenführung unterschied sie von ihrem jetzigen Gegner.
Sie waren jetzt bereits gut 6 Stunden unterwegs und es gab eine Pause, da ein Panzer II mit einem Defekt den Weg blockierte. Kurz entschlossen ordnete der Divisionskommandeur an, das Fahrzeug von der Straße zu schieben und nach wenigen Augenblicken ging der Vormarsch weiter. Beyer fand es erstaunlich, dass die Technik so gut durchhielt, der Panzer rasselte monoton dröhnend weiter. Am Abend lagen 65 Kilometer hinter ihnen, die Sicht erlaubte kein weiteres Vorrücken und die Fahrzeuge blieben in einer endlosen Reihe auf der Straße stehen. Erschöpft verließen die Männer die Maschine, standen in Gruppen zusammen und rauchten. Nach einem kargen Essen versuchten sie in ihren Sitzen oder neben dem Fahrzeug auf der Erde ausgestreckt etwas zu schlafen.
Mit dem ersten Morgenlicht setzte sich der Lindwurm wieder in Bewegung, sie kamen unbehelligt vorwärts und Beyer hielt es für unwirklich, dass sich eine fast 200 Kilometer lange Kolonne unbedrängt vorwärts bewegen konnte, ohne dass der Gegner etwas unternahm. Es war anstrengend in der dichten Reihe zu fahren, die anderen Männer der Besatzung hingen aus den Luken und konnten wenigstens die Gegend betrachten. Der Tag verging ereignislos, abends waren 125 Kilometer geschafft. Über Funk wurde Hartmann informiert, er teilte dann seinen Männern mit, dass für den nächsten Tag das Erreichen der Maas vorgesehen war.
Günther Weber, Mitte April 1940
Inge schnurrte wie eine zufriedene Katze.
Sie hatten gerade miteinander geschlafen und Günther Weber hatte den Gefühlsrausch ebenfalls genossen. Sie lagen auf Stroh in einer Scheune, ihr üblicher Treffpunkt. Gedankenverloren blickte er an das Dach des Gebäudes und fragte sich, wie oft er das wohl noch tun könnte. Er hatte Wochenendurlaub bekommen und war sich ziemlich sicher, dass es für eine Weile der letzte gewesen wäre. In der Kaserne hatten die Übungen an Schärfe zugenommen und für ihn war dies ein eindeutiger Beweis, dass etwas in der Luft lag. An der Westfront herrschte immer noch Ruhe und das verstand Weber nicht, denn Frankreich und Großbritannien als Bündnispartner Polens hatten bereits im September 1939 Deutschland den Krieg erklärt. Die Briten wehrten sich verbissen gegen die deutschen Luftangriffe und Weber sah klar vor sich, dass damit der Seekrieg an Bedeutung gewinnen würde. Vor allem würde es wohl darum gehen, die Nachschublinien nachhaltig zu unterbrechen und das Land auszuhungern. Sein Freund Martin Haberkorn war mit einem VII C Boot mit dabei. Günther Weber versuchte sich in die Lage der deutschen Führung zu versetzen und begriff, dass viel davon abhängen würde, England in die Knie zu zwingen, wollte man an seiner Nordflanke mit nur den die Länder trennenden schmalen Ärmelkanal nicht ständig eine Bedrohung haben. Die Vorbereitung einer Invasion stand offensichtlich momentan nicht zu Debatte und er rechnete damit, dass man sich zunächst dem Angstgegner Frankreich zuwenden würde. Soviel Vorstellungskraft hatte er schon, dass es sinnlos wäre, gegen die starken Befestigungen im Osten Frankreich anzurennen. Das würde wieder in einem blutigen und zermürbenden Stellungskrieg enden und er war sich sicher, dass dies die deutsche Bevölkerung wieder an die Zeit von 1914 bis 1918 erinnert werden würde. Wie auch immer sagte er sich, der Führer hat sicher einen Plan in der Tasche, der eine ganz andere und unerwartete Lösung bringt.
Inge schob sich auf seinen Oberkörper und küsste ihn.
„War’s schlimm in Polen" fragte sie.
„Ja. Es viele meiner Kameraden gefallen. Aber wir haben auch Fehler gemacht. Das wird uns nicht wieder passieren."
„Denkst du, dass es bald wieder losgeht?"
„Mein Gefühl sagt ja. Ist doch komisch, dass die Franzosen so gar keine Anstalten machen loszuschlagen. Die sitzen vor dem Westwall und trinken Kaffee. Das ist doch gegen jegliche militärische Vernunft."
„Zerbrich dir jetzt nicht den Kopf darüber, der Führer wird schon wissen, was er tun muss."
Sie griff nach seinem Glied und rieb es. Günther Webers Erektion war gewaltig, Inge streifte ihm ein Kondom über. Immer noch nachdenklich liebkoste er sie wie etwas abwesend und als sie ihre Schenkel auseinanderfallen ließ drängte er sich vorsichtig in sie. Langsam rutschte er tief in sie hinein und begann im Takt zu stoßen. Sie schlang ihre Schenkel um seinen Unterkörper und presste ihn so noch tiefer in sich hinein. Während der rhythmischen Bewegung sah Günther Weber die Gesichter seiner gefallenen Kameraden vor sich und fragte sich, wie viele von