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AUF DASS WIR EIN GESANG WERDEN!

ir hätten es wissen müssen. Schon seit den Maidan-Protesten und der Annexion der Krim schreiben die osteuropäischen LyrikerInnen über den Krieg. Es herrschen Bilder der Gewalt vor, wie sie etwa der ukrainische Autor Serhij Zhadan in seinen über die Jahre entstandenen Gedichten, just versammelt in dem aufwühlenden Band „Antenne“, beschreibt: „Das eingängigste Manifest sind die Fleischstücke, die / man morgens auf den Märkten auslegt wie Zeitungen. / Die überzeugendsten Reime sind die gleichmäßigen und / dumpfen / Maschinengewehrsalven, mit denen man / verletzte Tiere tötet. / Alle waren gewarnt. / Alle kannten das Vertragswerk. / Alle wussten, der Preis würde unglaublich hoch sein. / Sagt ruhig, es ist euch zu viel Politik. / Redet von den sonnigen Horizonten.“ Hier geht es natürlich nicht um das übliche Schlachtgut, sondern um eine ironische Umschreibung der Wirklichkeit. Besonders fällt der

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