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Sternenkinder: funkeln ewig
Sternenkinder: funkeln ewig
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eBook107 Seiten1 Stunde

Sternenkinder: funkeln ewig

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Über dieses E-Book

Die Untersuchungen haben Lias Befürchtungen bestätigt, sie ist erneut an Leukämie erkrankt. Das ist ihr Todesurteil.

Lia lernt den Sternenjungen Nell und seine Aufgaben auf der Erde kennen. Er begleitet die Seelen der Menschen zu ihren neuen Bestimmungen. Nell zeigt Lia den Planeten Feelo und dessen Bewohner.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum13. Feb. 2021
ISBN9783753162799
Sternenkinder: funkeln ewig

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    Buchvorschau

    Sternenkinder - Kristin Stüring

    Sternenkinder

    Sternenkinder

    Sternenkinder

    funkeln ewig

    Kristin Stüring

    1

    Leukämie, mein Todesurteil. Wie schrecklich, dass die Menschen erst aus ihrem Alltag erwachen, wenn es zu spät ist.

    Wir, meine Mutter Carla, mein Vater Ben und ich haben lange gehofft, dass die Anzeichen nicht stimmen, aber die Krankheit ist zurück. Es geht wieder von vorne los.

    Ich höre noch die Stimmen der Ärzte in meinen Ohren, wie sie mir vor fünf Jahren erklärten, dass ich gesund sei, das Leben genießen könnte und ich mir keine Sorgen mehr machen brauch, die schlechte Zeit wäre überstanden!

    Die Ärzte hätten sich sicher auch anders ausdrucken können, aber so habe ich es wenigstens verstanden.

    Der Traum eines gesunden Lebens zerplatzt wie eine Seifenblase vor meinen Augen.

    Warum ich? Warum trifft es mich zum zweiten Mal? Habe ich einen Fehler gemacht? Fragen die mir keiner beantworten kann.

    Ein Arzt sagte mal zu mir, du bist krank, weil nur du die Kraft hast es durchzustehen. Damals hatte er Recht, heute sieht das leider anders aus.

    Ich erinnere mich gerne an meine Kindheit. Da war noch dieses Gefühl von Leichtigkeit in mir. Meine Mutter kaufte mir wunderschöne Kleider. Ich habe diese rosa, roten Dinger gehasst. Obwohl es nicht die Kleider waren, die mich so störten, es waren wohl eher die schrecklichen Strumpfhosen. Ein Kleid bedeutete auch immer eine Strumpfhose. Meine Beine waren und sind noch heute nicht für diese Dinger gemacht. Sie rutschen mir von der Hüfte oder die Naht des Stoffes sitzt auf den Zehen und drückt im Schuh. Deshalb gibt es von mir auch nicht ein vernünftiges Foto aus der „sie muss ein Kleid tragen Zeit".

    Meine Eltern haben, weil sie es lustig fanden, ein Foto aufgehängt auf dem ich mein Kleid hochziehe, um meine Strumpfhose zu richten. An diesem Tag hatte ich eine rote Unterhose mit grünen Punkten an, dass weiß ich noch, weil diese Unterhose auf dem Foto verewigt wurde.

    Trotzdem war es eine schöne Zeit, ich habe lieber mit den Jungs im Dreck gespielt, als mit den Mädchen gemalt. Meinen ersten Kuss mit Bauchkribbeln, aber ohne Zunge bekam ich hinterm Klettergerüst. Er hieß Dave und war wirklich sehr süß. Unsere Beziehung endete nach diesem einen Kuss, wir wurden von unserer Kindergärtnerin erwischt. Meine Mutter war erschrocken, mein Vater stolz als sie von meiner Erkundung des anderen Geschlechts hörten.

    In der Schule ging Dave in meine Parallelklasse, aber er war nicht mehr so süß. Dave mutierte zu einem Idioten.

    Die ersten zwei Jahre in der Schule haben mir sehr viel Spaß gemacht. Ich lernte neue Freunde kennen.

    Wenn ich in meiner Freizeit nicht im Stall mit den Pferden kuschelte, war ich mit den Mädchen aus meiner Klasse verabredet. Wir teilten alles miteinander.

    Als ich die Schule wegen meiner Krankheit verlassen musste, kamen die Mädchen mich noch drei- oder viermal im Krankenhaus besuchen, dann habe ich sie nie wieder gesehen. Zuerst war ich wütend, dann traurig, war ich nicht schon genug bestraft?!

    Jetzt weiß ich, dass sie es einfach nicht konnten. Wer ist schon gerne im Krankenhaus und möchte dort spielen?

    Ein Junge auf meiner Station im Krankenhaus erzählte mir, dass er auch keine Freunde hat. Wir teilten also das gleiche Schicksal.

    Er hieß Andreas und war zwölf Jahre alt. Im vierten Lebensjahr wurde bei ihm ein Tumor im Gehirn festgestellt. Seitdem operierten die Ärzte Andreas immer und immer wieder ohne großen Erfolg. Nach jeder Operation wartete ich neben seinem Bett auf sein erwachen. Er öffnete die Augen und sagte dann jedes Mal: „Er hätte riesigen Hunger." Ich reichte ihm dann immer einen Schokoladenpudding.

    Andreas hielt meine Hand bei jeder Untersuchung. Er war mein bester Freund, wir erzählten uns alles. Ein Jahr später verlor Andreas den Kampf gegen den Krebs und ich meinen Seelenverwandten.

    Ich werde durch die Stimme meiner Mutter aus meinen Gedanken gerissen.

    Der Arzt teilt ihnen die Ergebnisse der Untersuchungen in seinem Büro mit. Ich höre meine Mutter hinter der Tür weinen, schreien und flehen. Mein Vater hingegen ist still, kein Wort kommt über seine Lippen.

    Ben ist ein Denker, jedes Wort, jeder Satz ist gut durchdacht. Ich habe noch nie erlebt, dass mein Vater von seinen Emotionen getragen wird.

    Carla dagegen ist ein Herzmensch, erst reden, dann denken. Sie zeigt ihre Gefühle und teilt jedem ihre Bedürfnisse mit. Wahrscheinlich verstehen sich meine Eltern deshalb so gut, Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an.

    Ich sitze alleine auf einem Stuhl in diesem langen Flur. Mir wird wieder bewusst, wie ich Krankenhäuser hasse. Na ja, wer nicht?! Das liegt natürlich nicht an den Schwestern oder den Pflegern, die sind großartig und erfüllen so viele Wünsche, obwohl sie so wenig Zeit haben.

    Die Tatsache, dass man im Krankenhaus ist, weil es einem nicht gut geht, stellt dieses Haus in ein negatives Licht.

    Doch nirgends ist der Beginn und das Ende eines Lebens so dicht beieinander.

    Zu oft wurde mir von einem Arzt gesagt, ich wäre krank. Aber nicht dieses Mal, ich stehe vom Stuhl auf und gehe.

    Erst auf der Straße wird mir bewusst, dass ich keine Ahnung habe in welcher Stadt wir uns befinden.

    Carla hielt es für das Beste in ein Krankenhaus einer großen Stadt zu gehen. Ich denke, sie hat hier auf ein anderes Ergebnis bei der Blutentnahme gehofft. Das ist natürlich quatsch, aber meine Mutter klammert sich an jeden Strohhalm.

    Ich habe endgültig genug davon, nie wieder eine Nadel im Arm spüren, nie wieder Chemotherapie, nie wieder Bestrahlung und nie, wieder in Gesichter blicken die schlechte Nachrichten verkünden müssen.

    Dieser Entschluss steht für mich fest, schon bei den ersten Anzeichen, war ich mir damit sicher.

    Diese Entscheidung befreit meinen Lebenswillen. Ich bin nicht unsterblich, die Zeit läuft gegen mich. Die Tage die mir noch bleiben, möchte ich genießen. Eigentlich eine schöne Erkenntnis, jetzt muss ich nur noch meine Eltern von meiner gefühlten Freiheit überzeugen.

    Mein Vater würde es verstehen und akzeptieren, meine Mutter nicht.

    Während der Schwangerschaft traten Komplikationen auf, ich kam sechs Wochen zu früh auf die Welt. Meiner Mutter ging es Tage nach der Geburt sehr schlecht. Sie bekam hohes Fieber, die Ärzte waren ratlos. Eine letzte Ultraschalluntersuchung brachte Klarheit. Ihre Gebärmutter hatte sich entzündet, die Ärzte konnten ihr Leben retten, doch Kinder kann sie keine mehr bekommen.

    Jedes Mal, wenn uns eine schlechte Nachricht mitgeteilt wird, wünsche ich mir eine Schwester oder einen Bruder, vielleicht würde meine Mutter dann nicht so leiden.

    Als die Ärzte das erste Mal bei mir Leukämie feststellten, verstand meine Mutter die Welt nicht mehr.

    Dieses Wort Leukämie mochte ich noch nie, wenn mich jemand fragt, sage ich immer: „Ich habe weißes Blut, bin etwas besonderes, wie die Adligen mit ihrem blauen Blut." Das hört sich irgendwie schöner an.

    Meine Mutter stimmte damals jeder Untersuchung, jeder Behandlung zu. Sie wollte, dass ich wieder gesund werde.

    Natürlich, sie meinte es nur gut und wollte mich nicht verlieren. Manchmal wäre weniger vielleicht besser gewesen.

    Es war ein langer Weg, aber durch eine Knochmarkspende konnte ich geheilt werden.

    Eines Tages klingelte das Telefon. Carla liefen die Tränen über die Wange als sie den Hörer auflegte. Die Knochenmarkspendenkartei hatte einen möglichen Spender für mich gefunden. Es folgten noch viele Untersuchungen, aber dann war es endlich soweit. Ich fühlte, dass mein Körper nur auf diesen Zeitpunkt gewartet hatte. Er strotzte voller Energie. Ich habe mich unglaublich schnell von dieser Krankheit erholt.

    Zwei Jahre mussten vergehen bis ich meinem Spender danken konnte. Durch seine Hilfe wurde mir Zeit geschenkt. Das schönste Geschenk auf Erden. Ich lernte Tom in einem Hotel kennen. Das erste Treffen findet immer auf neutralem Boden statt. Wir fühlten uns gleich verbunden wie Geschwister. Dieses Gefühl besteht bis heute, wir telefonieren regelmäßig.

    Was wird Tom nur sagen wenn er hört,

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