Togo Connection - Hangover unter Palmen
Von Oliver S.
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Über dieses E-Book
Genau. Sie planen einen gemeinsamen Trip in den Westen Afrikas um dort ordentlich einen drauf zu machen.
In diesem Buch beschreibt der Autor auf humorvoller Art wie sie sich kennenlernten - über seine Erfahrungen die er in der Psychiatrie machte - was sie zusammen in Afrika erlebten und wie es dazu kam, dass sie sich in Togo plötzlich als verdächtige Drogendealer hinter Schloss und Riegel befanden.
Togo Connection - Hangover unter Palmen. Eine unglaublich "wahre, lustige" Geschichte!
Oliver S.
Geboren und aufgewachsen ist Oliver S. in Gelsenkirchen - mitten im Ruhrgebiet. Der 52-Jährige hat sich hauptsächlich Geschichten gewidmet, die aus dem wahren Leben stammen. Mit seinem Buch "Togo Connection" (eine Satire) ist er 2022 erstmals an die Öffentlichkeit gegangen, um über seinen Umgang mit Angstpanikattacken schreiben. //www.oliversautor.de//
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Buchvorschau
Togo Connection - Hangover unter Palmen - Oliver S.
Wollten Sie schon mal
etwas sehr Persönliches über sich erzählen
und haben es dann doch nicht getan,
weil Sie nicht wussten,
wie andere darauf reagieren?
Wollten Sie schon mal sagen,
dass es Ihnen nicht gut geht,
doch haben es dann doch nicht getan,
weil Sie dachten,
jeder macht mal eine schlechte Zeit durch?
Wollten Sie schon mal sagen,
dass Sie keine Lust mehr haben stark zu sein,
um alles um Sie herum nicht mehr
aushalten zu müssen?
Haben Sie schon mal etwas gesagt,
dass Ihnen hinterher sehr leidtat
und Sie sich aus Scham
niemals dafür entschuldigt haben?
Haben Sie eigentlich mal daran gedacht
Ihren Urlaub so zu verbringen,
dass Ihnen Alles scheiß egal ist,
wenn Sie einen drauf machen?
Warum eigentlich nicht?
Ich bin Oliver S.
und erzähle Ihnen nun
(m)eine unglaublich „wahre, lustige" Geschichte.
Endstation
-Wie alles begann-
Als ich an einem sonnigen Septembertag in die Klapsmühle eincheckte, hatte ich gar keine Ahnung, wie die nächsten Monate verlaufen würden. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich im Januar 2022 mit meinem weißen Arsch am Strand von Togo liegen würde, hätte ich zu ihm gesagt: „Check mit mir ein. Die haben bestimmt noch Betten frei." Niemals hätte ich damit gerechnet, dass mir wenige Monate später eine schwarze langbeinige Schönheit namens Esmeralda die Drinks an meiner Strandliege servieren würde, wegen der ich jedes Mal die Zeitung auf Höhe meiner Badeshorts legen musste, damit ihr nicht meine kleine Kompassnadel ins Auge fiel, die sich nach Norden bewegte. Wann immer sie sich mit ihrem Bikini und mit einem Lächeln zu mir beugte und mir das Glas reichte, gab ich sofort die nächste Bestellung bei ihr auf, nur, um sie zwei Minuten später wieder in meiner Nähe zu haben. Irgendwann schnallte sie es und sie verbrachte ihre Pause neben mir oder lächelte mir zwischendurch aus einiger Entfernung von der Strandbar her zu.
*
Eigentlich verlief mein Leben einwandfrei, doch es sollte sich schnell ändern, als ich unabsichtlich beschloss, mich in eine Frau zu verlieben. DAS ist sie, die ich immer wollte, dachte ich, als ich sie zum ersten Mal sah. Doch in Wirklichkeit war sie der Anfang vom Ende.
Schon immer predigte man mir zu Hause ein, wie ich mein Leben zu führen hatte: Arbeiten, heiraten, Kinder kriegen, alt werden und sterben. Und als ich SIE schließlich traf, schien es, dass sich das alles verwirklichen würde. Und ich bin ehrlich: Ich hatte nichts dagegen. Schließlich hatte ich SIE geliebt.
Wir redeten von Heirat und großer Liebe, doch wie es aber ebenso ist, hält heutzutage nichts für die Ewigkeit. Nach sieben Jahren war Schluss. Die anschließenden zwei Jahre in denen wir noch zusammen vögelten und so taten, als ob zwischen uns alles wieder in Ordnung käme, zähle ich nicht mit.
Als wir uns damals trennten war das Beste daran, dass meine falschen Freunde mit weg waren. Gerne wollte ich in dieser Zeit ICH SELBST sein, doch das Strafgesetzbuch hinderte mich daran. Bis heute.
„Frauen zu verstehen", damit hatte ich schon vor meinem Aufenthalt in der Psychiatrie abgeschlossen, was nicht heißt, dass ich mir nur noch einen runterholte! Angebote für eine Nacht gab es schon seit eh und je, von denen ich manche dankbar annahm, wann immer meine Kurbelwelle geschmiert werden musste. Nur gehörte ich nicht mehr zu den Männern, die versuchten, das Wesen einer Frau zu verstehen, wie es schon so viele Kerle vor mir vergeblich versucht hatten. Viel lieber befasste ich mich schon längere Zeit mit etwas Einfacherem: Der Relativitätstheorie. Sie ist viel einfacher zu verstehen.
Ich blieb lieber ledig als erledigt (sofern ich jemals nochmal mit einer Frau ernsthaft zusammenkommen würde).
Doch irgendwann, tief im Inneren, spürte ich wieder eine Sehnsucht nach Zweisamkeit, auch wenn ich bereits meine Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht gemacht hatte. Vor allem darin, wie man ihnen die Nase bricht. Dazu brauchte ich nur einen 100-Euro-Schein unter meinen Glastisch legen und den Raum verlassen. Jedes Mal, als ich wenig später einen dumpfen Knall vernahm, wusste ich Bescheid. Zwar glaubte ich schon lange nicht mehr an die große Liebe, doch wer will schon für immer und ewig allein sein? Ich wäre zufrieden gewesen, wenn mir eine Frau gesagt hätte, wie sehr sie mich hasst und ich in meinem Herzen doch wusste, wie sehr sie mich liebt. Aber ich wollte keine Beziehung mehr, die einem Abenteuer im Dschungel zwischen all den wilden Tieren ähnelte. Ich gehörte nicht mehr zu den Männern, die hinter ihrer wütenden Frau stehen und sich fragen, was sie nun schon wieder falsch gemacht haben. Nur noch Harmonie zählte für mich. Eine Partnerin, mit der ich mich gut verstand und die im Bett das Miststück aus sich herausließ. Auch wenn ich damit eigentlich nicht viel verlangte, so war es anscheinend doch zu viel. Denn ich traf nur Miststücke. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Hoffnung, immer wieder Hoffnung, aber niemals die Erfüllung. Glauben Sie aber nicht, dass ich der Liebe wegen plötzlich in Togo landete! Ich wollte nur noch weg aus Deutschland und suchte das Abenteuer. Denn wenn ich noch weiterhin auf Veränderungen in meinem Leben gewartet hätte (ohne etwas dafür zu tun), dann wäre es so, als ob ich mich an einen Bahnhof stelle, um auf ein Schiff zu warten.
*
Wie konnte ich mich nur in „so etwas verwandeln? Ich war gutaussehend, hatte mein Leben im Griff und Frauen, die ich mir aussuchen konnte. Bis ich plötzlich als „alter Kerl
im Alter von „fünf Punkt Null" in der Klapsmühle landete. Ich lebte mein Leben plötzlich nur noch in meinen Gedanken und träumte oft davon, wie ich an einem regnerischen Sommertag in kurzen Hosen und mit einem T-Shirt bekleidet durch den Regen spazieren ging. Doch die Realität sah anders aus.
Im Hospital angekommen träumte ich in der ersten Nacht, dass ich seit Langem mal wieder einem Steifen hatte und den ganzen Tag mit einer Latte herumlief. Der Grund dafür war meine Ex, die in diesen Traum auftauchte und die ich mit meinem Prügel versuchte zu ersticken. Natürlich ist nicht einer allein Schuld, wenn eine Beziehung auseinandergeht, doch ihre Hälfte der Schuld war schon so groß, da konnte sie auch an allem Schuld haben. Die Frau, die ich liebte, war also fort. Nur Gott weiß, was diese Schlampe heute macht. Als ich aus meinem Traum aufwachte, kam eine Schwester ins Zimmer und suchte nach meinem Zimmernachbarn. Sie ließ versehentlich ihren Kugelschreiber fallen, drehte sich mit ihrem Rücken zu mir und bückte sich. Das sie dabei ihren String oberhalb ihrer engen Jeans zur Hälfte entblößte, interessierte sie einen Dreck. Es machte ihr nichts, dass ich zwei Meter hinter ihr in meinem Bett lag und einen schönen Ausblick auf ihren Hintern hatte. Für sie war ich ein „depressiver Impotenter und somit keine „Bedrohung
. Sie benahm sich, als wenn sie zu Hause halb nackt ihre Wohnung putzte und sie sich vor einer ihrer Katzen bücken würde. Sie hatte keine Ahnung, dass mein kleiner Lurch unter meiner Bettdecke einmal kurz zuckte. Wie ein Eichhörnchen, das einen Herzanfall bekam. Dann war das Zucken auch schon wieder vorbei. Zu diesem Zeitpunkt war ein Zucken schon sehr aufbauend für mich, doch zu mehr war mein kleiner Freund damals nicht imstande. Selbst wenn sie den ganzen Tag vor mir gehockt hätte. OK, vielleicht hätte er irgendwann noch ein zweites Mal gezuckt, als ob man ein Eichhörnchen wiederbeleben würde, aber mehr nicht. Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich sie noch dazu bringen können, dass ihr Höschen von allein feucht werden würde und sie mir ihre Telefonnummer gäbe. Aber nun lag ich dort, sah mir ihr weißes Höschen wie auch ihre blasse Haut an und dachte nicht mal in meiner Fantasie daran, sie zu vögeln. Stattdessen lag ich auf meinem Bett und träumte von vergangenen Zeiten und wie ich mit meinem Cabrio und heruntergelassenem Dach durch eine warme Sommernacht fuhr. Der Himmel war klar, die Sterne funkelten und ich roch den Wald, wann immer ich an einem solchen vorbeifuhr. Ich genoss die nächtliche Ruhe auf den Straßen, pustete während der Fahrt meinen Zigarettenqualm gegen den Fahrtwind und ließ mir zeitgleich von einem Mädchen einen blasen, während mir eine warme, nächtliche Sommerbrise ins Gesicht wehte. Damals führte ich ein einfaches, aber harmonisches Leben und hatte immer alles unter Kontrolle. Frauen warfen sich mir an den Hals, weil sie sich vorstellen konnten, dass ich der Richtige für sie wäre. Und sie hatten auch irgendwo recht damit. Aber ich war nicht der Richtige für etwas Festes. Wo ist nur diese Zeit geblieben? Wo ist nur meine Jugend geblieben? Könnte ich sie wiederhaben? Und wenn ja, würde es einen Unterschied machen? Hätte ich die schicke Krankenschwester in jungen Jahren in einem deprimierten Zustand dazu bringen können, dass sie mir ihre Nummer gibt? Ich glaube nicht. Da das Alter keine Rolle spielt, wenn man eine Depri-Phase durchmacht.
Das Leben hatte mich immer gut behandelt und das Schlechte, das mir widerfuhr, tja, daran bin ich zum Teil wahrscheinlich selbst schuld. Es lag an meinem Zustand, dass ich seit einer Präsidentenwahl keinen ordentlichen Ständer mehr hatte. Also, Gott verflucht, warum sollte ich sie dann nach ihrer Nummer fragen? Solange man mir nicht eine Dosis Leben verpasst hatte, sodass mein kleiner Freund nicht immer nur auf halbmast stand, sah ich keinen Sinn darin, sie anzumachen.
In all den Filmen, die ich als Kind immer sah, wurden Prinzessinnen von Helden gerettet. Doch ich kam mir alles andere vor als ein Held. Ich lebte nur von Träumen und Erinnerungen.
Was war mir eigentlich vom Leben geblieben? Genauso hätte man meine Seele aussaugen und die Toilette hinunter scheißen können. Ich war innerlich nicht nur zerfressen, sondern auch schon verfault. Der Weg in die absolute Einsamkeit und versunken in Selbstgesprächen war nicht mehr weit entfernt. Doch genau deswegen befand ich mich dort, wo man mir am besten helfen konnte. Um wieder zu mir zu finden.
*
In diesem Buch werden Sie erfahren, wie es so weit kam, dass ich mit weiteren vier Gefährten trotz Omikron in Togo landete, wir dort beinahe wegen Drogenhandels die nächsten Jahre im Knast verbringen mussten und warum Tomasz neue Freundin zu ihm sagte: „Und übrigens, der Ring ist mir auch zu klein."
Und ganz bestimmt werde ich die Erlebnisse mit Anass nicht vergessen, der mit 32 Jahren immer noch auf sein erstes Mal wartete wie auch auf die Frau fürs Leben. Ihm fehlte unbedingt eine sexuelle Dauerbeziehung, da er kurz davor war aus lauter Verzweiflung einen Fleischwolf zu ficken. Zum Glück hatte er (als er schließlich die Frau seiner Träume traf) seine Antidepressiva abgesetzt, sodass seine kleine Zündschnur wieder funktionierte.
Fangen wir also von vorne an.
Nachdem ich mir 2015 einen Trümmerbruch zuzog, verbrachte ich monatelang zu Hause auf meiner Couch, sah TV und stopfte mir eine Menge Kalorien rein, sodass sich meine Gehhilfen fast bogen, wann immer ich mit diesen zur Toilette humpelte. Täglich eine ganze Tüte holländische Weingummis, eine Tafel Schokolade und ein komplettes Paket Vollmilch Cookies. Dazu kamen noch drei tägliche Mahlzeiten wie auch zwei fette Hefeteilchen zur Kaffeezeit. Ich war auf dem besten Weg, Ähnlichkeit mit John Candy auf Wurmkur zu haben. Dann, nach drei Monaten, kam der Tag, an dem mir der Arzt grünes Licht gab und ich anfangen musste, wieder laufen zu lernen. Knochen auf Knochen. Bei jedem Schritt dachte ich, ich schreie. Und erst recht, als ich gegen Abend auf meiner Couch lag und sich mein Fuß mit einem Pochen und Anschwellen meldete. Das hieß: Schmerztabletten. Nach drei weiteren Monaten laufen lernen ließen die Schmerzen zum Glück halbwegs nach. Endlich, dachte ich. Bald kannst du dich, soweit es geht, wieder vernünftig bewegen.
Wir hatten bereits April 2016 und ich konnte immer besser laufen, da sah ich von jetzt auf gleich für ungefähr eine Minute alles in doppelter Form vor meinen Augen. Kaum konnte ich wieder normal sehen, knirschte es plötzlich in meinem rechten Ohr, auf welchem ich wenige Sekunden später nichts mehr hören konnte. Drei Sekunden später kam mein Gehör langsam wieder, als wenn jemand den Volumenpegel seiner Stereoanlage langsam hochdrehte. Ein unheimliches Erlebnis. Vor allem dann, wenn Sie allein zu Hause sind.
Ohne mir weiter Gedanken darüber zu machen, stand ich von der Couch auf und stopfte meine Wäsche in die Waschmaschine. Plötzlich machte es BOOOM und es kam mir vor, als ob mich ein Ochse mit hundert Metern Anlauf in meine Seite rammte und mich dreihundert Meter weit durch die Luft warf. Es war ein Gefühl, dass mir sofort die Luft wegblieb und ich erschrak.
Scheiße verdammt, was war DAS denn? Fragte ich mich.
Langsam setzte ich mich auf den Klodeckel, um zur Ruhe zu kommen. Von jetzt auf gleich plagten mich starke Schwindelgefühle, die ich noch nie zuvor erlebte. Da konnte ich vorher in meinem Leben noch so viel gesoffen haben, niemals war mir dermaßen schwindelig. Gedreht hatte sich vor meinen Augen nichts, aber dafür hatte ich das Gefühl, nicht mehr stehen zu können. Es wackelte in mir wie die Sehne eines Flitzbogens. Ein Gefühl, als ob ich jeden Moment zur Seite fallen würde, aber ich stand völlig gerade. Zum ersten Mal im Leben rief ich also einen Krankenwagen.
Zu diesem Zeitpunkt machte ich seit zwei Wochen eine Diät, um äußerlich wieder der Alte zu werden. Doch während der Untersuchung im Krankenhaus stand es für den zuständigen Arzt fest, was mein Problem war: falsche Ernährung. Doch das konnte nicht sein, da ich sehr darauf achtete, was ich zu mir nahm. Nachdem er mir noch eine Kochsalzlösung gegeben hatte, entließ er mich schließlich wieder mit folgendem Rat: „Sie brauchen Eiweiß. Essen Sie viele Eier."
An der Anmeldung im Krankenhaus angekommen, wo ich mir ein Taxi bestellte, fiel mir plötzlich auf, dass der „Schwindel" wieder verschwunden war. Doch dafür brannte mein kompletter Rücken höllisch bis hoch in