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Typenatlas Unimog: 1946 bis 2021
Typenatlas Unimog: 1946 bis 2021
Typenatlas Unimog: 1946 bis 2021
eBook506 Seiten1 Stunde

Typenatlas Unimog: 1946 bis 2021

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Über dieses E-Book

Dieser Typenatlas bietet Ihnen den kompletten Überblick über die Entwicklung und Produktion aller Unimog von 1946 bis 2021 (mit Ausnahme der Schweren Baureihen). Die Spannbreite der Fahrzeuge reicht vom Ur-Unimog bis zu den neuesten Entwicklungen. Über 200 teils historische Fotos sowie umfangreiche Grafiken und technische Daten machen diesen Band zu einer wahren Fundgrube für jeden Unimog-Freund!
SpracheDeutsch
HerausgeberGeraMond Verlag
Erscheinungsdatum4. März 2021
ISBN9783964530271
Typenatlas Unimog: 1946 bis 2021

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    Buchvorschau

    Typenatlas Unimog - Carl-Heinz Vogler

    Die Daimler AG in Gaggenau

    Der weltweit älteste Standort der Automobilproduktion

    1963: Die Unimog-Produktionsstätte in Gaggenau; die Pfeile verwiesen auf die Unimog-Bereiche.

    Das traditionsreiche Werk in Gaggenau wurde 1894 gegründet und ist somit das älteste Automobilwerk der Welt. Zwischen 1894 und 1911 hatte das Werk wechselnde Bezeichnungen wie Bergmanns Industriewerke, Süddeutsche Automobilfabrik und ab 1911 Benz-Werke Gaggenau.

    In Gaggenau produzierte man Lastwagen, Personenwagen, Omnibusse und sogar Bootsmotoren. Durch die Fusion der Benz & Cie. mit der Daimler Motoren-Gesellschaft im Jahr 1926 fiel Gaggenau die zentrale Rolle beim Nutzfahrzeugbau innerhalb der neuen Daimler-Benz AG zu. Nicht zuletzt begann Gaggenau im Jahr 1951 mit der Produktion des Unimog, der es bereits im ersten Produktionsjahr mit der Baureihe 2010 auf eine beachtliche Stückzahl von 1005 Fahrzeugen brachte.

    Die Werke in Gaggenau und Mannheim stießen zunehmend an die Grenzen ihrer Kapazität. So kam es 1964 zur Entscheidung, die Produktion aller mittleren und schweren Lkw im neuen Werk in Wörth am Rhein zusammenzufassen. Dessen Eröffnung fand 1965 statt und bedeutete für Gaggenau langfristig die Konzentration auf Unimog sowie Lkw-Achsen, Lkw- und Pkw-Getriebe, Umformtechnik und Pkw-Wandler.

    Im Jahr 2002 folgte der Unimog auch diesem Schritt und zog ebenfalls nach Wörth am Rhein um. Zu Spitzenzeiten, also Mitte der 1970er-Jahre, hatte die Daimler-Benz AG in Gaggenau etwa 12 000 Mitarbeiter, heute sind es ungefähr 7000 Mitarbeiter. Bis zum Jahr 2021 werden weltweit ungefähr 400.000 Fahrzeuge vom Typ Unimog gebaut worden sein.

    Umzug 2002 ins Werk Wörth

    Das Lkw-Montagewerk der Daimler AG in Wörth am Rhein gehört zum Geschäftsfeld Daimler Truck AG und ist das größte Lkw-Werk Europas. Das in Rheinland-Pfalz direkt am Rhein liegende Werk hat eine Grundfläche von ca. 400 Fußballfeldern. Die Tagesproduktion liegt bei über 500 Fahrzeugen. Fast 11.000 Mitarbeiter arbeiten in diesem Werk, das Luftlinie 10 Kilometer westlich von Karlsruhe liegt.

    In Wörth werden folgende Mercedes-Benz-Lkw hergestellt:

    •Actros: schwere Lkw-Klasse für den Einsatz im Fernverkehr und im Bauverkehr

    •Arocs: schwere Lkw-Klasse für den Einsatz im Baugewerbe

    •Atego: Lkw für Verteilerverkehr in der Stadt

    •Antos: Lkw-Sattelzug- und Pritschenwagen für den Einsatz im schweren Verteilerverkehr

    •Econic: Lkw für Kommunal-, Sammel- und Verteilerverkehr

    •Unimog: Hochgeländegängige Unimog und Unimog-Geräteträger

    •Zetros: hochgeländegängiger, schwerer Lkw

    Econic, Unimog und Zetros gehören zum Produktbereich Sonderfahrzeuge

    Umzug 2002 aus Gaggenau mit 6.000 Tonnen Unimog-Inventar

    2002 zog der Produktbereich Unimog von Gaggenau in das Lkw-Werk im 44 Kilometer entfernten Wörth. Mit an Bord waren 6.000 Tonnen Inventar, das auf fast 500 Lkw-Ladungen über den Rhein gefahren wurde. Diese Ladungen beinhalteten über 35.000 Einzelartikel sowie vormontierte Kabinen. Erfreulich dabei war auch, dass eine große Anzahl der Mitarbeiter den Weg nach Wörth fanden. Der Vertrieb, der kaufmännische Bereich und der Unimog-Versuch folgten ein Jahr später. »In Wörth hat sich der Produktbereich Unimog in die Strukturen des Lkw-Werks mit dem Geschäftsbereich als Profit-Center bestens integriert«, so der ehemalige Unimog-Chef Hans-Jürgen Wischhof.

    Einer der erste Unimog der Baureihe 405 UGN aus Wörth, bei einer Testfahrt im Versuchsgelände Ötigheim

    Unimog-Pioniere

    Es ist an dieser Stelle nicht möglich, alle verdienstvollen Unimog-Pioniere aufzulisten, denn Ende der 1940er-Jahre waren es viele, die am Entstehen des Unimog aktiv mitwirkten, und sie alle waren irgendwie Pioniere. Die hier abgebildeten Personen sind unter anerkannten Historikern die meistgenannten Pioniere.

    Albert Friedrich

    (1902–1961)

    Geistiger Vater des Unimog, Technischer Leiter Unimog bei Erhard & Söhne und von 1951 bis 1958 in Gaggenau; danach bei Lanz in Mannheim.

    Hans Zabel

    (1904–1987)

    Als Chef des Vertriebs baute er mit Erich Grass und Manfred Florus die Vertriebsorganisation auf. Er ist Namensgeber des Unimog.

    Heinrich Rößler

    (1911–1991)

    Ab Januar 1946 Chefkonstrukteur des Unimog an den Standorten Schwäbisch-Gmünd, Göppingen und Gaggenau bis 1976. Er setzte das einzigartige Unimog-Konzept um.

    Christian Dietrich

    (1909–1983)

    Ab Juni 1946 Leiter des Unimog-Versuch und Leiter Kundendienst bei Erhard & Söhne, Boehringer und anfangs auch in Gaggenau. Auf Fotos meist nur mit Hut abgebildet.

    Pioniere und Zeitzeugen, die sich heute sehr um die Geschichte des Unimog kümmern: Manfred Florus (2017 verstorben), Hans-Jürgen Wischhof, Mustafa Koluman, Roland Feix (von links); im Hintergrund ein Boehringer-Unimog.

    Das Unimog-Konzept

    Einer der ersten Schritte zum Unimog, den Albert Friedrich unternahm, war das Erstellen eines Konzeptplans mit Zieldefinitionen. Es war das sogenannte »Unimog-Konzept«, ein Basisdokument, aus dem dann die Zeichnungen und etwas später die Unimog-Patentschrift erstellt wurden. Bemerkenswert dabei ist, dass viele Details aus diesem weitsichtigen Konzept Jahrzehnte überdauert haben. Natürlich braucht man heute andere Geschwindigkeiten beziehungsweise höhere Leistungen, und kein Mensch verlangt mehr nach einer seitlichen Riemenscheibe.

    Zwischen beiden Fahrzeugen liegen 40 Jahre

    Boehringer-Unimog

    U 417

    Einzelne Detailfiguren für die Unimog-Patentschrift, entstanden aus der Konzeptfindung

    Baureihen und Baumuster

    Wie die DNA beim Menschen, so hat auch der Unimog Paramater zur Identifizierung. Während die Baureihe grundsätzlich vorgibt, um welchen Typ es sich handelt, ist das Baumuster (BM) für die Typenvariante wie zum Beispiel Radstand, Fahrerhaustyp und Motorleistung zuständig. Weitere wichtige Bezeichnungen sind die Fahrgestell-Endnummern (alte Typen) und die Fahrzeug-Identifizierungsnummern (FIN). Ab 1981 wurden die internationalen FIN-Nummern (bei Daimler-Benz WDB) eingeführt: Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) entspricht unter Berücksichtigung internationaler Angleichungen der vormaligen Fahrgestellnummer und wird umgangssprachlich auch heute noch so genannt. FIN ist die international genormte, 17-stellige Seriennummer, mit der ein Fahrzeug eindeutig identifizierbar ist.

    Die FIN-Nummer bzw. WDB bei einem Unimog der Baureihe 435, Baumuster 435.115, Unimog Typ U1300L

    * UX 100, UR 416, UT 90 und 4x MB-trac nicht aufgeführt

    **U1 bis U4 bei Erhardt & Söhne und U5, U6 bei Boehringer gebaut.

    Unimog-Prototypen 1946–1948

    Erstes Fahrgestell im Oktober 1946

    Mit dem U1-Fahrgestell auf Prüfungsfahrt

    Prüfungsfahrt mit dem Kennzeichen W-B 14-1010

    Albert Friedrich befand sich ab Mitte 1945 mit seinen Ideen und Visionen in einer Konzeptfindungsphase, aus der er bereits konkrete Skizzen ableitete. Ab August wurden auf Reißbrettern seine Skizzen und Lastenhefte zu bemaßten Zeichnungen umfunktioniert. Arbeiten, die für die Bauteilebeschaffung und Herstellung von höchster Priorität waren. Im Herbst 1945 bekam Friedrich von der amerikanischen Militärbehörde die sogenannte »Production Order«, also eine Genehmigung zum Bau von zehn Fahrzeugen. Das war der Startschuss zu offiziellen Entwicklungsarbeiten, die im Dezember 1945 bei Erhard & Söhne begannen. Der spätere Chefkonstrukteur Heinrich Rößler, der Anfang 1946 zum Team stieß, setzte das revolutionäre Konzept Punkt für Punkt um und brachte auch eigene Ideen ein.

    Beim Ur-Unimog ist schon viel von seinem späteren Design zu erkennen.

    Bereits im Oktober 1946 führten Heinrich Rößler, Karl Rank und Hans Zabel (siehe Bild oben) ein fahrfertiges Fahrgestell außerhalb der Montagehalle von Erhard & Söhne unter dem Applaus der Mitarbeiter vor. Als Motorisierung diente bei diesem sowie bei den nächsten Prototypen (U 1 bis U 4) ein Benzinmotor (M 136) von Daimler-Benz. Rößler drückte nach diesem ersten Teilerfolg aufs Tempo und wollte unbedingt schnell ein Fahrerhaus und eine Pritsche aufsetzen. Die größte Herausforderung war aber die Materialbeschaffung. In Stuttgart wurde bei der Daimler-Benz AG zu diesem Zeitpunkt der neu entwickelte OM 636.912 vorgestellt, und den wollte Rößler haben. Diese brisante Zusage erfolgte aber erst im Frühsommer 1947.

    ZF-Vierganggetriebe aus Augsburg

    Entwicklungsachse der Unimog-Prototypen

    Gekreuzte Sicke auf der Motorhaube

    Drahteinlage in den Kotflügeln

    Steckbrief des Unimog-Prototyps

    Unimog-Erfinder: Albert Friedrich; Chefkonstrukteur: Heinrich Rößler

    Zeitlicher Ablauf: siehe Grafik oben und Grafik Seite 19

    Erstes Fahrgestell des U 1 am 9. Oktober 1946 fertig

    Prototypen U1 bis U 4 in Schwäbisch-Gmünd (Erhard & Söhne) gebaut

    Prototypen anfangs Mercedes Benzin-Motor, Typ M 136

    U 5 und U 6, bereits mit dem Diesel OM 636, wurden bei Boehringer zusammengebaut

    25 PS, Motor OM 636/I-U, BM: 636.912, Bohrung/Hub 73,5/100 mm, 1697 cm³

    Scheinwerfer hinter dem roten Kühlergrill, Drahteinlage in den Kotflügeln vorne

    Alle Fahrzeuge offen und mit kurzem Radstand 1720 mm

    Zylindrische Naben (identisch mit den Boehringer-Naben)

    Auf der Motorhaube eine gekreuzte Sicke

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